Wahlergebnisse, Umfragen und Einordnungen zur Bundestagswahl 2021 in Niederbayern.
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Wahl-Ticker Niederbayern: Handwerk will rasche Koalitionsbildung

Wahl-Ticker Niederbayern: Handwerk will rasche Koalitionsbildung

Die Handwerkskammer warnt vor langwierigen Koalitionsverhandlungen. Die CSU-Direktkandidaten Straubinger, Erndl, Oßner, Rainer und Scheuer ziehen für ihre Wahlkreise in den Bundestag ein. Weitere News zur Bundestagswahl im BR24-Liveticker.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Die wichtigsten News zur Bundestagswahl in Niederbayer

10.45 Uhr: Handwerk hofft auf rasche Koalitionsbildung

Die Handwerkskammer Niederbayern/Oberpfalz warnt vor langwierigen Koalitionsverhandlungen. Eine Hängepartie in diesen ungewissen Zeiten sei das Letzte, was Betriebe und Unternehmen gebrauchen können, heißt es in einer Mitteilung von heute. Die Parteien, die für ein regierendes Bündnis in Frage kommen, sollten kompromissbereit sein, gleichzeitig aber ihre eigenen Überzeugungen nicht vorschnell über Bord werfen, so die Handwerkskammer weiter.

Georg Haber, der Präsident der Handwerkskammer, mahnt an, kleine und mittlere Betriebe des Handwerks wieder verstärkt im Fokus zu haben. "Es braucht jetzt eine Politik, die unsere Betriebe, Beschäftigten und Auszubildenden in dieser schwierigen Phase unterstützt. Es braucht einen positiven Entwurf für die Zukunft. Einen Gestaltungsplan für unser Land, mit dem Ziel, Wohlstand und Beschäftigung langfristig zu sichern. Natürlich auf der Grundlage unserer Sozialen Markwirtschaft", so Haber. Das Handwerk werde seinen Teil dazu beitragen.

Montag, 27.09.2021

23.35 Uhr: CSU holt alle Direktmandate

Das sind die Ergebnisse der Bundestagswahl für Niederbayern. Wie schon 2017 holt die CSU alle Direktmandate im Regierungsbezirk. Das Ticker-Team verabschiedet sich für heute. Schön, dass Sie uns durch diese spannende Wahlnacht begleitet haben.

23.20 Uhr: Wahlkreis Straubing: Alois Rainer gewinnt die Wahl

Alois Rainer hat für die CSU das Direktmandat im Wahlkreis Straubing gewonnen. Nach dem vorläufigen Endergebnis erhielt der Metzgermeister 44,3 Prozent der Erststimmen in seinem Wahlkreis. Der 56-Jährige liegt damit vor der Juristin Corinna Miazga von der AfD (12,7%) sowie dem Jurastudenten Dennis Schötz von der SPD (12,4%).

Rainer ist seit 2013 Mitglied des Deutschen Bundestages. Bei den Zweitstimmen liegt die CSU ebenfalls auf Platz eins mit 35,3 Prozent, gefolgt von der SPD mit 15,1 Prozent und den Freien Wählern mit 13,5 Prozent.

Die CSU verliert bei den Erststimmen 3,3 Prozent, die SPD verliert 4,5 Prozent, AfD und Linke 2,3 Prozent. Die Freien Wähler gewinnen 6,9 Prozent, die Grünen 2,9 Prozent und die FDP 0,8 Prozent.

Der Verlust bei den Zweitstimmen liegt bei der CSU bei 6,5 Prozent, bei der AfD bei 5,2 Prozent und bei den Linken bei 2,5 Prozent. Die Freien Wähler gewinnen 9,3 Prozent, die Grünen 2,2 Prozent, SPD 1,2 Prozent und FDP 0,7 Prozent.

