Über einen skurillen Ermittlungsfall hat am Donnerstag das Polizeipräsidium Oberbayern Süd berichtet. Ein 47-jähriger Autofahrer aus München war Mittwochfrüh nach vier Uhr von der A95 auf einen Parkplatz bei Eurasburg gefahren, weil ihm sein VW wenig Sprit anzeigte. Er rief deshalb einen Pannendienst zu Hilfe.
Räuber statt Pannenhelfer
Bevor die Pannenhelfer mit dem erhofften Sprit auftauchten, hielt ein unbekannter Mann mit seinem Auto ebenfalls auf dem Parkplatz. Laut Polizei soll der Unbekannte mit einem Schlaggegenstand in der Hand den 47-Jährigen dann so bedroht haben, dass dieser zurückwich. Diese Situation nutzte der Angreifer, setzte sich in den VW des 47-Jährigen und fuhr davon.
Dieb erleichtert Polizei die Fahndung
Sein eigenes Auto ließ der Räuber zurück und erleichterte damit der Polizei die Fahndung. Eine knappe Stunde nach der Tat konnte die Verkehrspolizei Freising den geraubten VW auf der A92 an der Anschlussstelle Eching Ost auffinden - über 60 Kilometer vom Tatort entfernt. Der Wagen war leer, vom Räuber fehlte jeder Spur, aber die Polizei wusste ja wegen des Kennzeichens des stehengelassenen Pkws, nach wem sie suchen muss: nach einem 22-Jährigen aus dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen.
Tat gibt Polizei Rätsel auf
Am Nachmittag nahmen Beamte der Bundespolizei den gesuchten Tatverdächtigen am Münchner Hauptbahnhof fest. Ein Ermittlungsrichter erließ am Donnerstag Haftbefehl, der 22-Jährige kam in eine Justizvollzugsanstalt. Auch wenn der Fall schnell gelöst werden konnte, das Motiv und die Umstände des Raubs geben der Kriminalpolizei Garmisch-Partenkirchen weiter Rätsel auf.
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