Sonntag, 26. April 2020
21.58 Uhr: Einführung von Corona-Warn-App kann laut Spahn noch dauern
Bis eine Corona-Warn-App in Deutschland bereitsteht, kann es laut Gesundheitsminister Jens Spahn noch etwas dauern. Man wolle den jetzt eingeschlagenen Weg mit einer dezentralen App "so schnell als möglich, aber auch so sicher als möglich gehen", sagte der CDU-Politiker am Sonntagabend in den ARD-"Tagesthemen". Ein konkretes Datum nannte er nicht.
Auf den Hinweis, dass eine App ursprünglich schon Mitte April in Betrieb gehen sollte, sagte der Minister, er habe "immer darauf hingewiesen, mit den Erfahrungen aus anderen Digitalprojekten, dass es meistens ein, zwei, drei Wochen länger dauert, als manch einer öffentlich sagt, weil Datensicherheit und Datenschutz so wichtig sind". Bei der nun geplanten App könne man "aufsetzen auf das, was in den letzten Wochen entwickelt wurde" und dieses weiterentwickeln. "Und das werden wir sehr gründlich machen, aber auch sehr zügig in den nächsten Wochen." Mehr dazu hier.
20.50 Uhr: Lockerungen in Italien
Italien lockert ab dem 4. Mai eine Reihe von Corona-Beschränkungen. Das kündigte am Abend Regierungschef Conte an. Bürgern ist es dann zum Beispiel erlaubt, wieder mehr Sport im Freien zu treiben. Zudem werden die Bewegungsmöglichkeiten in der eigenen Region größer. Italien hat den niedrigsten Anstieg der Corona-Toten seit sechs Wochen registriert. Binnen 24 Stunden erlagen 260 Menschen einer Infektion mit dem Coronavirus, wie die Behörden mitteilten. Insgesamt starben bislang knapp 27.000 Menschen.
19.56 Uhr: Weniger Tote in Frankreich und New York
Die Zahl der neuen Corona-Todesfälle in Frankreich ist deutlich gesunken. Innerhalb von 24 Stunden seien 242 Menschen an Covid-19 gestorben, teilten die Behörden in Paris mit. Einen Tag zuvor waren es noch 369 neue Todesfälle gewesen.
Auch in New York ist die Zahl an Todesfällen rückläufig: Mit 367 ist sie erstmals im April unter 400 an einem Tag gesunken. Zwar immer noch "fürchterlich", wie Gouverneur Andrew Cuomo sagte. Aber wenigstens weniger als die Hälfte der fast 800 Toten, die zum Höhepunkt der Pandemie in New York an einem einzigen Tag auftraten. Zugleich kündigte Cuomo einen stufenweisen Plan für die Rückkehr zur Normalität an. "Wir wollen die Wirtschaft wieder hochfahren, aber wir müssen dabei behutsam und intelligent vorgehen."
19.28 Uhr: AfD gegen bayernweite Maskenpflicht
Die AfD-Fraktionsvorsitzende im Bayerischen Landtag, Katrin Ebner-Steiner, sieht in der ab morgen geltenden Maskenpflicht in Bayern "eine absolute Zumutung" für die Bürger. In einer Pressemitteilung sagte Ebner-Steiner weiterhin, dass Menschen mit Symptomen durch die Maskenpflicht verleitet werden könnten, sich länger in der Öffentlichkeit aufzuhalten als nötig. "Es besteht zudem die Gefahr, dass sich die Träger solcher Masken in einer trügerischen Sicherheit wiegen und die Mindestabstandsregeln missachten." Daher lehne die AfD die Maskenpflicht ab.
19.17 Uhr: Rettungspaket für Lufthansa steht offenbar
Ein milliardenschweres Rettungspaket für die angeschlagene Lufthansa rückt immer näher. Bei dem Paket gehe es um ein Volumen von neun bis zehn Milliarden Euro, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen. Bei der Lufthansa sei demnach noch offen, in welcher Form die Bundesregierung dem Dax-Konzern hilft und wie viel Mitspracherecht die Politik im Falle einer vorübergehenden staatlichen Beteiligung haben soll. Es seien Gespräche auf höchster Ebene geplant. Wie es am Sonntag in Regierungkreisen hieß, treffen Meldungen über ein Ministertreffen zur Lufthansa Anfang nächster Woche aber nicht zu.
19.10 Uhr: Bill Gates kritisiert Trump - und lobt Merkel
Der US-Milliardär Bill Gates hat der US-Regierung schwere Versäumnisse im Umgang mit der Corona-Krise vorgeworfen. "Gerade in den Vereinigten Staaten hatte das Testen nicht die nötige Priorität", sagte der Microsoft-Mitgründer der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Weiter bemängelte er, dass die US-Regierung unter Donald Trump keine klaren Anweisungen zur Lockerung von Restriktionen gebe. Dagegen lobte er Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die versuche, "eine Führungsfigur und eine klare Stimme" in Deutschland zu sein und mit Ländern wie Frankreich globale Anstrengungen forciere. Demgegenüber kritisierte er die US-Regierung dafür, dass sich die USA heute weniger an der Entwicklung globaler Lösungsansätze rund um den Gesundheitsnotstand beteiligten als früher.
19.06 Uhr: Boris Johnson tritt wieder zum Dienst an
Der britische Premierminister Boris Johnson will nach Genesung von einer Covid-19-Erkrankung wieder die Regierungsgeschäfte aufnehmen. Laut Nachrichtenagentur AFP wird er am Montag in sein Büro in der Londoner Downing Street zurückkehren. Johnson war schwer an der vom neuartigen Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 erkrankt und musste zwischenzeitlich auf der Intensivstation behandelt werden. Am Freitag dementierte Gesundheitsminister Matt Hancock noch, dass Johnson am Montag zurückkehren werde. Mehr dazu hier.
18.50 Uhr: Kretschmer hofft auf Bewegung an Grenze zu Polen
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) blickt mit Sorge auf die geschlossene deutsch-polnische Grenze. Es sei ein großes Leid, was dort passiere, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. "Ich glaube, dass die polnische Regierung über das Ziel hinausgeschossen ist." Durch die rigorose Grenzschließung in der Corona-Krise sei für Berufspendler eine große Not entstanden. "Die wirklich Leidtragenden sind die polnischen Staatsbürger", sagte Kretschmer. Eine Öffnung sollte eigentlich auch im Interesse der polnischen Seite sein, eine Lösung zu finden.
18.26 Uhr: Grünen-Chefin Baerbock: Öffnungsschritte für Familien versäumt
Grünen-Chefin Annalena Baerbock hält allzu schnelle Lockerungen im Zuge des Corona-Shutdowns für riskant, kritisiert aber eine Missachtung von Eltern und Kindern: "Wir stecken noch mitten drin in dieser wahnsinnigen, großen Krise und müssen absolute Vorsicht walten lassen", sagte sie im Deutschlandfunk. "Deshalb ist es wichtig, dass wir alle im Blick haben und gegenseitig aufeinander achten." Das sei vor zwei Wochen, als man die ersten kleinen Öffnungsschritte gegangen ist, für Familien und Kinder versäumt worden.
18.10 Uhr: Zahl der Coronafälle in Großbritannien auf tiefsten Stand seit März
Die Zahl der neuen Corona-Todesfälle ist in Großbritannien auf den tiefsten Stand seit Ende März gefallen. Innerhalb von 24 Stunden seien in den Krankenhäusern des Landes 413 Menschen an der durch das Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 gestorben, teilte am Sonntag das Gesundheitsministerium in London mit. Das ist die geringste Zahl seit dem 31. März.
Mit den neuen Fällen stieg die Zahl der Corona-Todesfälle in Großbritannien auf insgesamt über 20.700.
18.01 Uhr: Polizei löst Feier zum 60. Geburtstag auf
Als ungebetene Gäste haben Polizeibeamte eine Feier zum 60. Geburtstag in Weiler-Simmerberg (Landkreis Lindau) aufgelöst. Freunde und Nachbarn hätten sich trotz der Ausgangsbeschränkungen getroffen, teilte ein Polizeisprecher mit. Weil sie sich nicht an die Schutzmaßnahmen in der Corona-Krise hielten, seien alle zehn Personen angezeigt worden. Die Polizei war am Donnerstagabend telefonisch auf die Party hingewiesen worden.
17.17 Uhr: Deutscher Reiseverband appelliert an Politik
Viele Unternehmen der Reisebranche sind einer Verbandsumfrage zufolge durch die Corona-Krise in große wirtschaftliche Not geraten. Zwei von drei Unternehmen sähen sich unmittelbar von einer Insolvenz bedroht, teilte der Deutsche Reiseverband (DRV) am Sonntag mit. 80 Prozent der Firmen hätten bereits bei der Bundes- oder einer Landesregierung Hilfen beantragt, in drei Viertel der Unternehmen gebe es außerdem Kurzarbeit.
"Es muss dringend etwas passieren", erklärte DRV-Präsident Norbert Fiebig zu den Umfrageergebnissen.
16.50 Uhr: UN-Sprecherin: Corona-Krise größte Herausforderung
UN-Kommunikations-Chefin Melissa Fleming hat die Folgen der Corona-Krise als die "größte Herausforderung für die UN" seit deren Gründung vor 75 Jahren bezeichnet. Im ZDF-heute-Interview warnte sie am Sonntag vor einer drohenden Hungerkatastrophe. Schon jetzt hätten Hunderttausende Menschen in den Entwicklungsländern große Angst, das Virus nicht zu überleben. "Nicht, weil sie krank werden, sondern weil sie kein Geld mehr haben", sagt die UN-Untergeneralsekretärin für globale Kommunikation.
16.47 Uhr: Grüne: Lage von schwerstbehinderten Kindern hat sich entspannt
Die durch die Corona-Krise angespannte Situation für Familien mit schwerst- und mehrfachbehinderten Kindern und jungen Erwachsenen hat sich nach Einschätzung der Grünen-Landtagsabgeordneten Kerstin Celina entspannt. Celina hatte vor knapp drei Wochen zusammen mit Kollegen ihrer Fraktion einen offenen Brief an Sozialministerin Carolina Trautner (CSU) geschrieben und auf die belastende Situation für die betroffenen Familien reagiert. Die Staatsregierung habe diesen Punkt "tatsächlich schnell aufgenommen und teilweise umgesetzt". Die Lage für die betroffenen haben sich inzwischen "enorm verbessert".
16.13 Uhr: Mehr als 30.000 Infizierte in Afrika
In Afrika gibt es mehr als 30.000 bestätigte Fälle der Lungenerkrankung Covid-19. Positive Testergebnisse auf das neue Coronavirus wurden in allen Ländern außer Lesotho und den Komoren gemeldet, wie die afrikanischen Zentren für Krankheitskontrolle und Prävention berichteten. 1.374 Menschen seien nach einer Infektion gestorben. Die Staaten mit den meisten Covid-19-Erkrankungen sind Südafrika (4.361), Ägypten (4.319), Marokko (3.97) und Algerien (3.256).
16.11 Uhr: DOSB sieht Signale zur Wiederaufnahme des Sportbetriebs
Hoffnung in Zeiten der Coronakrise: Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und die Landessportbünde (LSB) sehen positive Signale für eine Wiederaufnahme des Sporttreibens in den einzelnen Bundesländern. Bei einer Videokonferenz am Samstag herrschte hierüber Einstimmigkeit, wie der DOSB in einer gemeinsamen Stellungnahme zusammen mit den LSB am Sonntag mitteilte. Nach positiven Rückmeldungen der Sportminister und -ministerinnen sei ein entsprechendes Angebot an die Politik weiterentwickelt worden.
16.10 Uhr: Schutzmasken aus China am Flughafen Leipzig/Halle eingetroffen
Am Flughafen Leipzig/Halle ist eine erste Lieferung mit Millionen Schutzmasken aus China eingetroffen. Die Transportmaschine Antonow 124 sei am Sonntagmorgen gelandet, sagte eine Sprecherin des Landeskommandos Sachsen der Bundeswehr. Zuvor hatte "Der Spiegel" darüber berichtet. Am Montag wird eine weitere Lieferung mit dem weltgrößten Frachtflugzeug, der Antonow 225, in Leipzig/Halle erwartet. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) will sich von der Ankunft des Bundeswehr-Transports selbst ein Bild machen.
15.59 Uhr: Russland setzt Getreide-Exporte bis Anfang Juli aus
Der weltweit führende Weizen-Exporteur Russland setzt seine Getreide-Exporte bis Anfang Juli aus. Die weltweiten Lieferungen mehrerer Getreidesorten, darunter Weizen, Roggen, Gerste und Mais werden bis zum 1. Juli gestoppt, wie das russische Landwirtschaftsministerium mitteilte. Russland hatte Anfang April beschlossen, seine Getreide-Exporte bis zum 30. Juni auf sieben Millionen Tonnen zu begrenzen. Die Quote sei nun aber "völlig ausgeschöpft", hieß es in der Erklärung.
15.52 Uhr: Lufthansa in "intensiven Gesprächen" über mögliche Staatshilfen
Die wegen der Corona-Pandemie in finanzielle Nöte geratene Lufthansa verhandelt mit mehreren Staaten über mögliche Unterstützung. Der Konzern befinde sich mit den Regierungen seiner "Heimatländer" Deutschland, Schweiz, Österreich und Belgien "in intensiven und konstruktiven Gesprächen", sagte eine Lufthansa-Sprecherin am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP. Über die konkrete Ausgestaltung möglicher Staatshilfen gibt es Streit in der Koalition.
15.49 Uhr: Kultusminister lobt Vorstoß von Lehrerverband
Bayerns Kultusminister Michael Piazolo (FW) hat die Vorschläge des Deutschen Lehrerverbandschefs Heinz-Peter Meidinger zur Wiederaufnahme des schulischen Präsenzunterrichts für alle Jahrgangsstufen wohlwollend zur Kenntnis genommen. Solche Schichtmodelle, wonach die Schüler im Wochenrhythmus zwischen Schul- und Heimunterricht wechseln könnten, würden schon seit Wochen auch mit den anderen Kultusministern besprochen. Es sei aber nur eines von mehreren Modellen.
14.48 Uhr: Gegen Einsamkeit im Altersheim: Sozialverbände fordern Lockerungen
Vertreter von Kirchen und Sozialverbänden warnen vor den Auswirkungen der Isolation in Pflegeheimen während der Corona-Krise. Angehörige seien in Sorge, dass Eltern oder Großeltern in Heimen frühzeitig stürben, sagte die frühere evangelische Landesbischöfin Margot Käßmann der "Welt" (Online Samstag): "Nicht an Covid-19, sondern an der Isolation, weil die Einsamkeit ihnen den Lebensmut nimmt."In den meisten Pflegeheimen finden keine gemeinsamen Mahlzeiten und Aktivitäten mehr statt. Angehörige dürfen die Heime nicht betreten, vielfach haben auch Seelsorger und Physiotherapeuten derzeit keinen Zugang zu den Einrichtungen.
14.46 Uhr: Regierung vollzieht Kehrtwende bei Corona-App
Im Streit um eine Corona-App zur Verfolgung der Ansteckungswege hat die Bundesregierung eine Kehrtwende vollzogen und setzt nun auf eine dezentrale Datenspeicherung. Dazu solle der Einsatz einer "konsequent dezentralen Softwarearchitektur" vorangetrieben werden, betonen Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und Kanzleramtschef Helge Braun in einer gemeinsamen Erklärung.
14.34 Uhr: Weitere Coronafälle in Bayern
Die Zahl der bestätigten Coronafälle ist in Bayern auf insgesamt 41.295 gestiegen (Stand: Sonntag, 26.04., 10 Uhr). Wie das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) mitteilte, bedeutet das einen Anstieg von 344 Personen.
1.613 Infizierte sind gestorben. Das entspricht seit Samstag 29 neuen Todesfällen seit. Die höchste Fallzahl pro 100.000 Einwohner hat mit 413,43 nach wie vor die Oberpfalz. Von der Gesamtzahl der Fälle in Bayern gelten laut LGL 28.300 als genesen. Das bedeutet, dass sie vor mehr als zwei Wochen als Corona-Patient gemeldet wurden und weder im Krankenhaus liegen, noch gestorben sind.
13.57 Uhr: EU wirft Russland und China Fake-News-Kampagnen vor
Die Corona-Krise wird nach Einschätzung der Europäischen Union von Russland und China unvermindert für Propaganda genutzt. Der Auswärtige Dienst der EU warnt in einem Bericht vor Gesundheitsgefahren für die Bevölkerung durch falsche Informationen. Trotzdem verbreiteten "offizielle und staatlich unterstützte Quellen verschiedener Regierungen, inklusive Russland und - in geringerem Maße - China, weiter in großem Umfang Verschwörungstheorien und Desinformation". Nach einem Bericht der "Welt am Sonntag" versucht Peking dabei auch, direkt auf die Bundesregierung Einfluss zu nehmen.
13.48 Uhr: Ethikrat-Mitglied Merkel: Fußball in der Krise anders behandeln
Rechtsprofessor Reinhard Merkel hält es durchaus für gerechtfertigt, Profifußballer in der Corona-Krise anders zu behandeln als Gruppen, bei denen kreative Exit-Strategien noch nicht möglich sind. Einen Neu-Start der Bundesliga unter den strengen Auflagen der Deutschen Fußball Liga sieht er als ein "interessantes Modell für diese Kreativität" an, sagte das Mitglied des Deutschen Ethikrates in einem Gespräch mit dem Deutschlandfunk.
13.39 Uhr: Australien führt Corona-Tracing-App ein
Australien hat eine App zur Rückverfolgung der Kontakte von Coronavirus-Infizierten eingeführt. Datenschutzbedenken bei der Smartphone-Anwendung COVIDSafe seien unbegründet, erklärten die Behörden am Sonntag. COVIDSafe nutzt die Bluetooth-Technologie, um Informationen über Begegnungen zwischen Menschen zu speichern, wenn ein Mensch sich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert hat. Diese Daten können von den Behörden abgerufen werden.
13.37 Uhr: Arbeitgeber gegen Recht auf Homeoffice
Die Arbeitgeber lehnen Pläne von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) ab, das Recht auf Arbeit von zu Hause aus gesetzlich zu verankern. "Politische Ladenhüter aus der Zeit vor dem größten Wirtschaftsrückgang seit vielen Jahrzehnten aufzuwärmen, wirkt etwas aus der Zeit gefallen", sagte der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Steffen Kampeter. "Wir brauchen ein Belastungsmoratorium statt weiterer Vorgaben, die Wachstum und Flexibilität beschränken."
