Der Kanzler zu besuch bei Siemens in Erlangen
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Scholz in Erlangen

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Siemens investiert eine Milliarde Euro in Deutschland

Siemens investiert eine Milliarde Euro in Deutschland

Der Siemens-Konzern will eine Milliarde Euro in Deutschland investieren - davon die Hälfte in Erlangen. Dort soll ein Zentrum für technologische Entwicklung entstehen. Das Ziel: Die reale mit der digitalen Welt verbinden.

Von
Andreas Schuster

Über dieses Thema berichtet: BR24live am .

Für den Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bei Siemens in Erlangen hatte sich Konzernchef Roland Busch eine besondere Überraschung ausgedacht: Der Weltkonzern wolle eine Milliarde Euro in Deutschland investieren – und mit einem "industriellen Metaverse" die Fertigung revolutionieren, kündigte Busch bei dem Besuch der beiden Politiker an.

Siemens investiert eine halbe Milliarde in Erlangen

Mit rund 500 Millionen Euro soll die Hälfte der Summe in einen neuen Campus für Entwicklung und High-Tech-Fertigung fließen. Er soll auf dem Gelände des Siemens-Gerätewerks in der Frauenauracher Straße in Erlangen entstehen. Dieser neue Campus solle zum "Nukleus für weltweite Technologie-Aktivitäten" von Siemens werden und den Grundstein legen für das "industrielle Metaverse", hieß es.

Dabei handle es sich um eine virtuelle Abbildung der Realität, mit deren Hilfe und unter Anwendung künstlicher Intelligenz die "neueste Generation der High-Tech-Fertigung" entstehen soll. Damit verbinde man "die reale mit der digitalen Welt", erklärte Siemens-Chef Roland Busch.

"Virtuelles Metaverse" soll Industrie-Fertigung revolutionieren

Den Begriff "Metaverse" dürften die meisten vor allem von den Zukunftsideen von Facebook-Gründer Mark Zuckerberg kennen: Er sieht die Zukunft des Internets als eine Art digitalen Raum – allerdings vorrangig zu Unterhaltungszwecken.

Daneben gibt es aber auch das Metaverse, von dem Siemens spricht: das "industrielle Metaverse": ebenfalls ein digitaler Raum. In diesem geht es aber nicht um Unterhaltung, sondern darum, dass Menschen mit digitalen Abbildern von realen Maschinen, sogenannten "digitalen Zwillingen" interagieren können. Das ermöglicht laut Siemens-Chef Roland Busch mit Hilfe von künstlicher Intelligenz die "neueste Generation der High-Tech-Fertigung".

Mit dem "industriellen Metaverse" sei es möglich, Abläufe zu optimieren und zu verbessern, ehe sie real überhaupt umgesetzt werden. Dank des industriellen Metaverse könne Siemens künftig effizienter, flexibler und nachhaltiger produzieren. Im Gerätewerk in Erlangen werde das die Produktivität bei gleicher Fläche um etwa 60 Prozent steigern, so Busch.

Scholz: Starkes Signal für Deutschland

Bundeskanzler Scholz nannte die angekündigte Siemens-Investition ein "starkes Signal für den Innovations- und Produktionsstandort Deutschland". Die hochmoderne Fertigung, die in Erlangen entstehe, sei ein gutes Beispiel dafür, "wie unsere Wirtschaft in die klimaneutrale Zukunft geht – als starkes Industrieland mit guten zukunftsfähigen Arbeitsplätzen", so Scholz. Die bessere Nutzung von Industriedaten sei dabei ein wichtiger Baustein. Diese Daten seien "Gold wert", so Scholz. Das Potenzial werde man künftig besser nutzen, kündigte der Bundeskanzler an.

Für Scholz kommt die Siemens-Ankündigung über die Großinvestition gerade recht: In Zeiten, in denen von "Deindustrialisierung" die Rede ist und viele Firmen lieber im Ausland investieren.

Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder sprach von einem starken "Signal". Dass Siemens im Gegensatz zu anderen Firmen in Deutschland investiere, liegt laut Konzern-Chef Roland Busch auch daran, dass man kein besonders energieintensives Unternehmen sei. Stattdessen glaube man an die Innovationskraft der deutschen Industrie und den Erfindergeist der Menschen. Gerade hier in der Metropolregion Nürnberg finde man "ideale Voraussetzungen", mit tollen Firmen und tollen Universitäten, so Busch.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Ministerpräsident Markus Söder (CSU) beim Besuch des Siemens-Gerätewerks in Erlangen.
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Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Ministerpräsident Markus Söder (CSU) beim Besuch des Siemens-Gerätewerks in Erlangen.

Siemens-Standort Erlangen wird erweitert

Für den Bau des neuen Campus soll der Siemens-Standort in der Frauenauracher Straße umgebaut und erweitert werden. Die neuen Bauten für Forschung, Entwicklung, Produktion und Logistik werden noch vor dem ersten Spatenstich "virtuell geplant, simuliert und anschließend in der realen Welt umgesetzt", heißt es von Siemens. Durch den Einsatz des industriellen Metaverse könne das "gesamte Fabriklayout optimiert und später in der realen Welt neu angeordnet werden". Außerdem solle der Ausbau höchste Nachhaltigkeitskriterien erfüllen.

Nach Angaben des Technologie-Konzerns sind unter anderem eine innovative Energieinfrastruktur und eine grüne Energieversorgung und -speicherung in Partnerschaft mit der Stadt Erlangen geplant.

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Im Audio: Siemens will eine Milliarde Euro in Deutschland investieren

Schriftzug an Gebäude des Siemens Campus in Erlangen im Februar 2021.
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Siemens will eine Milliarde Euro in Deutschland investieren. Das kündigte Siemens-Chef Busch beim Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz an.

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