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Alois Rainer (CSU)

22.35 Uhr: Andreas Scheuer holt Direktmandat

CSU-Bundestagsabgeordneter Andreas Scheuer hat sein Direktmandat im Wahlkreis Passau verteidigt. Der seit heute 47-jährige Bundesverkehrsminister hat den Wahlkreis mit 31,18 Prozent der Stimmen gewonnen. Auf Platz zwei kam Johannes Schätzl von der SPD mit 20,85 Prozent. Der 1993 geborene Schätzl arbeitet in Thyrnau (Lkr. Passau) für die ZF Friedrichshafen AG. Er wird wohl in den Bundestag einziehen, er steht auf der Landesliste der bayerischen SPD auf Platz 17.

Bei den Zweitstimmen holte die CSU 33,26 Prozent, die SPD 17,26 Prozent und die Freien Wähler 13,72 Prozent.

Im Vergleich zur Wahl 2017 musste die CSU im Wahlkreis Passau bei den Erststimmen ein Minus von 18,03 Prozent, bei den Zweitstimmen von 8,34 Prozent verbuchen. Die SPD gewinnt bei der Erststimme 3,11 Prozent dazu, bei den Zweitstimmen 2,3 Prozent.

Weitere Zweitstimmenergebnisse: AfD 12,71 Prozent, FDP 8,98 Prozent, Grüne 7,18 Prozent, Die Linke 1,92 Prozent, die Basis 1,13 Prozent, ÖDP und Tierschutzpartei 0,90 Prozent sowie Sonstige 2,04 Prozent.

Die Wahlbeteiligung lag bei: 76,95 Prozent.

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Andreas Scheuer (CSU)

22.15 Uhr: Oßner gewinnt Direktmandat im Wahlkreis Landshut

Florian Oßner hat für die CSU das Direktmandat im Wahlkreis Landshut gewonnen. Nach dem vorläufigen Endergebnis erhielt der Volkswirt 36,4 Prozent der Erststimmen in seinem Wahlkreis. Der 41-Jährige liegt damit vor Nicole Bauer von der FDP (11,7%) sowie dem SPD-Direktkandidaten Vincent Hogenkamp (11,6%) und Maria Krieger von den Grünen (11,2%).

Oßner ist seit 2013 Mitglied des Deutschen Bundestages. Bei den Zweitstimmen liegt die CSU ebenfalls auf Platz Eins mit 33,1 Prozent. Die Wahlbeteiligung im Wahlkreis Landshut lag bei 79,2 Prozent.

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Florian Oßner (CSU)

22.10 Uhr: Thomas Erndl gewinnt im Wahlkreis Deggendorf

Direktgewählter Abgeordneter des Wahlkreises Deggendorf bleibt weiterhin der Künzinger Thomas Erndl (CSU). Mit 37,37 Prozent erreicht er trotzdem rund 7 Prozent weniger als noch 2017. Den zweiten Platz erringen die Freien Wähler mit Martin Behringer. Trotzdem wird er es wahrscheinlich nicht in den Bundestag schaffen, wenn die Freien Wähler bundesweit nicht über fünf Prozent kommen. Weit abgeschlagen sind Erndls Herausforderer: Rita Hagl-Kehl (SPD) bekommt 15,43 Prozent und Hans Fellner (AFD) 13,78. Muhanad Al-Halak von der FDP kommt auf fünf Prozent der Stimmen, Matthias Schwinger (Grüne) drei Prozent.

Im Wahlkreis Deggendorf bleibt die CSU deutlich stärkste Kraft, allerdings fahren die Freien Wähler 14,38 Prozent ein. 33,29 Prozent der Zweitstimmen gehen an die Union. Damit verliert die CSU rund 7 Prozent im Vergleich zu 2017. Die SPD und die Freien Wähler überholen die AfD und erobern sich Platz zwei und drei. 15,69 Prozent der Zweitstimmen holte die SPD, die AfD kommt auf 14,14 Prozent. Die Grünen legen zwei Prozentpunkte zu und kommen im Wahlkreis Deggendorf auf 6,7 Prozent. Die FDP schafft zehn Prozent der Zweitstimmen und legt im Vergleich zu 2017 leicht zu.

