Mit einem Schlauchboot werden die Menschen aus ihren Häusern gerettet.
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Rettungseinsatz in Babenhausen

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Unwetter und Hochwasser in Bayern: Die Ereignisse im Rückblick

Unwetter und Hochwasser in Bayern: Die Ereignisse im Rückblick

Überschwemmte Straßen, vollgelaufene Garagen, Evakuierungen: Wegen Unwetter und Starkregen haben zahlreiche Landkreise in Bayern den Katastrophenfall ausgerufen. Die Ereignisse seit 31. Mai im Rückblick.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Samstag, 8. Juni 2024

19.04 Uhr: Unwetter hat weniger starke Auswirkungen als befürchtet

Die angekündigten neuen Unwetter haben in Bayern nach ersten Meldungen wenig Schaden angerichtet. Am Samstagabend um 19.00 Uhr gab es vom Deutschen Wetterdienst (DWD) nur noch für das Berchtesgadener Land eine Unwetterwarnung. 

Wie Polizeisprecher in Rosenheim und Kempten sagten, hielt sich die Zahl der Einsätze von Polizei und Feuerwehr im normalen Rahmen. In Schwaben hagelte es lokal. Der DWD hatte zuvor mit Blick auf die vorangegangenen Hochwasser Warnungen ausgesprochen.

16.30 Uhr: Auch Landkreis Kelheim hebt Katastrophenfall auf

Nach knapp einer Woche hat der Landkreis Kelheim in Niederbayern den geltenden Katastrophenfall aufgehoben. Das teilte das Landratsamt am Samstag mit. Das Hochwasser der Donau fließe langsam ab. "An mehreren Stellen sind bereits erste Rückbaumaßnahmen angelaufen. Die Wasserstände entlang der Donau sind allerdings nach wie vor hoch", sagte der örtliche Einsatzleiter Nikolaus Höfler. "Wir behalten die Situation deshalb natürlich auch weiterhin im Blick und bleiben wachsam. Unsere Einsatzkräfte kontrollieren die Deiche regelmäßig."

Für die Deiche und deichnahen Bereiche in Bad Abbach, Kelheim, Neustadt und Saal hätten die Betretungsverbote weiter Bestand. Landrat Martin Neumeyer hatte den Katastrophenfall am vergangenen Sonntag ausgerufen.

15.20 Uhr: Evakuierungsempfehlung für Donauwörther Ortsteil Zusum aufgehoben

Die Evakuierungsempfehlung für den Donauwörther Ortsteil Zusum (Landkreis Donau-Ries) ist aufgehoben worden. Das gab das Landratsamt Donau-Ries am Samstag bekannt. Wegen möglichen Regens in den nächsten Tagen sollte die Bevölkerung aber weiterhin wachsam bleiben. Sandsäcke sollten zudem, wenn möglich, noch nicht vollständig entsorgt werden, so das Amt. Auch Abpumpmaßnahmen sollten weiterhin ausschließlich nach Rücksprache mit den Einsatzkräften vor Ort erfolgen.

14.30 Uhr: Müllverbrennungsanlage in Ingolstadt wegen des Hochwassers überlastet

Die Müllverbrennungsanlage in Ingolstadt ist wegen der großen Menge an Abfall, die durch das Hochwasser in der Region anfällt, überlastet. Wie das Landratsamt Pfaffenhofen an der Ilm am Samstag mitteilte, muss deswegen die Müllannahme an den Wertstoffhöfen in Pfaffenhofen gestoppt werden. Voraussichtlich ab Montag könne wieder Müll angenommen werden, aber nur eingeschränkt.

13.35 Uhr: Entspanntere Hochwasserlage in Regensburg - Schutzelemente bleiben

Die Hochwassersituation hat sich in Regensburg weiter beruhigt. Die Sicherungsmaßnahmen in der von den Fluten besonders bedrohten Werftstraße seien inzwischen abgeschlossen, sagte eine Pressesprecherin der Stadt am Samstagmorgen. Wie stark die Straße beschädigt wurde, müsse noch untersucht werden. Weitere Maßnahmen sind demnach zunächst nicht geplant. Die Hochwasserschutzelemente bleiben trotz des weiter sinkenden Wasserpegels der Donau zunächst stehen. Und auch der ausgerufene Katastrophenfall sollte vorerst nicht aufgehoben werden.

09.32 Uhr: Lage an der unteren Donau entspannt sich

Die Pegelstände der Donau haben in der vergangenen Nacht jetzt auch in Kelheim, Straubing, Deggendorf und in Passau die höchste Meldestufe 4 unterschritten. In Regensburg war das schon gestern der Fall. dort gilt seit heute Morgen inzwischen sogar nur noch Meldestufe 2. Lediglich bei Vilshofen ist der Wasserstand der Donau aktuell noch auf der höchsten Meldestufe 4, wird aber diese voraussichtlich heute noch unterschreiten. Die Helfer sind überall noch im Einsatz und haben die strapazierten Dämme und auch die Grundwasserstände im Blick, es ist nämlich gerade das Grundwasser, das örtlich immer noch in die Keller drückt.

In Regensburg konnten gestern die rund 200 Bewohner der Werftstraße, die am Montag ihre Häuser verlassen mussten, wieder zurückkehren. Im hochwassererprobten Passau denkt man schon ans Aufräumen. Am Rathausplatz z.B. hat die Stadt Bereiche eingerichtet. Dort können vom Hochwasser zerstörte Gegenstände abgelegt werden. Aber laut Hochwassernachrichtendienst bleiben die Pegelstände der Donau noch voraussichtlich bis Montag im Hochwasser-Meldestufenbereich.

Freitag, 7. Juni 2024

20.44 Uhr: In Hochwassergebieten Brandgefahr in Bauernhöfen

In den Hochwassergebieten steigt die Brandgefahr in den landwirtschaftlichen Betrieben. Die Heustöcke drohten in Folge des Hochwassers in Brand zu geraten, sagte Kreisbrandrat Christian Nitschke aus dem Landkreis Pfaffenhofen im Gespräch mit BR24 im BR Fernsehen. Das Heu sei unter Wasser gewesen und somit nass. Infolge der warmen Temperaturen gärten die Heustöcke nun, mit Temperaturen um die 70 oder 80 Grad. Das Heu müsse nun aus den Gebäuden und auf die Felder gebracht werden, erklärte der Kreisbrandrat. "Denn sonst geht uns das innerhalb der nächsten zwölf bis 16 Stunden hoch, und dann brennen etliche Bauernhöfe."

Das Ausmaß der Schäden im Landkreis Pfaffenhofen beschreibt Nitschke als "katastrophal". "Es ist desaströs, das zu sehen, was die Menschen hier im Bereich erleben mussten."

Angesichts erwarteter neuer Niederschläge bleibt der Kreisbrandrat jedoch optimistisch. Es sähe im Moment nicht so aus, als ob noch einmal etwas Großes komme, das Probleme bereite, erklärte Nitschke. "Wissen kann man es natürlich nie genau. Aber wir müssen einfach optimistisch sein."

19.23 Uhr: Katastrophenfall im Landkreis Freising aufgehoben

Der Katastrophenfall im Landkreis Freising wurde um 18 Uhr aufgehoben. Die Hochwasserlage habe sich in den vergangenen Tagen deutlich entspannt, und es gebe keine Hochwasser-Warnung mehr für den Landkreis, heißt es in einer Mitteilung des Landratsamts. Auch seien die Einsatzschwerpunkte der vergangenen Tage "weitgehend abgearbeitet". Aus Sicht der Einsatzleitung "ist eine übergeordnete Führung über die beteiligten Organisationen und Behörden sowie externe Hilfskräfte folglich nicht mehr erforderlich".

19.09 Uhr: "Tickende Zeitbombe": Wetterexperte Sachweh rechnet mit erneut steigenden Pegeln

Beim Hochwasser in Bayern sieht BR-Wetterexperte Michael Sachweh keine Entspannung. Im BR24-Interview im BR Fernsehen wählte Sachweh deutliche Worte und sprach von einer "tickenden Zeitbombe", da das Hochwasser nicht schnell genug abfließen könne, bevor neuer Regen dazukomme. Der BR-Wetterexperte rechnet ab Sonntag mit erneut steigenden Pegelständen, im Zusammenhang mit neuen Regenfällen am Wochenende und in der ersten Hälfte der neuen Woche. Insbesondere im Laufe des Sonntags und in der Nacht auf Montag seien länger anhaltende Niederschläge zu erwarten.

Sachweh warnte davor, die Einsatzkräfte "an der Hochwasserfront" zu früh abzuziehen. Er beobachte für den Bayerischen Rundfunk seit dem großen Pfingsthochwasser 1999 alle größeren Hochwasserereignisse in Bayern. "Und ich habe es noch nie erlebt, dass einem großen Hochwasser so wenig Zeit verblieben ist, abzufließen."

18.13 Uhr: Eon: Bis zu 27.000 Haushalte waren zeitweise ohne Strom wegen Hochwassers

Fast alle Haushalte in den süddeutschen Hochwassergebieten sind nach Angaben des Netzbetreibers Eon wieder mit Strom versorgt. Nach Schätzungen seien "bis zu 27.000 Haushalte zeitweise von der Stromversorgung getrennt" gewesen, teilte der Konzern mit. Inzwischen seien nur noch einzelne Gebiete, in denen das Wasser noch nicht abgelaufen ist, sowie Industriekunden betroffen.  "Besonders stark war der Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm betroffen."

18.01 Uhr: Dillinger Landrat fordert Analyse des Hochwassers: "Keine einfachen Antworten"

Der Landrat des Landkreises Dillingen, Markus Müller von den Freien Wählern, fordert eine "tiefgreifende und kritische Analyse" der massiven Auswirkungen des Hochwassers in der Region. In einer Pressemitteilung betonte er, es könne hier keine einfachen Antworten geben. Zum einen sei eine Vielzahl von Faktoren überregional zusammengekommen, zum Anderen habe es auch Überraschungen im Hinblick auf Menge, Dimension, Wechselwirkungen und Auswirkungen gegeben. Müller forderte, nach einer Analyse der Gesamtsituation müssten für den Grundschutz entlang der Donau und der Nebenflüsse die richtigen Schlüsse gezogen und mit fachlicher Expertise und finanzieller Unterstützung durch den Freistaat Verbesserungsmaßnahmen getroffen werden.

16.49 Uhr: Stromversorgung im Bayernwerk-Netz wieder hergestellt

Nach dem teils schweren Hochwasser versorgt der Regensburger Netzbetreiber Bayernwerk alle Verteilstationen im örtlichen Stromnetz wieder. Das teilte das Unternehmen mit. Zwischenzeitlich waren aufgrund des Hochwassers bis zu 9.000 Haushalte ohne Strom. Besonders betroffen waren der Landkreis Pfaffenhofen und der Ort Reichertshofen.

16.10 Uhr: Forscher - So viel Regen auf großer Fläche war außergewöhnlich

Der langanhaltende und starke Regen im Mai und Juni in Süddeutschland entspricht Forschern zufolge einem Ereignis, das statistisch seltener als einmal in hundert Jahren vorkommt. Lokal seien solche Ereignisse in Deutschland in den letzten 60 Jahren durchaus häufiger beobachtet worden. "Betrachtet man aber die Niederschlagssummen über einem größeren Gebiet, beispielsweise von rund 35.000 Quadratkilometern, was der Fläche Baden-Württembergs entspricht, dann waren die Niederschlagsmengen durchaus außergewöhnlich", stellen Wissenschaftler des Center for Disaster Management and Risk Reduction Technology (CEDIM) fest.

Das Besondere sei gewesen, dass über einen relativ langen Zeitraum und eine große räumliche Ausdehnung viel Niederschlag gefallen sei - von Oberschwaben bis zum Donaumoos.

16.08 Uhr: Landräte fordern mehr Tempo beim Ausbau des Hochwasserschutzes

Die Landräte von Deggendorf und Passau, Bernd Sibler und Raimund Kneidinger (beide CSU), fordern mehr Tempo beim Ausbau des Hochwasserschutzes an der niederbayerischen Donau zwischen Deggendorf und Vilshofen. Dort seien zwar Schutzmaßnahmen für ein dreißigjähriges Hochwasser (HQ30) erfolgt, jedoch sei auch dort Schutz für ein Hundertjähriges (HQ100) erforderlich. 

16.07 Uhr: Unterallgäuer Regenrückhaltebecken können wieder neues Wasser aufnehmen

Das schlimmste Hochwasser ist vorüber, doch bereits für das Wochenende sind erneut teils heftige Regenfälle im Allgäu angekündigt. Dennoch kann das Landratsamt Unterallgäu eine gewisse Entwarnung geben: Nach Angaben des Wasserwirtschaftsamtes sind die Regenrückhaltebecken in der Region bereits wieder leer und aufnahmefähig, ein so großflächiges Ereignis wie am vergangenen Wochenende sei also nicht mehr zu erwarten.

16.06 Uhr: Babenhausen bekommt mobile Praxis vom Roten Kreuz

Der schwer vom Hochwasser getroffene Markt Babenhausen bekommt vorübergehend eine mobile Arztpraxis des Roten Kreuzes. Voraussichtlich am kommenden Mittwoch soll sie in Betrieb gehen, sagte Bürgermeister Otto Göppel (CSU) dem BR. Die einzige Hausarztpraxis in Babenhausen war am vergangenen Wochenende vom Hochwasser verwüstet worden.

15.14 Uhr: Landkreis Kelheim erwartet ab Samstag sinkenden Donaupegel

Der Hochwasserpegel der Donau hat in Kelheim seit Mittwoch seinen Scheitel von 7,56 Meter erreicht. Das meldet das Landratsamt. Man geht davon aus, dass ab kommenden Samstag die Meldestufe 4, die seit letztem Sonntag besteht, erstmals wieder unterschritten wird.

15.12 Uhr: Umweltminister lassen Verfassungsänderung zum Klimaschutz prüfen

Die Umweltminister von Bund und Ländern wollen eine Grundgesetzänderung prüfen lassen, um Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel zum Staatsziel zu erklären. Die Finanzierung kommunaler Klimaschutzmaßnahmen sollte demnach als dauerhafte gemeinsame Aufgabe von Bund und Ländern festgeschrieben werden, erklärte die rheinland-pfälzische Ressortchefin Katrin Eder (Grüne) zum Abschluss der dreitägigen Umweltministerkonferenz in Bad Dürkheim. Die Beratungen seien von den jüngsten Hochwasser- und Unwetterereignissen überschattet worden, berichtete Eder.

14.57 Uhr: Versicherer - Milliarden-Schaden nach Flut

Das Hochwasser in Bayern und Baden-Württemberg hat nach einer ersten vorläufigen Schätzung versicherte Schäden in einer Größenordnung von etwa zwei Milliarden Euro verursacht. Wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft mitteilte, liegt der Schaden damit etwa zehnmal so hoch wie beim Pfingsthochwasser im Saarland und in Rheinland-Pfalz. Da insbesondere an der Donau das Hochwasser noch nicht abgelaufen sei, berge die Schätzung noch eine gewisse Unsicherheit, hieß es.

14.51 Uhr: Donaupegel in Regensburg fällt langsam

Der Pegel der Donau in Regensburg sinkt langsam, aber kontinuierlich. Erstmals seit Sonntagabend wurde am Nachmittag die höchste Hochwasser-Meldestufe vier wieder unterschritten. Es gilt nun Stufe drei.

Laut der Regensburger Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer (SPD) hat die Stadt bei dem aktuellen Hochwasser "großes, großes Glück" gehabt. "Von den Wassermassen aus dem Zulauf der Donau ist zu uns kein hundertjährliches Hochwasser gekommen, und dafür sind wir ausgesprochen dankbar", sagte sie am Nachmittag bei einem Termin mit Einsatzkräften.

14.50 Uhr: Landrat – Landkreis Deggendorf mit "blauem Auge" davongekommen

Im niederbayerischen Landkreis Deggendorf entspannt sich die Hochwasserlage derzeit. Landrat Bernd Sibler (CSU) sagte, man sei "mit einem blauen Auge davongekommen". Denn an der Donau sei von Deggendorf aus flussaufwärts Richtung Straubing der Hochwasserschutz bereits gut ausgebaut.

14.26 Uhr: Klimaschützer demonstrieren vor CSU-Zentrale

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat mit einem Zimmer voller zerstörter Möbel aus den bayerischen Flutgebieten vor der CSU-Zentrale in München protestiert. Nach Angaben der Organisation wurde "gegen die verfehlte Klima- und Hochwasserschutzpolitik der Partei" demonstriert. Mit einem Banner "Klimakrise zerstört unsere Heimat!" forderten die Umweltschützer einen stärkeren Ausbau der erneuerbaren Energien in Bayern.

14.21 Uhr: Notfallseelsorger - "Müssen den Leuten den Kotzkübel hinhalten"

Der Passauer Notfallseelsorger Dieter Schwibach sieht sich und seine Kollegen nach dem Hochwasser noch wochenlang gefordert. "Die Leute müssen ins Reden kommen, ihr Leid und ihren Verlust beklagen können", sagte der Theologe der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Jetzt sei alles vom Schock überdeckt. "Die sogenannten Belastungsstörungen kommen erst danach."

"Die Seelsorger dürfen dann nicht in ihren Kirchen sitzenbleiben und warten, ob jemand kommt. Dann heißt es zu den Leuten rausgehen", sagte Schwibach. "Da sind keine tiefen Gespräche über Gott und die Welt angesagt. Dann werden wir - mit Verlaub - den Kotzkübel hinhalten müssen."

14.19 Uhr: Etwa 300 Gebirgsjäger in Oberbayern im Einsatz

Die Gebirgsjägerbrigade in Bad Reichenhall hat eine Bilanz ihres Hochwasser-Einsatzes gezogen. Rund 300 Gebirgsjäger waren seit dem vergangenen Wochenende in den Hochwassergebieten Pfaffenhofen, Schrobenhausen und Manching im Dauereinsatz. "Die Zusammenarbeit mit den zivilen Behörden, der Feuerwehr und dem THW lief reibungslos. Die Soldaten waren allerorts eine willkommene Hilfe", hieß es.

14.07 Uhr: Bayerns Umweltminister - "Leider noch keine Entwarnung"

Trotz einer leichten Entspannung der Hochwasserlage entlang der Donau sieht Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber noch keinen Grund zum Aufatmen. "Es kann leider noch keine Entwarnung gegeben werden", sagte der Freie-Wähler-Politiker. "Am Wochenende drohen regional wieder große Niederschläge. Die Behörden und Warndienste bleiben in Alarmbereitschaft und beobachten die Situation genau." 

13.10 Uhr: Rottachradweg in Kempten nach Hangrutsch gesperrt

Der Radweg entlang der Rottach ist bei Kempten derzeit nach einem Hangrutsch unpassierbar. Das teilte die Stadt heute mit. Durch die starken Regenfälle der vergangenen Tage sei der Hang etwa auf Höhe des Klinikums nach unten abgesackt. Der betroffene Abschnitt dürfte über mehrere Monate hinweg nicht mehr befahrbar sein, schätzt die Stadt. Für Radfahrer wurde eine Ersatzstrecke auf der anderen Seite der Rottach ausgewiesen. Das Areal rund um den instabilen Hang wurde abgesperrt, in diesem Bereich herrsche Lebensgefahr durch mögliche Nachrutschungen und/oder umstürzende Bäume.

12.57 Uhr: Aiwanger will "beim Hochwasserschutz eine Schippe drauflegen"

Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) stellt nun doch mehr Mittel für den Hochwasserschutz in Aussicht. Nachdem der Landtag gestern die zur Verfügung stehende Summe nicht erhöht hatte, sagte Aiwanger nun bei einem Besuch im betroffenen Nordendorf: "Ich gehe schon davon aus, dass wir schneller werden müssen und dass da auch mehr Mittel zur Verfügung gestellt werden. Nicht dass wir hier sichtbar sinnvolle Maßnahmen wieder auf die ganz lange Bank schieben", so Aiwanger. Es werde nun übers Umweltministerium geprüft, wie viele Pläne für Hochwassermauern und Ähnliches vorlägen. Zur Frage, ob die von Aiwanger angeregte Erhöhung der Mittel mit dem Koalitionspartner CSU abgesprochen ist, sagte er: "Ich will jetzt keinen Zwist in die Koalition tragen. Am Ende müssen wir gemeinsam entscheiden. Aber beim Hochwasserschutz müssen wir eine Schippe drauflegen. Wir haben als Freie Wähler schon immer drauf gedrängt, vor allem den dezentralen Hochwasserschutz auszubauen." Es gehe dabei vor allem um Schutzmaßnahmen entlang der kleinen Flüsse und nicht um Flutpolder entlang der großen Flüsse.

12.30 Uhr: Kirche startet Hilfsportal für Hochwasserregionen

Die evangelische Kirche in der oberbayerischen Region Ingolstadt möchte den betroffenen Menschen und Rettungskräften im Hochwassergebiet zur Seite stehen. Zusammen mit der Diakonie Ingolstadt habe sie deshalb das Vermittlungsportal www.hilfe-suchen-finden.de veröffentlicht, teilte das Dekanat Ingolstadt am Freitag mit. Auf dem Portal könnten kostenlos und unkompliziert Hilfsangebote und -gesuche veröffentlicht oder auch Sachspenden angeboten werden.

12.19 Uhr: Schnellanalyse - Hochwasser durch Klimawandel verschlimmert

Einer Schnellanalyse zufolge hatte der Klimawandel Anteil am Ausmaß des Hochwassers in Süddeutschland. Der Starkregen, der die Überschwemmungen verursachte, sei dadurch bis zu 10 Prozent stärker ausgefallen als ohne menschengemachte Erwärmung, teilte das Forschungskonsortium Climameter am Freitag mit. El Niño und andere natürliche Klimaphänomene spielten demnach keine Rolle bei der Verschlimmerung.

Selbst scheinbar geringe Mengen an verstärkten Niederschlägen können unverhältnismäßig große Auswirkungen haben, wie das Forschungskonsortium erklärte. Das Ahrtal-Hochwasser von 2021 zum Beispiel sei durch den Klimawandel um 3 bis 19 Prozent verstärkt worden. Climameter ist ein von der Europäischen Union und der französischen Forschungsorganisation CNRS finanziertes Forschungsprojekt. Die sogenannte Attributionsstudie stützt sich auf meteorologische Daten der letzten 40 Jahre, wie es hieß. Die Forschenden verglichen ähnliche Tiefdruckgebiete am Ende des 20. Jahrhunderts (1979 bis 2001) mit solchen aus den letzten Jahrzehnten (2002 bis 2023). Tiefdruckgebiete, wie sie jetzt in Süddeutschland auftraten, sind demnach inzwischen etwa 10 Prozent intensiver.

11:57 Uhr: Leichte Entspannung an der Donau - geringes Risiko in Südbayern

Der Hochwassernachrichtendienst (HND) in Bayern erwartet in den kommenden Tagen eine weitere Entspannung der Lage an der Donau. Mehrere Pegelstände sollten noch am Freitag unter die höchste Meldestufe vier sinken, wie der HND in seinem Lagebericht am Vormittag mitteilte. In Niederbayern würden die Wasserstände aber voraussichtlich langsamer zurückgehen. Das Landratsamt in Straubing teilte mit, man rechne damit, dass der Pegelstand dort am Samstagmorgen wieder unter Meldestufe vier falle.

Wegen der vor allem in Süden Bayerns erwarteten Schauer und Gewitter, die teils Starkregen bringen können, rechnete der HND am Montag am Alpenrand zwar wieder mit steigenden Pegelständen. Das Risiko, dass erneut die Meldestufen drei und vier erreicht werden und im Zuge dessen größere Überschwemmungen bebauter Gebiete drohen, bezeichneten die Experten aber als gering. Auch im Laufe des Freitags rechnete der Deutsche Wetterdienst im Süden Bayerns mit einzelnen Gewittern samt Starkregen um 20 Liter pro Quadratmeter binnen kurzer Zeit. Diese Mengen seien aber zumindest in der Fläche "nicht relevant", so der HND.

11.16 Uhr Behörden verärgert über Katastrophen-Touristen

In den bayerischen Hochwassergebieten ärgern sich die Helfer weiterhin über sogenannten Katastrophentourismus. "Leider erhalten wir immer noch Berichte über das Auftreten von Schaulustigen", berichtete das Landratsamt Straubing-Bogen am Freitag. "Es wird daher nochmal dringend darum geben, sich von Einsatzorten der Feuerwehren fernzuhalten und die Einsatzkräfte nicht zu behindern."

10.57 Uhr: Katastrophenfall in Neuburg-Schrobenhausen noch über das Wochenende

Die Führungsgruppe Katastrophenschutz hat am Morgen entschieden, den Katastrophenfall im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen bis Montag aufrechtzuerhalten. Das teilt das Landratsamt mit. Außerdem bleibt die Donaubrücke Bertoldsheim mindestens noch am heutigen Freitag gesperrt. Das Bürgertelefon ist am heutigen Freitag noch bis 12 Uhr erreichbar. Am Wochenende kann in Notfällen die 112 gewählt werden. Ab nächster Woche ist das Bürgertelefon von Montag bis Freitag zwischen 8 und 16 Uhr unter der 08431/57-112 erreichbar. Fragen zu den Soforthilfen werden telefonisch unter der 08431/57-557 (Montag-Freitag, 8-16 Uhr) oder per Mail an hochwasserhilfe@neuburg-schrobenhausen.de beantwortet.

10.35 Uhr: Viele Jungstörche tot, Totalausfall bei Bodenbrütern befürchtet

Das Hochwasser und das nasse Wetter der vergangenen Tage hat auch Auswirkungen auf die Vogelwelt: So haben in Mittel- und Nordschwaben viele junge Weißstörche nicht überlebt, sagt der Augsburger Storch- und Vogelexperte Anton Burnhauser auf BR-Anfrage. Er schätzt, dass dort etwa zwei Drittel der Küken und jungen Nestlinge gestorben sind, weil es tagelang stark geregnet hat und die Altstörche ihren Nachwuchs vor der Witterung nicht schützen konnten. Erst ab einem Alter von fünf Wochen haben die jungen Störche ein schützendes Deckgefieder, davor haben sie ein Daunenkleid, sagt der Vogelexperte. Ältere Jungtiere haben laut Burnhauser also bessere Überlebenschancen, viele jüngere dagegen habe die Wetterlage voll erwischt, wie etwa in Burgau oder Welden (Lkr. Augsburg). Doch generell gesehen sei der Verlust nicht so dramatisch wie er klinge, sagt Burnhauser. "Wir haben in Bayern einen so hohen Storchenbestand, sodass ein Katastrophenjahr wie dieses nicht so durchschlägt wie früher." Ganz anders dagegen sehe es bei den Bodenbrütern wie Rebhuhn, Feldlerche und Schafstelze aus: Hier befürchtet Anton Burnhauser nach dem Hochwasser "fast einen Totalausfall".

09.53 Uhr: Donaupegel sinkt bei Straubing nur langsam

Das Hochwasser der Donau in Straubing geht weiter nur langsam zurück. In der Stadt rechnet man damit, dass frühestens am Samstagmorgen die höchste Warnstufe 4 unterschritten wird. Das hat die Verwaltung am Freitag mitgeteilt. Die Stabilisierung des Kößnach-Damms am Donnerstag ist inzwischen erfolgreich abgeschlossen worden. Die Experten sehen weiterhin keine akute Gefahr eines Dammbruchs, heißt es.

Die Stadt weist darauf hin, dass die Ausgabestelle für Sandsäcke in der Straßenmeisterei des Staatlichen Bauamts heute bis 18.00 Uhr geöffnet ist. Dieses Sandsack-Kontingent ist ausschließlich für Sicherungsmaßnahmen privater Gebäude im Bereich Gstütt vorgesehen. Die Bevölkerung wird außerdem nochmals darauf hingewiesen, entsprechende Vorbereitungen beim Ansteigen des Grundwasserpegels zu treffen. Das Bürgertelefon der Stadt ist nur noch heute bis 18 Uhr unter der Rufnummer 09421/944 68222 zu erreichen. Der Betrieb wird anschließend zunächst eingestellt.

09.10 Uhr: Sperrmüllsammlung im Landkreis Pfaffenhofen

In den vom Hochwasser betroffenen Gemeinden im Landkreis Pfaffenhofen findet heute eine Straßensammlung von Sperrmüll statt. Konkret geht es um die Gemeinden: Reichertshofen, Manching und Baar-Ebenhausen sowie um ein Teilgebiet von Hohenwart. Insgesamt schickt der Landkreis Pfaffenhofen vier Pressfahrzeuge, um die großen Mengen Müll abzuholen. Am Samstag, 8. Juni werden bis zu vier weitere Pressfahrzeuge bei den Straßensammlungen unterstützen. Aufgrund der großen Hochwasserschäden türmen sich vor vielen Häusern in den betroffenen Gemeinden kaputte Schränke, Regale, Stühle und sonstiger Müll.

08.45 Uhr: Landeswahlleiter hat keine Bedenken wegen Europawahl in Hochwassergebieten

Der bayerische Landeswahlleiter, Thomas Gößl, ist zuversichtlich, dass die Europawahl am Sonntag auch in den Hochwassergebieten regulär durchgeführt werden kann. Im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk sagte Gößl, "am Sonntag wird jeder und jede in Bayern zur Urnenwahl gehen können. Aber es wird in einigen Gemeinden dazu kommen, dass Wahllokale verlegt werden müssen." Dies sei in den meisten Fällen bereits im Internet oder durch Aushänge und Schilder mitgeteilt worden, so Gößl.

08.01 Uhr: Änderungen für Wähler in Allershausen wegen des Hochwassers

Wegen der Hochwasserfolgen muss die Gemeinde Allershausen für die Europawahlen am Sonntag etwas umdisponieren: Die Wähler können ihre Stimmen ausschließlich in der Ampertalhalle abgeben. Denn das in der Schule vorgesehen Wahllokal wird es nicht geben. Weil auch das Rathaus immer noch geschlossen ist, wurde für die "Wahlsachbearbeitung" eine provisorische Gemeindeverwaltung im Rathaus in Paunzhausen eingerichtet. Wer noch Briefwahlunterlagen beantragen will, muss sich dorthin wenden. Grundsätzlich empfiehlt das Landratsamt Freising allen, deren Briefwahlunterlagen verloren gegangen sind oder beim Hochwasser zerstört wurden, sich möglichst bald an die zuständige Gemeinde oder Stadt zu wenden. Bis Samstagmittag (12 Uhr) können noch Ersatzwahlscheine ausgestellt werden. Diese benötigen auch die Wähler, die nun trotz bereits gestellten Briefwahlantrags doch lieber in ein Wahllokal gehen wollen. Wer aber gar keine Briefwahl beantragt hatte und von Anfang an persönlich wählen gehen wollte, muss nur einen Ausweis vorlegen.

07.45 Uhr: Vereinzelt Starkregen in Bayern erwartet

Im Süden Bayerns kann es am Abend vereinzelt erneut zu Gewittern und Starkregen kommen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erwartet in kurzer Zeit bis zu 20 Liter Regen pro Quadratmeter. Daneben könne es auch Sturmböen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 90 Kilometern pro Stunde geben. Auch am Samstag könne es im Süden und in der Mitte des Freistaates vereinzelt zu starken Regenfällen kommen, teilte der Wetterdienst mit.

Nach Aussagen eines DWD-Meteorologen von Donnerstag werden bei den erneuten Regenfällen nicht die Mengen der vergangenen Woche erreicht. Dennoch könne es wegen der bereits angeschwollenen Gewässer und der durchfeuchteten Böden erneut zu erheblichen Gefahren kommen, auch für Leib und Leben.

07.03 Uhr: Noch keine Entwarnung an der unteren Donau

An der Donau gehen die Hochwasserpegel zurück, wenn auch nur langsam. Am Freitagmorgen gilt überall an der Donau zwischen Kelheim und Passau noch die höchste Meldestufe 4, also auch in Regensburg, Straubing und in Deggendorf. Es wird jedoch erwartet, dass diese vielerorts heute im Laufe des Tages oder spätestens morgen unterschritten wird. In Regensburg ist der Pegelstand innerhalb von 24 Stunden um rund 40 cm gesunken und liegt jetzt unter der 6 Meter Marke, in Passau ging der Pegelstand um rund 30 cm zurück und liegt heute Morgen bei 8,60 Meter. Noch kann nirgends Entwarnung gegeben werden, dennoch kann wohl von einer leichten Entspannung in den Hochwassergebieten entlang der Donau gesprochen werden. Die Dämme sind zwar überall arg strapaziert, aber sie halten. Sorge bereiten den Einsatzkräften aber weiter die Grundwasserpegel, die wegen der anhaltend hohen Pegelstände der Donau vielerorts weiter das Wasser in die Keller drücken.

06.44 Uhr: Lebensrettung in Rottach-Egern

Anwohner haben gestern Abend in Rottach-Egern im Landkreis Miesbach eine 64-jährige Frau aus dem Wasser der reißenden Rottach gezogen und ihr damit wohl das Leben gerettet. Laut Polizei war die Frau gegen 17.45 Uhr mit ihrem Hund Gassi gegangen. Der Hund wollte aber zu einem Nebenarm der Rottach, die Frau ging ihm nach und fiel dabei ins Wasser. Sie wurde weiter in die Rottach gezogen und rief um Hilfe. Schließlich hat eine 73-jährige den Hund der Frau auf dem Dammweg sitzend entdeckt und ihre Rufe gehört. Daraufhin reagierten drei Männer sofort, sprangen ins Wasser und zogen die bereits untergegangene Frau aus dem Wasser. Die Freiwillige Feuerwehr Tegernsee half. Eine sofort eingeleitete Reanimation war erfolgreich. Die Frau war laut Polizei wieder ansprechbar und konnte ins Krankenhaus verlegt werden. Der Notarzt bezeichnete ihren Zustand aber immer noch als kritisch.

06.09 Uhr: Noch immer lokale Brennpunkte bei Donauwörth

Laut dem Donauwörther Oberbürgermeister Jürgen Sorré (parteilos) gibt es immer noch lokale Brennpunkte rund um Donauwörth. So sei der Stadtteil Zusum schwer zu erreichen, der ganze Ort stehe unter Wasser, teilweise einen halben bis dreiviertel Meter. Nach Angaben des Wasserwirtschaftsamtes (WWA) die Lage in der Region ansonsten weiter entspannt. Die Meldestufe 2 sei in der Nacht unterschritten worden. Der Riedstrom, eine natürliche Ausuferung der Donau, lasse weiterhin langsam nach. Vom Behelfsdamm in Auchsesheim seien keine Probleme in der Nacht gemeldet worden. Zum Wochenende werden flächige Niederschläge erwartet, die zu einem Wiederanstieg der Wasserstände führen könnten. Dabei können laut WWA in den Landkreisen Neu-Ulm und Günzburg wieder Meldestufen – voraussichtlich Meldestufe 1 bis 2 - erreicht werden. Auch in den Landkreisen Dillingen, Donau-Ries und Aichach-Friedberg können die Pegel wieder steigen. Für Bad Wörishofen wurde bereits gestern Nachmittag das Abkochgebot für Trinkwasser offiziell aufgehoben

05.50 Uhr: Stadtfest in Memmingen abgesagt

Das Stadtfest in Memmingen am Samstag (8.6.) ist abgesagt. Das teilte das Stadtmarketing mit. Das Stadtfest stehe unter dem Motto "Memmingen feiert". Angesichts der dramatischen Ereignisse in den letzten Tagen könne und wolle man aber nicht unbeschwert feiern, heißt es vom Stadtmarketing. Oberbürgermeister Jan Rothenbacher betonte, in Anbetracht der Hochwasserlage und der vielen betroffenen Familien in Memmingen, im Unterallgäu und in der ganzen Region erscheine ein großes Festwochenende aktuell nicht angemessen.

05.32 Uhr: Hochwasser vernichtet die Ernte vieler Höfe

Etlichen Landwirten hat das Hochwasser die Ernte ruiniert. "Die Wassermassen haben oft große Teile der Ernte für dieses Jahr vernichtet", sagte Markus Drexler, Sprecher des Bayerischen Bauernverbandes (BBV). Besonders schlimm sei die Situation in Schwaben und Teilen von Ober- und Niederbayern. "Die Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen wie Getreide, Rüben, Kartoffeln und Mais, aber auch an Sonderkulturen wie Feldgemüse, Erdbeeren oder Himbeeren erreichen ein Ausmaß, das in Zahlen derzeit gar noch nicht bezifferbar ist." Es gebe Betriebe, bei denen schon seit Tagen die gesamte Nutzfläche unter Wasser stehe. 

Wenn noch junge Kartoffel- oder Maispflanzen mehrere Tage unter Wasser stünden, sterben und faulen sie ab. "Auch Wiesen und Getreide, das von den Wassermassen plattgewalzt wurde, ist in den allermeisten Fällen nicht mehr zu retten oder verunreinigt", sagte Drexler.

05.30 Uhr: Anlaufstelle für Hochwasser-Hilfen in Babenhausen eingerichtet

Der Markt Babenhausen hat im Feuerwehrhaus eine zentrale Anlaufstelle zur Vermittlung von Hilfsangeboten für die Betroffenen des Hochwassers eingerichtet. Dort werden alle eingehenden Angebote koordiniert und an hilfsbedürftige Haushalte vermittelt, sagte Bürgermeister Otto Göppel (CSU) dem BR.

Die Hilfsbereitschaft sei überwältigend. Zahlreiche Landwirte helfen zum Beispiel mit ihren Traktoren, unbrauchbar gewordenen Hausrat aus den überfluteten Gebäuden abzutransportieren, so der Bürgermeister. Für den Samstag habe sich eine Gruppe "mit schwerem Gerät" aus München angekündigt, die schon bei den großen Überschwemmungen im Ahrtal in Rheinland-Pfalz im Jahr 2021 bei den Aufräumarbeiten geholfen habe.

05.25 Uhr: Nach Hochwasser - Donaubad-Freizeitanlagen in Neu-Ulm eröffnen wieder

Mit vollem Einsatz und Sonderschichten haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Donaubades in Neu-Ulm nach dem Hochwasser am Wochenende gearbeitet. Nun kann das Bad und die Freizeitanlagen am heutigen Freitag und damit früher als gedacht wiedereröffnet werden. Laut einer Mitteilung des Donaubades werden nahezu alle Bereiche wieder in den regulären Betrieb gehen. Neben dem Erlebnis- und Freibad gehören dazu auch Wohnmobil-Stellplätze. Das Donaubad selbst war durch eine Hochwasserschutzmauer und zusätzlich eingesetzte Trennwände von Oberflächenwasser verschont worden.

05.00 Uhr: Kriseninterventionsdienst kümmert sich um Hochwasser-Betroffene

Der Kriseninterventionsdienst des Bayerischen Roten Kreuzes aus Neuburg-Schrobenhausen besucht momentan die Menschen aus der Region, die es beim Hochwasser besonders schlimm erwischt hat, z.B. in Stepperg. Mit einem Boot wurde das Seelsorgeteam in Stepperg zu den betroffenen Anwohnern gefahren. Das Wasser stand teilweise noch so hoch, dass sie mit dem Boot sogar über einen Gartenzaun fahren mussten. In Zweierteams besuchen sie die Betroffenen. Ihre Aufgabe sei es, zuzuhören und nachzufühlen, was die Menschen brauchen, erklärt Leiterin Margot Koschmieder. Die Anwohner in Stepperg hätten einfach ein offenes Ohr gebraucht. Die Rückmeldung auf ihren Besuch sei sehr positiv gewesen.

03.30 Uhr: Geschätzter Millionenschaden in Mainstockheim

Auch in Mainstockheim im Landkreis Kitzingen dauern die Aufräumarbeiten an. Zugleich wird die Dimension der Schäden immer ersichtlicher. Bürgermeister Karl-Dieter Fuchs (Freier Bürgerblock Mainstockheim) schätzt den Gesamtschaden auf etwa eine Million Euro. Dies beinhalte die privaten sowie die öffentlichen Schäden in Mainstockheim. Viele Bürgerinnen und Bürger Mainstockheims hätten laut Fuchs keine Elementarschadensversicherung, da sie diese aufgrund der Mainnähe nicht erhalten haben oder bezahlen können. Viele würden jetzt auf Entschädigungen durch den Staat hoffen. Die Kosten für die Entsorgung übernimmt der Landkreis.

03.30 Uhr: Mindestens 12.000 Einsatzkräfte in Schwaben im Einsatz

Bei der Hochwasserkatastrophe in Schwaben waren nach bisher mindestens 12.000 Einsatzkräfte im Einsatz. Das ergibt sich aus allen Schätzungen der betroffenen Landkreise zusammengerechnet. Am meisten Einsatzkräfte waren nach den Schätzungen im Landkreis Dillingen unterwegs. Hier waren es laut Landratsamt mehr als 4.400. In Günzburg spricht das Landratsamt ebenfalls von mehr als 4.000.

Besonders hervorgehoben wird auch von den Landratsämtern die überregionale Unterstützung. So halfen beispielweise im Landkreis Neu-Ulm Feuerwehren aus Lechaschau in Tirol sowie aus Oberstdorf. In Günzburg halfen DLRG-Kräfte aus Oberfranken und auch aus Baden-Württemberg. An vielen Orten wurde außerdem mit technischem Equipment und Sandsäcken unterstützt. Wie viele private Helfer außerdem unterstützt haben, kann nicht geschätzt werden.

Donnerstag, 6. Juni 2024

21.15 Uhr: Streit über Versicherungspflicht

Trotz der Hochwasserschäden in Bayern und Baden-Württemberg bleibt die Forderung nach einer Pflichtversicherung für Elementarschäden in der Ampel-Koalition umstritten. Während sich SPD und Grüne am Abend im Bundestag für eine Pflichtversicherung stark machten, erteilte die FDP dem Vorhaben eine Absage. Dieses Produkt werde zu einem Allheilmittel stilisiert, könne dem aber gar nicht gerecht werden, sagte die FDP-Abgeordnete Anja Schulz. Sie warnte darüber hinaus vor einer finanziellen Belastung von Hauseigentümern und Mietern.

Lukas Benner von den Grünen erklärte hingegen, staatliche Ad-Hoc-Hilfen seien auf Dauer ein Problem für die öffentlichen Kassen. "Deswegen brauchen wir eine Elementarschadens-Pflichtversicherung, die risikobasiert ist, die gesetzlich sozial abgesichert ist und die Mieterinnen und Mieter vor Überlastung schützt." Auch der SPD-Rechtspolitiker Johannes Fechner warb für "ein solidarisches Versicherungssystem, bei dem die Risiken auf viele Schultern verteilt sind". Anlass der Plenardebatte war ein Antrag der CDU/CSU-Fraktion, der aber keine Mehrheit fand. Das Unions-Modell sah vor, dass eine Wohngebäudeversicherung nur noch mit einer Elementarschadenabsicherung angeboten wird.

19.37 Uhr: Hochwasser-Lage in Niederbayern weiterhin angespannt

Im Landkreis Deggendorf liegt der Donaupegel am Donnerstagabend bei 7,23 Metern. Die kontrollierte Flutung des Hafengeländes gestern sei erfolgreich gelaufen, die Maßnahmen scheinen zu wirken, heißt es in einer Mitteilung heute. Im Schöpfwerk Bogenbach hat heute eine gelöste Schachtabdeckung für Überflutungen gesorgt, die Hans-Obser-Straße, der Keller bei MAN DWE sowie das Parkhaus des ITC2 waren unter Wasser. Einsatzkräfte konnten das angestaute Wasser abpumpen. An den Deichen musste stellenweise gesichert werden. Dammwachen sind weiterhin vor Ort, heißt es.

In der Stadt Straubing steht die Donau bei knapp über sieben Metern. Im Bereich des Kößnach-Damms wurde eine Durchnässung festgestellt, hier wurde aufgeschüttet, um den Bereich zu stabilisieren. Probleme macht der Grundwasserspiegel, der in der Stadt ansteigt. Besonders betroffen ist aktuell der Bereich Gstütt, heißt es in einer Mitteilung von heute. Private Gebäude in diesem Bereich können durch Sandsäcke gesichert werden, die das THW bereitstellt.

17.00 Uhr: Lkw-Fahrverbote nach Hochwasser aufgehoben

Zugunsten von Hilfs- und Aufräumarbeiten nach dem Hochwasser sind bestimmte Lastwagenfahrverbote in Bayern bis Ende Juli aufgehoben. Das Sonn- und Feiertagsfahrverbot sowie das Fahrverbot nach der Ferienreiseverordnung für Lastwagen ab 7,5 Tonnen werde im Zuge von Rettungs-, Hilfs- und Aufräumarbeiten und für die Versorgung der Bevölkerung ausgesetzt, teilte das Innenministerium am Donnerstag mit.

16.50 Uhr: Mindestens sieben Leichtverletzte bei Aufräumarbeiten in Baar-Ebenhausen

In der Hochwassergemeinde Baar-Ebenhausen im Katastrophenlandkreis Pfaffenhofen wurden heute bei Aufräumarbeiten in einem Privathaus sieben Menschen leicht verletzt, darunter drei Feuerwehrleute und weitere vier Helfer. Sie alle erlitten leichte Atemwegsreizungen und wurden medizinische versorgt. Wie Brandkreisrat Christian Nitschke dem Bayerischen Rundfunk berichtet, war bei den Aufräumarbeiten eine Lauge zur Goldbestimmung ausgetreten. Das Stoff sei mittlerweile schon abtransportiert. Der Einsatz befinde sich in der Abschlussphase. Gefahr für andere Menschen bestehe nicht, betont Kreisbrandrat Christian Nitschke. Wie die Polizeiinspektion Geisenfeld berichtet, befindet sich das Privathaus in der der Uferstraße des Ortes.

16.40 Uhr: Auswirkungen des Hochwassers auf die Europawahl in Schwaben

Das Hochwasser sorgt nun auch für Probleme bei der Durchführung der Europawahl in Schwaben: Teils wurden Wahllokale überschwemmt, teils gingen Wahlberechtigungen verloren. In einigen der betroffenen Regionen in Schwaben konnten die Gemeinden allerdings Lösungen finden: In Nordendorf im Landkreis Augsburg werden die drei Wahllokale zu einem zusammengelegt. Briefwähler werden gebeten, die Briefwahlunterlagen direkt in der provisorischen Verwaltung in Ellgau abzugeben, da ein rechtzeitiger Rücktransport durch die Deutsche Post nicht gewährleistet werden könne.

Im Landkreis Aichach-Friedberg musste ein Wahllokal in Aichach aufgrund der Überflutung verlegt werden, allerdings kann hier auf ein Nachbarhaus ausgewichen werden. Die Zustellungen der Briefwahlanträge sollten laut Landratsamt alle seit gestern nachgeholt worden sein. Falls Bürger diese nicht erhalten hätten, so könnten sie diese noch bis zum 8. Juni neu beantragen. In Donauwörth bestätigte der Pressesprecher der Stadt, dass trotz Überschwemmung die Wahl wie geplant durchgeführt werden kann, alle Wahllokale könnten planmäßig geöffnet werden. Sollten Wahlunterlagen durch das Hochwasser unbenutzbar geworden sein, werden die Anwohner gebeten, direkt im Wahlamt nachzufragen, es sollen dann individuelle Lösungen gefunden, so der Sprecher weiter.

15.51 Uhr: Unbekannter Stoff bei Baar-Ebenhausen ausgetreten, mehrere Verletzte

In der Hochwassergemeinde Baar-Ebenhausen im Katastrophenlandkreis Pfaffenhofen ist ein unbekannter Stoff ausgetreten. Diese Eilmeldung setzte die Polizeiinspektion Geisenfeld ab. Zum Austreten des unbekannten Stoffes kam es bei Aufräumarbeiten nach dem Hochwasser in einem Privatanwesen in der Uferstraße des Ortes. Mehrere Personen erlitten dadurch Atemwegsreizungen und werden derzeit ärztlich behandelt. Der Bereich um die Uferstraße ist weiträumig abgesperrt. Zahlreiche Einsatzkräfte sind vor Ort. Zur Bestimmung des Stoffes wurde der Gefahrguttrupp der Berufsfeuerwehr München angefordert.

15.00 Uhr: In Südbayern drohen erneute heftige Regenfälle

Dem Süden Bayerns drohen nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) erneut schwere Regenfälle. Die meteorologischen Modelle gingen derzeit für die Zeit von Samstagabend bis Montagmittag von Niederschlagsmengen von bis zu 60 Litern pro Quadratmeter aus, sagte DWD-Meteorologe Dirk Mewes der Deutschen Presse-Agentur. Unklar sei derzeit noch, wo genau die Niederschläge fallen werden. 

Es würden nicht die Regenmengen der vergangenen Woche erreicht. Dennoch könne es wegen der bereits angeschwollenen Gewässer und der durchfeuchteten Böden erneut zu erheblichen Gefahren kommen, auch für Leib und Leben.

14.50 Uhr: Europawahl auch in Hochwassergebieten gewährleistet

Die Teilnahme an der Europawahl soll auch in den überfluteten Gebieten in Südbayern überall möglich sein. Wie der Landeswahlleiter, Thomas Gößl, in einer Mitteilung bekanntgab, werden in einigen Orten, in denen vorgesehene Wahllokale wegen Überschwemmungen nicht benutzbar sind, andere Wahllokale geschaffen. Falls durch Hochwasser die Wahlbenachrichtigung nicht mehr verfügbar ist, reicht ein Ausweis zur Teilnahme an der Wahl. Falls allerdings Briefwahl beantragt wurde, muss der Brief-Wahlschein mitgebracht werden, um eine doppelte Stimmenabgabe auszuschließen.

Wenn Briefwahlunterlagen durch das Hochwasser verloren gegangen oder zerstört worden sind, können bis Samstag, 08. Juni 12:00 Uhr bei der Gemeinde neue beantragt werden. In der Verwaltungsgemeinschaft Schrobenhausen ist der Briefkasten der Gemeinde überflutet worden, so dass bereits eingesandte Briefwahlunterlagen nicht mehr lesbar waren. Hier stellt die Gemeinde neue Wahlscheine aus und liefert diese mit einem Boten aus. Durch das Hochwasser seien die Wahlvorbereitungen vor allem in den Landkreisen Aichach-Friedberg, Augsburg, Freising, Günzburg, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen a. d. Ilm erschwert.

14.40 Uhr: Leichte Entspannung in Regensburg: Evakuierung soll Freitag enden

Trotz nur sehr langsam sinkender Wasserstände kommen erste Signale der Entspannung zur Hochwasserlage aus Regensburg. Die Stadtverwaltung teilte am Donnerstag mit, dass die Anwohner der Werftstraße auf der Donauinsel am Freitagnachmittag (14.00 Uhr) in ihre Häuser zurückkehren können sollen. 

Derzeit sollen Schutzwände eine Überflutung des Bereichs verhindern. Wegen aufgeweichter Böden hatten Helfer am Mittwoch aber damit begonnen, Wasser an den Wänden vorbeiströmen zu lassen, um ein plötzliches Versagen der Schutzelemente zu vermeiden. Diese "gezielte Erhöhung des Wasserspiegels" habe bisher dazu geführt, dass die Straße und die Schutzwände stabil blieben, teilte die Stadt mit. Für Rad- und Autofahrer bleibe die Straße aber vorerst auch darüber hinaus gesperrt. 

14.20 Uhr: Am Chiemsee droht Mückenplage

Anfang nächster Woche könnte es zu einer Mückenplage rund um den Chiemsee kommen. Der Chiemsee hat durch den Wasserzulauf der Tiroler Ache am Abfluss zur Alz derzeit einen Wasserstand von 1 Meter 40. Ab 1 Meter 16 wäre es von der Regierung von Oberbayern erlaubt, das Mittel BTI (Bacillus thuringiensis israelensis) zur Bekämpfung von Überschwemmungsmücken (Stech- und Kriebelmücken) per Hubschrauber auf deren Brutstätten auszubringen.

Doch laut dem Abwasser- und Umweltverband Chiemsee (AUV Chiemsee) in Rimsting hat die Firma, mit der seit Jahren zusammengearbeitet wird, derzeit weder das Mückenbekämpfungsmittel BTI zur Verfügung, noch die nötigen Mitarbeiter für das Ausbringen und das begleitende Monitoring. Der Grund für das Fehlen des Eiweißgranulats: das Hochwasser in Rheinland-Pfalz und am Rhein. Dort gebe es derzeit so viele BTI-Einsätze wie im gesamten vergangenen Jahr. Aktuell werde das Mittel zwar produziert, doch für die erste drohende Stechmückenplage am Chiemsee würde es so schnell nicht zur Verfügung stehen.

14.12 Uhr: Ingolstadt sagt Fest der Inklusion wegen Hochwasser ab

Die Stadt Ingolstadt hat wegen der Hochwasserlage und ihren Nachwirkungen das für kommenden Samstag (8.6.) geplante große Fest der Inklusion abgesagt. Denn zahlreiche Vereine und Institutionen, die das Fest gestalten wollten, hätten dadurch nicht teilnehmen können. Das Fest soll laut Stadt zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden. Alle anderen Programmpunkte der Woche der Inklusion, deren Auftakt das Fest hätte bilden sollen, finden wie geplant vom 9. bis 16. Juni statt.

14.10 Uhr: Verbände fordern Konsequenzen aus Hochwasserkatastrophe

Der Umweltdachverband Deutscher Naturschutzring (DNR) und der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) fordern als Konsequenz aus den verheerenden Niederschlagsereignissen in Süddeutschland neue Strategien im Umgang mit Extremwetterereignissen. "Eine konsequente Hochwasser- und Gewässerschutzpolitik sowie eine deutliche Stärkung von Klimaanpassung und natürlichem Klimaschutz müssen künftig umso mehr dazu beitragen, die Auswirkungen von Extremwetterereignissen abzumildern und neue Strategien im Umgang mit dem Wasser zu entwickeln", so die beiden Organisationen in ihren gemeinsamen Handlungsempfehlungen. Im Vordergrund stehe dabei, den Wasserrückhalt in der Fläche zu verbessern, die Flächenversiegelung zu stoppen, den Flüssen wieder mehr Raum zu geben sowie den natürlichen Klimaschutz und die Renaturierung gezielt zu stärken.

13.50 Uhr: Hochwasser der Isar in Landshut geht zurück

Der Isar-Pegel bei Landshut/Birket befindet sich seit Mittwochnachmittag wieder in Meldestufe 1. Das meldet das zuständige Wasserwirtschaftsamt. Der Wasserstand wird wahrscheinlich langsam weiter fallen, der Pegel aber voraussichtlich auch über das Wochenende hinaus noch in Meldestufe 1 bleiben. Je nachdem, wie kräftig weitere Regengüsse ausfallen, könne der Wasserstand aber auch wieder ansteigen. Unterdessen geht der Pegel der Flutmulde stark zurück. Es wird damit gerechnet, dass alle Ausuferungen noch im Laufe des Tages abfließen. Für alle tiefer gelegenen Gebiete im Isartal und insbesondere im Bereich der Stadt Landshut kann es durch schnell ansteigendes Grundwasser weiterhin gefährlich werden. Den Bewohnern dieser Bereiche, insbesondere im Stadtgebiet Landshut, wird empfohlen, ihre tiefer gelegenen Räume wie Keller oder Tiefgaragen zu kontrollieren. Auch an der Kleinen und Großen Vils sind im Kreis Landshut die Pegel deutlich unter Meldestufe 1 gefallen. Nach aktueller Vorhersage ist am Wochenende und Anfang nächster Woche je nach Niederschlag ein erneutes Ansteigen aber möglich.

13.09 Uhr: Versicherer kritisieren Politik: Hochwasserschutz nicht ausreichend

Die deutschen Versicherer kritisieren angesichts der großen Überschwemmungen in Süddeutschland die Politik. "Da muss man schon mal unangenehme Fragen stellen", sagte Oliver Hauner vom Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Als Beispiel nannte er Dammbrüche, die nach Einschätzung des GDV vermeidbar gewesen wären. Deiche müssten gepflegt werden: "Das ist ein Schutzbau, das ist nicht ein Erdwall, der herumliegt, den man zwanzig Jahre vernachlässigen kann." Die Versicherer kritisieren seit Jahren mangelnde Vorbeugung gegen Überschwemmungen. Nach Zahlen des GDV stehen mehr als 320.000 Häuser in hochwassergefährdeten Gebieten. Der Verband begrüßte zwar den Vorschlag des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU), einen Runden Tisch mit den Versicherern einzuberufen - doch hätte es diese Gespräche demnach schon viel früher geben können. "Wir warten seit drei Jahren drauf, dass wir uns mal an einen Tisch setzen", sagte Hauner. 

12.59 Uhr: Burgruine Falkenstein - finanzieller Schaden noch unklar

Die Burgruine Falkenstein in Flintsbach ist von einem Geologen begutachtet worden. Das Gelände ist weitgehend stabil, so sein Ergebnis. Nun stehen die weiteren Sicherungsmaßnahmen im Vordergrund, so das Landratsamt Rosenheim. Das unten abgelagerte Material, Steine und Erde, wird entlang eines Weges als Wall aufgeschüttet. Material, das noch am Hang liegt, wird mit Netzen abgesichert. Dies übernimmt eine Spezialfirma aus Tirol. Die Bereiche an der Burg sind von archäologischer Bedeutung, so das Landratsamt. Deswegen werden fachkundige Ehrenamtliche das Trümmerfeld abgehen um mögliche Funde zu sichern. Wie hoch der finanzielle Schaden ist, lässt sich noch nicht beziffern, so das Landratsamt.

12.34 Uhr: Psychosoziale Notfallversorgung: Landkreis Donau-Ries richtet mehrere Anlaufstellen in betroffenen Dörfern ein

Die psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) richtet ab Freitag in den immer noch vom Hochwasser betroffenen Dörfern Rettingen, Zusum, Auchsesheim, Hamlar und Nordheim Anlaufstellen für die Bewohnerinnen und Bewohner ein. Thomas Rieger, katholischer Diakon und Mitarbeiter in der PSNV sagte dem BR, er und seine Kollegen seien keine Therapeuten, aber erste Anlaufstelle. Sie könnten Ansprechpartner und Hilfe vermitteln und vor allem den Menschen zuhören. Aktuell "funktionierten" viele vom Hochwasser Betroffenen einfach noch, das würde wahrscheinlich auch noch so lange anhalten, bis die Wohnungen und Keller aufgeräumt seien, aber dann erwarte er mehr Arbeit für sein Team.