12.53 Uhr: Kinder unter 14 Jahren kehren in Spanien auf die Straße zurück
In die Straßen von Spanien ist erstmals seit sechs Wochen wieder das Geschrei von Kindern zurückgekehrt. Die spanische Regierung erlaubte am Sonntagmorgen nach 44 Tagen einer kompletten Abschottung Kindern unter 14 Jahren auszugehen. Sie dürfen jetzt mit einem Elternteil bis zu eine Stunde lang innerhalb eines Kilometers von Zuhause spazierengehen.
Die Kinder dürfen ein Spielzeug mitnehmen, aber nicht mit anderen Kindern spielen. Sie sollten einen Abstand von einem Meter zu anderen Personen aufrechterhalten. Parks sind in Spanien geschlossen.
Spanien hat einige der strengsten Ausgangsbeschränkungen der Welt. Die Maßnahmen trugen dazu bei, die tägliche Ansteckungsrate von mehr als 20 Prozent vor einem Monat auf unter zwei Prozent in dieser Woche abzubauen. Das Land hat fast 225.000 Fälle mit dem Coronavirus registriert. Es führte knapp 23.000 Todesfälle auf das Virus zurück. Die wirkliche Zahl liegt vermutlich viel höher.
12.37 Uhr: Wegen Corona im Zweimaster über den Atlantik - Niederländische Schüler wieder daheim
Segeln statt fliegen: Die Coronakrise hat 25 niederländischen Schülern eine abenteuerliche Atlantik-Überfahrt auf einem Zweimaster beschert. Heute kamen sie wohlbehalten - gemeinsam mit drei Lehrern und zwölf Besatzungsmitgliedern - im Hafen von Harlingen (Provinz Friesland) an. Unter Einhaltung der Corona-Abstandsvorschriften gingen die 14- bis 17-Jährigen jeweils einzeln von Bord und dann zu ihren in Autos wartenden Eltern, wie der Sender NOS berichtete.
Anfang März waren die Schüler in Amsterdam ins Flugzeug gestiegen und wenig später auf der Karibikinsel Sint Maarten an Bord des Schiffs "De Wylde Swan" gegangen. Der Plan: Auf dem friesischen Segler sollten die Jugendlichen durch die Karibik schippern und Unterricht in Naturkunde und Nachhaltigkeit bekommen. Von Kuba aus sollte es später per Flugzeug zurück in die Heimat gehen. Dann brach die Coronakrise aus und an einen Linienflug war nicht mehr zu denken. Mit Zustimmung der Eltern hieß es Ende März: "Segel setzen, Kurs Niederlande."
Vor der Überfahrt wurden auf Saint Lucia noch warme Kleidung und viel Lesematerial besorgt. Auf dem Weg übers Meer wurden unter anderem Wale beobachtet.
12.30 Uhr: ARD plant nun ein deutsches ESC-Finale mit Voting am 16. Mai
Deutschland plant nach der Absage des Eurovison Song Contests 2020 in Rotterdam wegen der Corona-Krise nun ein nationales Finale der Musikshow mit eigenem Voting am 16. Mai. In der Show "Eurovision Song Contest 2020 - das deutsche Finale live aus der Elbphilharmonie" präsentiert Barbara Schöneberger an jenem Samstag vor leeren Rängen zwischen 20.15 Uhr und 22 Uhr im Ersten ein Finale mit zehn ESC-Teilnehmern dieses Jahres, wie der bei der ARD federführende NDR am Sonntag mitteilte.
Ein Halbfinale, das diese zehn von den eigentlich 41 Teilnehmerländern ermittelt, soll es eine Woche zuvor, am 9. Mai, geben - und zwar um 20.15 Uhr im ARD-Kanal One, in der ARD-Mediathek, im Netz auf funk.net, dem YouTube-Kanal von "World Wide Wohnzimmer" und bei eurovision.de.
Im Anschluss an die deutsche ESC-Ersatzsendung am 16. Mai will das Erste dann - zeitversetzt - ab 22 Uhr die internationale Ersatz-Live-Show "Europe Shine A Light" aus dem niederländischen Hilversum übertragen. Die Show beginnt dort eigentlich um 21 Uhr.
Darin sollen alle Künstler geehrt werden, die 2020 in Rotterdam aufgetreten wären. Zudem sind Schalten über den Kontinent, viel Musik und Überraschungsaufritte geplant, wie der NDR weiter mitteilte. Peter Urban und Sänger Michael Schulte kommentieren. Im Anschluss nach Mitternacht will das Erste dann das ESC-Finale von 2010 wiederholen, bei dem Lena mit "Satellite" für Deutschland siegte.
11.46 Uhr: Notbetreuung in Kitas wird ab Montag ausgebaut
Die Notbetreuung von Kindern in Bayern wird ab Montag ausgebaut. Die notwendigen Antragsformulare seien ab sofort online abrufbar, teilte das bayerische Familienministerium mit. Die neue Regelung soll vor allem erwerbstätige Alleinerziehende entlasten. Auch wenn nur ein Elternteil in einem sogenannten systemkritischen Beruf arbeitet, kann das Kind nun beaufsichtigt werden.
Unterrichtende Lehrer, Steuer- und Rechtsberater sowie Seelsorger haben ab Wochenbeginn ebenfalls Anspruch auf eine Notbetreuung für ihre Kinder. Voraussetzung sei aber immer, dass das Kind nicht von einer volljährigen Person im Haushalt beaufsichtigt werden könne, betonte das Ministerium.
Nach einer Handreichung des Ministeriums wird Erzieherinnen und Erziehern ein Mund-Nasen-Schutz empfohlen, wenn sie zu den Kindern in bestimmten Situationen keinen Abstand von 1,5 Meter einhalten können. Auch der Kontakt zu den Eltern soll in der Notbetreuung möglichst reduziert werden.
9.23 Uhr: RKI meldet 154.175 Infizierte und 5.640 Tote in Deutschland
Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen mit 154.175 angegeben - ein Plus von 1.737 seit dem Vortag. Zudem seien weitere 140 Menschen gestorben, insgesamt liege die Totenzahl damit bei 5.640. Die Zahl der Genesenen betrug etwa 112.000. Das RKI berücksichtigt elektronisch übermittelte Zahlen aus den Bundesländern.
9.07 Uhr: Italiens Schulen bleiben bis September geschlossen
Wegen der Coronavirus-Pandemie bleiben die Schulen in Italien bis zu den Sommerferien geschlossen und öffnen im September wieder. Das erklärte Ministerpräsident Giuseppe Conte in einem Interview in der Zeitung "La Repubblica" vom Sonntag. Er kündigte zudem an, dass bei den geplanten Lockerungen der Schutzmaßnahmen "strategisch" wichtige Wirtschaftsaktivitäten rasch wieder starten sollten, eventuell schon nächste Woche. Mit Priorität anlaufen sollten auch Produktions- und Industriezweige, die auf den Export ausgerichtet seien und die Gefahr liefen, aus Lieferketten herauszufallen. Die gesundheitliche Sicherheit der Beschäftigten müsse beim Neustart stets berücksichtigt werden.
Eine grundsätzliche Lockerung von Sperren hatte die Regierung für die Zeit ab 4. Mai angekündigt. An den Details arbeite das Kabinett noch, sagte Conte.
Italien ist von der Covid-19-Krankheit hart getroffen. Das Land registrierte bis Samstag mehr als 26.000 Corona-Tote. Seit dem 10. März gelten strenge Ausgangsbeschränkungen. Am 5. März hatte die Regierung Schulen, Universitäten und Kitas schließen lassen. Jetzt sagte Conte: "Die Schule ist uns ganz wichtig und wird im September wiedereröffnet." Zugleich lobte er, der Fernunterricht habe sich bewährt.
7.14 Uhr: Mögliche Folgen der Corona-Maßnahmen: Bewegungsmangel und Gewichtszunahme
Drinbleiben, Kontakte beschränken, Home-Office - die Maßnahmen gegen eine allzu schnelle Corona-Ausbreitung hinterlassen in der Bevölkerung bereits deutliche Spuren. 38 Prozent der Erwachsenen in Deutschland bewegen sich deswegen weniger, 19 Prozent haben infolge ihrer veränderten Gewohnheiten schon an Gewicht zugelegt. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Nur 12 Prozent der Befragten sind demnach mehr in Bewegung als zuvor, 8 Prozent haben wegen der Corona-Maßnahmen abgenommen.
Experten warnen eindringlich vor den möglichen Folgen von Gewichtszunahme und Bewegungsmangel im Zuge der Mobilitätseinschränkungen. "Bewegungsmangel begünstigt nicht nur die Entstehung von Übergewicht, sondern verringert auch körperliche Fitness, Koordination und Beweglichkeit", sagte Heidrun Thaiss, Leiterin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
6.59 Uhr: Frankreich will am Dienstag Plan zur Lockerung bekannt geben
Frankreichs Premierminister Edouard Philippe wird am Dienstag den Plan der Regierung zur Lockerung der Corona-Auflagen vorstellen. Es seien 17 Prioritäten festgelegt worden, nach denen das Land schrittweise ab 11. Mai aus der Abriegelung geführt werden soll, teilte das Büro des Premiers am Sonntag in Paris mit.
Dazu gehören unter anderem die Wiedereröffnung von Schulen, die Rückkehr von Beschäftigten an ihren Arbeitsplatz und die Wiederaufnahme des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs sowie die Bereitstellung von Masken und Desinfektionsmittel.
Insgesamt starben seit Beginn der Corona-Krise in Frankreich Anfang März bereits mehr als 22.600 Menschen an dem Virus. Damit gehört Frankreich neben den USA, Italien und Spanien zu den Ländern mit den meisten Corona-Todesfällen. Seit dem 17. März gilt eine strikte Ausgangssperre.
6.48 Uhr: Experten warnen: Isolation wegen Corona fördert das Suchtrisiko
Die Corona-Pandemie erhöht Experten zufolge das Risiko für Alkohol- und Drogenmissbrauch sowie für das Zocken im Online-Casino, hieß es beim Fachverband Glücksspielsucht und der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS). Vielen Menschen fehle eine feste Tagesstruktur, sie seien isoliert und in Sorge um ihre Zukunft, schilderte Rummel. "Die Leute wollen Druck rausnehmen und sich - vermeintlich - mit Alkohol entspannen." Dabei sei vielen nicht bewusst, dass das Trinken schnell zur Gewohnheit werden könne, die Dosis dann steige, um "besser drauf zu sein" - und so eine Alkohol-Abhängigkeit drohe.
Mit Blick auf illegale Drogen sagte Rummel, die Gefahr für Suchtkranke, in alte Muster zu verfallen, sei in Stresslagen besonders groß. Die DHS sieht aber auch Positives in der Krise: Geschlossene Kneipen und Spielhallen könnten sich möglicherweise auch positiv auf das Suchtverhalten auswirken.
6.25 Uhr: Ende der täglichen Trump-Corona-Pressekonferenzen?
Es klingt, als hätte US-Präsident Donald Trump auf einmal keine Lust mehr: Seit Mitte März hielt der US-Präsident beinahe jeden Tag Pressekonferenzen zur Corona-Pandemie ab. Immer am frühen Abend, oft an die zwei Stunden lang. In der Corona-Krise sind die live im Fernsehen übertragenen Veranstaltungen in den USA fast zum festen Ritual geworden. Eine Show mit einem Mann im Rampenlicht: dem einstigen Reality-TV-Star Trump. Seine Wesenszüge offenbarten sich dort mehr denn je. Nun stellt Trump seine Auftritte aber zur Disposition.
Am Samstagabend, zur sonst üblichen Briefing-Zeit, meldete sich Trump nicht vom Rednerpult zu Wort, sondern per genervtem Tweet: Was habe es für einen Zweck, Pressekonferenzen im Weißen Haus abzuhalten, wenn die Medien "nichts als feindselige Fragen stellen & sich dann weigern, die Wahrheit oder Fakten genau zu berichten", schrieb er dort. "Sie haben Rekord-Einschaltquoten & das amerikanische Volk bekommt nichts als Fake News." Das sei den Aufwand nicht wert. Ob das bedeutet, dass er künftig gar keine Pressekonferenzen mehr zur Corona-Krise machen möchte, ließ der Präsident offen. Zuletzt hatte ihm sein Auftreten, bei dem er vorschlug, Desinfektionsmittel gegen den Virus auch zu trinken, jedenfalls viel Ärger eingehandelt.
6.15 Uhr: Corona-Krise hebt Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt auf
Die Corona-Krise belastet den Arbeitsmarkt in Bayern im April stark. Ein Experte aus dem Arbeitsministerium prognostizierte einen prozentualen Anstieg der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat "im zweistelligen Bereich". Die Auswirkungen der Beschränkungen der Wirtschaft zur Eindämmung der Pandemie seien in diesem Monat deutlich zu spüren. Die normalerweise im April einsetzende Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt werde wegen der Krise ausfallen.
Im März waren im Freistaat 231 000 Menschen ohne Job. Die Quote lag bei 3,1 Prozent. Im April 2019 war die Arbeitslosigkeit auf den tiefsten Stand für diesen Monat seit 1991 gesunken - damals zählten die Arbeitsagenturen 204 000 Arbeitslose, bei einer Quote von 2,8 Prozent. Die Regionaldirektion der Arbeitsagentur veröffentlicht die offiziellen Arbeitsmarktzahlen für April am kommenden Donnerstag.
6.05 Uhr: WHO warnt vor Immunitäts-Bescheinigungen
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht derzeit keine Belege für eine Immunität nach einer überwundenen Infektion mit dem neuartigen Coronavirus. Es gebe "aktuell keinen Beweis, dass Menschen, die sich von Covid-19 erholt haben und die Antikörper haben, vor einer zweiten Infektion geschützt sind", erklärte die WHO am Samstag in Genf.
Die Ausgabe von "Immunitäts-Bescheinigungen" könne sogar eine weitere Ausbreitung der Pandemie begünstigen, warnte die Organisation. Bis Freitag habe keine Studie festgestellt, "ob die Anwesenheit von Antikörpern gegen Sars-CoV-2 bei Menschen eine Immunität gegen eine künftige Infektion mit diesem Virus verleiht", hieß es in einer Mitteilung.
Die Regierungen einiger Länder erwägen, auf Grundlage von Tests und beim Nachweis von Antikörpern im Blut Immunitätsbescheinigungen auszugeben. Auf diese Weise sollen Ausgangssperren gelockert und eine schrittweise Rückkehr zur Arbeit ermöglicht werden, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln.
Kanadas Premierminister Justin Trudeau erklärte hingegen am Samstag, dass er die Lockerung der verhängten Maßnahmen nicht von einer in der Bevölkerung verbreiteten Immunität abhängig machen werde. In Bezug auf die Erkenntnisse der WHO sagte er, Immunität sei "etwas, auf das wir klarere Antworten brauchen". Bis bis dahin müsse sich "auf die Seite der Vorsicht" begeben werden, fügte er hinzu.
Samstag, 25. April 2020
22.55 Uhr: Bund entgehen wegen Corona Maut-Einnahmen in Millionenhöhe
Wegen der sinkenden Zahl von Gütertransporten in der Corona-Krise droht einem Zeitungsbericht zufolge dem Bund bei der Lkw-Maut in diesem Jahr ein Einnahmenausfall in hoher dreistelliger Millionenhöhe. Allein im Monat April, in dem sich der umfassende "Shutdown" in der Wirtschaft vollständig auswirkt, könnte sich das Minus auf rund 100 Millionen Euro summieren, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Hochgerechnet auf die kommenden Monate wäre schnell ein Betrag erreicht, der die ursprünglich für ein gesamtes Jahr kalkulierten Einnahmen aus der geplatzten Pkw-Maut deutlich übersteige.
22.20 Uhr: Spanien plant Lockerung der Ausgangssperre
Der spanische Ministerpräsident Sánchez hat eine Lockerung der Ausgangssperre in Aussicht gestellt. Falls die Zahl der Coronafälle weiter zurückgehe, werde es ab 2. Mai erlaubt sein, das Haus zum Spazierengehen zu verlassen, kündigte Sánchez an - allerdings nur mit einer Person, die mit im Haushalt lebt. Alleine dürfe man dann auch wieder Sport im Freien machen. Bereits beschlossen hat die Regierung in Madrid, dass Kinder unter 14 Jahren ab morgen zum ersten Mal seit Mitte März wieder nach draußen gehen dürfen. In Begleitung eines Erwachsenen dürfen sie maximal eine Stunde lang ihr Zuhause verlassen und müssen im Umkreis von einem Kilometer bleiben.
21.13 Uhr: Gewerkschaft der Polizei warnt vor Geisterspielen
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat vor möglichen Fan-Ansammlungen bei Geisterspielen in der Fußball-Bundesliga gewarnt. Es sei vielleicht möglich zu kontrollieren, was im Stadion passiere, sagte GdP-Vize Jörg Radek. Für den öffentlichen Raum davor gelte das aber nicht. "Die Stadien werden zu einem potenziellen Ziel von Fans, die ihr Team unterstützen wollen. Das wäre verheerend. Es darf während dieser Pandemie nicht zu großen Menschenansammlungen vor den Stadiontoren kommen. Das ist nicht nur verboten, es wäre unverantwortlich", sagte Radek.
21.00 Uhr: Ganzes Hochhaus wird ab Sonntagmorgen auf Corona getestet
Weil zwei Familien in einem Hochhaus in Grevenbroich trotz Corona-Infektionen ihre Quarantäne verlassen haben, sollen am Sonntag 450 Bewohner der 117 Wohnungen getestet werden. Ein Sprecher des Rhein-Kreises Neuss bestätigte, dass der Komplex ab 09.30 Uhr umzäunt wird und dann rund acht Stunden lang die Tests durchgeführt werden sollen.
Der Test der Hochhaus-Bewohner sei zunächst freiwillig. Wer sich allerdings nicht testen lässt, werde vorsorglich in Quarantäne bleiben müssen. Bis die Testergebnisse nach etwa zwei Tagen da seien, müssten alle Bewohner im Hochhaus bleiben.
Die erkrankten Familien seien inzwischen vom Gesundheitsamt woanders untergebracht worden. Dort sei auch sichergestellt, dass die acht Personen in der Quarantäne blieben.