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Thomas Erndl (CSU).

21.55 Uhr: Straubinger Erhard Grundl: "Desaster-Ergebnis für die CSU"

Erhard Grundl, seit 2017 Bundestagsabgeordneter der Grünen aus Straubing, wird wohl für weitere vier Jahre in den Bundestag einziehen. Er zeigte sich im BR-Interview zufrieden mit dem Wahlergebnis: Die Grünen seien stark geworden und eine große Landesgruppe, die in Berlin bayerische Interessen vertrete. Grundl ist Sprecher für Kulturpolitik und Mitglied im Sportausschuss. Grundl äußerte sich skeptisch, ob es zu einer Dreier-Koalition kommen werde. Sollte es allerdings wieder eine Große Koalition geben, wäre das für ihn Wahlbetrug.

Man wolle auch mit der FDP Gespräche führen, liege mit der FDP aber inhaltlich am weitesten auseinander. Grundl sprach von einem "Desaster-Ergebnis für die CSU" in ganz Bayern und auch in Straubing, dies sei die größte gesellschaftspolitische Veränderung, dass die CSU abgestraft wurde und es sich dennoch immer noch schönrede. Die Grünen seien noch keine Volkspartei, aber die Türen dorthin seien weit offen, man schaue in eine "super Zukunft". Defizite hätten die Grünen in ihrer Wahlkampagne gehabt, kritisierte Grundl die eigene Partei, man sei nicht vorbereitet gewesen, mit Angriffen umzugehen. Dies sei aber nun abgehakt, man schaue in die Zukunft und wolle das Beste für die Wähler herausholen.

21.41 Uhr: Rottal-Inn: Max Straubinger zieht wieder in den Bundestag ein

Max Straubinger zieht als CSU Direktkandidat erneut für den Wahlkreis Rottal-Inn in den Bundestag ein. Nach dem vorläufigen Endergebnis erhielt Straubinger 35,1 Prozent der Erststimmen in seinem Wahlkreis und landete damit vor Stephan Protschka von der AfD (12,7%), dem SPD-Direktkandidaten Severin Eder (11,9%) sowie FDP-Kandidat Claus Rothlehner (7,7%). Bei den Zweitstimmen zeichnet sich ein ähnliches Bild ab. 34,3 Prozent der Wähler haben die Landesliste der CSU gewählt. Es folgen die SPD (14,3%) sowie die drittplatzierte AfD (12,3%). Die Wahlbeteiligung im Wahlkreis Rottal-Inn lag bei 77,4 Prozent. Straubinger ist Versicherungskaufmann und seit 1994 im Bundestag. Bei der Bundestagswahl im Jahr 2017 hat er 45 Prozent der Stimmen bekommen.

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Max Straubinger (CSU)

21.29 Uhr: Straubinger: Niederbayern CSU gewinnt wohl alle Direktmandate, dennoch unzufrieden

Trotz Verlusten auch in Niederbayern geht Max Straubinger, der voraussichtlich das Direktmandat im Wahlkreis Rottal-Inn gewinnt, davon aus, dass die CSU in Niederbayern alle Direktmandate verteidigt. Das sagte er am Abend dem Korrespondenten des Bayerischen Rundfunks. Insgesamt aber sei das Unionsergebnis nicht befriedigend, sagte Straubinger, der von 2013 bis 2017 Parlamentarischer Geschäftsführer der CSU Landesgruppe im Deutschen Bundestag war. Straubinger sieht viele Koalitionsmöglichkeiten auch für die Union. Am Schluss komme es darauf an, was man in einer Koalition durchsetzen könne. Aktuell sieht es für Straubinger so aus, dass "wohl nur Dreierkoalitionen" in Frage kommen.

