Vertreter der Regierung Russlands haben kurz vor Weihnachten die US-Truppenübungsplätze Grafenwöhr / Lkr. Neustadt an der Waldnaab, Hohenfels / Lkr. Neumarkt und bei Katterbach nahe Ansbach besucht. Teil des Besuchs waren auch Rundflüge über die drei Truppenübungsplätze und Besuche der Schießbahnen.
Keine Details zu Gesprächen beim Besuch bekannt
Auf der Online-Seite des Magazins "Stars and Stripes" veröffentlichte ein Berichterstatter der US-Armee Fotos des Besuchs. Zuerst berichtete darüber heute (Dienstag) die Tageszeitung "Der Neue Tag" in Weiden. Eine BR-Anfrage bei der US-Armee läuft. Der "Stars-and-Stripes"-Bericht lässt offen, ob der Besuch im Zusammenhang mit dem 50 Minuten dauernden Telefonat der Präsidenten Joe Biden und Wladimir Putin vom 30. Dezember über die Spannungen im Osten der Ukraine und dem dortigen Truppenaufmarsch Russlands stand. Weitere Details über den Besuch, so heißt es in dem Bericht, würden nicht bekanntgegeben, weil wichtige Führungsleute der US-Armee derzeit im Weihnachtsurlaub seien. Zuletzt habe es 2018 so einen Besuch gegeben.
"Vertrauensbildende Maßnahmen" im Rahmen der OSZE
Nach dem Bericht entsprach der Besuch den amerikanisch-russischen Abmachungen im "Wiener Dokument" von 2011, bei denen im Rahmen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) rund 50 Staaten, darunter die USA und Russland, gegenseitige "vertrauensbildende Maßnahmen" durchführen. Kurz vor dem Besuch der Russen in Bayern war eine Übung zu Ende gegangen, bei der rund 4.600 Soldaten aus der Ukraine, Polen und anderen ehemaligen Warschauer-Pakt-Staaten hier gemeinsam mit US-Armee-Einheiten Einsätze geprobt hatten.
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