12.33 Uhr: 1,5 Millionen Euro Soforthilfen für Hochwasser-Geschädigte im Raum Kitzingen

Der Freistaat Bayern hat für die Hochwasser-Geschädigten im Landkreis Kitzingen 1,5 Millionen Euro Soforthilfen in Aussicht gestellt. Das teilte das Landratsamt Kitzingen mit. Pro Haushalt sei ein Betrag von bis zu 5.000 Euro für Schäden am Hausrat vorgesehen, bei Ölschäden an Gebäuden bis zu 10.000 Euro. Wer keine Elementarversicherung abgeschlossen hatte, obwohl er sich hätte versichern können, bekomme nur die Hälfte ausgezahlt, heißt es in der Mitteilung. Die Anträge zur Auszahlung der Soforthilfen sind auf der Webseite des Landratsamts Kitzingen zu finden und können ab sofort bis spätestens 31. August 2024 bei den Gemeinden abgegeben werden.

12.20 Uhr: Fische auf überfluteten Wiesen drohen zu verenden

Auf zahlreichen Wiesen in den vom Hochwasser überfluteten Gebieten drohen Fische zu verenden, wenn das Wasser wieder zurückgeht. Das sagte der schwäbische Fischereifachberater Oliver Born dem BR. Er spricht von einem derzeit "eskalierenden Problem". Vielerorts wurden Fische durch das Hochwasser aus Fließgewässern zum Beispiel über Straßen hinweg auf Wiesen und Äcker getragen. Von dort ist ihnen bei sinkenden Pegeln der Weg zurück ins Gewässer abgeschnitten. Werden die Fische nicht eingefangen und in den Bach oder in den Fluss zurückgebracht, verenden sie, sobald die Fläche trocken fällt.

12.13 Uhr: Polizei stoppt Kayakfahrer bei Hochwasser auf dem Inn

Die Polizeiinspektion Waldkraiburg hat am Mittwoch zwei Kayakfahrer auf dem Inn gestoppt. Gegen 11 Uhr wurden der Polizei demnach zwei Kayakfahrer auf dem Inn bei Jettenbach gemeldet. Die Polizei konnte die beiden Männer auf der alten Innbrücke anhalten und auf die momentane Hochwassersituation und "ihr lebensgefährliches Unterfangen“ aufmerksam machen, heißt es in der Mitteilung der Polizei. Die beiden Männer im Alter von 66 und 57 Jahren aus Wasserburg und Grafing bei München seien einsichtig gewesen, betonten aber, sie seien "noch wildere Gewässer gewohnt". Die Polizei hinderte sie trotzdem an der Weiterfahrt.

11.52 Uhr: Öl-Wehr pumpt Keller in Offingen aus

Mit dem Sinken der Pegel gehen heute in Offingen die Aufräumarbeiten weiter. Heute wird das Öl aus den Kellern gepumpt und Sperrmüll eingesammelt. Das hat das Landratsamt mitgeteilt. Der Landkreis Günzburg hat erneut Unterstützung angefordert. Im gesamten Landkreis Günzburg sind 115 Einsatzkräfte des Unterstützungskontingents Öl-Wehr im Einsatz, bestehend aus Feuerwehr und THW aus dem Raum Bamberg. Betroffene werden gebeten, zu Hause zu bleiben, damit die Einsatzkräfte in die Gebäude kommen. Da sehr viele Häuser betroffen seien, bitte man um Geduld. Die Feuerwehr werde sich um das Abpumpen des Wassers in den Kellern kümmern, sofern es die Statik zulasse. Einige Gebäude könnten aufgrund der Statik und der Grundwasserverhältnisse noch nicht ausgepumpt werden. Vorzeitiges Abpumpen könne zu Schäden an den Kellerwänden führen. Der hohe Grundwasserspiegel drücke von außen auf die Kellerwände, wodurch diese eingedrückt und beschädigt werden könnten. In der Folge wären die Gebäude nicht mehr bewohnbar.

11.38 Uhr: Zustellung der Post läuft wieder weitgehend normal

Nach Auskunft der Deutschen Post hat sich die Situation in den besonders vom Hochwasser betroffenen Niederlassungen im Süden Deutschlands wieder stabilisiert. Der Betrieb laufe in den allermeisten Standorten wieder fast normal, so die Pressestelle der DHL Group gegenüber BR24. Man sei zuversichtlich, die entstandenen Rückstände im Laufe der kommenden Tage vollständig aufarbeiten zu können. In einzelnen Gebieten bestünden aber aufgrund von Überschwemmungen auch weiterhin noch Einschränkungen.

11.04 Uhr: Lage im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen entspannt sich

Während die Hochwasserlage in der Oberpfalz und Niederbayern angespannt bleibt, entspannt sich die Situation weiter westlich an der Donau zunehmend. Im zwischenzeitlich stark betroffenen Landkreis Neuburg-Schrobenhausen seien die Pegelstände an der Donau wieder auf Meldestufe drei von vier gefallen, teilte das Landratsamt in Neuburg an der Donau am Donnerstag mit. Der Wasserstand der Paar fiel demnach sogar auf Meldestufe zwei. Nach Angaben des Landratsamts wird am Donnerstag vor allem in Schrobenhausen und Rennertshofen weiter ausgeräumt und Wasser abgepumpt.

10.44 Uhr: Entwarnung in Leutkirch - aufgeweichter Damm stabilisiert

Die starken Regenfälle der vergangenen Tage haben einen Damm an einem Hochwasserrückhaltebecken bei Leutkirch im Allgäu (Landkreis Ravensburg) aufweichen lassen. Der Dammfuß wurde über Nacht mit Kies stabilisiert, wie Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle (CDU) am Donnerstag mitteilte. Es sei eine deutliche Verbesserung der Stabilität erreicht worden. Am Mittwoch sei an manchen Stellen Wasser durchgesickert. Daraufhin seien die Sicherungsmaßnahmen erfolgt. Die akute Gefahr sei in der Nacht auf Donnerstag gewesen, dass der Damm breche. Die Feuerwehr hatte Zettel in die Briefkästen geworfen, um die Bevölkerung zu informieren. Die Menschen können im Moment aber in ihren Häusern bleiben.

10.35 Uhr: Fische landen mit Hochwasser-Strömung in vollgelaufener Unterführung

In die mit Wasser vollgelaufene Unterführung bei Hamlar (Ortsteil von Asbach-Bäumenheim) sind rund 100 Fische aus einem nahen Baggersee gespült worden. Das bestätigte der Donau-Rieser Landrat Stefan Rößle. Der örtliche Fischereiverein hole die Tiere aktuell wieder aus der gefluteten Unterführung. Wegen des Hochwassers und des stark angestiegenen Grundwasserspiegels hätten die nahen Seen das Wasser in die Ortschaft Hamlar gedrückt. Mittlerweile ist Rößle zufolge nicht mehr der Egelseebach oder die Donau das Problem, sondern eben unter anderem das Seewasser. In Hamlar selbst steht noch immer das Wasser, sodass es nur mit einem Traktor möglich ist, von A nach B zu kommen.

10.12 Uhr: Einsatzkräfte retten zwei Seniorinnen in Hofkirchen

Feuerwehr und Wasserwacht haben gestern in Hofkirchen zwei Seniorinnen aus einem Haus vor dem Hochwasser gerettet. Die beiden hilfsbedürftigen Frauen im Alter von 87 und 84 Jahren, eine davon im Rollstuhl, fühlten sich eingeschlossen, so die Polizei am Donnerstag. Das Wasser der Donau hatte den Garten und das Untergeschoß des Anwesens erreicht und geflutet. Auch wenn keine Lebensgefahr bestand, war es für die beiden doch zu gefährlich, das Haus eigenständig zu verlassen.

10.10 Uhr: Inzwischen weniger Einschränkungen bei der Bahn

In vielen Regionen Bayerns sind die Fernverkehrszüge der Bahn wieder auf den meisten wichtigen Strecken unterwegs. Der aktuellen Betriebslage zufolge gab es auf der Strecke Ulm-Augsburg-München am Donnerstag keine flutbedingten Einschränkungen mehr. Auch die Route von Donauwörth nach Augsburg war nicht mehr in der Liste von Strecken mit Störungen oder Sperrungen aufgeführt. 

Gesperrt blieben am Donnerstag demnach die Eurocity-Express-Verbindung von München über Lindau nach Zürich sowie die ICE-Strecke Nürnberg-Würzburg. Dort wurde wegen einer Umleitung der Züge etwa 25 Minuten Verspätung vorausgesagt. Auch im Regionalverkehr in Bayern mussten Fahrgäste wegen Streckensperrungen am Donnerstag erneut mit Verspätungen und Zugausfällen rechnen, unter anderem auf den Strecken zwischen Kitzingen und Würzburg sowie zwischen Landshut und Regensburg.

09.52 Uhr: Gelände des Deggendorfer Hafens erfolgreich geflutet

Ein Teilbereich des Deggendorfer Hafens ist wie geplant kontrolliert geflutet worden. Das bestätigte das Landratsamt dem Bayerischen Rundfunk am Donnerstagmorgen. Jetzt steht dort das Wasser etwa 25 Zentimeter hoch. Zuvor waren auf einer Länge von 550 Metern insgesamt 27.000 Sandsäcke verteilt, sowie 40 Gullideckel mit kiesgefüllten Bigbags beschwert worden. Durch die geregelte Flutung wird nun ein Gegendruck erzeugt, weil das Grundwasser schon stark gegen den Bodenbelag gedrückt hatte. Der Donaupegel in Deggendorf lag um 09.30 Uhr bei 7 Meter 33. Damit ist er seit Mitternacht um acht Zentimeter gefallen.

09.41 Bundeskanzler Scholz verspricht Hilfe für Hochwasser-Betroffene

Bundeskanzler Olaf Scholz hat erneut den Betroffenen der jüngsten Hochwasserkatastrophe Staatshilfen zugesagt. "Wir werden diese Schäden – wie bei früheren Hochwassern auch – gemeinsam mit den Ländern bewerten und Hilfe organisieren", versprach der SPD-Politiker am Donnerstag in seiner Regierungserklärung im Bundestag. Der Bundeskanzler dankte auch erneut allen Helfern. "In der Not rücken wir zusammen. Das gehört sich so. So ist Deutschland", betonte er. Zugleich räumte Scholz ein, Bund und Länder müssten sich besser auf solche Katastrophen vorbereiten.

09.37 Uhr: Hochwassersituation in Straubing: Wasserstand geht nur langsam zurück

In Straubing liegt der Pegelstand aktuell (Stand 9.20 Uhr) bei einer Höhe von 7.10 Metern. Der Wasserstand geht nur langsam zurück. Frühestens in der Nacht von Freitag auf Samstag soll Meldestufe 4 unterschritten werden. Weil die Dämme seit Tagen stark belastet werden, wird die Situation deswegen weiter als kritisch bewertet – von Entspannung will die Einsatzleitung der Stadt nicht sprechen. Besonders gefährdete Stellen werden weiterhin regelmäßig kontrolliert und überprüft. Sollten Schäden entdeckt werden, kann so schnellstmöglich repariert und ausgebessert werden.

09.08 Uhr: Warnung vor Freizeitsport auf dem Wasser in Überschwemmungsgebieten

Einsatzkräfte warnen eindringlich vor den Gefahren des Hochwassers an der Donau und auch vor Bootsfahrten auf dem Fluss. Kanufahrer und Stand-Up-Paddler seien schon auf der Donau gesichtet worden, so Andreas Dietz von der Wasserwacht Passau im ARD-Morgenmagazin. Das sei absolut lebensgefährlich, sagte Dietz. Er warnte auch vor der damit verbundenen Gefahr für Rettungskräfte: "Wenn dort was passiert, müssen wir raus, und wir müssen unsere Einsatzkräfte auch in Gefahr bringen." In Passau verzeichneten die Behörden am Donnerstag um 6.30 Uhr einen Pegelstand von 8,87 Metern. Dort sollte das Hochwasser laut Prognose am Morgen sogar noch leicht zunehmen. Normal sind Wasserstände von an die sechs Meter.

08.54 Uhr: Suche nach vermisstem Feuerwehrmann geht weiter

Im schwäbischen Offingen suchen Einsatzkräfte auch heute wieder nach dem vermissten Feuerwehrmann. Im Laufe des Tages wollten die Retter versuchen, an den Ort zu gelangen, an dem das gekenterte Boot gesichtet wurde, in dem sich der Feuerwehrmann befand. Das war bislang nicht möglich. "Wir geben die Hoffnung nicht auf", sagte ein Sprecher der Polizei am Donnerstag in Kempten. Der junge Mann war in der Nacht zum Sonntag in Offingen nahe der Grenze zu Baden-Württemberg mit einem Boot der DLRG-Wasserrettung gekentert. Die übrigen vier Einsatzkräfte an Bord konnten sich an Land retten und blieben unverletzt. Der 22-Jährige gilt seither als vermisst.

08.42 Uhr: Gesundheitsämter warnen vor Baden in Gewässern

Die Gesundheitsämter schwäbischer Landkreise raten nach dem Hochwasser der vergangenen Tage vom Baden in Gewässern ab, ganz unabhängig des Pegelstandes. Es können Verunreinigungen und damit gesundheitliche Risiken nicht ausgeschlossen werden, teilt etwa das Günzburger Gesundheitsamt mit. Auch das Landratsamt Aichach-Friedberg weist darauf hin, dass Badeseen möglicherweise verunreinigt sein können. Um die Badeseen des Landkreises auf einen möglichen Eintrag durch Starkregen zu überprüfen, nimmt das Gesundheitsamt heute Proben. Das Landratsamt weist auch darauf hin, dass die Menschen bei Aufräumarbeiten nach dem Hochwasser auf mögliche Kontaminationen achten sollten. So sollten keine Lebensmittel verzehrt werden, die Kontakt mit Überschwemmungswasser hatten. Das Wasser aus Teichen und Bächen nach Überschwemmung sei für die Bewässerung von Gemüse, Feldfrüchten und Obst nicht geeignet. Kinder sollten zudem keinesfalls mit Überschwemmungswasser spielen oder darin baden.

08.02 Uhr: Söder will Pflicht für Elementarschäden-Versicherung

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) möchte eine Pflichtversicherung für Elementarschäden bei Naturgefahren etablieren. Ähnlich wie bei Autoversicherungen müsse es für Gebäude ein "kollektives System" geben, sagte Söder der "Augsburger Allgemeinen" (Externer Link, möglicherweise Bezahl-Inhalt). Söder sprach sich für einen Runden Tisch von Versicherungs-Wirtschaft und Politik aus, um eine für Bürger, Versicherungen und Staat machbare Lösung umzusetzen. Aktuell gibt es keine Pflichtversicherung gegen Elementarschäden wie Hochwasser. Söder warnte davor, dass solche Schadensfälle wegen des Klimawandels in Mittel- und Westeuropa weiter zunehmen werden.

In der Debatte um den Bau von Flutpoldern in Bayern hat Ministerpräsident Markus Söder (CSU) erneut das bisherige Vorgehen der Staatsregierung verteidigt. "Für die Iller haben die Polder noch Schlimmeres verhindert. Die Polder an der Donau hätten für Schwaben und die kleineren Flüsse jedoch keine Relevanz gehabt", so Söder.

07.26 Uhr: Weiterhin Meldestufe 4 an der unteren Donau

Die Wasserstände an der unteren Donau in Bayern bleiben auch am Donnerstag weiterhin hoch. Wie der Hochwassernachrichtendienst (HND) am Morgen meldete, verbleiben die Pegelstände in Regensburg, Straubing und Passau weiterhin über der Meldestufe 4.

Der Pegel der Donau an der Eisernen Brücke in Regensburg wies um 6.30 Uhr einen Wasserstand von 6,07 Metern auf. Laut Prognose des HND sollte das Hochwasser im weiteren Verlauf leicht abnehmen. An der Donau in Straubing stagnierte der Wasserstand um 6.45 Uhr bei 7,12 Metern bei ebenfalls leicht sinkendem Trend. Im hochwassererprobten Passau verzeichnete der HND um 6.30 Uhr einen Pegelstand von 8,87 Metern. Hier sollte das Hochwasser laut Prognose am Morgen sogar noch leicht zunehmen. An der oberen Donau bis einschließlich Kelheim nimmt das Hochwasser dagegen weiter ab.

06.31 Uhr: DLRG-Wasserretter aus Unterfranken unterstützen erneut Helfer in Hochwassergebieten

Der Wasserrettungszug 2 der DLRG Unterfranken ist seit dem frühen Morgen erneut auf dem Weg ins Hochwassergebiet in Südbayern. Dort wollen die Rettungsschwimmer die örtlichen Einheiten der Hilfsorganisationen ablösen, die seit einigen Tagen gegen die Überflutungen ankämpfen. Die Einheiten aus Würzburg, Gerbrunn, Bad Kissingen, Ebern, Gochsheim, Schonungen und Werneck werden gegen 8 Uhr in Donauwörth im Landkreis Donau-Ries erwartet. Es ist bereits das zweite Mal innerhalb einer Woche, dass einer der beiden unterfränkischen DLRG-Wasserrettungszüge ausrückt.

05.54 Hochwasserlage in Schwaben entspannt sich allmählich

Nach Auskünften des Wasserwirtschaftsamtes (WWA) Donauwörth ist der Behelfsdamm im Donauwörther Ortsteil Auchsesheim weiterhin stabil. Die Schutzvorkehrungen dort und in Nordheim hätten ausgereicht. Zudem würde der Pegel der Donau sinken: Am Donnerstagmorgen habe der Fluss in Donauwörth die Meldestufe 3 unterschritten, erstmals seit fast fünf Tagen. Einzelne Ortsteile wie Zusum (Donauwörth) und Hamlar (Asbach-Bäumenheim) seien weiterhin überflutet. Laut WWA ist in Dillingen der Donaupegel unter der Meldestufe 1, genau wie in Günzburg. Auffällig sei noch die Paar im Landkreis Aichach-Friedberg. In Dasing liege die Meldestufe bei 1, in Aichach noch bei Meldestufe 2, es werde noch etwas dauern, bis der Pegel der Paar absinke. Das Landratsamt Donau-Ries teilt mit, dass der Zugverkehr auf der Bahnstrecke Donauwörth-Augsburg wieder möglich ist.

04.55 Uhr: Bericht - Länder lassen etwa 40 Prozent der Bundesmittel für Hochwasserschutz liegen

Während Bayern und Baden-Württemberg mit den Folgen der aktuellen Katastrophe kämpfen, haben einige Bundesländer offenbar bereitstehende Bundesmittel für einen besseren Hochwasserschutz nicht abgerufen. Die "Rheinische Post" (Externer Link, möglicherweise Bezahl-Inhalt) meldet, im vergangenen Jahr seien 40 Prozent der Zuschüsse liegengeblieben. Im Sonderrahmenplan waren 100 Millionen Euro bereitgestellt, aber nicht einmal 60 Millionen in Anspruch genommen worden. In der Übersicht des Bundeslandwirtschaftsministeriums, auf die sich das Blatt beruft, heißt es, vor allem Nordrhein-Westfalen schöpfe die Hilfsmittel des Bundes nicht aus. Bayern und Baden-Württemberg hätten die Gelder hingegen vollständig abgerufen.

04.30 Uhr: Hochwasser hat Auswirkungen auf Wahl

Neue Wahllokale, verlorengegangene Wahlunterlagen: Das Hochwasser hat Folgen für den Ablauf der Europawahl in Bayern. In einer Reihe von Gemeinden müssen die Wahllokale verlegt werden. Dennoch könne die Europawahl am kommenden Sonntag auch in den vom Hochwasser gebeutelten Gebieten ordnungsgemäß stattfinden. Das teilte die Landeswahlleitung auf Anfrage von BR24 mit. Besonders betroffen sind die Landkreise Aichach-Friedberg, Augsburg, Freising, Günzburg, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen an der Ilm, wie Landeswahlleiter Thomas Gößl der dpa mitteilte. In Einzelfällen sei etwa auch das Rathaus noch nicht nutzbar, weshalb provisorische Gemeindeverwaltungen eingerichtet worden seien.

04.02 Uhr: Wasser fließt nur langsam ab

Das Hochwasser an der unteren Donau fließt nur langsam ab. Zwischen Kelheim und Passau ist die Lage weiterhin angespannt - ganz besonders in Regensburg. Dort bereitete den Behörden und Einsatzkräften der durchweichte Boden entlang einer Straße in der Altstadt Sorgen. In Passau gingen derweil die Pegelstände zurück, wenn auch zunehmend langsamer. Die schwäbischen und oberbayerischen Hochwasser-Landkreise sind ebenfalls noch längst nicht zurück in der Normalität. Bei der Suche nach Vermissten gab es bis zum Donnerstagmorgen keine Neuigkeiten. Insgesamt kamen bei dem Hochwasser in Süddeutschland mindestens sechs Menschen ums Leben - allein vier davon in Bayern.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) sagte in Bayern für den Tagesverlauf neben Sonnenschein auch Schauer und vereinzelt Gewitter mit Starkregen von 25 Litern pro Quadratmeter in der Stunde voraus. Ab dem späteren Nachmittag sei im Süden des Freistaats teilweise mit "unwetterartigen Entwicklungen" samt Starkregen und Hagel zu rechnen.

03.30 Uhr: Neu-Ulm - "Mit blauem Auge davongekommen"

Die Stadt Neu-Ulm hat eine positive Bilanz zum Umgang mit dem Hochwasser gezogen. Die enge Zusammenarbeit zwischen Behörden und Einsatzkräften habe dafür gesorgt, dass man mit einem blauen Auge davongekommen sei, sagte Neu-Ulms Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger (CSU). Zwar habe man noch etwa 70 Zentimeter Luft bis zum Pegelstand eines Jahrhunderthochwassers gehabt, dennoch müsse man jetzt schon über weitere Maßnahmen zum Hochwasserschutz nachdenken. Welche dies konkret seien, werde man in enger Abstimmung mit der Stadt Ulm erarbeiten. Außerdem rief Albsteiger Hausbesitzer auf, ihre Hochwasserschutzmaßnahmen zu überprüfen.

03.30 Uhr: Hochwassertourismus im Landkreis Schrobenhausen erschwert Arbeit der Rettungskräfte

In Stepperg im Landkreis Neuburg Schrobenhausen herrscht seit Samstag Ausnahmezustand. Ein Zufluss in die Donau hat sich zurückgestaut und ganze Straßenzüge unter Wasser gesetzt. Noch immer brauchen die Einsatzkräfte Boote, um zu den Betroffenen zu gelangen. Am Sonntag musste der Ort sogar abgeriegelt werden - wegen Hochwassertouristen. Einsatzleiter Thomas Auernhammer berichtet, dass viele Schaulustige vorbeikommen und sich das Hochwasser ansehen wollten. Für die Einsatzkräfte habe dieser Pendelverkehr aber die Arbeit erschwert. Auf den Straßen habe man viele Kennzeichen aus einem Umkreis von 50 Kilometern durch Stepperg fahren sehen.

01.05 Uhr: Expertenrat für Pflichtversicherung für Elementarschäden

Angesichts der jüngsten Hochwasser fordert der Sachverständigenrat für Verbraucherfragen (SVRV) beim Bundesministerium für Umwelt und Verbraucherschutz erneut eine Versicherungspflicht gegen Elementarschäden. Ein juristisches Gutachten des Gremiums habe ergeben, dass eine solche Pflicht zulässig sei, wenn sie eine freie Wahl unter den Versicherern erlaube. "Voraussetzung ist, dass sich die Prämien grundsätzlich am versicherten Risiko orientieren", sagte der Vorsitzende Christoph Busch der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ/Externer Link, möglicherweise Bezahlinhalt). 

Die Versicherungsnehmer sollten dabei die Wahl zwischen unterschiedlichen Selbstbehalten haben. Denkbar sei auch ein Modell, bei dem zusätzliche Maßnahmen für den Hochwasserschutz seitens der Versicherten zu einem Prämienrabatt führten.

Mittwoch, 5. Juni 2024

20.31 Uhr: Hochwasser und Europawahl: Was zu beachten ist

Die Europawahl kann am kommenden Sonntag auch in den vom Hochwasser gebeutelten Gebieten ordnungsgemäß stattfinden. Das teilte die Landeswahlleitung auf Anfrage von BR24 mit. Besonders betroffen seien die Landkreise Aichach-Friedberg, Augsburg, Freising, Günzburg, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen a.d. Ilm. Die Behörede rechnet damit, dass in mehreren Gemeinden die bisher vorgesehenen Wahllokale verlegt werden müssen. Welche das sind, nannte die Landeswahlleitung nicht. Die Gemeinden würden darüber informieren. Wer Briefwahl beantragt, aber noch keine Unterlagen erhalten hat, solle sich laut Behörde sich so bald wie möglich an die Gemeinde wenden und neue Unterlagen beantragen und dort abholen. Das Gleiche gelte, wenn die Briefwahlunterlagen durch das Hochwasser zerstört oder verloren gegangen sind. Am einfachsten sei es, dann gleich die Möglichkeit der Briefwahl an Ort und Stelle zu nutzen. Bis Samstag, 8. Juni 2024, 12.00 Uhr können neue Wahlscheine erteilt werden.

20.00 Uhr: An den unteren Donaupegeln weiter hohe Wasserstände

An der unteren Donau bleibt die Hochwasserlage angespannt. Die Wasserstände an den Donaupegeln zwischen Donauwörth und Passau lagen auch am Mittwoch im Bereich der Meldestufe 4, wie es beim Hochwassernachrichtendienst (HND) hieß. Die Hochwasserscheitel seien überwiegend langgezogen, das Wasser fließe nur langsam ab. Die Hochwasserlage müsse insbesondere wegen einer möglichen Durchweichung von Dämmen weiter verfolgt werden. An der oberen Donau von Neu-Ulm über Ingolstadt bis Kelheim fielen die Pegelstände.

19.13 Uhr: Badeverbot für Seen im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm

Für die Badegewässer in den Hochwasser-Gebieten im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm hat das dortige Gesundheitsamt ein Badeverbot ausgesprochen. Es sei davon auszugehen, dass die Seen wegen des Hochwassers durch Keime und Chemikalien verunreinigt sind, hieß es in einer Mitteilung des Landratsamtes von Mittwochabend. Der Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm war in den vergangenen Tagen besonders stark vom Hochwasser betroffen.

Die aktuellen Uferverhältnisse machten ein gefahrenfreies Baden ebenfalls unmöglich, teilte die Behörde weiter mit. Sobald von den Gewässern Proben genommen werden können und diese dann unproblematische Werte liefern, würden sie wieder freigegeben.  Außerdem warnte das Gesundheitsamt davor, überschwemmte Bereiche zum Plantschen zu nutzen. Es sei von massiven mikrobiologischen und chemischen Belastungen auszugehen.

18.30 Uhr: Auch in Memmingen muss Wasser abgekocht werden

Auch in Memmingen muss nach den heftigen Regenfällen das Leitungswasser im Stadtgebiet in allen Ortsteilen abgekocht werden. Die Anordnung gilt laut Mitteilung bis mindestens zum 10. Juni. Das Trinkwasser der Stadt sei in enger Taktung untersucht worden; durch das Starkregenereignis der vergangenen Tage habe es wohl minimale Verunreinigungen des Trinkwassers gegeben, heißt es bei der Stadt. Das Abkochgebot gilt auch für einige weitere Gemeinden im Unterallgäu, wo coliforme Keime im Wasser gefunden wurden. Die betroffenen Bürgerinnen und Bürger werden nach Angaben des Landratsamts direkt vom jeweiligen Wasserversorger beziehungsweise von ihrer Gemeinde informiert.

17.30 Uhr: Söder lobt "Hochwasser-Profis" in Passau

In der Drei-Flüsse-Stadt Passau gehen die Menschen relativ routiniert mit Hochwasser um. Am Mittwoch besuchte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) die dortige Altstadt, an deren Spitze Donau, Inn und Ilz zusammenfließen. Die Pegelstände von Donau und Inn gehen dem Hochwassernachrichtendienst (HND) zufolge langsam zurück. In den Uferbereichen der Altstadt stehen noch Häuserzeilen unter Wasser. Söder traf Einsatzkräfte und den Oberbürgermeister, Jürgen Dupper (SPD). Die Passauer seien "Hochwasser-Profis", sagte er und lobte das vorausschauende Handeln von Politik und Einsatzkräften. Die Helfer dort wie in ganz Bayern leisteten "Übermenschliches".

17.00 Uhr: Viertes Todesopfer in Bayern entdeckt

Die Zahl der bekannten Todesopfer infolge des Hochwassers in Bayern ist auf vier gestiegen. Eine 79 Jahre alte Frau sei am Mittwoch leblos im Mindelkanal in Schwaben entdeckt worden, teilten die Beamten mit. Sie war in Jettingen-Scheppach zwischen Augsburg und Ulm als vermisst gemeldet worden.

Den Angaben zufolge war die Frau am Sonntag noch von einem Zeugen in der Nähe des Flusses Mindel gesehen worden. Die 79-Jährige war demnach mit ihrem Fahrrad dort unterwegs. Später habe sich die Spur der Frau verloren, sagte ein Polizeisprecher. Die Beamten hätten viele mögliche Anlaufstellen überprüft und Angehörige befragt - ohne Erfolg. Auch ein Polizeihubschrauber sei bei der Suche nach der 79-Jährigen im Einsatz gewesen. Ein Anwohner habe die leblose Frau am Mittwoch schließlich im Mindelkanal in Jettingen-Scheppach entdeckt. Es handle sich zweifelsfrei um die Vermisste.

Insgesamt kamen bei dem Hochwasser in Süddeutschland damit mindestens sechs Menschen ums Leben, vier davon in Bayern. Es gibt noch mehrere Vermisste.

16.45 Uhr: Flut-Touristen sorgen für großen Ärger

Schaulustige machen vielerorts den Einsatzkräften zu schaffen. Etliche Behörden appellierten an die Bürgerinnen und Bürger, abgesperrte Bereiche nicht zu betreten, sich von Dämmen fernzuhalten und den Anweisungen der Einsatzkräfte zu folgen. Der Ort Stepperg im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen musste wegen Hochwasser-Touristen zeitweise sogar abgeriegelt werden. Einsatzleiter Thomas Auernhammer berichtete, dass viele Schaulustige vorbeigekommen seien und sich das Hochwasser ansehen wollten. Für die Einsatzkräfte habe dieser Pendelverkehr aber die Arbeit erschwert. Auf den Straßen habe man viele Kennzeichen aus einem Umkreis von 50 Kilometern durch Stepperg fahren sehen.

Die Polizei in Niederbayern teilte mit, dass vor allem in der Region Kelheim zuletzt "vielfach" Menschen in abgesperrte Gebiete gegangen seien, "um die Hochwassersituation aus nächster Nähe zu beobachten". Polizisten hätten Platzverweise aussprechen müssen, um die Hochwasser-Touristen zu vertreiben. 

16:30 Uhr: Coliforme Keime nach Flut im Unterallgäu

Das Hochwasser hat nach Angaben des Landratsamtes Auswirkungen auf die Wasserversorgung im Unterallgäu. In mehreren Proben wurden coliforme Keime im Trinkwasser nachgewiesen. Das Wasser muss deshalb in folgenden Gemeinden zwingend abgekocht werden: Amberg, Bedernau, Breitenbrunn, Fellheim, Fürbuch, Loppenhausen, Schöneberg, Unterrammingen, Weilbach und Wiedergeltingen. Empfohlen wird das Abkochen des Trinkwassers in folgenden Gemeinden: Altensteig, Bad Wörishofen mit allen Ortsteilen, Dirlewang, Erisried, Gronau, Hausen, Helchenried, Mattsies, Oberegg, Salgen, Saulengrain, Stetten, Tussenhausen, Walchs, Warmisried, Wipfel und Zaisertshofen. Die betroffenen Bürgerinnen und Bürger werden nach Angaben des Landratsamts direkt vom jeweiligen Wasserversorger beziehungsweise von ihrer Gemeinde über die Abkochanordnung informiert.

16:17 Uhr: Frau nach Rettung aus Baumkrone weiter in Klinik

Die 32-jährige Frau, die mehr als zwei Tage und Nächte im Hochwasser im Silberwald auf einem umgestürzten Baum ausharren musste, hat erstmals mit der Polizei gesprochen. Das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West gab an, dass die Frau sich weiter im Krankenhaus befindet, ihr Zustand sei aber stabil. Eine Kontaktaufnahme durch die Medien lehnt sie laut Polizei derzeit ab.

Den Beamten zufolge hatte die Frau zunächst selbst bei der Polizei angerufen und dann ein Bekannter von ihr. Beide hätten versucht zu beschreiben, wo sie sich im Silberwald befindet. Diese Kontaktaufnahme habe bereits am Samstag um 23 Uhr stattgefunden. Kurz darauf sei aber der Handyakku der 32-Jährigen leergegangen. Die Einsatzkräfte hätten daraufhin immer wieder mit Booten, Drohnen und auch zu Fuß versucht, die Frau ausfindig zu machen. Das sei aber erst bei der sechsten Suchaktion mit einer Drohne gelungen. Gerettet werden konnte die Frau dann nach insgesamt 62 Stunden am Dienstag um 13 Uhr. Die Polizei beschreibt das als Glücksfall, es sei fraglich, ob sie noch einmal eine Nacht überlebt hätte.

16:00 Uhr: Entspannung im Landkreis Dillingen

Die Hochwassersituation im Landkreis Dillingen hat sich entspannt. Wie das Landratsamt mitteilte, gehen die Wasserstände in allen Gemeinden zurück. Auch rund um die "Schwaighöfe" bessere sich die Situation. Fast alle Einsiedlerhöfe könnten inzwischen wieder mit Traktoren erreicht werden. Die Situation in der Gegend um den sogenannten Riedstrom dürfte sich laut Landratsamt bald entspannen. Ab kommender Nacht um 1 Uhr werde kein zusätzliches Donauwasser mehr in das natürliche Überschwemmungsgebiet abfließen. Die Feuerwehren seien nun hauptsächlich dabei, vollgelaufene Keller leer zu pumpen. Dillingens Landrat Markus Müller sprach mit Blick auf die Zusammenarbeit der Einsatzkräfte und Helfer von einem "großen Akt der Solidarität".

15.45 Uhr: Spendentag des BR für Hochwasser-Opfer und Helfer

Mit einem Spendentag unterstützt der Bayerische Rundfunk die Betroffenen des Hochwassers. An diesem Freitag berichtet der BR dazu einen ganzen Tag lang in Radio, Fernsehen und Netz über die Flutkatastrophe und die Spendensammlung. Die Sonderaktion soll auch den unzähligen Helferinnen und Helfern Danke sagen.

15:20 Uhr: Unternehmen und Gewerkschaften starten Soforthilfe

Für die Betroffenen in den Hochwassergebieten stellen bayerische Unternehmen und Gewerkschaften kurzfristig Geld für Soforthilfen bereit. Der Autobauer BMW etwa stellt kurzfristig 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. Von den bayerischen Volks- und Raiffeisenbanken kommen 250.000 Euro. Das Geld soll in Landkreisen eingesetzt werden, die den Katastrophenfall ausgerufen haben. Mit dieser finanziellen Unterstützung sollen vor allem die Hilfsorganisationen, Feuerwehren und weiteren beteiligten Rettungskräfte unterstützt werden, die seit Tagen unermüdlich im Einsatz sind. Der FC Bayern hatte am Dienstag angekündigt, eine Million Euro für die Opfer der Hochwasser-Katastrophe zu spenden.

Auch die bayerische IG Metall bietet ihren betroffenen Mitgliedern in den Hochwassergebieten eine Notfallunterstützung an. Je nach Schadenshöhe am Wohnraum oder Wohngebäude zahlt die IG Metall eine Soforthilfe von 500 bis 1.000 Euro aus.

15:15 Uhr: Sandsackbarrieren am Deggendorfer Hafen

Am Deggendorfer Hafen wird der Druck durch das steigende Grundwasser größer. Deswegen habe man eine Sandsackreihe angelegt, in die man eine 20-Zentimeter-Schicht des Grundwassers kontrolliert einfließen lassen will, um Gegendruck zu erzeugen, teilte Landrat Bernd Sibler (CSU) mit. Dies sei eine Vorsichtsmaßnahme. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestehe nicht, heißt es aus dem Landratsamt Deggendorf. Das Hochwasser hat in Deggendorf laut Wasserwirtschaftsamt seinen Scheitelpunkt erreicht, der Scheitel stehe aber länger als diagnostiziert. Daher würden die Deiche unter Dauerstress stehen. Deich-Wachen seien vor Ort, heißt es.

14.50 Uhr: Bereits kleinere Aufräumarbeiten in Passau

In Passau steht der Donaupegel um 14.30 Uhr bei 9,11 Meter. Wie die Stadtverwaltung bekanntgegeben hat, haben erste kleinere Aufräumarbeiten begonnen. Im größeren Stil werde das voraussichtlich erst zum Wochenende hin möglich sein. Ab Donnerstag findet in Passau wieder regulärer Schulbetrieb in der Altstadt statt. Die Kitas im Altstadtbereich und auch in Hals nehmen spätestens morgen ebenfalls wieder den Betrieb auf. Der Freistaat Bayern hat inzwischen finanzielle Mittel für Hochwasserbetroffene zur Verfügung gestellt. Anträge finden Betroffene auf der Webseite der Stadt Passau.

14.20 Uhr: Glauber für Bau weiterer Donau-Flutpolder

Der bayerische Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) hat bekräftigt, dass an der Donau weitere Flutpolder errichtet werden. Das 2021 beschlossene Programm werde realisiert, teilte Glauber am Mittwoch in München mit. "Für Extremhochwasser setzt Bayern auf eine Flutpolderkette entlang der Donau. Seit meinem Amtsantritt 2018 werbe ich für die geplante Flutpolderkette", sagte Glauber - und betonte: "Das Flutpolderprogramm wird umsetzt." Mit Flutpoldern könne bei einem Katastrophenhochwasser "gezielt die Notbremse gezogen werden". 

Flutpolder sind Flächen, die mit Deichen abgegrenzt und bei extremen Hochwasserereignissen geflutet werden können. Zuletzt waren insbesondere gegen Glaubers Parteichef und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger Vorwürfe laut geworden, er bremse beim Thema Polderbau.

14.05 Uhr: Hochwasserlage in Auchsesheim weiter angespannt

Das zuständige Wasserwirtschaftsamt geht davon aus, dass die Hochwasserlage im Donauwörther Ortsteil Auchsesheim zunächst angespannt bleibt. Mit einer spürbaren Änderung sei frühestens am Donnerstagnachmittag zu rechnen, sagte Behördenleiterin Gudrun Seidel bei einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz im Donauwörther Landratsamt. Damit wird nach ihrer Einschätzung bis Donnerstag noch ein großer Druck auf dem provisorischen Damm in Auchsesheim lasten. "Was da gebaut worden ist, ist sehr gut", so die Behördenleiterin. Sie sprach von einem "super Behelfsdamm, der mithilfe von Sandsäcken verteidigt wird". Im Ortsteil Nordheim könnten nach ihren Worten die Pegelstände in den kommenden Stunden noch etwas steigen, bevor sie dann voraussichtlich zurückgehen. Die Behördenleiterin hofft, dass sich die Lage in Nordschwaben zum Wochenende hin nach und nach entspannen dürfte.

13.30 Uhr: Boden in Regensburg teilweise in Bewegung

Die Hochwasserlage in Regensburg bleibt weiter angespannt. Das bestätigte der Leiter des städtischen Tiefbauamts, Michael Köstlinger. Besonders dynamisch sei die Lage demnach an der Werftstraße am Nordufer der Donau. Dort sind Hochwasserschutzelemente aufgebaut. Diese hielten das oberflächliche Hochwasser ab. Durch den langen Hochwasserscheitel und den dadurch angestiegenen Grundwasserpegel habe sich aber auch der Boden in der Werftstraße vollgesaugt und könne nicht mehr zusammenhalten. "Wir haben Stellen beobachtet, die sich bewegen. Man schwimmt mit dem Asphalt auf dem Boden." Um die Gefahr eines "Grundbruchs" zu vermeiden, wird nun kontrolliert Wasser auf die trockene Seite der Hochwasserelemente eingelassen, das den unterirdischen Druck regulieren soll. Die Maßnahme wirke, so der Leiter des Tiefbauamts, wie lange, dazu konnte die Behörde keine Angaben machen.

13.20 Uhr: Mehrere Bahnstrecken weiter gesperrt

Wegen Hochwasser und Unwetterschäden können auf mehreren Bahnstrecken in Bayern auch am Mittwoch keine Züge fahren. Gesperrt seien unter anderem die ICE-Strecken zwischen Donauwörth und Augsburg sowie zwischen Nürnberg und Würzburg, teilte die Bahn am Vormittag mit. Auch die stark beanspruchte Fernverkehrs-Achse zwischen Ulm und Augsburg sei nur eingeschränkt befahrbar. Deshalb endeten einige Fahrten früher, andere Züge verspäteten sich demnach um etwa 45 Minuten.

Auch die Eurocity-Express-Verbindung von München nach Zürich blieb demnach am Mittwoch zwischen Lindau und der bayerischen Landeshauptstadt unterbrochen. Zudem blieb die Intercity-Route von Ulm in Richtung Kempten und Oberstdorf im Allgäu zunächst gesperrt. Auch im Regionalverkehr in Bayern mussten Fahrgäste am Mittwoch auf vielen Routen weiter mit Zugausfällen und erheblichen Verspätungen rechnen - unter anderem wegen Hangrutschen und überfluteten Bahndämmen.

13.10 Uhr: Rettung aus Baumkrone - Hubschrauber-Crew schildert Einsatz

Mehr als zwei Tage harrte eine 32-Jährige in einer Baumkrone aus, wo sie Schutz vor dem Hochwasser gesucht hatte. Die Besatzung eines ADAC-Hubschraubers rettete sie aus dem Wald bei Neu-Ulm. Im BR-Gespräch schildert der Winden-Operator den Einsatz.

12.00 Uhr: Bundeswehr hilft wegen Stromausfällen in Schwaben

Die Wiederherstellung der Stromversorgung nach dem schweren Hochwasser in Schwaben schreitet weiter voran. Ausfälle gibt es den Augsburger Lechwerken (LEW) zufolge vor allem noch in Orten und Straßenzügen im Einzugsbereich der Donau, das heißt in den Landkreisen Günzburg, Dillingen und Donau-Ries. Den Angaben nach gibt es bei Donauwörth seit Dienstag Unterstützung durch die Bundeswehr. Sie bringen LEW-Mitarbeiter mit einem Boot zu Trafostationen, um dort an der Wiederherstellung der Stromversorgung arbeiten zu können. In den anderen Gebieten, die von Überschwemmungen betroffen waren, ist die Stromversorgung bis auf wenige Anschlüsse vollständig wiederhergestellt, heißt es.

11.50 Uhr: Großes Aufräumen im Kreis Pfaffenhofen

In den vom Hochwasser betroffenen Gebieten im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm laufen massive Aufräumarbeiten. Wie das Landratsamt mitteilte, ist nur noch der Manchinger Ortsteil Lindach komplett überflutet und evakuiert. Teile der B16 sind weiterhin gesperrt. Schutzmaßnahmen laufen verstärkt in Irsching: Aus dem nahegelegenen Ulrichsee würden seit gestern mehr als 109.000 Liter Wasser pro Minute über den Bahndamm hinweg in unschädliche Bereiche der Paar gepumpt werden, heißt es in der Mitteilung des Landratsamts.

Besonders aufwändig gestaltet sich die Entfernung des Öl-Wassergemischs in vollgelaufenen Kellern, vor allem in Baar-Ebenhausen. Ein THW-Fachberater begleite das Abpumpen der Keller. Dabei werde das Öl an der Wasseroberfläche abgesaugt und dann nach Neustadt an der Donau transportiert. Dort wird das Öl in einer speziellen Separationsanlage des THW aufbereitet und anschließend von Bayernoil weiterverarbeitet.

11.15 Uhr: Wassertaxi für Anwohner und Touristen in Passau

In der für den Straßenverkehr gesperrten Altstadt von Passau halten Feuerwehr, Wasserwacht und DLRG mit Booten den Verkehr aufrecht. Dem BR-Studio Passau sagten Touristen, die in einem Hotel am Donauufer wohnen: "Wir sind bei uns im Hotel safe. Wir haben nur das Problem, dass wir umringt sind von Wasser. Wir können uns mithilfe der Feuerwehr ausreichend versorgen. Alles ist gut."

Im Interview mit dem BR-Studio Oberpfalz sagte Judith Paké, die Bewohnerin einer Wohnung in der Nähe des Dreiflussecks in Passau: "Wir mussten über eine Leiter aus dem 1. Stock raus." Ursprünglich wollte sie in der Wohnung bleiben. Als die Feuerwehr allerdings berichtete, dass das Hochwasser drei bis vier Tage dauern werde und der Strom abgeschaltet wird, habe sie sich entschlossen, mit ihren Kindern ins Boot zu steigen und bei Freunden in Passau unterzukommen.

11.50 Uhr: Kein "großer Regen", aber teils Schauer möglich

Eine neue Unwetterfront sieht der Wetterdienst zwar nicht auf Deutschland zukommen, aber es gibt auch keine richtige Entwarnung beim Hochwasser. Im Süden kann es weiter Starkregen geben, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD/Externer Link) in Offenbach vorhersagte. "Der große Regen ist zwar vorbei", fasste DWD-Meteorologe Adrian Leyser die Wetterlage zusammen, "beständiges sonniges und warmes Sommerwetter bleibt uns aber bis auf Weiteres verwehrt". Im Süden ist es mit knapp 25 Grad warm. Allerdings ist die Luft auch schwül und es könnte der Prognose zufolge zu Schauern und teils kräftigen Gewittern kommen. Dabei nimmt die Starkregengefahr wieder deutlich zu. "Zwar deutet sich keine neuerliche, überregionale Unwetterlage an, der teils kräftige Regen dürfte aber dennoch nicht zuträglich für die weitere Entspannung der Hochwasserlage sein", so Leyser.

11.25 Uhr: An den unteren Donaupegeln weiter hohe Wasserstände

An der unteren Donau bleibt die Hochwasserlage angespannt. Die Wasserstände an den Donaupegeln zwischen Donauwörth und Passau liegen auch heute im Bereich der Meldestufe 4, wie es beim Hochwassernachrichtendienst (HND/Externer Link) hieß. Die Hochwasserscheitel seien überwiegend langgezogen, das Wasser nur fließe langsam ab. Die Änderungen lägen teils über viele Stunden lediglich im Bereich von ein oder zwei Zentimetern. Von Neu-Ulm bis Ingolstadt fallen die Pegelstände der Donau.

An den Donauzuflüssen geht das Hochwasser demnach weiter zurück. Der Pegel Manching/Paar soll am Mittwoch innerhalb der Meldestufe 3 fallen, flussaufwärts in Mühlried/Paar soll die 3 unterschritten werden. Im Isar-Einzugsgebiet laufe das Hochwasser an den Pegeln Landshut und Plattling/Isar ab, die nach wie vor in der Meldestufe 3 liegen. Am Inn ist die Hochwasserwelle abgelaufen, der Pegel Passau-Marienbrücke fällt demnach weiter innerhalb der Meldestufe 1.

11.20 Uhr: Fränkische Seen halten Altmühl-Hochwasser auf

Die künstlichen Seen im fränkischen Seenland haben seit dem Wochenende 8,6 Millionen Kubikmeter Hochwasser aus der Altmühl zurückgehalten. "Wir konnten das Wasser in Altmühlsee und Brombachsee speichern und damit nicht in Richtung Donau schicken", sagte Helga Pfitzinger-Schiele vom Wasserwirtschaftsamt Ansbach dem BR. Insgesamt sei das im Vergleich zum derzeitigen Donauabfluss zwar marginal, sagte sie. "Aber manchmal reicht schon ein Zentimeter, um etwas nicht zum Überlaufen zu bringen." Würde der Brombachsee volllaufen, würde das Wasser nach Norden in Richtung Main weitergeleitet. Das Überleitungs-System Donau-Main wurde vor rund 40 Jahren gebaut, um den trockenen Norden Bayerns mit Donauwasser zu versorgen. Dabei kann es auch sommerliche Hochwasser auffangen.

10.53 Uhr: Bisher keine Schäden an Atommüll-Zwischenlagern

Die Atommüll-Zwischenlager in Bayern und Baden-Württemberg sind bisher von Hochwasserschäden verschont geblieben. Auch in das Zwischenlager im schwäbischen Gundremmingen, das nur wenige Hundert Meter von der Donau entfernt liegt, sei bisher kein Wasser eingedrungen, teilte die BGZ Gesellschaft für Zwischenlagerung mit. Benachbarte Flächen seien zwar in Gundremmingen wie auch in Biblis im Süden Hessens überflutet worden. Die Sicherheit der Zwischenlager sei aber gewährleistet. Das gelte auch für die fünf weiteren Atommüll-Zwischenlager in Süddeutschland, hieß es.

10.23 Uhr: Betretungsverbot für Burgruine Falkenstein

Die Burgruine Falkenstein oberhalb von Flintsbach im Landkreis Rosenheim darf ab sofort nicht mehr betreten werden. Da durch den Wassersturz auch Elektroleitungen freigelegt wurden, bestehe Lebensgefahr, teilte das Landratsamt Rosenheim mit. Außerdem könnten Steine losgetreten und damit zusätzlicher Schaden verursacht werden. Heute soll das Gelände an der Burgruine abgesperrt werden. Ein Geologe untersucht dann den Untergrund. Die Burgruine Falkenstein war am Montag von Wassermassen extrem beschädigt worden. Teile der sanierten Burgmauer waren ins Tal gerutscht.

10.22 Uhr: Hochwassergefahr in Teilen Ober- und Mittelfrankens gebannt

Die Hochwassergefahr in weiten Teilen Ober- und Mittelfrankens ist gebannt. Der Hochwassernachrichtendienst gab inzwischen Entwarnung für den Landkreis Neustadt a.d. Aisch-Bad Windsheim. Vor Ausuferungen und Überschwemmung unbebauter Gebiete wird noch in Stadt und Landkreis Bamberg, dem Kreis Forchheim, Erlangen und Erlangen-Höchstadt, Stadt und Landkreis Ansbach, dem Kreis Weißenburg-Gunzenhausen sowie der Stadt Schwabach und dem Landkreis Roth gewarnt.

10.12 Uhr: Erste Häftlinge wieder in der JVA Memmingen

Am 1. Juni war die Justizvollzugsanstalt (JVA) Memmingen wegen des Hochwassers evakuiert worden, nun sind die ersten zehn Häftlinge wieder zurückverlegt worden. Die Insassen sollen bei den Aufräumarbeiten helfen. Es müsse Unrat entfernt, sauber gemacht und getrocknet werden, so die Justizbehörde. Die Häftlinge waren verlegt worden, weil auch die Energiezentrale im Keller vom Hochwasser betroffen war. Es musste der Strom abgestellt werden, damit funktionierten die Sicherungssysteme nicht mehr. Nach und nach sollen auch die 95 übrigen Häftlinge, die derzeit noch in den JVA's Kempten, Aichach und Landsberg sind, zurück nach Memmingen verlegt werden.

10.09 Uhr: DLRG-Retter aus NRW reisen wieder ab

Nach tagelangem Einsatz reisen die 280 Hochwasserhelfer der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) aus Nordrhein-Westfalen heute wieder aus Landau an der Isar ab. Sie hatten die Hochwasser-Einsätze mit Rettungsbooten unterstützt und halfen zum Beispiel im Raum Pfaffenhofen.

10.02 Uhr: Weiter Behinderungen bei der Bahn

Wegen Unwetterschäden kommt es bei der Bahn weiter zu Behinderungen. So ist nach Angaben der Deutschen Bahn zum Beispiel die Strecke Nürnberg - Donauwörth - Augsburg - München zwischen Donauwörth und Augsburg gesperrt. Die Strecke München - Memmingen - Lindau (- Zürich) ist zwischen Buchloe und Memmingen gesperrt, die Strecke Ulm - Augsburg nur eingeschränkt befahrbar. Alle Informationen und Ausfälle finden sie hier (Externer Link).

09.52 Uhr: Noch länger Warnstufe 4 in Straubing

Die Donau in Straubing wird voraussichtlich noch länger über der höchsten Warnstufe vier bleiben. Wie die Stadtverwaltung mitteilte, wird die Meldestufe nach der derzeitigen Vorhersage bis Freitag nicht unterschritten. Um 9.45 Uhr lag der Pegel bei 7,21 Meter. Trotz dieser relativ stabilen Lage gebe es weiterhin keinen Grund zur Entspannung, hieß es. Die Kontrollen an kritischen Punkten gingen weiter. Die Stadt wies erneut auf das Bürgertelefon hin (09421/944 68222 / erreichbar täglich von 8 bis 18 Uhr). Anwohner können dort bei Bedarf Sandsäcke anfordern.

09.15 Uhr: Lang andauernde Hochwasserwelle in Landshut

Die Menschen in Landshut erleben eine ungewöhnlich lang andauernde Hochwasserwelle der Isar. Deshalb musste ein Teil der Hofmark-Aich-Straße in Bahnhofsnähe wegen Überflutung gesperrt werden. Seit Sonntag gilt am Pegel Isar Landshut-Birket die Hochwassermeldestufe 3. Unterdessen verschärfte sich nach Angaben der Stadt zwischenzeitlich die Lage im Bereich der Flutmulde. Über das sogenannte Ersatzflussbett der Isar wird bei Hochwasser ein Teil der Wassermassen über die sonst trockene Flutmulde an der Altstadt vorbei abgeleitet. Der Wasserstand in der Flutmulde stieg über Nacht gegen den Isar-Trend immer weiter und erreichte erst gegen 02.00 Uhr bei einem Pegelstand von 2,95 Metern den Scheitel. Inzwischen sinkt der Pegel aber auch in der Flutmulde wieder.

08.56 Uhr: Suche nach vermisstem Feuerwehrmann geht weiter

Die Suche nach einem im Hochwasser-Einsatz vermissten Feuerwehrmann in Schwaben geht nach Angaben der Polizei weiter. Der 22-Jährige sei bisher nicht gefunden worden, sagte ein Polizeisprecher in Kempten. Polizeikräfte sollten an Land und mit Drohnen aus der Luft nach dem Vermissten suchen. Der junge Mann war in der Nacht zum Sonntag in Offingen nahe der Grenze zu Baden-Württemberg mit einem Boot der DLRG-Wasserrettung gekentert. Die übrigen vier Einsatzkräfte an Bord konnten sich an Land retten und blieben unverletzt. Der 22-Jährige gilt seither als vermisst. Noch habe man die Hoffnung, ihn lebend zu finden, sagte der Polizeisprecher. "Die Chancen werden aber von Tag zu Tag ein bisschen weniger." Hoffnung machten daher Geschichten wie die einer 32-Jährigen, die nach zweieinhalb Tagen im überfluteten Silberwald bei Neu-Ulm von einem Baum gerettet worden sei.

08.05 Uhr: Hochwasser beschädigt Straßen in Schwaben

Das Hochwasser hat einige Straßen in Schwaben teils sehr stark beschädigt. So habe beispielsweise die Schmutter das Bankett an der Staatsstraße 2382 zwischen Meitingen und Langenreichen weggespült und die Hauptfahrbahn um bis zu zwei Meter unterhöhlt, so das Staatliche Bauamt Augsburg. Daher sei die gesamte Fahrbahn aktuell gesperrt. Derzeit werde die Sanierung der Straße vorbereitet. Aufgrund des sehr nassen Untergrunds könne damit aber frühestens in der kommenden Woche begonnen werden, hieß es.

08.03 Uhr: Aiwanger für mehr dezentralen Hochwasserschutz

Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) hat sich für mehr dezentralen Hochwasserschutz ausgesprochen. Im BR24 Thema des Tages nannte er zum Beispiel den Bau von Rückhaltebecken für Wasser und Schlamm. Jedes Dorf müsse geprüft werden, so Aiwanger. Dafür seien am Ende hunderte Millionen oder eine Milliarde Euro nötig. Es gehe auch um viele kleine Maßnahmen wie die Sicherung von Heizöltanks in Häusern. Zu der Diskussion um Verzögerungen beim Polderbau erklärte Aiwanger, dass Hauptschäden schon vor dem Einfließen in die Donau entstanden seien. Gleichzeitig erinnerte er an den Widerstand vor Ort wie in Regensburg, wo Bürger einen zweiten Polder abgelehnt hätten.

07.30 Uhr: Lage in Regensburg angespannt - Pegel sinkt langsam

Die Hochwasserlage in Regensburg bleibt angespannt. Der Pegelstand sinke sehr langsam auf hohem Niveau, sagte eine Sprecherin der Stadt. Laut dem Hochwassernachrichtendienst (HND) lag der Pegelstand der Donau weiter bei über sechs Metern - normal sind etwa drei Meter. Am Montag evakuierten die Einsatzkräfte etwa 30 Häuser entlang einer Straße an dem Fluss, weil der Untergrund wegen des hohen Grundwasserspiegels immer weiter aufweichte. Die Stabilisierung der Schutzwände an der Werftstraße werde auch am Mittwoch weiter im Fokus des Katastrophenschutzes stehen, sagte die Sprecherin. "Das ist unsere Schwachstelle." Inzwischen sei gezielt Wasser auf die Landseite geleitet und dort der Wasserspiegel erhöht worden. Damit soll laut Stadt verhindert werden, dass die Hochwasserschutzelemente schlagartig versagen. Am Morgen musste ein Schiff gesichert werden. Dazu wurde Personal über einen Hubschrauber hinuntergelassen.

