Polizei und Feuerwehr im Dauereinsatz: Nach einer Unwetternacht sind im Lauf des Tages erneut schwere Gewitter über Bayern gezogen. Vor allem aus Schwaben und Niederbayern wurden Schäden und Behinderungen gemeldet. Zahlreiche Bäume stürzten um, mehrere Straßen mussten gesperrt und von den Einsatzkräften geräumt werden.
- Zum aktuellen Artikel: Wetter in Bayern: Es braut sich was zusammen
Behinderungen im Bahnverkehr
Wegen umgestürzter Bäume war die Bahnstrecke zwischen Landshut und Regensburg zeitweise gesperrt. Die Bahn richtete einen Ersatzverkehr mit Bussen ein. Mittlerweile ist die Sperrung wieder aufgehoben. Bei der Oberpfalzbahn gab es Behinderungen zwischen Schwandorf und Regensburg. Die Waldbahn durfte aus Sicherheitsgründen zeitweise nur mit einer reduzierten Geschwindigkeit fahren.
Mann von umherfliegendem Sonnenschirm verletzt
Im niederbayerischen Straubing wurde ein Mann von einem umherfliegenden Sonnenschirm getroffen. Er wurde ärztlich behandelt. In Deggendorf löste sich ein Blechdach aus der Verankerung und fiel teilweise auf den Gehsteig. In Lindberg im Landkreis Regen ist ein Baum auf ein Haus gestürzt. Am Höllensteinsee fiel ein Baum auf ein geparktes Auto. In Teisnach im Bayerischen Wald wurde das Dach der Pfarrkirche zum Teil abgedeckt. Verletzt wurde bei diesen Vorfällen nach ersten Erkenntnissen niemand.
Ein gefährlicher Vorfall ereignete sich auf der B2 bei Monheim in Schwaben, wo laut Polizei die Plane eines Lastwagens weggerissen wurde und in ein entgegenkommendes Fahrzeug schleuderte. Dabei wurde die Frontscheibe des Fahrzeugs zerstört. Der Fahrer des Lkw fuhr einfach weiter, ohne sich um den Schaden zu kümmern.
DWD gibt Unwetterwarnung heraus
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte zuvor eine Unwetterwarnung vor heftigem Starkregen, Sturmböen und Hagel herausgegeben. "Vermeiden Sie den Aufenthalt im Freien", rieten die Meteorologen. Das Unwetter zog vom Südwesten allmählich Richtung Osten ab. Die Temperaturen sind weiterhin sehr hoch bei bis zu 33 Grad.
Grafik: Bayernkarte - Wetterwarnungen des DWD
Schäden durch Unwetter in der Nacht
Bereits in der Nacht hatte es in Bayern zahlreiche Gewitter gegeben. Im unterfränkischen Markt Triefenstein sorgte ein Unwetter binnen kurzer Zeit für vollgelaufene Keller, Straßen wurden mit Schlamm überzogen und Gärten verwüstet. Bürgermeisterin Kerstin Deckenbrock berichtete von größeren Aufräumarbeiten. Auch im oberfränkischen Bamberg gab es teils schwere Schäden, Sturmböen ließen zahlreiche Bäume im Stadtgebiet umstürzen und Äste abbrechen. In Kronach schlug ein Blitz in ein Mehrfamilienhaus ein und setzte den Dachstuhl Brand. Verletzt wurde niemand.
Die Gefahr von Unwettern hält auch morgen an - verantwortlich dafür zeichnet Meteorologe Sebastian Schappert vom DWD zufolge das Tief "Lambert", das über Spanien hinweg nach Frankreich zieht und an diesem Donnerstag dann Deutschland von West nach Ost überquert. "Insbesondere über der Mitte Deutschlands können vereinzelt und lokal eng begrenzt auch Tornados nicht ganz ausgeschlossen werden."
Weitere Gewitter in Bayern am Donnerstag
In der Nacht zu Donnerstag sagt der DWD für Bayern an den Alpen Schauer und teils kräftige Gewitter voraus, die dann zunächst abklingen sollen. Im Tagesverlauf soll das Gewitter-Risiko bei Höchstwerten zwischen 28 Grad in Unterfranken und bis 35 Grad in Niederbayern wieder steigen.
Nach Gewittern und Schauern in der Nacht zu Freitag kühlt es sich dann ein bisschen ab. Tagsüber sollen die Temperaturen zwischen 20 und 26 Grad liegen. Zunächst gibt es laut DWD gebietsweise Schauer oder Gewitter. In der zweiten Tageshälfte sollen diese von Westen her zum Teil wieder abklingen.
Im Audio: Wie man sich bei Gewitter schützen kann
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) informiert über Wetterlagen und gibt auch im Ernstfall amtliche Unwetterwarnungen heraus. Abgestuft werden diese in vier Kategorien:
Stufe 1 (gelb): Gewitter: elektrische Entladung, auch in Verbindung mit Windböen ab 50 km/h.
Stufe 2 (orange): Starkes Gewitter: in Verbindung mit Sturmböen, schweren Sturmböen bis 104 km/h, Starkregen oder Hagel
Stufe 3 (rot): Schwere Gewitter: mit Hagelschlag, heftigem Starkregen oder orkan(artigen) Böen bis 119 km/h, ggf. Tornadogefahr (rot)
Stufe 4 (dunkelrot): Extremes Gewitter: mit Hagelschlag, extrem heftigem Starkregen oder extremen orkan(artigen) Böen ab 120 km/h, ggf. Tornadogefahr.
Lila: Hitzewarnung / Rosa: UV-Warnung / Grün: Keine Warnung / Schraffiert: Vorab-Warnung
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