Noch sind es nur Warnstreiks - doch schon die zeigen, wie schwierig es diesmal werden wird, ein Tarifergebnis für die bundesweit 3,9 Millionen Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie zu erreichen. In Bayern startete die Gewerkschaft die Streikwoche mit einen Mitternachtsaktion bei Aschaffenburg. Rund 40 Beschäftigte der Gießerei von Linde Material Handling in Weilbach legten um Mitternacht kurzfristig die Arbeit nieder. Ansonsten wird heute in den Firmen im Freistaat gearbeitet.
Ab morgen Schwerpunkt Schweinfurt
Morgen schon stehen mehr Betriebe auf dem Streikplan der IG Metall. Die will die Woche über auch die großen Autobauer BMW und Audi nicht verschonen. Betroffen seien aber auch Zulieferer, Maschinenbauer, Dienstleister - und zwar flächendeckend im Freistaat. Der Schwerpunkt soll morgen dann in Schweinfurt sein mit Demonstrationszügen und einer Kundgebung aller bestreikten Betriebe - heißt es von Seiten der IG Metall.
Streitpunkt Lohnausgleich für verkürzte Vollzeit
Die fordert sechs Prozent und ein Recht auf eine verkürzte Vollzeit: 28 statt 35 Stunden in der Woche für bis zu zwei Jahre, einem Rückkehrrecht und einem Lohnausgleich für Eltern, Pflegende und Schichtarbeiter. Es ist der Punkt, der beim Verband der bayerischen Metall- und Elektroindustrie ein deutliches Nein hervorruft. Die Arbeitgeber boten zuletzt 200 Euro Einmalzahlung und ab April dann zwei Prozent höhere Einkommen. Ein Entgeltausgleich für weniger Arbeit lehnen sie ab. Das benachteilige die Kräfte, die jetzt schon in Teilzeit ohne Ausgleich beschäftigt seien. Das seien meist Frauen, die so diskriminiert würden. Die Arbeitgeber denken sogar darüber nach, die Warnstreiks wegen dieser Forderung vom Arbeitsgericht verbieten zu lassen.
Bei der IG Metall sieht man keine Diskriminierung. Die Firmen könnten ja allen Kräften weniger Lohn in Teilzeit zum Teil ausgleichen. Die Argumente werden die Tarifparteien für Bayern am 15. Januar in Nürnberg wieder austauschen bei der dritte Runde im Tarifkonflikt.