Ein Lastenfahrrad von Babboe
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Ein Lastenfahrrad von Babboe

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Babboe-Lastenräder: Vorläufiger Verkaufsstopp und Rückrufaktion

Der niederländische Hersteller Babboe stellt den Verkauf seiner Lastenfahrräder vorerst ein. Auch in Deutschland. Bei bestimmten Modellen könnten der Rahmen oder die Ladebox brechen. Was Kunden jetzt wissen müssen.

Über dieses Thema berichtet: Abendschau am .

Für die einen sind sie die perfekte Lösung für die Familie im Stadtverkehr, andere ärgern sich, weil sie viel Platz beanspruchen – Lastenräder. Der niederländische Hersteller Babboe stellt nun den Verkauf seiner Lastenfahrräder vorerst ein. Der Grund: Sicherheitsrisiken. Auf seiner Website kündigte das Unternehmen eine Rückrufaktion an. Die wichtigsten Fragen und Antworten:

Warum gibt es einen Verkaufsstopp?

Aus Sicherheitsgründen stellt Babboe, einer der weltweit größten Lastenradhersteller, vorübergehend den Verkauf seiner Lastenräder ein – auch in Deutschland.

Die niederländische Behörde für Lebensmittel und Verbrauchsgütersicherheit (NVWA) hatte zuvor wegen möglicher Sicherheitsrisiken ein teilweises Verkaufsverbot für Babboe-Lastenräder in den Niederlanden verhängt. Bei bestimmten Modellen könnten laut Schadensmeldungen der Rahmen oder die Ladebox (meist aus Holz) brechen. Babboe habe in der Vergangenheit zahlreiche Meldungen über Rahmenbrüche erhalten, sei diesen aber nicht, wie gesetzlich vorgeschrieben, nachgegangen und habe auch nicht die NVWA informiert, heißt es von der Behörde. Eine Analyse der Schadensmeldungen habe ergeben, dass acht Modelle besonders gefährdet sind.

Welche Modelle sind betroffen?

Babboe City/City-E/City Mountain

Babboe Curve/Curve-E/Curve Mountain

Babboe Big/Big-E

Babboe Dog/Dog-E

Babboe Max-E

Babboe Mini-E/Mini Mountain

Babboe Pro Trike/Trike-E/Trike XL

Babboe Carve-E/Carve Mountain

Bereits 2019 gab es einen Rückruf bei Babboe-Lastenrädern. Der jetzige Rückruf gelte auch für Babboe-Lastenräder, die bereits damals betroffen waren und modifiziert worden sind, heißt es auf der Plattform produktwarnung.eu. Das jeweilige Modell lässt sich in der Regel über die Rahmennummer am Lastenrad feststellen.

Was sagt das Unternehmen?

Babboe hat bereits reagiert, auch für den deutschen Markt.  Vorsorglich hat das Unternehmen entschieden, den Verkauf sämtlicher Babboe Lastenfahrräder vorübergehend einzustellen", schreibt das Unternehmen auf seiner Website.

"Die niederländische Behörde für die Lebensmittel- und Verbrauchsgütersicherheit hat Babboe am 14. Februar 2024 darauf hingewiesen, dass das Unternehmen für bestimmte Lastenrad-Modelle unzureichende Informationen vorgelegt hat, um nachweisen zu können, dass die Nutzung dieser Modelle nicht mit einem Sicherheitsrisiko verbunden ist.“

Und weiter heißt es in der Mitteilung: " Babboe und die NVWA stehen weiterhin in Kontakt, um dafür zu sorgen, dass die erforderlichen Informationen schnellstmöglich nachgereicht werden und der Verkauf von Babboe Lastenrädern wieder aufgenommen werden kann. Des Weiteren bereitet Babboe zum gegenwärtigen Zeitpunkt gemeinsam mit der NVWA die Rückrufaktion der betroffenen Babboe-Modelle vor. Eigentümer von Babboe-Modellen "werden hierzu schnellstmöglich informiert.“

Was sollten Verbraucher jetzt beachten?

Babboe ist für die Umsetzung des Rückrufs verantwortlich. Dieser gilt erstmal in den Niederlanden. Da Babboe aber auch den Verkauf in Deutschland und anderen Ländern eingestellt und die Kunden per Mail darüber informiert hat, scheint das Unternehmen damit zu rechnen, dass es auch außerhalb der Niederlande zu Rückrufaktionen kommen könnte.

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) empfiehlt Kundinnen und Kunden in Deutschland, die betroffenen Räder nicht mehr zu nutzen und die Internetseite des Herstellers regelmäßig nach Neuigkeiten bezüglich eines Rückrufs zu prüfen.

Falls es auch in Deutschland zu einem Rückruf kommt, gilt die Standardprozedur: Kunden können das betroffene Produkt im Laden zurückzugeben, wo man es erworben hat. Dabei wird meistens kein Kassenbon benötigt und der Kaufpreis wird erstattet. Über abweichende Prozeduren informiert das Unternehmen im Rückruf.

Dieser Artikel ist erstmals am 16.02.2024 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert.

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