Es ist eine der größten Gruppen, seit Italien ein Abkommen mit Libyen geschlossen hatte, um die Schlepperkriminalität in dem nordafrikanischen Land einzudämmen, so SOS Mediterranée. Die Migranten, unter ihnen auch viele Minderjährige ohne Eltern, seien bei sieben Einsätzen innerhalb von 36 Stunden gerettet worden. SOS-Präsidentin Valeria Calandra sagte dem Sender Sky TG24, dass wegen der zunehmenden Kämpfe in Libyen viele Migranten nun noch entschlossener seien, nach Europa zu gelangen.
Kämpfe sorgen für chaotische Verhältnisse
Die seit drei Wochen andauernden Gefechte um die libysche Küstenstadt Sabrata haben einige jener Milizen geschwächt, die sich der Umsetzung des Abkommens mit Italien verschrieben hatten. Die Vereinbarung hatte im Sommer zu einem deutlichen Rückgang der Flüchtlingszahlen geführt. Im September waren es zwar wieder 6.288, aber damit immer noch um zwei Drittel weniger als im September 2016.
Ein Sprecher des UN-Flüchtlingshilfswerks in Rom, Federico Fossi, sagte, es sei zu früh, um zu sagen, weshalb die Zahlen wieder gestiegen seien. Auch nach dem Beschluss des Abkommens mit Italien sei es Libyen nicht gelungen, die Schlepperboote ganz zu stoppen.
"In den letzten Tagen gab es eine leichte Zunahme. Wir müssen uns mittelfristig anschauen, ob das ein neuer Trend ist." Federico Fossi, UN-Flüchtlingshilfswerk