Im Vermisstenfall Vanessa Huber aus Unterhaching bei München verstärkt die Polizei ihre Fahndungsbemühungen. Neue Fotos und ein Video der 39-Jährigen sollen helfen, die Frau zu finden. Zudem gab die Polizei ein neues, bislang unbekanntes Detail bekannt.
Vermisste hatte Streit mit Ehemann
Laut den Ermittlern hatten die Vermisste und ihr Ehemann vor dem Verschwinden Streit. Der Ehemann sagte bei der Polizei aus, dass er nach einem gemeinsamen Einkauf zusammen mit seiner Frau nach Hause gekommen war. Dort stritten die beiden und zwischen 17 und 18 Uhr habe Vanessa Huber dann die gemeinsame Wohnung verlassen. Seitdem kam sie nicht mehr zurück. Das war am 5. November 2022.
Diese Informationen hatte die Polizei bislang zurückgehalten. Polizeisprecher Werner Kraus sagte dazu, dass die Richtigkeit der Angaben des Ehemanns bislang nicht verifiziert werden konnten. Somit ist das letzte nachweisliche Lebenszeichen von Vanessa Huber der Einkauf um 16.40 Uhr in einem Unterhachinger Supermarkt – wozu die Polizei nun auch ein Video aus einer Überwachungskamera veröffentlichte.
Kein Tatverdacht gegen den Ehemann
Als vermisst meldete der Mann seine Frau am Montag, den 7. November, also zwei Tage nach dem Verschwinden. Ein Tatverdacht gegen den Ehemann habe sich aber bei den Ermittlungen nicht ergeben. Die Polizei geht weiter allen möglichen denkbaren Szenarien nach, heißt es. Dabei sei ein Gewaltdelikt nicht ausgeschlossen.
Suchmaßnahmen am Boden, aus der Luft und zu Wasser
Trotz mehrerer Hinweise aus der Bevölkerung gibt es laut den Ermittlern bislang keinen konkreten Anhaltspunkt in irgendeine Richtung. Handy, Fahrrad und Auto habe die 39-Jährige an ihrem Wohnort zurückgelassen, ihre EC-Karte seit dem 5. November nicht mehr benutzt. In Kontakt ist die Münchner Polizei auch mit den Kolleginnen und Kollegen in Berlin, wo Vanessa Huber geboren wurde, jedoch ergab sich auch dort nichts Neues.
Sämtliche Suchmaßnahmen in umliegenden Waldgebieten - im Perlacher Forst und Fasanenpark - mit Hunden, Reiterstaffel und Einsatzhundertschaft blieben bis jetzt erfolglos. Taucher suchten zudem vergeblich Tümpel und Teiche in der Nähe ab.
Auch diese Woche überflog die Polizei mit zwei Drohnen den 1.300 Hektar großen Perlacher Forst. Etwa die Hälfte des Waldgebiets sei inzwischen aus der Luft kontrolliert worden, so die Beamten. Die Drohnensuche soll fortgesetzt werden. Gegebenenfalls kommen auch noch einmal Bodenkräfte zum Einsatz.
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