20.27 Uhr: Kommunen verteilen fünf Millionen Masken im Saarland
Vor dem Start der Maskenpflicht im Saarland lässt die Landesregierung am Wochenende fünf Millionen Masken an die Kommunen verteilen. Sie sollen zum Start der Pflicht dann in allen saarländischen Städten und Gemeinden entweder per Einwurf in den Briefkasten oder in Ausgabestellen zu ihren Trägern finden, teilte die Landesregierung mit. Von Montag an ist das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung im öffentlichen Transport und beim Einkaufen im Saarland Pflicht.
20.00 Uhr: Mehr als 200.000 Corona-Tote weltweit
Nach Angaben der John Hopkins-Universität in den USA sind mittlerweile weltweit mehr als 200.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Mehr als 2,8 Millionen Menschen weltweit haben sich nach der Zählung des Instituts mit dem neuartigen Coronavirus infiziert.
19.55 Uhr: New York will 40.000 Menschen täglich auf Corona testen
Der besonders heftig von der Corona-Pandemie betroffene US-Bundesstaat New York will die Zahl der Virus-Tests drastisch erhöhen. "Ab heute dürfen alle Apotheken Tests vornehmen", so Gouverneur Andrew Cuomo.
Bisher überprüft New York laut Cuomo rund 20.000 Menschen täglich, nun will Cuomo diese Zahl auf 40.000 verdoppeln. Zugleich lockerte er die Bedingungen, wer sich untersuchen lassen kann. Bisher akzeptierten viele Kliniken nur Menschen mit schweren Symptomen. Künftig sollen vor allem Ärzte, Polizisten und Feuerwehrleute getestet werden.
Cuomo kündigte auch an, die Zahl der Antikörper-Tests zu erhöhen. Eine Studie hätte gezeigt, dass sich in New York City womöglich jeder fünfte Bürger mit dem Virus infiziert hat. Im gesamten Bundesstaat lag der Wert bei 14 Prozent. Damit könnten dort deutlich mehr Menschen an Covid-19 erkrankt und möglicherweise immun sein als bisher bekannt.
19.16 Uhr: Mehr als 2.000 neue Fälle in Italien gemeldet
Die Gesundheitsbehörden in Italien registrierten binnen eines Tages weitere 2.357 Fälle nach 3.021 am Vortag. Insgesamt haben sich damit nun 195.351 Menschen mit dem Virus angesteckt. Die Zahl der Todesfälle erhöhte sich um 415 auf insgesamt 26.384.
Italien hat den Tag der Befreiung zum Ende des Zweiten Weltkriegs wegen der Corona-Pandemie komplett anders als sonst begangen. Politiker nahmen am 75. Jahrestag das Thema Widerstand gegen Nazi-Besatzer und Wiederaufbau zum Anlass, um die Bürger zum Durchhalten im Kampf gegen Corona aufzurufen.
19:00 Uhr: Zahl der Toten in Frankreich steigt um 369
Die Zahl der neuen Todesfälle in Frankreich steigt nach Angaben des Gesundheitsministeriums um 369 auf 22.614.
18:46 Uhr: Mehr als 1.000 Menschen protestieren in Berlin gegen Corona-Regeln
Trotz eines weitgehenden Verbots von Demonstrationen hatten sich am Nachmittag in Berlin mehr als 1.000 Menschen versammelt, um gegen die Corona-Einschränkungen zu protestieren. Viele der Demonstranten standen vor Absperrgittern, die die Polizei rund um den Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin-Mitte aufgestellt hatte, um zu verhindern, dass sich eine große geschlossene Menschenmenge bildet. Die Polizei war mit knapp 200 Beamten in Einsatz und forderte die Menschen immer wieder auf, den Ort zu verlassen. Einzelne Teilnehmer wurden von der Polizei vorläufig festgenommen. Schließlich zerstreute sich die friedliche Menschenmenge nach und nach. Auch in Bayern gab es einige Demonstrationen. Mehr dazu hier.
18.42 Uhr: Türkische Regierung meldet 2.861 weitere Infektionen
In der Türkei sind 2861 neue Infektionen und 106 weitere Todesfälle bekannt. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums liegt die Totenzahl damit insgesamt bei 2706. Zudem wurden insgesamt 107.773 Menschen infiziert.
18.27 Uhr: Grüne fordern deutliche Senkung der EEG-Umlage
Die Grünen wollen zur Ankurbelung der Wirtschaft nach der Corona-Krise die EEG-Umlage deutlich senken. "Zur Unterstützung von Selbständigen, mittelständischen Unternehmen sowie Bürgerinnen und Bürgern sollte die EEG-Umlage um fünf Cent je Kilowattstunde gesenkt werden", schreiben die Parteivorsitzenden Annalena Baerbock und Robert Habeck in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Das würde einer Verringerung um rund 75 Prozent entsprechen, der durchschnittliche Strompreis in Deutschland würde um ungefähr ein Sechstel sinken.
Die Grünen wollen am kommenden Samstag auf einem kleinen Parteitag, dem sogenannten Länderrat, über die Vorschläge beraten. Er findet aus Gründen des Infektionsschutzes in digitaler Form statt.
17.41 Uhr: Großbritannien wird fünftes Land mit mehr als 20.000 Corona-Toten
Großbritannien hat in der Coronavirus-Pandemie einen traurigen Meilenstein erreicht: Die Zahl der bestätigten Opfer im Krankenhaus ist auf mehr als 20.000 gestiegen. Die Regierung teilte mit, in britischen Kliniken seien 20.319 Covid-19-Patienten gestorben, 813 mehr als am Vortag. Nicht inbegriffen ist die Zahl von Opfern in Pflege- und Alteneinrichtungen, die Schätzungen zufolge in die Tausende gehen dürfte.
16.27 Uhr: Verschwörungstheoretiker demonstrieren unangemeldet in Nürnberg
Mindestens 50 Personen haben sich zu einer nicht-angemeldeten Kundgebung in der Nürnberger Innenstadt versammelt. Nach BR-Recherchen handelte es sich dabei um eine Ansammlung von Verschwörungstheoretikern und Rechten, die die Corona-Maßnahmen der Regierung kritisieren und sich in Chatgruppen organisiert haben. Mehrere Einsatzkräfte des USK waren vor Ort und lösten die Kundgebung auf. Mindestens eine Person wurde in Gewahrsam genommen.
Die Polizei bestätigte auf Nachfrage des Bayerischen Rundfunks, dass die Versammlung nicht bei den Behörden angemeldet wurde. Laut Polizei hätten die Teilnehmer bestritten, dass es sich überhaupt um eine Versammlung handle, sie hätten lediglich gemeinsam dort sitzen und meditieren wollen. Mehr dazu hier.
16.14 Uhr: Fußball in Spanien: Liga-Chef warnt vor Spielboykott
Der spanische Liga-Chef Javier Tebas hat die Fußballclubs gewarnt, dass sie trotz der Corona-Pandemie wieder spielen müssen, sobald die Behörden dies erlauben. Im Fall einer Weigerung würden Sanktionen folgen. "Gegen einen solchen Verein würde der spanische Fußballverband RFER ein Disziplinarverfahren einleiten, ihm drei Punkte wegen Nichterscheinens streichen, und am Schluss würde er nach Hause gehen können", zitierte die Zeitung "Sport" Tebas am Samstag.
16.13 Uhr: Hunderttausende beteiligen sich an Aufräumaktion in Weißrussland
Trotz stark steigender Coronavirus-Fälle haben sich in Weißrussland Hunderttausende Beamte an einer Aufräum- und Arbeitsaktion beteiligt. Unter ihnen waren am Samstag auch Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegepersonal - zur Arbeit gehörten etwa das Reinigen von Straßen, das Pflanzen von Bäumen und Maleraufträge. Am Samstag meldete Weißrussland einen Anstieg um 817 Virus-Fälle; der höchste Zuwachs an einem Tag. Die Zahl der bestätigten Fälle liegt nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität bei 9.590. Insgesamt 67 Menschen starben demnach nach einer Infektion.
16.08 Uhr: Lufthansa-Rettung: Spitzengespräch geplant
Zu einem milliardenschweren Rettungspaket für die in der Corona-Krise schwer gebeutelte Lufthansa ist Anfang der kommenden Woche ein Krisengespräch auf höchster Ebene geplant. Medienberichten zufolge wollen Kanzlerin Angela Merkel (CDU), Finanzminister Olaf Scholz (SPD), Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU), Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) und Lufthansa-Chef Carsten Spohr über Staatshilfen verhandeln.
16.05 Uhr: Pakistanische Ärzte im Hungerstreik
In Pakistan haben dutzende Ärzte und Krankenpfleger einen Hungerstreik gegen fehlende Schutzausrüstung im Kampf gegen das Coronavirus gestartet. "Wir stehen an vorderster Front. Wenn wir nicht geschützt sind, ist die gesamte Bevölkerung bedroht", erklärte der Arzt und Sprecher der Streikenden, Salman Haseeb.
15.56 Uhr: Polizei entdeckt illegale Friseurgeschäfte in Miltenberg
Gleich zwei illegale Friseurgeschäfte hat die Polizei im Landkreis Miltenberg aufgedeckt. Die Kunden saßen in Kellern von Wohnhäusern, wie die Polizei mitteilte. Die beiden Friseure seien professionell ausgestattet gewesen, sagte ein Sprecher. In einem Keller in Elsenfeld warteten zwei Personen auf ihre Haarschnitte. In Mömlingen ertappten die Ermittler am Freitag einen Kunden im Keller. Ob die beiden Friseure sich kannten, sei nicht bekannt.
Anwohner hatten ihre Beobachtungen der Polizei gemeldet. Gegen die drei mutmaßlichen Kunden wird nun ermittelt. Ihnen wird vorgeworfen, gegen das Infektionsschutzgesetz verstoßen und ohne triftigen Grund ihre Häuser verlassen zu haben. Die Ermittler überprüfen derweil, ob die Friseure ein angemeldetes Gewerbe haben und ob für die Leistungen Geld gezahlt wurde.
15.45 Uhr: Grüne fordern Einkaufsgutschein für jeden Bürger
Zur Unterstützung des Einzelhandels in der Corona-Krise fordern Grünen-Politiker einen "Kauf-vor-Ort-Gutschein" für jeden Bürger in Höhe von 250 Euro. Der Gutschein solle nur im stationären Handel, für stationäre Dienstleistungen oder in der Gastronomie eingelöst werden können, geht aus einem am Samstag vorgestellten Positionspapier von Grünen-Bundestagsabgeordneten hervor. Zuvor hatte der "Spiegel" darüber berichtet. Der Gutschein solle nur in Geschäften eingelöst werden können, die vom Shutdown betroffen waren - also nicht im Lebensmittelhandel und bei Drogerien. Der Präsident des Handelsverbands Deutschland (HDE), Josef Sanktjohanser, sagte dazu, es dürfe keine einseitige Unterstützung nur für ausgesuchte Wirtschaftszweige geben.
15.40 Uhr: Zahl der Corona-Toten im Iran steigt weiter
Im Iran nähert sich die Zahl der Todesopfer nach einer Coronavirus-Infektion der 6.000 an. Binnen 24 Stunden seien 76 weitere Tote hinzugekommen, sagte der Sprecher des Gesundheitsministeriums am Samstag, Kianusch Dschahanpur. Die Gesamtzahl der Toten durch Covid-19 liegt damit nun bei 5.650 im Iran, die bestätigten Fälle haben sich um mehr als 1.100 auf über 89.000 erhöht. Im Mittleren Osten ist die Islamische Republik das am schwersten von der Pandemie getroffene Land. Fast 3.100 Patienten seien in kritischem Zustand, so Dschahanpur.
15.24 Uhr: Söder will auf E-Auto-Kaufprämie "nochmal was drauflegen"
Zur Unterstützung der Autobranche nach der Coronavirus-Krise schlägt Bayerns Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder eine Aufstockung der Kaufprämie für Elektroautos vor. Nötig sei eine ökologisch gestaffelte Innovationsprämie, die bis Ende 2021 laufen müsste, sagte Söder "Focus Online".
"Wenn wir auf die bisherigen Hilfen von bis zu 6000 Euro für Elektroautos zum Beispiel nochmal etwas drauflegen, wäre das ein echter Kaufimpuls", erklärte er. "Damit könnte man eine 10 000-Euro-Prämie für hochwertige ökologische Autos finanzieren." Zudem könne man damit neben dem wirtschaftlichen auch ein klimapolitische Signal setzen.
Söder hatte bereits mehrfach ein Programm für die Autobranche gefordert, um die Nachfrage anzukurbeln.
15.07 Uhr: Linke warnt vor Altersarmut und fordert Pandemie-Zuschlag
Wegen der Corona-Krise befürchtet die Linksfraktion im Bundestag eine Zunahme der Altersarmut und fordert eine Sofortmaßnahme für die betroffenen Rentner. Rückwirkend zum 1. März soll es einen Pandemiezuschlag von 200 Euro für die Grundsicherung im Alter geben. "Viele ältere Menschen sind gezwungen, sich zu ihrer kleinen Rente noch etwas hinzuzuverdienen", erklärte die Linken-Abgeordnete Sabine Zimmermann. "Für viele von ihnen ist die Corona-Krise eine existenzielle Bedrohung: Zahlreiche Minijobs brechen nun weg."
Zimmermann verwies auf eine Statistik der Minijob-Zentrale, wonach Ende 2019 rund 1,05 Millionen Menschen im Alter über 65 Jahren eine geringfügige Beschäftigung im gewerblichen Bereich ausübten. Weitere rund 50.000 Senioren hatten einen Minijob in Privathaushalten, wie eine Auswertung der Daten durch die Linken-Politikerin ergab. Über die Zahlen hatte zuerst die "Passauer Neue Presse" berichtet.
14.50 Uhr: Italien vergibt kostenlos Masken an Pflegepersonal und Polizisten
Vor der Lockerung der Ausgangsbeschränkungen wird Italien kostenlose Schutzmasken an Pflegepersonal in Seniorenheimen, Beamte, Polizisten und Mitarbeiter im Transportwesen verteilen. Dies sei eine "Geste der Solidarität, Nähe und Unterstützung" für Arbeitnehmer in Bereichen, "die immer mehr zum Epizentrum dieser Krise»" werden, sagte der Pandemie-Beauftragte der italienischen Regierung, Domenico Arcuri. Ab dem 4. Mai will Rom Millionen von Italienern die Rückkehr an den Arbeitsplatz erlauben. Dann sollen Ausgangsbeschränkungen merklich gelockert werden.
14.40 Uhr: Hunderte zusätzliche Beatmungsgeräte für Kliniken
Bayern hat bislang 430 zusätzliche Beatmungsgeräte für die Krankenhäuser bekommen. Mehr als 300 davon seien bereits an Kliniken im Freistaat verteilt worden, teilte Gesundheitsministerin Melanie Huml mit. Weitere würden demnächst verteilt. Von den bayerischen Krankenhäusern selbst wurden den Angaben zufolge bislang 1.100 Beatmungsgeräte bestellt. Daneben hat das bayerische Gesundheitsministerium mehr als 1.800 Geräte geordert. Hinzu kommt noch die Bestellung des Bundes.
14.17 Uhr: LGL meldet 40.951 Infizierte in Bayern
Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen ist in Bayern auf insgesamt 40.951 gestiegen (Stand: 25.04., 10:00 Uhr). Das bedeutet im Vergleich zu gestern einen Anstieg von 478 Personen, teilte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit auf seiner Homepage mit. 1.548 Menschen, die mit dem Virus infiziert waren, sind gestorben. Das entspricht 36 neuen Todesfällen seit gestern.
Die höchste Fallzahl pro 100.000 Einwohner hat mit 412,34 nach wie vor die Oberpfalz. Von der Gesamtzahl der Fälle in Bayern gelten laut LGL 27.530 als genesen.
14.00 Uhr: Uniklinik Würzburg sucht Blutspenden von Genesenen
Die Universitätsklinik Würzburg sucht Blutspenden von Menschen, die eine Coronavirus-Infektion überstanden haben. Ihr Blutplasma könnte anderen COVID-19-Patienten helfen. Das Institut für Klinische Transfusionsmedizin und Hämotherapie der Uniklink hat nun ein Projekt zur Gewinnung und Transfusion von sogenanntem "Rekonvaleszentenplasma" aufgelegt.
Dafür werden Menschen im Alter zwischen 18 und 60 Jahren gesucht, die nachweislich eine Corona-Infektion überstanden und keine schwerwiegenden Vorerkrankungen (wie z.B. Diabetes, Schlaganfall, Herzinfarkte) haben. Interessierte werden darum gebeten, sich mit der Transfusionsmedizin der Uniklinik Würzburg in Verbindung zu setzen.
13.28 Uhr: Corona-Pandemie ist laut Umfrage größte Sorge der Deutschen
Die Corona-Pandemie ist für die Deutschen aktuell die größte Sorge. In einer Erhebung des Meinungsforschungsunternehmens Forsa für die Sender RTL und n-tv nannten 60 Prozent der Teilnehmer die Pandemie als das größte Problem, wie die Sender am Samstag mitteilten. 44 Prozent fürchten hier besonders die negativen Auswirkungen der Krise auf die deutsche Wirtschaft.
Vor einem Jahr hatte die Befragung den Angaben zufolge den Klimaschutz als drängendste Herausforderung der Gesellschaft identifiziert. In der aktuellen Erhebung nannten dieses Thema aber nur noch zehn Prozent als größtes Problem.
12.27 Uhr: Brüssel und Berlin uneins über Gutscheine bei Reiseabsagen
Die EU-Kommission hat Überlegungen der Bundesregierung eine Absage erteilt, Verbraucherrechte bei Reiseabsagen wegen der Corona-Pandemie einzuschränken. Der zuständige Kommissar für Justiz und Verbraucherschutz, Didier Reynders, sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe am Samstag, er sei sich der beispiellosen Krise für den Tourismussektor in Europa bewusst. Doch müssten Entscheidungen der Mitgliedstaaten mit EU-Recht übereinstimmen und in der EU koordiniert werden. Nach EU-Recht hätten Verbraucher die Wahl, ob sie einen Gutschein akzeptieren oder eine Erstattung bevorzugen.
Die Bundesregierung will dagegen eine verpflichtende Gutscheinlösung und sich weiter dafür stark machen.
