Fest steht, dass der Fahrer eines Golf frontal mit dem Kleinwagen dreier jungen Frauen vom Samerberg zusammengestoßen war, zwei der Frauen, 21 und 15 Jahre alt, starben dabei. Der Golffahrer, der heute vor Gericht sehr mitgenommen wirkte und immer wieder in Tränen ausbrach, übernahm die Schuld für die Tragödie, "moralisch und juristisch", wie er seinen Anwalt erklären ließ.
BMW-Fahrer bestreitet Schuldvorwurf
Kurz vor dem Zusammenstoß auf der Rosenheimer Südumgehung hatte der geständige Golffahrer zwei BMW überholt. Der Fahrer des zuletzt überholten BMW aus Kolbermoor hat den Golffahrer laut Anklage danach nicht einscheren lassen, wodurch der Unfall passiert sei. Er ist deshalb auch unter anderem wegen fahrlässiger Tötung angeklagt, bestreitet aber jeden Schuldvorwurf.
Gab es ein illegales Autorennen?
Im Raum steht, dass es zwischen den BMW und dem Golf ein Rennen gab. Drei Zeugen sagten am Nachmittag aus, sie hätten die Fahrzeuge beobachtet und dabei den Eindruck gehabt, dass ein Rennen stattfinde. "Die spinnen ja" und "die jagen" sich, war der Eindruck der Zeugen. Schon vor Verhandlungsbeginn hatte es erregte Diskussionen zwischen den Eltern der getöteten Frauen und dem Anwalt des Kolbermoorer gegeben. Sie warfen ihm vor, der eigentliche Verantwortliche für den Unfall zu sein. Ein Vorwurf, den der Anwalt zurückwies.
BMW-Fahrer jüngst bei illegalem Autorennen gestoppt
Die Eltern hatten Bilder ihrer verstorbenen Töchter in den Gerichtssaal mitgebracht und vor sich aufstellt, sie hatten aber auch ein Polizeiprotokoll dabei. Danach war der Angeklagte aus Kolbermoor erst in der vergangenen Woche von einer Polizeistreife nachts mitten in Rosenheim bei einem illegalen Autorennen gestoppt worden. Sein Auto - ein BMW - wurde eingezogen, der Führerschein sichergestellt.