In Bayern sind zwei weitere bestätigte Fälle von Affenpocken aufgetreten. Beide Patienten seien kürzlich unabhängig voneinander von einer Auslandsreise in den Freistaat zurückgekehrt, teilte das Gesundheitsministerium am Dienstagabend in München mit.
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Einer der beiden Patienten befinde sich nun in der München Klinik Schwabing. Der andere Fall wurde aus dem Landkreis Ansbach gemeldet, wo sich der Betroffene nun auch in Isolation befinde.
Nun zwei Affenpocken-Fälle in München
Am vergangenen Freitag war in der bayerischen Landeshauptstadt der bundesweit erste Fall von Affenpocken nachgewiesen worden. Auch er wird in Schwabing behandelt, mehrere Kontaktpersonen sind in Quarantäne. Bei dem nun neuen Fall aus München handele es sich aber nicht um eine Kontaktperson, betonte das Ministerium. Auch sonst waren keine Verbindungen der Patienten untereinander bekannt.
Bei allen dreien zeigen sich den Angaben zufolge die typischen Hautveränderungen, einen schweren Krankheitsverlauf gab es zunächst nicht. "Die neuen Fälle zeigen, dass wir wachsam bleiben müssen", sagte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetscheck (CSU). Das allgemeine Infektionsrisiko für die Bevölkerung werde aber derzeit als gering erachtet.
Zahlreiche Fälle in Deutschland gemeldet
Anfang Mai war ein Affenpocken-Fall in Großbritannien nachgewiesen worden – Experten zufolge kursierte der Erreger da aber wohl bereits in vielen Ländern. Inzwischen sind weltweit deutlich mehr als 100 Fälle nachgewiesen.
Auch aus mehreren deutschen Bundesländern wurden jüngst Infektionen gemeldet, darunter Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg, Berlin und Nordrhein-Westfalen. Das Virus verursacht nach Behördenangaben meist nur milde Symptome wie Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen und Hautausschlag, kann aber auch schwere Verläufe nach sich ziehen.
Infizierte sollen für 21 Tage in Isolation
Mit Affenpocken Infizierte sollen in Deutschland für mindestens 21 Tage in Isolation. Zudem müssten die Symptome ausgeheilt sein, bevor die Maßnahme beendet werden könne, sagte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) am Rande des Ärztetags in Bremen. Auch für Kontaktpersonen von Infizierten gelte die "dringende Empfehlung", sich für 21 Tage in Quarantäne zu begeben.
Es gehe darum, ein frühes Ausbruchsgeschehen "in den Griff" zu bekommen, damit sich der Erreger beim Menschen "nicht einnistet", sagte Lauterbach. Zugleich betonte er, es handle sich nicht um den Beginn einer neuen Pandemie. Auch laut dem Präsidenten des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, wird die Gefährdung für die allgemeine Gesundheit durch das Affenpockenvirus "als gering eingeschätzt".
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