07.23 Uhr: Trotz Evakuierungsaufruf - Noch Menschen in Hamlar

Trotz eines Evakuierungsaufrufs des Landratsamtes Donau-Ries sind immer noch Menschen im überfluteten Hamlar, einem Gemeindeteil von Asbach-Bäumenheim. Laut Polizei Donauwörth wurden die Menschen am Dienstag aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen. Man werde die Anwohnerinnen und Anwohner aber nicht mit unmittelbarem Zwang wegbringen, hieß es. Man empfehle den Menschen, zumindest höhere Stockwerke aufzusuchen. Wie viele Menschen noch in Hamlar sind, ist nicht bekannt. Auch in Auchsesheim und Zusum, für die ebenfalls eine Evakuierungsempfehlung ausgesprochen wurde, seien noch Menschen vor Ort.

07.07 Uhr: Noch immer Behinderungen auf Bayerns Straßen

Wegen des Hochwassers kommt es noch immer auf zahlreichen Straßen in Bayern zu Behinderungen. So ist zum Beispiel auf der A9 die Ausfahrt Manching noch immer gesperrt. Auch die B2 Mittenwald - Weilheim ist zwischen der Abzweigung Ohlstadt und Murnau a. Staffelsee in beiden Richtungen wegen Überflutungen gesperrt. Alle Behinderungen und Verkehrsmeldungen finden Sie hier.

06.21 Uhr: Zeitungszustellung oft behindert

Weil Hochwasser die Zeitungszusteller behindert, machen mehrere Zeitungen ihre Onlineausgaben für heute frei zugänglich. "Donaukurier", "Mittelbayerische Zeitung" und "Passauer Neue Presse" teilen das über Social Media und ihre Homepage mit. Damit können Leserinnen und Leser die digitale Zeitung kostenlos, ohne Registrierung und Anmeldung lesen. "Die Wassermassen und die schwierigen Straßenverhältnisse verhindern in Einzelfällen eine rechtzeitige Zustellung", heißt es etwa beim "Donaukurier".

06.19 Uhr: Pegel in Donauwörth bei 5,55 Meter

Nach Informationen des Wasserwirtschaftsamtes (WWA) Donauwörth gibt es am Behelfsdamm in Auchsesheim keine neuen Probleme, die Lage scheint auch über die Nacht hinweg stabil zu sein. Das Donauwasser sei bei Donauwörth allerdings nicht zurückgegangen, der Pegel befinde sich momentan bei 5,55 Meter. Damit ist dort weiterhin Meldestufe 4 überschritten – diese beginnt bei 5,40 Meter.

05.58 Uhr: Hochwasserlage in Passau weiter verbessert

In Passau hat sich die Hochwasserlage verbessert. Seit Dienstagnachmittag sind die Pegelstände von Donau und Inn merklich gesunken – jeweils um rund einen Meter (Donau aktuell 9,16 Meter, Inn 5,89 Meter). Wie Passaus Stadtbrandrat Andreas Dittlmann auf BR-Anfrage mitteilt, ist heute eine Art "Tag des Abwartens". Aktuell sind die Einsatzkräfte mit Dammwachen und Bootstaxis für Anwohner in überfluteten Gebieten beschäftigt. "Zwangsevakuierungen" habe es entgegen anderslautender Berichte nie gegeben, so Dittlmann. Die Nacht war einsatztechnisch gesehen ruhig, hieß es.

05.57 Uhr: Schöpfwerk im Landkreis Deggendorf fängt Feuer

Vermutlich wegen der Dauerbelastung durch das Hochwasser ist am Dienstagabend im Schöpfwerk des Polders Auterwörth bei Winzer im Landkreis Deggendorf ein Feuer ausgebrochen. Wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Niederbayern auf BR-Anfrage mitteilt, hatte der Pumpenwart gegen 19.45 Uhr bemerkt, dass der Trafo in Brand geraten war. Das Schöpfwerk läuft seit Tagen im Dauerbetrieb. Die Feuerwehr konnte den Brand schnell löschen. Das Pumpwerk wurde mit einem angelieferten Notstromaggregat wieder einsatzfähig gemacht. Der Schaden beläuft sich laut Polizei auf circa 50.000 Euro.

04.50 Uhr: Klimaschützer: Scholz-Besuch im Hochwassergebiet nur Symbolpolitik

Angesichts der Hochwasserkatastrophe in Süddeutschland bescheinigen Klimaschützer der Bundesregierung mangelnden Ehrgeiz im Kampf gegen die Erderwärmung. Kanzler Olaf Scholz (SPD) habe nun zum vierten Mal in diesem Jahr ein Hochwassergebiet besucht, sagte Luisa Neubauer von der Klimaschutzbewegung Fridays for Future der dpa in Berlin. "Diese Besuche sind nichts anderes als Symbolpolitik mit bitterem Nachgeschmack, solange Olaf Scholz seine Randbemerkungen zur Klimakrise auf dem Nachhauseweg schon wieder vergisst: Erst gestern hat der Expertenrat für Klimafragen klargestellt, dass Deutschland auf dem Weg ist, seine Klimaziele für 2030 zu verfehlen." Sie forderte, Scholz müsse Klimaschutz jetzt zur Chefsache machen und konkrete Maßnahmen umsetzen, um Menschen und Klima zu schützen.

04.47 Uhr: Aufräumarbeiten in Baden-Württemberg

In Baden-Württemberg sind Aufräumaktionen in Gange. Auch wenn sich die Lage dort langsam entspannt: "Von Normalität sind wir aber noch weit entfernt", sagte etwa eine Stadtsprecherin der betroffenen Gemeinde Ebersbach an der Fils. Vielerorts waren wie auch in Bayern Anwohner gemeinsam mit Einsatzkräften und Ehrenamtlichen damit beschäftigt, Straßen freizuräumen, weitere Keller leerzupumpen und angespülten Unrat zu beseitigen. Teils wurden Container für in der Flut verwüstetes Hab und Gut bereitgestellt. 

04.43 Uhr: Bayern hinkt beim Flutpolder-Ausbau hinterher

Bayerns Staatsregierung hat über zwei Jahrzehnte nach dem Beschluss zum Bau von sieben großen Flutpoldern zum Schutz vor extremen Hochwassern erst zwei der damals geplanten Projekte verwirklicht. Das bestätigt das Umweltministerium in München auf Anfrage. "Der Polder Weidachwiesen ist in Betrieb und wurde auch aktuell genutzt. Der Polder Riedensheim ist einsatzbereit", teilte eine Sprecherin mit. 

"Solche Projekte erfordern umfangreiche Planungen und anschließende Baumaßnahmen und benötigen deshalb Zeit", erläuterte Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler). Geplant war die Fertigstellung aller sieben Polder bis 2020, wie in einem Bericht des Landesamts für Umwelt zum Flutpolderprogramm aus dem Jahr 2018 nachzulesen.

03.32 Uhr: THW-Einheit reinigt mit Spezialmaschine Wasser in Augsburg

Im Raum Augsburg laufen nach dem Hochwasser die Aufräumarbeiten. Vor Ort ist auch ein 20-köpfiger Helfer-Trupp des THW Obernburg aus dem unterfränkischen Landkreis Miltenberg. Die Männer und Frauen betreiben eine Spezialmaschine, die mit Öl verunreinigtes Wasser aus den Überschwemmungsgebieten reinigen kann, sagt THW-Landessprecher Andre Stark dem BR. Vor allem in überfluteten Kellern bleibt oft durch Öl kontaminiertes Wasser zurück. Das Wasser kann schlecht entsorgt werden, zurück bleibt Sondermüll. Durch die sogenannte Separation ist das Wasser danach so rein, dass es wieder in die Flüsse geleitet werden könnte, zur Sicherheit läuft es aber ins Abwasser und durch die Kläranlage.

00.25 Uhr: Deutscher Wetterdienst erwartet erneut einzelne Schauer

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat für die kommenden Tage erneut vereinzelt Regen vorhergesagt. Laut DWD sind am Mittwoch und Donnerstag Schauer und Gewitter zu erwarten - Starkregen sei aber nur am östlichen Alpenrand wahrscheinlich.

Dienstag, 4. Juni 2024

22.18 Uhr: 17-jähriger Radfahrer von Donaufluten mitgerissen - gerettet

Ein 17-jähriger Radfahrer ist in Niederbayern von den Donaufluten mitgerissen worden. Retter bargen ihn weitgehend unverletzt, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Niederbayern am Dienstagabend mitteilte. Der junge Mann habe versucht, in Bad Abbach im niederbayerischen Landkreis Kelheim mit seinem Fahrrad eine Fußgängerbrücke zu überqueren. Er sei offensichtlich davon ausgegangen, dass die Querung der Brücke noch möglich sei. Dabei wurde er jedoch von den Wassermassen erfasst. Er sei in einem Baum hängengeblieben. Passanten alarmierten die Rettungskräfte. Ob die Brücke gesperrt war, blieb offen.

21.39 Uhr: Professor - Hausbesitzer müssen für künftige Hochwasser vorsorgen

Um sich vor künftigen Hochwassereinflüssen zu schützen, sollten auch Hausbesitzer aktiv werden. Das rät Prof. Andreas Weiß, Leiter des Labors für Wasserbau und Wasserwirtschaft an der Hochschule Coburg. Im BR-Interview sagte Weiß, dass der Freistaat Bayern alleine die Probleme nicht lösen könne, jedem müsse klar sein, dass sich die Hochwassersituation verschärfen werde: "Jeder Hauseigentümer muss sich überlegen, welche Möglichkeiten habe ich, Schächte und Fenster dicht zu bekommen." Diese Maßnahmen können künftig zumindest bei kleineren Hochwasserereignissen helfen, so Weiß.

Auch sei denkbar, dass "Versicherungen künftig ihre Bedingungen massiv ändern und nur dann zahlen, wenn diese Maßnahmen gemacht sind." Bei Großereignissen bräuchte es allerdings auch große Maßnahmen der Kommunen. Hochwasserrückhaltebecken beispielsweise seien teuer, es gebe einen langen Planungsprozess und sie seien schwer umsetzbar, da oft die Grundstücke fehlten. Auch die Böden müssten wieder aufnahmefähiger gemacht werden, so Weiß im BR-Interview: "Die Böden sind seit Jahrzehnten verdichtet worden, dies führt dazu, dass das Wasser nicht in den Boden eindringen kann."

20.25 Uhr: Passau - Donau und Inn überschreiten Scheitel

In der Stadt Passau (Niederbayern) ist der Scheitel der Flüsse Donau und Inn erreicht – die Wasserstände fallen leicht, wie die Stadt am Dienstagabend mitteilte. Die Donau habe den vorhergesagten Scheitel von zehn Metern bereits überschritten. Der Wasserstand lag am Dienstagabend nach Angaben des Hochwassernachrichtendienstes (HND) bei etwa 9,70 Metern. Normal sind hier Wasserstände von etwa fünfeinhalb Metern. Der Pegelstand am Inn ging von gut sieben Metern auf knapp 6,70 Meter zurück. "Es wird davon ausgegangen, dass die Pegel in den nächsten Stunden weiter zurückgehen." Allerdings werde der Donaupegel langsamer sinken. Es wird weiter dringend davor gewarnt, überflutete Bereiche zu betreten.

Am morgigen Mittwoch findet an den Passauer Schulen im Altstadtbereich kein Unterricht statt (Gymnasium Leopoldinum, Niedernburgschulen, Altstadtschule). Ebenfalls findet an den Kitas St. Stephan und Hals und im Kinderhort Altstadt kein Betrieb statt. Nach wie vor sind viele Straßen, Gassen und Plätze gesperrt. Umleitungen sind eingerichtet.

20.16 Uhr: Trotz hoher Gefahr - Surfer auf der Isar

Trotz der hohen Gefahr aufgrund des erhöhten Wasserstandes surfen in München Menschen auf der Isar. Das berichtet BR-Reporterin Sandra Demmelhuber auf der Online-Plattform X (ehemals Twitter) und teilt dazu ein Bild von einem der Surfer. Der Hochwassernachrichtendienst Bayern (externer Link) meldet für die Isar die Meldestufe 2, sie führt am Dienstagabend 308 cm über dem Pegelnullpunkt.

19.37 Uhr: Erste Hochwasser-Bilanz aus Augsburg - 356 Feuerwehr-Einsätze

Die Stadt Augsburg zieht nach den vergangenen Unwetter- und Hochwasser-Tagen eine erste Bilanz. Wegen starker Regenfälle rückte die Feuerwehr im Stadtgebiet Augsburg seit vergangenen Samstag insgesamt 356 Mal aus, vor allem wegen überfluteter Keller, Tiefgaragen und Fahrbahnen. Schäden an den Gerinnen, Dämmen und Wegen könne erst im Nachgang und nach völligem Abklingen der Hochwassersituation ermittelt werden.

In einer Pressemitteilung bedankt sich Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) bei den Einsatzkräften, diese "haben hier Beeindruckendes geleistet. Effektiver Hochwasserschutz braucht aber vor allem langfristige Maßnahmen. Nur wenn beides Hand in Hand geht, gelingt es, solchen Herausforderungen des Klimawandels so effektiv wie möglich zu begegnen."

19.26 Uhr: Landkreis Neu-Ulm hebt Katastrophenfall auf

Auch der Landkreis Neu-Ulm in Schwaben hat den Katastrophenfall wieder aufgehoben. "Es liegen anstrengende Tage hinter uns", sagte Landrätin Eva Treu (CSU) am Dienstagabend. "Ich bin froh, dass wir den Katastrophenfall jetzt wieder aufheben können und relativ glimpflich davongekommen sind – gerade mit Blick auf die benachbarten Landkreise."

Im Landkreis hätten mehr als 350 Personen evakuiert werden müssen, darunter Geflüchtete der Erstaufnahmeeinrichtung in Nersingen, Patientinnen und Patienten der Stiftungsklinik in Weißenhorn sowie die Römervilla in Neu-Ulm. Die Aufräumarbeiten und Beseitigung der Schäden würden noch Zeit in Anspruch nehmen. "Gedanklich sind wir zudem noch bei den anderen Landkreisen, die nach wie vor mit dem Hochwasser zu kämpfen haben."

19.16 Uhr: Donau-Scheitelpunkt bei Straubing erreicht - Pegel fällt langsam

An der unteren Donau im Bereich Straubing (Niederbayern) wurde der Scheitelpunkt am Dienstagnachmittag erreicht. Gegen 18 Uhr lag der Pegel dort bei 7,20 Meter, Tendenz langsam fallend, so das Landratsamt. Punktuell komme es an einzelnen Stellen zu Deichdurchsickerungen, die immer wieder gesichert werden. So seien im Laufe des Tages beispielsweise Deichabschnitte in Bogenau sowie zwischen Reibersdorf und Oberalteich verstärkt worden. Da die Deiche stark strapaziert seien, würden weiterhin regelmäßige Deichwachen durchgeführt. Bis alle Hochwasser-Meldestufen im Raum Straubing unterschritten sind, dürfte es bis zum Wochenende dauern, so das Landratsamt. Die Bevölkerung wird gebeten, sich weiterhin regelmäßig über die aktuelle Hochwassersituation zu informieren und sich nicht auf den Deichen und an den Geh- und Radwegen in deren unmittelbarer Nähe aufzuhalten.

Im weiteren Verlauf der Donau läuft am Dienstagabend auch im Bereich Deggendorf die Hochwasser-Scheitelwelle durch. Auch wenn diese niedriger als prognostiziert ausfalle, seien weiterhin 300 Kräfte zur Deichwache im Einsatz, teilte am Abend das Landratsamt Deggendorf mit.

19.13 Uhr: GDV fordert Gesamtkonzept zur Prävention von Naturschäden

Im Kampf gegen Hochwasserschäden hält der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Versicherer (GDV), Jörg Asmussen, eine alleinige Elementarschaden-Pflichtversicherung für nicht ausreichend. Notwendig sei ein Gesamtkonzept, sagte Asmussen bei BR24 im BR Fernsehen. Eine Pflichtversicherung löse das Problem nicht, da sie keine Schäden verhindere. Gebraucht werde zuallererst Prävention, also eine Anpassung an die Klimafolgen. "Wir bauen in Deutschland nach wie vor so, als wenn es den Klimawandel nicht gäbe", kritisierte Asmussen.

Darüber hinaus plädiert er für eine freiwillige Versicherungslösung und eine Risikoteilung mit dem Staat, wenn es zu extremen Naturschäden komme. Der Gesamtverband der Versicherungswirtschaft geht davon, dass Starkregenereignisse mit Überschwemmungen künftig häufiger und intensiver auftreten werden als in der Vergangenheit. Entsprechende Hochwasserschäden seien jedoch überall in Deutschland versicherbar.

18.32 Uhr: Donau-Pegel bei Kelheim immer noch steigend

Während in Regensburg die Pegelstände der Donau leicht zurückgehen, wenn auch auf hohem Niveau, steigt der Pegel donauaufwärts im Bereich Kelheim (Niederbayern) noch langsam weiter an. Wie das Landratsamt am späten Dienstagnachmittag mitteilte, wird dort der endgültige Hochwasserscheitel nach aktueller Prognose am Mittwoch erreicht. Auch bei Neustadt steigt der Wasserstand der Donau noch langsam an. Dort wird der Scheitel voraussichtlich noch am Dienstagabend erreicht.

Vorsichtige Entwarnung gibt das Landratsamt für die Abens. Sowohl in Mainburg als auch in Abensberg sind die Pegelstände inzwischen unter die Meldestufe 1 gesunken. Die Behörden gehen derzeit nicht davon aus, dass der Wasserstand der Abens in den nächsten Tagen noch einmal nennenswert ansteigen wird.

18.18 Uhr: DWD sieht Anzeichen für "Jahrhundert-Niederschläge"

In den vergangenen Tagen war an mehreren Orten in Süddeutschland nach vorläufigen Daten so viel Regen gefallen wie nur alle 50 bis 100 Jahre. Man könne von Jahrhundert-Niederschlägen sprechen, sagte der Meteorologe Thomas Deutschländer vom DWD. "Das ist schon besonders, aber nicht komplett außergewöhnlich." Etwa 20 bis 30 Messstationen zeigten solche besonders hohen Werte an – überwiegend von einer Region nordöstlich von Augsburg bis fast zum Bodensee. Einige Extremwerte bezögen sich auf die Niederschläge an einem Tag, andere auf Niederschläge in drei aufeinander folgenden Tagen.

17.00 Uhr: Frau nach 52 Stunden aus Baumkrone gerettet

Die Polizei hat bei Neu-Ulm am Mittag eine 32-jährige Frau nach 52 Stunden aus einem Baum gerettet. Ein Drohnenteam der Polizei fand die vermisste 32-Jährige, welche seit Sonntag gegen Mitternacht vermisst worden war. Die Frau war nach Polizeiangaben weitgehend unverletzt.

Die Frau hatte sich in der Krone eines umgestürzten Baumes vor dem Hochwasser in Sicherheit gebracht. Dort musste die Frau mehr als zwei Tage ausharren, zwei Meter über dem Wasser, bevor Einsatzkräfte der Polizei sie fanden. Zum Zeitpunkt ihrer Rettung stand das Wasser immer noch etwa brusthoch, heißt es im Polizeibericht. Die Frau wurde wegen des hohen Wasserstandes mit einem Hubschrauber aus dem Baum befreit. Die 32-Jährige war nach Polizeiangaben sichtlich geschwächt und dehydriert; sie kam zur weiteren Abklärung in ein Krankenhaus, ist aber den ersten Untersuchungen nach körperlich unversehrt, wie es bei der Polizei heißt.

16.25 Uhr: Regensburg - "Echte Sorge, dass uns das hält"

Die Oberbürgermeisterin von Regensburg hat die Hochwasserlage in der Stadt am Dienstag als angespannt bezeichnet. "Wir haben noch ein, zwei Tage echte Anspannung, echte Sorge, dass uns das hält, was wir an Schutzmaßnahmen gerade hier in diesem Bereich auf den Inseln aufgebaut haben", sagte Gertrud Maltz-Schwarzfischer (SPD) am Nachmittag bei einem Besuch von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) in der Oberpfalz. Die Böden auf den Donauinseln seien "wirklich feucht", "nass, schwammig", "wie ein Wackelpudding", sagte Maltz-Schwarzfischer. "Das heißt, die Lage ist nach wie vor angespannt." Der Wasserstand der Donau halte sich derzeit auf hohem Niveau, sinke bislang aber nicht.

Söder sagte in Regensburg, die Stadt sei "erfahren, professionell, gut aufgestellt beim Hochwasserschutz". Doch nun drücke das Grundwasser gegen die Verankerungen der Vorrichtungen und mache diese "wackelig". Mit Blick auf die kommenden Tage bleibe man daher "in Hab-Acht"-Stellung, betonte Söder. "Wir fokussieren uns darauf, dass wir die nächsten Tage gut überstehen."

16.00 Uhr: Aufräumarbeiten in Flintsbach laufen auf Hochtouren

Nach dem Murenabgang von der Burgruine Falkenstein laufen in der Gemeinde Flintsbach die Aufräumarbeiten auf Hochtouren. Nach einem Unwetter mit stundenlangem Starkregen war gestern Abend ein Teil der Befestigungsmauer durch einen Bach, der übergelaufen war, ausgebrochen. In der Folge kam es zu einem Murenabgang in die Kufsteiner Straße am Ortsrand. Die Bewohner von rund 15 Häusern mit 50 Bewohnern direkt unterhalb der Burgruine, mussten evakuiert werden. Heute um 14 Uhr wird ein Statiker erwartet, der das Gemäuer überprüfen soll. Erst danach können alle Anwohner endgültig wieder in ihre Häuser zurück und sind sicher. Vom Murenabgang in Flintsbach sind im betroffenen Ortsteil insgesamt rund 40 Häuser betroffen, wo Schlamm und Wasser in Keller, Gärten und Einfahrten liefen.

15.50 Uhr: Pfaffenhofen a.d. Ilm - "Das Schlimmste überstanden"

Vor fast jedem Haus in Reichertshofen steht ein Anhänger, um Müll aus den überschwemmten Kellern zu entsorgen. Laut Landrat Albert Gürtner sei das Schlimmste aber überstanden. Auch in Manching seien die Sicherungsmaßnahmen soweit stabil. Die Pegelstände sinken. Die Müllverbrennungsanlage in Ingolstadt hat außerdem zugesagt, dass sie einige Müllberge aus der Region aufnehme. Zwar nicht sofort, aber zeitnah. An den Wertstoffhöfen müssen die Betroffenen ihren Abfall gerade auch nicht perfekt getrennt abgeben, wichtig sei es, dass der Müll entsorgt werden kann, so Gürtner. 

Die Keller, in denen Öl ausgelaufen ist, werden momentan von Spezialkräften kontrolliert, bestätigt Einsatzleiter Christian Nitschke von der Feuerwehr. Die Fachleute beurteilen dann, ob eine spezielle Entsorgung nötig ist. Unzählige Heizungen dürften kaputt sein.  Lob gibt es aber von allen Seiten nicht nur für die Zusammenarbeit der Einsatzkräfte, sondern auch der Bevölkerung

15.40 Uhr: Neuburg hat die Scheitelwelle bis auf Verkehrschaos gut überstanden

Neuburg hat die Scheitelwelle der Donau gut überstanden. Ohne größere Überschwemmungen hat die Kreisstadt am frühen Nachmittag den höchsten Pegelstand durchgestanden, allerdings herrscht aktuell Verkehrschaos, bestätigt Stadtsprecher Bernhard Mahler. Der Grund findet sich vor der Stadt. Dort ist eine wichtige Straße (Staatsstraße 2043) durch den Auwald überschwemmt worden. In der Folge ist nun der so genannte Bergheimer Kreisel gesperrt. Damit ist die Zufahrt zwischen Schloss Grünau und der Donaubrücke an der Staustufe Bergheim blockiert. Alle Verkehrsteilnehmer sind derzeit auf die Donaubrücke im Stadtgebiet Neuburg angewiesen. Das führt zu langen Staus.

Während in Schrobenhausen die Aufräumarbeiten laufen, ist die Lage kritisch im Nordwesten des Landkreises. Dort sorgt die Donau für Überschwemmungen. Betroffen sind vor allem einige Gemeindeteile von Rennertshofen (Stepperg) und vom Markt Burgheim.

15.35 Uhr: Hochwasser setzt Schwaighöfen bei Tapfheim zu

Die Hochwasserlage um die Schwaighöfe bei Tapfheim (Lkr. Donau-Ries) hat sich deutlich verschärft. Wie die Landwirtin auf der Bauernhanseschwaige, Monika Frey, dem BR bestätigte, ist das Wasser der Zusam und auch des Riedstroms so massiv gestiegen, dass sämtliche Felder um die Einsiedlerhöfe überschwemmt sind und die Menschen auf den Höfen festsitzen. Auch mit einem Traktor könne man die Straßen nicht mehr befahren – so hoch sei das Wasser. Das ganze Gebiet gleiche einem See.

Auch die Ortschaften Rettingen (Gemeinde Tapfheim) und Zusum (Stadt Donauwörth) seien von der Außenwelt abgeschnitten. Die Bauernhanseschwaige habe ihre rund 80 Milchkühe in Sicherheit gebracht. Diese seien nun bei anderen Landwirten im Landkreis. Frey zufolge haben die Bauern auf den Schwaighöfen ihre Anwesen größtenteils nicht verlassen. "Seine Heimat lässt man nicht so einfach hinter sich", betonte Frey. Der Donau-Rieser Landrat hatte gestern noch appelliert, die Höfe zu räumen.

15.10 Uhr: Situation im Landkreis Aichach-Friedberg entspannt sich

Die Hochwassersituation im Landkreis Aichach-Friedberg entspannt sich. Dem BR sagte Landrat Klaus Metzger, das Oberflächenwasser gehe zurück und die Pegelstände an den Bächen und Flüssen sänken wieder. Das Grundwasser, das möglicherweise nach oben drücken könne, habe man aber weiter im Blick, um gegebenenfalls reagieren zu können. Mit Ölausschwemmungen gibt es ihm zufolge außerhalb von Gebäuden derzeit keine Probleme. Ein Ölwehrtrupp aus Cham sei bereits im Einsatz, um dieses Öl-Wassergemisch fachgerecht zu entsorgen. Auch den Katastrophenfall werde man wohl demnächst beenden, ein Zeitpunkt stehe dafür aber nach Rücksprache mit der Regierung von Schwaben noch nicht fest.

14.55 Uhr: Bahn fährt wieder von München nach Ingolstadt

Nach einer hochwasserbedingten Unterbrechung und dem Ausfall eines Stellwerks fahren wieder Züge zwischen München und Ingolstadt. Das Stellwerk in Baar-Ebenhausen (Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm) sei repariert, teilte die Bahn am frühen Dienstagnachmittag auf der Plattform X mit. Der Nah- und Fernverkehr auf der vielbefahrenen Strecke werde wieder aufgenommen. Verspätungen und vorzeitige Fahrtenden seien aber weiter möglich. Ein wegen der Störung eingerichteter Ersatzverkehr werde daher vorerst weiter aufrechterhalten.

Auf anderen Strecken in Bayern gab es zunächst ebenso weiter Einschränkungen oder Ausfälle, etwa zwischen Günzburg und Mindelheim, Kitzingen und Würzburg Hauptbahnhof oder dem Augsburger Hauptbahnhof und Donauwörth. Der Zugverkehr zwischen Murnau und Garmisch-Partenkirchen sei dagegen wieder aufgenommen worden, hieß es am Dienstag.

14.48 Uhr: Lage im Kreis Neuburg-Schrobenhausen spitzt sich zu

Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen in Oberbayern spitzt sich am Dienstag die Lage an der Donau weiter zu. In Neuburg musste die Staatsstraße 2043 ab dem Bergheimer Kreisel gesperrt werden, weil die Zufahrt zur Donaubrücke von Wasser überströmt wird, wie ein Sprecher des Landratsamtes mitteilte.

In Stepperg haben die Wassermassen demnach eine Barriere aus Sandsäcken überwunden und sind in Keller gelaufen. In manchen Häusern stehe das Wasser im Erdgeschoss. Im Bereich zwischen Burgheim und Bertoldsheim wurde den Angaben zufolge teilweise der Deich überspült. Eine Hochspannungsleitung sei dort ausgefallen, weil Transformatoren überflutet wurden. In Bergheim würden auf Hochtouren Sandsäcke gefüllt, aus Ingolstadt seien hierfür 100.000 leere Säcke bereitgestellt worden. Rund 700 Kräfte von Feuerwehren, des Technischen Hilfswerks und des Hilfsleistungskontingents aus Weilheim-Schongau seien derzeit im Landkreis im Einsatz. Entlang der Paar in Schrobenhausen ist inzwischen schon Aufräumen angesagt. Dort sinke der Pegelstand weiter.

14.45 Uhr: Bahnverkehr von Donauwörth nach Augsburg unterbrochen

Die Zugstrecke zwischen Donauwörth und Augsburg ist aktuell unterbrochen. Wie die Deutsche Bahn auf BR-Nachfrage bestätigt hat, ist der Abschnitt zwischen Mertingen und Meitingen wegen des überfluteten Bahndamms gesperrt. Zahlreiche Fahrgäste sind deswegen am Donauwörther Bahnhof gestrandet. Die Ursachen für die Gleissperrungen sind der Bahn zufolge unterschiedlich, unter anderem handelt es sich um Gleisüberspülungen oder Hangrutsche. Bahnmitarbeiter arbeiteten mit Hochdruck daran, die beschädigte Infrastruktur zu reparieren und die aktuell noch gesperrten Strecken schrittweise wieder befahrbar zu machen. Wann das der Fall sein werde, sei noch nicht klar.

Für die Fahrgäste ist eine kostenfreie Hotline eingerichtet worden. Die Nummer lautet 08000 996633. Alle betroffenen Strecken im Regionalverkehr sind bei der Bahn online [Externer Link] aufgelistet. Auch betroffen seien Streckenabschnitte um Kempten und Memmingen. Die Bahn bittet Fahrgäste sich vorab genau zu informieren.

14.40 Uhr: Mieterbund betont Anspruch auf Instandsetzung

Bei Hochwasserschäden haben Mieter nach Angaben des Mieterbunds Bayern einen Reparatur- und Instandsetzungsanspruch gegenüber dem Vermieter. Das gilt auch für mitvermietete Einbauküchen, Elektrogeräte und Teppichböden - nicht aber für die eigenen Möbel und Gegenstände des Mieters, wie der Landesverband am Dienstag mitteilte.

In Keller und Wohnungen eingedrungenes Wasser muss demnach der Eigentümer und Vermieter beseitigen. Auch für das Trockenlegen der Wohnung ist er verantwortlich. Solange die Wohnung aufgrund der Unwetterschäden nicht oder nur eingeschränkt nutzbar ist, darf der Mieter die Miete mindern. Eine Mietvertragsklausel, die das Mietminderungsrecht in Fällen höherer Gewalt einschränkt, ist laut Mieterbund unwirksam. Zur Sicherheit sollten Mieter Fotos machen, um Umfang und Ausmaß beweisen zu können, auch für die Versicherung.

14.22 Uhr: Situation am Damm in Auchsesheim weiter angespannt

Noch immer stapeln Helfer Sandsäcke auf den gut 1,2 Kilometer langen Behelfsdamm bei Auchsesheim. Der hält noch, doch ohne die Sandsäcke wäre er bereits überspült. Die gute Nachricht. Derzeit stagniert der Wasserstand. Stadtbrandinspektor Alexander Zobel ist zuversichtlich, dass der Damm standhält. Inzwischen sind auch 50 Helfer aus Bayreuth da, um die Einsatzkräfte hier zu unterstützen. Außerdem sind zahlreiche Feuerwehrleute aus dem Landkreis vertreten.

14.20 Uhr: Mehrere Menschen in Bayern vermisst

Mehrere Menschen gelten in den Hochwassergebieten Bayerns derzeit als vermisst. Ein Sprecher des Innenministeriums in München sagte, die Zahl der Vermissten habe am Dienstagmorgen bei sieben gelegen, im Laufe des Vormittags bei fünf, am frühen Nachmittag dann bei sechs. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte nach einer Kabinettssitzung am Vormittag die Zahl der Vermissten im Freistaat mit insgesamt bis zu sieben angegeben.

Die Lage sei "extrem volatil", erklärte ein Sprecher des Innenministeriums dazu. Unter den Vermissten könnten demnach auch Menschen sein, die sich inzwischen bei den Behörden vor Ort zwar gemeldet haben, deren Meldung aber bislang nicht ans Lagezentrum in München weitergegeben wurde. "Die genauen Zahlen sind daher nicht sehr valide", betonte der Sprecher.

Als vermisst galt am Dienstag weiter auch ein Feuerwehrmann in Schwaben. Der 22-Jährige war in Offingen mit weiteren Einsatzkräften mit einem Boot gekentert. Die anderen konnten sich retten.

14.05 Uhr: Wasser aus dem Forggensee wird kontrolliert abgelassen

Nach Angaben des Leiters des Wasserwirtschaftsamts Kempten, Karl Schindele, wird jetzt kontrolliert Wasser aus dem Forggensee in den Lech abgelassen. Das werde aber nicht zu Hochwasser entlang des Lechs führen, sondern sei eine kontrollierte Abgabe zusätzlich zum normalen Abfluss. Der Forggensee und der Grüntensee waren in den vergangenen Tagen laut Wasserwirtschaftsamt stärker aufgestaut worden, um die Unterlieger an Lech und dann auch der Donau zu entlasten.

13.52 Uhr: Tal im Landkreis Miesbach nicht erreichbar

Nach heftigem Starkregen und Überschwemmungen ist ein Tal im oberbayerischen Landkreis Miesbach seit Montagabend nicht per Auto erreichbar. Beide Hauptstraßen in das Leitzachtal seien derzeit gesperrt, teilte das Landratsamt am Dienstag mit. Betroffen ist demnach vor allem der Ortsteil Hundham der Gemeinde Fischbachau. Eine Staatsstraße sei auf einer Länge von etwa 100 Metern stark von Hochwasser beschädigt worden. Ziel sei, dass die Straße bis zum Nachmittag zumindest halbseitig befahrbar ist. 

13.46 Uhr: FC Bayern spendet eine Million Euro

Der deutsche Fußball-Rekordmeister Bayern München spendet eine Million Euro für die Opfer der Hochwasser-Katastrophe in Süddeutschland. Ziel sei es, teilte der Klub am Dienstag mit, den Betroffenen in Bayern und Baden-Württemberg schnelle und unbürokratische Hilfe zukommen zu lassen. Über die genaue Verwendung der Mittel werde man zeitnah entscheiden.

13.31 Uhr: Katastrophenfall in der Stadt Passau ausgerufen

Auch die Stadt Passau hat jetzt wegen des Hochwassers den Katastrophenfall ausgerufen. Das wurde am frühen Dienstagnachmittag (04.06.) mitgeteilt. Der Scheitel der Hochwasserwelle der Donau soll sich heute bis zum Nachmittag auf rund zehn Meter einpendeln. Um 13.15 Uhr hat der Pegel die 10-Meter-Marke erreicht.

Relativ zeitgleich wird voraussichtlich der Scheitel des Inns die Dreiflüssestadt erreichen. Dieser wird insbesondere aufgrund des Starkregens von gestern im Inn-Oberlauf derzeit mit über sieben Meter vorhergesagt. Der Busverkehr von und zur Innstadt wurde eingestellt. Auch morgen entfällt laut der Mitteilung der Unterricht an den Altstadtschulen.

Das gesamte Hochwassergebiet (insbesondere die Alt- und Innenstadt) soll grundsätzlich gemieden werden. Ausgenommen davon sind die Bewohner, die - soweit zulässig - die betroffenen Bereiche erreichen können. Für alle Bürgerinnen und Bürger ist bis auf weiteres täglich von 6 bis 22.00 Uhr für alle Fragen zum Hochwasser ein Bürgertelefon unter der Nummer 0851/396 866 eingerichtet worden.

13.29 Uhr: Erste Aufräumarbeiten im Landkreis Günzburg

Der Landkreis Günzburg unterstützt Bürger, die vom Hochwasser betroffen sind und vermittelt den Kontakt zu einer Firma, die Trocknungsgeräte bereitstellt. Unter diesem Link (extern) können Betroffene sich registrieren. Die Pressestelle des Landratsamts betont, dass es aufgrund der zu erwartenden Nachfrage zu Wartezeiten kommen kann. Die Kosten müssen die Bürger selbst tragen. In Offingen wurde am Vormittag die Evakuierungsanordnung für das Gemeindegebiet offiziell aufgehoben. Die Bürger können damit grundsätzlich in ihre Häuser zurück, sofern das aus Sicherheitsgründen schon wieder möglich ist. Die Lage in den einzelnen Straßen wird vor Ort noch individuell bewertet. Es kann deshalb vorkommen, dass manchen Anwohnern die Rückkehr noch verweigert wird.

13.15 Uhr: Verband reagiert auf Kritik an Fußball im Hochwassergebiet

Es gibt Kritik an der Ansetzung von Fußballspielen während der Hochwasser-Katastrophe in Bayern. Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) hat dafür nach der Ansetzung von Amateurspielen während der Hochwasser-Katastrophe Verständnis. "Es ist eine Ausnahmesituation - auch für unsere ehrenamtlichen Spielleiter. Mit zwei Tagen Abstand würde man vielleicht das eine oder andere etwas anders regeln", sagte BFV-Sprecher Fabian Frühwirth am Dienstag auf Anfrage. "Es gab sicher Härtefälle. Ebenso sicher ist aber auch, dass niemand gezwungen wurde, in einem Hochwassergebiet Fußball zu spielen."

12.58 Uhr: Klinik im Landkreis Neu-Ulm wieder in Betrieb

Die wegen des Hochwassers vorsorglich geräumte Stiftungsklinik in Weißenhorn (Landkreis Neu-Ulm) hat am Dienstag wieder ihren regulären Betrieb aufgenommen. Die Patientinnen und Patienten werden im Laufe des Tages wieder in die Stiftungsklinik zurückverlegt, wie eine Sprecherin der Klinik am Dienstag mitteilte. Alle seien wohlauf.

12.57 Uhr: Erste Entspannung in der Region Pfaffenhofen

Im Katastrophengebiet Kreis Pfaffenhofen entspannt sich die Lage langsam. Das gilt auch für die Donau-Städte Manching und Vohburg. Zu dieser Einschätzung kommt der Einsatzleiter vor Ort, Christian Nitschke. Die Einsatzkräfte richten ihren Fokus aktuell auf die so genannten Störfallbetriebe im Landkreis. Dazu zählen neben dem Uniper-Gaskraftwerk in Irsching die Sondermüllverbrennungsanlage GSB in Baar-Ebenhausen, eine Chemiefabrik in Ebenhausen-Werk sowie die Raffinerie Bayernoil in Irsching bei Vohburg. Dort würden routinemäßig die Sicherheitsmaßnahmen noch einmal überprüft. Zudem beschäftigten die über 10.000 überfluteten Keller im Landkreis Pfaffenhofen die Einsatzkräfte. Nach ersten Schätzungen befindet sich wohl in bis zu 40 Prozent der Häuser noch eine Ölheizung samt Öltank. Bei größeren Ölverschmutzungen muss gesondert gereinigt werden.

12.55 Uhr: Dämme bei Manching haben bislang gehalten

Im überschwemmten Manchinger Ortsteil Lindach im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm bleiben die Evakuierungen bestehen. Erfolge melden die Rettungskräfte in benachbarten Kommunen. Dank der nächtlichen Schutzmaßnahmen wurde etwa die Gemeinde Ernsgaden nicht überflutet. In den stark von der Paar überschwemmten Gemeinden Reichertshofen und Baar-Ebenhausen geht das Wasser zurück. Dort werden nun Keller abgepumpt.

12.54 Uhr: Erneut Probleme bei Bahnverbindung zwischen München und Ingolstadt

Nach hochwasserbedingter Unterbrechung macht nun eine Stellwerkstörung einen durchgängigen Bahnverkehr zwischen München und Ingolstadt unmöglich. Das teilte die Deutsche Bahn am Dienstag auf X mit. Die Reparatur an einem Stellwerk im Raum Ingolstadt Nord sei zwar beendet. Zudem seien die Reparaturarbeiten nach einem Dammbruch in Baar-Ebenhausen abgeschlossen. Aber der durchgehende Zugverkehr zwischen München Hauptbahnhof und Ingolstadt Hauptbahnhof war am Dienstag wegen eines defekten Stellwerks im Raum Baar-Ebenhausen nicht lange möglich.

Gegen Mittag meldete die Bahn die Unterbrechung - die Strecke zwischen Ingolstadt Hauptbahnhof und Rohrbach (Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm) wurde gesperrt. Züge aus Richtung Nürnberg sollten vorzeitig in Ingolstadt wenden, aus Richtung München in Rohrbach. Ersatzverkehr sei in Planung.

12.48 Uhr: Landkreis Rosenheim hebt Katastrophenfall auf

Angesichts einer Entspannung der Hochwasserlage am Alpenrand hat der Landkreis Rosenheim den Katastrophenfall wieder aufgehoben. Derzeit werde noch geprüft, ob am Mittwoch an allen Schulen im Landkreis der Unterricht regulär stattfinden kann, teilte das Landratsamt am Dienstag mit. 

12.46 Uhr: Söder - Hochwasserlage weiter "ernst und kritisch"

Die Hochwasserlage in Bayern bleibt laut Ministerpräsident Markus Söder "ernst und kritisch". In Regensburg und Passau würden die höchsten Wasserstände der Donau noch erwartet, sagte der CSU-Politiker am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in München.

In den vergangenen Tagen seien mehr als 60.000 Menschen wegen des Hochwassers in Bayern im Einsatz gewesen, sagte Söder. Mehr als 6.600 Evakuierungen seien bislang nötig gewesen. Für die bislang drei bekannten Todesopfer der Fluten habe der Ministerrat am Dienstagvormittag eine Schweigeminute eingelegt. Söder sprach zudem von "bis zu sieben Vermissten, wobei auch die Zahl sich noch erhöhen kann".

12.34 Uhr: Babenhausener Bürgermeister beklagt Müll-Tourismus nach Hochwasser

Der Bürgermeister des schwer vom Hochwasser getroffenen Ortes Babenhausen, Otto Göppel (CSU), beklagt Müll-Touristen an den Abladeplätzen in seiner Gemeinde.

Seit zwei Tagen transportieren LKW ununterbrochen Müll von den provisorisch eingerichteten Abladeplätzen ab, um "das Ganze noch einigermaßen im Griff zu behalten", sagte er dem BR. Da sei es besonders ärgerlich, "immer wieder festzustellen, dass Leute von auswärts kommen, um ihren Müll ab zuladen, weil das vielleicht eine günstige Möglichkeit wäre". Er appelliere an alle, die Notlage in seiner Gemeinde "nicht auszunutzen".

12.33 Uhr: Lage südlich von Donauwörth entspannt sich

Die in weiten Teilen Schwabens rückläufigen Pegel lassen die Anspannung auch in den Gemeinden entlang von Zusam und Schmutter weichen. In Buttenwiesen gab es die zusätzliche Herausforderung durch den anschwellenden Riedstrom, der eigentlich vor Jahren geschaffen wurde, um Hochwasser aus der Donau gezielt abzuleiten. Trotz des Hochwassers der Zusam und des Riedstroms könne man aber langsam durchatmen, so Bürgermeister Hans Kaltner im BR-Gespräch. An der Zusam habe man noch nie dagewesene Pegel gemessen, die Dämme mussten entsprechend erhöht und verstärkt werden. Zudem habe die Gemeinde zusätzliche Messstationen angebracht, um eine kleinteilige Übersicht über die aktuellen Wasserstände der Zusam zu gewinnen. Für die Menge an Wasser, die gekommen sei, sei man mit einem blauen Auge davongekommen, so Kaltne

12.28 Uhr: Söder - Millionen Euro "plus X" an Flut-Hilfen

Nach der Flutkatastrophe in vielen Landesteilen will die bayerische Staatsregierung mindestens 100 Millionen Euro an Finanzhilfen für Betroffene bereitstellen: «100 Millionen plus X», sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Dienstag nach einem entsprechenden Kabinettsbeschluss in München. Von dem Hilfspaket sollen grundsätzlich sowohl Privathaushalte als auch Gewerbebetriebe, Selbstständige sowie Land- und Forstwirte profitieren können.

12.27 Uhr: GDV - Hochwasser wird Großschadenereignis für Versicherer

Für die deutschen Versicherer wird das Hochwasser in Bayern und Baden-Württemberg ein überdurchschnittlich großer Schaden. "Die Bilder aus Bayern und Baden-Württemberg lassen Schlimmes erahnen", sagte der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Jörg Asmussen, am Dienstag in Berlin. Für eine Schadenschätzung sei es aber viel zu früh. "Eine Prognose können wir erst geben, wenn die Pegel überall gesunken sind." Wie teuer das Hochwasser in Südbayern und am Bodensee für die Unternehmen wird, hängt davon ab, wie viele Häuser gegen solche Elementarschäden versichert sind. In Bayern sind es 47 Prozent, in Baden-Württemberg 94 Prozent. Dort gab es bis 1994 eine staatliche Pflichtversicherung.

12.25 Uhr: Bundespräsident dankt Helfern in Hochwassergebieten

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den tausenden Helfern in den Hochwassergebieten Süddeutschlands für ihren Einsatz gegen die Fluten gedankt. "Es ist großartig zu sehen, wie viele Menschen es gibt, die in Zeiten schwerster Not für ihre Mitmenschen da sind", sagte Steinmeier am Dienstag in Berlin. Er dankte zehntausenden Rettungskräfte von Feuerwehr, Polizei, Bundeswehr, Rotem Kreuz und Technischem Hilfswerk, aber auch Bürgerinnen und Bürger die in den Überschwemmungsgebieten mitanpackten.

12.07 Uhr: 84-Jähriger versenkt Auto auf überfluteter, gesperrter Straße

Ein 84-Jähriger ist nahe Kelheim mit seinem Auto vom Hochwasser abgetrieben worden. Wie die Polizei mitteilt, war der Mann auf der wegen Überflutung gesperrten Staatsstraße 2233 zwischen Staubing und Weltenburg unterwegs. Das Auto wurde in der Strömung von der Straße abgetrieben und ging neben der Fahrbahn unter. Der 84-Jährige konnte sich noch selbst aus seinem Wagen befreien und blieb unverletzt. Die Feuerwehr zog das versunkene Auto wieder heraus, durch das Wasser entstand ein Totalschaden.

12.01 Uhr: Zahlreiche Notfallseelsorger in Hochwassergebieten im Einsatz

In den Hochwassergebieten im Süden und Osten Bayerns sind derzeit auch zahlreiche Notfallseelsorger im Einsatz. Sie stünden an den extra eingerichteten Betreuungsstellen für vom Hochwasser betroffene Menschen bereit, sagte der evangelische Pfarrer Dirk Wollenweber am Dienstag im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd). Wollenweber ist unter anderem Beauftragter für Notfallseelsorge in der bayerischen Landeskirche. Die Lage sei dramatisch, immer noch müssten Menschen evakuiert oder aus ihren Häusern gerettet werden, sagte Wollenweber. Die Notfallseelsorger begleiteten unter anderem die Polizei, um mitzuhelfen, die Menschen davon zu überzeugen, dass sie ihre Häuser verlassen müssten. Auch wenn Rettungskräfte nach belastenden Ereignissen Redebedarf hätten, seien extra geschulte Einsatzkräfte für ihre Kameraden da, erklärte Wollenweber.

11.59 Uhr: Bahnverkehr in Bayern weiter stark gestört

Die Bahn in Bayern hat noch mit den Folgen der Regenfälle und Hochwasser zu kämpfen und meldet zahlreiche Zugausfälle und Störungen. Auf Anfrage des BR sagte eine DB-Sprecherin, die Lage stabilisiere sich zwar in diesen Stunden, aber es fallen in einigen Regionen noch viele Züge aus. Das Hochwasser habe die Bahngleise an vielen Stellen beschädigt, dazu kommen Unterspülungen und Hangrutsche.

Der Münchner Hauptbahnhof ist inzwischen wieder erreichbar. Auf der Strecke von Nürnberg über Ingolstadt kam zusätzlich zu einem gebrochenen Bahndamm der Ausfall des elektronischen Stellwerks Baar-Ebenhausen. Nach Reparatur und letzten Problemen am Vormittag funktioniert das Stellwerk jetzt laut der Bahnsprecherin. Erhebliche Einschränkungen gibt es noch von Augsburg nach München, auch von der Donauwörther Strecke her, auf der Lindauer Strecke, dann zwischen Buchloe und Memmingen.

Auch die Illertalbahn zwischen Memmingen und Kempten ist noch gesperrt - ebenso wie die Strecke zwischen Günzburg und Mindelheim, die sogenannte Mittelschwabenbahn. Von Regenschäden betroffen ist auch der Zugverkehr zwischen Murnau und Garmisch-Partenkirchen. Züge fahren nicht durch, es gibt streckenweise Ersatzbusse. Auch aufgrund von Unwetterschäden zwischen Moosburg und Langenbach (Oberbayern) ist der Zugverkehr beeinträchtigt, die Strecke ist nur eingleisig befahrbar. Das betrifft den Verkehr von Landshut her.

Dem Bahnverkehr zwischen Würzburg und Kitzingen droht ein Hangrutsch, deshalb fahren dort derzeit keine Züge. Die Bahn bietet Ersatzbusse an. Insgesamt rät die Bahn Fahrgästen, sich im Internet und per Fahrplan-Apps über Fahrmöglichkeiten zu informieren. Fernverkehrskunden rät sie weiter davon ab, nach Süddeutschland die Bahn zu nehmen.

11.46 Uhr: Ingolstadt erwartet gelassen Scheitelwelle der Donau

Ingolstadt kommt aller Voraussicht nach gut durch das Hochwasser. Damit rechnet der Leitende Branddirektor in Ingolstadt Josef Huber. Die kreisfreie Stadt mit ihrem über 140.000 Einwohnern erwartet die Scheitelwelle der Donau heute in der zweiten Tageshälfte. Dann kann auch die Meldestufe knapp vier überschritten werden. Der Pegelstand steht heute Vormittag bei 6,12 Meter und wird wohl bis auf 6,30 Meter ansteigen. Bleibt es bei dieser Prognose, dann kommt Ingolsatdt "relativ glimpflich durch", so Huber.

11.44 Uhr: Züge nach Ausfällen zu voll - Räumung durch Polizei

Viele Bahnreisende mussten wegen des Hochwassers auf andere Züge ausweichen - drei Züge am Regensburger Hauptbahnhof waren dadurch aber so voll, dass sie teils geräumt werden mussten. Wie die Bundespolizei am Dienstag mitteilte, wurden am Montag zunächst 80 Menschen aus einem Zug von Passau nach Hamburg-Altona geholt. Später holten die Beamten in zwei Zügen auf der Strecke Regensburg - München einmal 90 und später 250 Reisende aus den Fahrzeugen. Die restlichen Insassen konnten weiterfahren.

11.42 Uhr: Hochwasser-Lage in und um Rosenheim entspannt sich

In und um Rosenheim hat sich die Hochwasserlage am Dienstag entspannt. Die Meldestufe eins sei inzwischen "flächendeckend unterschritten", teilte der Landkreis Rosenheim am Vormittag mit. Nur an zwei Stellen - in Feldolling an der Mangfall und in Wasserburg am Inn - lagen die Werte noch über der ersten Meldestufe. Das Landratsamt meldete "aktuell noch rund 350 offene Einsatzstellen". Dabei lag der Schwerpunkt der Aufräumarbeiten in der Gemeinde Raubling. Allein dort waren den Angaben zufolge mehr als 300 Keller überflutet.

11.17 Uhr: Donau bleibt Hochwasser-Schwerpunkt

An mehreren Pegeln entlang der Donau werden am Dienstag die Scheitel erwartet. Dabei sollen die Wasserstände unter früheren Werten bleiben, wie der Hochwassernachrichtendienst (HND) am Morgen mitteilte. Zwischen Kelheim und Passau sollen die Pegelstände bis einschließlich Mittwoch oberhalb der Meldestufe 4 liegen. Städte und Landkreise kämpfen dort seit Tagen mit Schutzmaßnahmen gegen das Hochwasser. In Ingolstadt soll der Höhepunkt am Abend sein, in Regensburg bereits am Vormittag. In Straubing und Deggendorf wird im Laufe des Tages mit dem Scheitel gerechnet, in Vilshofen erst am Mittwoch.

Zusätzliches Wasser von oben soll es nicht oder nur kaum geben: Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) werden am Dienstag keine unwetterartigen Niederschläge mehr erwartet. Lediglich an den Alpen bestehe gegen Nachmittag und Abend ein geringes Risiko für Gewitter mit Starkregen um 15 Liter pro Quadratmeter in kurzer Zeit.

11.02 Uhr: Hochwasserlage in Bayern entspannt sich

Die Hochwasserlage in Bayern entspannt sich vielerorts deutlich. Wie der behördliche Hochwassernachrichtendienst Bayern am Dienstag mitteilte, bleibt die Hochwasserlage zwar wegen der hohen Wasserstände zum Teil noch angespannt. Es seien aber keine unwetterartigen Niederschläge mehr vorhergesagt, die Pegel würden teils deutlich sinken. Derzeit konzentriert sich das Hochwasser auf die Donau.

10.55 Uhr: Schifffahrt ruht auf Mittel- und Oberrhein

Nach heftigen Regenfällen ist Deutschlands wichtigste Wasserstraße Rhein in weiten Teilen nicht mehr befahrbar. "Auf dem Mittel- und Oberrhein ruht die Schifffahrt", sagte ein Sprecher des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Rhein (WSA) am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. War zu Wochenbeginn zunächst nur der Oberrhein in Bereichen wie Maxau, Mannheim und Worms gesperrt, so seien mittlerweile mit Mainz und Bingen auch Teile des Mittelrheins betroffen.

10.55 Uhr: Abgerutschte Teile der Burg Falkenstein - Ausmaß wird sichtbar

Im Landkreis Rosenheim wird jetzt das Ausmaß der Hochwasserschäden sichtbar. Unter anderem waren Teile der Burg Falkenstein im oberbayerischen Flintsbach wegen des Dauerregens abgerutscht. Unterhalb der Burg seien 50 Anwohner in Sicherheit gebracht worden, teilte der Landkreis Rosenheim mit. Die Burgruine unweit der Autobahn an der Grenze zu Österreich gilt als Wanderziel.

10.45 Uhr: Drittes Todesopfer durch Hochwasser in Bayern

Die Zahl der bekannten Todesopfer infolge des Hochwassers in Bayern ist laut Polizei auf drei gestiegen. Eine Frau sei am Montag in Markt Rettenbach im Landkreis Unterallgäu mit ihrem Auto von einer Straße ins Wasser gerutscht und später leblos geborgen worden, teilten die Beamten mit. Zuvor hatten Behörden bereits zwei Tote infolge des Hochwassers in Bayern gemeldet. Im oberbayerischen Schrobenhausen starb eine 43-Jährige am Wochenende im Keller eines überfluteten Hauses. Am Sonntagmorgen war in Pfaffenhofen an der Ilm zudem ein Feuerwehrmann tot geborgen worden, der bei einer Rettungsaktion ums Leben kam. Ein weiterer Feuerwehrmann in Schwaben galt am Dienstag weiter als vermisst.

10.30 Uhr: Deiche werden nicht mehr verteidigt: Lage im Landkreis Donau-Ries weiter angespannt

Im Landkreis Donau-Ries blickt man weiter mit Sorge auf die Hochwasser-Lage, die Lage sei angespannt. Das haben Landrat Stefan Rößle (CSU) und der Donau-Rieser Kreisbrandrat Heinz Mayr bei einem Statement vor dem Feuerwehrhaus im vom Hochwasser bedrohten Auchsesheim erklärt. Laut dem Kreisbrandrat werden im gesamten Landkreis keine Deiche mehr verteidigt. "Das wäre ein Himmelfahrtskommando für die Rettungskräfte", so Mayr. Der Grund: Viele Deiche seien jetzt durchgeweicht, Arbeiten an einem Damm könnten ihn in Schwingungen versetzen und instabil machen. Deshalb ruft Mayr die Bevölkerung dringend dazu auf, sich von den Dämmen fernzuhalten. Landrat Stefan Rößle erklärte, dass jetzt vielerorts das Wasser über Felder und Wiesen in Richtung bebautes Gebiet laufe.

10.30 Uhr: Entwarnung in Coburg, Kulmbach, Lichtenfels, Nürnberg und Fürth

Die Hochwassergefahr ist in weiten Teilen Oberfrankens gebannt. Der Hochwassernachrichtendienst hat am Dienstagmorgen Entwarnung für Stadt und Landkreis Coburg sowie für die Landkreise Kulmbach und Lichtenfels gegeben. Vor allem Lichtenfels war in den vergangenen Tagen besonders stark von Hochwasser betroffen. Vor Ausuferungen und Überschwemmung unbebauter Gebiete wird derzeit nur noch in den Regionen Bamberg und Forchheim gewarnt. In Mittelfranken gibt es Entwarnung für Stadt und Landkreis Fürth, die Stadt Nürnberg und das Nürnberger Land. Vor Ausuferungen und Überschwemmungen wird noch im Raum Erlangen, Neustadt a.d. Aisch-Bad Windsheim, Ansbach, Schwabach, Roth und Weißenburg-Gunzenhausen gewarnt.

10.29 Uhr: FC Bayern spendet eine Million Euro für Hochwasser-Opfer

Der FC Bayern München spendet eine Million Euro für die Opfer der Hochwasser-Katastrophe in Süddeutschland. Ziel sei es, den Betroffenen in Bayern und Baden-Württemberg schnelle und unbürokratische Hilfe zukommen zu lassen, teilte der deutsche Fußball-Rekordmeister am Dienstag mit. "Das Hochwasser hat große Schäden und schreckliches Leid verursacht. Gerade in solchen Ausnahme-Situationen braucht es einen besonderen Gemeinschaftsgeist – wie das aktuell viele Menschen vor Ort an den Tag legen", sagte Präsident Herbert Hainer.

