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"Chef-Masche": BKA mit Erfolg im Kampf gegen Firmenbetrüger

"Chef-Masche": BKA mit Erfolg im Kampf gegen Firmenbetrüger

Sie verursachen Millionenschäden mit einem einfachen Trick. Aber nun ist dem Bundeskriminalamt ein Erfolg gelungen im Kampf gegen internationale Firmenbetrüger mit der sogenannten "Chef-Masche".

Gemeinsam mit anderen Behörden sei es in diesem Jahr gelungen, in Israel sechs Verdächtige festzunehmen, erklärte die Leiterin der Abteilung "Schwere und organisierte Kriminalität", Sabine Vogt.

Bei der Methode “CEO fraud“ (Chef-Betrug) rufen Täter meist in der Buchhaltung von Firmen an und geben vor, der Geschäftsführer (Chief Executive Officer/CEO) zu sein. Mit geschickten Lügen und technischen Tricks bringen sie Angestellte dann beispielsweise dazu, Firmengeld ins Ausland zu überweisen. Die Beute landet meist auf chinesischen Konten und verschwindet. Das Muster erinnert an den "Enkeltrick", bei dem sich Betrüger bei älteren Menschen als Angehörige ausgeben, um sich Geld zu erschleichen.

Schäden bis zu einer Milliarde Euro

Die nun gefassten mutmaßlichen Betrüger sollen seit 2014 für einen Schaden von 175 Millionen Euro verantwortlich sein. Die Verdächtigen haben laut dem BKA überwiegend die französische und die israelische Staatsbürgerschaft. Im Zeitraum von 2013 bis 2016 gab es in Deutschland 250 Betrugsfälle – 68 davon waren erfolgreich.

Das Phänomen "CEO fraud" falle der Polizei seit drei bis vier Jahren verstärkt auf, sagte BKA-Vize-Präsident Peter Henzler. Er rechnete allein für Deutschland insgesamt mit einem Schaden von inzwischen bis zu einer Milliarde Euro - bei einer hohen Dunkelziffer.

2016 traf es beispielsweise den fränkischen Automobilzulieferer Leoni. Um 40 Millionen Euro sollen die Täter das Unternahmen aus Nürnberg erleichtern haben.