Das gibt's nicht jeden Tag am Amtsgericht in Wolfratshausen: Am Freitag kamen im Sitzungssaal 1 zwei Schlepplifte aus dem Skigebiet Sudelfeld sowie im Landkreis Miesbach unter den Hammer, sie wurden zwangsversteigert. Die Lifte sind Bestandteil zweier Grundstücke samt Alm mit Nebengebäude auf rund 22 Hektar Fläche. Der Verkehrswert lag bei insgesamt 5,7 Millionen Euro.
Wie eine Amtsgerichts-Sprecherin dem BR mitteilte, sind die neuen Eigentümer Landwirte aus dem Münchner Stadtteil Aubing. Bei der Versteigerung habe es eine rege Beteiligung und mehrere Gebote gegeben, so die Sprecherin. Über den Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht.
Zwangsversteigerung: Skilifte seit drei Jahren stillgelegt
Versteigert wurden die Schlepplifte "Mittleres Sudelfeld" und der Plattenlift: beides Schlepplifte mit einem typischen T-Anker, Baujahr 1960 und Baujahr 1962. Drei Jahre sind die Lifte jetzt schon stillgelegt. Der Grund: Die Erbengemeinschaft, der die beiden Lifte gehören, konnte sich auf keine Pachtverlängerung mit den Bergbahnen Sudelfeld einigen. Jetzt gipfelte die Uneinigkeit in einer Zwangsversteigerung.
Lifte als Bereicherung für Skigebiet Sudelfeld
Egid Stadler, der Geschäftsführer der Bergbahnen, war bei der Versteigerung dabei. Er äußerte sich noch nicht zu den Konsequenzen. Vor der Versteigerung hatte er auf einen Zuschlag gehofft - oder auf einen Pachtvertrag zu marktüblichen Preisen. Ein privates Skigebiet einzurichten, ist den neuen Liftbesitzern nicht möglich, da die Pisten an die Bergbahnen Sudelfeld verpachtet sind.
Ohnehin brauche es viel Know-how und auch Personal, um die lange stillstehenden Lifte wieder in Betrieb zu nehmen, so Stadler. Jedoch wären sie für das Skigebiet Sudelfeld wieder eine Bereicherung, vor allem für Anfänger.
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