Der stellvertretende Grünen-Fraktionschef und Digitalexperte Konstantin von Notz hat vor einer wachsenden Zahl von Cyber-Attacken auch auf deutsche Unternehmen gewarnt. Dieser Tage komme es "vermehrt zu entsprechenden Angriffen auf deutsche Unternehmen", sagte der Grünen-Politiker der "Augsburger Allgemeinen".
Auch Digitalminister Volker Wissing (FDP) ist alarmiert und mahnt im Vorfeld der Digitalministerkonferenz der G7-Staaten mit Blick auf den Ukraine-Krieg mehr Zusammenarbeit bei der Cybersicherheit an. Die für Digitalisierung zuständigen Minister der G7-Staaten kommen am Vormittag in Düsseldorf zu einem zweitägigen Treffen zusammen.
Von Notz: Angriffe nicht nur auf Energieversorger
Von Notz, der Vorsitzender des Parlamentarischen Kontrollgremiums der Nachrichtendienste ist, machte Russland für die wachsende Zahl von Cyber-Angriffen verantwortlich. "Ernstzunehmende Angriffe auf digitale Infrastrukturen sind längst integraler Bestandteil der russischen Kriegsführung“, betonte von Notz.
Der Grünen-Politiker verwies darauf, dass deutsche Sicherheitsbehörden nach der Verhängung der EU-Sanktionen gegen Russland in den vergangenen Wochen immer wieder vor Angriffen auch auf Unternehmen gewarnt hätten. "Die Warnungen der Sicherheitsbehörden sollten weiterhin sehr ernst genommen werden", sagte der Parlamentarier.
Auf "alle Eventualitäten einstellen"
Bislang habe man vor allem Angriffe auf Energieversorger beobachtet. Nun gerieten zunehmend "auch andere Firmen und Wirtschaftszweige in den Fokus". Man sei "gut beraten", ohne in Panik zu verfallen, sich auf "alle Eventualitäten einzustellen" und nicht nur die Sicherheit der digitalen Infrastruktur, "sondern auch den Zivilschutz in Deutschland in den Blick zu nehmen".
Wissing fordert Zusammenarbeit der G7 bei Cybersicherheit
Digitalminister Wissing forderte mehr Zusammenarbeit bei der Cybersicherheit zwischen den G7-Staaten. Von dem Treffen solle ein "klares Signal" in Sachen Cybersicherheit und Resilienz ausgesandt werden, sagte Wissing im Deutschlandfunk. Die Abwehr von Cyberangriffen sei zudem eine "Daueraufgabe", sagte Wissing weiter. Er plädiere für ein gemeinsames und entschlossenes Vorgehen.
Der Minister betonte, dass für ein gemeinsames und geschlossenes Vorgehen beim Thema Cybersicherheit die Staaten mit gemeinsamen Wertevorstellungen modernste Technologie einsetzen und diese untereinander austauschen müssten.
Wissing gegen Abschottung
Wissing sprach sich zugleich gegen eine Abschottung aus. Das Internet müsse ein "Raum der Freiheit" bleiben. Ansonsten könne das Potenzial der Digitalisierung nicht ausgeschöpft werden. Das Netz müsse aber sicher sein. Zudem sei es erforderlich, Datensicherheit und fairen Wettbewerb zu garantieren.
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