10.25 Uhr: Prognosen zur Hochwasserlage in Straubing und Deggendorf verbessert

Die Prognosen zur Hochwasser-Lage in Straubing haben sich über Nacht auf Dienstag verbessert. Das teilte das Landratsamt Straubing-Bogenheute Morgen dem BR mit. Der Scheitelpunkt an der Donau bei Straubing soll voraussichtlich am Mittag erreicht werden und wurde jetzt auf ca. 7,20 m heruntergesetzt. Zuvor wurde noch ein Wasserstand von 7,50 Meter erwartet. Ab Donnerstag soll der Pegel der Donau bei Straubing laut Landratsamt wieder absinken. In der Nacht auf Dienstag haben die Einsatzkräfte in Straubing mehr als 5.000 Tonnen Schüttmaterial verarbeitet, um den Deich im Bereich Hafen/Sand zu sichern.

Auch in Deggendorf ist man zur Hochwasser-Lage "vorsichtig optimistisch", sagte Thomas Kindel, der Leiter der Führungsgruppe Katastrophenschutz im Gespräch mit dem BR-Studio Deggendorf. Der Pegelhöchststand habe sich um ein paar Zentimeter reduziert, auf jetzt 7,44 Meter. In Deggendorf wird der Scheitelpunkt am Dienstagabend erwartet.

09.55 Uhr: Landshut stellt sich auf lang anhaltende Isar-Hochwasserwelle einstellen

Die Menschen in Landshut müssen sich auf ein länger anhaltendes Isar-Hochwasser einstellen. Wie die Stadt heute Morgen mitteilte, sinkt der Isar-Pegel nur sehr langsam. Der Isar-Pegel Landshut-Birket geht nach wie vor nur zögernd zurück und lag am Dienstagmorgen (8 Uhr) bei 3,23 Metern. Das sind zwar 17 Zentimeter weniger als am Vortag zur selben Zeit, die Hochwasser-Meldestufe 3, die bei 3,10 Metern beginnt, ist in der niederbayerischen Bezirkshauptstadt aber weiterhin überschritten. Ein nachhaltiges Absinken unter diese Marke ist den aktuellen Prognosen des Hochwassernachrichtendiensts Bayern (HND) zufolge zumindest bis Mittwoch nicht zu erwarten.

09.19 Uhr: Donau-Hochwasserscheitel hat Ostbayern erreicht

Der Anstieg des Donau-Hochwassers hat sich in den vergangenen Stunden im Raum Regensburg abgeschwächt. Seit etwa 5 Uhr werden am Pegel Eiserne Brücke konstant 6,15 Meter gemessen – und die Prognosen gehen davon aus, dass sich der Wasserstand in den nächsten Stunden erst einmal zwischen sechs Metern und 6,20 Metern einpendelt – und damit noch ein gutes Stück entfernt zum Beispiel vom Hochwasserhöchststand von 2013, als 6,82 Meter gemessen wurden.

09.00 Uhr: Donau-Pegel in Passau am Nachmittag voraussichtlich bei 10 Metern

Der Hochwassernachrichtendienst Bayern hat den erwarteten Donau-Höchststand in Passau erneut angepasst. Der Scheitelpunkt wird heute gegen 15 Uhr bei geschätzten 10 Metern liegen. Zuvor war der heutige Scheitelpunkt mit 9,50 Meter prognostiziert worden. Derzeit (08.45 Uhr) liegt der Pegelstand bei 9,69 Metern.

08.51 Uhr: Stadt Lindau bereitet sich auf Bodensee-Hochwasser vor

Die Stadt Lindau bereitet sich derzeit auf ein Hochwasser am Bodensee vor. So sollen Sandsäcke vor allem an Bewohner der Lindauer Insel ausgegeben werden, hieß es bei der Stadt. Eine Sandsack-Barriere ist beispielsweise am Kleinen Hafen aufgebaut worden, um dort ein Altenheim vor steigendem Wasser zu schützen. Dort ist in den vergangenen Jahren zudem eine höhere Mauer zum Schutz vor Hochwasser errichtet worden. Auch wolle man dazu aufrufen, dass die Menschen Wasserpumpen bereitstellen, um im Falle von Hochwasser die Feuerwehren entlasten zu können. Laut Stadt laufen die Vorbereitungen vor allem mit Blick auf die für das Wochenende vorhergesagten erneuten Regenfälle.

08.30 Uhr: Bahnen zwischen München und Ingolstadt fahren wieder

Reisende können ab sofort wieder mit der Bahn zwischen München und Ingolstadt fahren. Das teilte die Deutsche Bahn am Dienstag mit. Die Reparatur an einem Stellwerk im Raum Ingolstadt Nord sei beendet. Zudem seien die Reparaturarbeiten nach einem Dammbruch in Baar-Ebenhausen abgeschlossen. Auf anderen Strecken in Bayern gibt es allerdings weiter Einschränkungen oder Ausfälle, etwa zwischen Günzburg und Mindelheim, Kitzingen und Würzburg Hauptbahnhof oder dem Augsburger Hauptbahnhof und Donauwörth. Aufgrund der Unwetterauswirkungen sei der Zugverkehr zwischen Murnau und Garmisch-Partenkirchen weiter eingestellt, hieß es.

Mehr Informationen auf der Serviceseite der Deutschen Bahn

08.07 Uhr: "Tag des Aufräumens" in den Landkreisen Rosenheim und Miesbach

Heute sei der Tag des Aufräumens und der Schadensaufnahme, heißt es aus dem Landratsamt in Rosenheim. Doch noch ist der Katastrophenfall im Landkreis noch nicht aufgehoben. Die Feuerwehren in der Stadt und im Landkreis Rosenheim sowie im Landkreis Miesbach haben gestern eine besonders hohe Zahl an Einsätzen bewältigt. Die Integrierte Rettungsleitstelle meldet alleine für gestern 1.500 Einsätze. Das ist die höchste Zahl seit dem schlimmen Hochwasser 2013, so der Pressesprecher der Stadt Rosenheim. Alleine in Raubling haben gestern drei- bis vierhundert Keller unter Wasser gestanden. Unklar ist noch, wie viele Muren gestern abgegangen sind, etwa am Samerberg. Hier läuft heute die Sichtung. Ein Murenabgang war gestern von der Sudelfeldstraße gemeldet worden.

08.00 Uhr: Flüsse in Passau steigen schneller als erwartet

Die Hochwasserwelle hat Passau schneller als erwartet erreicht. Der für den Nachmittag vorhergesagte Scheitelwert von ca. 9.50m wurde bereits am Morgen gemessen. Aktuell (8.00 Uhr) steht die Donau bei 9,62m. Tendenz: leicht steigend. Auch der Inn ist schneller als vorhergesagt gestiegen. Aktueller Pegelstand (8.00 Uhr): 6,67m. Das bedeutet Meldestufe 3.

Die Altstadt ist seit gestern vom Verkehr abgeriegelt. Anwohner können ihre Häuser nur noch über die Fußgängerzone erreichen. Oberbürgermeister Jürgen Dupper warnt in den Sozialen Medien davor, die Gefahren des Hochwassers zu unterschätzen: "Sie wissen nicht, welcher Kanaldeckel schon weggeschwemmt wurde. Es wäre jammerschade, wenn sie auf Nimmerwiedersehen in der städtischen Kanalisation verschwinden würden."

07.36 Uhr: Oberbürgermeisterin von Regensburg warnt vor Katastrophentourismus

Die Oberbürgermeisterin von Regensburg, Gertrud Maltz-Schwarzfischer (SPD), warnt davor, ohne Notwendigkeit vom Hochwasser betroffene Orte aufzusuchen. Im Bayerischen Rundfunk in der Welt am Morgen auf Bayern 2 sagte sie: "Wir haben ohnehin viele Touristen, aber da sind jetzt auch die Einheimischen unterwegs. Bitte nicht gehen und schauen, wie es steht. Vor allem nicht auf die Stege gehen, sondern einfach mal sich zurückhalten, weil da müssen die unterwegs sein können, die wirklich helfen und was zu tun  haben."​ Die Lage in der Nacht sei nach wie vor angespannt gewesen, so Maltz-Schwarzfischer. Das hohe Grundwasser und der instabile Untergrund gefährdeten die Evakuierungen. Der Scheitel sei nachts erreicht worden, man hoffe, dass die Pegel heute im Laufe des Tages nach unten gingen, sagte Maltz-Schwarzfischer. Ob die Dämme und Schutzvorrichtungen halten werden, sei schwer vorherzusagen.

07.33 Uhr: Ausmaß der Feuerwehreinsätze in Bayern einmalig

Die Feuerwehren in Bayern sind wegen des Hochwassers nach Einschätzung des Landesfeuerwehrverbandes gefordert wie noch nie. "In dieser Art und Weise und in dieser Ausdehnung ist das tatsächlich einmalig", sagte Verbandschef Johann Eitzenberger der "Süddeutschen Zeitung". "Wir haben täglich 30.000 ehrenamtliche Feuerwehrdienstleistende im Einsatz und versuchen, Schäden zu verhindern und zu minimieren, wo es geht." Die Lage sei derzeit einigermaßen unter Kontrolle, aber man wisse nie, was noch komme, sagte Eitzenberger. "Es werden auch noch lange Spezialfähigkeiten gefragt sein, zum Beispiel im Umgang mit Öl aus Heizungskellern."

07.30 Uhr: Fernverkehr und Nahverkehr bei der Bahn in Bayern weiterhin stark eingeschränkt

Die Deutsche Bahn meldet für Bayern weiterhin starke Einschränkungen aufgrund der Folgen des Unwetters. Aktuell sind folgende Strecken für den Fernverkehr nicht befahrbar und es kommt zu Zugausfällen:

  • Stuttgart - Ulm - Augsburg - München zwischen Ulm und Augsburg
  • Nürnberg - Donauwörth - Augsburg - München zwischen Donauwörth und Augsburg
  • München - Memmingen - Lindau zwischen Buchloe und Memmingen
  • Ulm - Memmingen - Kempten

Mehr Informationen auf der Serviceseite der Deutschen Bahn

06.20 Uhr: Unwetterwarnungen für Bayern aufgehoben - Hochwasserlage bleibt angespannt

Alle Unwetterwarnungen für Bayern wurden aufgehoben. Die Hochwasserlage bleibt allerdings trotzdem angespannt - besonders entlang der Donau. Auf den Dauerregen der vergangenen Tage in Bayern folgt jetzt ein Mix aus Sonne und Wolken. Lediglich an den Alpen bleibt ein geringes Risiko für Gewitter mit Starkregen am Dienstag, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilte. Im Freistaat soll es am Dienstagmorgen stark bewölkt sein, aber im Tagesverlauf soll die Sonne hinzukommen. Die Höchsttemperaturen liegen demnach bei 20 bis 25 Grad.

06.12 Uhr: Suche nach Feuerwehrmann geht mit Drohnen und Hubschrauber weiter

Im schwäbischen Offingen wurde die Suche nach dem vermissten 22-jährigen Feuerwehrmann auf dem Wasser unterbrochen, weil die Strömung aktuell zu stark ist, so die Aussage der Polizei. Aus der Luft und an Land gehe die Suche aber weiter. Sobald die Strömung wieder nachlässt, will die Polizei ihre Suche auch auf dem Wasser erneut fortsetzen. Der junge Mann war in der Nacht zum Sonntag in Offingen nahe der Grenze zu Baden-Württemberg mit einem Boot der DLRG-Wasserrettung unterwegs gewesen. Das mit fünf Einsatzkräften besetzte Boot war bei starker Strömung gekentert. Vier Einsatzkräfte im Alter zwischen 24 und 70 Jahren konnten sich an Land retten und blieben unverletzt.

06.07 Uhr: Werftstraße in Regensburg evakuiert

Die direkt an der Donau gelegene Regensburger Werftstraße auf dem Unteren Wöhrd ist am späten Abend wie angekündigt evakuiert worden. Laut einer Mitteilung der Stadt Regensburg war die Aktion um 22.30 Uhr beendet. Dann hatten alle rund 200 Bewohnerinnen und Bewohner den Bereich verlassen. Allerdings blieb die Polizei vor Ort – zum "Objektschutz", wie es hieß. Im Bereich der Werftstraße besteht die Gefahr, dass die dort installierten mobilen Hochwasserschutzelemente aufgrund des aufgeweichten Bodens dort und des hohen Grundwasserstands versagen könnten. Der Wasserstand der Donau am nur wenige Meter entfernten Pegel Eiserne Brücke lag um 5.45 Uhr bei 6,15 Metern. Seit dem späten Abend ist er damit nur um wenige Zentimeter gestiegen. Beim Hochwasser 2013 waren es in der Spitze 6,82 Meter.

06.00 Uhr: Hochwasserlage in Schwaben angespannt aber stabil

Die vierte Hochwassernacht in Schwaben ist ohne weitere Katastrophenmeldungen verlaufen. In der Nacht habe es keine Zwischenfälle gegeben, heißt es bei den Polizei-Einsatzzentralen in Augsburg und Kempten. Das Wasserwirtschaftsamt Donauwörth berichtet ebenfalls, dass die Lage zwar sehr angespannt, aber stabil sei. In Günzburg verzeichne man derzeit eine neue Hochwasserwelle der Donau, bereits gestern war deshalb erneut an die Einwohner der Unterstadt appelliert worden, ihre Wohnungen und Häuser zu verlassen. Auch die Menschen im nahegelegenen Offingen wurden noch am Abend aufgefordert, die Nacht in Notunterkünften oder bei Freunden zu verbringen. Langsam fällt der Pegel der Mindel dort. In Dillingen ist der Hochwasserscheitel der Donau überstanden, jetzt gilt die ganze Aufmerksamkeit dem Riedstrom. Im Landratsamt geht man davon aus, dass noch bis mindestens morgen Wasser in den Riedstrom ausgeleitet werden muss.

05.45 Uhr: Pegel der Donau in Passau steigt weiter

Um 5.45 Uhr meldete der Hochwassernachrichtendienst Bayern (HND) für Passau einen Pegel von 9,48 Metern. Der Scheitelpunkt mit 9,50 Metern war ursprünglich erst für den Nachmittag erwartet worden, der Wert wird möglicherweise schon früher erreicht.

05.20 Uhr: Hochwasserlage im Süden und Osten Bayerns bleibt angespannt

In den Hochwasserregionen in Bayern entwickelt sich die Lage unterschiedlich. Während mancherorts mit dem Aufräumen begonnen wird, spitzt sich in anderen Regionen die Lage zu, insbesondere entlang der Donau und deren südlichen Zuflüssen. Betroffen sind vor allem Regensburg, Straubing, der Landkreis Deggendorf und Passau. Hier wird der Scheitel an mehreren Pegeln im Laufe des Tages erwartet.

05.08 Uhr: Evakuierungen in zwei Gemeinden im Landkreis Rosenheim

Im Landkreis Rosenheim haben auch in den Gemeinden Raubling und Rohrdorf Evakuierungen stattgefunden, wie der Kreis in der Nacht zum Dienstag auf der Plattform X mitteilte. Wie viele Menschen davon betroffen waren, war zunächst nicht bekannt. Schulen und Kindergärten sollen in den betroffenen Gemeinden demnach am Dienstag geschlossen bleiben.

05.01 Uhr: Bundesregierung kündigt Hilfe beim Wiederaufbau an

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat den von den Fluten betroffenen Menschen in Süddeutschland verlässliche Unterstützung zugesichert. "In den Hochwassergebieten steht jetzt nur eins im Vordergrund, Leib und Leben zu retten. Das ist der Imperativ der Stunde. Den Menschen in den Überschwemmungsgebieten muss aber auch beim Wiederaufbau geholfen werden", sagte er der "Augsburger Allgemeinen". Dass die Überschwemmung weiter Landstriche häufiger als in der Vergangenheit aufträte, sei eine Folge der Erderwärmung. "Zurückdrehen können wir sie nicht, aber ich glaube, dass die fürchterlichen Ereignisse dieser Tage die Debatte darüber anregen werden, wie ernst wir den Klimaschutz nehmen", unterstrich der Minister.

04.45 Uhr: Rettungsdienste bisher zufrieden mit Katastrophenhilfe

Die Präsidentin des Technischen Hilfswerks (THW), Sabine Lackner, hat das aus ihrer Sicht gute Zusammenspiel von Feuerwehren, THW, Polizei und freiwilligen Helfern bei der aktuellen Unwetter-Lage betont. "Die Kompetenzen greifen jetzt Hand in Hand", sagte sie der "Augsburger Allgemeinen".

Auch Karl-Heinz Banse, Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV), lobte im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" den Einsatz der freiwilligen Helfer: "Ohne ehrenamtliche Einsatzkräfte wären wir in Deutschland aufgeschmissen und hätten ein gewaltiges Problem".

04.22 Uhr: Donau-Pegel in Passau steigt auf über neun Meter

Der Wasserstand der Donau in Passau hat in der Nacht zum Dienstag die Neun-Meter-Marke überschritten. Um 3 Uhr meldete der Hochwassernachrichtendienst (HND) einen Wasserstand von 9,27 Metern, um 4 Uhr dann bereits 9,35 Meter. Am Montagabend lag der Pegelstand den Angaben nach noch bei 8,83 Metern. Den Prognosen des HND zufolge soll der Scheitel am Dienstagnachmittag mit 9,50 Metern erreicht werden. Die Passauer Altstadt war bereits am Montag wegen des Hochwassers für den Autoverkehr weitgehend gesperrt worden. 

01.14 Uhr: Städtetag fordert mehr Investitionen in Hochwasserschutz

Angesichts der Flutkatastrophe in Süddeutschland hat der Deutsche Städtetag Bund und Länder zu höheren Ausgaben für den Hochwasserschutz aufgerufen. "Hochwasser, wie derzeit in Bayern und Baden-Württemberg, kommen in immer schnellerem Takt. Deutschland muss sich besser darauf vorbereiten", sagte der Hauptgeschäftsführer des Städtetages, Helmut Dedy, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Die Einsatzkräfte bräuchten dafür die bestmögliche Ausstattung und Infrastruktur. "Bund und Länder müssen deshalb die Mittel für den Hochwasser- und Katastrophenschutz wieder deutlich ausbauen – und zwar dauerhaft und nicht ad hoc über Sonderprogramme."

01.00 Uhr: Minimale Entspannung im südlichen Landkreis Rosenheim

Im südlichen Landkreis Rosenheim hat sich die Hochwasserlage am späten Abend leicht entspannt. Das verkündete das Landratsamt in einer Mitteilung. Die Einsatzkräfte von THW und Feuerwehr waren zuletzt demnach mit über 1.000 Helfern im Einsatz. Der Schwerpunkt hatte sich in Richtung Oberaudorf und an den südlichen Auerbach verlagert. Inzwischen haben die Pegelstände an allen Gewässern aber den Scheitel überschritten. An einigen Bächen und Flüssen sinken die Pegel bereits wieder.

00.29 Uhr: Wetterdienst hebt Unwetterwarnungen auf

Inmitten der angespannten Hochwasserlage in Süddeutschland hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) alle Unwetterwarnungen für Deutschland aufgehoben. Das teilte der DWD in der Nacht zum Dienstag mit. Neuer Stark- bzw. Dauerregen ist damit vorerst nicht zu erwarten.

Montag, 3. Juni 2024

23.16 Uhr: Regionale Zugverbindungen rund um Ingolstadt entfallen

Mehrere Zugverbindungen des Bahnbetreibers Agilis entfallen am Dienstag aufgrund des Hochwassers entlang der Donau. Das gilt unter anderem für die Strecken Ingolstadt - Donauwörth - Gundelfingen sowie Ingolstadt - Ulm, wie ein Sprecher am Montagabend mitteilte. Ein Busnotverkehr stehe nicht zur Verfügung. Reisende werden gebeten, sich aktuell über Zugausfälle zu informieren. Auf den Strecken Regensburg - Neumarkt/Opf. sowie Plattling - Sünching verkehren demnach die Züge.

22.30 Uhr: Lage in Reichertshofen hat sich entspannt

In der Einsatzzentrale im vom Hochwasser betroffenen Reichertshofen im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm ist es im Lauf des Abends ruhiger geworden, im gesamten Landkreis werden Einsatzkräfte nach Hause geschickt - zum Pause machen und schlafen. In einigen Ortschaften, wie beispielsweise Lindach, Westenhausen, Knodorf, Irsching oder Vohburg, laufen nach wie vor die Schutzmaßnahmen, dort wird etwa die Kanalisation abgepumpt oder Deiche mit Sandsäcken verstärkt und kontrolliert. Am Paardamm in Manching wird es die ganze Nacht über eine Deichwache geben, aktuell rechnet die Einsatzleitung damit, dass er hält. In den Feuerwachen des Landkreises werden auch nachts Bereitschaften vorgehalten. Ab morgen werden die Einsatzkräfte dann kontrolliert Keller auspumpen, Sandsäcke wegräumen und Straßen freimachen.

21.55 Uhr: Inntal-Dreieck nicht befahrbar

Weitere Einschränkungen an der A8: Das Inntal-Dreieck ist derzeit nicht befahrbar, der Verkehr wird bei Bad Feilnbach ausgeleitet. Die Autobahn A8 ist bereits zwischen Frasdorf und Rohrdorf komplett gesperrt, die Sperre gilt in Fahrtrichtung München bis Dienstagfrüh um 6 Uhr. Der Verkehr wird in Frasdorf abgeleitet. Gesperrt ist auch die Kreisstraße RO14 zwischen Bernau und Aschau, und auch auf zahlreichen kleineren Straßen kommt es ebenfalls zu Behinderungen oder Sperrungen.

Allein in den letzten 12 Stunden sind rund 100 Liter Regen im Landkreis Rosenheim gefallen, über die Nacht klingt der Regen ab und die Hoffnung ist, dass dann auch die Pegel wieder sinken.

21.40 Uhr: Lage im Kreis Rosenheim spitzt sich zu - Burg teilweise eingestürzt

Im Landkreis Rosenheim spitzt sich die Lage zu. In Flintsbach sind aufgrund des Starkregens Teile der Burg Falkenstein abgerutscht. Das teilte das Landratsamt Rosenheim mit. Unterhalb der Burg mussten 50 Anwohner evakuiert werden.

Am Samerberg hat es mehrere Erdrutsche gegeben, einzelne Weiler sind aktuell nicht erreichbar. Nach einem Murenabgang in Brannenburg ist die Sudelfeldstraße zudem komplett gesperrt. In Rohrdorf steigt aktuell die Ache rasant. Nach aktueller Lageeinschätzung kann der Damm möglicherweise nicht an allen Stellen gehalten werden.

In Achenmühle müssen mehrere Gebäude evakuiert werden. In Raubling wird die Bevölkerung gebeten, sich auf weitere Evakuierungen einzurichten. Bereits am frühen Abend mussten in der Wolfsgrubenstraße in Rohrdorf 60 Personen aus ihren Wohnungen und Häusern evakuiert werden. Für die Betroffenen wurde eine Betreuungsstelle in der Gemeindehalle in Raubling eingerichtet.

21.00 Uhr: Passau - Tiefgarage Römerplatz muss geräumt werden

Mit Blick auf den steigenden Hochwasserpegel in Passau soll die Tiefgarage Römerplatz in der Passauer Altstadt sofort geräumt werden. Das hat die Stadt Passau mitgeteilt. Parkende werden aufgefordert, ihre Fahrzeuge aus der Tiefgarage mit insgesamt 188 Parkplätzen zu entfernen. Laut den Stadtwerken Passau wird sie ab 21 Uhr geschlossen. Dauermieter erhalten im Parkhaus Bahnhofstraße einen kostenlosen Ersatz-Stellplatz.

20.45 Uhr: Amtliche Bevölkerungswarnung für Kreis Rosenheim

Aufgrund der Hochwasserlage hat das Landratsamt Rosenheim die Bevölkerung dazu aufgerufen, zu Hause zu bleiben. Wörtlich heißt es: "Es besteht eine akute Gefahr für Leib und Leben. Die Behörde bittet die Bürgerinnen und Bürger, den Aufenthalt im Freien zu vermeiden, sich von offenen Gewässern fern zu halten und die Rettungskräfte nicht bei ihrer Arbeit zu behindern."

20.30 Uhr: Autobahn 8 bei Frasdorf gesperrt

Die Salzburger Autobahn A8 ist wegen Überflutungsgefahr zwischen Frasdorf und Achenmühle in beide Richtungen komplett gesperrt. Laut einem Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd ist die Sperrung bis Dienstag um 6 Uhr angesetzt. Der Autobahnabschnitt sei immer wieder von Wasser überspült, es gebe dort noch ettliche Pannenfahrzeuge. Im Einzugsgebiet des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd laufen laut dem Sprecher aktuell mehrere hundert Einsätze.

20.12 Uhr: Erste Evakuierungen in Regensburg

Die direkt an der Donau gelegene Regensburger Werftstraße auf dem Unteren Wöhrd wird noch heute Abend evakuiert. Das hat die Stadt Regensburg soeben mitgeteilt. Der Grund: Der Boden der Straße weicht aufgrund des hohen Grundwasserspiegels immer mehr auf, weshalb die Gefahr wächst, dass die dort installierten Hochwasserschutzelemente plötzlich keinen Halt mehr haben, versagen und als Folge die Straße geflutet wird.

Rund 200 Menschen sollen nun ab 21 Uhr in Sicherheit gebracht werden. Wer keine Möglichkeit hat, die kommenden Tage bei Freunden oder Verwandten zu verbringen, kann ein Notquartier nutzen, das die Stadt Regensburg zur Verfügung stellt – und zwar in der Sporthalle der Kerschensteiner Berufsschule in der Alfons-Auer-Straße. Ein Bus der Regensburger Verkehrsbetriebe wartet laut Stadt ab 21 Uhr an der Bushaltestelle Eiserne Brücke, um die Betroffenen zur Notunterkunft zu bringen. Dort sorgen Rettungsdienste für die Versorgung der Menschen. Es wird empfohlen, ein kleines Handgepäck mitzunehmen, da noch unklar ist, wie lange die Evakuierung nötig ist

19.05 Uhr: Empfehlungen zu Evakuierung an der Schmutter aufgehoben

Nach einer Stabilisierung der Hochwasserlage im Norden Schwabens wird den Einwohnern von zwei Orten nicht mehr geraten, ihre Häuser zu verlassen. Die entsprechende Evakuierungsempfehlung für Mertingen und den Ortsteil Bäumenheim der Gemeinde Asbach-Bäumenheim (Landkreis Donau-Ries) sei aufgehoben worden, teilte das Landratsamt am Montag mit. Die Einwohner seien aber weiter zur Vorsicht aufgerufen. Die Empfehlung war am Sonntagabend wegen der sich verschärfenden Hochwasserlage entlang der Schmutter ausgesprochen worden.

19.00 Uhr: Evakuierung einiger Häuser in Miesbach läuft

Nach Dauerregen in den letzten Stunden spitzt sich derzeit die Situation auch im Landkreis Miesbach zu. Innerhalb kürzester Zeit ist die Schlierach extrem stark angestiegen und erreicht mittlerweile Meldungstufe 3. Die Schlierach ist der Abfluss des Schliersees. Sie fließt nach Norden durch die Orte Schliersee, Hausham und Miesbach und mündet in die Mangfall. Betroffen von Überschwemmungen ist laut Miesbachs Bürgermeister Gerhard Braunmiller ein Ortsteil von Miesbach. Zwei Straßen sind überflutet und mehrere Häuser stehen unter Wasser. Sicherheitshalber werden derzeit mehrere Bewohner evakuiert. Feuerwehr, THW und Polizei koordinieren die Aktion. Die Bürger kommen entweder bei Bekannten unter oder sie können in eine Notunterkunft kommen. Betroffen sind rund 100 Personen.

18.15 Uhr: Altstadt von Passau darf nur noch von Anwohnern angefahren werden

Die Altstadt von Passau ist wegen des Hochwassers für den Autoverkehr weitgehend gesperrt worden. Nach Angaben einer Stadtsprecherin dürfen lediglich noch Anwohner in die Altstadt fahren, der Zuweg ist zudem nur noch über die Fußgängerzone möglich. Der Pegelstand der Donau lag den Angaben nach am Nachmittag bei 8,41 Metern. Den Prognosen des Hochwassernachrichtendienstes zufolge soll der Scheitel am Dienstagnachmittag mit 9,40 Metern erreicht werden.

Passau ist immer wieder besonders stark von Hochwasser betroffen. In der niederbayerischen Stadt fließen die drei Flüsse Donau, Inn und Ilz zusammen. Die Altstadt liegt wie eine Insel zwischen Donau und Inn. Oberbürgermeister Jürgen Dupper (SPD) appellierte am Montag an die Bürgerinnen und Bürger, die Hochwasserbereiche zu meiden. "Wer in der Altstadt nichts zu tun hat, der möge da bitte fernbleiben."

18.10 Uhr: Katastrophenfall auch im Landkreis Rosenheim

Der Landkreis Rosenheim hat den Katastrophenfall ausgerufen. Dies soll eine effizientere Koordinierung der Einsatzkräfte ermöglichen, so Landrat Otto Lederer. Starker Regen und Gewitter hat die Hochwassersituation im Landkreis Rosenheim vor allem im Inntal verschärft. In Rohrdorf ist eine Evakuierung notwendig.

17.51 Uhr: Evakuierung in Rohrdorf – Volle Keller im Inntal

Starker Regen und Gewitter hat die Hochwassersituation im Landkreis Rosenheim vor allem im Inntal verschärft. In Rohrdorf ist eine Evakuierung notwendig. Die Anwohner der Wolfsgrubensstraße müssen nach Auskunft des Landratsamtes Rosenheim ihre Häuser verlassen, weil das Wohngebiet überschwemmt ist. Betroffen sind ca. 60 Personen. Im Rohrdorfer Ortsteil Thansau droht Wasser in ein Altenheim einzudringen. In Neubeuern sind rund 100 Häuser vom Wasser bedroht. Außerdem sind Straßen in der Region gesperrt: Die RO24 zwischen Gottschalling und Bad Feilnbach ist gesperrt, auch kleinere Straßen rund um Bad Feilnbach sind überflutet, sodass die Gemeinde mit dem Auto nur schwer zu erreichen ist.

An der Mangfall in Feldolling wird im Laufe des Abends Meldestufe vier erwartet, da der Seehammer See zur Entlastung abgelassen wird, so das Landratsamt. Sollte die Mangfall in Rosenheim Meldestufe 4 erreichen, sieht das die Stadtverwaltung gelassen: Es ist davon auszugehen, dass der Hochwasserschutz an der Mangfall ausreichend ist, so ein Sprecher.

17.50 Uhr: DWD warnt vor extremem Starkregen in Teilen Bayerns

Dem Deutschen Wetterdienst (DWD) zufolge drohen auch am Montag weitere große Regenmengen. Die Meteorologen warnen vor schwerem Gewitter mit heftigem Starkregen am mittleren und östlichen Alpenrand. Am Nachmittag wurde teilweise die höchste Warnstufe 4 ausgerufen.

17.46 Uhr: Pegel am Ammersee und Starnberger See steigen

Am Starnberger See ist die Meldestufe 1 erreicht. Nach aktueller Prognose ist weiterhin mit einem Anstieg zu rechnen. Der Pegel Stegen/Ammersee (Meldestufe 2) steigt weiter, im Uferbereich der Gemeinde Herrsching ist die Meldestufe 3 fast erreicht. Nach aktuellen Prognosen ist mit einem weiteren Anstieg der Wasserpegel sowie der Grundwasserstände an Ammersee und Starnberger See zu rechnen. Das teilte das Landratsamt Starnberg mit.

17.22 Uhr: Agilis auch am Dienstag mit Einschränkungen beim Zugverkehr

Wegen des Hochwassers kann es im Zugverkehr im Donautal zwischen Regensburg, Ingolstadt, Donauwörth und Ulm voraussichtlich auch am Dienstag weiterhin zu Einschränkungen kommen. Das hat ein Sprecher der Eisenbahngesellschaft Agilis mitgeteilt. Derzeit laufen die Erkundungen der Strecken durch den Betreiber Deutsche Bahn. Ob und auf welchen Abschnitten Agilis-Züge morgen fahren können, könne erst am Montagabend nach Abschluss der Untersuchungen festgelegt werden. Agilis teilte mit, nach Möglichkeit den Zugbetrieb morgen wieder aufnehmen zu wollen. Heute hatte das Bahnunternehmen den Betrieb im Donautal wegen des Hochwassers eingestellt.

17.17 Uhr: Weiter Stromausfälle in den Hochwassergebieten

Aufgrund der Hochwasserlage in Bayern kommt es weiter lokal zu Stromausfällen. Südlich der Donau - im Gebiet der LEW Verteilnetz GmbH (LVN) - bleibe die Situation angespannt, teilte das Wirtschaftsministerium in München am Montag mit. Besonders betroffen seien der Landkreis Günzburg mit den Ortschaften Burgau, Offingen und Jettingen sowie im Landkreis Dillingen die Stadt Wertingen. Im Landkreis Donau-Ries könne die Gefahr von Stromausfällen wegen möglicher Probleme in Umspannwerken derzeit nicht ausgeschlossen werden. Im Netzgebiet der Bayernwerk Netz GmbH ist seit einem Dammbruch am Wochenende das Umspannwerk Reichertshofen (Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm) überflutet und deshalb ausgefallen. Betroffen davon seien umliegende Ortschaften sowie eine Abfallverwertungsanlage.

17.16 Uhr: Umweltministerin Lemke fordert neues Gesetz zu Hochwasserschutz

Angesichts der schweren Überflutungen in Bayern und Baden-Württemberg fordert Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) ein neues Gesetz zum besseren Schutz vor Hochwasser in Deutschland. "Es wird immer deutlicher, dass wir uns gegen die Folgen der Klimakrise besser schützen müssen", teilte die Ministerin am Montag schriftlich mit. "Dafür brauchen wir auch ein neues Hochwasserschutzgesetz." Hierzu gebe es bereits "intensive Gespräche" mit den Bundesländern. Weitere Details teilte die Ministerin zunächst nicht mit.

17.10 Uhr: Behelfsdamm in Auchsesheim wird weiter stabilisiert

In Auchsesheim arbeiten alle örtlichen sowie zahlreiche Einsatzkräfte von außerhalb weiter daran, den neuen Behelfsdamm zu stabilisieren. Der eigentliche Donaudamm wurde bereits aufgegeben, er sei an mehreren Stellen brüchig, es sei zu gefährlich, daran weiterzuarbeiten, heißt es von den Einsatzkräften. Hier wird auch viel Kritik laut: Man habe schon lange darauf hingewiesen, dass dieser Damm genau hier zu niedrig sei. Aber die Behörden hätten nichts unternommen, heißt es von Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr und Auchsesheimer Bürgern. Auch habe man erst spät mit den aktuellen Maßnahmen begonnen.

17.10 Uhr: "Letzte Generation" mit Mahnwache in Regensburg

In Regensburg hat die "Letzte Generation" am Montagnachmittag an der Steinernen Brücke eine Mahnwache abgehalten. Anlass ist die aktuelle Hochwasserlage in Süddeutschland. Viele Menschen würden den Zusammenhang von Hochwasser und Klimawandel verdrängen, so eine Aktivistin: "Wann wollen wir uns mit der Ursache auseinandersetzen und diese eindämmen?" Bei ihrer Mahnwache hängten die Aktivistinnen und Aktivisten Schilder an der Steinernen Brücke auf, unter anderem mit Aufschriften wie "Jahrhundert voller Hochwasser" oder "Klimakatastrophe" mit aufgezeichneten Pfeilen, die auf das Hochwasser der Donau zeigten. Aus Sicht der Aktivisten ist das aktuelle Hochwasser ein "Vorgeschmack auf die Klimakrise entlang der Donau". Mit Blick auf die Europawahl forderten die Aktivisten die Wählerinnen und Wähler auf, eine Partei zu wählen, die die Klimakatastrophe ernst nehme.

17.02 Uhr: Günzburger sollen Unterstadt sofort verlassen

Die Behörden des Landkreises Günzburg haben ein sofortiges Verlassen der evakuierten Bereiche der Günzburger Unterstadt angeordnet. Im Moment werde erwartet, dass der Pegel der Donau am Abend und den morgigen Tag über wieder eine ähnliche Höhe wie am Sonntag erreicht. Es gebe nach wie vor keine Entwarnung, hieß es in einer Mitteilung des Landratsamts.

Die Bevölkerung in den evakuierten Bereichen in der Günzburger Unterstadt werde dringend aufgefordert, das Gebiet sofort zu verlassen sowie ihre Autos zu entfernen. Die betroffenen Straßen und auch die Straßen in diesem Gebiet sind unbedingt freizuhalten.

Zudem ruft das Landratsamt dazu auf, die betroffenen Gebiete zu umfahren und sich von überfluteten Bereichen fernzuhalten. Sofern evakuierte Gebäude von den Einsatzkräften noch nicht freigegeben wurden, dürften diese nicht betreten werden.

16.55 Uhr: Evakuierung im Landkreis Donau-Ries

Im schwäbischen Asbach-Bäumenheim droht ein durchweichter Damm zu brechen und den Ortsteil Hamlar zu überfluten. "Die Bevölkerung wird gebeten, das Gebiet in Hamlar umgehend zu verlassen, da zu befürchten ist, dass Hamlar vom Wasser umschlossen wird", teilte das Landratsamt in Donauwörth am Montagnachmittag mit.

Bereits am Vormittag hatte die Behörde für zwei weitere Orte im Kreis Donau-Ries, Heißesheim und in Auchsesheim, eine ähnliche Warnung herausgegeben und die Menschen zum Verlassen ihrer Häuser aufgefordert. "Mit einer Überflutung der gesamten Ortsgebiete muss gerechnet werden", berichtete das Landratsamt, nachdem bereits am Sonntagabend die Menschen in den Orten gewarnt wurden. Später wurde die Evakuierungsempfehlung im Fall von Heißesheim allerdings wieder aufgehoben, weil sich die Lage stabilisiert hatte.

16.52 Uhr: Überflutungen im nördlichen Landkreis Garmisch-Partenkirchen

Nach starken Dauerregen in den letzten Stunden kommt es im nördlichen Landkreis von Garmisch-Partenkirchen zu einigen Überschwemmungen. Durch die Regenfälle der letzten Tage ist der Boden gesättigt. In Murnau und Hechendorf musste die Feuerwehr ausrücken. Sturzfluten bahnten sich den Weg. Dadurch sind Keller vollgelaufen und die Bundesstraße 2 überflutet und bei Murnau gesperrt. Auch die Zugstrecke Murnau-Garmisch-Partenkirchen steht derzeit unter Wasser, daher ist der Zugverkehr in diesem Bereich eingestellt und ein Schienenersatzverkehr ist eingerichtet.

16.45 Uhr: Landkreise Rosenheim und Miesbach –Überschwemmungen und volle Keller

In den Landkreisen Rosenheim und Miesbach hat es nach starken Regenfällen bis zum Nachmittag insgesamt rund 400 Einsätze gegeben. Das teilte die Stadt Rosenheim im Auftrag der Integrierten Rettungsleitstelle mit. Die Schwerpunkte sind Raubling, Bad Feilnbach, Thansau und Neubeuern. Dort gebe es überflutete Keller und Straßen sowie überflutete Unterführungen. Es seien vor allem die kleineren Bäche, die Probleme bereiten, wie zum Beispiel der Auerbach bei Bad Aibling, so eine Sprecherin des Landratsamtes Rosenheim. Nach ersten Schätzungen des Rosenheimer Kreisbrandrates Richard Schrank sind landkreisweit ca. 600 Feuerwehrkräfte im Einsatz.

16.44 Uhr: Nach Dammbruch kein Strom in Kemptener Ortsteil

Nach dem Bruch eines Damms am Kemptener Kollerbach hat der Stromversorger AllgäuNetz zwei Kabelverteiler abgeschaltet. Grund dafür sei der Schutz der Betriebsmittel und die Sicherheit der Hilfskräfte in diesen Bereichen, heißt es in einer Mitteilung. In dem von der Überschwemmung betroffenen Ortsteil Hirschdorf fällt deswegen der Strom aus. Weiter wird angekündigt, sollte das Wasser im Kemptener Ortsteil Hirschdorf weiter vordringen, werde man dort weitere Hausanschlüsse vom Netz nehmen müssen.

16.38 Uhr: So ist die Lage in Schwaben

Zwar laufen die Hochwasserwellen an den schwäbischen Gewässern ab. Aber, so heißt es beim Wasserwirtschaftsamt Donauwörth, nach den aktuell vorhergesagten Niederschlägen von 20 bis 30 Litern pro Quadratmeter können die Pegel in Schwaben noch einmal ansteigen.

Wegen der anhaltenden Hochwassermassen hat das Landratsamt Donau-Ries die sofortige Evakuierung des Asbach-Bäumenheimer Ortsteils Hamlar angeordnet. Die Behörde geht davon aus, dass wegen des aufgeweichten Damms der gesamte Ortsteil vom Wasser umschlossen werden könnte. Unterdessen versuchen nach wie vor Einsatzkräfte, einen Dammbruch an der Zusam südlich von Donauwörth zu verhindern.

16.26 Uhr: Lage in Regensburg spitzt sich zu

In Regensburg spitzt sich die Hochwasserlage bei stetig steigendem Donaupegel weiter zu. Laut einer Stadtsprecherin seien um die 200 Helfer im Einsatz, unter anderem von Polizei, THW und Feuerwehren. Unter anderem ist ein Bootssteg erfolgreich mithilfe von Stahlseilen gesichert worden, hieß es. Derzeit seien die Hilfskräfte vor allem mit Pump-Arbeiten am Franziskanerplatz, in der Badstraße und in der Werftstraße beschäftigt.

Der Scheitel wird für Dienstagfrüh erwartet. Bislang gebe es keine Meldungen über Evakuierungen, so die Stadtsprecherin. Der BRK Kreisverband Regensburg sei ebenfalls involviert. Wie eine BRK-Sprecherin mitteilte, sei die Wasserwacht besonders gefordert und helfe mit speziellen Rettungsmitteln und Einsatzbooten. Auch für den Fall, dass Notunterkünfte errichtet werden müssen, sei das örtliche BRK darauf vorbereitet und könne dies schnellstmöglich umsetzen, so die Sprecherin.

16.15 Uhr: 14 Pegel in Bayern bei höchster Meldestufe

Das Hochwasser bahnt sich weiter seinen Weg Richtung Ostbayern. Aktuell ist an einigen Pegel-Messstellen in Bayern die Hochwasser-Meldestufe 4 erreicht. Das meldet der Hochwassernachrichtendienst Bayern. Diese höchste Meldestufe bedeutet, dass bebaute Gebiete in größerem Umfang überflutet werden oder der Einsatz der Wasser- oder Dammwehr in großem Umfang erforderlich ist. Besonders an der Donau bei Deggendorf, Regensburg und Straubing spitzt sich die Lage weiter zu. Hier gilt Warnstufe 4:

  • Donau bei Donauwörth, Kelheim, Oberndorf, Regensburg Eiserne Brücke, Schwabelweis, Straubing, Pfelling, Deggendorf, Hofkirchen, Vilshofen, Passau
  • Paar bei Mühlried und Manching
  • Amper bei Inkofen

16.09 Uhr: Gefahr durch Dammbruch in Kempten

In den Kemptener Stadtteilen Hinterbach und Hirschdorf ist ein Damm des Kollerbachs gebrochen. Laut NINA-Warnapp sollen die Anwohner in der Hinterbacher Straße und der Jakob-Zeller-Straße aufgrund der Überschwemmungsgefahr zur Sicherheit das erste Obergeschoss aufsuchen und nicht mehr in Keller oder Tiefgaragen gehen. Die Überflutung der angrenzenden Grundstücke des Bachs stehe unmittelbar bevor. Noch ist unklar, wie sich die Hochwasserlage im Kemptener Norden entwickelt.

Laut Holger Stabik, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd-West, ist die Lage im Oberallgäu derzeit eher ruhig. Allerdings sei die A7 auf Höhe Dietmannsried teilweise überflutet: Die Autobahn sei nur einspurig befahrbar, darüber hinaus bestehe akute Aquaplaninggefahr.

16.07 Uhr: Überflutungen nach Unwetter im Landkreis Traunstein

Im Landkreis Traunstein sind derzeit die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei gefordert. Durch ein Unwetter mit massivem Platzregen und Gewitter sind zahlreiche Straßen und Unterführungen überflutet. Auch zahlreiche Keller sollen unter Wasser stehen. Der Schwerpunkt der Einsätze ist nach Auskunft bei der Integrierten Rettungsleitstelle im Achental, also in der Gegend Grassau/Marquartstein/Unterwössen.

15.59 Uhr: Asbach-Bäumenheimer Ortsteil muss evakuiert werden

Wegen der anhaltenden Hochwassermassen hat das Landratsamt Donau-Ries die sofortige Evakuierung des Asbach-Bäumenheimer Ortsteils Hamlar angeordnet. Die Behörde geht davon aus, dass wegen des aufgeweichten Damms der gesamte Ortsteil vom Wasser umschlossen werden könnte. Die Bewohner werden deshalb gebeten, Taschen mit den notwendigsten Gegenständen und Papieren zu packen und das Gebiet in Hamlar umgehend zu verlassen. Wer nicht privat eine Unterkunft organisieren kann, findet in der Schmutterhalle Asbach-Bäumenheim eine Anlaufstelle, so das Landratsamt Donau-Ries.

15.56 Uhr: Zugverkehr zwischen Murnau und Garmisch-Partenkirchen eingestellt

Die Deutsche Bahn hat bekanntgegeben, dass der Zugverkehr zwischen Murnau und Garmisch-Partenkirchen aufgrund von massiven Unwettereinflüssen mit Dauerregen eingestellt wurde. Züge aus München endeten vorzeitig in Murnau. Aus Richtung Mittenwald endeten die Züge in Garmisch-Partenkirchen. Ein Ersatzverkehr mit Bussen sei eingerichtet worden, es sei aber mit erheblichen Beeinträchtigungen zu rechnen. "Von Reisen wird aufgrund der derzeitigen Witterungslage abgeraten."

15.44 Uhr: Lebensgefahr an Münchner Isar

Die Isar in München führt auch weiterhin Hochwasser. Die Stadt weist deshalb ausdrücklich darauf hin, dass der Aufenthalt am Ufer nach wie vor lebensgefährlich ist. Die bereits eingerichteten Sperrungen bleiben bestehen. Auch vor dem Baden oder Bootfahren wird gewarnt. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) appelliert an die Bürger, "die Gefahren weiterhin ernst zu nehmen und sich auch in den nächsten Stunden und Tagen regelmäßig in den Medien über die Lage zu informieren".

15.40 Uhr: Passau wartet auf die Welle

Es bleibt dabei: Die Stadt Passau erwartet den Höchststand auf der Donau am Dienstagnachmittag und bestätigt damit die Prognosen der letzten Tage. "In der Spitze werden wir nach aktuellem Stand etwa 9,40 erreichen", so ein Sprecher der Stadt zum BR. Aktuell steht die Donau bei 8,56 Meter und hat damit Meldestufe 4 erreicht. Der Inn-Pegel misst aktuell 5,28 Meter mit steigender Tendenz. Laut Vorhersagen des Wasserwirtschaftsamtes soll der Fluss bis Dienstag Meldestufe 2 und somit den Scheitel erreichen.

15.34 Uhr: Passauer OB appelliert an Hochwasser-Schaulustige

Passaus Oberbürgermeister, Jürgen Dupper (SPD), hat sich via Instagram an die Menschen in Passau gewandt: "Die Altstadt und die betroffenen Straßenabschnitte sind kein Abenteuerspielplatz. Bitte schön: Wer in der Altstadt nichts zu tun hat, der möge da bitte fernbleiben. Und es ist auch fahrlässig, durch das Wasser zu watscheln. Sie wissen nicht, welcher Kanaldeckel schon vielleicht weggeschwemmt wurde, und es wäre jammerschade, wenn sie auf Nimmerwiedersehen in der städtischen Kanalisation verschwinden würden", so Duppner.

15.33 Uhr: Unwetterwarnung des DWD für Teile Südbayerns

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat seine bestehende Unwetterwarnung upgedatet. Am mittleren und östlichen Alpenrand, sowie im Landkreis Passau kommt es bis in die Nacht zum Dienstag wiederholt zu schweren Gewittern mit heftigem Starkregen und Niederschlagsmengen um 30 l/m² in einer Stunde bzw. zwischen 40 l/m² und 60 l/m² in sechs Stunden sowie Windböen mit Geschwindigkeiten bis 60 km/h und kleinkörnigem Hagel. Betroffen sind im Regierungsbezirk Oberbayern: Kreis Bad Tölz-Wolfratshausen, Kreis Berchtesgadener Land, Kreis Garmisch-Partenkirchen, Kreis Miesbach, Kreis Rosenheim, Kreis Traunstein, Kreis Weilheim-Schongau. Im Regierungsbezirk Niederbayern: Kreis Passau.

15.27 Uhr: Einsatzkräfte bergen zwei Tote in Baden-Württemberg

Einsatzkräfte haben zwei Leichen aus einem leer gepumpten Keller in Schorndorf in Baden-Württemberg geborgen. Das bestätigte die Polizei der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Der Keller war zuvor aufgrund des Hochwassers vollgelaufen. Die Hintergründe des Todes sind noch unklar.

In Bayern gibts es bislang ebenfalls zwei bestätigte Todesfälle. Eine Frau starb im Keller ihres Wohnhauses in Schrobenhausen. In Pfaffenhofen an der Ilm starb ein Feuerwehrmann. In Offingen wird ein weiterer Feuerwehrmann seit dem Wochenende vermisst.

15.09 Uhr: Passagierschiff auf der Donau evakuiert – Update

Ein Kreuzfahrtschiff steckt auf der Donau bei Deggendorf fest. Rund 150 Passagiere mussten mit einem Rettungsschiff an Land gebracht werden. Während der Fahrt stieg der Pegel der Donau schneller an als erwartet. Die 150 Passagiere aus den USA, England und Australien sowie die rund 50 Besatzungsmitglieder mussten über Nacht auf dem Wasser ausharren. Heute Mittag wurden die Passagiere mit einem Arbeitsschiff an Land gebracht. Wie der Landrat von Deggendorf, Bernd Sibler (CSU), dem BR berichtet, hätten die Passagiere zwar am Schiff bleiben können, bei einem medizinischen Notfall wäre die Lage aber sehr gefährlich geworden.

15.04 Uhr: Dammbruch an Amper im Landkreis Freising

Im Landkreis Freising ist ein Damm gebrochen. Zu dem Dammbruch kam es an der Amper nahe Moosburg, in der Gemeinde Wang. Betroffen seien zwar wenige Gebäude, aber diese seien dafür "vollständig im Wasser", sagte Landrat Helmut Petz während eines Besuchs in Hohenkammer. Dort machte er sich am frühen Nachmittag ein Bild von der Lage in dem massiv vom Hochwasser betroffenen Ort.

15.02 Uhr: Großeinsatz wegen Isar-Schwimmers

Ein unbekannter Isarschwimmer hat gestern Nachmittag in München und im Landkreis einen Großeinsatz von Wasserwacht, DLRG, Feuerwehr und Polizei ausgelöst. Um halb fünf Uhr war eine in der Isar treibende Person auf Höhe der Heinrich-Heine-Brücke gemeldet worden. Wegen der Hochwasserlage wurde Großalarm ausgelöst. Einsatzkräfte der Kreiswasserwacht München, der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft, mehrerer Feuerwehren, der Polizei und des Rettungsdienstes suchten daraufhin die Isar auf 14 Kilometer Länge mit Unterstützung eines Luftrettungshubschraubers ab - ohne Erfolg. Zeugen berichteten der Polizei von einem Mann im Neopronanzug, mit Flossen und Schwimmboje, der offenbar trotz (oder gerade wegen) des aktuellen Hochwassers Schwimmen gegangen war. Der Einsatz wurde daraufhin nach knapp einer Stunde beendet.

Das Verhalten des Unbekannten sorgt bei der Kreiswasserwacht für Ärger. Es sei nicht nur für den Schwimmer "absolut leichtsinnig und lebensgefährlich", sondern vor allem auch für die Helfer, die ihr Leben riskierten, um Menschen in Not zu retten. Zudem seien durch die "Unvernunft" des Mannes fast eine Stunde lang Rettungeinheiten geblockt worden, die nicht für andere, möglicherweise dringende Einsätze verwendet werden konnten.

14.54 Uhr: Kollerbach in Kempten droht über die Ufer zu treten

Wegen neuer Gewitter über dem Alpenrand spitzt sich auch dort die Hochwasser-Situation wieder zu. In Kempten droht der Kollerbach über die Ufer zu treten. Die Stadt bittet Anwohner in den Stadtteilen Hinterbach und Hirschdorf Wertgegenstände aus den Kellern in höher gelegene Stockwerke zu räumen. Der kleine Bach fließt durch Hinterbach und Hirschdorf und dort dann in die Iller.

14.36 Uhr: Kretschmann – Baden-Württemberg "mit blauem Auge davongekommen"

Die Menschen im Land müssen sich nach Worten von Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann auf immer häufigere Hochwasserlagen einstellen. "Wir müssen damit rechnen, dass wir so was häufiger bekommen", sagte der Grünen-Politiker am Montag bei einem Besuch in der besonders betroffenen Gemeinde Meckenbeuren. Das sei schlicht ein Ergebnis des Klimawandels. Verglichen mit Bayern sei Baden-Württemberg diesmal mit einem blauen Auge davongekommen, so der Regierungschef. Aber im Norden des Landes sei die Lage noch "höchst prekär".

14.35 Uhr: Probleme durch Starkregen im Landkreis Rosenheim

Die anhaltenden starken Regenfälle sorgen nun auch im Landkreis Rosenheim für zunehmende Probleme. Besonders betroffen sind aktuell die Gemeinden Raubling und Bad Feilnbach. Das Landratsamt Rosenheim hat Artikel 15 des bayerischen Katastrophenschutzgesetzes festgestellt – die Vorstufe zum Katastrophenfall.

14.25 Uhr: Audi streicht zwei Schichten im Stammwerk

Audi hat wegen des Hochwassers in der Region Ingolstadt zwei Schichten im Stammwerk abgesagt. Das Werksgelände selbst sei vom Hochwasser zwar nicht direkt betroffen. Aber vorsorglich habe das Unternehmen die Frühschicht und die Spätschicht in der Produktion der Automodelle A3 und Q2 abgesagt, sagte ein Sprecher. Die Beschäftigten aller anderen Bereiche in Ingolstadt könnten, sofern möglich, in Rücksprache mit ihren Vorgesetzten von zu Hause aus arbeiten. Die Beschäftigten wurden am Sonntag im Intranet informiert.

14.02 Uhr: Unwetterwarnung für mittleren und östlichen Alpenrand

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt am mittleren und östlichen Alpenrand vor schwerem Gewitter mit heftigem Starkregen. Dabei gibt es laut DWD Niederschlagsmengen zwischen 40 l/m² und 60 l/m² in sechs Stunden sowie Windböen mit Geschwindigkeiten bis 60 km/h und kleinkörnigen Hagel. Betroffen sind im Regierungsbezirk Oberbayern: Kreis Bad Tölz-Wolfratshausen, Kreis Berchtesgadener Land, Kreis Garmisch-Partenkirchen, Kreis Miesbach, Kreis Rosenheim, Kreis Traunstein, Kreis Weilheim-Schongau, Stadt Rosenheim.

Auch für Teile des Allgäus wurde eine Unwetterwarnung herausgegeben, siehe Meldung um 11.13 Uhr.

13.51 Uhr: Hochwasser-Opfer – Trauer in Schrobenhausen

Die Hochwasserlage im oberbayerischen Landkreis Neuburg-Schrobenhausen stabilisiert sich langsam. Im stark von den Fluten betroffenen Schrobenhausen haben die Vorbereitungen für die Aufräumarbeiten begonnen, überschattet vom Tod einer 43-Jährigen in einem überfluteten Keller. "Bis zuletzt hatten wir noch die Hoffnung einer Rettung. Wir sind in Gedanken bei den Angehörigen", teilte Landrat Peter von der Grün (parteilos) am Montag mit. Rettungskräfte hatten am Vormittag die Frau gefunden, die seit Samstagabend als vermisst galt. Sie war zuletzt im Keller des Mehrfamilienhauses gesehen worden.

13.38 Uhr: Landkreis Günzburg – Keine Sachspenden benötigt

Der Landkreis Günzburg weist darauf hin, dass die Flutopfer in den Notunterkünften des Landkreises keine Sachspenden benötigen. Entgegen anderslautender Informationen sollen die Bürgerinnen und Bürger keine solchen Sachspenden an den Notunterkünften abgeben. Wer helfen möchte, solle eine Spende an den BRK-Kreisverband mit dem Verwendungszweck "Hochwasser" bei der Sparkasse Günzburg-Krumbach (IBAN DE13 7205 1840 0240 008946) überweisen, so der Landkreis in einer Mitteilung.

13.29 Uhr: SPD und Grüne fordern Soforthilfe für Flut-Betroffene

SPD und Grüne im bayerischen Landtag fordern angesichts der Hochwasserlage im Freistaat finanzielle Soforthilfe für Betroffene. "Das können wir diese Woche noch gemeinsam bei den Haushaltsberatungen im Landtag beschließen", sagte SPD-Fraktionschef Florian von Brunn am Montag. Wenn in einigen Tagen das ganze Ausmaß der Hochwasserschäden sichtbar werde, könne man über weitere Hilfen sprechen. Konkrete Summen nannte von Brunn am Montag nicht.

