Anzeigentafeln zeigen „cancelled“ für gestrichen am Flughafen München an. Wegen des Verdi-Warnstreiks hat die Lufthansa für Mittwoch nahezu ihren kompletten Flugplan abgesagt.
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Bei Lufthansa bleiben heute viele Flugzeuge am Boden. Grund ist ein Warnstreik des Bodenpersonals, das für höhere Löhne streitet.

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Warnstreik bei der Lufthansa: Kein Chaos am Flughafen München

Warnstreik bei der Lufthansa: Kein Chaos am Flughafen München

Bei Lufthansa bleiben heute mitten in der Ferienzeit viele Flugzeuge am Boden. Grund ist ein Warnstreik des Bodenpersonals, das für höhere Löhne streitet. An den Flughäfen München und Frankfurt kam es Mittwochvormittag jedoch nicht zum Chaos.

Über dieses Thema berichtet: BR24live am .

Mit einem Warnstreik des Bodenpersonals hat die Gewerkschaft Verdi den Flugbetrieb der Lufthansa am Mittwochmorgen weitgehend lahmgelegt.

An den Flughäfen Frankfurt am Main und München blieb das Chaos aus, weil Reisende vorab informiert worden und deshalb gar nicht erst angereist seien, sagte eine Lufthansa-Sprecherin. Auch ein Sprecher des Frankfurter Flughafenbetreibers Fraport sagte, es herrsche in den Terminals geregelter Betrieb. In München gab es am Morgen längere Schlangen, die aber offenbar beherrschbar waren.

Über tausend Flüge in München und Frankfurt gestrichen

Lufthansa hatte vorsorglich mehr als 1.000 Flüge an den Drehkreuzen Frankfurt und München gestrichen und fürchtet Auswirkungen bis zum Freitag, dem letzten Schultag vor den Sommerferien in Bayern. 134.000 Passagiere mussten ihre Reisepläne ändern oder ganz absagen - über 40.000 davon am Münchner Flughafen. Bereits am Dienstag waren mindestens 47 Verbindungen ausgefallen. Lufthansa hat den betroffenen Passagieren davon abgeraten, zu den Flughäfen zu kommen, weil dort die meisten Schalter ohnehin nicht besetzt seien.

Dennoch versuchten in München am Mittwoch zahlreiche Reisende ihre ausgefallenen Flüge an den Schaltern umzubuchen. Bereits bei vorangegangenen Arbeitskämpfen waren die Terminals am Streiktag selbst weitgehend leer geblieben.

Im Detail strich die Lufthansa nach eigenen Angaben in Frankfurt am Main 678 Flüge - 32 davon bereits am Dienstag und 646 am Mittwoch – und in München 345 Flüge, davon 15 am Dienstag und 330 am Mittwoch. Betroffen sind nach Konzernangaben insgesamt rund 134.000 Passagiere. Die Lufthansa geht davon aus, dass es auch noch am Donnerstag und Freitag "zu einzelnen Flugausfällen oder Verspätungen" kommen kann.

Immer mehr Belastungen - Verdi verteidigt Warnstreik

Der Streik hatte auch Auswirkungen auf andere Airlines, teilweise fielen weitere Flüge aus. "Wenn wir streiken und es keiner merkt, dann ist das kollektives Betteln. Das würde uns nichts bringen", sagte Dennis Dacke vom Ressort Luftverkehr im Bundesbüro der Gewerkschaft Verdi im Gespräch mit BR24. Mit dem Mittwoch als Warnstreiktag habe man einen Tag gewählt, der operativ für Bürgerinnen und Bürger noch machbar wäre – aber gleichzeitig starke Auswirkungen für die Lufthansa hätte.

Verdi hält die Warnstreiks für notwendig, um damit den Druck auf die Lufthansa zu erhöhen. Im Interview mit der radioWelt von Bayern 2 sagte Dacke zuvor: "Das hat die Lufthansa selbst provoziert. In der zweiten [Verhandlungsrunde] wurde uns ein nicht annähernd inflationsausgleichendes Angebot vorgelegt. Und die 20.000 Beschäftigten stehen unter enormem Druck, unter enormem Stress." Die Lufthansa habe massiv Personal abgebaut und die Belastungen würden immer weiter steigen.

  • Zum Artikel: "Warnstreik bei Lufthansa und die Folgen"

Lufthansa-Vorstandsmitglied Harry Hohmeister hatte Verdi am Dienstag in der Zeitung "Bild" kritisiert: "Die Gewerkschaft zerstört mit ihrem Streik in der Hauptreisezeit Urlaubsträume." Dies sei "extrem bitter und frustrierend", so Hohmeister.

Streikende am Flughafen München
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