Alice Weidel, Vorsitzende der Partei Alternative für Deutschland (AfD), spricht auf einer Pressekonferenz (Aufnahme vom 01.09.2023)
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Alice Weidel: Safehouse-Aussage war Falschmeldung aus der AfD

Alice Weidel: Safehouse-Aussage war Falschmeldung aus der AfD

AfD-Chefin Alice Weidel hat die Aussage, sie sei in einem Safehouse untergebracht gewesen, als Falschaussage bezeichnet. Ein Redner auf einem AfD-Wahlkampftermin am 2. Oktober hatte erklärt, Weidel sei in einem Safehouse und dürfe es nicht verlassen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im BR Fernsehen am .

AfD-Chefin Alice Weidel hat die Aussagen, sie sei nach einer mutmaßlichen Bedrohungslage in einem Safehouse gewesen, als Falschmeldungen bezeichnet. Auf Rückfrage, ob das Falschmeldungen aus ihrer eigenen Partei gewesen seien, sagte Weidel am Sonntag im ZDF: "Das sind definitiv Falschmeldungen gewesen, das klären wir aber jetzt intern auf."

Fakt sei, dass ihre Wohnung vor 14 Tagen mitsamt ihrer Familie, mit zwei kleinen Kindern, von einer Antiterroreinheit geräumt worden sei, sagte Weidel nun. "Sie können sich vorstellen, wie traumatisierend das ist." Um die Traumata mit den Kindern aufzuarbeiten, habe sie sich entschlossen, Abstand zu nehmen - die Familie sei dann nach Mallorca gereist.

Redner sagte, Weidel dürfe Safehouse nicht verlassen

Weidel hatte einen geplanten Auftritt als Hauptrednerin bei einer AfD-Wahlkampfveranstaltung im bayerisch-thüringischen Grenzort Mödlareuth zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober abgesagt. Ein Redner erklärte auf der Veranstaltung, Weidel sei in einem Safehouse, dürfe dieses nicht verlassen und müsse bis auf weiteres untergetaucht bleiben.

Zu diesem Zeitpunkt hielt sich Weidel allerdings auf Mallorca auf. Ihr Sprecher bestätigte am vergangenen Mittwochabend einen "Spiegel"-Bericht, wonach Weidel am Dienstag, dem Tag der Deutschen Einheit, auf Mallorca in einem Strandrestaurant gesehen wurde, gemeinsam mit ihrer Lebensgefährtin. "Nach dem für die gesamte Familie, sehr aufrührenden Ereignis vom 23. September ist sie mit ihrer Lebensgefährtin und den Kindern der Empfehlung gefolgt, einige Zeit ihrer häuslichen Umgebung fernzubleiben, welche ein mutmaßliches Anschlagsziel war" erklärte Weidels Sprecher. Weidels Familie sei am 23. September an einen sicheren Ort gebracht worden. Weidel selbst war in der darauffolgenden Woche auch im Bundestag.

Weidel schickte Videobotschaft

Weidel selbst hatte zur Veranstaltung in Mödlareuth eine Videobotschaft übermittelt: "Ich würde nichts lieber tun, als heute bei euch zu sein, aber ich kann es leider nicht." Ein Sprecher hatte dazu erklärt, es habe "am vorletzten Wochenende (...) einen sicherheitsrelevanten Vorfall" gegeben.

Ein Sprecher der Polizei Schwyz in der Innerschweiz bestätigte dem Sender SRF einen Polizei-Einsatz in dieser Angelegenheit am 23. September. Zur Art des Einsatzes wollte er nichts sagen.

"Focus Online" zitierte am Tag nach der Wahlkampfveranstaltung in Mödlareuth einen Sprecher des Bundeskriminalamts (BKA) mit den Worten: "Die Absage der Teilnahme an der gestrigen Veranstaltung durch Alice Weidel geschah nicht auf Veranlassung oder Empfehlung des BKA." Das BKA ist für den Personenschutz von Bundespolitikern zuständig.

Wie passen Videobotschaft und Mallorca-Reise zusammen?

Auf die Frage, wie der Aufenthalt auf Mallorca mit einem möglicherweise durch die Videobotschaft entstandenen Eindruck zusammenpasse, dass es aktuell am Tag der Deutschen Einheit eine Bedrohungslage für Weidel gegeben habe, erklärte Weidels Sprecher, Daniel Tapp: "Man kann sich wahrscheinlich schwer vorstellen, was es mit einer Familie macht, wenn man unter Polizeischutz sein Zuhause verlassen muss." Das habe Weidel dazu bewogen, "einige Tage mit ihrer Familie in Ruhe und relativer Abgeschiedenheit zu verbringen".

Mit Informationen von dpa.

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