Die Fraktionschefin der Grünen im Landtag, Katharina Schulze, forderte dagegen ein Soforthilfeprogramm über mindestens 100 Millionen Euro für Privatmenschen, Unternehmen und Kommunen. Das Geld solle den Rücklagen entnommen werden. "Die Söder-Regierung muss zeigen, dass sie schnell und unbürokratisch unter die Arme greifen kann", sagte Schulze am Montag. "Das wird nicht reichen, lindert aber die erste Not."

13.28 Uhr: Hochwasserlage im Landkreis Neu-Ulm stabilisiert sich

Die Hochwasserlage im Landkreis Neu-Ulm in Schwaben hat sich stabilisiert. Das teilte das Landratsamt am Montag mit. Am Sonntag waren in dem Landkreis eine Klinik und eine Flüchtlingsunterkunft evakuiert worden. Wann die Patientinnen und Patienten in die Stiftungsklinik in Weißenhorn zurückkehren könnten, sei noch unklar, hieß es vom Landratsamt. Dasselbe gelte für die Flüchtlingsunterkunft in Neu-Ulm. 

13.26 Uhr: Tonnenschwere Sandbehälter gegen das Hochwasser

Um Anwohner nahe der Donau in Straubing vor dem Hochwasser zu schützen, haben städtische Mitarbeiter eine Schutzmauer aus extragroßen Sandsäcken errichtet. Die sogenannten Big Packs fassen jeweils rund 1,8 Tonnen Sand, sagte ein Mitarbeiter am Montag. Seit dem Vortag waren sie mit den Arbeiten beschäftigt. Die Barriere entlang einer Wohnsiedlung im Regierungsbezirk Niederbayern ist etwa 400 Meter lang.

13.14 Uhr: Regensburger OB warnt vor steigendem Grundwasserpegel

Die Regensburger Oberbürgermeisterin Getrud Maltz-Schwarzfischer (SPD) warnt aufgrund der steigenden Grundwasserpegel auch vor vollgelaufenen Kellern in der Innenstadt. Es könnten in den nächsten Tagen aufgrund der Prognosen auch Keller von eindringendem Wasser betroffen sein die nicht direkt am Fluss liegen, so Maltz-Schwarzfischer weiter. Man solle deshalb elektrische Gegenstände aus den Kellern entfernen und falls schon Wasser eingedrungen ist, diese nicht mehr betreten. Außerdem könnten die Häuser durch vorschnelles Abpumpen statisch gefährdet sein, hier soll man bei eingedrungenem Wasser erst einen Bau-Sachverständigen hinzuziehen.

12.52 Uhr: Abkochempfehlung im Landkreis Donau-Ries ausgeweitet

Das Gesundheitsamt im Landratsamt Donau-Ries hat die Abkochempfehlung des Trinkwassers aufgrund der anhaltenden Hochwasserlage erweitert. Zunächst galt die Empfehlung nur für die Gemeinden Mertingen und Oberndorf. Nun wird auch den Bewohnern folgender Gemeinden und Ortsteile das Abkochen des Trinkwassers vor der weiteren Verwendung empfohlen: Eggelstetten, Genderkingen, Bäumenheim, Heißesheim, Überfeldsiedlung, Asbach-Bäumenheim, Hamlar sowie die Kaisheimer Ortsteile Sulzdorf und Gunzenheim.

12.48 Uhr: Passagierschiff auf der Donau evakuiert

In Deggendorf in Niederbayern ist wegen des Hochwassers ein Passagierschiff evakuiert worden. Mehr als 140 Menschen würden seit den Mittagsstunden vom Schiff gebracht, sagte eine Sprecherin des Landratsamts am Montag. Wegen des Hochwassers an der Donau könne das Schiff nicht weiterreisen. Bei den Passagieren handle es sich überwiegend um ältere Menschen. Es gebe aber bislang keinen medizinischen Notfall an Bord, hieß es weiter. Boote waren im Einsatz, um die Menschen an Land zu bringen.

12.43 Uhr: Söder zu Überflutungen: "Lage ist und bleibt ernst"

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) stimmt die Bevölkerung im vom Hochwasser betroffenen Freistaat auf weitere schwierige Tage ein. "Die Lage ist und bleibt ernst und kritisch und angespannt", sagte er am Montag im oberbayerischen Reichertshofen. Auch wenn mancherorts schon die Aufräumarbeiten starteten, drohten anderswo weiter Dämme zu brechen oder durchzuweichen. Und im Osten stehe das Schlimmste noch bevor. "Wir sehen, dass das Hochwasser jetzt wandert", sagte er - und zwar in Richtung Regensburg. "Die werden steigen, die Pegel."

12.37 Uhr: Landkreis Deggendorf ruft Katastrophenfall aus

Im Landkreis Deggendorf wurde am Montagmittag jetzt auch der Katastrophenfall ausgerufen. Nach Angaben des Landratsamts spitzt sich die Hochwasserlage aktuell für den Bereich der Donau zu. In Niederalteich und Winzer sichert die Freiwillige Feuerwehr den Damm beidseitig mit Sandsäcken. Die zuständige Behörde ruft den Katastrophenfall aus, wenn voraussichtlich überörtliche Einsatzkräfte benötigt werden, um der Lage gerecht zu werden. In der Stadt Deggendorf wurde in der Nacht auf Montag die Meldestufe 4 erreicht.

12.35 Uhr: Feuerwehr rettet 81-Jährigen aus Auto

Die Feuerwehr hat einen 81 Jahre alten Autofahrer in der Oberpfalz aus dem Hochwasser gerettet. Der Mann sei auf einer überfluteten Straße im Markt Hahnbach nahe Nürnberg gefahren, um sich das Hochwasser der Vils anzuschauen, sagte ein Polizeisprecher am Montag. Doch dann habe sich der Wagen am Sonntag festgefahren und das Wasser sei weiter gestiegen. Der Fahrer sei deshalb durch das Schiebedach auf das Auto geklettert und habe um Hilfe gerufen. Ein Walker informierte die Polizei. Die Feuerwehr rückte mit einem Spezialfahrzeug an und holte Wagen samt Fahrer aus dem Wasser.

12.19 Uhr: Einsatzkräfte wollen Dammbruch bei Donauwörth verhindern

Die Einsatzkräfte versuchen, einen Dammbruch an der Schmutter südlich von Donauwörth zu verhindern. An mehreren Stellen, unter anderem bei Auchsesheim, wird der Damm bereits überflutet – insbesondere dort wird er nochmals verstärkt und gesichert. An die Bevölkerung der angrenzenden Orte ergeht der dringende Appell, sich in Sicherheit zu bringen. Mehrere Notunterkünfte wurden in Mertingen, Asbach-Bäumenheim und Monheim eingerichtet.

12.18 Uhr: Evakuierungen in Burgau und Offingen

An der unteren Mindel werden weiter Menschen aus den überfluteten Ortsteilen evakuiert. So seien in Burgau Boote der Wasserwacht und "watfähige Unimogs der Bundeswehr", die auch durch tieferes Wasser fahren können, im Einsatz, um Menschen aus ihren Häusern zu holen, sagte ein Sprecher des Landratsamtes dem BR. Am Morgen standen Menschen im Stadtgebiet teilweise bis zur Brust im Wasser. Im noch schwerer vom Mindel-Hochwasser getroffenen Offingen sind laut Landratsamt aktuell zwei Rettungshubschrauber eingetroffen, um die überfluteten Ortsteile zu evakuieren.

12.18 Uhr: Scholz sagt Hochwasser-Betroffenen Solidarität zu

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat den Betroffenen des Hochwassers in Süddeutschland Solidarität zugesichert. Solidarität sei das, "was wir als Menschen am meisten brauchen", sagte er am Montag im oberbayerischen Reichertshofen. "Wir werden alles dazu beitragen, auch mit den Möglichkeiten des Bundes, dass hier schneller weiter geholfen werden kann." Solidarität sei "geübte Praxis" betonte er. "Das gehört sich so und so ist Deutschland.

Die Menschen in Deutschland müssten sich vermehrt auf Naturkatastrophen, besonders auf Hochwasser, einstellen, sagte Scholz, der gemeinsam mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) in den am Vortag überfluteten Ort gereist war. "Das ist in diesem Jahr das vierte Mal, dass ich in ein konkretes Einsatzgebiet gehe", sagte er und nannte das einen "Hinweis darauf, dass was los ist". Die "Aufgabe, den menschengemachten Klimawandel aufzuhalten", dürfe nicht vernachlässigt werden. "Auch das ist eine Mahnung, die aus diesem Ereignis und dieser Katastrophe mitgenommen werden muss."

12.16 Uhr: Verkehr auf Autobahn 9 rollt wieder

Die nach einem Dammbruch in Oberbayern teilweise gesperrte Autobahn 9 ist wieder für den Verkehr freigegeben worden. In Richtung München sei aber eine Art Blockabfertigung eingerichtet worden, sagte ein Polizeisprecher am frühen Nachmittag. Derzeit dürften nur jeweils 300 Fahrzeuge auf den Abschnitt zwischen Ingolstadt-Süd und Langenbruck in Richtung Süden fahren, dann werde die Fahrbahn für einen bestimmten Zeitraum wieder gesperrt. Warum dieser Schritt erfolgte, konnte der Sprecher zunächst nicht sagen. Die A9 in Richtung Nürnberg sei dagegen seit dem späten Vormittag wieder freigegeben. "Bitte bedenkt, dass sich das alles wieder ändern kann!", warnte die Polizei auf X.

12.12 Uhr: Absage der "Bladenight" in München

Wegen der extremen Wetterlage wurde die "Bladenight" für heute abgesagt. Das teilen die Organisatoren auf ihrer Homepage mit. Die angeblich größte Nachtskate-Veranstaltung Deutschlands findet ansonsten immer montags statt. In der Regel nehmen mehrere Tausend Skater auf wechselnden Strecken teil, die in der Zeit für den Autoverkehr gesperrt sind.

12.10 Uhr: Fridays for Future Nürnberg mahnt mehr Hochwasserschutz an

Die Ortsgruppe von Fridays for Future (FFF) in Nürnberg hat die Stadt aufgefordert, mehr für den Schutz vor Überschwemmungen zu tun. In einer Mitteilung vom Montag (03.06.24) fordert die Umweltbewegung, vor allem versiegelte Flächen umzuwandeln in Erholungsflächen, auf denen das Regenwasser besser versickern kann. Bereits 2020 habe FFF gemeinsam mit Experten den Maßnahmenkatalog "Nürnberg muss Handeln" erarbeitet, nun sei es "höchste Zeit, dass die Stadtverwaltung unsere Vorschläge ernst nimmt und umsetzt", heißt es in der Mitteilung.

12.00 Uhr: Thüringen schickt Katastrophenhelfer nach Bayern

Angesichts der angespannten Hochwasserlage in Bayern kommen dort nun auch Katastrophenhelfer aus Thüringen zum Einsatz. Am Montagmorgen seien zwei Wasserrettungszüge Richtung Günzburg aufgebrochen, teilte das Innenministerium in Erfurt mit. Rund um die schwäbische Kreisstadt gehe es vor allem um die Versorgung der vom Wasser eingeschlossenen Bevölkerung. Insgesamt seien über 60 Einsatzkräfte mit 16 Fahrzeugen unterwegs, darunter sechs Rettungsboote. Bayern habe am Sonntagabend einen Hilfeaufruf an alle Bundesländer gestartet, teilte das Thüringer Ministerium weiter mit.

11.57 Uhr: DLRG aus anderen Bundesländern auf dem Weg nach Bayern

Die weiter angespannte Hochwasserlage in Bayern hat tausende Einsatzkräfte am vergangenen Wochenende an ihre Grenzen gebracht. Für Ablösung sorgen jetzt zunehmend auch Helferinnen und Helfer aus anderen Bundesländern. Von der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) begaben sich bislang elf Wasserrettungszüge aus drei Ländern in Richtung der Einsatzgebiete, darunter je vier aus Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen sowie drei aus Hessen. Damit reagiert die DLRG auf Hilfeersuchen des Landes Bayern. "Unsere ehrenamtlichen Wasserretterinnen und Wasserretter hatten sich am Wochenende bereits auf den Einsatz vorbereitet und konnten direkt reagieren", so die Präsidentin der DLRG, Ute Vogt.

11.41 Uhr: Drohender Dammbruch südlich von Donauwörth

Entlang der Donau bleibt die Hochwasser-Lage angespannt. Aufgrund eines drohenden Dammbruchs bei Auchsesheim und Heißesheim sind die Anwohner dringend aufgerufen, das Gebiet umgehend zu verlassen. Das Flüsschen Schmutter trete bereits über die Ufer, die Einsatzkräfte rechnen mit der Überflutung der Orte. Notunterkünfte wurden bereits in Mertingen, Asbach-Bäumenheim und Monheim eingerichtet. Auch flussaufwärts im Landkreis Günzburg hat sich die Situation in Burgau und Offingen verschärft. Weil die Pegel der Mindel wider Erwarten noch einmal deutlich angestiegen sind, wurden weitere Menschen in Sicherheit gebracht.

11.39 Uhr: Wieder Dauerregen und vollgelaufene Keller im Westallgäu

Nach weiteren Regenfällen im Westallgäu und am Bodensee rückt die Feuerwehr seit der Früh erneut zu Einsätzen aus. Kreisbrandrat Wolfgang Endres sprach von überfluteten Straßen und Wasser im Keller bei mehreren Gebäuden. "Aber alles kleinere Sachen", ergänzte er. Einsatzorte waren beispielsweise Maierhöfen, Weiler, Nonnenhorn und Lindau. Bis 18 Uhr gilt für den Landkreis Lindau sowie für das Allgäu, beispielsweise für Kempten, Füssen und Oberstdorf, eine Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) vor ergiebigem Dauerregen. Es werden lokal nochmals Niederschläge zwischen 20 und 35 Liter pro Quadratmeter erwartet. Die Pegel der Bodensee-Zuflüsse steigen bereits wieder.

11.35 Uhr: Faeser zu Bayern-Hochwasser – Lehren aus Ahrtal gezogen

Im Hilfseinsatz nach den heftigen Überschwemmungen in Bayern sieht Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) Lerneffekte aus der Katastrophe im Ahrtal. Sie sei beeindruckt, wie gut die Rettungskräfte zusammenarbeiten, sagte sie am Montag bei ihrem Besuch im oberbayerischen Markt Reichertshofen. Ihr Eindruck sei, "dass nach dem Ahrtal auch die Lehren daraus gezogen wurden, dass das viel besser funktioniert in der Koordinierung, in der Zusammenarbeit". Faeser besuchte den am Vortag von Wassermassen überschwemmten Ort gemeinsam mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU).

11.29 Uhr: Tote Frau in Schrobenhausen geborgen

Rettungskräfte haben im vom Hochwasser stark betroffenen oberbayerischen Schrobenhausen eine Leiche im Keller eines Hauses entdeckt. Es handele sich um eine vermisste 43-Jährige, nach der seit Sonntag gesucht worden war, sagte ein Polizeisprecher am Montag. Die Frau ist das zweite bekannte Todesopfer des Hochwassers in Bayern und Baden-Württemberg.

Laut einem Angehörigen war sie in den Keller eines Mehrfamilienhauses in Schrobenhausen gegangen, als das Wasser stieg. Taucher kamen zum Einsatz, doch ihnen gelang es nicht, in den Keller vorzudringen. Heute Morgen wurden dann Pumpen eingesetzt und dabei tauchte die Leiche auf. Nach der Identifizierung bestätigt, die Polizei, dass es sich um die 43-jährige Vermisste handelt. Die Polizei warnt noch mal eindringlich vor den Gefahren des Hochwassers. Erst am Wochenende starb ein 42-jähriger Feuerwehrmann in Pfaffenhofen an der Ilm, als ein Schlauchboot bei einem Einsatz kenterte.

11.15 Uhr: Hohe Pegelstände an Donau und Co.

Aktuell ist an 15 Pegel-Messstellen die Hochwasser-Meldestufe 4 erreicht. Betroffen ist hauptsächlich die Donau, aber auch Schmutter, Paar, Ilm und Amper führen für bebaute Gebiete gefährliches Hochwasser.

11.14 Uhr: Premiere für neuen Hochwasserschutz in Passau

Passau erwartet am Dienstag das erste schlimmere Hochwasser seit 2013. Im Passauer Ortsteil Grubweg haben Einsatzkräfte der Feuerwehr zum ersten Mal ein Hochwassertor an der Donau aufgebaut. Es soll die dahinter liegenden Häuser vor dem Wasser schützen. Es ist eine von zwei Hochwasserschutz-Maßnahmen, die seit der Flut-Katastrophe vor elf Jahren umgesetzt wurden. Die zweite Schutzmauer liegt im Ortsteil Hacklberg. Beide Baumaßnahmen liegen damit in Außenbereichen der Stadt. Die Altstadt selbst ist hingegen nach wie vor ungeschützt. Eine Mauer an der Donau in der Altstadt ist in Planung, der Hochwasserschutz am Inn liegt auf Eis. Über beides wurde die vergangenen Jahre heftig diskutiert.

11.13 Uhr: Unwetterwarnung für südliches Allgäu

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt für südliche Teile des Allgäus vor ergiebigem Dauerregen. Dabei seien Niederschlagsmengen von 20 bis 30 l/m² mit wechselnder Intensität möglich. Der DWD warnt vor Überflutungen von Straßen/Unterführungen und Kellern, hohen Pegelständen, Aquaplaning und gegebenenfalls abgeschnittenen Gebiete sowie Erdrutschen. Betroffen sind im Regierungsbezirk Schwaben die folgenden Gebiete: Kreis Lindau (Bodensee), Kreis Oberallgäu, Kreis Ostallgäu, Stadt Kempten (Allgäu).

11.09 Uhr: Scholz in Hochwassergebiet eingetroffen

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist im Flutgebiet in Oberbayern eingetroffen. Gemeinsam mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will er sich in dem am Vortag von Wassermassen überschwemmten Markt Reichertshofen ein Bild von der Lage vor Ort machen. Faeser drückte im Gespräch mit Lokalpolitikern ihre Betroffenheit über den Tod eines Feuerwehrmannes im Hochwasser-Einsatz aus: "Das ist wirklich furchtbar, was da passiert ist", sagte sie, "da sieht man, wie gefährlich diese Einsätze sind."

11.05 Uhr: Wetterdienst erwartet weiteren Starkregen im Süden

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) rechnet im Laufe des Montags mit schauerartigem und zum Teil ergiebigem Regen. Betroffen sei vor allem die Südhälfte Bayern, teilte ein DWD-Sprecher am Montag in München mit. Grund sei ein Höhentief, das sich von Norditalien zum Balkan hin verlagere. Auf diesem Weg kann es laut dem Wetterexperten vor allem in den südöstlichen Regionen des Freistaats zu lokal heftigem Starkregen kommen mit 25 bis 40 Litern pro Quadratmeter in einer Stunde. Außerdem seien kleiner Hagel und Böen mit Geschwindigkeiten von um die 60 Kilometern pro Stunde möglich. 

11.01 Uhr: Scheitelwelle des Hochwassers in Straubing am Dienstag erwartet

Das Donauhochwasser nimmt im Stadtgebiet Straubing nach Angaben der Verantwortlichen den erwarteten Verlauf. Der Pegelstand liegt am Montagvormittag (Stand 11:00 Uhr) bei 682 cm. Die zuständigen Behörden rechnen allerdings damit, dass die Scheitelwelle des Hochwassers die Stadt etwas früher erreicht als erwartet. Bereits am Dienstag soll es demnach dazu kommen. Am neuralgischen Punkt des Stadtgebiets, dem Schanzlweg nahe dem Klinikum, werden die Sicherungsmaßnahmen fortgesetzt. Hier sind bereits mehrere Hundert große Sandsäcke am Straßenrand aufgereiht. Bis zum Mittag sollen diese Arbeiten auf einer Strecke von 400 Metern beendet sein. Am Schanzlweg fehlt nach wie vor ein ausreichender Hochwasserschutz für solche Situationen. In Straubing bleiben außerdem die Klostermühlstraße und die Stockergasse gesperrt. Stadt und Einsatzkräfte bitten darum, diese Bereiche nicht zu betreten.

10.58 Uhr: Trinkwasser abkochen in Teilen des Landkreises Dillingen

In Mertingen und Oberndorf sind mehrere Trinkwasserbrunnen von der anhaltenden Hochwasserlage gefährdet. Das zuständige Gesundheitsamt im Landratsamt Donau-Ries empfiehlt deshalb, ab sofort das Trinkwasser vor der weiteren Verwendung abzukochen. Durch die anhaltende Hochwassersituation im Landkreis könnte diese Empfehlung in den kommenden Stunden auf weitere Gemeinden ausgedehnt werden, heißt es.

10.57 Uhr: Hochwasser setzt Kreuzfahrtschiff auf Donau fest

Bei Deggendorf beginnt in der nächsten Stunde die Evakuierung eines Donaukreuzfahrtschiffs. Das Schiff mit 150 Passagieren aus den USA und England kann aufgrund des Hochwassers auf der Donau nicht weiterfahren. Wie der Leiter des Katastrophenschutzes am Landratsamt Deggendorf, Thomas Kindel, auf BR-Anfrage mitteilte, legt aktuell ein Arbeitsschiff am Hafen ab, dass immer 25-30 Personen gleichzeitig an Land bringen soll.

10.48 Uhr: Isarhochwasser Landshut – Leichte Entspannung

Die Hochwasserlage in der niederbayerischen Bezirkshauptstadt Landshut hat sich in den vergangenen Stunden nach Angaben der Stadt leicht entspannt. Wie prognostiziert, ist der Wasserstand der Isar in den vergangenen Stunden um einige Zentimeter gefallen. Dennoch ist die Hochwasser-Meldestufe 3, die bei 3,10 Metern beginnt, weiterhin deutlich überschritten. Stadt und Feuerwehr appellieren an die Bevölkerung, die vom Hochwasser betroffenen Bereiche entlang der Isar und der Flutmulde – insbesondere auch die Dämme und Deiche – im Interesse der eigenen Sicherheit zu meiden.

10.40 Uhr: Mann missbraucht Dillinger Polizeinotruf

Die Polizei hat einen 45-Jährigen wegen des mehrfachen Missbrauchs von Notrufen und Beleidigung angezeigt. Der Mann soll am vergangenen Sonntag über den gesamten Tag hinweg bei der Polizeiinspektion in Dillingen angerufen und die jeweiligen Beamten am Telefon beschimpft haben. Er belegte damit nicht nur die Notrufleitungen, sondern behinderte die Einsatzkräfte, die wegen der Hochwassersituation stark ausgelastet waren, heißt es. Da der 45-Jährige mit eingeblendeter eigener Rufnummer bei der Polizei anrief, konnte er identifiziert werden. Der Missbrauch von Notrufen wird mit bis zu einem Jahr Gefängnis bestraft.

10.38 Uhr: Hochwasser in Ober- und Mittelfranken geht weiter zurück

Kurzer Blick nach Nordbayern: Immerhin dort entspannt sich die Hochwasserlage weiter. Der Hochwassernachrichtendienst Bayern sieht am Montagvormittag (03.06.24) in ganz Ober- und Mittelfranken keine Gefahr mehr, dass bebaute Gebiete überschwemmt werden könnten. Noch bis zum Morgen galt eine entsprechende Warnung für die Regionen Bamberg, Coburg und Nürnberg. In weiten Teilen Ober- und Mittelfrankens wird jetzt nur noch vor Ausuferungen und Überschwemmung unbebauter Gebiete gewarnt. Für die Regionen Kronach, Hof, Wunsiedel und Bayreuth gilt gar keine Warnung mehr.

10.30 Uhr: Integrierte Leitstelle Regensburg warnt vor Hochwasser

Die Integrierte Leitstelle Regensburg hat eine amtliche Gefahrenmitteilung herausgegeben. Laut der Hochwasser-Prognose wird der Wasserhöchststand in Regensburg für den frühen Dienstagvormittag erwartet. Da der Hochwasserpegel nur langsam sinke, bestehe auch Gefahr aufgrund der hohen Grundwasserstände. Im Bereich der aufgestauten Hochwasserschutzelemente ist auch deren Versagen nicht auszuschließen. Menschen werden aufgefordert, sich in diesen Bereichen nicht aufzuhalten. In Flussnähe soll man Keller und in Tiefgaragen meiden. "Das ist lebensgefährlich!", heißt es in der Warnmeldung.

10.00 Uhr: NRW schickt Helfer und Boote in bayerisches Hochwassergebiet

Das Land NRW schickt fünf Wasserrettungszüge mit je 48 Helfern, zehn Fahrzeugen, acht Anhängern und sechs Booten ins Hochwassergebiet nach Landau an der Isar. Laut Düsseldorfer Innenministerium hatte der Freistaat Bayern am späten Sonntagabend das Hilfsangebot angenommen. Die Retter wurden danach losgeschickt.

09.55 Uhr: Schmutter-Damm bei Auchsesheim überflutet

Der Damm in Auchsesheim ist zwar nicht gebrochen, kann aber das Wasser der Schmutter nicht mehr zurückhalten. Das hat Landrat Stefan Rößle dem Bayerischen Rundfunk bestätigt, er sprach von einer teils prekären Lage in Hamlar und Auchsesheim. Damit wurde bereits vor Stunden gerechnet, vorsichtshalber wurden deshalb Anwohner in den Orten beidseits der Schmutter aufgefordert, sich in Sicherheit zu bringen und ihre Wohnungen und Häuser zu räumen.

Betroffen davon sind unter anderem die Orte Asbach-Bäumenheim, Auchsesheim und Mertingen. Örtliche Einsatzkräfte schätzen, dass rund 3.600 Menschen betroffen sind. Auch im Landkreis Günzburg kann nach Angaben des Landratsamtes keine Entwarnung gegeben werden. Die Pegel der Mindel steigen in Burgau und Offingen wieder, die Strömung sei teils stark und gefährlich, deshalb werden aktuell weitere Menschen in Sicherheit gebracht. In Burgau rechnet man erst gegen Abend mit einer leichten Entspannung.

09.45 Uhr: Mainfähre wegen starker Strömung außer Betrieb

Die Mainfähre Mondfeld (Lkr. Main-Tauber) - Stadtprozelten (Lkr. Miltenberg) ist seit Sonntag wegen Hochwasser, starker Strömung und Treibgut gesperrt. Das teilt der "Zweckverband Mainhafen und Fähre Wertheim" als Betreiber mit. Schon bei relativ geringem Hochwasser kann sich die Fähre nicht eigenständig an der Haltevorrichtung einklinken. Wegen der starken Regenfälle der letzten Tage hat der Main zwar noch keine Meldestufe wegen Hochwasser, der Flusspegel steigt aber.

09.37 Uhr: Hochwasser - Sperrmüllentsorgung im Lkr. Dachau

Vom Hochwasser betroffene Bürger können ihren Sperrmüll in dieser und in der nächsten Woche kostenlos bei den Recyclinghöfen im Landkreis Dachau abgeben. Als Sperrmüll angenommen wird alles, was brennbar ist, wie das Landratsamt mitteilt.

Elektrogeräte müssen über die Elektroschrottcontainer und Kühlgeräte über den dafür vorgesehenen Container entsorgt werden. Die nicht vom Hochwasser betroffenen Bürger werden gebeten, erst einmal von Sperrmüllanlieferungen abzusehen, damit genügend Kapazitäten für die Hochwassergeschädigten vorhanden sind.

09.35 Uhr: Feuerwehr Hilpoltstein lieferte 12.000 Sandsäcke gegen Hochwasser

Die Feuerwehren aus Hilpoltstein haben am Wochenende 12.000 Sandsäcke abgefüllt und zu den Hochwassergebieten in Oberbayern geliefert. Derzeit sei die Sandsack-Abfüllanlage in Bereitschaft und warte auf neue Aufträge, sagte Kreisbrandmeister Jürgen Flierl dem Bayerischen Rundfunk.

Etwa 200 Tonnen Sand seien mit Hilfe der Anlage am Wochenende abgefüllt worden. Damit konnten vier Ortschaften in zwei Landkreisen mit Sandsäcken versorgt werden. Bereits am Freitag sei die Anlage im Hilpoltsteiner Bauhof aufgebaut worden. Innerhalb von 12 Stunden seien die Sandsäcke abgefüllt, verladen und abtransportiert worden. Dabei waren etwa 185 Feuerwehrleute von etwa 20 Feuerwehren im Einsatz.

09.30 Uhr: Schrobenhausen - Suche nach vermisster Frau läuft weiter

Rettungskräfte haben am Montag im oberbayerischen Schrobenhausen die Suche nach einer im Hochwasser vermissten Frau fortgesetzt. Weil Taucher am Vortag nicht in den vollgelaufenen Keller des Hauses vordringen konnten, würden in dem Gebäude nun Pumpen eingesetzt, sagte ein Polizeisprecher. So hoffe man, die 43-Jährige zu finden, die zuletzt im Keller ihres Hauses gesehen worden sei. "Der Einsatz läuft", sagte der Sprecher.

09.15 Uhr: Söder - Hochwasser in Bayern wird noch mehrere Tage bleiben

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) rechnet damit, dass das Hochwasser noch bis zur Wochenmitte die Katastrophenschutzbehörden im Freistaat beschäftigen wird. "Es geht zwar etwas zurück, aber eine Totalentwarnung kann man nicht geben", sagte er am Montagmorgen im Deutschlandfunk.

Selbst wenn es aufhöre zu regnen, würden durch die Zuläufe die Pegelstände der größeren Flüsse noch steigen, so der bayerische Ministerpräsident. "Die meisten sagen, bis Mittwoch, Donnerstag wird das Ganze noch dauern." Nun komme es darauf an, die erschöpften Einsatzkräfte abzulösen. Dafür würden aus ganz Bayern und auch anderen Bundesländern Kräfte zusammengezogen.

09.10 Uhr: Bahn rät von Reisen nach Süddeutschland weiterhin ab

Wegen der Hochwasserlage in Teilen Baden-Württembergs und Bayerns rät die Deutsche Bahn auch weiterhin von Fahrten nach Süddeutschland ab. Bei den Fernverkehrsverbindungen kommt es zu Zugausfällen, vor allem München kann von Stuttgart, Würzburg und Nürnberg aus nicht angefahren werden, wie die Bahn am Montag mitteilte. Die Einschränkungen werden den Angaben nach auch am Montag andauern. 

Auf folgenden Strecken komme es zu Ausfällen: München-Nürnberg-Erfurt-Berlin, Karlsruhe-Stuttgart-Ulm-Augsburg-München, Stuttgart-Mannheim-Frankfurt(M), München-Lindau-Bregenz-Zürich, Karlsruhe-Stuttgart-Crailsheim-Nürnberg und Augsburg-Kempten (Allgäu)-Oberstdorf. Zwischen Nürnberg und Würzburg verspäten sich die Züge. 

09.05 Uhr: Landkreis Pfaffenhofen - Entspannung im Süden, extreme Zuspitzung im Norden

Langsame Entspannung im Süden. Extreme Zuspitzung im Norden. Diese Einschätzung zur Hochwasserlage im Kreis Pfaffenhofen gibt heute Morgen Christian Nitschke, Einsatzleiter und Kreisbrandrat im Kreis.

Während das Hochwasser in Reichertshofen langsam zurückgeht, sind in der Nacht weitere Dämme gebrochen. Zuerst gab ein weiterer Damm in Baar-Ebenhausen nach, dann in den Morgenstunden noch ein Damm im Bereich Markt Manching. Aktuell werden dort 800 Menschen in die oberen Stockwerke ihrer Häuser evakuiert.

Noch weiter im Norden, in der Stadt Vohburg spitzt sich die Hochwasserlage extrem zu. Dort trifft der Fluss Paar auf einen hohen Pegelstand der Donau. Die Lage wird sich im Laufe des Tages noch weiter verschärfen.

Aktuell sind im Kreis Pfaffenhofen 3.500 Rettungskräfte im Einsatz. Im Laufe des Tages sollen es noch mehr werden. Die Rettungskräfte vor Ort werden unterstützt von Kameraden aus Miesbach und Garmisch-Partenkirchen.

Nach einer ersten sehr vorsichtigen Schätzung geht der Einsatzleiter Christian Nitschke davon aus, dass der Sachschaden "im siebenstelligen Bereich aufwärts" liegen wird. Im gesamten Kreisgebiet sind Keller von Wohngebäuden "im fünfstelligen Bereich" voll gelaufen.

08.40 Uhr: Mittlerweile drei Dammbrüche an der Paar im Landkreis Pfaffenhofen

Der Damm des Flusses Paar im oberbayerischen Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm ist mittlerweile an drei Stellen gebrochen. Das sagte eine Sprecherin des Landratsamtes am Montagmorgen.

In den betroffenen Gebieten in Baar-Ebenhausen und Manching seien alle Bewohner aufgefordert, in ihren Wohnungen und Häusern das Erdgeschoss zu verlassen und höhere Stockwerke aufzusuchen. Bis zu 800 Menschen wurden in Baar-Ebenhausen in Sicherheit gebracht. In der Grund- und Mittelschule Reichertshofen seien rund 250 Betroffene untergebracht. An der Schule finde am Montag kein Unterricht statt. Die Paar ist ein Nebenfluss der Donau. Bis zu 4.000 Kräfte verschiedener Hilfsorganisationen sowie der Bundeswehr seien derzeit im Landkreis Pfaffenhofen im Einsatz.

Eine gute Nachricht: Der gefährdete Damm in Rottmannshart kann voraussichtlich gehalten werden, so das Landratsamt.

08.39 Uhr: A9 bei Ingolstadt weiter gesperrt

Die Autobahn 9 ist zwischen Ingolstadt und Langenbruck laut dem Landratsamt von Pfaffenhofen an der Ilm nach wie vor beidseitig gesperrt. Die A9 wurde an mehreren Stellen unterspült. Auch Treibgut liegt auf der Autobahn und muss beseitigt werden. Die Aufräumarbeiten werden voraussichtlich mindestens bis zum Mittag andauern.

Auch die Sperrung der B16 im Bereich Manching südlich von Ingolstadt bleibt bis auf weiteres erhalten. Die Bahnstrecke auf Höhe Manching ist wegen der Unterspülung einer Fußgängerunterführung ebenso nicht befahrbar.

08.30 Uhr: Söder fordert Bevölkerung auf, Aufrufen zur Evakuierung zu folgen

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat angesichts der dramatischen Hochwasserlage an die Bevölkerung appelliert, Evakuierungsaufforderungen zu folgen. Im Interview mit dem BR sagte Söder: "Wenn eine solche Aufforderung kommt zur Evakuierung, dann auch wahrnehmen und machen."

Söder betonte weiter: "Das Wasser steigt dann sehr, sehr schnell und das Wasser ist einfach gefährlich." Das Wichtigste sei die Sicherung von Leib und Leben. Wörtlich nannte er die Lage "ernst und kritisch". Die Einsatzkräfte seien rund um die Uhr unterwegs. Der bayerische Ministerpräsident forderte zudem auch finanzielle Hilfe vom Bund: "Das Wasser bleibt zwar nicht lange, aber die Schäden bleiben lang und sind enorm," so Söder.

08.25 Uhr: Hochwasser in Schwaben auf Donau-Zuflüsse konzentriert

Die Hochwasserlage in Schwaben bleibt weiter angespannt, vor allem entlang der Donau und an deren Zuflüssen spitzt sich die Situation weiter zu. In Donauwörth wurde Meldestufe 4 (Pegel 5,40 Meter) längst überschritten, der Scheitel wird dort gegen Mitternacht erwartet. Die Stadt hat zwischenzeitlich eine Verkehrshauptschlagader über den Fluss gesperrt.

Auch im Landkreis Dillingen sind alle Donaubrücken für den Verkehr gesperrt worden. Der Bahnverkehr ist großflächig zum Erliegen gekommen. Nach Angaben der Deutschen Bahn kommt es zu Ausfällen auf den Strecken Ulm-Augsburg-München, Lindau-München, Augsburg-Kempten-Oberstdorf. Auch zwischen Augsburg und Donauwörth verkehrt kein Zug. Zudem sind viele Straßen nicht passierbar.

Kritisch ist die Lage nach wie vor an den kleineren Zuflüssen der Donau. Nach Angaben des Wasserwirtschaftsamtes Donauwörth trat in der Nacht ein eigens angelegter Kanal, der ein Hochwasser an der Schmutter ableiten soll, südlich von Mertingen über die Ufer – das Teilungswehr war überflutet worden.

08.20 Uhr: Im Landkreis Cham gesperrte Straßen und Bahnstrecken fast alle wieder frei

Die Kreisstraßen und Bahnstrecken, die nach einem Gewitter mit Starkregen am Sonntagnachmittag im Landkreis Cham gesperrt werden mussten, sind heute bis auf eine Straße alle wieder für den Verkehr freigegeben. Das teilte die Pressestelle des Landratsamts Cham am Morgen mit.

Die Bahnstrecken Cham-Furth im Wald und Cham-Waldmünchen, bei denen am Sonntag Geröll auf die Schienen gespült worden war, sind ebenfalls wieder freigeräumt, sagte der Chamer Kreisbrandrat Michael Stahl dem BR. Die Feuerwehren im Landkreis Cham hatten am Sonntagnachmittag nach einem schweren Gewitter rund 100 Unwettereinsätze im Landkreis Cham, vor allem überschwemmte Keller. In der Nacht war es laut Kreisbrandrat Stahl aber ruhig geblieben.

08.15 Uhr: Babenhausen arbeitet an Wiederherstellung der Stromversorgung

In Babenhausen versuchen die Einsatzkräfte der Feuerwehr derzeit, die Stromversorgung flächendeckend wiederherzustellen. Dafür sei es entscheidend, so Bürgermeister Otto Göppel (CSU), alle vollgelaufenen Keller in der vom Hochwasser an der Günz schwer getroffenen Gemeinde leer zu pumpen. Das sagte er nach einer Lagebesprechung in der Einsatzzentrale dem BR. Auch zahlreiche Feuerwehrkräfte aus Nachbargemeinden helfen beim Leerpumpen der Keller.

08.10 Uhr: Donau bei Vilshofen und Deggendorf bei Meldestufe 4

Die Donau hat bei Vilshofen (Lkr. Passau) und Deggendorf am Montagmorgen die Meldestufe 4 erreicht. Das meldet der Hochwassernachrichtendienst Bayern (Stand 8 Uhr). In Vilshofen hat die Donau aktuell einen Wasserstand von 5,69 Metern, in Deggendorf liegt er bei 6,79 Metern. Die Tendenz ist weiter steigend.

08.05 Uhr: Donau in Passau soll Höchststand am Dienstag erreichen

In Passau wird der Scheitel der Donau nach aktuellen Vorhersagen am morgigen Dienstag "im Laufe des späteren Nachmittags" erreicht. Das erklärte ein Sprecher der Stadt dem BR. Es werde ein Höchstwert von ca. 9,50 Metern erwartet. "Dieser Höchstwert kann natürlich nach oben oder unten variieren. Wir müssen warten, wie viele Regenmengen noch kommen", so der Sprecher. Aktuell steht die Donau bei 8,16 Metern (Meldestufe 3). Meldestufe 4 soll im Laufe des Tages überschritten werden.

Der Inn, der in vergangenen Jahren häufig für Hochwasser in Passau verantwortlich war, ist aktuell mit 4,93 Metern noch unter Meldestufe 1. Es werden aber für die nächsten Stunden steigende Pegelstände erwartet, und der Höchstwert soll ebenfalls morgen, Dienstag, mit 6,10 Metern (Meldestufe 2) erreicht werden.

08.00 Uhr: Alle Donaubrücken im Landkreis Dillingen gesperrt

Im gesamten Landkreis Dillingen sind laut Landratsamt Dillingen alle Donaubrücken gesperrt. Damit ist es derzeit im Landkreis nicht möglich, vom Süden in den Norden und umgekehrt zu kommen.

Grund ist unter anderem der Riedstrom: Um das Hochwasser der Donau etwas abzusenken, ist dieser bereits am Samstag aktiviert worden. Das heißt, Wasser wird ab den Staustufen Faimingen und Höchstädt aus der Donau ausgeleitet und fließt parallel zur Donau über Land flussabwärts. Dadurch werden zahlreiche Straßen überspült, darunter auch die Zufahrtsstraßen zu den Donaubrücken.

07.40 Uhr: Spendenaufruf wegen des Hochwassers

Das Bayerische Rote Kreuz ruft wegen des Hochwassers zu Spenden auf. "Wir sind zu großen Teilen spendenfinanziert", erklärt Sohrab Taheri, BRK-Pressesprecher, am Morgen auf BR-Anfrage. Bezahlt werden sollen von den Spenden Ausrüstung, Ausbildung und Unterkünfte der Einsatzkräfte ebenso wie die Versorgung Hochwasserbetroffener und Unterstützung der Dammsicherung: "Es ist ein sehr vielfältiger Topf, der vor allem vom Hochwasser betroffenen Menschen helfen soll - durch bestens ausgebildete und ausgestattete Einsatzkräfte", so der BRK-Pressesprecher.

07.35 Uhr: Isar stabilisiert sich in Landshut auf Meldestufe 3

Die Hochwasserlage in Landshut hat sich über Nacht auf Meldestufe drei stabilisiert. Seit Mitternacht ist die Isar nicht mehr weiter angestiegen. Die so genannten Dammwachen zur Kontrolle der Hochwasserdämme sind in und um Landshut weiter unterwegs, um die Sicherheit der Dämme zu kontrollieren.

Einmal mehr dürfte die Flutmulde Landshut vor einem größeren Hochwasserereignis verschont haben. Die "Flutmulde" ist eine Art zweites Flussbett für die Isar, das um die Innenstadt herumführt und sich ab einem bestimmten Hochwasser von selbst füllt und Teile des Isar-Hochwassers um Landshut herum führt und unterhalb der Stadt wieder in den Fluss mündet. Die Flutmulde zieht sich wie ein grünes unbebautes Band um die Innenstadt herum und wird zur Naherholung genutzt, wenn kein Hochwasser ist.

Etwas entspannt hat sich die Hochwasserlage an der niederbayerischen Vils. An den Pegeln in Vilsbiburg und Dietelskirchen ist über Nacht die Hochwassermeldestufe 3 wieder unterschritten worden, aktuell gilt Meldestufe 2.

07.20 Uhr: Stadt Regensburg ruft Katastrophenfall aus

Die Stadt Regensburg hat am Morgen den Katastrophenfall ausgerufen. Der Pegelstand der Donau hat in Regensburg seit gestern die höchste Meldestufe vier überschritten und die Tendenz ist laut Hochwassernachrichtendienst (HND) Bayern steigend.

Am Messpunkt Eiserne Brücke wurde in den frühen Morgenstunden Pegelstand von 5,80 Metern erreicht, teilte die Stadt am Montag mit. Der Hochwassernachrichtendienst Bayern meldete um 7.00 Uhr dann 5,90 Meter. Am vergangenen Dienstag lag der Wert im Schnitt noch bei etwa 2,70 Metern. Beim letzten großen Hochwasser am 4. Juni 2013 wurden genau 6,82 Meter gemessen.

Der Grundwasserspiegel hat hohe Werte erreicht, weshalb die Stadt empfiehlt, Keller in Flussnähe auszuräumen sowie Autos aus Tiefgaragen zu fahren. Auch Öltanks sollten auf ihre Auftriebssicherheit hin überprüft werden. Ein Bürgertelefon wurde eingerichtet: Unter der Nummer 0941/5078936 können sich Betroffene mit Fragen an die Stadtverwaltung wenden.

07.00 Uhr: Weiterer Damm bei Manching gebrochen

Am Morgen ist ein weiterer Damm in Manching-Pichl im Landkreis Pfaffenhofen gebrochen. Das meldet das Landratsamt. Die Bewohner werden aufgefordert, umgehend das Erdgeschoss in ihren Häusern und Wohnungen zu verlassen und höhere Stockwerke aufzusuchen.

Betroffen sind hiervon aktuell folgende Straßen: Benediktstraße – Martinstraße – Peterstraße. Notwendige Evakuierungsmaßnahmen werden durch die Feuerwehr eingeleitet. Es wird außerdem darum gebeten, aufmerksam auf Durchsagen und Anweisungen der Einsatzkräfte vor Ort zu achten.

06.50 Uhr: Zwei schwere Unfälle bei starkem Regen bei Lichtenfels

Zwei schwere Verkehrsunfälle haben sich am gestrigen Abend bei starkem Regen auf der A73 bei Lichtenfels ereignet. Wie die Polizei mitteilt, verlor zunächst ein 39-jähriger Autofahrer wegen zu hoher Geschwindigkeit die Kontrolle über sein Fahrzeug. Er schleuderte gegen ein weiteres Auto. Beide Fahrzeuge prallten gegen die Schutzplanke, ein Fahrer erlitt ein Schleudertrauma, der Unfallverursacher blieb unverletzt.

Kurze Zeit später war ein 24-jähriger Autofahrer zu schnell unterwegs und schleuderte in den Grünstreifen. Dort überschlug sich das Fahrzeug mehrfach. Während der leicht verletzte Fahrer sich selbst aus dem Wrack befreien konnte, musste seine Beifahrerin von Rettungskräften aus dem Auto geborgen werden. Sie wurde mit Verdacht auf eine schwere Wirbelsäulenverletzung in ein Krankenhaus geflogen. Die A73 war zwischen den Anschlussstellen Untersiemau und Ebersdorf bei Coburg in beide Fahrtrichtungen für rund zwei Stunden gesperrt.

06.40 Uhr: DWD - Weiter Starkregen in Süddeutschland möglich

Laut Deutschem Wetterdienst gibt es vor allem in Süddeutschland noch gebietsweise schauerartige Regenfälle mit Potenzial für Starkregen. Ab Mittag sollen davon vor allem Gebiete südlich der Donau sowie im Bayerischen Wald betroffen sein. Kleinräumig könnten auch Unwetter nicht ausgeschlossen werden, teilte der DWD am frühen Montagmorgen mit.

Bis zum Abend könnten sich die Unwetter allmählich auch nach Süden, bis zum Hochrhein und ins nördliche Alpenvorland ausbreiten, hieß es. Am Abend sind auch an den Alpen erste kräftige Gewitter mit Starkregen möglich, so der DWD.

06.30 Uhr: Teile Ober- und Mittelfrankens weiter von Überschwemmungen bedroht

Die Hochwasserlage in Teilen Ober- und Mittelfrankens ist weiter angespannt. Der Hochwassernachrichtendienst Bayern (HND) warnt seit gestern Abend vor Überschwemmungen bebauter Gebiete in Stadt und Landkreis Bamberg sowie in Stadt und Landkreis Coburg. Die Scheitel der Flüsse im Obermain- und Regnitzgebiet seien aber bereits überschritten, die Hochwasserlage entspanne sich allmählich, so der HND.

Seit gestern Mittag wird zudem vor Überschwemmung bebauter Gebiete auch in Nürnberg und dem Nürnberger Land gewarnt. Für alle anderen Städte und Landkreise in Ober- und Mittelfranken, mit Ausnahme von Bayreuth, Kronach und Hof, gilt zudem noch eine Warnung vor Ausuferungen und Überschwemmungen nicht bebauter Gebiete. Vielerorts war die Feuerwehr in den vergangenen Stunden im Einsatz. Unter anderem in Dinkelsbühl und in Nürnberg waren Autos in vollgelaufenen Unterführungen steckengeblieben und mussten von den Rettungskräften befreit werden.

06.25 Uhr: Auch in Niederbayern bleibt die Lage angespannt

Auch in Niederbayern drohen weitere Überschwemmungen. Laut aktuellem Lagebericht des Hochwassernachrichtendienstes (HND) Bayern hat die Donau bereits vielfach Meldestufe 4 erreicht, die Scheitel werden aber noch erwartet. In Kelheim sollen die Pegelstände am heutigen Montag noch weiter steigen – bis in den Bereich eines 20-jährlichen Hochwassers. Momentan liegt der Donaupegel mit fast sieben Metern weit über der höchsten Meldestufe vier. Das bedeutet, dass bebaute Gebiete in größerem Umfang überflutet werden könnten oder der Einsatz der Wasser- oder Dammwehr in großem Umfang erforderlich ist.

Von Pfelling im Landkreis Straubing-Bogen bis Vilshofen im Kreis Passau werden die Scheitel bis heute Mittag erwartet, die Donau bei Passau soll morgen ihren Höchststand erreichen. Die Scheitel an der unteren Donau werden laut HND in einer Größenordnung von 2002 beziehungsweise 1999 sein. Der Wasserstand der Donau bei Deggendorf wird voraussichtlich in der Nacht auf Mittwoch seinen Höchststand erreichen, in Straubing mit 7,50 Metern bereits in der Nacht auf Dienstag (04.06.).

In Kelheim, Straubing Stadt und Landkreis gilt weiter der Katastrophenfall. Wie eine Sprecherin des Polizeipräsidiums in Straubing auf BR-Anfrage mitteilt, gab es in der Nacht rund 20 Einsätze: Autos mussten aus bereits gefluteten Bereichen abgeschleppt und Straßen wegen Überschwemmungen und Hangrutschen gesperrt werden.

06.24 Uhr: Regensburg wappnet sich gegen das Hochwasser

In Regensburg liegt der aktuelle Pegelstand der Donau bereits über der höchsten Meldestufe vier. Der Hochwasserscheitel soll jedoch erst morgen erreicht werden und dann mehrere Tage hinweg über Meldestufe vier bleiben. Weil dann der Grundwasserspiegel sehr hohe Werte erreichen kann, empfiehlt die Stadt, Keller in Flussnähe zu Donau und Regen auszuräumen. Außerdem sollen Fahrzeuge aus Tiefgaragen entfernt und Öltanks überprüft werden. Währenddessen baut die Stadt Regensburg laut einer Mitteilung vom Abend weiter Schutzelemente entlang der Donau auf. Auch Sandsäcke werden weiter gefüllt und für betroffene Anwohner bereitgelegt.

06.20 Uhr: Weiter angespannte Hochwasserlage in Schwaben

In Schwaben bleibt die Hochwasserlage angespannt, vor allem entlang der Donau und an deren Zuflüssen. Im Allgäu machen sich die Menschen vielerorts bereits ans Aufräumen und Sichten der Schäden. In Offingen bei Günzburg gehen die Evakuierungsmaßnahmen weiter, die Polizeieinsatzzentrale sprach von 82 Menschen, die in diesen Stunden aus den Wohnungen geholt werden müssen. Der in Offingen vermisste Feuerwehrmann wurde noch immer nicht gefunden. Der Landkreis hat noch am Abend für die Betroffenen, die gestern auch in Günzburg und Burgau sicherheitshalber ihre Häuser und Wohnungen verlassen mussten, mehrere Notunterkünfte eingerichtet. Der Pegel der Donau ist in Günzburg derzeit rückläufig.

In Donauwörth hingegen schwillt der Fluss stündlich weiter an, die Meldestufe vier (540 cm) ist längst überschritten, Tendenz weiter steigend. Gestern Abend wurde seitens der Einsatzkräfte dringend empfohlen, die Orte beidseits des Flüsschens Schmutter zu räumen – das betrifft unter anderem die Orte Auchsesheim, Hamlar und Mertingen. Nach Informationen des BR ist ist der Damm bei Auchsesheim durchweicht, zum Glück aber noch nicht überspült.

Etwa 200 Menschen haben in einer Notunterkunft in Asbach-Bäumenheim (Lkr. Donau-Ries) übernachtet. In den Hochwassergebieten fällt am heutigen Montag an vielen Schulen der Unterricht aus – unter anderem in den Landkreisen Günzburg, Neu-Ulm, Dillingen und Aichach-Friedberg.

06.15 Uhr: Donauwörth sperrt eine von zwei Hauptverkehrsbrücken

Wegen des Hochwassers der Donau ist im schwäbischen Donauwörth eine der zwei Hauptverkehrsbrücken gesperrt worden. Zudem sei die angrenzende Bundesstraße 2 zwischen Nordendorf und Mertingen nicht mehr befahrbar, teilte das Landratsamt Donau-Ries am Montag mit. Umleitungen seien eingerichtet. Auch in den Bereichen Rain und Nördlingen seien Straßen gesperrt. In Donauwörth erwarten die Experten des Hochwassernachrichtendienstes Bayern den Hochwasserscheitel für Montagnachmittag. Nach Angaben eines Sprechers des Landratsamtes kamen hunderte evakuierte Menschen entweder privat oder in Notunterkünften unter. Diese seien gut gefüllt, sagte er am Morgen. 

06.10 Uhr: Auch heute Einschränkungen bei der Bahn

Wegen der Unwetterschäden müssen Reisende in Bayern und Baden-Württemberg auch am Montag mit Zugausfällen und Verspätungen im Fernverkehr rechnen, wie die Deutsche Bahn auf ihrer Webseite mitteilte.

Demnach ist München derzeit mit Fernverkehrszügen aus Richtung Stuttgart, Würzburg und Nürnberg nicht anfahrbar. Zu Zugausfällen kommt es unter anderem auf den Strecken zwischen München und Berlin sowie zwischen Stuttgart und Frankfurt. Bei den noch verkehrenden Zügen müssten Reisende mit einer hohen Auslastung rechnen. Von Reisen in die betroffenen Hochwassergebiete in Bayern und Baden-Württemberg rät die Bahn zudem ab. Reisende könnten ihr Ticket zu einem späteren Zeitpunkt nutzen, hieß es.

06.00 Uhr: Baden-Württemberg leiht Einsatzkräfte an Bayern aus

Angesichts der anhaltenden Hochwasserlage entsendet Baden-Württemberg Einsatzkräfte in den nahe der eigenen Landesgrenze liegenden bayerischen Landkreis Günzburg. Auf Ersuchen des Freistaates Bayern seien drei Einsatzeinheiten "Sanität und Betreuung" in den Landkreis entsandt worden, teilte das baden-württembergische Innenministerium mit.

Die Einsatzkräfte würden Menschen betreuen und versorgen, die wegen des Hochwassers ihre Häuser und Wohnungen verlassen mussten. Zudem werde ein Wasserrettungszug aus Ulm im Landkreis Günzburg eingesetzt, um die Evakuierung von Personen zu unterstützen. Die Einsatzfähigkeit im eigenen Zuständigkeitsbereich werde nicht geschwächt.

05.25 Uhr: Menschen in Günzburg per Helikopter gerettet

Aufgrund des steigenden Wasserpegels mussten in Günzburg mehrere Evakuierungen durchgeführt werden. Insgesamt zwölf Personen wurden von Luftrettungsspezialisten der Wasserwacht Bayern mithilfe eines Polizeihubschraubers von Balkonen oder Hausdächern gerettet. In einem Fall musste eine fünfköpfige Familie mit einem einwöchigen, einem zweijährigen und einem zehnjährigen Kind vom Balkon ihres Hauses gerettet werden. Wie das Bayerische Rote Kreuz in der Nacht mitteilte, waren dort aufgrund der Wassermassen ein Verlassen des Hauses und auch eine Evakuierung etwa mit einem Flachwasserboot nicht mehr möglich.

02.34 Uhr: Teil von Offingen im Landkreis Günzburg wird evakuiert

Nach Angaben der Integrierten Leitstelle Donau-Iller wird im Marktgebiet Offingen der Bereich des Baugebiets Ermle IV aufgrund steigender Wasserstände evakuiert. Die Behörden bitten Anwohner, den Anweisungen der Einsatzkräfte folge zu leisten und das Gebiet nicht mehr zu betreten.

00.36 Uhr: Dammbruch in Ebenhausen-Werk

In Ebenhausen-Werk bei Reichertshofen ist ein Damm gebrochen. Die Behörden fordern Bewohner dieses Ortsteils der Gemeinde Baar-Ebenhausen (Lkr. Pfaffenhofen an der Ilm) auf, sich in obere Stockwerke zu begeben.

00.23 Uhr: Warnung vor drohendem Dammbruch in Manching

Die Integrierte Leitstelle Ingolstadt warnt vor einem drohenden Dammbruch in Manching. Menschen sollen in oberen Geschossen bleiben. Keller oder Tiefgaragen sind zu meiden.

Sonntag, 2. Juni 2024

23.40 Uhr: BR zieht Informationen zurück

Wir müssen einen Korrespondentenbericht korrigieren. Die Meldung vom Tod einer 43-jährigen Frau in Schrobenhausen hat sich nicht bestätigt. Der BR zieht die Information zurück und bittet, dies zu entschuldigen.

Nachdem es zunächst widersprüchliche Informationen gab, sucht die Polizei weiter nach der wegen des Hochwassers vermissten 43-Jährigen. Sie wird in einem überfluteten Keller vermutet. Personentaucher hätten den Keller bereits teilweise abgesucht, aber bislang niemanden aufgefunden, teilte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord am Abend auf BR-Nachfrage mit. Den kompletten Keller abzutauchen sei zu gefährlich gewesen. Am Montag soll eine weitere Suchaktion gestartet werden, um die Frau zu finden.

21.20 Uhr: Hunderte Keller in Schrobenhausen vollgelaufen

Alleine im Stadtgebiet Schrobenhausen sind rund 500 Keller vollgelaufen. Der Pegel Neuburg/Donau wird in der Nacht Meldestufe 4 erreichen. Die Scheitelwelle des Hochwassers wird dort in der Nacht auf Dienstag erwartet. Der Pegel Mühlried/Paar stagniert derzeit auf hohem Niveau. Die Weilach ist am Pegel Altenfurt stark gefallen. Im Burgheimer Ortsteil Straß/Moos trat die Donau über die Ufer. Es wurde ein neuer Einsatzabschnitt festgelegt, die Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGK) koordiniert vor Ort.

21.19 Uhr: Fake-News über Stromabschaltung

Aktuell ist in den sozialen Medien eine Meldung über eine geplante Stromabschaltung im gesamten Landkreis Pfaffenhofen im Umlauf. Dabei handelt es sich um eine Fake-Meldung, teilte das Landratsamt Pfaffenhofen mit. Nach Rücksprache mit der Firma Bayernwerk seien vom Stromausfall nach wie vor nur bestimmte Bereiche im Raum Reichertshofen, Freinhausen, Langenbruck und Baar-Ebenhausen betroffen.