11.25 Uhr: WHO warnt vor Immunitätsausweisen
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt vor sogenannten Immunitätsnachweisen für Menschen nach durchgemachter Corona-Infektion. Einige Regierungen hatten vorgeschlagen, Ex-Infizierten mit Corona-Antikörpern im Blut eine Art Covid-Pass auszustellen, damit sie beispielsweise früher zurück zur Arbeit können. Doch laut WHO ist die Annahme, dass Antikörper im Blut immun gegen das Virus machen, nicht ausreichend wissenschaftlich gedeckt: "Es gibt im Moment keinen Nachweis, dass Menschen, die sich von Covid-19 erholt und Antikörper haben, vor einer zweiten Infektion geschützt sind", teilte sie mit.
11.17 Uhr: Etihad setzt Passagierflüge bis Mitte Mai aus
Die Fluggesellschaft Etihad aus Abu Dhabi teilt mit, dass sie Passagierflügen bis zum 15. Mai aussetzt. Ursprünglich wollte die Airline ab dem 1. Mai solche Flüge teilweise wieder aufnehmen.
11.01 Uhr: Deutliche Mehrheit hält DFL-Quarantänepläne für falsch
Die Bundesbürger reagieren laut einer Umfrage teilweise mit Unverständnis auf die Pläne der Deutschen Fußball Liga (DFL) zur Fortsetzung der Saison. Demnach sind 90 Prozent der Befragten dafür, bei Coronavirus-Infektionen von Profis die gesamte Mannschaft für 14 Tage in Quarantäne zu schicken. Das ergab eine repräsentative Umfrage von infratest dimap im Auftrag der ARD-"Sportschau". Nach den DFL-Plänen soll die unterbrochene Saison im Mai mit Geisterspielen fortgesetzt werden. Dabei ist vorgesehen, bei möglichen Infektionen nur die jeweilige Spieler in Quarantäne zu schicken.
10.44 Uhr: Europa ist laut Merkel jetzt noch wichtiger als sonst
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) geht davon aus, dass wegen der Corona-Krise der deutsche Beitrag für den nächsten EU-Haushalt höher ausfallen wird als gedacht. Es werde ein europäisches Konjunkturprogramm benötigt, sagte sie am Samstag in ihrem Video-Podcast. Dies werde "ein Programm sein im Zusammenhang mit dem europäischen Haushalt, in dem auch Deutschland sich sehr viel mehr wird engagieren müssen, als das in unseren bisherigen Planungen der Fall war".
Die Kanzlerin betonte, die beim EU-Gipfel am Donnerstag vereinbarten Hilfspakete müssten "bis zum 1. Juni wirklich in Kraft gesetzt werden". Hier geht es um Unterstützung im Volumen von gut 500 Milliarden Euro zur Bekämpfung der akuten Folgen der Corona-Krise für Mitgliedstaaten, Firmen und Arbeitnehmer. "Aber das reicht nicht", stellte Merkel klar. "Wir brauchen nach der Krise und auch im Auslaufen der Krise ein Konjunkturprogramm, und die wirtschaftlichen Schäden werden groß sein."
9.50 Uhr: Chef der Innenministerkonferenz warnt vor Verschwörungstheoretikern
Der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD), hat angesichts der Corona-Krise vor Gefahren durch Verschwörungstheoretiker gewarnt. "Die Verbreitung von Verschwörungstheorien im Zuge der Corona-Krise erfüllt mich mit Sorge", sagte er dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (Samstag). "Sicher, vieles ist abstrus, und man mag es belächeln." Doch der Attentäter von Hanau habe sich unter anderem durch Verschwörungstheorien radikalisiert. Vieles erinnere an die sogenannten Reichsbürger, sagte Maier.
9.39 Uhr: 2055 Neuinfektionen und 179 weitere Tote in Deutschland
In Deutschland ist die Zahl der Corona-Infektionen nach Angaben des Robert-Koch-Instituts binnen eines Tages um 2.055 auf 152.438 gestiegen. Zudem seien weitere 179 Menschen gestorben, insgesamt liege die Totenzahl damit bei 5.500. Etwa 109.800 an Covid-19 Erkrankte seien inzwischen genesen, das sei ein Plus von ungefähr 3.000 im Vergleich zum Vortag.
8.53 Uhr: Proteste gegen Schließung der deutsch-polnischen Grenze
An der deutsch-polnischen Grenze ist es am Freitagabend zu Protesten gegen die Grenzschließung durch die Regierung in Warschau gekommen. Sie hatte den Schritt mit der Corona-Pandemie begründet.
In der Görlitzer Nachbarstadt Zgorzelec seien rund 300 Menschen auf die Straße gegangen, berichtete die Nachrichtenagentur PAP. In den Grenzstädten Slubice bei Frankfurt (Oder), Rosowek in Westpommern und Gubin in der Niederlausitz habe es Demonstrationen mit jeweils mehr als hundert Teilnehmern gegeben. Nach Angaben der Polizei verliefen die Proteste ruhig, ohne den Warenverkehr zu beeinträchtigen.
8.32 Uhr: Meiste deutsche Tafeln weiter in Betrieb
Die meisten Tafeln in Deutschland versuchen trotz der Corona-Krise weiter, Bedürftige mit Lebensmitteln zu versorgen. Nach zwischenzeitlichen Schließungen sind die Einrichtungen in den Großstädten fast alle wieder in Betrieb, wie eine Umfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) unter mehr als 30 Städten ergab. Viele arbeiten allerdings in eingeschränktem Umfang und haben ihre Abläufe geändert, um Obst, Gemüse und andere Esswaren möglichst kontaktarm zu verteilen.
7.45 Uhr: Gesundheitsminister Spahn für pragmatische Lockerungen
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) spricht sich für gewisse Lockerungen bei den Sicherheitsbeschränkungen gegen das Corona-Virus aus. "Wer mit dem nötigen Abstand zu anderen in einem Geschäft einkaufen geht oder sich beim Sport im Fitnessstudio fit hält, sollte das tun können", so Spahn Zeitungsberichten zufolge.
Der Grund: Die Entwicklung eines Impfstoffes dauert, die Gesellschaft wird also weiter mit Einschränkungen leben müssen. Zudem werde ein möglicher Impfstoff nicht sofort in ausreichender Menge verfügbar sein, so der Bundesgesundheitsminister. Bestimmte Berufs- und Bevölkerungsgruppen müssten priorisiert werden, zum Beispiel medizinisches Fachpersonal und Risikogruppen.
Für alle anderen dauert der Ausnahmezustand dementsprechend noch länger an. Spahn plädiert vor diesem Hintergrund für ein einheitliches Vorgehen der Länder bei den Beschränkungen: "Je nachvollziehbarer die Regelungen sind, desto eher werden sie akzeptiert und gelebt", so Spahn.
6.35 Uhr: FCA-Geschäftsführer Ströll fordert Umdenken in der Bundesliga
Michael Ströll hat ein Umdenken bei den Klubs der Fußball-Bundesliga und im Profisport gefordert. "Jeder muss in den vergangenen Monaten festgestellt haben, dass höher, schneller, weiter nicht immer das richtige Mittel und vor allem in Krisenzeiten enorm gefährlich ist", sagte der Geschäftsführer des FC Augsburg im Interview mit der Augsburger Allgemeinen.
"Wer jetzt nicht kapiert hat, dass dieses System krankt, dem ist nicht mehr zu helfen. Es sollte jeder verstanden haben, dass es nicht wie bisher weitergehen kann." Durch die Corona-Pandemie haben zahlreiche Klubs finanzielle Probleme bekommen. Die Liga müsse sich intensiv damit auseinandersetzen, wie das System besser aufgestellt werden könne. Ströll warnte trotz der Vorauszahlung eines Teils der TV-Gelder: "Es kann sich jetzt niemand in Sicherheit wiegen." Selbst wenn die Saison fortgesetzt würde, müsse der FCA im Vergleich zu den Planungen "achtstellige Einbußen bis zum Kalenderjahresende" verkraften.
6.15 Uhr: Kinderärzte: Eltern gehen mit Kindern zu spät zum Arzt
Weil sie Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus haben, bringen viele Eltern ihre Kinder nach Medizinerangaben nicht mehr zum Arzt. Wolfgang Kölfen, Vorsitzender des Verbands Leitender Kinder- und Jugendärzte Deutschlands sagte der "Rheinischen Post", das habe teils bedrohliche Folgen. So habe es bereits Komplikationen bei Blinddarmentzündungen gegeben, weil Eltern zu lange gewartet hätten. Zudem fehle durch den Wegfall der Kitas ein Frühwarnsystem für Kinder aus schwierigen Verhältnissen.
Er fordert einen Schutzschirm für Kinder. "In dem Sinne, dass man sie nicht einfach wegsperren kann ohne eine Perspektive. Das ist doch staatlich angeordnete Kindesvernachlässigung", sagte Kölfen. "Alles, was Kinder aus schwierigen Verhältnissen gesund hält, der Kontakt zu Gleichaltrigen etwa, fällt weg."
Freitag, 24. April 2020
22.25 Uhr: Italienische Regierung will weiteres Geld aufnehmen
Italien will angesichts der Corona-Pandemie neue Schulden in Milliardenhöhe machen. Die Regierung bat das Parlament um Erlaubnis, die Schulden im laufenden Jahr um 55 Milliarden Euro erhöhen zu dürfen, im kommenden um 24,85 Milliarden Euro und in den darauffolgenden Jahren um ähnliche Summen. Das Kabinett beschloss entsprechende Änderungen an der Haushaltsplanung.
Die Regierung argumentiert, sie müsse das Gesundheitssystem stärken und den Strafverfolgungsbehörden und dem Zivilschutz mehr Geld geben. Auch für die Privatwirtschaft und Sicherheitsmaßnahmen für Berufstätige, die nach der Ausgangssperre wieder arbeiten gehen, ist Geld vorgesehen.
22.19 Uhr: Paris gewährt Air France Milliardenhilfe
Frankreich stützt die wegen der Corona-Krise ins Trudeln geratene Fluggesellschaft Air France mit sieben Milliarden Euro an Kredithilfen. Davon seien drei Milliarden Staatskredite und vier Milliarden Garantien für Bankdarlehen, wie Wirtschaftsminister Bruno Le Maire erklärte. Die Schwestergesellschaft von Air France, die niederländische KLM, kann nach Angaben der niederländischen Regierung ebenfalls mit zwei bis vier Milliarden Euro Finanzhilfen rechnen.
Die Regierung arbeitet Le Maire zufolge zudem an staatlichen Garantien für Bankkredite im Umfang von bis zu fünf Milliarden Euro für den Autobauer Renault. Die Autobranche und eine Million Arbeitsplätze stünden auf dem Spiel.
20.39 Uhr: USA steuern auf Haushaltsdefizit von 3,7 Billionen Dollar zu
Wegen der Billionen-Ausgaben zur Stützung der Wirtschaft und des Gesundheitswesens in der Coronakrise erwartet das Haushaltsbüro des US-Kongresses ein Haushaltsdefizit von 3,7 Billionen Dollar (3,4 Billionen Euro). Das Haushaltsbüro prognostiziert angesichts der Pandemie, dass die Wirtschaftsleistung für das laufende Quartal um etwa zwölf Prozent schrumpfen wird und erwartet eine durchschnittliche Arbeitslosenquote von 14 Prozent.
Die USA haben in Reaktion bereits vier Rettungspakete verabschiedet, die die Staatsschulden auf Bundesebene in den letzte sechs Monaten des Fiskaljahres um zwei Billionen Dollar vergrößern sollen, wie das Büro mitteilte.
18.43 Uhr: 684 weitere Corona-Tote in britischen Kliniken binnen 24 Stunden
In Großbritannien sind binnen 24 Stunden weitere 684 Menschen im Krankenhaus am Coronavirus gestorben. Damit steigt die Zahl der offiziellen Todesfälle auf 19.506, wie das britische Gesundheitsministerium mitteilte. Die Zahlen liegen damit erneut höher als jene vom Vortag, als 616 Menschen starben. Großbritannien ist eines der am stärksten von der Pandemie betroffenen Länder weltweit und hat eine landesweite Ausgangssperre verhängt.
18.00: Klinik-Chef: "Kitas und Grundschulen müssen wieder aufmachen"
Prof. Dr. Matthias Keller, Vorsitzender der Süddeutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, sprach sich in einem Interview mit dem BR dafür aus, Kitas und Grundschulen wieder zu öffnen. Es sei zwar richtig gewesen, Schulen und Kindergärten als initiale Maßnahme zu schließen, um Erfahrungen mit dem Corona-Virus zu sammeln, so Keller. Jetzt aber gebe es neue Erkenntnisse, die geschlossene Kitas und Grundschulen nicht mehr rechtfertigten. Es gebe außerdem keine Belege dafür, dass Kinder bei Covid-19 zur Krankheitslast oder Sterblichkeit beitragen würden. Kinder unter zehn Jahren seien nach aktuellen Daten sehr wenig infiziert und neueste Erkenntnisse zögen in Zweifel, dass Kinder überhaupt Überträger des Corona-Virus seien.
Mehr und zum Thema und das gesamte Interview hier.
17.22 Uhr: Universität: Mehr als 50.000 Coronavirus-Tote in den USA
In den USA sind mehr als 50.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Das geht aus Daten der amerikanischen Universität Johns Hopkins hervor. Die Ergebnisse der US-Forscher zeigen in der Regel höhere Stände als jene der Weltgesundheitsorganisation (WHO), weil sie regelmäßiger aktualisiert werden. Den Angaben zufolge wurden in den Vereinigten Staaten bislang bereits mehr als 870.000 Infektionen mit dem Coronavirus registriert. Bei insgesamt rund 330 Millionen Einwohnern sind die USA, gemessen an den absoluten Zahlen, das Land mit den meisten bestätigten Infektionen und Todesopfern weltweit.
17.18 Uhr: Drosten: Hinweis auf Hintergrundimmunität gegen Coronavirus
Nach Ansicht des Berliner Virologen Christian Drosten könnten milde oder symptomlose Corona-Verläufe mit früheren Infektionen mit Erkältungs-Coronaviren zusammenhängen. Unter Berufung auf eine Studie eines Charité-Kollegen bekräftigte der Wissenschaftler gegenüber dem NDR, dass eine gewisse Hintergrundimmunität in der Bevölkerung zu bestehen scheine. Drostens Team habe an der Studie zu sogenannten T-Helferzellen mitgewirkt, die zentral für die Immunantwort seien.
16.29 Uhr: Italienischer Weltmeister von 2006 sammelt 400.000 Euro
Bei einer Spendenaktion der italienischen Fußball-Weltmeister von 2006 sind bereits 400.000 Euro zusammengekommen. Das teilte der ehemalige Bayern-Profi Luca Toni in einem Fernsehinterview mit. Von dem Geld wurden unter anderem vier Rettungswagen für das italienische Rote Kreuz gekauft. Toni kritisierte aber die vielen unterschiedlichen Meinungen der italienischen Experten zum Umgang mit der Corona-Pandemie.
16.19 Uhr: Kanzlerin: Deutschland wird sich mit "substanziellem Beitrag" beteiligen
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat zu einer internationalen Kraftanstrengung bei der Entwicklung eines Impfstoffs gegen Covid-19 aufgerufen. "Wir werden das Virus nur besiegen, wenn wir unsere Kräfte bündeln und eine schlagkräftige Allianz bilden", sagte sie auf einer Videokonferenz mit weiteren Staats- und Regierungschefs auf Einladung der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Man sei von deutscher Seite aus bereit, dies "politisch mit all unseren Kräften zu unterstützen". Deutschland werde sich mit einem "substanziellen Beitrag" finanziell an der Erforschung und Herstellung eines Impfstoffs beteiligen, sagte Merkel.
Auf der Konferenz der WHO wurde eine "historische" Initiative zur Entwicklung von Impfstoffen und Medikamenten gegen das neuartige Coronavirus gestartet. Dafür planen die UN gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) einen Milliardenfonds. Mit dem soll die Forschung subventioniert werden, darunter die Suche nach Medikamenten und einem Impfstoff gegen das Virus.
15.40 Uhr: Bayerische Landesausstellung zunächst nur als Katalog
Die Bayerische Landesausstellung findet vorerst nur in Form eines Kataloges statt. Das mehr als 250 Seiten starke Werk zum Thema "Stadt befreit. Wittelsbacher Gründerstädte" soll ab kommender Woche in den Handel gehen, teilte das Haus der Bayerischen Geschichte in Augsburg mit. Die Landesausstellung mit den Standorten Friedberg und Aichach hätte am 28. April eröffnet werden sollen. Der Termin ist angesichts der Corona-Krise auf unbestimmte Zeit verschoben worden.
14.44 Uhr: Bald Online-Antrag für Entschädigungen bei Corona-Ausfällen
Wer wegen der Corona-Krise einen Verdienstausfall erleidet, kann seine Entschädigung in den meisten Bundesländern künftig online beantragen. Ab nächster Woche sollen Arbeitgeber und Selbstständige auf der Seite www.ifsg-online.de alle erforderlichen Angaben machen und Nachweise hochladen können, wie das Bundesinnenministerium mitteilte. Bayern taucht in der Liste des Bundesinnenministeriums der Länder, die nach und nach teilnehmen wollen, bisher noch nicht auf. Ein Anrecht auf Entschädigung hat, wer unter Quarantäne gestellt wird oder wegen einer eigenen Infektion nicht arbeiten darf und deshalb einen Verdienstausfall erleidet. Seit Ende März gilt die Regelung auch für Menschen, die wegen Kita- oder Schulschließungen ihre Kinder betreuen müssen und deshalb nicht arbeiten können.
14.07 Uhr: Bundesregierung verhandelt mit Apple über Corona-App
Die Bundesregierung verhandelt mit dem US-Konzern Apple über Voraussetzungen für eine Corona-Tracing App. Dabei gehe es darum, dass das Unternehmen die Schnittstelle öffne, um die Nutzung einer App zu ermöglichen, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer. Die App soll Smartphone-Nutzern anzeigen, ob sie mit Corona-Infizierten in Kontakt gekommen sind.
13.10 Uhr: Ab 4. Mai wieder Gottesdienste in Bayern erlaubt
Unter strengen Auflagen sollen öffentliche Gottesdienste in Bayern ab dem 4. Mai trotz der andauernden Coronakrise wieder erlaubt sein. Dies teilte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) am Freitag am Rande einer Landtagssitzung in München mit.
