Ein Bagger steht bei heruntergestürzten Teilen eines zerstörten Torbogens.
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Experten kümmern sich um die Teile des zerstörten Tors

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Zerstörter Torbogen: Aufräumarbeiten sind angelaufen

Am Mittwochmorgen hat ein Sattelzug in Gnadenberg im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz einen historischen Torbogen gerammt und diesen zerstört. Nun werden die Bruchstücke eingesammelt. Und dabei wird auch schon in die Zukunft geblickt.

Über dieses Thema berichtet: Abendschau - Der Süden am .

Nachdem am Mittwoch ein Sattelzug einen historischen Torbogen zerstört hat, haben in Gnadenberg, einem Ortsteil von Berg im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz, die Aufräumarbeiten begonnen.

Sorgfältige Dokumentation der Bruchstücke

Die noch intakten Bruchstücke werden von einem Bagger mit einem Spezialgreifer mit Gummiaufsätzen aufgesammelt. Anschließend werden sie verpackt und eingelagert. Denkmalschutzexperten hatten sie zuvor durchnummeriert. Eine detaillierte Bestandsaufnahme des Materials sei wichtig, wenn der steinerne Torbogen später möglichst originalgetreu wieder aufgebaut werden soll, hieß es. Damit könne aber frühestens im kommenden Jahr begonnen werden.

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Ein Bagger hebt die einzelnen Bruchstücke von der Straße.

Der Rest vom Tor wird gesichert

Vor Ort machte sich auch am Tag nach dem Unfall die Untere Denkmalschutzbehörde gemeinsam mit einem Statiker nochmal ein Bild von dem Überrest des Torbogens. Laut der Behörde kann er gesichert werden. Ein Abbau ist dann nicht notwendig. Dadurch sei der Wiederaufbau wesentlich leichter. Wann die zur Sicherung nötige Stütze an dem Torbogen aber befestigt wird, steht noch nicht fest. Die Ortsdurchfahrt in Gnadenberg ist derzeit noch komplett gesperrt.

Lkw-Fahrer wollte wohl Autobahnsperre umgehen

Ein Lastwagenfahrer war am Mittwochmorgen durch den Torbogen gefahren und hatte dabei vermutlich den Seitenabstand falsch eingeschätzt. Er rammte das Gemäuer ungebremst und riss dabei das Sandstein-Bauwerk, das im Kern aus dem Mittelalter stammt und seit rund 90 Jahren in seiner jetzigen Form bestand, zur Hälfte ein. Der Hintergrund: Aufgrund einer Vollsperrung auf der Autobahn A3 wurde der Verkehr umgeleitet. Laut Christian Lehmeyer, dem zweiten Bürgermeister der Gemeinde Berg, hielt sich der LKW-Fahrer mutmaßlich nicht an die ausgeschilderte Umleitung.

Durchfahrtverbot wurde immer wieder missachtet

Die Ortsdurchfahrt von Gnadenberg ist für Laster über 3,5 Tonnen verboten. Eine Anwohnerin äußerte gegenüber BR24, dass es aber nur eine Frage der Zeit gewesen sei, bis etwas Derartiges passiere. Denn Laster würden trotz Verbot durch den Ort abkürzen - immer wieder.

Der Gemeinde seien aber die Hände gebunden, etwas dagegen zu unternehmen, so der zweite Bürgermeister Lehmeyer. Denn es handele sich um eine Staatsstraße. Die Gemeinde will aber nun Gespräche mit Landkreis, Autobahnbehörde und Bund führen.

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