Ein Wohnhaus irgendwo in München. Es ist sieben Uhr morgens als Tobias Stöckl und Felix Daum an einer Tür klingeln. Die beiden sind vom Wohnungsamt München. Ihr Verdacht: Die Wohnung wird illegal an Touristen vermietet. Nun brauchen sie die Personalien der Mieter:
"Guten Morgen, Landeshauptstadt München. Wir überprüfen diese Wohnung. Haben Sie einen langfristigen Mietvertrag? - Nein, wir haben einen Untermietvertrag. - Wieviel zahlen sie denn pro Monat? - Das weiß ich nicht, das macht mein Kollege. Aber der schläft noch. - Können Sie sich ausweisen? - Ich bin doch gar nicht verpflichtet, ihnen meinen Ausweis zu zeigen. - Dann müssten wir die Polizei rufen, die ihre Personalien aufnimmt. - Dafür habe ich keine Zeit. Weder für die Polizei, noch für sie."
Touristen oder Mieter?
Ohne Personalien ist es für die beiden schwer nachzuweisen, dass tatsächlich Touristen die Wohnung nutzen. Felix Daum verständigt die Polizei: "Wir haben den Hinweis, dass zweckentfremdet wird, dass eben länger als acht Wochen die Wohnung vermietet wird."
Plötzlich verlässt der Mann die Wohnung. Als er die Ermittler vom Wohnungsamt auf der Straße sieht sagt er, er kenne sich mit den Gesetzen aus. Felix Daum reagiert: "Dann wüssten sie, dass sie uns eigentlich Auskunft geben müssten."
Gute Geschäfte mit Kurzzeitvermietungen
Festhalten dürfen sie ihn nicht. Das Geschäft mit der illegalen Vermietung an Touristen ist gut. Zwischen 100 und 250 Euro pro Tag verdienen die Vermieter. Deswegen hat der Münchner Stadtrat vor einem Jahr die Bußgelder erhöht - auf bis zu 500.000 Euro. Im Oktober 2017 wurde ein Vermieter sogar zu einer Haftstrafe verurteilt.
Bei den Ermittlern ist gerade die Polizei eingetroffen. Sie wollen jetzt die Personalien des zweiten Mannes aufnehmen, der sich wohl noch in der Wohnung befindet.
Portale wie Airbnb verschärfen das Wohnraumproblem in München, sagt Sebastian Huss vom Wohnungsamt München. Über 200 Wohnungen konnte sein Amt letztes Jahr erfolgreich dem Wohnungsmarkt zurückführen - die sind also wieder frei für normale Mieter.
"Jede Wohnung zählt. Die Stadt München müsste ca. 46 Mio. aufbringen, um die 200 geretteten Wohnungen aus 2017 selber herzustellen." (Sebastian Huss, Wohnungsamt München)
Schwierige Suche nach Beweisen
Zurück den beiden Ermittlern. Zusammen mit der Polizei kommen sie aus dem Haus. Tobias Stöckl erzählt was passiert ist: "Der Eine, der noch in der Wohnung war, ist noch drin gewesen, allerdings ist selbst bei der Polizei, als die intensiv geklopft und geklingelt habe, keine Reaktion erfolgt."
Nicht einmal der Einsatz der Polizei hilft etwas. Denn einfach aufbrechen dürfen sie die Wohnung nicht. Die Ermittler müssen weiter dran bleiben und irgendwie an die Beweise kommen.