Mehr dazu auch hier.
13.00 Uhr: CSU will Ende Mai ersten virtuellen Parteitag abhalten
Die CSU will einem Medienbericht zufolge am 22. Mai den ersten virtuellen Parteitag ihrer Geschichte abhalten. In der Münchner Parteizentrale soll dazu ein Livestudio eingerichtet werden, in das sich die Teilnehmer einwählen können, so schreibt der "Spiegel". Als Gast auf den Bildschirmen der Delegierten habe Österreichs Kanzler Sebastian Kurz sein Erscheinen zugesagt.
12.45 Uhr: DFB-Pokalfinale nicht am 23. Mai in Berlin - Endspieltermin offen
Das DFB-Pokalfinale kann nicht wie geplant am 23. Mai im Berliner Olympiastadion stattfinden. Wie der Deutsche Fußball-Bund am Freitag nach einer Videokonferenz des Präsidiums mitteilte, bleibt der Wettbewerb aufgrund der Coronavirus-Pandemie auf unbestimmte Zeit ausgesetzt und der Endspieltermin offen.
12.10 Uhr: Landtag beschließt zweites Milliarden-Hilfspaket
Trotz vieler Enthaltungen und Gegenstimmen hat der bayerische Landtag das zweite milliardenschwere Hilfspaket innerhalb kürzester Zeit beschlossen. Der zweite Nachtragshaushalt ermächtigt die Regierung, erneut zehn Milliarden Euro Kredite aufzunehmen, um die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie zu kompensieren.
Während CSU und Freie Wähler den Nachtragshaushalt mit ihrer Regierungsmehrheit verabschiedeten, enthielten sich Grüne, SPD und FDP. Die AfD-Fraktion stimmte dagegen.
11.55 Uhr: Verstoß gegen Maskenpflicht kann bis zu 5.000 Euro kosten
Bei Verstöße gegen die Corona-Mundschutzpflicht werden ab Montag in Bayern Strafen zwischen 150 und 5.000 Euro fällig. Das hat ein Sprecher des Bayerischen Innenministeriums dem BR bestätigt. Zunächst hatten "Passauer Neue Presse" und dpa über den neuen Bußgeldkatalog berichtet.
Wer in Bussen, Bahnen und Geschäften ohne Mund-Nase-Schutz angetroffen wird, der muss demnach mit 150 Euro Bußgeld rechnen. Im Wiederholungsfall kann es auf 300 Euro verdoppelt werden, so das Innenministerium.
Besonders teuer wird es aber für Ladenbesitzer, die nicht sicherstellen, dass ihr Personal eine Mund-Nasen-Bedeckung trägt: Hierfür sieht der Bußgeldkatalog eine Zahlung von 5.000 Euro vor.
Ab kommendem Montag gilt in ganz Bayern im öffentlichen Nahverkehr und in Geschäften eine Maskenpflicht. Die Staatsregierung hatte angekündigt, dass die Einhaltung streng kontrolliert werden soll.
Die wichtigsten Fragen und Antworten dazu finden Sie hier. Praktische Tipps für den neuen Mundschutz haben wir hier zusammengestellt.
11.45 Uhr: Maas warnt vor zweiter Corona-Welle - "Kein normaler Sommerurlaub"
Bundesaußenminister Heiko Maas hat für einen sehr vorsichtigen Lockerungskurs bei den Coronavirus-Maßnahmen plädiert, um eine zweite Welle der Pandemie zu verhindern: "Wir werden sehr, sehr vorsichtig mit den Lockerungen umgehen. Alles, was wir vermeiden wollen, ist eine zweite Welle, die uns deutlich härter treffen wird, sowohl gesundheitlich als auch wirtschaftlich", sagte der SPD-Politiker in Berlin.
Maas bekräftigte, dass er nicht mit einer normalen Sommerurlaubssaison in diesem Jahr rechne. "Zum gegenwärtigen Zeitpunkt müssen wir davon ausgehen, dass es einen Sommerurlaub, wie wir ihn kennen, in diesem Jahr nicht geben wird", sagte er.
In Deutschland gilt eine weltweite Reisewarnung für Touristen bis zum 3. Mai. Ende April soll entschieden werden, wie es damit weitergeht.
11.30 Uhr: Britischer Gesundheitsminister: Noch offen, wann Premier Johnson zurückkehrt
Der britische Gesundheitsminister Matt Hancock hat Medienberichte zurückgewiesen, wonach der mit dem Coronavirus infizierte Premierminister Boris Johnson bereits am Montag die Regierungsarbeit wieder aufnehmen will.
Johnson sei "in sehr guter Verfassung" und erhole sich gut von seiner Covid-19-Erkrankung, sagte Hancock. Eine Entscheidung über den Zeitpunkt seiner Rückkehr sei jedoch noch nicht getroffen worden.
11.10 Uhr: Ifo-Klima stürzt auf historischen Tiefstand
Die Stimmung unter den deutschen Unternehmen ist wegen der Corona-Krise "katastrophal" und so schlecht wie noch nie. Das Ifo-Geschäftsklima brach im April um 11,6 Punkte auf 74,3 Zähler ein, wie das Münchner Ifo-Institut mitteilte. Mehr dazu können Sie auch hier nachlesen.
11.00 Uhr: Luisenburg-Festspiele abgesagt
In diesem Sommer finden auch die Luisenburg-Festspiele in Wunsiedel nicht statt. Das hat der Wunsiedler Stadtrat einstimmig beschlossen.
Die Festspielsaison soll komplett auf des Jahr 2021 verschoben werden. Mehr dazu auch hier.
10.50 Uhr: Bayerischer Justizvollzug fährt Masken-Produktion hoch
Die bayerische Justiz fährt seit einigen Wochen die Produktion von Mund-Nase-Masken in den Justizvollzugsanstalten hoch. Die Zahl der Näherinnen und Näher hat sich laut einer Mitteilung des bayerischen Justizministeriums mehr als verdoppelt.
Inzwischen sind es demnach 100 Gefangene, die für eine bayerische Firma etwa Gummi-Bänder an Masken-Rohlinge nähen, die das Unternehmen dann an das Zentrallager der Staatsregierung liefert – 1,6 Mio. Masken im Jahr sind geplant.
Nach Aichach, Amberg, Kaisheim und München machen jetzt auch Gefangene der Justizvollzugsanstalten Bernau, St. Georgen-Bayreuth und Hof mit. Die bayerische Justiz hat dafür kurzfristig 65 Nähmaschinen angeschafft und bestehende Arbeitsbetriebe in den JVAs zu Schneidereien gemacht.
Weitere 5,4 Mio. Masken will die Firma außerdem jährlich in der JVA Augsburg-Gablingen produzieren. Dort richtet der Textilzulieferer derzeit eine ganze Produktionsstraße ein.
10.40 Uhr: Erstmals bayerischer Polizist an Covid-19 gestorben
Ein Polizeibeamter der Inspektion am Münchner Flughafen ist an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Das bestätigte ein Polizeisprecher.
Der 57-Jährige sei am Sonntag in einem Ingolstädter Krankenhaus gestorben, so der Sprecher. Der Beamte sei seit Beginn der Inbetriebnahme der Flughafeninspektion 1992 dort tätig gewesen.
Derzeit wird untersucht, bei wem sich der Beamte angesteckt haben könnte. Neben ihm wurden weitere Kollegen infiziert, die sich jetzt in Quarantäne befinden.
Erstmals ist in Bayern damit ein Polizist im aktiven Dienst an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben. Bundesweit ist es der zweite Fall.
9.45 Uhr: WHO lobt "starke Führung" durch Merkel und Spahn
Das Europa-Büro der Weltgesundheitsorganisation WHO hat die Arbeit von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in der Coronakrise gelobt. "Was wir sehen, ist, dass die Gesundheitssysteme, die ohnehin schon vor der Pandemie am stärksten aufgestellt waren, jetzt auch am besten damit umgehen", sagte WHO-Regionaldirektor Hans Kluge im ZDF-Morgenmagazin. "Das haben wir natürlich auch in Deutschland unter der starken Führung von Gesundheitsminister Spahn und der Bundeskanzlerin und das kann nur gelobt werden."
Kluge mahnte aber auch, dass Länder bei Lockerungen immer so vorgehen sollten, "dass sie das Gesundheitssystem immer auf eine zweite Welle auch vorbereiten".
9.40 Uhr: Mit UV-Licht gegen das Virus? Trump präsentiert Behandlungsideen
Direkte Sonnenbestrahlung soll nach Angaben eines US-Regierungsberaters zum raschen Sterben des Coronavirus führen. Wissenschaftler der Regierung hätten in einem Experiment beobachtet, dass UV-Strahlen anscheinend den Erreger schnell töteten, sagte Wissenschafts- und Technologieberater William Bryan bei einem gemeinsamen Briefing mit Präsident Donald Trump im Weißen Haus.
Diese Informationen nutzte Trump, um über mögliche Therapieansätze zu spekulieren. Er riet Menschen unter anderem dazu, die Sonne zu genießen. "Und wenn das eine Wirkung hat, ist das toll."
Eine weitere Idee Trumps: Forscher prüften, ob Desinfektionsmittel das Virus abtöten könnten. Davon ausgehend dachte er laut darüber nach, ob man das den Leuten dann nicht injizieren könnte - "wäre interessant, das zu prüfen".
Mit seinen Vorschlägen handelte sich Trump Spott ein. Sein voraussichtlicher Herausforderer bei der Präsidentschaftswahl im November, der Demokrat Joe Biden, etwa schrieb auf Twitter: "UV-Licht? Desinfektionsmittel injizieren?" Trump solle sich lieber um mehr Corona-Tests und Schutzausrüstung für tatsächliche Mitarbeiter aus dem Gesundheitssystem kümmern.
9.30 Uhr: Städte und Kommunen können nur mit der Hälfte der Gewerbesteuer rechnen
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund geht davon aus, dass die Kommunen in diesem Jahr wegen der Coronakrise nur mit etwa der Hälfte der Gewerbesteuereinnahmen rechnen könnten. Das sagte der Hauptgeschäftsführer, Gerd Landsberg, im gemeinsamen Morgenmagazin von ARD und ZDF.
Zusammen mit weiteren Einnahme-Verlusten fehle dadurch ein hoher zweistelliger Milliardenbetrag. Das könnten Städte und Kommunen nicht alleine auffangen, also brauche es einen eigenen Rettungsschirm, damit die Kommunen handlungsfähig blieben, so Landsberg.
8.45 Uhr: Ärzte befürworten mehrheitlich Maskenpflicht
Laut einer Blitzumfrage des ärztlichen Nachrichtendienstes, an der sich 2.100 niedergelassene Haus- und Fachärzte aus dem gesamten Bundesgebiet beteiligt haben, ist eine deutliche Mehrheit von 65 Prozent überzeugt davon, dass eine Maskenpflicht richtig und wichtig ist. Sie könne helfen, die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen beziehungsweise zu verlangsamen.
Insgesamt 14 Prozent der Ärzte halten eine Pflicht zum Tragen von Masken jedoch für überflüssig. Das Tragen einfacher Stoff-Masken in der Öffentlichkeit schade zwar nicht - helfe aber auch nicht viel.
Weitere 21 Prozent warnen sogar deutlich vor einer Maskenpflicht. Die Träger wähnten sich dann in trügerischer Sicherheit, vernachlässigten eventuell den Sicherheitsabstand, berührten zu oft mit den Händen das Gesicht oder desinfizierten die Masken nicht in ausreichendem Maße, lauten die Befürchtungen mancher Ärzte.
Ob Masken schädlich sein können, erklärt unser #Faktenfuchs🦊 hier.
8.30 Uhr: 150.383 Menschen in Deutschland infiziert, 39.939 in Bayern
Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen mit 150.383 angegeben - ein Plus von 2.337 seit dem Vortag. Das RKI hat bislang deutschlandweit 5.321 Todesfälle registriert, die Zahl der Genesenen beträgt etwa 106.800.
In Bayern haben laut RKI 39.939 Menschen eine bestätigte Infektion mit dem Coronavirus. Das sind 544 mehr als am Tag zuvor. 1.525 Menschen sind in Bayern an den Folgen einer Infektion mit dem Virus gestorben.
Wie sich die Coronavirus-Pandemie in Deutschland entwickelt, zeigt auch täglich aktuell unsere Grafik.
8.05 Uhr: Mehr als 3.000 Corona-Tote in Brasilien
In Brasilien ist die Zahl der Todesfälle durch das Coronavirus auf mehr als 3.000 gestiegen. 407 Menschen seien in den vergangenen 24 Stunden an den Folgen der Infektion gestorben, teilte das brasilianische Gesundheitsministerium mit. Das ist in Brasilien der höchste Anstieg an Todesfällen binnen eines Tages.
Die Zahl der bestätigten Infektionen stieg in Brasilien auf knapp 49.500.
6.50 Uhr: Keine neuen Corona-Todesfälle in China
Den neunten Tag in Folge hat es in China offiziellen Angaben zufolge keine neuen Todesopfer durch das Coronavirus gegeben. Es gebe auch nur sechs neue Infektionen.
In Krankenhäusern werden noch 915 Fälle behandelt, von denen 57 als ernst gelten. 999 Menschen seien isoliert worden und werden entweder als Verdachtsfälle überwacht oder wurden ohne Symptome positiv getestet.
Von den offiziellen insgesamt 82.804 Infizierten in China sind 4.632 Menschen gestorben.
6.15 Uhr: Fernunterricht setzt Eltern massiv unter Druck
Die Mehrheit der Eltern in Deutschland fühlt sich dem Fernunterricht ihrer Kinder in der Coronakrise auf Dauer nicht gewachsen. Das ist die zentrale Aussage einer repräsentativen Umfrage von Infratest dimap, die von der gemeinnützigen Vodafone Stiftung in Auftrag gegeben wurde.
Fast drei Viertel (73 Prozent) der Eltern sehen es demnach kritisch, die Lernunterstützung zu Hause über einen längeren Zeitraum aufrechtzuerhalten. Fast die Hälfte (43 Prozent) meint, dass es für sie aktuell schwierig sei, die nötige Zeit zur Unterstützung des Lernens ihrer Kinder aufzubringen.
Donnerstag, 23. April 2020
23.41 Uhr: Bericht: Wirkstoff Remdesivir fällt bei Studie offenbar durch
Der Wirkstoff Remdesivir ist Berichten zufolge bei einer klinischen Studie als Mittel gegen die von dem Virus ausgelöste Lungenkrankheit Covid-19 durchgefallen.
Laut einem Bericht der "Financial Times" gelang es nicht, den Gesundheitszustand der Patienten zu verbessern. Die Zeitung berief sich auf eine Zusammenfassung der Studie, die offenbar aus Versehen kurzzeitig auf der Website der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu sehen war.
Demnach waren bei dem klinischen Test in China 158 Infizierte mit Remdesivir behandelt worden, während eine Kontrollgruppe von 79 Patienten das Mittel nicht erhielt. Nach einem Monat waren den Berichten zufolge 13,9 Prozent der Probanden, denen Remdesivir verabreicht worden war, gestorben. In der Kontrollgruppe waren es 12,8 Prozent.
Der Pharmakonzern Gilead Sciences, der das Mittel entwickelt hat, wies die Darstellung der Studienergebnisse in den Berichten zurück. Der auf der WHO-Website veröffentlichte Beitrag sei eine "unangemessene" Zusammenfassung der Experiments. Die Studie sei wegen geringer Beteiligung vorzeitig beendet worden und daher statistisch nicht signifikant. Zudem sei aus den Daten ein "möglicher Nutzen von Remdesivir" abzuleiten, insbesondere bei Patienten in einem frühen Krankheitsstadium.
23.40 Uhr: Fed will Nutzer ihres Notfallprogramms nennen
Die US-Notenbank Fed will bei der Vergabe ihrer billionenschweren Kredithilfen im Kampf gegen die Corona-Krise mit offenen Karten spielen. Dazu sollen mindestens einmal monatlich Details veröffentlicht werden, wer sich wie viel geliehen hat, kündigte sie an. Die Fed sei für "Transparenz und Rechenschaftspflicht", sagte ihr Präsident Jerome Powell. Die Zentralbank hatte ein 2,3 Billionen Dollar schweres Programm angekündigt, auf das Firmen, aber auch Bundesstaaten und Bezirke bei der Bewältigung der Pandemie zugreifen können.
Die nun angekündigte Transparenzoffensive bedeutet eine Abkehr von der Geheimniskrämerei, die die Fed während der Finanzkrise 2007-2009 betrieben hatte. Damals weigerte sie sich, die Namen der Kreditnehmer zu nennen - aus Angst, Aktionäre zu verschrecken.
23.26 Uhr: Boris Johnson übernimmt ab Montag wieder Regierungsgeschäfte
Der britische Premierminister Boris Johnson will einem Medienbericht zufolge ab Montag wieder die Regierungsgeschäfte führen. Er hatte sich nach seinem Krankenhausaufenthalt auf dem Landsitz der britischen Regierung von seiner Covid-19-Erkrankung erholt.
22.37 Uhr: Tschechien hebt Ausgangsbeschränkungen auf
Die tschechische Regierung hat die Ausgangsbeschränkungen überraschend aufgehoben. Dies gelte ab Freitag, sagte Gesundheitsminister Vojtech in Prag. Das Minderheitskabinett reagierte damit auf die aktuelle Entscheidung eines Gerichts in Prag, das die bisherigen Maßnahmen aus formalen Gründen für rechtswidrig erklärt hatte. Seit dem 16. März durften die Bürgerinnen und Bürger nur zur Arbeit, zum Einkaufen, zum Arzt oder auf Spaziergänge in Grünanlagen gehen.
Aufgehoben wird auch das Ausreiseverbot für tschechische Bürger. Nach der Rückkehr müssen sie einen negativen Test auf das Coronavirus vorlegen oder in eine 14-tägige Quarantäne. Der weitgehende Einreisestopp bleibt nach Angaben des Innenministeriums bestehen - mit neuen Ausnahmen für Geschäftsleute aus EU-Staaten.
Das Kabinett beschloss zudem Erleichterungen für tschechische Berufspendler, die in Deutschland oder Österreich arbeiten. Sie dürfen nun täglich die Grenze überqueren, wenn sie alle 14 Tage einen neuen, aktuellen Test auf das Coronavirus vorlegen können.