21.10 Uhr: Neuer Bürgermeister in Patersdorf wird Adolf Muhr von der SPD

In der Bayerwald-Gemeinde Patersdorf im Landkreis Regen wird Adolf Muhr von der SPD Bürgermeister. Er setzte sich mit 53,71 Prozent gegen Christoph Hollmayr-Kroner von der FWG Bürgerblock durch (46,29 %). Die Neuwahl war notwendig geworden, weil der vergangenes Jahr gewählte Günther Strenz nach gut einem Jahr Amtszeit zurückgetreten ist. In der kleinen Gemeinde im Bayerischen Wald leben gut 1.700 Menschen. Der neu gewählte Bürgermeister wird am kommenden Mittwoch (29.09.) die Amtsgeschäfte in der Gemeinde übernehmen.

20.30 Uhr: Scheuer besorgt über AfD-Stimmzuwächse

Der niederbayerische CSU-Bezirkschef Andreas Scheuer hat sich nach ersten Hochrechnungen besorgt gezeigt über Stimmenzuwächse der AfD. "Weil es dick über 15 Prozent ist", sagte er im Gespräch mit dem BR. Mit seinem eigenen Zwischenergebnis als Direktkandidat nach aktuellem Stand der Auszählung der Stimmbezirke im Wahlkreis Passau zeigte sich Scheuer nicht zufrieden. Als möglichen Grund für das Ergebnis nannte er "dreieinhalb brutal harte Jahre", in denen er von der Opposition "unsanft angepackt" worden sei.

Nach Auszählung von mehr als der Hälfte der 273 Wahlbezirke führt Scheuer als Direktkandidat im Wahlkreis Passau mit knapp 31 (30,8) Prozent vor dem SPD-Direktkandidaten Johannes Schätzl und dem AfD-Kandidaten Ralf Stadler. Das vorläufige Ergebnis für die Union hätte insgesamt ebenfalls besser ausfallen können, so Scheuer.

Gefragt, ob es mit einem anderen Kandidaten für die Union besser gelaufen wäre, verweist Scheuer auf die laufende Stimmenauswertung. Noch sei nichts entschieden, Unions-Kanzlerkandidat Laschet und SPD-Kanzlerkandidat Scholz lägen derzeit fast gleichauf. Es werde "ein langer Abend". Insgesamt sei aber das oberste Ziel erreicht, einen Linksrutsch zu verhindern, so Scheuer. Was aber eine Regierungsbeteiligung angeht, komme es auf die anstehenden Sondierungsgespräche an.

20.07 Uhr: Neuer Bürgermeister in Kirchdorf ist Franz Huber (UWG)

In der Gemeinde Kirchdorf im Landkreis Kelheim wird Franz Huber von der Unabhängigen Wählergemeinschaft (UWG) Bürgermeister. Er setzte sich mit 53,36 Prozent gegen den bislang stellvertretenden Bürgermeister Simon Wachter sen. von der CSU durch (46,64 %). Huber war bislang dritter Bürgermeister. Der bei der letzten Kommunalwahl gewählte Alfred Schiller (UWG) war vergangenes Jahr vom Dienst suspendiert worden. Das Verwaltungsgericht Regensburg verurteilte ihn wegen schwerer Dienstvergehen im Zusammenhang mit Ausschreibungen für den Kirchdorfer Dorfladen. Seit Anfang dieses Jahres war die Gemeinde Kirchdorf mit etwa 1.000 Einwohnern deshalb ohne gewählten ersten Bürgermeister.

18.50 Uhr: Bayerische AfD-Chefin mit Wahlausgang unzufrieden

Die bayerische AfD-Chefin, die im Wahlkreis Straubing angetreten ist, ist mit dem Ausgang der Bundestagswahl nicht zufrieden. Die Partei habe sich in Bayern 15 Prozent zum Ziel gesetzt, sagte die Landesvorsitzende Corinna Miazga am Sonntagabend im BR-Fernsehen. Laut der Prognose des Senders kommt die AfD im Freistaat auf rund 10 Prozent.

