Die Armutsgefährdung von Kindern und Jugendlichen stieg auf den höchsten Stand seit 2015.
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Die Armutsgefährdung von Kindern und Jugendlichen stieg auf den höchsten Stand seit 2015.

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Armutsgefährdung von Kindern auf neuem Höchststand

Armutsgefährdung von Kindern auf neuem Höchststand

In Deutschland sind so viele Kinder und Jugendliche von Armut bedroht wie seit Jahren nicht mehr. Die Armutsgefährdung lag 2021 laut Bundesarbeitsministerium bei 20,8 Prozent. Die Linke warnt vor einer weiteren Verschärfung durch die Inflation.

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Kinder und Jugendliche in Deutschland sind zunehmend von Armut bedroht. Im vergangenen Jahr lag die Armutsgefährdungsquote von unter 18-Jährigen bei 20,8 Prozent - dem bisher höchsten Wert des sogenannten Mikrozensus seit 2015. Dies geht laut der "Augsburger Allgemeinen" aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf Anfrage der Linken-Bundestagsfraktion hervor. Im Jahr 2015 lag die Armutsgefahr von Kindern und Jugendlichen demnach noch bei 19,7 Prozent, im Jahr 2020 stieg sie bereits auf 20,4 Prozent.

  • Zum Artikel: Jugendarmut in Deutschland: "Eine Gefahr für die Demokratie"

Linke: Weiterer massiver Anstieg durch Energiepreise

Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch warnte angesichts der aktuellen Preisentwicklung vor einer weiteren Verschärfung der Situation für Millionen Kinder in Deutschland. "Mit der Inflation und den explodierenden Energiepreise droht ein weiterer massiver Anstieg der Kinderarmut", sagte Bartsch gegenüber der "Augsburger Allgemeinen". "Wir brauchen jetzt einen Schutzschirm für Familien in Deutschland", forderte der Fraktionschef. "Sie dürfen nach Corona nicht wieder die Verlierer sein."

Die Regierungskoalition müsse dem dritten Entlastungspaket "eine armutsfeste Kindergrundsicherung hinzufügen", forderte er. Die geplante Erhöhung des Kindergeldes um 18 Euro sei deutlich zu wenig.

AWO fordert sofortige Kindergrundsicherung

Auch die Arbeiterwohlfahrt in Bayern (AWO) hatte in der vergangenen Woche wegen steigender Lebensmittel- und Energiekosten eine Kindergrundsicherung gefordert. Die Situation für Familien in prekären Verhältnissen würde sich bereits jetzt verschärfen und nicht, wenn die Heizperiode beginne. Die im Koalitionsvertrag vereinbarte Kindergrundsicherung müsse daher sofort eingeführt werden.

Mit Material von AFP und epd.

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