22.27 Uhr: Letzte Maschine der "Corona-Luftbrücke" gestartet
Gut fünf Wochen nach Beginn der Rückholaktion der Bundesregierung für die im Ausland wegen der Corona-Pandemie gestrandeten Deutschen ist der vorerst letzte Flug gestartet. Eine vom Auswärtigen Amt gecharterte Maschine hob am im südafrikanischen Kapstadt mit rund 300 Passagieren an Bord Richtung Deutschland ab. Damit ist nach der Rückkehr von insgesamt rund 240.000 Menschen nach Deutschland der größte Teil der Aktion abgeschlossen. Die deutschen Botschaften weltweit kümmern sich jetzt aber in einer zweiten Phase weiter um die noch verbliebenen Einzelfälle.
21.13 Uhr: Leichtathletik-EM in Paris abgesagt
Die Leichtathletik-Europameisterschaften 2020 fallen aus. Sie sollten eigentlich vom 25. bis 30. August in Paris stattfinden. Damit entfällt nach den olympischen Spielen in Tokio auch der zweite Saisonhöhepunkt dieses Jahres für Leichtathleten. Einen möglichen neuen Termin für die EM nannten die Organisatoren nicht.
20.59 Uhr: Fast 85.000 Patienten in Frankreichs Kliniken
In Frankreich sind seit Ende März nach Angaben der Gesundheitsbehörden fast 85.000 Menschen in Folge einer Coronavirus-Infektion in Krankenhäuser gebracht worden.
Die Zahl der registrierten Todesfälle in Frankreich stieg auf 21.340. Davon starben 13.236 Patienten in Kliniken. 8.104 Menschen starben in Alten- und Pflegeheimen.
Derzeit sinkt die Zahl der täglich verzeichneten Todesfälle in Frankreich, auch die Zahl der Patienten auf Intensivstationen geht zurück. Derzeit sind 5.200 Menschen in intensiver Behandlung, gut 2.000 weniger als vor zwei Wochen.
20.30 Uhr: Mehr als 100.000 Infizierte in der Türkei
In der Türkei haben sich offiziellen Angaben zufolge nun mehr als 100.000 Menschen infiziert. Gesundheitsminister Koca meldete, die Zahl der bestätigten Fälle sei innerhalb der vergangenen 24 Stunden um weitere 3.116 angestiegen und liege jetzt bei 101.790. Außerdem seien weitere 115 Menschen an der Lungenkrankheit Covid-19 verstorben. Insgesamt gibt es damit 2.491 Tote in der Türkei.
20.19 Uhr: EU-Gipfel billigt Milliarden-Hilfspaket
Die EU-Staats- und Regierungschefs haben in einer Videokonferenz ein 540 Milliarden Euro schweres Hilfskreditprogramm für Kurzarbeiter, Unternehmen und verschuldete Staaten gebilligt, das bereits zum 1. Juni greifen soll. In der Frage des langfristigen Wiederaufbaufonds knirscht es aber weiterhin. Kanzlerin Merkel sprach sich erneut gegen Corona-Bonds aus.
18.00 Uhr: Öffentliche Gottesdienste in NRW ab Mai
Gottesdienste und andere Versammlungen zur Religionsausübung sind in Nordrhein-Westfalen vom 1. Mai an wieder erlaubt. Grundlage seien umfassende und präzise Konzepte der Kirchen und Religionsgemeinschaften, wie Gottesdienste unter Beachtung des Infektionsschutzes gestaltet werden können, teilte die Landesregierung in Düsseldorf mit.
Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) erklärte, die Freiheit der Religionsausübung sei ein wichtiges Grundrecht der Verfassung. "Wir sind dankbar für das hohe Maß an Verständnis und Verantwortung von Kirchen und Religionsgemeinschaften in Nordrhein-Westfalen in der Corona-Krise."
16.53 Uhr: Studie: Schüler arbeiten in Corona-Krise zu Hause eher wenig
Deutschlands obere Schul-Jahrgänge arbeiten in der Corona-Krise nach einer neuen Studie zu Hause eher wenig. Viele Schüler verbrächten nur wenig Zeit mit Aufgaben für die Schule, fand das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in einer Befragung von Jugendlichen der Sekundarstufe II heraus. Die Forschungseinrichtung der Bundesagentur für Arbeit hatte 1.000 Jugendliche aus acht Bundesländern online befragt.
Unter der Woche verbringt der Untersuchung zufolge nur etwa jeder vierte Jugendliche täglich vier oder mehr Stunden mit schulischen Aktivitäten wie beispielsweise Hausaufgaben oder digitalem Unterricht. 35 Prozent wenden dafür zwei bis unter vier Stunden täglich auf. Bei 37 Prozent sind es weniger als zwei Stunden.
45 Prozent der Schüler machen sich große oder sehr große Sorgen, dass sich die Schulschließungen negativ auf ihre Leistungen auswirken - Mädchen sind besorgter als Jungen.
15.40 Uhr: Coronavirus tritt wahrscheinlich durch die Nase in den Körper
Spezielle Zellen in der Nase sind einer Studie zufolge die wahrscheinlichsten Eintrittspforten für das neue Coronavirus. Mehrere Forscherteams hatten Zellen aus Lunge, Nase, Auge, Darm, Herz, Niere und Leber untersucht, wie das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) in Berlin berichtet. Sie wollten herausfinden, welche Zellen die beiden wichtigsten Eintrittsproteine ACE2 und TMPRSS2 enthalten, die das Virus für die Infektion nutzt.
"Wir haben dann gezeigt, dass von allen Zellen die schleimproduzierenden Becherzellen und Flimmerzellen in der Nase die höchsten Konzentrationen dieser beiden Proteine aufweisen", erklärte Hauptautor Waradon Sungnak vom Wellcome Sanger Institute. "Das macht diese Zellen zum wahrscheinlichsten Erstinfektionsweg für das Virus."
15.40 Uhr: Umfrage: Meiste Europäer finden Corona-Regeln richtig
Der überwiegende Teil der europäischen Bevölkerung steht hinter den Corona-Entscheidungen von Politik und WHO. Das geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten repräsentativen Umfrage hervor. Unter Federführung der Universität Hamburg wurden Anfang April etwa 7.500 Menschen in Deutschland, Dänemark, Frankreich, Italien, Großbritannien, Portugal und den Niederlanden online befragt.
Demzufolge empfanden 60 Prozent die Entscheidungen zur Eindämmung der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus in ihren Ländern als richtig. 16 Prozent lehnten sie ab. Als besonders nachvollziehbar hätten die Befragten die Absage von öffentlichen Veranstaltungen und das Schließen von Grenzen und Schulen empfunden. Die Zustimmung habe jeweils bei mindestens 80 Prozent gelegen.
Zum Einsatz von Tracking-Apps und der damit verbundenen Auswertung mobiler Daten zur Identifizierung von Kontaktpersonen von Infizierten gingen die Meinungen in den Ländern auseinander. Am wenigsten Zustimmung gab es in Deutschland mit etwa 50 Prozent. In Italien gab es mit 85 Prozent am meisten. Die größten Sorgen bereiteten den Befragten die Überlastung des Gesundheitssystems und die wirtschaftlichen Auswirkungen. Zwei weitere Untersuchungen sollen folgen.
15.15 Uhr: Bundesliga-Klubs bekommen Geld von Rechtehaltern
Die 36 Klubs der 1. und 2. Fußball-Bundesliga bekommen bald Geld von den Fernsehsendern. DFL-Chef Christian Seifert sagte, man habe mit fast allen Medienpartnern - allen voran dem Pay-TV-Sender Sky - Vereinbarungen erzielt, wonach bis spätestens Ende Juni Geld aus der ausstehenden Rate für die Übertragungsrechte fließen solle. Wann die Saison mit "Geisterspielen" ohne Zuschauer fortgesetzt werde, sei die Entscheidung der Politik, betonte Seifert. Sollte die Saison nicht zu Ende gebracht werden können, müssten die Klubs die Gelder zumindest teilweise zurückzahlen.
15.10 Uhr: DFL unterstützt 3. Liga und Frauen-Bundesliga finanziell
Die Deutsche Fußball Liga (DFL) will in der derzeitigen Coronavirus-Pandemie die 3. Liga und die Bundesliga der Frauen finanziell unterstützen. DFL-Geschäftsführer Christian Seifert bestätigte am Donnerstag nach der Mitgliederversammlung eine Zahlung von 7,5 Millionen Euro. "Diese Unterstützungszahlung ist an keine weitere Bedingung geknüpft. Das Präsidium dankt den Champions-League-Clubs für die Initiative zur Bereitstellung des Solidarfonds", sagte Seifert. Die vier Spitzenclubs FC Bayern, Borussia Dortmund, RB Leipzig und Bayer Leverkusen haben zu Beginn der Krise 20 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, um bedrohten Clubs zu helfen.
14.40 Uhr: Hotel- und Gaststättenverband pocht auf Rettungsfonds
Der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga hat die beschlossene Mehrwertsteuersenkung für die Branche als "wichtiges und mutmachendes Signal" begrüßt. Der Verband erkenne an, dass die Politik die Nöte der Branche wahrnehme, teilte Dehoga-Präsident Guido Zöllick am Donnerstag mit. "Allerdings müssen wir auch sehen, dass Kneipen, Bars, Clubs und Diskotheken, die ausschließlich Getränke anbieten, nicht von der Steuerentlastung profitieren werden." Die massiven Umsatzausfälle könnten durch die Mehrwertsteuersenkung zudem nicht kompensiert werden. Zöllick forderte daher erneut die Schaffung eines Rettungsfonds für das Gastgewerbe. "Ohne direkte Finanzhilfen werden es die meisten unserer Betriebe nicht schaffen."
14.30 Uhr: Berlin trifft Vorkehrungen für Museums-Öffnung
Berlins Museen werden in der Corona-Krise nur langsam wieder ihre Türen öffnen. "Es ist nicht trivial, ein Museum wieder aufzumachen", sagte der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Zudem kündigte er an: "Es wird auch in den Museen eine Maskenpflicht für alle geben zum Schutz von Besuchern, Aufsichten und Mitarbeitern." Derzeit werden Vorbereitungen für die in Berlin ab dem 4. Mai wieder mögliche Öffnung der Museen getroffen. Wann welches Museum tatsächlich wieder öffnet, ist aber noch unklar.
14.20 Uhr: Thüringer Pfarrer starten Spendeninitiative
Drei Thüringer Pfarrer im Ruhestand haben angesichts der Corona-Krise dazu aufgerufen, zehn Prozent der eigenen Bezüge und Einkommen zu spenden. "Wer es sich leisten kann, tut gut daran, etwas spürbar abzugeben", sagte Aribert Rothe von der "Initiative Corona-Zehnter 2020" am Donnerstag dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Erfurt. "Wir beginnen erst mal bei uns selber, den zehnten Teil unserer Bezüge zu spenden und möchten gern andere in gleicher Situation dafür gewinnen. Auf die Resonanz sind wir gespannt."
12.45 Uhr: Frauenfußball-EM auf 2022 verschoben
Nach der Verschiebung der Männer-EM sowie der Olympischen Spiele ins Jahr 2021 aufgrund der Coronakrise wird auch die Frauenfußball-EM ein Jahr später als geplant stattfinden.
Wie die Europäische Fußball-Union (UEFA) mitteilte, wird das Turnier in England aufgrund der Terminkollisionen vom 6. bis 31. Juli 2022 ausgetragen. Die WM der Männer in Katar findet zwar im selben Jahr statt, allerdings im Winter. Ursprünglich sollte die 13. EM der Frauen vom 7. Juli bis 1. August 2021 im Mutterland des Fußballs ausgetragen werden. Die EM-Qualifikation ist aufgrund der Corona-Pandemie unterbrochen.
12.35 Uhr: Freier Eintritt ins "Kommt-Gesund-Wieder-Stadion"
Die Arena des Traditionsclubs Kickers Offenbach am Bieberer Berg heißt ab sofort "Kommt-Gesund-Wieder-Stadion". Der bisherige Namensgeber Sparda-Bank-Hessen und die Stadiongesellschaft wollen damit in der Corona-Pandemie eine positive Botschaft senden.
Verbunden mit der Namensänderung ist eine Spendenaktion. Das Geld soll für eine "Dankeschön-Feier" in den Stadionräumen gesammelt werden, zu der - natürlich erst nach der Pandemie - Leistungsträger aus "systemrelevanten Berufen" eingeladen werden sollen.
11.28 Uhr: Drang zum Hamstern lässt spürbar nach - Toilettenpapier weniger gefragt
In der Corona-Krise lässt der Drang der Verbraucher zum Hamstern bestimmter Artikel wie etwa Toilettenpapier offenbar weiter nach. Wie eine Sonderauswertung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) zeigt, lagen die Verkaufszahlen für ausgewählte Hygieneartikel und Lebensmittel in der Woche vom 13. bis 19. April weiter deutlich unter den Zahlen der Wochen zuvor. So lag der Absatz von Toilettenpapier fast zwei Drittel unter dem Durchschnittswert der Monate August 2019 bis Januar 2020.
Auch bei anderen Produkten ging die Nachfrage spürbar zurück - etwa bei Teigwaren und Reis. Laut Destatis könnten die rückläufigen Verkaufszahlen auch damit zu tun haben, dass das Angebot in bestimmten Warensegmenten kurzzeitig fehlt. Die Nachfrage nach Desinfektionsmitteln und Seife ist jedoch weiterhin hoch.
11.00 Uhr: Zahl der Atemwegs-Krankschreibungen mehr als verdoppelt
Durch die Corona-Pandemie hat sich die Zahl der Krankschreibungen wegen Atemwegserkrankungen einer Barmer-Studie zufolge zuletzt mehr als verdoppelt. In der Woche vom 22. bis 28. März seien mit solchen Symptomen rund 150.000 bei der Barmer versicherte Arbeitnehmer krankgeschrieben gewesen, teilt die Krankenkasse unter Berufung auf eine eigene Analyse mit. Das seien gut 120 Prozent mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum, als es rund 67.000 gewesen seien. Dabei sei mit mehr als 5.500 Betroffenen nicht einmal jeder 25. davon an Covid-19 erkrankt. Die Menschen seien offensichtlich deutlich vorsichtiger geworden. Begünstigt werde dieser Effekt durch die vereinfachte telefonische Krankschreibung.
10.36 Uhr: In Frankreich sollen am 11. Mai alle Einzelhändler wieder öffnen
Frankreich will bei einer Lockerung der Coronavirus-Schutzmaßnahmen Mitte Mai auch die Öffnung aller Einzelhandelsgeschäfte erlauben. "Wir wollen, dass alle Einzelhändler aus Gründen der Fairness am 11. Mai auf die gleiche Weise öffnen können", sagt Finanzminister Bruno Le Maire bei Radio France Info. Es bleibe aber abzuwarten, ob dies landesweit oder nur regional möglich sei. Restaurants, Bars und Cafés sollten aber noch geschlossen bleiben.
10.33 Uhr: Reisebus-Branche fordert Senkung der Mehrwertsteuer
Die Reisebusbranche fordert umfangreiche Staatshilfen. "90 Prozent der Busunternehmen in Deutschland können diese wirtschaftliche Situation ohne Hilfe nur noch wenige Wochen überstehen", erklärt der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo). Deswegen sei - ähnlich wie gerade für die Gastronomie beschlossen - eine Senkung der Mehrwertsteuer bei umweltfreundlichen Busreisen auf sieben Prozent nötig. Zudem müsse es finanzielle Soforthilfen geben, wie etwa den Ersatz der Ausfallkosten für die Busse. Auch bräuchten die Unternehmen eine konkrete Perspektiven und Planbarkeit, wann auch mit Lockerungen für die Reisebranche zu rechnen sei.
10.31 Uhr: Arbeitgeber kritisieren "Geldausgeben mit der Gießkanne"
Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer kritisiert die Entscheidung von Union und SPD, das Kurzarbeitergeld stufenweise zu erhöhen. Das "Geldausgeben mit der Gießkanne" überschatte "die richtigen Entscheidungen zur gezielten Unterstützung von Schülerinnen und Schülern und zur Erweiterung der Hinzuverdienstmöglichkeiten für Kurzarbeiter, zu den Hilfen für die Gastronomiebetriebe und zum erleichterten Verlustrücktrag". Die pauschalen Anhebungen des Kurzarbeitergeldes indes "befeuern Erwartungshaltungen an den Sozialstaat, die ihn langfristig finanziell völlig überfordern werden".
09.50 Uhr: Lindner kündigt "Einmütigkeit" zwischen Regierung und Opposition auf
FDP-Chef Christian Lindner sagt im Bundestag, die Zeit der "großen Einmütigkeit" zwischen Regierung und Opposition im Parlament sei nun vorbei. Die FDP habe die Beschlüsse zum Lockdown mitgetragen, das Land sei nun aber weiter. Es sei jetzt an der Zeit, darüber zu sprechen, wie "Gesundheit und Freiheit" besser miteinander zu vereinbaren seien. Dabei gehe es aber nicht darum, beides gegeneinander auszuspielen.
09.29 Uhr Merkel: Deutschland zu deutlich höheren EU-Beiträgen bereit
Kanzlerin Angela Merkel betont die europäische Solidarität bei der Überwindung der Pandemie. Dabei gehe es jetzt vor allem darum, "schnell zu handeln", sagt Merkel im Bundestag. Vertragsänderungen etwa für Eurobonds seien dabei nicht das geeignete Mittel. Es sei aber klar: Deutschland sei bereit, "über einen gewissen Zeitraum" deutlich höhere Beiträge zum EU-Haushalt zu leisten.
09.28 Uhr: China spendet der WHO 30 Millionen Dollar
China stellt der Weltgesundheitsorganisation WHO zusätzlich 30 Millionen Dollar zur Verfügung. Das Geld solle für den Kampf gegen Covid-19 eingesetzt werden, twittert eine Sprecherin des chinesischen Außenministeriums. US-Präsident Donald Trump hat die Zahlungen an die WHO eingestellt. Er wirft der WHO grobe Fehler bei der Bekämpfung der Pandemie und eine zu große Nähe zu China vor.
09.23 Uhr Merkel: Umsetzung von Lockerungsschritten "zu forsch"
Kanzlerin Angela Merkel sagt, sie trage die Beschlüsse von Bund und Ländern zu ersten Lockerungen der Auflagen vorbehaltlos mit. Sie betont aber zugleich: "Ihre Umsetzung bislang bereitet mir Sorge." Das Vorgehen wirke mitunter "sehr forsch, um nicht zu sagen, zu forsch". Dem folgt der Appell der Kanzlerin: "Lassen Sie uns jetzt das Erreichte nicht verspielen und einen Rückschlag riskieren." Erforderlich sei, "klug und vorsichtig" zu handeln.