Miazga sagte, ein Teil der AfD-Wähler hätten bei der FDP oder den Freien Wähler die Kreuzchen gemacht. Ihre Partei habe aber deutlich mehr Potenzial. "Ich bin sicher, dass wir eigentlich 20 Prozent definitiv anvisieren könnten." Dazu müsse aber das Image, die AfD sei eine gefährliche Partei, überwunden werden.

17.38 Uhr: Aiwanger twittert unzulässigerweise Prognose-Zahlen

Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger ist wegen der kurzzeitigen Veröffentlichung von Wahlprognose-Zahlen in die Kritik geraten. In einem Tweet auf Aiwangers Profil, der wenig später wieder gelöscht wurde, wurden Zahlen aus einer Nachwahlbefragung der Forschungsgruppe Wahlen genannt - verbunden mit dem Aufruf, die "letzten Stimmen" nun den Freien Wählern zu geben.

CSU-Generalsekretär Markus Blume griff Aiwanger scharf an und forderte Konsequenzen. "Hubert Aiwanger verbreitet vor 18 Uhr Prognoseergebnisse und verbindet sie mit einem Wahlaufruf", schrieb Blume auf Twitter und fügte hinzu: "Ein unglaublicher Fall von Wahlmanipulation und Wählerbeeinflussung. Das ist zutiefst undemokratisch und muss Konsequenzen haben!"

Laut Bundeswahlgesetz ist es eine Ordnungswidrigkeit, vor Schließung der Wahllokale "Ergebnisse von Wählerbefragungen nach der Stimmabgabe über den Inhalt der Wahlentscheidung" zu veröffentlichen. Dies kann "mit einer Geldbuße bis zu fünfzigtausend Euro geahndet werden".

Hubert Aiwanger hat in Rottenburg an der Laaber im Landkreis Landshut seine Stimme abgegeben.

13.45 Uhr: Schaffen Freie Wähler den Sprung in den Bundestag?

Für die Freien Wähler mit ihrem niederbayerischen Spitzenkandidaten Hubert Aiwanger aus dem Landkreis Landshut könnte es vielleicht beim mittlerweile dritten Anlauf in die bundesweite Politik klappen. Dann wäre die 2010 gegründete Partei zum ersten Mal im Deutschen Bundestag vertreten. Bei den vergangenen zwei Bundestagswahlen bekamen die Freien Wähler jeweils nur ein Prozent der Stimmen und zogen damit nicht in den Bundestag ein.

In diesem Jahr sieht es laut Umfragen mit etwa drei Prozent besser aus. Da sei der Sprung über die magische Fünf-Prozent-Hürde nicht mehr weit, sagte der Freie-Wähler-Spitzenkandidat aus dem Wahlkreis Landshut/Kelheim auf dem Parteitag Mitte Juli. Er hofft auf "enttäuschte, konservative Wähler, denen die CSU zu grün geworden ist". Der 50-jährige Landesvorsitzende aus Rottenburg an der Laaber könnte sich eine Koalition mit der Union und eventuell mit der FDP vorstellen. Er würde aber auch in die Bundestags-Opposition gehen und dafür sein Amt als Wirtschaftsminister in Bayern aufgeben, bestätigte Aiwanger im Juli. Sollte es mit dem Sprung nach Berlin nichts werden, dann gehe es bei der nächsten Bundestagswahl von vorne los, so der Niederbayer.

Auch Martin Behringer, der Bürgermeister der Bayerwald-Gemeinde Thurmansbang, will nach Berlin. Er kandidiert für den Wahlkreis Deggendorf-Freyung-Grafenau und steht bei den Freien Wählern auf Listenplatz neun. Überregionale Bekanntheit bekam Behringer durch seinen Einsatz gegen ein Atomendmülllager im Bayerischen Wald.