21.16 Uhr: Wasserwacht Bayern mit allen Wasserrettungszügen im Einsatz

Derzeit befinden sich sämtliche, bayernweit verfügbare Wasserrettungszüge der Wasserwacht Bayern im Einsatz. Nur der Wasserrettungszug aus Schwaben pausiere derzeit nach einem Dauereinsatz von Freitagnacht bis zum heutigen Sonntag, 14 Uhr, teilte das Bayerische Rote Kreuz (BRK) mit. Weitere Regenfälle sind angekündigt. Das BRK rief die Bevölkerung dazu auf, der Wetter- und Hochwasserlage weiterhin mit größter Ernsthaftigkeit zu begegnen.

21.12 Uhr: Donau-Pegel in Kelheim steigt weiter

Kelheim muss sich laut Prognose auf einen Donau-Pegel von möglicherweise bis zu acht Meter einstellen. Das wäre zwei Meter über der höchsten Hochwassermeldestufe vier. Bis Mittwoch soll der Pegel weiter steigen. Der Katastrophenfall gilt vorerst weiter. "Das könnte schon eine Dimension werden von einem hundertjährlichen Hochwasser", sagte Landrat Martin Neumeyer (CSU) dem BR. Die Situation sei herausfordernd, im Landkreis habe man aber auch Erfahrung mit Hochwasser, die jetzt helfe, so Neumeyer. Er sei zuversichtlich, dass man die Situation "mit unserem Dammbau, unserem Wissen, unserem Know-How und den Einsatzkräften" meistern werde.

21.09 Uhr: Notschlafstelle im Landkreis Günzburg

Der Landkreis Günzburg richtet eine zusätzliche Notschlafstelle ein. Laut Landratsamt können sich Bürger, die ihr Zuhause verlassen mussten und keine Übernachtungsmöglichkeit haben, ab sofort im Dossenberger Gymnasium einfinden. Der Landkreis richtet für Betroffene eine zusätzliche Notschlafstelle mit Feldbetten in der Bruno-Merk-Sporthalle in Günzburg ein. Diese soll ab 22 Uhr zur Verfügung stehen. Fragen beantwortet auch das Bürgertelefon des Landratsamtes unter der Telefonnummer 08221 / 95-333.

20.54 Uhr: Orte zwischen Donau und Schmutter werden evakuiert

Mehrere Ortschaften nahe der Donau und der Schmutter im schwäbischen Landkreis Donau-Ries müssen evakuiert werden. Als Grund gab das Landratsamt in Donauwörth unter anderem die massive Durchweichung eines Dammes an. Betroffen sind die Orte Auchsesheim und Heißesheim sowie Teile von Nordheim, Mertingen, Asbach-Bäumenheim und Urfahrhof. Die Behörde rief die Menschen auf, Ruhe zu bewahren, das Notwendigste zu packen und den Anweisungen der Einsatzkräfte zu folgen. Es werden Notunterkünfte bereitgestellt. 

20.47 Uhr: Altenheim in Lauingen wird vorsorglich evakuiert

Das Alten- und Pflegeheim der Hospitalstiftung Lauingen im Landkreis Dillingen wird vorsorglich evakuiert. Die 45 Menschen sollen in der Bayerischen Verwaltungsschule in Lauingen untergebracht werden, teilte das Landratsamt Dillingen mit.

20.35 Uhr: Landkreis Straubing-Bogen ruft Katastrophenfall aus

Nach der Stadt Straubing hat nun auch der umliegende Landkreis Straubing-Bogen den Katastrophenfall ausgerufen. "Die Maßnahme ermöglicht uns eine schnellere und effizientere Koordinierung der Einsatzkräfte, um dem zu erwartenden Aufwand zur Deichsicherung gerecht werden zu können", begründete die stellvertretende Landrätin Martha Altweck-Glöbl (ÖDP) die Entscheidung. Die Prognose bleibt Altweck-Glöbl zufolge weiterhin angespannt. Ein Anstieg des Pegelstandes der Donau über die Meldestufe vier hinaus werde noch in der Nacht auf Montag vorausgesagt, der Scheitelpunkt werde zur Mitte der Woche erwartet. 

20.14 Uhr: Schichtausfälle in Manching

Erste Unternehmen in Manching im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm bitten ihre Mitarbeiter darum, am Montag nicht in die Arbeit zu kommen. So rief Airbus seine Mitarbeiter dazu auf, wegen des Hochwassers zu Hause zu bleiben. Das hat soeben der Krisenstab dem BR bestätigt. Auch bei Audi fallen am Montag die Früh- und die Spätschicht aus. Aktuell wird allerdings davon ausgegangen, dass der Damm in Manching halten wird.

19.56 Uhr: Müllabfuhr teils eingeschränkt

Wie der Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Pfaffenhofen mitteilte, ist in den nächsten Tagen in den vom Hochwasser betroffenen Gebieten mit einer nur eingeschränkten Müllabfuhr zu rechnen. Da das Hochwasser viele Keller, Wohnungen und Häuser unter Wasser gesetzt hat, werde auch dementsprechend viel Müll anfallen. Der Abfallwirtschaftsbetrieb plant, zusätzliche Öffnungszeiten an den entsprechenden Wertstoffhöfen im Landkreis anzubieten. Die genauen Zeiten werden Anfang der Woche bekannt gegeben.

19.42 Uhr: Auch Faeser am Montag im Hochwassergebiet

Neben Bundeskanzler Olaf Scholz reist am Montag auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (beide SPD) ins bayerische Hochwassergebiet. Beide wollen sich in Reichertshofen im oberbayerischen Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm gemeinsam mit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Landesinnenminister Joachim Herrmann (beide CSU) ein Bild von der Lage machen. Auch die Präsidentin des Technischen Hilfswerks, Sabine Lackner, wird erwartet.

19.37 Uhr: Gerüchte um Polder Riedensheim

Der Polder Riedensheim im Kreis Neuburg-Schrobenhausen muss nicht geflutet werden. Dies versicherten örtliche Vertreter. In den sozialen Medien kursiert das Gerücht, dass der Polder Riedensheim geflutet werden soll. Dies entspreche aber nicht den Tatsachen, versicherte Peter von der Grün (Freie Wähler), Landrat in Neuburg-Schrobenhausen. Der Landrat stützt sich dabei auf Angaben des Wasserwirtschaftsamts Ingolstadt. Demnach seien die beiden Donaustädte Neuburg und Ingolstadt auch ohne Flutung sicher. Eine Flutung des Polders Friedensheim setzt voraus, dass die Donau in diesem Bereich 2.200 Kubikmeter Abfluss pro Sekunde führt. Am frühen Abend führte die Donau 1.400 Kubikmeter Abfluss pro Sekunde, so der Landrat. Auch Neuburgs Stadtsprecher, Bernhard Mahler, versicherte, dass Neuburg sicher und eine Flutung nicht notwendig sei.

19.28 Uhr: Isar-Hochwasser in Landshut auf hohem Niveau stabil

Die Hochwasserlage in Landshut hat sich nach Angaben der Stadt auf hohem Niveau stabilisiert. Die Stadt geht davon aus, dass mit dem bisherigen Höchstwert von 3,54 Metern am Pegel Landshut-Birket der Scheitelpunkt erreicht wurde. Prognosen des Hochwassernachrichtendiensts (HND) zufolge dürfte der Wasserstand der Isar in Landshut nur langsam zurückgehen. Bis Montagmorgen geht der HND von einem Pegelstand von rund 3.45 Metern aus. Die Dammwache, also das regelmäßige Überprüfen der Dämme und Deiche, werde deswegen in der Nacht fortgesetzt. Für eine Entwarnung sei es nach Angaben der Stadt noch zu früh. Insbesondere der hohe Grundwasserstand könnte in tiefergelegenen Stadtteilen weiter für Probleme sorgen. Bewohner in den betroffenen Gebieten werden daher gebeten, Kellerräume oder Tiefgaragen zu meiden.

19.21 Uhr: Stromausfälle in 30 Ortschaften in Schwaben

In Schwaben sind etwa 30 Ortschaften zumindest teilweise von Stromausfällen im Mittelspannungsnetz betroffen. Das teilte der Netzbetreiber LEW mit. Außerdem gebe es Ausfälle innerhalb der Ortsnetze (Niederspannung) in einzelnen Straßenzügen und Haushalten. Die Ausfälle konzentrierten sich auf die Landkreise Günzburg, Augsburg und Dillingen, hieß es. Die Dauer der jeweiligen Ausfälle sei abhängig von der Situation vor Ort.

19.12 Uhr: Tausende Sandsäcke im Landkreis Freising verbaut

Im Landkreis Freising sind bereits an die 80.000 Sandsäcke verfüllt und größtenteils auch verbaut worden. Besonders kritisch sei die Lage nach wie vor in Allershausen und Hohenkammer. Viele Menschen mussten ihre Häuser verlassen und sind in "Betreuungsstellen" untergebracht, etwa im "Haus des Kindes" in Hohenkammer. Während der Pegel der Glonn zuletzt etwas gesunken war, steigt der Pegel der Amper weiter, und "der Scheitel wandert Richtung Moosburg", wie es in einer Pressekonferenz mit Landrat Helmut Petz (Freie Wähler) hieß. In Moosburg müsse man sich ebenfalls auf überschwemmte Keller einstellen.

19.07 Uhr: Go Ahead: Ausfälle und Verspätungen im Zugverkehr

Einige Streckenabschnitte des Bahnbetreibers Go-Ahead sind wegen des Hochwassers nicht oder nur eingeschränkt befahrbar. Laut Go-Ahead ist der Abschnitt Burgau-Ulm derzeit nicht befahrbar, das Unternehmen versucht, einen Busnotverkehr zu organisieren. Ob auf der Strecke Donauwörth-Aalen am Montag Züge planmäßig fahren werden, sei noch unklar. Auf den anderen Streckenabschnitten des Augsburger Netzes laufe der Verkehr zwar grundsätzlich, es komme zum Teil aber zu witterungsbedingten Zugausfällen und Verspätungen. Im gesamten E-Netz Allgäu komme es aktuell zu erheblichen Verspätungen. Go-Ahead empfiehlt seinen Kunden in den nächsten Tagen, sich bei den Online-Auskunftsystemen zu informieren.

18.57 Uhr: Informationen zur Trinkwasserversorgung im Lkr. Unterallgäu

Folgende Wasserversorgungen sind durch das Hochwasser nicht beeinträchtigt und können uneingeschränkt benutzt werden: Mindelheim, Babenhausen, Bad Grönenbach, Ottobeuren, Hawangen, Woringen, Böhen, Benningen, Markt Wald, Kirchheim, Eppishausen, Haselbach, Ettringen, Lauben, Frickenhausen, Westerheim, Türkheim, Kettershausen, Breitenbrunn, Oberrieden, Boos, Egg a. d. Günz, Erkheim, Pfaffenhausen, Kettershausen, Ottobeuren, Kronburg, Lachen, Wolfertschwenden, Winterrieden, Apfeltrach, Buxheim, Hasberg, Breitenbrunn, Bedernau, Loppenhausen, Schöneberg, Stetten, Trunkelsberg, Ungerhausen, Erisried, Markt Rettenbach. Die Empfehlung zum Abkochen ist für diese Wasserversorgungen aufgehoben.

Im übrigen Landkreis bleibt die Empfehlung zum Abkochen des Wassers bestehen.

18.42 Uhr: Kanzler Scholz kommt am Montag nach Reichertshofen

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wird sich am Montag in Bayern selbst ein Bild von der Lage in den Hochwassergebieten machen. Wie das bayerische Innenministerium mitteilte, kommt der SPD-Politiker am Vormittag zusammen mit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und dem bayerischen Innenminister Joachim Herrmann (beide CSU) ins oberbayerische Reichertshofen. 

18.41 Uhr: Landkreis Augsburg beklagt sich über Hochwasser-Spaziergänger

Hochwasser-Touristen machen den Helfern im Landkreis Augsburg zu schaffen. Die Einsatzkräfte müssten sich vermehrt mit der Rettung von Personen beschäftigen, die trotz aller Warnungen auf Deiche, in Unterführungen und an oder in Gewässer gingen, teilte das Landratsamt mit. Um die Rettungsteams nicht unnötig zu belasten, sollten die Menschen diese Gebiete meiden. "Flutwellen können Sie überraschen und das Ufer kann einbrechen", warnte die Behörde. 

18.26 Uhr: Mehr als 1.000 Menschen in Günzburg in Sicherheit gebracht

Angesichts des Hochwassers sind in Günzburg bisher mehr als 1.000 Menschen in Sicherheit gebracht worden. Das sagte der Günzburger Landrat Hans Reichart (CSU) dem Bayerischen Rundfunk. Die Menschen würden in Turnhallen und teilweise im Legoland untergebracht. Der Grund für die weiteren Evakuierungsmaßnahmen war laut Reichart, dass der Pegel der Günz in den letzten Stunden noch einmal deutlich angestiegen war.

18.04 Uhr: Provisorischer Damm an der Schmutter gebrochen

In Nordendorf ist am Nachmittag ein provisorischer Damm gebrochen, den der Bauhof am Samstag gebaut hatte. Die Bewohner in den gefährdeten Gebieten waren bereits am Vortag in Sicherheit gebracht worden. In einigen Straßen steht nach BR-Informationen derzeit kniehoch das Wasser. Zunächst hatte es geheißen, dass der Damm gebrochen sei, es handelt sich aber "lediglich" um den provisorischen Damm.

18.00 Uhr: ADAC-Luftrettung in Bayern im Dauereinsatz

Die ADAC-Luftrettung ist wegen des Hochwassers seit Samstag nach eigenen Angaben pausenlos im Einsatz. Derzeit bereiten sich die Einsatzkräfte auf eine Verschärfung der Lage im Bereich der Donau vor, wie ein Sprecher in München sagte. Mittlerweile stünden zehn Rettungshubschrauber im Freistaat zur Verfügung, davon vier mit Winde. 

17.57 Uhr: Regensburg: Anwohner in Flussnähe sollen Keller ausräumen

Die Stadt Regensburg bittet Bewohner in der Nähe der Flüsse Donau und Regen, ihre Keller auszuräumen. Das gab die Stadt am Sonntagnachmittag in einer Pressemitteilung bekannt. Zwar geht die Stadt aktuell (Stand: 17:30 Uhr) davon aus, dass der Pegel unter dem Stand des letzten großen Hochwassers im Jahr 2013 (rund 6,80 Meter) bleiben wird, im Vergleich zu damals gebe es aber einen Unterschied: Der Pegel werde nach Einschätzung des Wasserwirtschaftsamts dieses Mal langsamer sinken und mehrere Tage über der Hochwassermeldestunde 4 verharren. Dadurch drückt das Flusswasser länger aufs Grundwasser und lässt den Grundwasserspiegel wohl deutlich ansteigen. Auch wenn der mobile Hochwasserschutz das Wasser in der Donau selbst zurückhält, sollten Anwohner in der Nähe der Donau und des Regen deshalb ihre Keller ausräumen, empfiehlt die Stadt. Aufgrund der prognostizierten hohen Werte des Grundwasserspiegels sollen flussnahe Anwohner außerdem Kraftfahrzeuge aus den Tiefgaragen fahren und Öltanks auf ihre Auftriebssicherheit hin prüfen. Der Pegel der Donau steigt nach aktuellen Prognosen weiter an. Der Hochwasserscheitel wird in Regensburg aktuell am Dienstag erwartet.

17.37 Uhr: Katastrophenfall in Straubing ausgerufen

Da sich die Hochwassersituation entlang Donau weiter zuspitzt, hat Straubings Oberbürgermeister Markus Pannermayr (CSU) den Katastrophenfall ausgerufen. Grund seien der Umfang und die Komplexität der gestellten Anforderungen und der damit verbundene Kräfteaufwand, teilte ein Sprecher mit. Der Pegelstand der Donau in Straubing stieg am Sonntagabend laut Stadt auf mehr als sechs Meter. Die Stadt erwartete deshalb, dass die Meldestufe 4 in den nächsten Stunden überschritten werden würde. Die Sicherungsmaßnahmen gingen gut voran und würden fortgesetzt, hieß es. Zum Teil waren wegen des Hochwassers bereits Straßen gesperrt. 

16.53 Uhr: Landkreis Dillingen warnt vor privaten Rettungsaktionen

Angesichts der Hochwasserlage im Landkreis Dillingen richtet der Krisenstab einen dringenden Appell an die Bevölkerung, von jeglichen privaten Rettungsaktionen abzusehen. Das hat das Landratsamt mitgeteilt. Landrat Markus Müller sagte laut Mitteilung: "Gut gemeinte Hilfsaktionen können Menschen sehr rasch in lebensbedrohliche Lagen bringen". Verschiedentlich wurde laut Landratsamt in sozialen Medien in privaten Eigeninitiativen zu Hilfsaktionen bis hin zur Bereitstellung von Booten aufgerufen. Der Einsatz und die Nutzung von privaten Booten seien allein aus Gründen der eigenen Sicherheit zu unterlassen. Sofern jemand bereit sei, Material zur Verfügung zu stellen, sollte dies ausschließlich dem örtlichen Einsatzleiter oder dem Krisenstab im Landratsamt unter 09071/51-360 gemeldet werden. Dort werde die Tauglichkeit des Materials für einen eventuellen Hilfseinsatz geprüft.

16.46 Uhr: Mehr als 420 Einsätze wegen Hochwassers in München

Die andauernden Regenschauer haben seit Freitag in München zu mehr als 420 Einsätzen der Feuerwehr geführt. Das teilte die Feuerwehr am Sonntagnachmittag mit. Einige Bäume fielen auf dem aufgeweichten Boden um, einer auf eine Trambahnoberleitung. Ein großes Problem sei das gestiegene Grundwasser, das in die Häuser drücke. Bei den meisten Einsätzen handelte es sich folglich überwiegend um vollgelaufene Keller oder Tiefgaragen. Zudem führt auch die Isar Hochwasser, dortige Sperrungen sollen demnach zunächst weiter andauern. Laut Mitteilung gingen die Feuerwehrkräfte davon aus, dass es noch weitere Einsätze geben werde. Die Lage habe sich aber deutlich entspannt.

16.31 Uhr: Katastrophenfall auch in Dachau ausgerufen

Auch im oberbayerischen Landkreis Dachau gilt der Katastrophenfall. Wegen der kritischen Hochwasser-Entwicklung in der Gemeinde Petershausen und der angespannten Lage in anderen Gemeinden habe Landrat Stefan Löwl (CSU) am frühen Sonntagmorgen den Katastrophenfall ausgerufen, teilte das Landratsamt mit. Der Schritt sei notwendig geworden, da die örtlichen Kräfte nicht mehr ausreichten, um die zahllosen Einsatzstellen in den kommenden Stunden abarbeiten zu können. Nun könnten Hilfeleistungen auch überörtlich in den Landkreis geschickt werden.

Der Katastrophenfall galt zuvor bereits in zehn weiteren Landkreisen: Pfaffenhofen an der Ilm, Augsburg, Schrobenhausen, Dillingen, Freising, Donau-Ries, Unterallgäu, Günzburg, Aichach-Friedberg und Neu-Ulm. Im Landkreis Dachau waren in der Nacht die Pegelstände an der Glonn, der Maisach sowie der Amper gestiegen.

16.11 Uhr: Trinkwasser in Teilen von Bad Wörishofen wird gechlort

Wegen des Hochwassers haben die Stadtwerke Bad Wörishofen im Einvernehmen mit dem Gesundheitsamt Mindelheim vorsorglich veranlasst, das Trinkwasser in Teilen des Versorgungsgebiets der Stadtwerke mit Chlor zu desinfizieren. Betroffen davon seien folgende Gebiete: Kirchdorf, Dorschhausen, Schöneschach, Dirlewang, Altensteig, Helchenried und Osterlauchdorf. Die Stadtwerke weisen darauf hin, dass gechlortes Trinkwasser in keiner Weise gesundheitsschädlich sei, jedoch einen eigenen Geruch aufweisen könne. Die Chlorung werde für unbestimmte Zeit vorgenommen. Präventiv empfiehlt das Landratsamt, im gesamten Landkreis das Trinkwasser abzukochen. Dies gelte insbesondere auch für das gesamte Gemeindegebiet der Stadt Bad Wörishofen und die an die Wassergewinnungsanlagen der Stadtwerke angeschlossenen Gemeinden, da Verunreinigungen nicht ausgeschlossen werden könnten. Das Wasser soll laut den Stadtwerken mindestens drei Minuten lang gekocht werden.

16.05 Uhr: Unwetterwarnung vor heftigem Starkregen in Nordschwaben

Aktuell besteht eine amtliche Unwetterwarnung vor schwerem Gewitter und heftigem Starkregen für die Landkreise Neu-Ulm, Günzburg, Dillingen, Donau-Ries und den Kreis sowie Stadt Augsburg. Der Grund: Von Nordosten ziehen wiederholt Gewitter auf. Dabei gibt es heftigen Starkregen mit Niederschlagsmengen bis 35 l/m² pro Stunde.

16.04 Uhr: Pegel mit Meldestufe 4 bisher nur geringfügig zurückgegangen

Laut des Hochwasserlagebericht (Stand 15.30 Uhr) ist die Zahl der Pegel mit Überschreitungen der Meldestufe 4 ist nur geringfügig zurückgegangen - wobei die betroffenen Pegel zumindest im nördlichen Schwaben überwiegend schon fallen. Aktuell überschreiten folgende Pegelstellen die Meldestufe 4: Donauwörth und Kelheim an der Donau, Fleinhausen/Zusam, Achsheim an der Schmutter, Aichach, Mühlried und Manching an der Paar, Geisenfeld/Ilm, Aunkofen/Abens und Hohenkammer/Glonn.

Der Hochwasserscheitel der Donau ist derzeit im Bereich von Günzburg in der Meldestufe 3.

15.54 Uhr: Nordendorf: Damm an der Schmutter ist gebrochen

Der Damm an der Schmutter in Nordendorf ist nach BR-Informationen gebrochen. Die Gemeinde hatte gegen Mittag vor dem Dammbruch gewarnt. Näheres ist im Moment noch nicht bekannt.

15.51 Uhr: Glauber: Hochwasser-Vorbereitungen entlang der Donau laufen

Zu Beginn der neuen Woche erwartet Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber eine Verschärfung der Hochwasserlage entlang der Donau und im weiteren Donau-Einzugsgebiet. "Alle Beteiligten arbeiten mit vollem Einsatz daran, die Regionen bestmöglich auf die drohende Hochwasserwelle vorzubereiten", teilte der Freie-Wähler-Politiker mit.

"Menschen werden in Sicherheit gebracht, Sandsäcke gefüllt und die Anlagen zum Hochwasserschutz verstärkt", teilte Glauber weiter mit. Die Wasserwirtschaft stelle alle verfügbaren Kräfte bereit. An verschiedenen Stellen entlang der Donau werde zudem ein mobiler Hochwasserschutz aufgebaut. "Um Druck von Hochwasserschutzanlagen an der Donau zu nehmen, werden entlang der Zuläufe durch die Wasserwirtschaftsverwaltung die vorhandenen Speicher und Rückhalteräume aktiviert und gefüllt."

15.50 Uhr: 3.000 Menschen in Bayern von Evakuierungen betroffen

In Bayern sind bislang rund 3.000 Menschen von Evakuierungen aus Hochwasser-Gebieten betroffen. Dies teilte eine Sprecherin des bayerischen Innenministeriums in München auf Anfrage mit. Für die zahlreichen Einsätze aufgrund des Hochwassers seien derzeit rund 20.000 Kräfte im Einsatz, seit Beginn der Lage seien es bereits 40.000 Einsatzkräfte gewesen. 

Nach tagelangem Dauerregen sind in vielen Gegenden vor allem in Bayern und Baden-Württemberg Flüsse und Bäche über die Ufer getreten, Tausende Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Zehntausende Helfer sind im Einsatz. Im oberbayerischen Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm starb in der Nacht zu Sonntag ein Feuerwehrmann bei einer Rettungsaktion

15.42 Uhr: Trinkwasser im Lkr. Unterallgäu teilweise wieder nutzbar

Im Landkreis Unterallgäu besteht wegen des Hochwassers die Empfehlung zum Abkochen des Trinkwassers. Das Landratsamt hat nun die Warnung für folgende Kommunen wieder aufgehoben: Mindelheim, Babenhausen, Bad Grönenbach, Ottobeuren, Hawangen, Woringen, Böhen, Benningen, Markt Wald, Kirchheim, Eppishausen, Haselbach, Ettringen, Lauben, Frickenhausen, Westerheim, Türkheim, Kettershausen. In diesen Gemeinden ist die Wasserversorgung nicht beeinträchtigt und kann uneingeschränkt benutzt werden. Im übrigen Landkreis bleibt die Empfehlung zum Abkochen des Wassers weiter bestehen.

15.40 Uhr: Über 200 Einsätze - Lichtenfels in Oberfranken am stärksten betroffen

In Oberfranken ist die Stadt Lichtenfels am Wochenende von Unwettern am stärksten betroffen gewesen. Die Feuerwehr berichtet von 200 Einsätzen, die mit der Unterstützung von Einsatzkräften aus den Nachbarlandkreisen abgearbeitet wurden. Insgesamt waren 300 Feuerwehrleute ab Samstagnachmittag fast 24 Stunden lang im Einsatz. Die Hauptverkehrsader in Lichtenfels stand demnach fast einen halben Meter tief unter Wasser. Die Feuerwehrleute retteten eigenen Angaben zufolge im gesamten Stadtgebiet Menschen aus Fahrzeugen und Wohnungen und pumpten Wasser aus Gebäuden, die bis zur Decke unter Wasser standen. Drei Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr wurden durch die Wassermassen beschädigt, mehrere Einsatzkräfte leicht verletzt.

15.31 Uhr: Klinik in Schwaben wird evakuiert - Flüchtlingsunterkunft geräumt

Im Landkreis Neu-Ulm in Schwaben ist eine Flüchtlingsunterkunft mit rund 220 Menschen wegen des Hochwassers evakuiert worden. Die Betroffenen wurden in eine Halle einer Schule nach Neu-Ulm gebracht, wie ein Sprecher des Landratsamtes am Sonntag mitteilte.

Zugleich gab der Sprecher bekannt, dass die Stiftungsklinik in Weißenhorn vorsorglich evakuiert werde. "Sollte es zu einem Starkregenereignis über Weißenhorn kommen und dann eine Evakuierung erforderlich sein, wäre der Vorlauf hierfür zu kurzfristig." Rund 100 Menschen seien betroffen, darunter sechs bis sieben Intensivpatienten.

In Pfaffenhofen fiel zudem eine Kläranlage aus. Eine Pumpe des THW sei im Einsatz, um die Kläranlage zu sichern, hieß es. Aktuell bereiteten vor allem die Flüsse Roth und Leibi in der Landkreismitte und im nördlichen Landkreis Sorgen.

15.16 Uhr: Stromschlag bei Arbeit in den Fluten - Mann lebensgefährlich verletzt

Bei Stromarbeiten im oberbayerischen Landkreis Freising ist ein Mann lebensgefährlich verletzt worden. Der 27 Jahre alte Beschäftigte eines Energieunternehmens habe einen Stromschlag erlitten, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord am Sonntag. Er sei aus einem überfluteten Bereich am Rathaus in Allershausen geborgen und mit dem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen worden. Es sei anzunehmen, dass die Arbeiten im Zusammenhang mit dem Hochwasser gestanden hätten.

15.10 Uhr: Landratsamt Unterallgäu hat Bürgertelefon eingerichtet

Das Landratsamt Unterallgäu hat ein Bürgertelefon eingerichtet für Menschen, die vom Hochwasser betroffen sind. Die Telefonnummer lautet: 08261 2297963. Die Nummer ist laut Landratsamt am heutigen Sonntag bis 20 Uhr erreichbar. Ab morgen, 3. Juni, seien die Sachgebiete des Landratsamts Unterallgäu wieder unter den gewohnten Rufnummern erreichbar. In akuten Notfällen sollen Bürger die Nummer 112 anrufen.

14.55 Uhr: Unterrichtsausfälle in vom Hochwasser betroffenen Gebieten

Wegen der Hochwasserlage fällt an mindestens 18 Schulen in sechs Landkreisen in Bayern in der neuen Woche der Präsenzunterricht aus. Wie das Kultusministerium am Sonntagnachmittag mitteilte, zählen dazu bislang die Landkreise Pfaffenhofen an der Ilm, Aichach-Friedberg, Neuburg-Schrobenhausen, Freising, Fürstenfeldbruck und Dachau. Am Montag soll unter anderem an allen Grund-, Mittel- und Realschulen im Kreis Aichach-Friedberg sowie an den dortigen Gymnasien, Fach- und Berufsoberschulen und Förderzentren kein Unterricht stattfinden. Ebenso keinen Unterricht gibt es dann an den Grundschulen in Baar-Ebenhausen und Hohenwart im Kreis Pfaffenhofen. Am Montag und Dienstag fällt der Präsenzunterricht an Grund-, Mittel- und Realschulen in Schrobenhausen sowie an der dortigen Berufsschule, am Förderzentrum und am Gymnasium aus.

14.41 Uhr: Scholz dankt Rettern in Hochwassergebieten

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat den Rettungskräften und Helfern in den Hochwassergebieten seinen Dank und Respekt ausgesprochen. "Der Tod eines Feuerwehrmanns in Pfaffenhofen macht mich betroffen", schrieb der SPD-Politiker zudem am Sonntag auf X. "Meine Gedanken sind bei seinen Angehörigen und Kolleginnen und Kollegen."

Es habe in diesem Jahr schon sehr viele Hochwasser gegeben, sagte Scholz beim ostdeutschen Wirtschaftsforum in Bad Saarow. "Manche sind einfach nur das, was sie schon immer waren: Sie zeigen uns, wie kräftig und gewaltig die Natur ist." Manche aber hätten auch zu tun mit dem Anstieg der Erdtemperatur und dem Klimawandel. "Und deshalb will ich sagen, da ist eine Aufgabe", sagte Scholz. Zuerst gehe es nun aber darum, Solidarität mit denjenigen zu zeigen, die um ihr Hab und Gut kämpften und Leben zu sichern. "Schönen Dank für alle die, die da helfen", betonte Scholz.

Am Montag will sich Scholz laut der Nachrichtenagentur AFP ein Bild von der aktuellen Lage vor Ort in Süddeutschland machen. Wohin genau der Kanzler reisen will, ist noch unklar.

14.40 Uhr: Lage im Lkr. Donau-Ries weiter angespannt - Evakuierungen nicht ausgeschlossen

Die Hochwasserlage im Landkreis Donau-Ries ist weiterhin angespannt, wie das Büro des Landrats mitgeteilt hat. So wurden in Druisheim, einem Ortsteil der Gemeinde Mertingen, in der Nacht von auf Sonntag 20 Person evakuiert. Der Einsatz verlief laut der Mitteilung erfolgreich. Maßnahmen zum Schutz der Deiche seien dort in vollem Gange. "Die Rettungskräfte arbeiten mit Hochdruck daran, die Deiche zu verteidigen. In Auchsesheim und Nordheim wurden kurzfristig Deichsanierungsmaßnahmen veranlasst, um Wohnbebauung möglichst zu schützen. Bislang ist die Lage unter Kontrolle. Dennoch ist bei einer Verschlechterung der Lage eine Evakuierung in verschiedenen Gebieten weiterhin nicht auszuschließen", sagte Landrat Stefan Rößle laut Mitteilung.

Auch im Stadtgebiet Donauwörth werde der Scheitelpunkt erst für Montag am frühen Nachmittag erwartet. Der Pegelstand der Donau werde also weiterhin steigen.

14.39 Uhr: Weiterer Damm bei Manching droht zu brechen

Im oberbayerischen Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm droht ein weiterer Dammbruch. Die Wassermassen könnten nun einen weiteren Damm an dem Fluss Paar - ein Nebenfluss der Donau - brechen lassen, nun im Bereich von Manching, teilte das Landratsamt mit. 

Die Behörden riefen die Bewohner der Orte Rottmannshart, Westenhausen, Lindach, Ernsgaden, Irsching und Knodorf auf, sich in höhere Stockwerke zu begeben. Über das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe sei eine Warnmeldung "Extreme Gefahr" für diese Bereiche herausgegeben worden.

14.24 Uhr: Damm bricht im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm

Im oberbayerischen Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm ist am Sonntag ein Damm an zwei Stellen gebrochen. Es handele sich um einen Damm im Bereich der Gemeinde Baar-Ebenhausen am Fluss Paar, einem Nebenfluss der Donau, sagte ein Sprecher des Landratsamtes. 

Nun drohten weitere Überflutungen. Evakuierungen seien im Gange. Eine Reparatur des Dammes sei nicht möglich, nun müssten Leben gerettet werden. Rund 5000 Einsatzkräfte kämpften im Landkreis gegen die Fluten und halfen, Menschen zu evakuieren.

14.13 Uhr: Katastrophenfall für den Landkreis Kelheim ausgerufen

Aufgrund des Hochwassers ist für den Landkreis Kelheim in Niederbayern der Katastrophenfall ausgerufen worden. Dies teilte das Landratsamt am Sonntag mit. "Die derzeitige Lage, verbunden mit den Prognosen hinsichtlich der Pegelstände, bleibt angespannt. Mit dieser Maßnahme möchten wir deshalb gewährleisten, dass Hilfeleistungen bestmöglich koordiniert und bewältigt werden können", sagte Landrat Martin Neumeyer (CSU). "Mein Dank gilt allen Einsatzkräften, die zum Teil über die gesamte Nacht im Einsatz waren und noch immer sind."

Der Pegelstand der Donau in Kelheim hat am Sonntag den Angaben nach die höchste Meldestufe 4 auf der vierstufigen Meldeskala überschritten und sollte noch weiter steigen. Im Bereich Oberndorf wurde demnach Meldestufe 3 erreicht. An der Abens im Bereich Aunkofen sei ebenfalls Meldestufe 4 überschritten worden. Größere bebaute Gebiete sind damit vom Hochwasser bedroht. 

14.08 Uhr: Rund 800 Bundeswehrsoldaten in Bayern im Einsatz

Rund 800 Soldaten der Bundeswehr sind wegen des Hochwassers in Bayern im Einsatz. Wie eine Sprecherin des Landeskommandos Bayern am Sonntagmittag mitteilte, liegt der Schwerpunkt des Einsatzes derzeit im Landkreis Pfaffenhofen. Dort seien rund 200 Soldaten vor Ort, im Laufe des Tages sollen weitere 100 dazustoßen. Etwa 70 Kräfte befänden sich im Landkreis Dillingen. 

Laut der Sprecherin waren 50 Soldaten im Landkreis Aichach-Friedberg eingesetzt, sie seien am Sonntagmittag wieder entlassen worden. Andere Kräfte seien noch auf dem Weg zu ihren Einsatzorten. Die Soldaten helfen unter anderem beim Befüllen und Verbauen von Sandsäcken. Im Landkreis Günzburg etwa habe die Bundeswehr außerdem Decken, Betten und Fahrzeuge zur Verfügung gestellt, sagte die Sprecherin.

14.01 Uhr: Autobahn A9 auf rund 50 Kilometern Länge gesperrt

Die A9 in Oberbayern ist nach einem Dammbruch auf rund 50 Kilometer teilweise gesperrt worden. Betroffen ist laut Autobahn GmbH zum einen der Abschnitt zwischen Ingolstadt-Süd und Langenbruck in beiden Fahrtrichtungen. Zudem sei der Abschnitt zwischen Pfaffenhofen und dem Autobahnkreuz Neufahrn erheblich eingeschränkt. Es werde empfohlen, den gesamten Bereich großräumig zu umfahren. Weitere Einschränkungen durch Überflutungen gab es zudem auf der A8 in Fahrtrichtung München im Bereich von Sulzemoos. Grund für die Einschränkungen ist nach Angaben der Polizei, dass Fahrbahnen teilweise überspült wurden. Auch für die Polizei sei ein Hochwasser dieses Ausmaßes in diesem Bereich neu, sagte ein Sprecher.

Es gebe zudem Stromausfälle. Betroffen sei eine erhebliche Anzahl von Menschen. Es werde versucht, das Problem zu lösen.

Das Landratsamt hatte die Bewohner von der Orte Reichertshofen, Baar-Ebenhausen und Manching gebeten, umgehend das Erdgeschoss in ihren Häusern und Wohnungen zu verlassen und sich in höhere Stockwerke zu begeben.  

13.53 Uhr: Scholz will sich Bild von Hochwasser-Lage machen

Bundeskanzler Olaf Scholz will sich am Montag selbst ein Bild von der Lage in den Hochwassergebieten machen. Er plane eine Reise ins Katastrophengebiet, hieß es am Sonntag in Regierungskreisen. Weitere Details waren zunächst nicht bekannt. Ursprünglich hatte Scholz geplant, am Montag in München die Fan-Zone für die Fußball-Europameisterschaft zu besuchen. 

13.44 Uhr: Donau-Flut in Günzburg droht

Die Polizei warnt vor der bevorstehenden Überflutung der Unterstadt in Günzburg durch die Donau. Anwohner werden gebeten, sich schnellstmöglich in Sicherheit zu bringen und den Anweisungen der Rettungskräfte Folge zu leisten.

13.28 Uhr: Hochwasser in Plattling - Meldestufe 4 erreicht

Die Isar in Plattling hat inzwischen die höchste Meldestufe vier erreicht. Das berichtet der Hochwassernachrichtendienst (HND) Bayern auf seiner Internetseite. Bereits gegen 12.30 Uhr stand das Wasser demnach 3,50 Meter über dem Normalpegel –Tendenz weiter steigend. Im Laufe des Tages soll die Isar bei Plattling weiter anschwellen. Laut Landratsamt Deggendorf sind Hunderte Einsatzkräfte im Schichtbetrieb vor Ort. Unter anderem müssen weiter Sandsäcke befüllt und verbaut werden.

Die Bevölkerung wird aufgerufen, Dämme und sonstige Hochwasserschutzeinrichtungen nicht zu betreten. Auch abgesperrte Dammhinterwege oder bereits überflutete Flächen sollen keinesfalls betreten oder befahren werden. Landrat Bernd Sibler dankte bereits den Einsatzkräften für ihr Engagement "rund um die Uhr".

13.26 Uhr: Bürgertelefon im Landkreis Freising

Die Hochwasserlage im Landkreis Freising spitzt sich weiter zu. Das Landratsamt hat deshalb ein Bürgertelefon eingerichtet, das unter 08161/600-601 erreichbar ist. Heute ist das Bürgertelefon bis 20 Uhr besetzt, morgen dann wieder ab 8 Uhr.

13.25 Uhr: Weitere Evakuierungen in Günzburg nötig

In der Unterstadt von Günzburg müssen weitere Bereiche evakuiert werden, da die Hochwasserlage weiter akut ist. Das hat das Landratsamt Günzburg mitgeteilt. Die betroffenen Bürger werden gebeten, sich an die Anweisungen der Rettungs- und Einsatzkräfte zu halten. Der Verkehr wird von Polizei und Einsatzkräften geregelt.

13.23 Uhr: Notunterkünfte im Landkreis Neu-Ulm wegen Hochwassers verlegt

Im Landkreis Neu-Ulm müssen wegen des Hochwassers zwei Erstanlaufstellen für Geflüchtete evakuiert werden. Wie das Landratsamt Neu-Ulm mitteilte, werden rund 200 Menschen aus einer Unterkunft in Nersingen in die Halle der Berufsschule in Neu-Ulm gebracht. Es werde befürchtet, dass Wasser in die Halle in Nersingen eindringen könnte. Die Notunterkunft in der Fuggerhalle in Weißenhorn sei bereits vorsichtshalber in den Vöhringer Stadtteil Illerberg verlegt worden.

13.22 Uhr: Straßen und Plätze in Passau unter Wasser - Verschärfung der Lage

Die Drei-Flüsse-Stadt Passau in Niederbayern hat aufgrund des Starkregens ebenfalls mit erheblichem Hochwasser zu kämpfen. Der Pegelstand der Donau ist inzwischen auf mehr als 7,70 Meter angestiegen, wie der Hochwassernachrichtendienst mitteilte. Zahlreiche Straßen und Plätze in Stadtgebiet stehen unter Wasser. Die Stadt rechnet im Laufe des Tages und zu Beginn der neuen Woche mit einer Verschärfung der Lage.

13.01 Uhr: Kein Strom mehr in Allershausen

Wegen der kritischen Hochwassersituation wird jetzt in Allershausen der Strom abgeschaltet. Das hat das Landratsamt Freising mitgeteilt. Die entsprechende Maßnahme sei von der Führungsgruppe Katastrophenschutz für das gesamt Ortsgebiet veranlasst worden.

12.45 Uhr: 22-jähriger Feuerwehrmann nach Einsatz in Offingen vermisst

Nach einem Evakuierungseinsatz in der Nacht in Offingen im Landkreis Günzburg wird ein 22-jähriger Mann vermisst. Das hat ein Sprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd-West soeben bestätigt.

Der Mann war mit einem Kollegen von der Freiwilligen Feuerwehr und drei Helfern der DLRG gegen 02.50 Uhr in einem Boot zu einer Evakuierung unterwegs, als das Boot kenterte. Vier der Helfer konnten aus dem Wasser gerettet werden, der 22-Jährige blieb vermisst. Nach ihm wird seit den frühen Morgenstunden intensiv gesucht. Inzwischen sind auch zwei Hubschrauber im Einsatz.

12.36 Uhr: Hochwasser-Alarm im Landkreis Kitzingen

Im Landkreis Kitzingen sind in der Nacht nach schweren Gewittern und überlaufenden Flüssen und Bächen zahlreiche Straßen und Keller überflutet. Laut Landratsamt steht der Landkreis an der Grenze zum Katastrophenalarm.

12.35 Uhr: Söder - 40.000 Einsatzkräfte wegen Hochwasser in Bayern unterwegs

Zur Bewältigung des Hochwassers sind bislang rund 40.000 Einsatzkräfte in ganz Bayern unterwegs. Dies sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) vor Journalisten im oberbayerischen Reichertshofen. "Das wichtigste wird jetzt sein in den nächsten Stunden, die Ablösungen gut zu organisieren."

Es müssten diejenigen abgelöst werden, die schon sehr lange im Einsatz seien, sagte Söder. "Denn je länger du ohne Ablöse im Einsatz bist, desto eher besteht die Gefahr, dass irgendein Fehler passiert, dass Ermüdung passiert. Und dann tritt die schnellere Gefahr für Leib und Leben ein."

12.32 Uhr: Reichertshofen - Habeck dankt Rettungskräften

Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) hat bei einem Besuch im Hochwassergebiet im oberbayerischen Reichertshofen den Rettungskräften für ihre Arbeit gedankt. Es müsse alles dem Ziel untergeordnet werden, dass die Menschen, die sich in Gefahr befänden, geborgen würden, sagte Habeck: "Wenn es weitere Hilfsgesuche gibt, dann werden die sicher erfüllt werden."

Der Vizekanzler machte sich bei seinem Besuch gemeinsam mit Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder und Landesinnenminister Joachim Herrmann (beide CSU) ein Bild von der Lage. 

12.28 Uhr: Landkreis Günzburg - Lage weiter angespannt, vor allem in Offingen

Auch im Landkreis Günzburg bleibt die Hochwasserlage weiter angespannt. In Offingen hat das Hochwasser in der Nacht die Pegelstände eines hundertjährigen Hochwassers weit überschritten. Weitere Gebiete im Landkreis Günzburg sind laut Landratsamt immer noch großflächig überflutet. Aktuell steigt auch der Pegel der Günz im nördlichen Landkreis an, weshalb die Bevölkerung auch dort wieder verstärkt zur Vorsicht aufgerufen ist. Die Hochwasserlage im südlichen Landkreis hat sich dagegen leicht entspannt.

12.19 Uhr: An Paar droht weiterer Damm zu brechen

An der Paar droht ein weiterer Dammbruch. Betroffen sind Gemeinden im Landkreis Pfaffenhofen: Rottmannshart, Westenhausen, Lindach, Ernsgaden, Irsching und Knodorf. Bewohner werden gebeten, sich umgehend in höher gelegene Stockwerke zu begeben. Erdgeschoss und Kellerraum sollten gemieden werden. Bei akuten Notfällen sollte man die Feuerwehr unter der Notrufnummer 112 verständigen.

12.05 Uhr: Hochwasser in Straubing – Stadt setzt Dammwachen ein

Weil der Donaupegel in Straubing weiter steigt und laut Hochwassernachrichtendienst (HND) Bayern im Laufe des Tages die höchste Meldestufe vier überschreiten wird, hat die Stadt neue Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung getroffen. Laut einer Mitteilung werden ab 15 Uhr Dammwachen eingesetzt. Das bedeutet: Feuerwehrkräfte beobachten den Damm vor Ort und melden sowohl Pegelstände als auch eventuelle Schäden am Damm. Außerdem werden weiter Sandsäcke befüllt.

12.02 Uhr: Hochwasser im Landkreis Augsburg – Stromausfälle und kostenlose Störungshotline

Durch das Hochwasser kommt es laut Landkreis Augsburg immer wieder zu Stromausfällen. Die Lechwerke (LEW) haben deshalb unter der Telefonnummer 0800 - 5396380 eine kostenlose Störungshotline eingerichtet.

11.47 Uhr: Landratsamt – Bundeswehr hilft im Kreis Dillingen mit 70 Mann

In den Hochwassergebieten im Landkreis Dillingen a.d.Donau hilft seit Sonntagmorgen die Bundeswehr im Kampf gegen das Hochwasser. Rund 70 Mann der Bundeswehr seien zur Unterstützung der Hilfskräfte im Landkreis im Einsatz, teilte das Landratsamt mit.

30 Mann unterstützten beim Befüllen von Sandsäcken in der Stadt Höchstädt, sie sollten anschließend in der Stadt Wertingen bei der Verbauung von Sandsäcken helfen. Weitere 40 Mann seien in Peterswörth, einem Gemeindeteil der Stadt Gundelfingen, mit dem Aufbau von Sandsäcken beschäftigt. Dort sei die Donau linksseitig in Flussrichtung über die Ufer getreten. Ein am Vortag errichteter Behelfsdamm sei gebrochen. 

11.45 Uhr: Landshut – Feuerwehr und Stadt warnen Schaulustige

In Landshut warnen Feuerwehr und Stadt davor, Dämme, Deiche und Überflutungsflächen zu betreten. Dadurch würden aktuell Einsatzkräfte behindert und die eigene Sicherheit der Schaulustigen gefährdet. Die Stadt Landshut und die Einsatzkräfte bitten die Bevölkerung aus gegebenem Anlass eindringlich darum, die vom Hochwasser betroffenen Bereiche entlang der Isar und der Flutmulde – insbesondere auch die Dämme und Deiche – im Interesse der eigenen Sicherheit zu meiden. Auch die Stadt Augsburg meldet Probleme mit Schaulustigen.

11.43 Uhr: Hochwasser in Mittel- und Oberfranken – Entspannung in Sicht

Die Hochwasserlage in Mittel- und Oberfranken soll sich zunächst nicht deutlich verschlimmern. Dem Hochwassernachrichtendienst Bayern (HND) zufolge hat der Pegel der Schwarzach im Nürnberger Land im Bereich Rasch den vorläufigen Scheitelpunkt überschritten, weist aber immer noch Meldestufe drei auf. Der Pegel der Schwarzach in Wendelstein steigt momentan an und könnte im Laufe des Tages noch die Meldestufe drei erreichen. In Oberfranken sind die Hochwasserscheitel in den Oberläufen der Gewässer bereits überschritten.

11.41 Uhr: Söder und Habeck in Reichertshofen eingetroffen

Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) und Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sind in Reichertshofen eingetroffen. Dort wollen sie sich ein Bild von der Hochwasserlage machen.

11.39 Uhr: Hochwasser – Umspannwerk in Reichertshofen überflutet

Das Umspannwerk in Reichertshofen ist überflutet worden. Es funktioniert nicht mehr. Das bedeutet, dass in nächster Zeit für einen großen Kreis von Leuten der Strom ausfallen wird, so Landrat Albert Gürtner (FW) und der zuständige Kreisbrandmeister.

Es wird erwartet, dass er Stromausfall Folgen hat für Baar Ebenhausen, Rohrbach, Reichertshofen, Karlskron und Teile der Stadt Geisenfeld.

11.36 Uhr: Unwetter sorgt weiter für Zugausfälle und Verspätungen bei der Bahn

Bahnreisende müssen wegen des Unwetters in Süddeutschland weiter mit Zugausfällen und Verspätungen rechnen. Nach einer Auflistung auf der Internetseite des Unternehmens kommt es zum Beispiel zu Ausfällen auf den Strecken München-Nürnberg-Berlin, Stuttgart-Mannheim-Frankfurt, München-Lindau-Bregenz-Zürich, Karlsruhe-Stuttgart-Crailsheim-Nürnberg und Augsburg-Kempten-Oberstdorf. Zwischen Stuttgart und München war nach Unternehmensangaben vom Morgen kein Fernverkehr möglich.

"Wir raten von Reisen in die betroffenen Hochwassergebiete in Bayern und Baden-Württemberg ab", teilte die Bahn mit. Wer seine Reise aufgrund der Unwetterschäden verschieben möchte, könne seine Fahrkarte zu einem späteren Zeitpunkt nutzen, hieß es. Die Zugbindung sei aufgehoben. 

11.33 Uhr: A9 wird im Landkreis Freising wohl gesperrt

Die A9 muss wohl doch bei Allershausen gesperrt werden. Das sagte ein Sprecher des Landratsamts auf BR-Anfrage. Die Glonn drücke immer mehr Wasser auf die Fahrbahn. In Fahrtrichtung München werde der Verkehr schon ab Pfaffenhofen umgeleitet, und in Richtung Norden sei die Sperrung vermutlich auch nur noch eine Frage der Zeit.

11.23 Uhr: Dämme im Bereich Baar-Ebenhausen gebrochen

Im Bereich Baar-Ebenhausen im Landkreis Pfaffenhofen sind zwei Dämme gebrochen. Laut amtlicher Gefahrendurchsage sind davon die Gemeinden Reichertshofen, Baar-Ebenhausen und Manching betroffen. Bewohner werden gebeten, umgehend das Erdgeschoss zu verlassen und sich in höhere Stockwerke zu begeben.

11.15 Uhr: Monats-Regenmengen binnen eines Tages im Süden

Die Unwetter der vergangenen Tage haben mancherorts binnen 24 Stunden mehr Regen fallen lassen, als im Durchschnitt in einem Monat erwartet wird. In Kißlegg in Baden-Württemberg seien am Freitag 130 Liter auf den Quadratmeter an einem Tag gefallen, teilte der Deutsche Wetterdienst in Offenbach auf Anfrage mit.

Im Schnitt würden dort in einem Monat 118 Liter erwartet. In Bad Wörishofen in Bayern seien es bei dem Starkregen 129 Liter binnen 24 Stunden gewesen, der Schnitt liege bei 101 Litern im Monat. Das seien im Schnitt in der Unwetterregion im Süden alles Monatswerte, was innerhalb eines Tages an Niederschlag gefallen sei.

11.10 Uhr: Katastrophenfall im Kreis Pfaffenhofen - Notlage in Reichertshofen

Im Landkreis Pfaffenhofen gilt der Katastrophenfall. Zwei Drittel des Kreises mit rund 130.000 Einwohnern befinden sich in einer akuten Notlage. Vielerorts gibt es große Überflutungen. Altenheime in Hohenwart und Baar Ebenhausen wurden schon evakuiert. Zwei weitere Seniorenheime in Vohburg und Manching könnten ebenfalls noch betroffen sein.

Das aktuell drängendste Problem hier ist das Umspannwerk in Reichertshofen. Es droht vollzulaufen. Hier handelt es sich um kritische Infrastruktur. Das Hochwasser kann hier großflächig die Stromversorgung lahmlegen. Direkt neben dem Umspannwerk befindet sich das Feuerwehrhaus, dessen Zufahrt nun ebenfalls überflutet wird.

11.06 Uhr: Hochwasserlage in Niederbayern - Abens, Isar und Donau steigen

In Niederbayern spitzt sich die Hochwasserlage besonders an den Flüssen Abens, Isar und Donau zu. Wie der Hochwassernachrichtendienst (HND) Bayern meldet, haben die Wasserstände der Abens bei Aunkofen im Kreis Kelheim und der Donau in Kelheim am Morgen die höchste Meldestufe vier überschritten.

Wie das Landratsamt Kelheim auf seiner Internetseite berichtet, sei ein weiterer Anstieg nicht auszuschließen. Deshalb habe das Amt bereits eine Örtliche Einsatzleitung eingerichtet – bestehend aus Kräften von Katastrophenschutz, Polizei, Feuerwehr, BRK, DLRG und THW.

11.04 Uhr: "Etwas zurückgeben" - Helfer aus dem südlichen Oberbayern unterstützen in Hochwassergebieten

Helfer aus dem Landkreis Berchtesgadener Land haben die ganze Nacht in den Hochwassergebieten in den Landkreisen Pfaffenhofen und Neuburg-Schrobenhausen die Einsätze unterstützt.

Der Zug, der aus 130 Einsatzkräften von Freiwilligen Feuerwehren des gesamten Landkreises Berchtesgadener Land, dem BRK und den Maltesern besteht, war am Samstagabend aufgebrochen. Nach Worten der Einsatzleitung wollte man jetzt etwas zurückgeben. Denn in vielen Katastrophenfällen sei bereits dem Landkreis Berchtesgadener Land geholfen worden.

10.58 Uhr: Hochwasserlage im Landkreis Dillingen bleibt angespannt

Nach Auskunft des Landratsamtes bleibt die Hochwasserlage im Landkreis Dillingen weiterhin sehr angespannt. Aktuell steht die Entwicklung des Wasserstandes an der Zusam im Bereich der Gemeinde Buttenwiesen und der Stadt Wertingen im Fokus des Krisenstabes im Landratsamt.

Nach der aktuellen Prognose des Hochwassernachrichtendienstes des Wasserwirtschaftsamtes Donauwörth soll der Scheitel am Pegel Pfaffenhofen gegen 10 Uhr erreicht worden sein, allerdings ist für heute erneut flächendeckend Starkregen angekündigt.

10.44 Uhr: Habeck über Tod des Feuerwehrmanns - In Gedanken bei seinen Angehörigen

Vor seinem Besuch im Hochwassergebiet hat Vizekanzler Robert Habeck vom Tod des Feuerwehrmanns im Landkreis Pfaffenhofen erfahren. "Es ist furchtbar. Er starb, als er Menschen vor dem Hochwasser retten wollte", sagte Habeck. "In Gedanken bin ich bei seinen Angehörigen, Freunden und Kollegen, ihnen viel Kraft."

10.38 Uhr: Habeck und Söder in Flutgebiet erwartet

Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) reist am Sonntag in die bayerischen Hochwassergebiete. Gemeinsam mit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Landesinnenminister Joachim Herrmann (beide CSU) wird sich der Bundeswirtschaftsminister zunächst in Reichertshofen im oberbayerischen Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm ein Bild von der Lage machen. Sie werden gegen 11 Uhr vor dem Feuerwehrhaus erwartet. Ob es für sie noch ein durchkommen geben wird, ist aktuell unklar. Die Straße ist überflutet.

Nach Reichertshofen wollen die Politiker Babenhausen im schwäbischen Landkreis Unterallgäu besuchen.

10.20 Uhr: Überflutungsgefahr an Paar nochmals deutlich gestiegen

Die Integrierte Leitstelle Ingolstadt hat eine amtliche Gefahrenmeldung für die Gemeinden Hohenwart, Reichertshofen, Baar-Ebenhausen und Manching herausgegeben. In den Paar-Anliegergemeinden ist die Überflutungsgefahr nochmals deutlich angestiegen. In der Meldung heißt es: "Begeben Sie sich umgehend in höher gelegene Stockwerke. Betreten Sie keinesfalls mehr Kellerräume. Versuchen Sie nicht, Gegenstände aus tiefer gelegenen Stockwerken in Sicherheit zu bringen. Bewahren Sie Ruhe. Im akuten Notfall verständigen Sie die Feuerwehr unter der Notrufnummer 112."

10.17 Uhr: Weitere teils kräftigte Gewitter im Süden und Osten

Nach den heftigen Regengüssen der vergangenen Tage müssen sich die betroffenen Regionen in Deutschland auch heute erneut auf Starkregen und Gewitter einstellen. Ab dem Mittag seien südlich des Mains bis zur Donau erneut heftige Gewitter mit Niederschlagsmengen von bis 25 Litern pro Quadratmeter in kurzer Zeit möglich, teilte der Deutsche Wetterdienst in Offenbach mit. Örtlich könnten es in kurzer Zeit bei Unwettern auch bis zu 60 Liter werden. Zum Abend hin ziehen die Unwetter Richtung Süden und es gebe im Alpenvorland kräftige Gewitter und Starkregen. 

10.06 Uhr: Chamer Landrat - "Sind mit blauem Auge davongekommen"

Die Hochwasserlage im Oberpfälzer Landkreis Cham hat sich leicht entspannt. Nachdem dort in der Nacht Meldestufe vier überschritten worden war, geht der Pegel laut Hochwassernachrichten noch heute unter die Meldestufe drei zurück. "Der Landkreis Cham ist mit einem blauen Auge davongekommen", fasste Landrat Franz Löffler (CSU) die Hochwasserlage zusammen.

Die Einsatzkräfte im Landkreis Cham rückten bis Samstagabend zu rund 50 hochwasserbedingten Einsätzen aus - hauptsächlich vollgelaufene Keller oder überschwemmte Fahrbahnen und Gehwege. Am Satzdorfer See im Kreis Cham mussten neun Angler mit Booten der Wasserrettung aus dem Gefahrenbereich geholt werden.

10.02 Uhr: Bürgertelefon im Landkreis Dachau

Im Landkreis Dachau gibt es jetzt ein Bürgertelefon für Fragen rund um das Hochwasser und dessen Folgen. Es ist erreichbar unter: 08131 74-250 und -131. In der Nacht wurde auch im Landkreis Dachau der Katastrophenfall ausgerufen, nachdem die Pegelstände an der Glonn, der Maisach sowie der Amper weiter angestiegen waren.