Merkel wertet die jüngsten Zahlen des Robert-Koch-Instituts als Schritt in die richtige Richtung. "Das ist ein Zwischenerfolg." Man bewege sich aber auf "dünnstem Eis", sagt Merkel im Bundestag. "Die Situation ist trügerisch." Noch sei Deutschland nicht über den Berg.
09.08 Uhr Merkel: Corona-Einschränkungen werden noch lange bleiben
"Wir leben nicht in der Endphase der Pandemie", sagt Bundeskanzlerin Angela Merkel im Bundestag. Die Bevölkerung werde sich noch lange mit dem Virus und den Einschränkungen im öffentlichen Leben arrangieren müssen. Für die Demokratie seien die Einschränkungen "eine Zumutung". Die entsprechenden Entscheidungen seien ihr nicht leicht gefallen, aber notwendig.
08.44 Uhr Brinkhaus: Kosten der Hilfspakete machen mir Angst
Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) äußert Sorgen über die Kosten der Hilfsmaßnahmen in der Corona-Krise. Es mache ihm "langsam ein bisschen Angst, wie viel Geld wir ausgeben für diese Krisenbewältigung, weil die ganze Sache ja hinterher auch irgendwann mal bezahlt werden muss", sagt der CDU-Politiker dem RBB-Inforadio. Das neue Hilfspaket, das in der Nacht vom Koalitionsausschuss beschlossen wurde, nannte er einen großen Kompromiss. Die CDU habe dabei "aufgepasst, dass die ganze Sache finanziell nicht aus dem Ruder läuft".
08.31 Uhr: Soforthilfe für Kinder aus ärmeren Familien gefordert
Ein Bündnis von sieben Hilfsorganisationen und Verbänden fordert wegen der Corona-Krise als Soforthilfe eine unbürokratische Aufstockung des Hartz-IV-Regelsatzes für Kinder und Jugendliche. Zudem müsse sichergestellt werden, dass alle Schulkinder durch die Übernahme von Anschlusskosten Zugang zum Internet hätten und die Anschaffung benötigter Geräte ermöglicht werde, mahnen unter anderem das Deutsche Kinderhilfswerk, die Arbeiterwohlfahrt, die Diakonie Deutschland und der Kinderschutzbund an. Auch müssten die Zugangskriterien für die Notbetreuung in Kitas und Schulen erweitert werden. Hier brauche es für Kinder aus armen Familien und Kinder von Alleinerziehenden bundesweit besondere Betreuungsangebote.
08.00 Uhr GfK: Verbraucherstimmung sinkt in Corona-Krise auf historisches Tief
Die Verbraucherstimmung in Deutschland ist dem Marktforschungsinstitut GfK zufolge in der Corona-Krise in historischer Weise eingebrochen. Für Mai prognostizieren die Nürnberger Konsumforscher einen Konsumklimaindex von minus 23,4 Punkten. Das ist ein Rückgang um 25,7 Punkte zum für April ohnehin schon erreichten Tief von 2,3 Punkten. Zum Vergleich: Für den Mai 2019 hatte die GfK einen Konsumklimaindex von 10,2 Punkten ermittelt. Im negativen Bereich war das Barometer bisher überhaupt nur einmal: Nach dem Platzen der sogenannten Dot.com-Blase im Jahr 2003 war der Index auf minus 5 Punkte gefallen.
07.46 Uhr: Giffey gegen Sonderauflagen für Ältere in Corona-Krise
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey lehnt gesonderte Auflagen für Ältere in der Corona-Krise strikt ab. "Man kann mündige Bürger nicht einfach wegsperren, indem man schematisch eine Altersgrenze für Senioren festlegt", sagte Giffey im Interview mit "Focus Online". "Wo will man denn da aufhören?", so die SPD-Politikerin. "Wir dürfen keine Zwei-Klassen-Gesellschaft aufbauen so nach dem Motto 'Die einen dürfen raus, die anderen müssen drinbleiben'".Schwächere - egal ob jung oder alt - und Menschen mit höherem Risiko müssten allerdings besonders geschützt werden, betonte Giffey.
07.26 Uhr: Fast ein Fünftel der deutschen Firmen plant Stellenabbau
Fast ein Fünftel der deutschen Unternehmen planen dem ifo-Institut zufolge im Zuge der Corona-Krise einen Stellenabbau. 18 Prozent der Firmen wollten Mitarbeiter entlassen oder befristete Verträge nicht verlängern, teilte das Institut unter Berufung auf seine April-Umfrage mit. 46 Prozent der Unternehmen wollten Investitionen verschieben, fast 50 Prozent würden Kurzarbeit fahren.
06.35 Uhr: Zahl der Coronavirus-Fälle in Deutschland steigt auf 148.046
In Deutschland steigt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts die Zahl der Infizierten um 2.352 auf 148.046. Das Institut meldet 215 neue Todesfälle. Damit sind insgesamt 5.094 Menschen Covid-19 erlegen.
06.30 Uhr: Weltärztepräsident Montgomery kritisiert Maskenpflicht
Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery kritisiert die in der Corona-Krise geplante bundesweite Maskenpflicht. "Wer eine Maske trägt, wähnt sich sicher, er vergisst den allein entscheidenden Mindestabstand", sagte Montgomery der "Rheinischen Post". Bei unsachgemäßem Gebrauch könnten Masken gefährlich werden. Im Stoff konzentriere sich ein Virus, beim Abnehmen berühre man die Gesichtshaut, schneller könne man sich kaum infizieren, sagte Montgomery. Eine gesetzliche Maskenpflicht könne es nur für echte Schutzmasken geben, eine Pflicht für Schals oder Tücher sei "lächerlich".
06.01 Uhr UN: Corona-Bekämpfung darf kein Vorwand für Repression sein
UN-Generalsekretär António Guterres hat die Einhaltung der Menschenrechte im Kampf gegen das Coronavirus angemahnt. "Wir haben gesehen, wie das Virus selbst nicht diskriminiert, aber seine Auswirkungen - indem es tiefe Schwächen der öffentlichen Dienstleistungen und strukturelle Ungleichheiten aufdeckt, die den Zugang zu ihnen behindern", sagte Guterres am Donnerstag in einer Videobotschaft. Menschenrechte müssten deshalb im Zentrum der Antwort auf die Pandemie stehen.
Vor dem Hintergrund steigenden Nationalismus, Populismus und autoritärer Führung könne die Krise in einigen Ländern als "Vorwand" für repressive Politik herhalten. Dies sei "inakzeptabel", Regierungen müssten transparent vorgehen und seien Rechenschaft für ihre Maßnahmen schuldig, so Guterres. "Lassen Sie uns niemals vergessen - die Bedrohung ist das Virus, nicht die Menschen."
Mittwoch, 22. April 2020
23.00 Uhr: EZB akzeptiert auch Ramschanleihen als Sicherheit
Die Europäische Zentralbank bringt wegen der Corona-Krise weitere Stützungsmaßnahmen für Geldhäuser auf den Weg. Die EZB lockert dafür erneut die Vorschriften für Sicherheiten, die Geldhäuser für Notenbank-Kredite stellen müssen. Das hat der Zentralbank-Rat am Abend beschlossen. Für eine gewisse Zeit will die EZB nun auch Wertpapiere als Sicherheiten akzeptieren, die Ratingagenturen im Zuge der Krise auf Ramschstatus heruntergestuft hatten. Mit diesem Schritt will sie dafür sorgen, dass es im Zuge der Krise nicht zu einer Kreditklemme kommt.
21.07 Uhr: Wissenschaftler vermuten schützende Wirkung von Nikotin
Bei der Erforschung des neuartigen Coronavirus sind französische Wissenschaftler auf die möglicherweise schützende Wirkung von Nikotin aufmerksam geworden. Die Annahme beruht auf der geringen Zahl an Rauchern unter den Covid-19-Patienten - weltweit liegt die Rate laut mehreren Studien zwischen 1,4 und 12,5 Prozent. Im Pariser Krankenhaus La Pitié-Salpêtrière soll deshalb bald sowohl die präventive als auch die therapeutische Wirkung mithilfe von Nikotinpflastern untersucht werden.
Ein genaueres Bild bietet eine neue Studie aus Frankreich: Von den 500 Covid-19-Patienten - darunter 350 im Krankenhaus behandelte Menschen und 150 Patienten mit einem leichteren Krankheitsverlauf - waren nur fünf Prozent Raucher, erklärte der Studienleiter und Professor für Innere Medizin, Zahir Amoura, der Nachrichtenagentur AFP. Das seien 80 Prozent weniger Raucher unter den Covid-Patienten als in der allgemeinen Bevölkerung in der gleichen Alters- und Geschlechtskohorte.
"Die Hypothese ist, dass Nikotin an Zellrezeptoren anhaftet, die vom Coronavirus genutzt werden und damit die Anhaftung des Virus verhindert", sagt Professor Jean-Pierre Changeux vom Institut Pasteur und dem Collège de France. Somit könne das Virus nicht in die Zellen eindringen und sich im Organismus ausbreiten.
20.43 Uhr: Corona macht auch vor Haustieren nicht halt
Im US-Staat New York sind zwei Hauskatzen positiv auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden. Die Tiere hätten leichte Atemprobleme und würden wohl wieder gesund werden, teilten die Behörden mit. Es sei die erste bekannte Infektion von Haustieren in den USA. Zuvor war das Virus in einem Zoo in der Bronx bei sieben Löwen und Tigern festgestellt worden.
Auch in anderen Ländern sind gelegentlich Tiere mit dem Virus infiziert worden. Einige Tierarten können sich den Behörden zufolge bei Menschen anstecken, das Virus aber nicht wieder auf Menschen übertragen. Experten empfehlen Tierhaltern, die an Covid-19 erkrankt sind, Kontakt mit Haustieren möglichst zu vermeiden und einen Mundschutz zu tragen, wenn sie diese füttern.
20.13 Uhr: Weiter weniger Covid-19-Patienten in Frankreich im Krankenhaus
In Frankreich lässt der Druck auf die Krankenhäuser in der Corona-Krise weiter langsam nach. Die Zahl der Menschen, die wegen Covid-19 auf einer Intensivstation behandelt werden müssen, ist seit rund zwei Wochen rückläufig, wie Gesundheitsdirektor Jerôme Salomon am Mittwochabend sagte. Derzeit würden dort 5.218 Patientinnen und Patienten behandelt. Das sind fast 2.000 weniger als noch vor zwei Wochen. Auch die Zahl der Covid-19-Erkrankten, die im Krankenhaus behandelt werden, gehe weiterhin zurück. Es sind derzeit mehr als 29 700.
Insgesamt zählt Frankreich am Mittwochabend 21.340 Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19. Innerhalb von 24 Stunden sind in beiden Einrichtungen insgesamt 544 neue Todesfälle gemeldet worden.
19.24 Uhr UNO: Klimawandel genauso entschlossen bekämpfen wie Corona
Die UNO hat die internationale Staatengemeinschaft aufgerufen, den Klimawandel mit der gleichen Entschlossenheit wie die Corona-Pandemie zu bekämpfen. Wenn die Welt es jetzt versäume, den Klimawandel zu bekämpfen, könne dies das Wohlergehen der Menschen, die Ökosysteme und die Wirtschaft "für Jahrhunderte" gefährden.
Die vergangenen fünf Jahre waren nach Angaben der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) die bislang heißesten der Geschichte. Dieser Trend werde sich voraussichtlich fortsetzen: "Wir müssen gegen den Klimawandel die gleiche Entschlossenheit und den gleichen Zusammenhalt zeigen wie gegen Covid-19", forderte Generalsekretär Talaas. Die Staaten dürften nicht nur kurzfristig handeln, sondern mit Blick auf "viele kommende Generationen".
19.09 Uhr WHO: Corona-Pandemie in den meisten Ländern noch im Anfangsstadium
Die Coronavirus-Pandemie ist nach Einschätzung der Weltgesundheitsbehörde WHO in den meisten Ländern noch im Anfangsstadium. "Wir haben noch einen langen Weg vor uns", sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwoch bei einer Online-Pressekonferenz. "Dieses Virus wird uns eine lange Zeit beschäftigen."
Tedros verteidigte erneut das Krisenmanagement seiner Organisation. Die Ausrufung des internationalen Gesundheitsnotstands am 30. Januar sei genau zum richtigen Zeitpunkt erfolgt, sagte er. US-Präsident Donald Trump wirft der WHO "Missmanagement" in der Corona-Krise und Einseitigkeit zugunsten Chinas vor. Damit begründete er seine Entscheidung, die US-Zahlungen an die WHO zu stoppen.
18.50 Uhr WHO-Experte: "Wir stehen in Afrika am Anfang"
Der WHO-Experte Michael Ryan verweist auf einen Anstieg der Fallzahlen im Sudan um fast 250 Prozent und um fast 300 Prozent in Somalia. Der UN-Organisation zufolge werden in Afrika bislang hauptsächlich eingeschleppte Fälle verzeichnet, ein richtiges Aufflammen der Seuche mit starken Anstiegen gibt es dort noch nicht. "Wir stehen in Afrika am Anfang", sagt Ryan.
18.45 Uhr: Drosten-Podcast für Grimme Online Award nominiert
Der NDR_Podcast "Das Coronavirus-Update" mit dem Berliner Virologen Christian Drosten ist für den Grimme Online Award nominiert worden. Das teilte die Grimme-Jury am Mittwoch mit. Insgesamt gehen in diesem Jahr 28 Internet-Angebote ins Rennen um die undotierte Auszeichnung - die meisten in der Kategorie "Information", was kein Zufall ist. Darunter auch das Video "Die Zerstörung der CDU" von YouTuber Rezo.
18.35 Uhr: Grundrechte-Demo in Nürnberg
Unter dem Motto „Gesundheit und Grundrechte schützen“ haben 20 Menschen in der Straße der Menschenrechte in Nürnberg demonstriert. Sie forderten die bayerische Staatsregierung auf, das Versammlungsrecht auch in dieser Ausnahmesituation zu wahren. Außerdem müsse überprüft werden, ob die Maßnahmen verfassungskonform sind, so Organisator Christian Rechholz. Viele Menschen seien durch die Ausgangsbeschränkung verunsichert und wüssten nicht, was ein triftiger Grund sei, um die eigene Wohnung zu verlassen, kritisiert der Politikwissenschaftler.
Um den Mindestabstand einzuhalten, waren für die Teilnehmer Markierungen auf den Boden geklebt worden. Außerdem war die Demonstration durch Flatterband abgegrenzt. Die Demonstration war die erste öffentliche Kundgebung in Nordbayern, nachdem die Staatsregierung die strikten Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus erlassen hatte. In München hatten Grundrechtsaktivisten schon in der vergangenen Woche demonstriert.
17.45 Uhr: Corona-Hot Spot Großbritannien: Regierung Johnson unter Druck
Die britische Regierung gerät unter anderem wegen der verpassten Teilnahme an einem EU-Programm zur Beschaffung von medizinischer Schutzausrüstung unter Druck. Die Regierung des Brexit-Vorkämpfers Boris Johnson, der derzeit als Covid-19-Rekonvaleszent auf seinem Landsitz Chequers weilt, steht unter Verdacht, aus ideologischen Gründen auf die Teilnahme verzichtet zu haben - das könnte Menschenleben kosten. Nach Darstellung der Regierung erfuhr London durch eine verspätete E-Mail erst nach Ende der Teilnahmefrist von dem Programm. Doch die EU widerspricht. Und ein Beamter des britischen Außenministeriums hatte am Dienstag vor dem Parlament ausgesagt, die Entscheidung sei politisch gewesen. Er widerrief dies aber kurze Zeit später und schwenkte auf die Regierungslinie ein.
Der neue Vorsitzende der oppositionellen Labour-Partei, Keir Starmer, sagte, die konservative Regierung sei zu langsam gewesen beim Verhängen von Ausgangsbeschränkungen, bei Tests und beim Beschaffen von Schutzausrüstung für Mediziner.
Bis Dienstagabend starben offiziell mehr als 18.000 Menschen in britischen Krankenhäusern an Covid-19, darunter mindestens 69 Mitarbeiter des Nationalen Gesundheitsdiensts NHS. Die "Financial Times", die eigene Berechnungen anstellt, taxiert die Zahl der Todesopfer auf 41.000.
17.00 Uhr: Vierter Krisengipfel - Regierung stellt EU mehr Geld in Aussicht
Deutschland sieht sich in besonderer Verantwortung bei der Überwindung der Corona-Krise und stellt der Europäischen Union mehr Geld in Aussicht - so Außenminister Heiko Maas und Europa-Staatsminister Michael Roth. Die 27 EU-Länder sind allerdings im Streit über gemeinsame Schulden so weit auseinander, dass vom EU-Gipfel am Donnerstag noch keine Lösung erwartet wird. Ratschef Charles Michel schlug vor, zunächst ein Konsensmodell für eine gemeinsame Antwort auf die Wirtschaftskrise ausarbeiten zu lassen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel und die übrigen Staats- und Regierungschefs beraten morgen Nachmittag schon zum vierten Mal seit Ausbruch der Covid-19-Pandemie. Es wird erwartet, dass sie ein von den Finanzministern ausgehandeltes Hilfspaket im Umfang von 540 Milliarden Euro zur Unterstützung von Arbeitsplätzen, Firmen und verschuldeten Staaten billigen. Umstritten ist indes der Plan für einen sogenannten Recovery Fund zur wirtschaftlichen Erholung nach der Krise, der die gemeinsame Aufnahme von Schulden über Corona-Bonds vorsehen könnte.
16.50 Uhr: Söder lobt bundesweite Maskenpflicht
CSU-Chef Markus Söder hat die Ankündigungen für eine bundesweite Maskenpflicht wegen der Corona-Pandemie gelobt. "Gute Nachricht: jetzt kommt in allen 16 Bundesländern eine Maskenpflicht. Damit ist klar: die Erleichterungen werden von Schutzmaßnahmen begleitet", schrieb der bayerische Ministerpräsident am Mittwochnachmittag bei Twitter.
