So entspannt sich ein Sommernachmittag auf den grasbewachsenen Zuschauerrängen am Eiskanal auch gestalten lässt – auf der Kanustrecke selbst ist Action angesagt: Das Wasser schießt mit rund 16 Stundenkilometern zwischen den Toren hindurch, Betonblöcke unter der Oberfläche sorgen für das nötige Durcheinander und am Ende der Strecke wartet eine Torpedo-Walze, die sogenannte Waschmaschine.
Die „Mutter aller Kanustrecken“
Der Augsburger Eiskanal wurde als erste künstliche Wildwasserstrecke der Welt angelegt und dort fanden 1972 die olympischen Sommerspiele statt, bei denen Kanuslalom erstmals Olympia-Disziplin war. Heute trainieren im Eiskanal die Profis vom Bundesleistungszentrum für Kanuslalom und Wildwasser. Nur die Profis? Nicht ganz.
Olympisches Wildwasser – ohne Oberarmmuskeln?
Ins kalte Wasser des Eiskanals wird auch #wasserlebt-Reporterin Anna Klein geschubst: Denn die komplette Anlage könnte bald als offizielle Welterbe-Stätte auf der Liste der UNESCO stehen. Mit großer Begeisterung für Wassersport, nur leider völlig ohne Oberarm-Muskulatur die Olympiastrecke runter – ob das gut geht?
Folge zwei von #wasserlebt
Tat- und muskelkräftige Unterstützung kommt von jemand, der schon olympisches Edelmetall mit seinem Talent im Wildwasser geholt hat und zahlreiche Kanustrecken auf der ganzen Welt kennt – sein Herz aber an den Eiskanal verloren hat.
Augsburger Eiskanal: Kanu-WM 2022 trotz Denkmalschutz
So einzigartig die Augsburger Kanustrecke auch ist, mit fast 50 Jahren auf dem Buckel gibt es Modernisierungspotenzial. Im Jahr 2022 kommt die Kanu-Slalom-WM nach Augsburg, die Stadt investiert insgesamt rund 20 Millionen Euro in die Anlagen. Die Messtechnik wird erneuert, die Zuschauerränge sollen hingegen wieder aussehen wie 1972. Weil der Eiskanal selbst unter Denkmalschutz steht, kann dort nicht umgebaut werden. Darüber sei man bei den Augsburger Kanuten allerdings nicht besonders traurig, sagt deren Präsident:
„Das waren unsere größten Bedenken, dass (die Sanierung) das Ganze für uns erschwert. Wir gehen davon aus, dass der Sportbetrieb weitergeht und wir nach Fertigstellung noch besser trainieren können.“ Hans-Peter Pleitner, Kanu Schwaben Augsburg.