13.30 Uhr: Die Linke: Wenig Chancen in Niederbayern

Wenig Chancen auf den Einzug im Bundestag haben voraussichtlich die fünf niederbayerischen Kandidatinnen und Kandidaten der Linken. Veronika Lackerbauer aus dem Wahlkreis Landshut/Kelheim belegt dabei noch den besten Listenplatz aus Niederbayern-Sicht - nämlich Platz 17. Aktuell sind sieben Linke aus Bayern im Deutschen Bundestag. Der Abgeordnete Andreas Wagner aus einem oberbayerischen Wahlkreis, der auch ein Bürgerbüro in Passau unterhielt, tritt bei dieser Bundestagswahl nicht mehr an.

13.15 Uhr: Neuzugang für die FDP

Erzielt die FDP ein gutes Ergebnis bei dieser Bundestagswahl, könnte ein politischer Neuling aus Niederbayern nach Berlin geschickt werden: Muhanad Al-Halak aus Grafenau im Bayerischen Wald. Er kandidiert für die FDP im Wahlkreis Deggendorf/Freyung-Grafenau auf Listenplatz 14. 2017 kamen zwölf bayerische Freie Demokratinnen und Demokraten in den Deutschen Bundestag. Der 32 Jahre alte Al-Halak hatte sich im vergangenen Jahr zum ersten Mal in den Kreistag Freyung-Grafenau wählen lassen. Laut eigenen Angaben engagiert er sich seit fünf Jahren für die FDP, auch, weil es bei den Liberalen keine Rolle spiele, welcher Herkunft man sei, welche Hautfarbe oder welches Elternhaus man habe. Der Betriebsleiter Abwasserwirtschaft der Stadt Grafenau kam als Kind mit seinen Eltern aus dem Irak nach Niederbayern. Er bezeichnet sich selbst als "Beispiel für gelungene Integration" und möchte deshalb "etwas zurückgeben".

Ein zweites Mal geht für die FDP Nicole Bauer aus Landshut ins Rennen um die Bundestagskandidatur. Die 34-jährige Diplom-Wirtschaftsingenieurin hat auf Listenplatz sieben gute Chancen. Sie vertritt den Wahlkreis Landshut/Kelheim und hat bereits einige Ämter in Berlin inne: So ist sie unter anderem frauenpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion und Mitglied im Ausschuss für Familie und Senioren.

13.00 Uhr: Zwei Grünen-Politiker haben Chancen auf Berlin

Erhard Grundl aus Straubing ist einer der elf Politikerinnen und Politiker, die für die bayerischen Grünen im aktuellen Bundestag sitzen. Der selbstständige Musikmanager steht auf Listenplatz acht und hat bei dieser Wahl gute Chancen, ein zweites Mal für seinen Wahlkreis Straubing/Regen in den Bundestag gewählt zu werden.

Spannender wird es bei Marlene Schönberger aus dem Wahlkreis Rottal-Inn/Dingolfing-Landau. Mit ihrem Listenplatz 15 könnte es knapp werden. Andererseits haben die Grünen laut Umfragen dieses Jahr gute Aussichten, ein stärkeres Wahlergebnis zu erzielen als noch 2017. Das spricht für die 31-jährige Politikerin, die gerade an der Ludwig-Maximilians-Universität in München zum Thema "Verschwörungstheorien und Populismus" promoviert. Sie gründete 2012 die "Grüne Jugend Landshut" und sagt von sich, dass ihr die Jugendarbeit besonders am Herzen liegt.

12.45 Uhr: Zwei Kandidaten der AfD aus Niederbayern

Die AfD will zwei hochrangige Spitzenpolitiker aus Niederbayern erneut in Berlin sehen. Zum einen Corinna Miazga aus Straubing. Die Landesvorsitzende der AfD in Bayern tritt zum zweiten Mal als Bundestagskandidatin für den Wahlkreis Straubing/Regen an - und das mit guten Aussichten: Miazga steht auf Listenplatz zwei. Die 38-Jährige ist seit Gründung der AfD im Jahr 2013 politisch aktiv. Nach einer Krebs-Erkrankung hatte sie sich kurze Zeit aus ihren Ämtern zurückgezogen. Im Mai dieses Jahres kündigte sie in einem Video ihr politisches Comeback an. Damit sie sich nicht überstrapaziert, sei sie nicht auf Platz eins gelistet, heißt es.

