Martin Burkhardt aus Waldstetten mit Schafkopf-Karten
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Martin Burkhardt aus Waldstetten ist deutscher Meister im Schafkopfen

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Tradition in Perfektion – Geheimtipps vom Schafkopf-Meister

Tradition in Perfektion – Geheimtipps vom Schafkopf-Meister

Schafkopfen gehört zu Bayern wie Bier und Tracht. Viele lieben das Karteln in geselliger Runde. Doch es gibt auch Profis wie Martin Burkhardt, die sich auf Turnieren messen.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Anstehen im Armbrustschützenzelt – denn gleich steigt auf der Münchner Wiesn ein großes Schafkopfturnier. In der Schlange steht auch Martin Burkhardt aus Waldstetten. Er trägt eine Baseballkappe und ein kariertes Hemd. Obwohl er vor kurzem die deutsche Meisterschaft gewonnen hat, sieht er den heutigen Wettkampf nicht als gmahte Wiesn: "Ich hoffe das Beste hier zu machen, wir werden sehen, wie es läuft", sagt Burkhardt. Denn das Teilnehmerfeld ist durchaus hochkarätig.

Gutes Gedächtnis gefragt

Ehemalige bayerische Meister und sogar Weltmeister sind unter den gut 180 Kartlerinnen und Kartlern, die sich zum Turnier angemeldet haben. Doch was unterscheidet eigentlich den Hobbyspieler vom echten Könner? Für Stefan Aldenhoven, den Organisator des Turniers, gibt es eine entscheidende Eigenschaft: "Je mehr Karten ich mir merken kann, desto besser. Wenn ich nicht weiß, welche Trümpfe oder Farben schon gefallen sind, dann mach ich automatisch Fehler."

30 Jahre Erfahrung

Um auf Wettkampfniveau zu bleiben, spielt Martin Burkhardt regelmäßig mit Freunden. Fünf bis sechs Stunden geht so eine Sitzung, er habe aber auch schon mal zweieinhalb Tage gekartelt, erzählt der Deutsche Meister. Das Schafkopfen hat er vom Großvater gelernt, seit über 30 Jahren spielt er nun schon. "Es wird einfach nicht langweilig, weil kein Spiel gleich ist. Ich glaube, es gibt mehr Varianten als im Lotto und das ist das Interessante daran." Doch woher hat das Schafkopfen eigentlich seinen außergewöhnlichen Namen? Die Legenden darüber gehen auseinander.

Woher kommt das "Schafkopfen"?

"Eine Theorie besagt, dass man das Kartenspiel früher auf den Deckeln oder Köpfen von Fässern gespielt hat. Und die Hersteller dieser Fässer nannte man "Schäffler". Diese Wortherkunft ist aber nicht wirklich stichhaltig belegt", erzählt Aldenhoven. Es kursiert auch noch eine ganz andere Variante, die manche Historiker für wahrscheinlicher halten. Das Spielergebnis soll einst mit Strichen festgehalten worden sein, sie formten den Kopf eines Schafes. Wer ihn am Ende als erster vervollständigt hatte, war der Gewinner.

Erfolg durch Menschenkenntnis

Um beim Schafkopfen erfolgreich zu sein, braucht es Menschenkenntnis2, sagt Burkhardt. Die Spielstärke seines Gegners erkenne er oft schon daran, wie er die Karten mischt. Zudem sei es wichtig, sich auf die Spielweise der anderen einstellen zu können und sie auch zu überraschen. Trainingspartner Michael Heiler sieht gerade darin eine große Stärke des deutschen Meisters. "Um es mit dem Fußball zu sagen. Er schießt halt auch mal aus 50 Metern und die gehen halt oft genug rein bei ihm. Der normale Spieler schießt vielleicht aus 16 oder 20 Metern, aber er schießt halt von überall."

Kalkuliertes Risiko

Schafkopfen hat viel mit Strategie und Taktik zu tun. Stefan Dillig ist Mitglied der Schafkopfschule in München. Ein Verein, der Anfängern hilft, aber auch für Fortgeschrittene Tipps parat hat. Dillig schrieb schon mehrere Bücher zum Thema und sieht vor allem einen Schlüssel zum Erfolg: "Man muss von der wahrscheinlichsten Konstellation ausgehen und nicht von der schlechtesten. Wenn ich mir immer denke, wie könnte das im schlimmsten Fall ausgehen und mich nicht traue ein Spiel zu machen. Dann werde ich auf Dauer verlieren."

Doch bei allem Wissen, Tricks und taktischen Kniffen. Es kommt am Ende auch immer auf das Glück an. Das wollte beim Turnier auf dem Oktoberfest in München nicht so recht zu Martin Burkhardt kommen: "Heute war kein guter Tag für gute Spieler. Ich habe kein gutes Blatt gekriegt." Aus dem Hause Burkhardt dürfte in Zukunft aber noch einiges zu erwarten sein. Denn auch der sechsjährige Sohn kartelt schon. Zwar noch Böhmisch-Watten – aber das Sieger-Gen steckt schon in ihm. "Jetzt hat er auch noch den Max! Du hast gewonnen", sagt der Papa. Yannick freut sich und schlägt mit breitem Grinsen die Hände vors Gesicht.

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