09.58 Uhr: Regensburg erwartet Meldestufe vier

Der Donaupegel in Regensburg steigt weiter an. Wie der Hochwassernachrichtendienst (HND) Bayern meldet, überschritt der Wasserstand in Regensburg am Morgen bereits Meldestufe drei. Das bedeutet, dass einzelne bebaute Grundstücke oder Keller überflutet sind, Straßen und Gehwege gesperrt werden mussten.

Im Laufe des Tages steuert der Pegel an den Messstellen Eiserne Brücke und Schwabelweis jeweils auf die höchste Meldestufe vier zu. Wird diese Stufe überschritten, werden bebaute Gebiete in größerem Umfang überflutet oder Einsatz der Wasser- oder Dammwehr ist in größerem Umfang erforderlich, so der HND.

09.55 Uhr: Hochwasser entlang der Vils

Auch die niederbayerische Vils führt Hochwasser. An der kleinen Vils bei Dietelskirchen herrscht Hochwassermeldestufe 2, dort kommt es teilweise bereits zu Ausuferungen in nicht bebauten Gebieten. An der Großen Vils in der Stadt Vilsbiburg herrscht Meldestufe 1. Der Pegel dort lag um 09.30 Uhr bei 1,69 und damit einen Zentimeter unter Meldestufe 2, Tendenz steigend.

09.53 Uhr: Hochwasser Landshut - Mobile Schutzmauer an Isar aufgebaut

Das Hochwasser der Isar hat im Stadtgebiet Landshut die zweithöchste Meldestufe 3 erreicht. Es wurden erste Straßen, Geh- und Radwege gesperrt. Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) und der Freiwilligen Feuerwehr haben mit Unterstützung von Kräften der Stadt Landshut die mobile Hochwasserschutzwand im Bereich zwischen Ländtor und Zweibrückenstraße am Rand der Altstadt aufgebaut.

Auch die "Flutmulde", die seit ihrer Fertigstellung 1955 Landshut vor großen Hochwassern geschützt hat und Teile des Isarhochwassers ab einem bestimmten Pegel die Stadt herumleitet, sei angesprungen, bestätigte ein Feuerwehsprecher auf Anfrage des BR.

Die Stadt Landshut geht unter Verweis auf den aktuellen Trend des Hochwassernachrichtendiensts Bayern davon aus, dass der Scheitel der Hochwasserwelle am Nachmittag erreicht werden könnte. Dabei so die Einschätzung dürfte die Meldestufe 4 (ab 3,80 Meter) nicht erreicht werden.

09.37 Uhr: Entwarnung in Miesbach und Rosenheim

Im Einzugsbereich des Inns hat sich die Lage deutlich entspannt. Das Wasserwirtschaftsamt Rosenheim hat für den Landkreis Miesbach sowie für Stadt und Landkreis Rosenheim Entwarnung gegeben.

Im Landkreis Miesbach sei der Wasserstand der Schlierach deutlich gesunken. Dort stand der Pegel am Samstag kurz vor der Meldestufe 1. Im Landkreis Rosenheim seien die Pegel von Inn und Mangfall rückläufig, so das Wasserwirtschaftsamt Rosenheim. In Wasserburg und Rosenheim hatte der Inn am Samstag ebenfalls Meldestufe 1 erreicht.

09.33 Uhr: Unterfränkischen Wasserwacht hilft im Hochwassergebiet Günzburg

Der Wasserrettungszug der unterfränkischen BRK-Wasserwacht ist aktuell im Landkreis Günzburg im Einsatz. Die Helfer waren am Samstag aufgebrochen.

09.08 Uhr: Wasserwirtschaftsamt Kempten - Hochwasserlage im Allgäu entspannt sich

Die Hochwasserlage im Allgäu entspannt sich etwas. Das sagte Karl Schindele, Leiter des Wasserwirtschaftsamts Kempten, dem BR. "Die Pegelstände in unserem Zuständigkeitsbereich gehen zurück, auch der Wasserstand in den Hochwasserrückhaltebecken", so der Amtsleiter.

Auch im Unterallgäu hat sich die Hochwasserlage - bis auf Babenhausen - entspannt. Der Unterallgäuer Landrat Alex Eder (FW) sagte dem BR, dass sich die Einsatzlage "jetzt ziemlich auf Babenhausen beschränkt". Ein Drittel des 5.000-Einwohner-Orts stand am Samstag nach Einschätzung des Landrats unter Wasser. Nach Angaben des Landratsamts wurde 140 Menschen in Sicherheit gebracht. 23 werden aktuell in der Jugendbildungsstätte betreut, 36 werden im Schulzentrum versorgt. Die B300 in Babenhausen ist wasserfrei und kann befahren werden. Auch andere Straßen sind nach Angaben des Landratsamts wieder befahrbar.

09.04 Uhr: Mit dem Boot "von Haus zu Haus" in Dinkelscherben

In Dinkelscherben sitzen immer noch die Anwohner in rund 150 Haushalten im Wasser. Wie Bürgermeister Edgar Kalb dem BR sagte, würden die Menschen, die weiter in ihren Häusern ausharren wollten, mit Lebensmitteln versorgt. "Wir fahren jetzt dann mit dem Boot von Haus zu Haus", so Kalb. Die Trinkwasserversorgung laufe, aber der Strom sei abgestellt.

09.01 Uhr: 290 Feuerwehreinsätze wegen Hochwasser in München

Der Starkregen hat auch Folgen im Stadtgebiet von München. Wie die Münchner Feuerwehr mitteilte, ist es zu zahlreichen Einsätzen gekommen. Straßen mussten gesperrt werden. Am Samstagabend wurde die Hochwassermeldestufe 2 der Isar überschritten.

Seit Samstag 6.00 Uhr hat die Feuerwehr nach eigenen Angaben mehr als 290 Einsätze im gesamten Stadtgebiet abgearbeitet. Vor allem müssen die Einsatzkräfte vollgelaufene Keller und Tiefgaragen auspumpen. Zudem sind mehrere Bäume umgestürzt, da der Boden stark aufgeweicht ist.

08.53 Uhr: THW stockt Einsatzkräfte in Hochwassergebieten auf

Das Technische Hilfswerk (THW) hat die Zahl seiner Einsatzkräfte in den Überschwemmungsgebieten in Süddeutschland deutlich aufgestockt. Mittlerweile seien mehr als 1.800 Kräfte im Einsatz, teilte eine Sprecherin mit. Die Helferinnen und Helfer sichern demnach Dämme ab, helfen beim Befüllen von Sandsäcken und unterstützen bei Evakuierungen von Bewohnern in überfluteten Gebieten. Parallel zum THW sind Feuerwehr und andere Nothelfer im Einsatz. Vom Dauerregen betroffen sind vor allem Bayern und Baden-Württemberg.

08.52 Uhr: Katastrophenfall im Landkreis Dachau - A8 teils gesperrt

Im Landkreis Dachau ist in der Nacht der Katastrophenfall ausgerufen worden. Die Pegelstände an der Glonn, der Maisach sowie der Amper sind weiter angestiegen. Teile von Petershausen wurden in der Nacht überflutet. 50 Wohnhäuser sind dort betroffen. Die Einsatzkräfte haben bisher elf Personen gerettet, weitere Evakuierungen werden laut Landratsamt vorbereitet. Die Asylunterkunft direkt neben der Glonn war bereits am Abend evakuiert worden. Die A8 ist in Fahrtrichtung München zwischen den Anschlussstellen Sulzemoos und Dachau/Fürstenfeldbruck weiterhin gesperrt.

08.44 Uhr: Babenhausen - Polizei bittet um weißes Laken als Hilferuf

Im hochwassergeplagten Babenhausen im Unterallgäu werden die Bewohner gebeten, ein weißes Laken aus ihren Fenstern zu hängen. Dies gelte insbesondere für besonders hilfsbedürftige Menschen, teilte die Polizei in einem Video auf "X" mit.

08.30 Uhr: B300 nach Überflutung wieder frei

In Diedorf im Westen von Augsburg ist die B300 wieder weitgehend befahrbar. Nach einem Dammbruch war der Ort am Samstagmittag überschwemmt worden. Die Bundesstraße musste gesperrt werden.

08.24 Uhr: Unwetterwarnung aufgehoben

Der Deutsche Wetterdienst hat die Unwetterwarnung vor heftigem Starkregen und ergiebigem Dauerregen aufgehoben.

08.13 Uhr: Evakuierungen im Landkreis Freising

Weil in Hohenkammer im Landkreis Freising große Flächen unter Wasser stehen, müssen Einwohner evakuiert werden. Mittlerweile sind es 150 Menschen.

Die Glonn, die in die Amper mündet, hat inzwischen die Meldestufe 4 überschritten. Für die Amper wird gegen Mittag mit Meldestufe 3 und am Nachmittag dann Meldestufe 4 an der Messstelle in Inkofen erwartet. Auch entlang der Abends ist laut Landratsamt weiterhin mit Überschwemmungen bebauter Gebiete zu rechnen. Grundsätzlich wird empfohlen, sich von Kellern, Tiefgaragen und tiefergelegenen Flächen in Flussnähe fernzuhalten.

07.55 Uhr: Augsburger Landrat - Sind relativ gut durch die Nacht gekommen

Der Landkreis Augsburg ist laut Landrat Martin Sailer "relativ gut" durch die Nacht gekommen. Rund 2.000 Einsatzkräfte seien am Samstag im Einsatz gewesen - ein großes Aufgebot von Feuerwehr, Rotem Kreuz und Wasserwacht.

Teile der Orte Nordendorf, Kühlenthal und Batzenhofen im Norden des Landkreises mussten evakuiert werden. Die Menschen hätten die Gebäude freiwillig verlassen, es seien keine Zwangsräumungen nötig gewesen, berichtete Sailer auf BR-Anfrage. Die meisten seien bei Freunden oder Verwandten untergekommen, das zentrale Notlager an der Augsburger Messe sei "nicht so arg" in Anspruch genommen worden.

07.30 Uhr: 43-Jährige in Schrobenhausen vermisst

In Schrobenhausen wird eine 43-jährige Frau vermisst. Sie soll sich in einem Keller eines Hauses aufgehalten haben, als das Hochwasser kam. Die Rettungskräften können aktuell nicht zum Haus vordringen.

07.19 Uhr: Feuerwehrmann stirbt bei Hilfseinsatz

In Affalterbach/Uttenhofen im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm ist ein 42-jähriger Feuerwehrmann bei einem Hochwassereinsatz ums Leben gekommen. Nach Polizeiangaben wurde die Freiwillige Feuerwehr Ehrenberg-Pfaffenhofen kurz nach 23 Uhr zu einem Einsatz gerufen, weil mehrere Menschen in einem Bungalow eingeschlossen waren, der vom Wasser umgeben war.

Vier Feuerwehrler setzten sich in ein Boot, um den Menschen zu helfen. Dieses Boot kenterte allerdings im Hochwasser. Während sich drei Einsatzkräfte retten konnten, verunglückte der 42-Jährige tödlich. Er galt zunächst als vermisst. Gegen 02.20 Uhr wurde seine Leiche gefunden.

06.50 Uhr: Wetterdienst rechnet im Süden mit weiterem Starkregen

Noch keine Entwarnung in den von Überflutung betroffenen Gebieten Süddeutschlands: In weiten Teilen Bayerns und Baden-Württembergs besteht laut Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes (DWD) erneut die Gefahr von teils unwetterartigen Gewittern mit Starkregen.

Der DWD-Prognose vom Sonntagmorgen zufolge ist von Mittag an bis in die Nacht zum Montag hinein mit den Unwettern zu rechnen. Es könnten abermals Straßen und Keller überflutet werden.

06.47 Uhr: Lage in Altenmünster entspannt sich etwas

In der Gemeinde Altenmünster im Landkreis Augsburg entspannt sich die Lage ein wenig. Zwar steigen die Pegel nach Angaben der Gemeinde. Jedoch seien die Zuflüsse aus den Bächen deutlich zurückgegangen. Wie Bürgermeister Florian Mair dem BR sagte, sei damit zu rechnen, dass die Scheitelwelle der Zusam gegen 08.00 Uhr in Altenmünster durchlaufe.

In der Nacht hatten Einsatzkräfte ein Altenheim räumen müssen. Die Evakuierung ist abgeschlossen. Die Heimbewohner wurden an der Messe Augsburg untergebracht. Auch fehlt überall in Altenmünster der Strom, weil die Transformatorenhäuschen im Hochwasser stehen.

06.33 Uhr: Ausfälle und Verspätungen bei der Bahn

Die Überschwemmungen in Süddeutschland ziehen den Bahnverkehr schwer in Mitleidenschaft. Betroffen sind sowohl Fern- als auch Regionalverkehr, wie die DB auf ihren Webseiten mitteilte. Zugausfälle und lange Verspätungen soll es auch an diesem Sonntag auf mehreren wichtigen Strecken geben, darunter München-Berlin, München-Zürich, Stuttgart-Frankfurt und Karlsruhe-München. 

Gänzlich eingestellt ist der Zugverkehr in Bayern auf mehreren Regionalstrecken, vor allem in Schwaben. So fahren von Kempten keine Züge mehre Richtung Immenstadt und Memmingen, gesperrt sind auch die Strecken Memmingen - Sonthofen und Günzburg - Mindelheim. In Oberbayern stoppte die DB wegen Hochwassers den Zugverkehr zwischen Murnau und Garmisch-Partenkirchen sowie zwischen Tutzing und Weilheim. 

06.20 Uhr: Bahnstrecke wegen Hangrutsch gesperrt

Die Strecke der S7 zwischen Wolfratshausen und Höllriegelskreuth südlich von München ist nach einem Hangrutsch aufgrund der Regenfälle gesperrt, wie die S-Bahn München mitteilte. Die Sperrung soll demnach voraussichtlich bis Montag andauern. 

06.18 Uhr: Hochwasser Schwaben: Überschwemmungen an Günz und Mindel

Während die Pegel der Flüsse im Einzugsbereich teilweise wieder fallen, bereiten Mindel und Günz weiter Probleme. In Weißenhorn, Offingen (Lk. Günzburg) und Ichenhausen (Lk. Günzburg) kam es nach Angaben des Polizeipräsidiums Schwaben Süd-West zu Überschwemmungen, in den betroffenen Orten mussten teilweise Häuser evakuiert werden. Der Pegel der Mindel bei Offingen hatte bereits am Samstagvormittag Meldestufe drei erreicht und ist seitdem kontinuierlich weiter gestiegen.

06.15 Uhr: Zwei Altenheime evakuiert

Mehr als 200 Menschen sind im Landkreis Pfaffenhofen in der Nacht vor dem Hochwasser in Sicherheit gebracht worden oder haben ihre Häuser selbst verlassen. Zwei Altenheime seien evakuiert worden, sagte Landrat Albert Gürtner (Freie Wähler). In den Häusern habe ein Stromausfall gedroht, die rund 140 betroffenen Bewohner seien in Krankenhäusern untergebracht worden. Zudem seien mindestens 100 weitere Menschen von Evakuierungen in ufernahen Bereichen betroffen gewesen. Es gebe Notunterkünfte in Turnhallen.

03.38 Uhr: Weitere Evakuierungsaufrufe für den Landkreis Augsburg

Für Kühlenthal und Allmanshofen gibt es amtliche Evakuierungsaufrufe. Konkret betrifft das in Kühlenthal den Bereich zwischen Blankenburger Str. und Schmutter bis zur Einmündung in die Hauptstraße, den Bereich Hauptstraße ab der Einmündung der Blankenburger Straße bis zur Schmutter; Am Graben östliche Hausnummern 11-25, den Schmutterweg ab Einmündung am Graben bis zur Schmutter, den Bereich zwischen Mittelmähder und Schmutter und die Nachtweide. In Allmanshofen betrifft es die Siedlungsstraße, Klause und An der Schmutter. Die Einsatzkräfte stellen Transportmöglichkeiten für Menschen bereit, die das Gebiet nicht verlassen können.

02.42 Uhr: ICE-Waggons entgleisen nach Erdrutsch - kein Bahnverkehr zwischen München und Stuttgart

Nach einem Erdrutsch im baden-württembergischen Schwäbisch Gmünd gibt es derzeit keinen Bahnfernverkehr zwischen Stuttgart und München. Wie lange die Strecke unterbrochen sein wird, kann die Bahn laut einem Sprecher derzeit nicht abschätzen. Der Erdrutsch blockiert die Ausweichstrecke zwischen Aalen und Stuttgart, nachdem bereits zuvor zwischen Ulm und Augsburg kein Fernverkehr wegen des Hochwassers in Süddeutschland möglich war und Fernzüge umgeleitet werden mussten. 

Infolge des Erdrutsches sind zwei Waggons eines ICE bei Schwäbisch Gmünd entgleist. Laut Polizei gab es keine Verletzte.

00.30 Uhr: Kleiner Katastrophenfall im Landkreis Amberg-Sulzbach aufgehoben

Der Landkreis Amberg-Sulzbach hat den kleinen Katastrophenfall nach Artikel 15 des Katastrophenschutzgesetzes wieder aufgehoben. Nach Angaben einer Sprecherin des Landratsamts gibt es keinen Koordinierungsbedarf mehr für die Einsatzkräfte im Landkreis. In Hahnbach sinkt der Pegel demnach stetig. Dort werden noch Keller ausgepumpt, die nach starken Gewittern vollgelaufen sind. In einigen Häusern ist zudem der Strom ausgefallen. Betroffen war die Ortsdurchfahrt von Hahnbach sowie die Ortsteile Unterschalkenbach und Oberschalkenbach. Die Arbeiten werden noch bis morgen Mittag andauern, so die Sprecherin des Landratsamtes. Auch in Ursensollen waren Straßen überflutet, genauso wie in Vilseck.

Samstag, 1. Juni 2024

23.40 Uhr: Neu-Ulm hat Hochwasserscheitel überstanden - Schäden unklar

Die Stadt Neu-Ulm hat den Scheitel der Hochwasserwelle an Donau und Iller nach Einschätzung der Stadtverwaltung überstanden. Trotz sehr hoher Pegelstände blieb das befürchtete 100-jährige Hochwasser demnach aus. "Wie hoch die möglichen Schäden sind, werden wir aber erst sehen, wenn sich die Lage wieder normalisiert hat", sagte Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger am Abend. Zwei Straßen, die Donauuferwege und die Radwanderwege an Donau und Iller sollen jedoch bis auf Weiteres gesperrt bleiben.

23.33 Uhr: Rotes Kreuz schickt Wasserretter aus Unterfranken nach Günzburg

Das Bayerische Rote Kreuz sendet Wasserretter aus Unterfranken zum Hilfseinsatz nach Schwaben. Der Wasserrettungszug wird voraussichtlich im besonders betroffenen Landkreis Günzburg zum Einsatz kommen, wie das BRK mitteilte. Die Einsatzkräfte der Wasserwacht aus ganz Unterfranken sind speziell für Hochwassereinsätze ausgebildet, dazu gehören jeweils zwei Boots- und Tauchtrupps. 

In dem schwäbischen Landkreis Günzburg hatten mehrere Gewässer die Pegelstände eines Jahrhunderthochwassers erreicht. Das entspricht einer Flut, die im statistischen Mittel einmal in 100 Jahren erreicht oder überschritten wird. 

23.23 Uhr: Pegel in Hahnbach sinkt - Marktplatz in Kastl unter Wasser

Die Überschwemmungslage in Hahnbach entspannt sich. Derzeit pumpen Feuerwehr und THW mehrere Keller auf dem Marktplatz in Hahnbach sowie in den Ortsteilen Oberschalkenbach und Unterschalkenbach aus. Der Pegel auf den überschwemmten Straßen geht deutlich zurück, das bestätigt eine Sprecherin des Landratsamtes Amberg-Sulzbach. Zur Stunde steigt allerdings das Wasser in Kastl. Hier gab es vor gut einer Woche eine Sturzflut nach einem Starkregen. Aktuell steht dort der Marktplatz wieder unter Wasser. Zudem sind Teile der Stadt Vilseck überschwemmt. Das THW Amberg liefert hunderte Sandsäcke nach Vilseck. Der Landkreis hat zur Bewältigung der Schäden den "kleinen Katastrophenfall" ausgerufen.

22.53 Uhr: Hochwasserprognose für Regensburg verschärft

Die Hochwasserprognosen für die Donau in Regensburg haben sich weiter verschärft. In der Nacht wird Hochwassermeldestufe drei, am Sonntag Meldestufe vier erwartet. Diese beginnt am Pegel Eiserne Brücke bei fünfeinhalb Metern. Möglicherweise wird die Stadt Regensburg den Katastrophenfall ausrufen.

Donauabwärts im Landkreis Straubing-Bogen rechnet man damit, dass die Pegel noch bis Mittwoch steigen. Die Koordinierungsgruppe Katastrophenschutz des Landkreises verfolge die Lage. Sie koordiniert Einsätze und Vorsorgemaßnahmen. Gerade auch bei kleineren Bächen müsse mit Überschwemmungen gerechnet werden, so das Landratsamt. Als Schwerpunkt nennt es vor allem das Labertal (Bayerbach, kleine Laber, Traubach). Mit weitreichenden Sperren von Straßen, Fuß- und Radwegen müsse gerechnet werden. Die Behörden mahnen, die Absperrungen zu beachten, keine überfluteten Straßen zu befahren und den Anweisungen der Einsatzkräfte zu folgen.

Im Oberpfälzer Landkreis Cham sind die Pegel laut Landratsamt bereits leicht rückläufig oder sie stagnieren. Es seien keine größeren Schadensereignisse eingetreten, Verletzte gab es demnach auch nicht.

22.46 Uhr: 670 Anwohner in Schrobenhausen vor der Evakuierung

Feuerwehr und Rettungskräfte bereiten im oberbayerischen Schrobenhausen die Evakuierung von 670 Menschen vor. Im Stadtteil Mühlried und einer Gasse entlang des Flusses Weilach sind Radlader und Boote im Einsatz, wie das Landratsamt Neuburg-Schrobenhausen am Samstagabend mitteilte. Die Behörde richtete außerdem ein Bürgertelefon für Notfälle ein. Die Kommune hatte zuvor den Katastrophenfall ausgerufen. Die Lage ist laut Landrat Peter von der Grün vor allem im südlichen Teil des oberbayerischen Landkreises besorgniserregend.

Im Video: Update zur Hochwasser-Lage in Bayern

Das Hochwasser hat Bayern in Griff. Etliche Flüsse sind über die Ufer getreten. In vielen Kommunen mussten Häuser evakuiert werden.
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Das Hochwasser hat Bayern in Griff. Etliche Flüsse sind über die Ufer getreten. In vielen Kommunen mussten Häuser evakuiert werden.

22.31 Uhr: Überschwemmungen in Hahnbach – Strom teilweise ausgefallen

Der Ortskern des Marktes Hahnbach im Landkreis Ambergs-Sulzbach steht derzeit unter Wasser. Wie das Landratsamt mitteilt, sind etliche Keller vollgelaufen, Straßen überflutet und teilweise sei auch der Strom ausgefallen. Besonders betroffen sind die Ortsteile Ober- und Unterschalkenbach, sowie der Ortskern der Marktgemeinde im Bereich der Bundesstraße 14. Der Verkehr wird aktuell umgeleitet.

Hauptgrund der Überschwemmungen sei nicht der Fluss Vils, sondern die Kanalisation. Sie kann die Regenmassen nicht mehr aufnehmen, so einer Pressesprecherin des Landratsamtes Amberg-Sulzbach. Neben Hahnbach ist auch die Gemeinde Ursensollen betroffen. Zahlreiche Einsatzkräfte von Feuerwehr, BRK, Wasserwacht, THW, Polizei, des Wasserwirtschaftsamtes sind unter der Führung von Kreisbrandmeister Michael Iberer im Einsatz.

22.19 Uhr: Grüne sagen Wahlkampf-Abschluss in Regensburg ab

Wegen des Hochwassers sagen die Grünen ihren Wahlkampf-Abschluss zur Europawahl am Sonntag in Regensburg ab. "Aufgrund der schlimmen Unwetter in Süddeutschland haben wir schweren Herzens entschieden, unsere morgige Veranstaltung in Regensburg abzusagen", teilte die Bundesgeschäftsstelle der Grünen in Berlin am Samstagabend mit. "Die Sicherheit aller geht vor. Unsere Gedanken sind bei allen in der Region, die von dem Hochwasser betroffen sind. Wir danken den vielen Einsatzkräften, Helferinnen und Helfern vor Ort."

Geplant war für Sonntagmittag ein "Townhall-Meeting" mit Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, Europapolitikerin Terry Reintke und dem Bundesvorsitzenden Omid Nouripour. Sie sollten im Kolpinghaus Regensburg zusammen mit der bayerischen Spitzenkandidatin für die Europawahl Andrea Wörle und der bayerischen Parteivorsitzenden Eva Lettenbauer auftreten. Möglicherweise wird eine alternative Veranstaltung an einem anderen Ort angeboten, so ein Pressesprecher auf BR-Nachfrage, man plane noch.

Für Sonntagabend, 18 Uhr, ist eine weitere Abschlussveranstaltung auf dem Marienplatz in München geplant. Diese soll stattfinden.

22.00 Uhr: Dauerregen lässt im Süden Deutschlands allmählich nach

In den von Hochwasser betroffenen oder bedrohten Gebieten in Süddeutschland zeichnet sich laut Deutschem Wetterdienst (DWD) beim Niederschlag eine leichte Entspannung ab. Der flächige Dauerregen lasse im Laufe der Nacht nach, sagte ein DWD-Meteorologe am Samstagabend. "Das werden heute Nacht nicht mehr die ganz großen Regenmengen sein, die wir noch in der letzten Nacht hatten". 

Dafür zögen von Norden her neue Schauer und Gewitter auf, die vor allem am Sonntagnachmittag nochmals die Gefahr lokaler Überflutungen mit sich brächten. Die Schauer könnten kräftig ausfallen und zögen nur langsam. "Wenn das auf die gesättigten Böden trifft, dann hat man dort auch wieder schnell Überflutungen", sagte der Meteorologe.

Besonders gefährdet von den Schauern und Gewittern am Sonntag seien die Schwäbische Alb sowie Bereiche etwas nördlich davon sowie die Region um Augsburg, Nürnberg, Bamberg und Regensburg. 

Bis Sonntagvormittag soll es laut DWD-Prognose in Bayern innerhalb von 12 Stunden nochmals verbreitet 5 bis 10 Liter pro Quadratmeter regnen, gebietsweise vor allem südlich der Donau auch bis zu 20 Liter. Nördlich der Donau sind hingegen gebietsweise Gewitter zu erwarten, Hauptgefahr dabei sei kleinräumiger, aber teils heftiger Starkregen. In Baden-Württemberg soll es bis Sonntagvormittag vor allem im Osten weiter regnen, mit nochmals 15 bis 30 Liter, vereinzelt 40 Liter pro Quadratmeter.

21.39 Uhr: Auch Kreis Dillingen ruft den Katastrophenfall aus

Wegen der ununterbrochenen Regenfälle hat nun auch das Landratsamt Dillingen im bayerischen Teil Schwabens den Katastrophenfall ausgerufen. Am Samstagabend spitzte sich die Hochwasserlage an der Zusam zu, einem Zufluss der Donau, wie die Behörde mitteilte. Der örtliche Krisenstab forderte bei der Bundeswehr Hilfe an. Die Fachleute erwarten an dem kleinen Fluss ein hundertjähriges Hochwasser, das vor allem die nahen Orte Buttenwiesen und Wertingen treffen könnte. 

Derweil bereiten sich die Behörden auch vor, am Sonntag Wasser aus der stark angeschwollenen Donau in den Riedstrom auszuleiten, das ehemalige natürliche Überschwemmungsgebiet des Flusses. Das Landratsamt appellierte an die örtlichen Bauern, ihre Weidetiere in sicheren Ställen unterzubringen.

20.57 Uhr: Unwetterwarnungen für viele Landkreise

Heute Abend gibt es von der östlichen Mitte bis in Teile Bayerns und Baden-Württembergs ausweitend Schauer und teils kräftige Gewitter. Dabei sind örtlich heftiger Starkregen zwischen 25 und 40 l/qm in kurzer Zeit (Unwetter), kleinkörniger Hagel und stürmische Böen möglich. Aufsummiert über mehrere Stunden sind räumlich eng begrenzt auch 40 bis 60 l/qm nicht ausgeschlossen

Auch weiter westlich und nördlich drohen einzelne Gewitter mit Starkregen zwischen 15 und 25 l/qm in kurzer Zeit.

In der Nacht zum Sonntag kann es zunächst weitere Schauer und Gewitter geben. Ebenfalls möglich ist Starkregen mit um 20 l/qm in kurzer Zeit.

20.17 Uhr: Hochwasser in Memmingen - Trinkwasserversorgung gesichert

In Memmingen stehen derzeit Keller unter Wasser und Straßen sind wegen Überflutungsgefahr gesperrt. Laut Oberbürgermeister Jan Rothenbacher sind immer noch zahlreiche Einsatzkräfte von Feuerwehr, THW, Polizei, des städtischen Bauhofs und der Stadtverwaltung im Einsatz. Bisher habe man es durch das Zusammenwirken von allen Kräften geschafft, die Lage zu stabilisieren. Besonders betroffen vom Hochwasser sind nach Angaben der Stadt die Ortsteile Dickenreishausen und Amendingen. Bisher sei es auch gelungen, die Versorgung mit sauberem Trinkwasser und Gas sicher zu stellen. Der Stadtbach fülle sein Bett im Moment nahezu komplett aus, um den Wasserdurchfluss zu optimieren, habe man zum Beispiel die Kämme gehoben, die sonst Schwemmgut zurückhalten.

20.05 Uhr: Rotes Kreuz rettet zwei Menschen mit Helikopter von Hausdach

Das Bayerische Rote Kreuz (BRK) hat am Samstag in Babenhausen zwei Menschen mit einem Helikopter vom Dach ihres Wohnhauses gerettet. Die beiden hätten sich in einer lebensgefährlichen Situation befunden, sagte ein Sprecher des BRK. Das Haus im Landkreis Unterallgäu sei aufgrund der großen Wassermassen einsturzgefährdet gewesen. Weitere Menschen wurden mit Schlauchboten von ihren Häusern abgeholt. Die Einsatzkräfte brachten am Samstag mehr als 100 Menschen in Sicherheit - darunter auch dutzende Kinder. 

Wasserretter mussten zudem Menschen aus ihrem Auto befreien, die wegen der Wassermassen die Türen nicht mehr selbstständig öffnen konnten. Vor allem wegen der Strömung und wegen des steigenden Wassers im Auto könne eine solche Situation schnell lebensgefährlich werden, führte der Sprecher weiter aus

19.56 Uhr: Landkreis Neuburg-Schrobenhausen ruft Katastrophenfall aus

Die Hochwasserlage im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen an Donau, Paar und Weilach spitzt sich zu. Um die Hilfeleistungen bestmöglich koordinieren und bewältigen zu können, hat der Landrat heute den Katastrophenfall ausgerufen.

Für die Donau erwartet das Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt, dass in der Nacht zum Sonntag am Pegel Neuburg die Meldestelle 4 überschritten wird. Problematischer ist die Lage an Paar und Weilach. Für die Paar erwartet das WWA eine extreme Hochwasserlage. Im Schrobenhausener Stadtteil Mühlried ist die Weilach über die Ufer getreten und hat ein Wohngebiet überflutet. Einsatzkräfte bereiten derzeit dort die Evakuierung von Bewohnern vor.

Im gesamten Landkreisgebiet waren am frühen Samstagabend 319 Kräfte an 100 Stellen im Einsatz.

19.43 Uhr: Bundeswehr hilft in Hochwassergebieten in Bayern

Bundeswehrsoldaten sind im Kampf gegen das Hochwasser in Bayern im Einsatz. "Die Bundeswehr unterstützt die beiden Landkreise Günzburg und Aichach-Friedberg, nachdem beide Landkreise einen offiziellen Antrag gestellt hatten", sagte eine Bundeswehr-Sprecherin des Landeskommandos Bayern dem Sender Antenne Bayern am Samstag. "Rund um Günzburg werden Decken und Feldbetten verteilt. Im Landkreis Aichach-Friedberg werden in den nächsten Stunden etwa 50 Bundeswehrsoldatinnen und -soldaten als 'helfende Hände' erwartet. Außerdem sind dort zwei Lkw der Bundeswehr im Einsatz." 

Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hatte bei einem Besuch im stark betroffenen Diedorf im Landkreis Augsburg angekündigt, die Bundeswehr werde die Einsatzkräfte unterstützen. Er mahnte die Menschen, auf unnötige Fahrten zu verzichten. 

19.30 Uhr: Landkreis Augsburg: weitere Menschen sollen Wohnhäuser verlassen

In mehreren Kommunen des Landkreises Augsburg sind weitere Menschen wegen des akuten Hochwassers angehalten, ihre Wohnungen und Häuser zu verlassen. Die Lage werde sich am Abend im nördlichen Teil des Landkreises noch verschärfen, sagte eine Sprecherin des Landratsamtes Augsburg. Teile von Batzenhofen, Gablingen, Langweid, Eisenbrechtshofen, Biberbach, Allmannshofen und die gesamte Gemeinde Nordendorf seien betroffen. Wie viele Menschen sich insgesamt in Sicherheit bringen sollen, war zunächst unklar. Allein in der Gemeinde Nordendorf würden allerdings 2.500 Menschen leben, sagte die Sprecherin.

Die Regierung von Schwaben hat eine Notunterkunft an der Messe Augsburg eingerichtet. Weitere Informationen zu den betroffenen Ortsteilen der Gemeinden und zur Lage im Landkreis können über den Liveticker des Landratsamtes im Internet abgerufen werden.

Zuvor hatten im Landkreis bereits Bewohner in bestimmten Straßenzügen des Ortes Diedorf ihre Wohnhäuser verlassen müssen, weil ein Deich und ein Damm gebrochen waren. Die Maßnahmen seien vorerst abgeschlossen, teilte die Sprecherin mit. In der Diedorfer Schmuttertalhalle seien zunächst rund 70 Menschen untergebracht worden.

Im Video: BR-Reporter Thomas Pösl in Diedorf

Im Markt Diedorf westlich von Augsburg ist ein Damm gebrochen. Von dort berichtet Reporter Thomas Pösl.
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Im Markt Diedorf westlich von Augsburg ist ein Damm gebrochen. Von dort berichtet Reporter Thomas Pösl.

19.15 Uhr: Bayerns Umweltminister: Arbeitsstab Hochwasser eingerichtet

Angesichts der sich zuspitzenden Unwetterlage in Bayern hat das Umweltministerium einen Arbeitsstab Hochwasser eingerichtet, der bayernweit Maßnahmen koordiniert. Insbesondere die staatlichen Talsperren seien auf das Hochwasser vorbereitet, teilte das Ministerium am Samstag mit.

Die Wasserabgaben aus den Talsperren Forggensee, Grüntensee und Rottachsee würden so weit wie möglich reduziert, um die maximale Wassermenge hinsichtlich der Hochwasserwelle in der Donau zurückzuhalten. Zusätzlich erfolge ein Einstau von Wasser etwa in die Rückhaltebecken entlang von Paar, Mindel und Günz. Auch der gesteuerte Flutpolder Weidachwiesen an der Iller werde derzeit geflutet, um Hochwasser gezielt zurückzuhalten.

"Die Lage ist vor allem in weiten Teilen Schwabens sehr ernst. Die Warndienste sind dauerhaft in Alarmbereitschaft und haben die Lage im Blick", sagte Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler). "Was möglich ist, wird getan, um Schäden durch konsequentes Handeln im Vorfeld zu verhindern oder zu reduzieren."

Alle Behörden arbeiteten eng zusammen, um Maßnahmen zum Schutz der Menschen umzusetzen. Glauber rief die Menschen auf, sich etwa über Warndienste und den Hochwassernachrichtendienst (HND) über die Lage zu informieren und sich nicht unnötig in Gefahr zu bringen. Die Pegel eines Jahrhunderthochwassers seien an vielen Orten bereits erreicht oder überschritten, weitere Regionen könnten betroffen sein. 

Im Video: BR-Reporter Andreas Herz in Babenhausen

In Babenhausen im Unterallgäu sollen über 100 Haushalte evakuiert werden. BR-Reporter Andreas Herz berichtet, welche Anstrengungen dafür nötig sind.
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In Babenhausen im Unterallgäu sollen über 100 Haushalte evakuiert werden. BR-Reporter Andreas Herz berichtet.

18.55 Uhr: Amtliche Warnung vor akutem Hochwasser entlang der Schmutter – Menschen sollen Häuser verlassen

In Altenmünster, Batzenhofen, Gablingen, Achsheim, Eisenbrechtshofen, Biberbach, Allmannshofen, Hahnenweiler und Nordendorf hat sich ein Schadensereignis zugetragen. Es gibt eine amtliche Gefahrenmeldung vor einem aktuen Hochwasser. Innerhalb der nächsten vier Stunden ist die Landkreis-Bevölkerung in folgenden Bereichen dazu aufgerufen, ihre Wohnungen wegen akutem Hochwasser (Meldestufe 4+) zu verlassen.

Aufgrund des Hochwassers müssen in der Gemeinde Altenmünster die Gebäude in der Eppishofer Straße, der Mühlgasse und in der Straße Im Winkel evakuiert werden. Personen, die in diesem Bereich wohnen, sollen sich selbstständig in Sicherheit bringen. Wer keine Möglichkeit hat, bei Familie, Freunden oder Bekannten außerhalb des Gefahrenbereichs unterzukommen, hat die Möglichkeit, sich in die Turnhalle in Altenmünster zu begeben. Batzenhofen (Bereich zwischen Mühlstraße und Schmutterstraße zur Schmutter hin), Gablingen (Bereich zwischen Bauernstraße, Hauptstraße und Angererstraße zur Schmutter hin), Langweid Ortsteil Achsheim (Bereich zwischen Bauernstraße und Hauptstraße zur Schmutter hin), Eisenbrechtshofen (Bereich zwischen Schmutterstraße und Zollhausstraße zur Schmutter hin), Biberbach (Bereich je 200 Meter zur Schmutter und zum Biberbach), Allmannshofen Ortsteil Hahnenweiler gesamt, Allmannshofen östlich der Schmutter komplett, Gemeinde Nordendorf komplett. Eine Unterbringung auf dem Gebiet der Gemeinde Nordendorf gilt als nicht sicher.

Personen, die in den betroffenen Kommunen wohnen, sollen sich selbstständig in Sicherheit bringen. Wer keine Möglichkeit hat, bei Familie, Freunden oder Bekannten außerhalb des Gefahrenbereichs unterzukommen, hat die Möglichkeit, sich in die Notunterkunft der Regierung von Schwaben an der Messe Augsburg zu begeben. Helfen Sie Ihren Nachbarn. Aktuelle Informationen hören Sie auf diesem Sender oder können Sie auf der Internetseite des Landkreises Augsburg unter www.landkreis-augsburg.de, im Videotext Tafel 555 des BR sowie der Warn-App NINA nachlesen.

18.47 Uhr: Überschwemmungen im Süden: Faeser sichert weitere Unterstützung zu

Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat den vom Hochwasser betroffenen Regionen in Süddeutschland weitere Unterstützung zugesichert. "Wegen des schweren Dauerregens und drohender Überflutungen ist das THW bundesweit darauf vorbereitet, weitere Kräfte in den Einsatz zu bringen", teilte die SPD-Politikerin am Samstag in Berlin mit Blick auf Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) mit. "Wir werden die betroffenen Bundesländer weiter mit allen verfügbaren Kräften unterstützen."

Mit Stand Samstagabend waren Faeser zufolge 520 Helferinnen und Helfer des THW im Einsatz. Sie brachten Menschen in Sicherheit, sicherten Deiche und pumpten Wasser ab. Faeser würdigte zugleich den Einsatz aller Haupt- und Ehrenamtlichen.

Die Menschen in den von Überflutungen betroffenen Regionen in Bayern und Baden-Württemberg sollten auf die Warnmeldungen und Hinweise der Behörden achten, sagte Faeser. "Nehmen Sie diese Warnungen unbedingt ernst!"

18.36 Uhr: Viele freiwillige Helfer bei Unwetter im Landkreis Pfaffenhofen

Eine Vielzahl Lastwagenfahrer hat sich am Samstag auf einen Unterstützungsaufruf des Landkreises Pfaffenhofen in Bayern gemeldet. Mittlerweile seien es so viele Helfer, dass das Landratsamt zunächst keine weiteren Freiwilligen annehmen könne, sagte ein Sprecher. Man müsse die jetzigen Lkw-Fahrer zunächst den einzelnen Aufträgen zuteilen. Die Lkws würden etwa Sandsäcke zum Bau von Dämmen an verschiedene Orte transportieren. 

Nach Angaben eines Sprechers meldeten sich mehr als 40 Fahrer und noch immer gehen demnach Hilfsangebote ein. Auch Unternehmen boten an, Lastwägen, Fahrer und Material zur Hochwasserbekämpfung bereitzustellen. Hilfe brauchen die Einsatzkräfte noch beim Befüllen der Sandsäcke, wie aus einer Mitteilung hervorging. 

18.20 Uhr: Isar in München erreicht Meldestufe 2, Münchner Feuerwehr rund 200 mal im Einsatz

Laut dem Hochwassernachrichtendienst hat die Isar in München am frühen Abend (Stand 18:00) einen Pegelstand von 301 Zentimetern. Damit überschreitet sie die Meldestufe 2 (ab 300 cm über Pegelnullpunkt), und zwar schon deutlich früher, als das Wasserwirtschaftsamt am Samstagmorgen prognostiziert hatte. Als mögliche Maßnahmen bei Meldestufe zwei listet der Hochwassernachrichtendienst die Sperrung von Flauchersteg und Marienklausensteg im Süden der Landeshauptstadt. Beide Fußgängerbrücken waren bereits vor Vermeldung der zweiten Meldestufe gesperrt. Die Isarvorfelder – also der Grünbereich direkt neben dem Fluss – südlich des Marienklausenstegs standen größtenteils unter Wasser.

Die Münchner Feuerwehr war seit sechs Uhr morgens rund 200 mal im Einsatz, wie ein Sprecher mitteilte. Noch immer seien die Einsatzkräfte beschäftigt und würden regelmäßig ausgetauscht. Wie die Polizei München mitteilte, bestehen im Münchner Stadtgebiet aktuell folgende Straßensperrungen: Der Brudermühltunnel in Richtung Giesing, zwei Spuren der Landshuter Allee Richtung Norden, die Ludwigsfelder Straße auf der Höhe "Am Neubruch" in beide Richtungen, die Hauptstraße in Oberhaching zwischen Tölzer und Badstraße in beide Richtungen.

18.14 Uhr: Wasser auf Autobahn - A3 in Oberpfalz teils voll gesperrt

Die Autobahn 3 in Bayern nahe Regensburg ist auf rund zehn Kilometern zwischen den Anschlussstellen Parsberg und Beratzhausen in beide Richtungen gesperrt. Die Fahrbahn sei teils überflutet, teilte das Polizeipräsidium Oberpfalz am Samstag mit. "Das Wasser drückt von den Feldern auf die Autobahn", sagte ein Sprecher. Nach Angaben der Verkehrspolizei Regensburg seien Autobahnmeisterei, Feuerwehr und Polizei vor Ort. Der Verkehr werde umgeleitet, sagte ein Sprecher.

18.00 Uhr: Katastrophenfall im Lkr. Freising - drohende Sperrung der A9

Auch im Landkreis Freising wurde jetzt der Katastrophenfall festgestellt. Das hat das Landratsamt soeben mitgeteilt. Wegen der anhaltend starken Regenfälle seien viele Bäche im Landkreis voll- und übergelaufen und hätten großflächige Bereiche "in eine Seenlandschaft verwandelt". Da die Niederschläge den Prognosen zufolge mindestens bis morgen Mittag andauern sollen, drohen nach Angaben der Kreisbehörde vor allem im Bereich von Amper und Glonn "rekordverdächtige Pegelstände" und gerade in Hohenkammer und andern Orten entlang der Amper großflächige Überschwemmungen. Das würde bedeuten, "dass Keller volllaufen, Häuser überflutet werden könnten und auch Lebensgefahr bestehen" könne. Die Bürger werden deshalb aufgerufen, sich auf eine solche Extremsituaton vorzubereiten und zum Beispiel die Keller leerzuräumen.

Einige Straßen im Landkreis wurden mittlerweile wegen Überschwemmungen gesperrt. Genau beobachtet wird vor allem die Situation an der Autobahn A 9 im Allershausen. Sollte auch hier eine Überflutung drohen, müsste man auch eine Sperrung der A 9 ins Auge fassen, heißt es im Landratsamt.

17.46 Uhr: Amtliche Warnung vor Überflutung im Lkr. Pfaffenhofen

Für die Gemeinden Hohenwart, Reichertshofen, Baar-Ebenhausen und Manching (Lkr. Pfaffenhofen) gilt eine amtliche Warnung vor drohenden Überflutungen. Ab den Abendstunden besteht eine hohe Überflutungsgefahr der Paar-Anliegergemeinden. Vermeiden Sie das Betreten von Kellerräumen in tiefergelegenen Gebieten. Suchen Sie höhere Stockwerke auf. Im akuten Notfall verständigen Sie die Feuerwehr unter der Notrufnummer 112.

Meiden Sie das betroffene Gebiet. Informieren Sie sich in den Medien, zum Beispiel im Lokalradio. Gehen Sie bei Überschwemmungsgefahr nicht in Keller oder Tiefgaragen. Helfen Sie Kindern und anderen hilfsbedürftigen Personen, aber ohne sich selbst zu gefährden. Folgen Sie den Anweisungen der Einsatzkräfte.

17.30: Damm in Eldern droht zu brechen - Anwohner sollen sich auf Evakuierung vorbereiten

In Eldern droht nach Angaben der Integrierten Leitstelle der Damm zu brechen. Anwohner sollen sich auf eine Evakuierung vorbereiten und persönliche Wertgegenstände in höher gelegene Gebäudeteile bringen. Bei Überschwemmungsgefahr sollen Keller und Tiefgaragen aber nicht mehr betreten werden. Das betroffene Gebiet soll weiträumig umfahren werden, überflutete Straßen sollen nicht mehr befahren werden. Die Anweisungen der Einsatzkräfte sollen befolgt werden, Kindern und anderen hilfsbedürftigen Personen geholfen werden, allerdings ohne sich selbst zu gefährden.

Im Audio: Die aktuelle Lage in Bayern

Bayern, Dasing: Feuerwehrleute gehen über eine überflutet Straße in Dasing.
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Hochwasser in Bayern - Dasing

17.22 Uhr: Damm in Bad Wörishofen hält bisher

Nach Angaben des Unterallgäuer Landrats Alex Eder hält der Damm am Waldsee in Bad Wörishofen bisher dem Wasserdruck stand. Der Regen lasse langsam nach, sodass man hoffe, dass die Dämme weiter halten würden. Es gebe im Landkreis Unterallgäu aber inzwischen an jedem Fluss und Bachlauf großflächige Überflutungen. In Mindelheim musste die Feuerwehr mehrere Dämme errichten, um die Altstadt zu schützen. Eine gute Nachricht gibt es für die Menschen in Zell: Sie dürfen zurück in ihre Häuser. In Babenhausen bleibt die Lage angespannt. Der Bereich östlich der Günz ist großflächig überflutet. Bisher sind nach Angaben des Landratsamts rund 50 Personen in der Jugendbildungsstätte untergekommen. Eine weitere Übernachtungsmöglichkeit wurde im Schulzentrum eingerichtet, diese ist aber noch nicht in Betrieb genommen.

17.14 Uhr: Mehrere Einsätze in Ostbayern, A3 wegen Wassermassen gesperrt

In Niederbayern und der Oberpfalz sind die Einsatzkräfte wegen des Dauerregens gefordert: Unter anderem ist derzeit die Autobahn A3 im Bereich Beratzhausen im Kreis Regensburg wegen Überschwemmung gesperrt. Wie das Polizeipräsidium Oberpfalz mitteilt, sei hier durch den Regen so viel Wasser über die Felder auf die Straße geflossen, dass die Autobahn beidseitig gesperrt werden musste. Umleitungsstrecken sind eingerichtet, so die Polizei. Insgesamt verzeichnete die Einsatzzentrale etwa 20 regenbedingte Einsätze, allerdings würden hier die kleineren Einsätze der Feuerwehren nicht registriert. Einsatzschwerpunkte sind Stadt und Landkreis Regensburg sowie der Landkreis Cham. Hier haben der Regen in Cham und die Chamb in Furth im Wald bereits Meldestufe drei überschritten. In Niederbayern seien am Nachmittag rund 17 Notrufe beim Polizeipräsidium eingegangen, so eine Sprecherin. Hier sei der Schwerpunkt im Bereich Mainburg im Kreis Kelheim, wo die Abens die höchste Meldestufe 4 überschritten hat. In Vilshofen im Landkreis Passau mussten Straßen gesperrt werden, außerdem kam es zu Aquaplaning auf der B15 neu bei Mallersdorf-Pfaffenberg im Landkreis Straubing-Bogen

17.03 Uhr: ADAC mit Rettungshubschraubern im Hochwassereinsatz

Auch der ADAC beteiligt sich nach eigenen Angaben an Rettungsaktionen in den Hochwassergebieten. "Wir sind mit allen Rettungshubschraubern Süddeutschlands im Einsatz", sagte der Sprecher der ADAC-Luftrettung, Jochen Oesterle, am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Die Besatzungen hätten erste Menschen aus bedrohten Gebieten ausgeflogen. 

Insgesamt seien derzeit acht Hubschrauber unterwegs, davon zwei mit Rettungswinde. Nun sollten aus dem Norden weitere Helikopter mit Winde hinzugeholt werden. "Wir werden weitere Windenhubschrauber nach Bayern verlegen", sagte Oesterle. "Wir werden unsere erfahrenen Crews einsetzen." Diese hätten im Ahrtal schon geholfen. Der ADAC werde im Hochwassergebiet auch ein Einsatzzentrum einrichten. Die Einsätze würden über die Leitstellen koordiniert. 

16.54 Uhr: Erste vorsorgliche Evakuierungen auch im Landkreis Donau-Ries

Im Landkreis Donau-Ries wird in diesen Minuten wegen drohenden Hochwassers u.a. durch die Zusam vorsorglich mit der Evakuierung von Zusum, des Tapfheimer Ortsteils Rettingen und einigen Schwaighöfen (außerhalb liegende Bauernhöfe) begonnen. Das teilt das Donau-Rieser Landratsamt mit. Man wolle die Evakuierung ohne Druck und noch im Hellen zur Sicherheit der Anwohner durchführen, heißt es weiter. Die Anwohner werden jetzt mittels Lautsprecherdurchsagen durch die lokalen Feuerwehren informiert. Vor Ort sind außerdem Mitarbeitende von Feuerwehr, Polizei und Landratsamt, um gegebenenfalls Hilfe zu leisten. Wenn möglich sollen Anwohner die Orte selbstständig in Richtung Heißesheim verlassen.

Wer nicht privat unterkommen kann, für den stehen Sammelunterkünfte bereit: Für Zusum ist eine solche im Dorfgemeinschaftshaus in Schäfstall eingerichtet, für Rettinger und die umliegenden Schwaigen in der Stadthalle Monheim. Beide Sammelunterkünfte werden momentan durch den Katastrophenschutz vorbereitet.

Weiterführende Informationen sind jederzeit unter www.donau-ries.de/hochwasser zu finden. Außerdem gibt es ein Bürgertelefon, die Nummer ist 0906 74 443. Das Landratsamt geht davon aus, dass in der Nacht von Samstag auf Sonntag die Pegelstände in den betroffenen Orten stark steigen. Es wird ein Hochwasserereignis ähnlich dem vom Jahr 1994 erwartet. Der Scheitel der Donau in Donauwörth soll laut einem Sprecher des Landratsamts unterdessen erst am Montag erreicht werden.

16.46 Uhr: Söder dankt Helfern im Hochwassergebiet nahe Augsburg

Im vom Unwetter besonders stark betroffenen Schwaben hat sich Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Samstag ein Bild von der Lage gemacht. Er dankte bei seinem Besuch in Diedorf (Landkreis Augsburg) insbesondere den Hilfskräften und den Behörden. Bayern sei krisenerprobt, sagte er im Beisein von Innenminister Joachim Herrmann (CSU).

Für die Bürger sei die Situation eine "extreme Belastung", so der Ministerpräsident. Und weiter: "Das ist noch nicht vorbei. Es geht jetzt erst richtig los." Der Schwerpunkt des Unwetters liege derzeit in Schwaben, deshalb würden auch dort die Ressourcen - etwa Sandsäcke - zusammengezogen. 

"Ohne die Helferinnen und Helfer hätten wir gar keine Chance", wandte sich Söder im strömenden Regen an die Rettungsdienste wie Feuerwehr, Bayerisches Rotes Kreuz, Polizei und Technisches Hilfswerk. Sie alle zeigten vorbildlichen Einsatz. An die Bürgerinnen und Bürger appellierte er: "Bitte die Regeln befolgen." Möglichen Evakuierungs-Aufforderungen sollten sie nachkommen, nicht mehr in den Keller gehen oder nicht versuchen, das Auto aus der Garage zu fahren.

16.38 Uhr: Neuburg erwartet Meldestufe vier

Das Tiefbauamt der Stadt Neuburg (Lkr. Neuburg-Schrobenhausen) rechnet aktuell im Laufe des Sonntags mit einem Pegelstand von bis zu 6,50 Meter. Damit wäre die Meldestufe 4 (ab 6 Meter) deutlich überschritten, wie die Stadt mitteilt. Deshalb werde die Stadt den mobilen Hochwasserschutz ausweiten: Nach dem Aufbau des mobilen Hochwasserschutzes im Bereich der sogenannten Hölle an der Donaubrücke und am Brandl werden noch am Samstagnachmittag die mobilen Elemente auf der Donauinsel installiert. Am Donaukai sind die Schutzelemente bereits vorbereitet und sollen nach aktueller Lage am Sonntag vollständig montiert werden. Mehrere Uferwege sind aktuell aktuell gesperrt.

16.33 Uhr: Normaler Flugbetrieb am Flughafen München

Am Münchner Flughafen läuft der Flugbetrieb heute ungeachtet des Unwetters in vielen Teilen von Bayern im normal. "Wir sehen in den Wiesen neben den Rollbahnen das Wasser stehen", sagte Flughafensprecher Robert Wilhelm gegenüber dem BR. Aber der Flughafen sei etwas erhöht gebaut worden. Außerdem sei das Rollfeld zu den Seiten abgesenkt, sodass das Wasser abfließen könne. Zusätzlich seien die Bahnen "gegroovt", also mit Rillen versehen, die den Wasserabfluss beschleunigten. Daher bestehe aktuell keine Gefahr wegen Aquaplanings, so Wilhelm. Auch mussten bislang keine Flüge wegen des Wetters in München storniert werden. Mit Blick auf das restliche Wochenende erwartet der Flughafen ebenfalls keine größeren Komplikationen.

16.24 Uhr: Fürstenfeldbruck - Uferübertretungen bei kleinen Flüssen

Im Landkreis Fürstenfeldbruck sind Einsatzkräfte der Feuerwehr seit den frühen Morgenstunden im Einsatz. Stand 14:30 Uhr seien 28 Feuerwehren unterwegs, um Überläufe an kleineren Gewässern wie der Maisach, der Glonn und der Starzel in den Griff zu kriegen, sagte ein Sprecher der Kreisbrandinspektion Fürstenfeldbruck dem BR. Primär ginge es darum, Straßen und Bebauungen vor dem Hochwasser zu schützen. Dafür würden pro Stunde rund 1.300 Sandsäcke im Kreisbauhof in Fürstenfeldbruck befüllt, außerdem seien mobile Hochwasserschutzsysteme in Eichenau und Olching im Einsatz. Für den weiteren Tag sehe man sich "gut aufgestellt" sagte der Sprecher der Kreisbrandinspektion Fürstenfeldbruck, allerdings fürchte man, dass das Grundwasser im Laufe des Wochenendes weiter ansteige und dann die Anrufe wegen überlaufener Keller zunähmen. Das Landratsamt Fürstenfeldbruck weist auf seiner Website daraufhin, dass ein Krisenstab sowie ein Bürgertelefon eingerichtet wurde.

16.06 Uhr: Lkr. Neu-Ulm - Dämme drohen zu brechen

In der Stadt Neu-Ulm entspannt sich die Hochwasserlage etwas, im südlichen Landkreis spitzt sie sich jedoch weiter zu, so Neu-Ulms Landrätin Eva Treu und die örtlichen Einsatzkräfte. Die Lage habe sich vor allem deshalb so verschlechtert, weil die Böden bereits durch den Regen der vergangenen Wochen gesättigt seien, sagte Kreisbrandrat Bernhard Schmidt. Demnach gehe im Landkreis Neu-Ulm die größte Gefahr nicht von den Flüssen der ersten Kategorie, Donau und Iller, aus. Vielmehr seien es die Gewässer der zweiten Kategorie, die Probleme bereiten würden. Dazu gehören Roth, Biber und Osterbach.

Besonders angespannt ist die Lage in Pfaffenhofen an der Roth, Oberroth und Roggenburg. Hier droht ein Deich am Roggenburger Weiher zu brechen. In Weißenhorn Lohnmühle bereitet sich die Feuerwehr außerdem darauf vor, im Ernstfall 15 Häuser evakuieren zu müssen. Die Stadt Weißenhorn stattet daher vorsorglich eine Halle mit Notbetten aus.

Für Neu-Ulm rechnet die Führungsgruppe-Katastrophenschutz mit einem Erreichen des Höchstpegels spätestens am frühen Abend, danach könnte sich die Lage weiter entspannen. Für den südlichen Landkreis ist das laut Kreisbrandrat aber erst gegen Mitternacht zu erwarten. Bis dahin könnte sich die Lage weiter verschärfen.

