Bei der Bürgermeisterwahl in Zwiesel im Bayerischen Wald gab es am Sonntag noch keinen endgültigen Sieger. Deshalb werden die Bürgerinnen und Bürger der niederbayerischen Stadt in zwei Wochen erneut an die Wahlurnen gerufen. Am 11. Dezember findet eine Stichwahl statt zwischen der parteifreien Gloria Gehring, die unter ihrem Künstlernamen Gloria Gray bekannt ist, und Karl-Heinz Eppinger von der SPD. Gray erreichte 31,56 Prozent der Stimmen, Eppinger 26,88 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 61 Prozent.
Für den Chefsessel im Zwieseler Rathaus hatten sich insgesamt fünf Kandidaten beworben. Nicht genug Stimmen erreichten beim ersten Wahldurchgang am 27. November Harald Haase von der CSU (19,42 Prozent) , Jens Schlüter von den Grünen (14,07 Prozent) und Thomas Kagerbauer von der PWG (8,07 Prozent).
Der langjährige Bürgermeister Franz Xaver Steininger (parteifrei), der derzeit vorläufig vom Dienst suspendiert ist, war nicht mehr zur Wahl angetreten.
Prozess gegen Bürgermeister Steininger
Die diesjährige Bürgermeisterwahl hatte schon im Vorfeld überregional für Aufmerksamkeit gesorgt. Denn die Landesanwaltschaft Bayern hatte den amtierenden Bürgermeister Steininger im April 2021 vorläufig vom Dienst suspendiert. Er muss sich Ende Januar 2023 am Amtsgericht Landshut wegen des Verdachts auf Bankrott und Vorteilsannahme verantworten.
Der 56-Jährige, der schon seit rund eineinhalb Jahren die Amtsgeschäfte im Rathaus nicht mehr führen darf, hatte sich erst Anfang Oktober entschieden, "nach reiflicher Überlegung" doch nicht mehr neu zu kandidieren.
7.622 Wahlberechtigte dürfen entscheiden
Wer jetzt neu auf den Chefsessel im Rathaus gewählt wird, können am 11. Dezember in Zwiesel die 7.622 wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger entscheiden.
Überregional die meiste Aufmerksamkeit bekam bisher die transsexuelle Entertainerin Gloria Gehring, die parteifrei für die Gruppierung "Gloria für Zwiesel" antritt und unter ihrem Künstlernamen Gloria Gray bekannt ist. Die 56-Jährige wurde als Bub in Zwiesel geboren und hat sich später einer Geschlechtsumwandlung unterzogen. Sie ist vor einigen Jahren aus München in ihre Heimatstadt Zwiesel zurückgekehrt, die sie heute für deutlich toleranter und weltoffener hält als in ihrer Jugend. Gray ist seit 2020 Kreisrätin im Landkreis Regen.
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