Zum anderen tritt für die AfD in Niederbayern Stephan Protschka erneut an. Der Politiker aus dem Wahlkreis Rottal-Inn/Dingolfing-Landau ist seit 2017 Abgeordneter im Bundestag und einer von sechs Beisitzern im AfD-Bundesvorstand. Mit Listenplatz drei in Bayern dürfte er, wenn die AfD ähnlich stark wird in Niederbayern wie 2017, seinen Platz in Berlin sicher haben.

12.30 Uhr: Neue Gesichter bei der niederbayerische SPD

Bei den niederbayerischen Sozialdemokraten stehen bei dieser Wahl Veränderungen ins Haus. Denn Florian Pronold tritt nicht mehr an. Der frühere bayerische SPD-Chef sagte dazu im Herbst vergangenen Jahres, dass es nach fast 20 Jahren genug sei. Er wolle nicht "am Sessel kleben" und bevor er 50 werde, etwas Neues beginnen. Der gelernte Rechtsanwalt war seit 2002 Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Rottal-Inn/Dingolfing-Landau. Zuletzt war er Staatssekretär im Bundesumweltministerium.

Für Pronold könnte Johannes Schätzl aus Passau nachrücken. Der 28-jährige studierte Informatiker kandidierte 2014 zum ersten Mal für ein politisches Amt, nämlich für den Stadtrat in Hauzenberg. Jetzt will er in die überregionale Politik. Johannes Schätzl steht auf der bayerischen Landesliste auf Platz 17. Bei der letzten Bundestagswahl zogen 18 bayerischen Kandidatinnen und Kandidaten in den Bundestag ein. Damit hat Schätzl also gute Chancen, wenn die SPD ähnlich wie im Jahr 2017 abschneidet.

Als so gut wie gesetzt bei der niederbayerischen SPD gilt Rita Hagl-Kehl. Die Staatssekretärin im Bundesjustizministerium vertritt Niederbayern und ihren Wahlkreis Deggendorf/Freyung-Grafenau seit 2013 in Berlin.

12.15 Uhr: Niederbayerische Direktmandate 2017 ganz in CSU-Hand

2017 war die CSU in Niederbayern die stärkste Partei. Damals holte die Partei alle Direktmandate. Ins Rennen gehen auch diesmal: Andreas Scheuer, der Bundesverkehrsminister aus Passau, Florian Oßner im Wahlkreis Landshut/Kelheim, Max Straubinger für Rottal-Inn/Dingolfing-Landau, Alois Rainer für Straubing/Regen und Thomas Erndl für den Wahlkreis Deggendorf/Freyung-Grafenau. Letzterer kandidiert im Gegensatz zu den anderen erst zum zweiten Mal für den Bundestag.

Erstmals in ihrer Geschichte ist die Liste der CSU durchgehend paritätisch besetzt. Das bedeutet: Es wechseln sich Kandidatinnen und Kandidaten ab. Außerdem ist es eine der "jüngsten Listen aller Zeiten", mit einem "Generationen-Mix", so heißt es auf der CSU-Homepage. Laut CSU "sollen Frauen und Junge noch intensiver gefördert werden". Allerdings hat - nach den Umfragen - diesmal so gut wie kein CSU-Listenkandidat eine Chance, in den Bundestag zu kommen.

12.00 Uhr: Hallo zum Wahl-Ticker für Niederbayern

Hallo und herzlich willkommen zu unserem Ticker zur Bundestagswahl in Niederbayern. Wir werden Sie durch den Nachmittag und den Abend begleiten. Schön, dass Sie dabei sind.

Sonntag, 26.09.2021

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