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BR24/10 Schlagzeilen

Russland weist 23 britische Diplomaten aus +++ Diskussion über Seehofers Islam-Äußerung hält an +++ China: Xi als Präsident bestätigt +++ Zu viel Schnee: Bahn sperrt Leipziger Hauptbahnhof +++ Eskau gewinnt bei Paralympics Silber im Langlauf

Im Streit um den Giftanschlag auf den Ex-Spion Sergej Skripal weist Russland 23 britische Diplomaten aus. Wie das russische Außenministerium mitteilte, müssen sie das Land innerhalb von einer Woche verlassen. Der Schritt ist eine Reaktion auf das Vorgehen der britischen Premierministerin Theresa May, die vor wenigen Tagen ebenfalls 23 russische Diplomaten des Landes verwiesen und die Kontakte nach Moskau auf den höheren Ebenen gekappt hatte. Skripal und seine Tochter waren vor knapp zwei Wochen in der englischen Kleinstadt Salisbury vergiftet worden. Sie überlebten, befinden sich aber in einem kritischen Zustand.

Die Aussage des neuen Bundesinnenministers Horst Seehofer (CSU), der Islam gehöre nicht zu Deutschland, schlägt anhaltend Wellen. Die in Nordrhein-Westfalen für Integration zuständige CDU-Staatssekretärin Serap Güler warf dem CSU-Chef vor, ungerechtfertigt zu pauschalisieren. "Natürlich gibt es Tendenzen im Islam, die nicht mit dem Grundgesetz vereinbar sind, aber dann erfordert dies auch eine Differenzierung zu sagen: Der politische Islam gehört nicht zu Deutschland, aber der Islam, an den die 4,5 Millionen Menschen in unserem Land glauben, die gehören natürlich mit ihrem Glauben dazu", sagte Güler dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Dagegen verteidigte der CDU-Bundestagsabgeordnete Armin Schuster (CDU) Seehofers Äußerung. Dieser habe recht, sagte er der "Berliner Zeitung". "Seine Aussage ist ein richtiger und wichtiger politischer Akzent in dieser Debatte."

Der chinesische Volkskongress hat Präsident Xi Jinping erwartungsgemäß für weitere fünf Jahre im Amt bestätigt. Keiner der Parlamentsabgeordneten stimmte gegen eine zweite Amtszeit von Xi. Mit Wang Qishan wählte das Parlament außerdem einen engen Verbündeten Xis zum Vize-Präsidenten. Wang hat sich in den vergangenen Jahren unter anderem einen Namen bei der Korruptionsbekämpfung gemacht. Als früherer Vize-Ministerpräsident führte er auch Wirtschaftsgespräche mit den USA. Am Sonntag hatten die Abgeordneten die bisher in der Verfassung verankerte Begrenzung auf maximal zwei Amtszeiten für den Präsidenten aufgehoben. Damit könnte Xi auf Lebenszeit im Amt bleiben.

Starker Schneefall hat den Zugverkehr am Leipziger Hauptbahnhof komplett lahmgelegt. Die Sperrung des Bahnhofs betreffe sowohl den Fern-, als auch der Nahverkehr, teilte die Deutsche Bahn mit. Der Fernverkehr werde umgeleitet, die S-Bahnen führen so nah wie möglich an Leipzig heran. Aufgrund der Kälte seien vor dem Bahnhof die Weichen ohne Weichenheizung eingefroren. Seit 3:00 Uhr am Morgen seien Räumkommandos im Einsatz, die Schneeverwehungen entfernten. Außerdem würden die Weichen repariert. "Solange es nicht aufhört zu schneien, ist die Arbeit ein Fass ohne Boden", sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn. Die DB versuche Ersatzbusse zur Verfügung zu stellen, könne aber nicht garantieren, dass die in Leipzig ankommen, da die Lage auf den Straßen bisher unklar sei.

Andrea Eskau hat bei den Paralympics in Pyeongchang Silber im Langlauf gewonnen. Die 46-Jährige musste sich mit ihrer Zeit von 16:53,5 Minuten im Rennen über fünf Kilometer nur der US-Amerikanerin Oksana Masters geschlagen geben. Für Fahnenträgerin Eskau war es nach zuvor zweimal Gold und zweimal Silber die fünfte Medaille bei den Winterspielen in Südkorea. "Platzmäßig wird es ein Problem", sagte Eskau angesichts des immer größer werdenden Gepäcks für die Rückreise.