Über eine Pipeline soll im Winter Wasser aus dem Main von Kitzingen nach Iphofen gepumpt werden, in einen Speichersee am Fuße der Weinberge. Kostenpunkt: Mindestens 16 Millionen Euro. Die Hälfte des Pilotprojekts übernimmt der Freistaat Bayern. Die andere Hälfte teilen sich die Stadt Iphofen und die Winzer. Das hat der Stadtrat Iphofen jetzt beschlossen.
Eigenanteil von Stadt und Winzern: Jeweils maximal 5 Millionen Euro
Laut Bürgermeister Dieter Lenzer wird der Eigenanteil für die Stadt und die Winzerschaft bei jeweils maximal 5 Millionen Euro liegen. Voraussetzung für die Cofinanzierung durch die Stadt ist allerdings eine breite Beteiligung der Winzerschaft von mindestens 75 Prozent der Iphöfer Rebfläche.
Die Stadt will außerdem, dass die Infrastruktur – also vor allem der Bau einer Pipeline und eines Speichersees – in kommunaler Hand bleibt. Dabei gehe es über die Weinbergbewässerung hinaus langfristig auch um die Möglichkeit, anderen Bereichen der Landwirtschaft auch die Möglichkeit zur Bewässerung zu geben.
Teure Bewässerungsprojekte durchaus umstritten
Neben Iphofen will der Freistaat Bayern zwei weitere Pilotprojekte zur Weinbergbewässerung mit bis zu 50 Prozent der Kosten fördern: In Oberschwarzach im Landkreis Schweinfurt (geschätzte Kosten: 23 Mio. Euro) und in Nordheim und Sommerach (geschätzte Kosten: 14 Mio. Euro). Gleichzeitig gibt es auch Kritik an den teuren Bewässerungsprojekten aus den eigenen Reihen: Statt auf Quantität sollten die Winzer lieber auf Qualität setzen – oder auf andere Sorten. Denn das ginge auch mit weniger Wasser. Die Grünen fordern außerdem eine nachhaltigere Bewässerung der Weinberge – und zwar mit Regenwasser anstelle von Grund- oder Mainwasser.
"Darüber spricht Bayern": Der neue BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!