Blick vom Weinberg auf Iphofen im Landkreis Kitzingen.
Bildrechte: LRA Kitzingen/Corinna Petzold/Simone Göbel

Bis zu 10 Millionen Euro sollen die Stadt Iphofen und ansässige Winzer je zur Hälfte in ein Pilotprojekt zur Weinbergbewässerung investieren.

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Weinbergbewässerung: Stadt Iphofen und Winzer teilen sich Kosten

Die Weinberge in Iphofen im Landkreis Kitzingen sollen künftig bewässert werden. Jetzt ist die Finanzierung geklärt: Bis zu 10 Millionen Euro sollen die Stadt Iphofen und ansässige Winzer je zur Hälfte in das Pilotprojekt des Freistaats investieren.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Über eine Pipeline soll im Winter Wasser aus dem Main von Kitzingen nach Iphofen gepumpt werden, in einen Speichersee am Fuße der Weinberge. Kostenpunkt: Mindestens 16 Millionen Euro. Die Hälfte des Pilotprojekts übernimmt der Freistaat Bayern. Die andere Hälfte teilen sich die Stadt Iphofen und die Winzer. Das hat der Stadtrat Iphofen jetzt beschlossen.

Eigenanteil von Stadt und Winzern: Jeweils maximal 5 Millionen Euro

Laut Bürgermeister Dieter Lenzer wird der Eigenanteil für die Stadt und die Winzerschaft bei jeweils maximal 5 Millionen Euro liegen. Voraussetzung für die Cofinanzierung durch die Stadt ist allerdings eine breite Beteiligung der Winzerschaft von mindestens 75 Prozent der Iphöfer Rebfläche.

Die Stadt will außerdem, dass die Infrastruktur – also vor allem der Bau einer Pipeline und eines Speichersees – in kommunaler Hand bleibt. Dabei gehe es über die Weinbergbewässerung hinaus langfristig auch um die Möglichkeit, anderen Bereichen der Landwirtschaft auch die Möglichkeit zur Bewässerung zu geben.

Teure Bewässerungsprojekte durchaus umstritten

Neben Iphofen will der Freistaat Bayern zwei weitere Pilotprojekte zur Weinbergbewässerung mit bis zu 50 Prozent der Kosten fördern: In Oberschwarzach im Landkreis Schweinfurt (geschätzte Kosten: 23 Mio. Euro) und in Nordheim und Sommerach (geschätzte Kosten: 14 Mio. Euro). Gleichzeitig gibt es auch Kritik an den teuren Bewässerungsprojekten aus den eigenen Reihen: Statt auf Quantität sollten die Winzer lieber auf Qualität setzen – oder auf andere Sorten. Denn das ginge auch mit weniger Wasser. Die Grünen fordern außerdem eine nachhaltigere Bewässerung der Weinberge – und zwar mit Regenwasser anstelle von Grund- oder Mainwasser.

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