15.55 Uhr: Katastrophenfall auch in Landkreisen Donau-Ries und Unterallgäu

Der Katastrophenfall gilt nun auch in den bayerischen Landkreisen Donau-Ries und Unterallgäu. In Babenhausen im Unterallgäu fiel teilweise das Handynetz aus. Wer Hilfe brauche und keinen Notruf absetzen könne, solle ein weißes Laken oder Tuch zum Fenster heraushängen oder - wenn möglich - sich am Fenster bemerkbar machen, um auf seine Notlage aufmerksam zu machen, teilte das Landratsamt mit. In Babenhausen waren Menschen bereits mit Schlauchbooten aus ihren Häusern geholt worden.

Im Landkreis Donaus-Ries werde aktuellen Wetterprognosen zufolge weiter mit Regenfällen gerechnet, der Scheitelpunkt mit den höchsten prognostizierten Pegelständen werde nach aktuellen Informationen für den Montag erwartet, erläuterte das Landratsamt in Donauwörth. Vor allem die Donau werde in den nächsten Stunden stark steigen. Weitere Maßnahmen wie etwa Evakuierungen könnten nötig werden, hieß es. Darüber werde rechtzeitig informiert.

15.52 Uhr: Pegelstufe 4 an mehreren Orten in Bayern

Der extreme Dauerregen hat in Schwaben an mehreren Pegeln ein Hochwasser mit Überschreitungen der Meldestufe 4 verursacht, etwa in Neu-Ulm Bad Held (Donau), Hasberg (Mindel), Fleinhausen (Zusam), Fischach (Schmutter), wie der Hochwassernachrichtendienst (HND) am Samstagnachmittag mitteilte. Auch in Dasing (Paar) wurde Meldestufe 4 erreicht, ebenso wie in Cham (Regen) in der Oberpfalz. Hundertjährliche Hochwasser weisen laut HND Nattenhausen (Günz) und Dasing (Paar) auf. 

15.35 Uhr: JVA Memmingen wegen Hochwasser evakuiert

Die Justizvollzuganstalt Memmingen ist wegen des Hochwassers evakuiert worden. Das bestätigten Justizministerium und Anstaltsleitung dem BR. Die Gefängnisse in Landsberg, Aichach und Kempten haben nach Angaben von Anstaltsleiterin Anja Ellinger geholfen, die Gefangenen sicher zu verlegen. Man sei seit der Nacht im Dauereinsatz gewesen, habe sich dann aber doch entscheiden müssen, die JVA zu evakuieren. Sie wolle sich an dieser Stelle bei der Feuerwehr, dem THW, den Stadt- und Lechwerken sowie der Polizei und den Bediensteten der JVA für deren Einsatz bedanken, so Ellinger im Gespräch mit dem BR.

15.03 Uhr: 400 Kräfte des THW zur Unterstützung geschickt

Das Technische Hilfswerk hat rund 400 Einsatzkräfte nach Bayern und Baden-Württemberg geschickt, um Hilfe zu leisten. Laut Mitteilung des THW sichern die Einsatzkräfte Dämme, pumpen Wasser ab und bringen Menschen vorsorglich in Sicherheit. "Wegen des anhaltenden und teils schweren Dauerregens ist das THW darauf vorbereitet, weitere Einsatzkräfte gezielt einzusetzen", hieß es.

In den betroffenen Gebieten würden auch mobile Hochwasserpegel installiert und überwacht, teilte das THW weiter mit. "Aufgrund weiterer Unwettervorhersagen und drohender Überflutungen in den nächsten Stunden ist das THW darauf vorbereitet, weitere THW-Kräfte in den Einsatz zu bringen."

14.47 Uhr: 26-köpfige Bergsteigergruppe hängt unterhalb der Zugspitze fest

Dauerregen im Tal, massiver Schneefall in den Bergen: Das wurde einer 26-köpfigen Bergsteigergruppe zum Verhängnis. Trotz extremen Schneefall wollten sie die Zugspitze besteigen. Allein in den letzten Stunden sind auf der Zugspitze 60 Zentimeter Neuschnee gefallen, teilweise türmen sich die Schneemassen auf bis zu zwei Meter. Dazu Temperaturen unter dem Gefrierpunkt und nur gut 100 Meter Sicht.

Die 26-köpfige Gruppe hängt einige hundert Meter unterhalb vom Sonnalpin fest, bestätigt die Bergwacht Garmisch-Partenkirchen. Mehrere Mannschaften der Bergwacht sind ausgerückt, um die Bergsteiger im Schneetreiben zu suchen. Sie sind erschöpft und vermutlich nicht passend ausgerüstet. Der Schnee ist sehr schwer und kompakt. Warum die Gruppe trotz der extremen Wetterprognose trotzdem versucht hat zur Zugspitze aufzusteigen, ist unklar.

ARCHIV: Nebelwolken um die Zugspitze (2962 Meter).
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Schneechaos auf der Zugspitze

14.30 Uhr: Söder und Herrmann fahren ins Hochwassergebiet

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Landesinnenminister Joachim Herrmann haben sich auf den Weg in das Hochwassergebiet im schwäbischen Landkreis Augsburg gemacht. In Diedorf wollen sich die beiden CSU-Politiker selbst ein Bild von der Hochwasserentwicklung machen, wie das Innenministerium mitteilte. An dem Termin nimmt auch Landrat Martin Sailer teil. 

Der Ort des Besuches war kurzfristig aufgrund der Lage gerändert worden. Zuvor wollten die Politiker das ebenfalls stark betroffene Fischach besuchen. In Diedorf wird derzeit die Evakuierung von Anwohnern vorbereitet. 

14.28 Uhr: Abens bei Mainburg hat höchste Meldestufe 4 erreicht

In Mainburg hat die Abens die höchste Meldestufe 4 erreicht. Ein Krisenstab wurde gebildet, teilte die Stadt Mainburg auf BR-Anfrage mit. Derzeit verschafft sich die Einsatzleitung einen Überblick über die Lage. Die Feuerwehr ist im Einsatz und befüllt Sandsäcke. Ob es bislang zu größeren Schäden gekommen ist, ist noch nicht klar, heißt es von der Stadt. Bürger können sich Sandsäcke auf dem "Brand-Gelände" holen, außerdem hat die Stadt ein Bürgertelefon eingerichtet (08751 / 704 - 400).

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) informiert über Wetterlagen und gibt auch im Ernstfall amtliche Warnungen heraus. Abgestuft werden diese in vier Kategorien:

Stufe 1 (gelb, Wetterwarnung) / Stufe 2 (orange, Warnung vor markantem Wetter) / Stufe 3 (rot, Unwetterwarnung) / Stufe 4 (dunkelrot, Warnung vor extremem Unwetter) / Lila: Hitzewarnung / Rosa: UV-Warnung / Grün: Keine Warnung / Schraffiert: Vorab-Warnung

14.18 Uhr: Katastrophenfall auch im Landkreis Donau-Ries

Auch im Landkreis Donau-Ries wird ein Jahrhunderthochwasser erwartet. Um sich darauf besser vorbereiten zu können, hat der Landkreis den Katastrophenfall ausgerufen. Diese Maßnahme diene dazu, so Landrat Stefan Rößle (CSU), "alle Kräfte zu bündeln, und uns noch schneller und effizienter auf die erwarteten Pegelstände vorbereiten zu können". Zum aktuellen Zeitpunkt sei es wichtig, Ruhe zu bewahren und tieferliegende Bereiche soweit möglich zu meiden, so der Landrat in einer Mitteilung. Laut der Leiterin des Donauwörther Wasserwirtschaftsamts Gudrun Seidel ist die Besonderheit dieses Hochwassers, das durchaus im Bereich des HQ100 liege, dass es so flächendeckend sei.

13.37 Uhr: Katastrophenfall auch im Landkreis Pfaffenhofen ausgerufen

Aufgrund der weiter steigenden Pegel der Flüsse, insbesondere der Paar, die bereits an zwei Stellen die höchste Warnstufe erreicht hat, und um die Hilfeleistungen bestmöglich zu koordinieren, hat nun auch der Landkreis Pfaffenhofen den Katastrophenfall ausgerufen. "Mit gebündelten Kräften können wir unseren betroffenen Bürgerinnen und Bürgern noch gezielter und schneller helfen", so Landrat Albert Gürtner in einer Pressemitteilung.

Im südlichen Landkreis sind aufgrund der heftigen Niederschläge vereinzelte Schadensereignisse entstanden, heißt es in der Pressemitteilung. Am Landratsamt wurde zudem ein Bürgertelefon eingerichtet.

13.35 Uhr: Diedorfer Ortseil wird nach Dammbruch evakuiert

Aufgrund eines Dammbruchs wird der Diedorfer Ortsteil Anhausen zum Teil evakuiert. Das erklärte der Landkreis am frühen Nachmittag. Demnach müssten die Bewohner des Gebiets zwischen Adelgundisstraße, Bachstraße, Mühlenstraße und Leitershofer Straße sowie in Diedorf zwischen Nebelhornstraße und Müllerweg ihre Häuser verlassen. Sie sollen sich selbstständig in die Diedorfer Schmutterhalle begeben. Ein Zurückziehen in höhere Stockwerke sei nicht ausreichend, heißt es aus dem Landratsamt. Zudem bestehe im Bereich der Bahnunterführungen in der Oggenhofstraße und der Schmutterstraße Lebensgefahr; auch die B300 werde überflutet.

13.22 Uhr: Menschen mit Hubschrauber aus Häusern gerettet

In Fischach im Landkreis Augsburg haben Helfer Menschen mit einem Hubschrauber aus ihren von den Fluten eingeschlossenen Häusern gerettet. Die Bewohner hätten auf andere Weise ihre Häuser nicht mehr verlassen können, sagte eine Sprecherin des Landratsamtes. Laut Polizei trat dort die Schmutter weit über die Ufer. Es seien auch Boote und Wasserwacht unterwegs, um Menschen aus umspülten Häusern zu holen.

13.08 Uhr: Zugausfälle wegen Unwetter

Wegen der heftigen Unwetter ist es zu Störungen und Zugausfällen im Bahnverkehr gekommen. Besonders zwei ICE-Strecken waren beeinträchtigt, wie eine Bahnsprecherin sagte. Zwischen München, Bregenz und Zürich fuhren wegen des Hochwassers den ganzen Samstag keine Züge mehr. Die Strecke zwischen Ulm und Augsburg war ebenfalls betroffen, die dortigen Fernzüge der Verbindung zwischen Stuttgart und München wurden über Ansbach umgeleitet. Weitere Informationen sollten auf der Internetseite der Bahn (Externer Link) veröffentlicht werden. 

13.05 Uhr: DWD warnt vor schweren Gewittern in der Oberpfalz

In der nördlichen Oberpfalz warnt der Deutsche Wetterdienst (DWD) vor schweren Gewittern. Betroffen sind die Landkreise Tirschenreuth sowie Neustadt an der Waldnaab und die Stadt Weiden. Hier können ab den Mittagsstunden bis in die Nacht von Nordosten kommend gebietsweise kräftige Gewitter mit Unwetterpotenzial auftreten. Der Fokus liegt laut DWD auf dem teils auch mehrstündigen Starkregen.

13.03 Uhr: Landshut baut Hochwasserschutz auf

Für den Nachmittag bereitet sich die Stadt Landshut auf Überschwemmungen vor. Derzeit ist noch Normalwasser an der Isar, aber THW und Feuerwehr werden ab 14 Uhr als Vorsichtsmaßnahme die Hochwasserschutzwand an der Isar aufbauen. Laut Prognose des Hochwassernachrichtendienstes könnte die Isar in den nächsten Tagen die Meldestufe 3 erreichen. Die Menschen sind aufgerufen, den betroffenen Bereich zu meiden und abgestellte Fahrzeuge umzuparken.

12.39 Uhr: Ingolstadt erwartet Meldestufe 3 am Sonntag

Auch in Ingolstadt steigt der Pegel weiter an: Der Hochwassernachrichtendienst hat für Ingolstadt aktuell die Meldestufe 1 ausgerufen. Wie die Stadt mitteilt, liegt der Pegel der Donau an der Luitpoldstraße bei etwas über vier Meter 50 mit steigender Tendenz. Derzeit wird davon ausgegangen, dass der Pegel der Donau in Ingolstadt am Sonntag die Meldestufe 3 (Fünf Meter 50 Meter, Überflutungen einzelner bebauter Grundstücke oder Keller) erreicht, so die Stadt. Die Stadt fordert alle Anrainer auf, vorsorglich Sachwerte in Sicherheit zu bringen. Außerdem werden alle Bürger aufgefordert, ab heute Abend diese Bereiche zu meiden und sich von Fließgewässern fernzuhalten.

12.36 Uhr: Neuburg baut Hochwasserschutz auf

Die Donau bei Neuburg hat laut Hochwassernachrichtendienst die Meldestufe 3 am späten Vormittag erreicht. Das für den Hochwasserschutz zuständige Tiefbauamt der Stadt Neuburg rechnet aktuell im Laufe des Sonntags mit einem Pegelstand von bis zu sechs Meter 50. Damit wäre die Meldestufe 4 (in diesem Fall ab sechs Meter) deutlich überschritten, was eine Reihe von Auswirkungen nach sich zöge. Aufgrund dessen wird im Bereich der sogenannten Hölle an der Donaubrücke sowie im Bereich Insel und Schilchermühle der mobile Hochwasserschutz errichtet, wie ein Sprecher der Stadt mitteilte. Das bedeutet, dass der Nachtbergweg ab sofort gesperrt ist. Sämtliche ufernahen Wege im Englischen Garten, am Brandl, beim Kraftwerk Bittenbrunn sowie unterhalb des Arco-Schlösschens sind ebenfalls mit sofortiger Wirkung gesperrt.

Am Donaukai werden im Laufe des Nachmittags Vorbereitungen für einen mobilen Hochwasserschutz getroffen. Dies könnte je nach weiterer Einschätzung am Sonntag passieren. Als Sofortmaßnahme wurden alle wesentlichen Donauanlieger informiert. Der Campingplatz an der Schloßwiese muss umgehend geräumt werden.

12.31 Uhr: Landkreis Freising stellt sich auf Hochwasser ein

Auch in Freising stellt man sich darauf ein, dass die Isar am späten Abend die Meldestufe 1 überschreiten wird. "Der Scheitel wird voraussichtlich am Sonntagmorgen erreicht", heißt es in einer Mitteilung des Landratsamts. Ein noch stärkerer Anstieg der Pegel wird an kleineren Gewässern im Landkreis erwartet. Den Prognosen zufolge wird die Glonn in Hohenkammer am späten Nachmittag Meldestufe 2 und in der Nacht voraussichtlich auch Meldestufe 3 überschreiten. "Ein weiterer Anstieg bis Meldestufe 4 in den nächsten Tagen ist möglich", heißt es im Landratsamt. In Inkofen an der Amper gilt Meldestufe 3 im Laufe des Sonntags ebenfalls als "wahrscheinlich".

Aktuell sind die Feuerwehren mit etwa 400 Personen im Einsatz. Rund 40 weitere Kräfte stellt das Technische Hilfswerk Freising.

12.27 Uhr: Vollgelaufene Straßen und Keller in München

Die Isar ist laut dem Hochwassernachrichtendienst auf einen Pegel über 240 Zentimeter angeschwollen, somit gilt nun Meldestufe 1. Zu erwarten sind laut dem Hochwassernachrichtendienst, dass das Isarvorland – also der Grünbereich direkt neben dem Fluss – von Thalkirchen bis zur Corneliusbrücke überflutet werden könnte. Laut einem Sprecher des Münchner Wasserwirtschaftsamts sind bereits jetzt die Rad- und Fußwege in unmittelbarer Nähe zur Isar gesperrt. Die Behörde rechnet damit, dass die Isar bis Mitternacht die Meldestufe 2 erreichen wird, dann könnten auch der Flauchersteg und der Marienklausensteg im Süden der bayerischen Landeshauptstadt gesperrt werden.

Ein neuralgischer Punkt könnte das Großhesseloher Wehr sein, wo sich aktuell eine Baustelle befindet. Hier müsse man aufpassen, dass keine Maschinen beschädigt würden, so der Sprecher des Wasserwirtschaftsamts. Nach Mitternacht würden die Niederschläge aber voraussichtlich wieder nachlassen und der Pegel könnte abfallen. Auch die Münchner Feuerwehr ist im Dauereinsatz, wie ein Sprecher der Münchner Feuerwehr mitteilte. Bei den bisherigen Einsätzen sei es um vollgelaufene Keller und überflutete Straßen gegangen.

12.20 Uhr: Auch Landkreis Neu-Ulm ruft Katastrophenfall aus

Das Landratsamt Neu-Ulm hat nun auch den Katastrophenfall ausgerufen. Besonders der südliche Landkreis entwickle sich zum Einsatzschwerpunkt, heißt es in einer Mitteilung. Die Flüsse Roth, Osterbach und Biber seien weit über die Ufer getreten. Besonders betroffen seien demnach die Gemeinden Roggenburg, Oberroth, Unterroth sowie der Markt Buch mit dem Mühlenweiher in Nordholz. Zuvor haben bereits die Landkreise Günzburg, Augsburg, Aichach-Friedberg den Katastrophenfall ausgerufen.

11.54 Uhr: Behörden warnen vor großflächigen Überschwemmungen im Landkreis Augsburg

Die Behörden warnen die Bevölkerung in Fischach, Gessertshausen und Langenneufnach dringend, sich daran zu halten, wenn sie dazu aufgefordert werden, die Gebiete zu verlassen und Tiefgaragen sowie Kellerräume zu meiden. Es sei mit großflächigen Überschwemmungen zu rechnen. Die Behörden warnen ebenso, auch den Aufforderungen der Einsatzkräfte (beispielsweise zum Verlassen eines Gebäudes) dringend nachzukommen, da die Sicherheit sonst nicht gewährleistet werden könne.

Außerdem soll die Bevölkerung ihren Nachbarn helfen und sich aktuell informieren, beispielsweise auf der Internetseite des Landkreises Augsburg unter www.landkreis-augsburg.de, im Videotext Tafel 555 des BR sowie der Warn-App NINA.

"Meiden Sie das betroffene Gebiet. Informieren Sie sich in den Medien, zum Beispiel im Lokalradio. Umfahren Sie das betroffene Gebiet weiträumig", heißt es in der amtlichen Gefahrenmitteilung. "Gehen Sie bei Überschwemmungsgefahr nicht in Keller oder Tiefgaragen. Halten Sie Abstand zu beschädigten Gebäuden und Stromleitungen. Schwimmen Sie nicht in überschwemmten Straßen! Auch das Durchschreiten von überschwemmten Unterführungen ist lebensgefährlich! Durch den Druck im Kanal können Schachtabdeckungen hochgedrückt werden. Dabei entsteht ein Sog, durch den eine Person angesaugt werden kann. Helfen Sie Kindern und anderen hilfsbedürftigen Personen, aber ohne sich selbst zu gefährden. Folgen Sie den Anweisungen der Einsatzkräfte."

11.41 Uhr: Paar an zwei Stellen Meldestufe 4

In Mering und in Aichach am Blauen Steg gilt für die Paar jetzt die höchste Warnstufe. Hochwasser-Warnstufe 4 bedeutet, dass auch bebautes Gebiet in größerem Umfang überschwemmt wird.

11.39 Uhr: Lage in Babenhausen spitzt sich zu - Evakuierung läuft noch

In Babenhausen im Landkreis Unterallgäu spitzt sich die Lage zu. Die Günz drückt immer mehr Wasser in den Ort, hunderte Haushalte wurden, beziehungsweise werden evakuiert. Laut einem Sprecher des Roten Kreuzes kam es zu mehreren sogenannten scharfen Einsätzen. In einem Fall mussten die Bewohner eines Hauses evakuiert werden, das aufgrund der Wassermassen einzustürzen drohte. Zudem gab es Unfälle im Wasser, zu denen die Wasserretter ausrücken mussten. Allein das Rote Kreuz wird mit seinen Booten 100 bis 150 Personen in den nächsten Stunden evakuieren.

11.36 Uhr: Hochwasserpegel in Mittelfranken steigen - Meldestufen 1 bis 2 erwartet

Die Pegelstände der Flüsse in Mittelfranken steigen weiter an - Meldestufen von 1 bis 2 sind laut Hochwassernachrichtendienst an einigen Stellen möglich (Details gibt es fortlaufend aktualisiert hier). In den kommenden 24 Stunden kann es laut Deutschem Wetterdienst (DWD) in Mittelfranken noch einmal zwischen 20 und 40 Liter pro Quadratmeter regnen, örtlich sei auch Starkregen möglich.

11.20 Uhr: Landratsamt Unterallgäu rät, Trinkwasser abzukochen

Das Landratsamt Unterallgäu hat den Bewohnern des Landkreises empfohlen, sicherheitshalber das Trinkwasser abzukochen, weil Kläranlagen überlaufen. Zudem kursiert im Moment ein Aufruf, dass Menschen des Landkreises nach Mindelheim zur Feuerwehr kommen sollen, um beim Befüllen von Sandsäcken zu helfen. Laut BR24-Reporter Florian Regensburger ist dies eine Falschinformation. Dort gäbe es keine Maschine zum Befüllen.

11.04 Uhr: Donaupegel steigt weiter - Landratsamt Kelheim rechnet mit Warnstufe 4

Der Donaupegel bei Kelheim steigt weiter. Wie das zuständige Landratsamt mitteilt, wird damit gerechnet, dass hier die Meldestufe 4 überschritten wird. Derzeit wird rund um das Kloster Weltenburg der mobile Hochwasserschutz aufgebaut. Laut einem Landratsamtsprecher ist die Kriseneinsatzzentrale besetzt und berät über vorbereitende Maßnahmen. "Wir haben die Situation im Blick", so der Sprecher zum BR. Auch in Passau steigen die Donaupegel. Hier soll bis heute Abend der Pegelstand auf sieben Meter 60 steigen und damit Meldestufe 2 überschreiten. Am Montag soll nach aktuellen Prognosen der Donaupegel Meldestufe 4 erreichen. Der Hochwasserscheitel wird nach derzeitigen Erkenntnissen für Dienstag in Passau erwartet.

10.50 Uhr: Anwohner in Gessertshausen kämpfen gegen Hochwasser

Anwohner in Gessertshausen im Landkreis Augsburg kämpfen gegen das Hochwasser, das durch die Schwarzach verursacht wurde. Keller und auch die tiefer liegenden Garagen sind vollgelaufen, und Autos wurden beschädigt, wie Bewohner berichten. Das Landratsamt Augsburg warnt im Liveticker zur Hochwasserlage (Externer Link), dass die Bevölkerung in Gessertshausen, Fischach und Langenneufnach Gebiete verlassen und Tiefgaragen sowie Kellerräume meiden soll. Mit großflächigen Überschwemmungen sei zu rechnen und den Aufforderungen der Einsatzkräfte dringend nachzukommen.

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In Gessertshausen ist die Schwarzach über die Ufer getreten

10.33 Uhr: "Hotspot" Babenhausen: Evakuierung mit Booten läuft

In Babenhausen im Landkreis Unterallgäu, laut Landratsamt dem Hochwasser-"Hotspot", läuft derzeit eine groß angelegte Evakuierungsaktion mit vielen Rettungskräften von Wasserwacht, Rotes Kreuz und der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft. Die ehrenamtlichen Helfer sind dort mit Booten im Einsatz, um Menschen aus ihren Häusern zu holen. Laut einem Rot-Kreuz-Mitarbeiter wurden bereits zwischen 100 und 200 Haushalte evakuiert. Die Straßen sind mit Autos nicht mehr passierbar. Auch Landwirte sind mit ihren Traktoren im Einsatz, Hausbesitzer laufen mit Pumpen zu ihren Häusern.

10.17 Uhr: Steigende Pegelstände in Oberfranken

Die Pegelstände der Flüsse in Oberfranken steigen weiter an. Die zuständigen Wasserwirtschaftsämter haben für das Wochenende für viele Städte und Landkreise Hochwasserwarnungen ausgesprochen. So wird etwa in den Städten und Landkreisen Lichtenfels, Bamberg und Forchheim vor Ausuferungen und Überschwemmungen gewarnt, in Kulmbach, Wunsiedel und Bayreuth bestehe Hochwassergefahr.

Laut dem Wasserwirtschaftsamt Kronach sollen beispielsweise der Main bei Mainleus oder die Lohr bei Baunach (Landkreis Bamberg) die Meldestufe 1 bis 2 erreichen. Auch kleinere Gewässer ohne Warnpegel könnten über die Ufer treten.

10.15 Uhr: Vereinzelt Meldestufe 1 an Mangfall und Inn sowie im Miesbacher Landkreis

Im Landkreis Miesbach wird der Pegel der Schlierach im Laufe des Vormittags die Meldestufe 1 erreichen, teilte das Wasserwirtschaftsamt Rosenheim mit. Weitere Meldestufen werden im Landkreis Miesbach wohl nicht überschritten. An kleineren Bächen und Wildbächen seien aber mitunter heftige Abflussreaktionen möglich und das gelte auch für den Landkreis Rosenheim. Hier erreichen laut Wasserwirtschaftsamt die Mangfall bei Feldolling und Rosenheim und der Inn bei Wasserburg im Laufe des Vormittags Meldestufe 1.

10.14 Uhr: Katastrophenfall jetzt auch im Landkreis Aichach-Friedberg

Nach den Landkreisen Augsburg und Günzburg hat nun auch der Landkreis Aichach-Friedberg den Katastrophenfall ausgerufen. Das teilten die beiden Landratsämter mit. Die dortige Lage sei gebietsweise dramatisch, vor allem Dasing, Mering und Ortsteile von Friedberg seien aktuell schwer betroffen, so Landrat Klaus Metzger. Deshalb habe er entschieden, den Katastrophenfall auszurufen. "Wir müssen alle Kräfte aktivieren und bündeln, um den Menschen bestmöglich zu helfen. Viel Kraft allen", so der Landrat in einer Mitteilung.

10.03 Uhr: Landkreis Augsburg ruft Katastrophenfall aus

Der schwäbische Landkreis Augsburg hat als zweiter Landkreis in Bayern wegen der extremen Regenfälle und der steigenden Wasserstände den Katastrophenfall ausgerufen. Es sei damit zu rechnen, dass die Pegelstände in den kommenden Stunden weiter stark ansteigen, teilte das Landratsamt mit. Insbesondere die Gemeinden Fischach und Langenneufnach werden demnach betroffen sein. 

Der Schnerzhofer Weiher sowie ein Staubecken bei Langenneufnach konnten den Angaben zufolge die Wassermassen nicht mehr aufnehmen und laufen aktuell in die Neufnach. Überdies hätten die Flüsse Schmutter bei Fischach und die Zusam bei Fleinhausen die Meldestufe 4 erreicht. Einige Straßen im Landkreisgebiet seien überflutet. Am Vortag hatte bereits der Landkreis Günzburg den Katastrophenfall ausgerufen. 

09.35 Uhr: Landkreis Günzburg: Stellenweise bereits Jahrhunderthochwasser-Niveau

Im Landkreis Günzburg haben die Pegel stellenweise die Meldestufe für ein sogenanntes HQ100 erreicht. Ein "HQ100" bezeichnet einen Hochwasserabfluss, der im statistischen Mittel einmal in 100 Jahren erreicht oder überschritten wird. Mit einem weiteren Anstieg ist laut Landratsamt in Günzburg zu rechnen. Bereits seit gestern gilt im Landkreis darum der Katastrophenfall.

Betroffene Bewohner werden dringend gebeten, notwendige Vorkehrungen zu treffen. Die Bevölkerung wird gebeten, sich von Gewässern fernzuhalten, sowie die Anweisungen und Absperrungen der Einsatzkräfte zu beachten. In den betroffenen Gebieten muss gegebenenfalls auch mit Stromausfällen gerechnet werden. Der Bevölkerung wird geraten, für ausreichend Nahrungsmittel zu sorgen.

09.32 Uhr: Steigender Pegel an der Donau in Neuburg und Ingolstadt

Wie aus den Daten des Hochwassernachrichtendienstes (HNH) hervorgeht, hat der Pegel der Donau in Ingolstadt die Meldestufe 1 erreicht. In Neuburg hat der Fluss bereits die Stufe 2 überschritten und könnte aufgrund des anhaltenden Regens in den nächsten Stunden Meldestufe 3 erreichen. Wie sich die Lage weiterentwickelt, sei schwer abzusehen, schreibt der Hochwassernachrichtendienst in seiner Warnung. Auch an den kleineren Flüssen in der Region steigen die Pegel an. Der Pegel der Paar in Manching könnte auch Meldestufe 3 erreichen.

09.26 Uhr: Landkreis Dillingen befürchtet "Pfingsthochwasser 99"

Im Landkreis Dillingen bereitet sich der Führungsstab des Katastrophenschutzes im Landratsamt auf ein Hochwasserereignis im Landkreis vor, das die Dimension des Pfingsthochwassers im Jahr 1999 erreichen kann. Die Scheitelwelle an der Donau wird für den späten Sonntagnachmittag erwartet. Seit Mitternacht hat nach Mitteilung der LEW auch der Aufstau an den Stauwehren mit der Ausleitung in den Riedstrom begonnen. Das bedeutet, dass Donauwasser ausgeleitet wird, um die Unterlieger zu entlasten. Dabei handelt es sich um eine Art Fließpolder.

Laut Landrat Markus Müller treffen mehrere Faktoren zusammen, die zu dieser ganz besonderen Hochwasserlage führen: Zu starken Niederschlägen im Einzugsbereich der Iller und der Zuflüsse der Donau wie der Günz, der Mindel und der Kammel kommen ebenfalls hohe Niederschläge im Einzugsbereich der Donau auf Baden-Württembergischer Seite, sodass von überall her viel Wasser in die Donau fließe.

09.07 Uhr: Zwei schwäbische Landkreise rufen Vorstufe zum Katastrophenfall aus

Die schwäbischen Landkreise Unterallgäu und Aichach-Friedberg haben die Vorstufe zum Katastrophenfall ausgelöst. Im Landkreis Unterallgäu werden derzeit drei Ortschaften evakuiert, nämlich der Bad Grönenbacher Ortsteil Zell, der Ort Dirlewang sowie Teile des Markes Babenhausen. Ein Sprecher der Wasserwacht Bayern erklärte, an den Evakuierungen im Landkreis Unterallgäu seien auch schwäbische Wasserrettungseinheiten der Wasserwacht beteiligt; der Landkreis habe diese angefordert. Die Kräfte seien unter anderem mit Flachwasser-Booten im Einsatz. Es sei erkennbar, dass die Lage aktuell am "Aufwachsen" ist, so der Sprecher.

Im Landkreis Aichach-Friedberg ist die Führungsgruppe Katastrophenschutz laut einer Pressemitteilung bereits im Landratsamt im Einsatz, derzeit richte man ein Bürgertelefon ein.

08.59 Uhr: Pegel in Ostbayern steigen nachwievor

Die Pegel in Niederbayern und der Oberpfalz steigen immernoch: In Furth im Wald hat die Chamb bereits die Meldestufe 3 erreicht, Meldestufe 2 haben der Regen in Cham und der Weiße Regen an den Pegeln in Bad Kötzting und Lohberg. In Chamerau und Pulling hat der Regen noch Meldestufe 1, ebenso der Schwarze Regen in Zwiesel, die Schwarze Laber in Parsberg, die Abens in Aunkofen und Mainburg. Die Donau hat in Niederbayern und der Oberpfalz lediglich in Kelheim Meldestufe 1 überschritten. Hier könnte allerdings laut Prognosen des Hochwassernachrichtendienstes noch Meldestufe 4 erreicht werden.

09.05 Uhr: Hochwasserlage an Oberbayerns Flüssen stabil

Die Hochwasserlage an den Flüssen in Oberbayern ist bisher stabil. Die Pegel von Lech, Ammer, Isar und Mangfall sind seit gestern deutlich gestiegen und befinden sich nach Informationen des Hochwassernachrichtendienstes Bayern durchgehend unter der ersten Meldestufe. In einigen Teilen von Oberbayern und Südostbayern gilt wohl aber im Laufe des Vormittags die erste Meldestufe. Einige Nebenflüsse haben Hochwasser-Niveau erreicht, gemeldet werden die Windach bei Eching am Ammersee mit Meldestufe 3 und die Rott bei Raisting im Landkreis Weilheim-Schongau mit Meldestufe 2. Innerhalb der letzten 24 Stunden fielen im Landkreis Weilheim-Schongau rund 30 Liter Regen. Nach den Modellen des Deutschen Wetterdienstes nehmen die Regenmengen bis zum Abend ab.

08.48 Uhr: Meldestufe 4 für Donau-Nebenfluss

Im schwäbischen Fleinhausen ist die Zusam, ein Nebenfluss der Donau, soweit über die Ufer getreten, dass dort nun auch die Meldestufe 4 gilt. Fleinhausen ist ein Ortsteil von Dinkelscherben im Landkreis Augsburg. Hochwasser-Warnstufe 4 bedeutet, dass auch bebautes Gebiet in größerem Umfang überschwemmt wird.

08.16 Uhr: Weitere Dörfer im Unterallgäu bereiten Evakuierung vor

Neben Zell bei Bad Grönenbach bereiten noch Dirlewang und Teilen von Babenhausen ihre Evakuierung vor. Die Menschen wurden dazu aufgefordert, freiwillig ihre Häuser zu verlassen, wie Landrat Alex Eder (FW) erklärte. "Die Dammbereiche werden überflutet, die Hochwasserrückhaltebecken sind größtenteils voll."

08.06 Uhr: Zweite Meldestufe 4 in Bayern: Schmutter mit 283 über Normalniveau

Die Schmutter hat im Landkreis Augsburg die Meldestufe 4 überschritten. Momentan liegt die Wasserhöhe zwei Meter 83 über dem Pegelnullpunkt. An der Mindel bei Hasberg im Landkreis Unterallgäu gilt seit den frühen Morgenstunden ebenfalls die Hochwasser-Warnstufe 4: Bebautes Gebiet wird demnach in größerem Umfang überschwemmt.

06.51 Uhr: Vorbereitungen für Dorf-Evakuierung im Unterallgäu

In Zell bei Bad Grönenbach wird aufgrund der Hochwasserlage die Evakuierung des Dorfs vorbereitet. Das sagte Landrat Alex Eder (FW), der die Lage in der Kreis-Einsatzzentrale in Mindelheim beobachtet, dem BR. Problem sei vor allem die Situation an den Hochwasserrückhaltebecken, etwa in Dirlewang: "Die sind voll und es hört nicht auf zu regnen." Auch in Dirlewang selbst könnte eine Evakuierung demnach noch zum Thema werden. Man rechne damit, dass die starken Regenfälle mindestens noch bis in den Nachmittag hinein andauern werden.

06.33 Uhr: Hochwasser-Rückhaltebecken in Merching aktiviert

Östlich des Lechs hat es mehr geregnet als prognostiziert. Die Paar hat deshalb bei Mering und Dasing die Meldestufe drei überschritten, das Wasserwirtschaftsamt spricht hier von einem "Brennpunkt". Man habe deshalb das Hochwasserrückhaltebecken in Merching an der Steinach aktiviert und werde in Kürze das Becken bei der Putzmühle aktivieren. Die Schmutter hat im Landkreis Augsburg die Meldestufe vier überschritten.

06.21 Uhr: Gemeinden in Bodensee-Region bereiten sich auf Jahrhundert-Hochwasser vor

Auch wenn es in der Nacht zunächst keine großflächigen Überflutungen gab, wird vielerorts ein Jahrhunderthochwasser befürchtet. Besonders im Fokus steht dabei die Bodensee-Region: Wegen akuter Überflutungsgefahr wurde bereits den rund 1.300 Menschen im baden-württembergischen Meckenbeuren geraten, ihr Zuhause zu verlassen. Dabei handelt es sich laut der Gemeinde um eine Empfehlung, eine Evakuierung sei aktuell nicht geplant. Andere Gemeinden forderten Anwohner vorsichtshalber auf, Kellerräume zu meiden und nötigenfalls für ein paar Tage woanders zu schlafen. 

06.05 Uhr: Pegelstände im Unterallgäu über Nacht teilweise stark angestiegen

An mehreren schwäbischen Flüssen hat sich die Hochwasserlage laut Daten des Hochwassernachrichtendienstes (HND) über Nacht verschärft. An der Günz wurde an den Messstellen bei Lauben und Nattenhausen (Landkreis Günzburg) die Meldestufe drei überschritten. Das bedeutet laut Definition, dass auch teilweise bebautes Gebiet überschwemmt wird. An der Mindel bei Hasberg gilt mittlerweile sogar die Hochwasser-Warnstufe vier: Bebautes Gebiet wird demnach in größerem Umfang überschwemmt.

Das Wasserwirtschaftsamt in Kempten rechnet damit, dass die Scheitelwelle – also der höchste Wasserstand an den betroffenen Gewässern – heute erreicht wird. Gerade an den kleineren Donau-Nebenflüssen Günz, Mindel und Kammel dürfte die verschärfte Hochwasserlage demnach aber noch mindestens bis in den Sonntag hinein andauern.

05.37 Uhr: Mehr 100 Liter pro Quadratmeter in Süddeutschland

Im Süden Deutschlands geht weiterhin Dauerregen in beträchtlichen Mengen nieder. Im schwäbischen Sigmarszell im Landkreis Lindau etwa fielen innerhalb eines Tages rund 128 Liter Regen pro Quadratmeter. Auch in fünf weiteren Städten in Bayern und Baden-Württemberg kamen bis zum frühen Samstagmorgen Niederschlagsmengen von mehr als 100 Liter pro Quadratmeter innerhalb von 24 Stunden zusammen, wie ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD) sagte.

Im bayerischen Ottobeuren im Landkreis Unterallgäu waren es rund 108 Liter sowie in Weiler-Simmerberg im Landkreis Lindau circa 104 Liter. In Baden-Württemberg war Wangen im Allgäu (Landkreis Ravensburg) der Ort mit dem meisten Regen, dort fielen rund 108 Liter pro Quadratmeter. In Kißlegg waren es rund 105 Liter.

04.25 Uhr: Freiwillige Feuerwehr Höchstädt befüllt in der Nacht 1.300 Sandsäcke

Von zwei Uhr bis vier Uhr 30 hat die Freiwillige Feuerwehr Höchstädt am örtlichen Bauhof 1.300 Sandsäcke gefüllt. Der Großteil davon wurde im Höchstädter Ortsteil Oberglauheim ausgegeben und dort von den Feuerwehren Oberglauheim, Schwennenbach, Unterglauheim und Blindheim verteilt.

02.20 Uhr: Überschwemmungen im Landkreis Augsburg

Im Ortsgebiet Gesserthausen kommt es wegen des anhaltenden Regens zu Überflutungen. Im Bereich Fischach ist die Schmutter über die Ufer getreten und hat Teile des Ortsgebietes überschwemmt.

00.09 Uhr: Brunnenbach in Haunstetten droht überzulaufen

Die Behörden rufen dazu auf, den Brunnenbach im Bereich Haunstetten im Landkreis Augsburg zu meiden. Da er drohe, überzulaufen, solle das betroffene Gebiet weiträumig umfahren werden und auch die Ufer nicht betreten werden, hieß es.

Freitag, 31. Mai 2024

23.10 Uhr: Mehrfamilienhaus in Lindau evakuiert - Straßen überflutet

Nach starkem Regen und Überflutungen ist ein Mehrfamilienhaus in Lindau am Bodensee vorsorglich evakuiert worden. Weil Wasser eingedrungen war, habe die Möglichkeit eines Kurzschlusses bestanden, sagte eine Sprecherin der Stadt am Freitagabend. Die Bewohner des Hauses wurden mit einem Bus zu einer Turnhalle gebracht, in der sie die Nacht verbringen können.

Einige Straßen und Unterführungen im Stadtgebiet seien überflutet, der Stadtbus-Verkehr sei eingestellt, so die Sprecherin weiter. Feuerwehr und Technisches Hilfswerk seien im Dauereinsatz. Es gebe regelmäßige Lagebesprechungen zwischen Rettungskräften, Feuerwehr, Polizei und Landratsamt. Man behalte die Lage durchgehend im Blick. Der Bevölkerung werde empfohlen, die Nina-Warn-App herunterzuladen.

20.46 Uhr: Unwetterlage im Landkreis Lindau verschärft sich

Im Landkreis Lindau verschärft sich die Situation durch Hochwasser in Folge von heftigem Starkregen. Der Schwerpunkt liegt dabei nach Aussage von Landrat Elmar Stegmann (CSU) im Stadtgebiet Lindau. Viele Straßen seien gesperrt. Dort habe das Wasser teils bis zu 20 Zentimeter gestanden. Stegmann sprach am Abend von bereits mehr als 100 Einsätzen der Feuerwehren. Ein Haus in der Nähe des Ufers müsse evakuiert werden. Dort drücke Wasser auch von unten, weshalb der Strom abgestellt worden sei. Die 34 Bewohner werden über Nacht in einer Turnhalle untergebracht. Den Katastrophenfall werde man zunächst nicht ausrufen, so Stegmann nach einer Einsatzbesprechung im Landratsamt. Er sagte: "Momentan halten wir es so noch für leistbar." Ohnehin seien alle Einsatzkräfte alarmiert und man sei im Landratsamt im Gespräch. Man werde die Lage weiter beobachten.

Verletzt wurde bislang niemand, ergänzte Kreisbrandrat Wolfgang Endres. Da der Schwerpunkt in Lindau liegt, sind ihm zufolge weitere Feuerwehren aus dem Landkreis dorthin zur Unterstützung gerufen worden. Der Zweckverband für Rettungsdienst und die Feuerwehralarmierung im Allgäu hatte die Bevölkerung im Stadtgebiet Lindau darum gebeten, zu Hause zu bleiben. Am Abend hatte der Zweckverband eine entsprechende Meldung dazu über die Warn-App "Nina" herausgegeben.

19.34 Uhr: Lindau: "Etliche Unterführungen und Keller überflutet"

Der Schwerpunkt der Einsätze im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West liegt aktuell in Lindau. Laut Polizei sind dort etliche Unterführungen, Garagen und Keller überflutet. So stehe die Kreisstraße Lindau 6, die durch eine Unterführung unter der B31 verläuft, derzeit hüfthoch unter Wasser. Der öffentliche Busverkehr in Lindau wurde eingestellt, da mehrere Gullydeckel durch den Druck des Wassers abgehoben worden waren.

19.07 Uhr: Katastrophenfall im Landkreis Günzburg ausgerufen

Angesichts des extremen Dauerregens und der erwarteten Hochwasserlage hat der schwäbische Landkreis Günzburg am Freitagabend der Katastrophenfall ausgerufen. Es gehe darum, die potenziell betroffenen Städte und Gemeinden besser unterstützen zu können, teilte das Landratsamt mit. Dafür seien Einsatzkräfte aus dem gesamten Landkreis nötig.

In einem ersten Schritt sollten noch am Abend die Camping- und Freizeitplätze an den Flüssen Günz, Kammel und Mindel evakuiert werden. "Wir nehmen die Situation sehr ernst", sagte Landrat Hans Reichhart (CSU). "Wir wollen, die Zeit, die wir jetzt noch haben, bis das Hochwasser den Landkreis Günzburg erreicht, optimal nutzen."

Vorsorglich habe der Landkreis Günzburg unter anderem zusätzliche 15.000 Sandsäcke befüllen lassen. Der Landkreis befindet sich in einem engen Austausch mit den Kommunen, den örtlichen Feuerwehren und dem THW.

Das Wasserwirtschaftsamt hatte bereits am Freitagvormittag vor Hochwasser im Landkreis Günzburg gewarnt. Erwartet werden Pegelstände der Meldestufe 3 bis 4. Stellenweise könnte sogar ein Jahrhunderthochwasser erreicht werden. Die Stadt Leipheim hat das Donau-Wasserwerk sicherheitshalber abgeschaltet worden.

18.20 Uhr: Landratsamt Dillingen muss Hochwasser voraussichtlich ausleiten

Das Landratsamt Dillingen rechnet damit, dass wegen der anhaltenden Regenfälle am Samstag früh Hochwasser über den sogenannten Riedstrom ausgeleitet wird und es somit zu größeren Ausuferungen im Donauried kommen wird. Mit dem Beginn eines Ausleitens von Donauwasser rechnet das Landratsamt derzeit um ca. 6 Uhr. Die Ausleitung erfolge zuerst in den Auwald. Erst danach komme es erfahrungsgemäß zur Überschwemmung von Zufahrtsstraßen zu den Donaubrücken usw. Mit einer Entspannung der Lage sei derzeit nicht zu rechnen.

17.37 Uhr: Unwetter-Warnung des DWD für Teile Unterfrankens

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat für weite Teile Unterfrankens eine Unwetter-Warnung herausgegeben. Warnstufe 3 von 4 gilt aktuell für Stadt und Landkreis Würzburg, Landkreis Kitzingen, Stadt und Landkreis Schweinfurt und Landkreis Haßberge. Bis Montag (03.06.24) warnt der DWD hier vor Dauerregen. Straßen können überflutet werden, es kann Erdrutsche geben. Am Samstag können lokal "kräftige Gewitter mit Unwetterpotenzial" auftreten.

Für Stadt und Landkreis Aschaffenburg, Landkreis Miltenberg, Landkreis Main-Spessart, Landkreis Bad Kissingen und Landkreis Rhön-Grabfeld gilt derzeit Warnstufe 2 von 4. Dabei handelt es sich um eine amtliche Warnung vor Dauerregen mit bis zu 60 Litern Regen pro Quadratmeter. Es kann laut DWD vereinzelt Überflutungen geben. Die für morgen gemeldeten Gewitter können auch diese Regionen treffen.

17.30 Uhr: Neu-Ulm bereitet sich auf Hochwasser vor

Die Städte Neu-Ulm und Ulm haben Schutzmaßnahmen entlang der Donau und der Iller angekündigt. Vorsorglich werde auf Neu-Ulmer Seite derzeit die Sperrung des Donauuferweges zwischen Sandstraße und der Illerspitze, und die Sperrung des Radwanderweges zwischen Freudenegg und der Illerspitze vorbereitet. Darüber hinaus beginnt der Baubetriebshof Neu-Ulm laut Stadt ab sofort mit dem Aufbau der mobilen Hochwasserschutzelemente im Bereich des Donaubades bis hin zur Sandstraße. Das Donaubad bleibt am Samstag geschlossen. Der angeschlossene Wohnmobilstellplatz werde noch heute ab 20 Uhr geräumt und könne somit vorerst nicht mehr angefahren werden. Den Besitzern von Kleingärten im Bereich des Koppenwörth in Neu-Ulm empfiehlt die Stadt, Dinge, die sie in Gartenhütten oder im Garten lagern, in sicherer Höhe zu deponieren.

17.15 Uhr: Kitzinger Stadtfest zum Teil abgesagt

Das Kitzinger Stadtfest ist wetterbedingt zum Teil abgesagt worden. Am heutigen Freitag finde das Programm wie geplant statt, heißt es auf der Homepage der Stadt Kitzingen. Das Festprogramm für Samstag und Sonntag ist aufgrund der prognostizierten Regenmengen allerdings abgesagt.

17.00 Uhr: Amtliche Gefahrenmitteilung für Ansbach in Mittelfranken

Die Integrierte Leitstelle in Ansbach (Mittelfranken) hat eine amtliche Gefahrenmitteilung herausgegeben. Laut dieser muss der Rezatparkplatz (Rezatwiese Ost/Mitte/West) umgehend wegen akuter Überschwemmungsgefahr geräumt werden. Alle Fahrzeughalter seien angehalten, ihre dort geparkten Fahrzeuge sofort zu entfernen! Des Weiteren bittet die Integrierte Leitstelle darum, das betroffene Gebiet zu meiden und sich in den Medien über die Lage zu informieren und den Anweisungen der Einsatzkräfte zu folgen.

16.20 Uhr: Wasserwacht in erhöhter Alarmbereitschaft

Die Wasserwacht des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) befindet sich in erhöhter Alarmbereitschaft. Für die Wasserrettungszüge in Schwaben, Oberbayern, Mittel- und Oberfranken bestehe die erhöhte Alarmstufe 2, teilte ein Sprecher mit. Für Unterfranken, Niederbayern und die Oberpfalz gelte noch die niedrigere Alarmstufe 1.

Ein BRK-Sprecher riet Bürgerinnen und Bürgern, sich auf ein mögliches Hochwasser vorzubereiten. Dazu gehöre, zu überlegen, wo Menschen und Tiere in Sicherheit gebracht werden müssten und sich gegebenenfalls mit Nachbarn abzusprechen. Gefährdete Kellerräume könnten vorsorglich geräumt oder zum Beispiel mit Sandsäcken geschützt werden. Auch mit Lebensmitteln, Trinkwasser und einer Taschenlampe könnten sich die Menschen vorbereiten.

Die Hochwasserlage im Westen Bayerns spitzt sich zu. Ein erster Landkreis hat vorbereitend den Katastrophenfall ausgerufen. In Schwaben wird ein statistisches Jahrhunderthochwasser erwartet.
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Bayern, Neu-Ulm: Mitarbeiter des Neu-Ulmer Baubetriebshofes bereiten sich auf das Hochwasser an der Donau vor.

15.40 Uhr: Vorsichtsmaßnahmen an der Münchner Isar

Die Stadt München stellt vorsichtshalber Absperrungen am Isarhochwasserbett auf. Je nach der weiteren Entwicklung wird dann der Isar-Radweg zwischen Thalkirchener Brücke und Reichenbachbrücke gesperrt. Mit der Vorsichtsmaßnahme reagiert die Stadt auf die anhaltenden Niederschläge. Es gilt als "wahrscheinlich", dass an der Isar im Laufe des morgigen Tages die Meldestufe 1 erreicht wird.

15.05 Uhr: Jahninselfest in Regensburg abgesagt

Das zweitägige Jahninselfest in Regensburg ist aufgrund von Hochwassergefahr an diesem Wochenende nun doch abgesagt worden. Das gaben die Veranstalter heute auf ihrer Homepage bekannt. Allerdings haben die Organisatoren zumindest ein kleines Alternativprogramm auf die Beine gestellt. Einige der angekündigten Bands werden am Samstag zwischen 18:30 Uhr und 24:00 Uhr im Regensburger Kulturzentrum "Alte Mälzerei" auftreten.

15.00 Uhr: DWD warnt vor extrem ergiebigem Dauerregen

Der Deutsche Wetterdienst warnt vor extrem ergiebigem Dauerregen in Teilen Bayerns. Insbesondere Schwaben und Oberbayern sind betroffen. Bis Samstagnachmittag gab der Deutsche Wetterdienst (DWD) für diese beiden Bezirke Unwetterwarnungen heraus. Es sei mit "extrem ergiebigem Dauerregen" der Stufe 4 (von 4) zu rechnen. Er warnt vor Überflutungen von Straßen, Unterführungen und Kellern, hohen Pegelständen, Aquaplaning, gegebenenfalls abgeschnittenen Gebieten und möglichen Erdrutschen. Die Menschen in den betroffenen Regionen sollten ihr Verhalten an die Situation vor Ort anpassen - überflutete Abschnitte oder Unterführungen meiden, überflutete oder von Überflutung bedrohte Keller sofort verlassen, mit Verkehrsbehinderungen und Aquaplaning rechnen. Welche Gebiete betroffen sind, sehen Sie auf unserer Karte.

Im Video: BR24live zur Unwetterlage in Bayern

ARCHIV - 13.08.2018, Rheinland-Pfalz, Mainz: Ein Passant geht mit einem Regenschirm in der Hand durch die Mainzer Fußgängerzone. (zu dpa: «Regen und einzelne Gewitter erwartet») Foto: Andreas Arnold/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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Einzelne Schauer und Gewitter erwartet

14.10 Uhr: Trinkwasser in Leipheim wird gechlort

Aufgrund der steigenden Hochwasserlage an der Donau wird das Donau-Wasserwerk in Leipheim heute abgeschaltet. Die Wasserversorgung der Stadt erfolgt nun über das Wasserwerk auf dem Areal Pro, so die Stadtverwaltung in einer Pressemitteilung. Vorsorglich muss deshalb das Trinkwasser der Stadt vorübergehend gechlort werden, um den Sicherheitsanforderungen der Trinkwasserverordnung zu entsprechen.

Obwohl es zu leichten Geruchs- und Geschmacksveränderungen kommen kann, bestehen laut Mitteilung keine gesundheitlichen Bedenken. Das Trinkwasser kann weiterhin uneingeschränkt genutzt werden. Aquarien- und Fischteichbesitzer sollten jedoch beachten, dass Chlor für Fische schädlich ist. Die Stadtverwaltung weist darauf hin, dass die Trinkwasserversorgung möglicherweise in den nächsten Tagen zeitweise ganz abgeschaltet werden muss. Bürgerinnen und Bürger sollten sich daher vorsorglich mit Mineralwasser bevorraten.

Bewohner der Wedelek-Siedlung, Kohlplatte und Krautgarten werden gebeten, wertvolle Gegenstände aus den Kellerräumen zu entfernen, alle Kelleröffnungen zu schließen und Öltanks zu sichern. Weitere Informationen zur aktuellen Lage werden laufend auf der Homepage der Stadt Leipheim veröffentlicht.

14.05 Uhr: Statistisches Jahrhunderthochwasser in Schwaben erwartet

Das Wasserwirtschaftsamt Kempten rechnet am Wochenende mit drastischem Hochwasser im nördlichen Unterallgäu. Laut Jonas Meinzer vom Wasserwirtschaftsamt Kempten sind Orte an den Flüssen Günz, Mindel und Wertach besonders betroffen. Sollten sich aktuelle Prognosen bewahrheiten, sei die Lage an der Günz mit dem historischen Pfingsthochwasser von 1999 zu vergleichen.

Auch Mindel und Wertach könnten laut Prognosen des Wasserwirtschaftsamts die zweithöchste oder höchste Meldestufe erreichen. Dann würden bebaute Gebiete in größerem Umfang überflutet werden. Den maximalen Wasserstand erreichten die Flüsse voraussichtlich am Samstagmittag, das Hochwasser werde laut Prognose aber länger bleiben. Entspannt schaut Meinzer dagegen auf die Situation an der Iller: Hier sagten die Prognosen Meldestufe 1 voraus, es sei also unwahrscheinlich, dass bebaute Gebiete betroffen sein werden.

13.55 Uhr: Neuburg erwartet Meldestufe 3 und trifft Vorkehrungen

Wie die Stadt Neuburg mitteilt, rechnet das Tiefbauamt der Stadt im Laufe des Sonntags mit einem Pegelstand der Donau von fünf Metern. Das wäre Meldestufe drei und hätte einige Auswirkungen auf das Stadtgebiet. Daher trifft die Stadt einige Vorkehrungen.

Als erste Maßnahme nimmt das THW am Freitagnachmittag das Kunstwerk "undundund" aus der Donau und gleichzeitig bereitet der städtische Bauhof die Absperrung der unmittelbar an der Donau verlaufenden Wege vor. Betroffen sind Wege im Englischen Garten, am Brandl, beim Kraftwerk Bittenbrunn sowie unterhalb des Arco-Schlösschens. Auch mit dem Technischen Hilfswerk sei man im ständigen Austausch und man bereite alles vor, dass auch der mobile Hochwasserschutz aufgebaut werden kann.

12.30 Uhr: Hochwasser und Hangabrutsche in Mittel- und Oberfranken befürchtet

Tief Radha sorgt am Wochenende besonders in Mittel- und Oberfranken für außergewöhnlich heftige Regenfälle. Wie Christian Lorenz, Meteorologe beim Bayerischen Rundfunk mitteilte. Demnach simulieren die Modelle für Oberfranken bis Sonntagabend Regenmengen von 30 bis 60 Liter/m². Im Frankenwald und im Fichtelgebirge sind bis zu 80 Liter/m² möglich. In Mittelfranken sind bis Sonntagabend 50 bis 100 Liter/m² prognostiziert. Im Bereich Frankenhöhe und auch im Südwesten Mittelfrankens sowie im Großraum Nürnberg können es auch bis zu 120 Liter/m² werden.

Laut Lorenz fällt damit bis Sonntag teils so viel Regen wie sonst in einem gesamten Monat – oder auch etwas mehr. In der Folge sei ab Samstag mit Hochwasser zu rechnen. Im Bereich der Fränkischen Schweiz, sowie im Frankenwald und im Fichtelgebirge könne es auch zu Hangabrutschen kommen.

12.15 Uhr: Glauber – Warndienste informieren zu angespannter Wetterlage

Angesichts des erwarteten Dauerregens in den kommenden Tagen verweist Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) auf den Hochwassernachrichtendienst (HND). Dort könnten sich die Bürgerinnen und Bürger fortlaufend über die Entwicklungen informieren. "Wir haben die Situation bayernweit genau im Blick. Die Warndienste sind in Alarmbereitschaft", sagte Glauber am Freitag. Die Behörden arbeiteten eng zusammen, um drohende Hochwasserlagen rechtzeitig zu erkennen.

12.10 Uhr: Herrmann warnt vor Überflutungen und Hochwasser

Angesichts der Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) hat Bayerns Innen- und Katastrophenschutzminister Joachim Herrmann (CSU) vor Überflutungen und Hochwasser gewarnt. Betroffen könnten insbesondere die Regierungsbezirke Schwaben und Mittelfranken sowie der gesamte südliche Donau-Zufluss sein, sagte der Minister bei einer Pressekonferenz in Nürnberg. Örtlich werden demnach innerhalb von 48 Stunden zwischen 50 und teilweise 150 Liter pro Quadratmeter erwartet. Man sei mit dem DWD und dem Hochwassernachrichtendienst in engem Kontakt. Das bayerische Melde- und Lagezentrum im Innenministerium werde alle nötigen Maßnahmen koordinieren. Es sei wichtig, dass "wir allen klarmachen, dass sie in Rufbereitschaft sein müssen", so der Minister.

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