Zuvor hatte Bremen als letztes Bundesland angekündigt, das Tragen von Mund-Nase-Bedeckungen zum Schutz vor Ansteckungen vorschreiben zu wollen. Die Pflicht gilt in den meisten Ländern - darunter auch Bayern - ab kommender Woche und bezieht sich meistens auf Busse und Bahnen sowie das Einkaufen in Geschäften.
Was Sie über die Maskenpflicht in Bayern wissen müssen finden Sie hier.
16.35 Uhr Bosnien: Ausgangssperren für Minderjährige und Senioren verfassungswidrig
Das Oberste Gericht in Bosnien erklärt die im März erlassenen Ausgangsverbote für Menschen, die älter als 65 und jünger als 18 Jahre sind, für verfassungswidrig. Das Gericht verweist in dem Urteil auch auf die Europäische Menschenrechtskonvention.
15.30 Uhr Trautner: Keine Kitagebühr von April bis Juni
Das Sozialministerium hat die Ankündigung von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) zur Übernahme der Kita-Elternbeiträge präzisiert: Die Elternbeiträge sollen für die kommenden drei Monate April, Mai, Juni nicht erhoben werden, im Gegenzug erhielten die Kita-Träger eine pauschale Entlastung, so Sozialministerin Carolina Trautner (CSU) .
Diese pauschale Entlastung sei "gestaffelt nach Krippe, Kindergarten, Hort und Tagespflege". Söder hatte am Montag im Landtag in seiner Regierungserklärung etwas vage von einer Übernahme der Elternbeiträge für "zunächst drei Monate" gesprochen.
Die Sozialministerin teilte zudem mit, dass man "gerade an einem Konzept" arbeite, wie die Kinderbetreuung im Freistaat schrittweise wieder geöffnet werden kann. Sie lasse sich dazu von einem Gremium aus Ärztinnen und Ärzten, Pädagogen und Psychologen beraten.
15.00 Uhr: Bis zu 40 Prozent weniger Autoverkehr - Debatte um Verkehrswende
Nach Angaben des ADFC ist die Verkehrsbelastung durch Autos in den Städten wegen der Corona-Krise teilweise um 40 Prozent gesunken. Für die Radfahrervertreter ein positiver Trend, zu dessen Verstetigung die Politik durch den Umbau der Infrastruktur beitragen könne. Ähnlich argumentiert die Denkfabrik Agora: "Berlin richtet gerade mit einfachen Mitteln rasch neue temporäre Radwege ein. Das nützt uns über die Corona-Zeit hinaus auch bei der Verkehrswende". Das könnten viele Städte nachmachen, sagt Agora-Projektleiter Wolfgang Aichinger.
Ganz anders argumentiert erwartungsgemäß der ADAC. Aus Sicht des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs gewinnt das Auto in der Corona-Krise eher an Bedeutung - vor allem unter dem Gesichtspunkt der Ansteckungsgefahren. "Umso wichtiger ist es, emissionsarme Fahrzeuge auf die Straßen zu bringen", findet ADAC-Sprecherin Katrin van Randenborgh. Eine Reduzierung der Debatte auf den Radverkehr sei verkürzt.
14.30 Uhr Spahn: Werden nach der Krise "viel verzeihen müssen"
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat um Verständnis für schwierige politische Entscheidungen in der Corona-Krise geworben. Noch nie hätten in der Geschichte der Bundesrepublik so weitgehende Entscheidungen in so kurzer Zeit und in so einer unsicheren Lage getroffen werden müssen, sagte er im Bundestag. In einer dynamischen Situation, in der man ständig über das Virus dazulerne, sei es normal, dass Maßnahmen immer wieder adjustiert werden und "dass nicht von vornherein immer alles richtig gewesen sein kann". Nach der Corona-Krise werde man in der politischen und auch medialen Debatte "viel verzeihen müssen".
14.15 Uhr: Ab morgen wieder Gottesdienste in Thüringen
In Thüringen sind trotz der Corona-Pandemie schneller als geplant wieder Versammlungen und Gottesdienste möglich. Bereits ab morgen dürfen sie demnach mit bis zu 30 Teilnehmern in geschlossenen Räumen oder bis zu 50 Teilnehmern unter freiem Himmel abgehalten werden. In Bayern stellt die Staatsregierung für Anfang Mai in Aussicht.
14.00 Uhr: Universität Erlangen arbeitet an passiver Impfung gegen Coronavirus
Die Universität Erlangen-Nürnberg hat Forschungen an einer passiven Impfung gegen das Coronavirus begonnen, die womöglich zu Beginn des kommenden Jahres zur Verfügung stehen könnte. Mit solch einer passiven Impfung könnten medizinisches Personal, Betreuer in Alten- und Pflegeheimen und Hochrisikopatienten geschützt werden, teilte die Friedrich-Alexander-Universität am Mittwoch mit. Das Mittel sei auch zur Therapie schwer an einer Coronavirus-Infektion erkrankter Patienten geeignet.
Den Angaben zufolge laufen derzeit die Tests in den Laboren, in frühestens sechs Monaten sei mit ersten klinischen Studien an menschlichen Patienten zu rechnen. Anders als die übliche aktive Impfung bietet die passive Impfung mit Antikörpern allerdings nur einen zeitlich begrenzten Schutz, laut Winkler in diesem Fall für etwa zwei bis drei Monate.
13.50 Uhr: SPD fordert Computer und Internetzugang für alle Schüler
Zur Sicherstellung gleicher Lernbedingungen in der Corona-Krise fordert die SPD im Landtag für alle bayerischen Schüler eine Ausstattung mit Computern und Internetanschlüssen.
"Die Corona-Pandemie wird den Schulalltag noch bis weit in das nächste Schuljahr hinein beeinträchtigen. Viele Kinder besitzen aber kein digitales Endgerät, mit dem sie lernen können" Simone Strohmayr, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion.
Gerade beim Homeschooling hänge der Lernerfolg davon ab, ob man die technischen Voraussetzungen zur Teilnahme habe. Sollten die Schulen nicht genügend Verleihgeräte haben, müsse der Freistaat für eine entsprechende Ausstattung sorgen. Dazu zähle auch ein dreimonatiger Internetanschluss.
Der entsprechenden Dringlichkeitsantrag soll am Donnerstag im Bildungsausschuss des bayerischen Landtags diskutiert werden.
13.35 Uhr: BR-Radltour 2020 findet nicht statt
Die BR-Radltour findet in diesem Jahr nicht statt. Grund ist die angekündigte Verlängerung des Verbots von Großveranstaltungen bis zum 31. August 2020 zur Eindämmung des neuartigen Coronavirus. "Gesundheit steht in dieser beispiellosen Ausnahmesituation vor allem anderen", erklärte der Leiter der BR-Radltour, Dr. Markus Riese.
Der Bayerische Rundfunk ist mit den beteiligten Institutionen, Behörden, Partnern, Sponsoren und Kommunen im Gespräch – unter anderem tauscht man sich über eine mögliche Verschiebung ins kommende Jahr aus.
Die 31. Auflage der BR-Radltour hätte in der ersten Sommerferienwoche zwischen dem 26. Juli und dem 31. Juli 2020 mit den Etappenstädten Cham, Kelheim, Freising, Aichach, Dietfurt und Feucht stattfinden sollen.
12.42 Uhr: Bayerns Kommunen rufen nach einem Rettungsschirm
Bayerns Kommunen fordern zur Abfederung der finanziellen Folgen der Corona-Krise einen eigenen Rettungsschirm der Staatsregierung. "Nach Hilfspaketen für Unternehmen muss an einen Rettungsschirm für Kommunen gedacht werden", sagte Kurt Gribl, Vorsitzender des Bayerischen Städtetags. Zur Vermeidung einer massiven Neuverschuldung seien staatliche Finanzhilfen nötig.
Die finanziellen Folgen der Corona-Krise auf die Einnahmen der Städte und Gemeinden würden gravierender sein als bei der Finanzkrise nach 2008, sagte Gribl: "Bei der Gewerbesteuer sind 2020 massive Rückgänge zu erwarten." Die Bürgermeister und Kämmerer würden schon bayernweit Alarm schlagen.
Die von der Staatsregierung am Dienstag beschlossene vorzeitige Auszahlung bereits vereinbarter Leistungen aus dem Finanzausgleich 2020 sei wie die Lockerung der Regeln für Kassenkredite eine erste Hilfe. Aber letztlich brauchten die Kommunen auch frisches Geld, hieß es.
12.26 Uhr: Corona-Prämie für Pflegekräfte wackelt
Die geplante Corona-Sonderprämie von 1.500 Euro für Altenpflegekräfte wackelt. Bei den Krankenkassen gibt es Widerstand gegen eine Finanzierung durch die beitragsfinanzierte Pflegeversicherung, wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet. Der Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbands, Martin Litsch, sagte, die symbolische Anerkennung für systemrelevante Berufsgruppen, die in Corona-Krise verstärkt gefordert seien, müsse "vom Bund oder von den Ländern kommen, etwa über zweckgebundene Zuschüsse für die Soziale Pflegeversicherung". Die Vorstandsvorsitzende des Ersatzkassen-Verbands VDEK, Ulrike Elsner, erklärte: "Es kann nicht sein, dass allein die Beitragszahler hierfür aufkommen müssen."
Die Gesamtkosten einer Prämie von 1.500 Euro je Altenpflegekraft werden von den Krankenkassen auf rund eine Milliarde Euro geschätzt. Ohne eine eigene Finanzierungsregelung müssten die Prämien voraussichtlich großenteils von den Pflegebedürftigen über höhere Zuzahlungen getragen werden.
12.15 Uhr: Verbände fordern "coronasichere" Radspuren
Fahrspuren von Straßen vorübergehend in breite Fahrradspuren umzuwandeln, fordern der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) Bayern und BUND Naturschutz in Bayern (BN). Städte und Staatsregierung seien in der Pflicht, "coronasichere" Fuß- und Radwege zu schaffen.
Abstandhalten sei aktuell wichtig, aber auf schmalen und vollen Radwegen oft nicht möglich, sagte Bernadette Felsch vom ADFC. In München, Würzburg, Regensburg, Erlangen, Dachau, Coburg, Schweinfurt, Kempten und Forchheim forderten Kreisgruppen von ADFC und BUND Naturschutz deshalb die Einrichtung autofreier Zonen und temporärer Radspuren auf mehrspurigen Straßen.
12.01 Uhr: Aiwanger plädiert für "Ersatz-Gedenk-Wiesn"
Nach der Absage des Oktoberfests durch Staatsregierung und Stadt München wegen der Corona-Krise will Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) eine abgespeckte Mini-Wiesn. Die Wiesn-Absage hinterlasse "tiefe Kratzer auf der bayerischen Volksseele", zitiert die "Bild"-Zeitung Aiwanger: "Ich bin unbedingt dafür, sich jetzt den Kopf darüber zu zerbrechen, wie wir eine kleine Ersatz-Gedenk-Wiesn angehen können." Voraussetzung sei, dass sich die Lage weiter entspanne.
Allerdings steht Aiwanger mit seinem Vorschlag allein auf weiter Flur. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) wie auch Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hatten derartigen Überlegungen am Dienstag schon eine Absage erteilt. Man sei sich einig, dass "irgendwelche Kleinfeste" nichts brächten, sagte Söder: "Die Wiesn ist richtig oder gar nicht." Mehr zu dem Thema finden Sie hier.
11.52 Uhr: Immer mehr Corona-Infektionen nach Heilung in China
In der chinesischen Stadt Wuhan häufen sich die Fälle, in denen Covid-19-Patienten nach überstandener Erkrankung das Virus weiter in sich tragen. Sie gelten als mögliche Ansteckungsgefahr. Diese Menschen zeigten aber keine Krankheitssymptome, erklärten Ärzte der Millionenmetropole, von der aus sich die Pandemie im Dezember ausgebreitet hatte. Alle waren während ihrer Therapie bereits negativ getestet worden, wurden später aber wieder positiv getestet. Nach Angaben der Ärzte wurde das Corona-Virus in manchen Fällen 70 Tage nach der vermeintlichen Gesundung nachgewiesen.
Die Frage, ob von einer Infektion genesene Menschen das Coronavirus tragen können und damit ein Ansteckungsrisiko darstellen, ist von großer Bedeutung. Viele Länder setzen darauf, dass Menschen nach einer Corona-Infektion eine Immunität gegen das Virus entwickeln und mit der Zeit ein genügend großer Bevölkerungsteil immun gegen die Krankheit ist. Ärzte in Wuhan bezeichneten dieses Phänomen als größte Herausforderung in der neuen Phase des Kampfes gegen die Pandemie. Das Virus wurde auch in Südkorea bei angeblich geheilten Menschen nachgewiesen.
11.28 Uhr: Erstmals Impfstoff-Studie in Deutschland zugelassen
Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hat erstmals in Deutschland eine Zulassung für die klinische Prüfung eines Impfstoff-Kandidaten gegen Corona erteilt. Wie das Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel mitteilte, erhält das Mainzer Unternehmen Biontech die Genehmigung, seinen Wirkstoff an gesunden Freiwilligen zu testen. Laut Biontech soll es Tests an rund 200 Personen geben.
"Die Erprobung von Impfstoffkandidaten am Menschen ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu sicheren und wirksamen Impfstoffen gegen Covid-19 für die Bevölkerung in Deutschland und darüber hinaus", teilte das PEI mit. In der klinischen Studie soll unter anderem grundlegend die Verträglichkeit und Sicherheit des Impfstoff-Kandidaten geprüft werden.
Seit Ausbruch der Covid-19-Epidemie sind nach Angaben des Verbands forschender Arzneimittelhersteller mindestens 80 Impfstoffprojekte angelaufen, vier Wirkstoffe werden demnach bereits in klinischen Studien in China und den USA getestet. In Deutschland werden nach Angaben von PEI-Präsident Klaus Cichutek in diesem Jahr voraussichtlich insgesamt vier klinische Studien mit einem Impfstoffkandidaten starten. Dass bereits in diesem Jahr ein erster zugelassener Impfstoff für die allgemeine Bevölkerung bereit steht, hält Cichutek für unwahrscheinlich. Mehr dazu finden Sie hier.
11.15 Uhr: Maskenpflicht auch in NRW, Niedersachsen und Brandenburg
Auch in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Brandenburg soll nun eine landesweite Maskenpflicht zur Eindämmung des Coronavirus eingeführt werden. Vom kommenden Montag an soll das Tragen einer Maske im Nahverkehr und im Einzelhandel Pflicht werden, sagte ein Sprecher des niedersächsischen Gesundheitsministeriums, eine Entsprechende Erklärung kam auch von der NRW-Landesregierung.
In Brandenburg kündigte Innenminister Michael Stübgen (CDU) im Innenausschuss des Landtags an, dass eine Maskenpflicht in S-Bahnen, Bussen und Straßenbahnen vom kommenden Montag an gelten soll. Dies werde das Kabinett am Donnerstag beschließen.
Zuvor hatten bereits 10 der 16 Bundesländer eine Maskenpflicht angekündigt oder wie im Vorreiter Sachsen bereits eingeführt.
11.08 Uhr: Asylbewerber und Drittstaatler dürfen als Erntehelfer arbeiten
Asylbewerber und Drittstaatsangehörige, für die bislang ein Arbeitsverbot in Deutschland galt, dürfen nun wegen der Personalengpässe in der Corona-Krise als Erntehelfer in der Landwirtschaft arbeiten. Die Bundesagentur für Arbeit (BA) habe eine sogenannte Globalzustimmung erteilt, die Regelung gelte rückwirkend vom 1. April bis Ende Oktober, wie das Bundeslandwirtschaftsministerium mitteilte. Sie gilt demnach zudem für Geduldete und für solche Drittstaatsangehörige, die hier bisher nicht arbeiten durften. Damit könnten "unbürokratisch weitere Arbeitskräfte für die Saisontätigkeit in der Landwirtschaft gewonnen werden".
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) hatte seit Beginn der Einschränkungen im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus dafür plädiert, Asylbewerbern das Arbeiten zu erlauben. Viele Erntehelfer kommen normalerweise für die Saison aus dem Ausland - sie fehlen jetzt.
10.50 Uhr: Bayerns Abschlussklassen sollen in Kleingruppen lernen
Vor der Schulöffnung für die Abschlussklassen in Bayern hat Kultusminister Michael Piazolo (FW) das Vorgehen bei einer Pressekonferenz erläutert. Die Schulschließungen in Bayern seien "der richtige Weg" gewesen, so Piazolo. Eine schnelle Rückkehr zur Normalität werde es nicht geben, ab dem 27. April werde man aber in einem "schulischen Mischbetrieb" eintreten, die Abschlussklassen würden wieder in die Schulen zurückkehren, ab dem 11. Mai die Klassen, die im nächsten Jahr ihren Abschluss machen oder vor dem Übertritt stehen. Ziel bleibe es, "noch in diesem Jahr" alle Klassen wieder zurück in die Schulen zu bekommen.
In den Abschlussklassen seien die Hygienevorschriften besser einzuhalten, so Piazolo, es gebe einen entsprechenden "Hygieneplan", die Schüler sollten in Kleingruppen von "zehn bis 15" lernen, für jeden Schüler sollten vier Quadratmeter zur Verfügung stehen, Gruppenarbeiten werde es nicht geben. Eine Maskenpflicht soll es in den Schulen nicht geben, Lehrern sollen aber Masken gestellt werden. Schüler mit Vorerkrankungen müssten am Präsenzunterricht nicht teilnehmen, das gleiche gelte für vorerkrankte oder schwangere Lehrkräfte und über 60-jährige Lehrer.
Das Abitur werde ab dem 20. Mai starten, die anderen Abschlussprüfungen gestaffelt danach, so Piazolo: Prüfungen an Mittelschulen finden ab 6. Juni statt, an Realschulen ab 30. Juni.
10.14 Uhr: Geschäftsklima in Bayerns wichtigster Industrie historisch schlecht
Das ifo-Geschäftsklima für die bayerische Metall- und Elektro-Industrie ist im März infolge der Corona-Krise deutlich eingebrochen. Das Geschäftsklima fiel um 24,1 auf -29,5 Punkte. Das war der stärkste Rückgang innerhalb eines Monats seit Beginn der Erhebung im Jahr 1991. Auch die Werte zur Einschätzung der Zukunftserwartungen und der aktuellen Lage verschlechterten sich massiv.
Der Hauptgeschäftsführer der Branchenverbände bayme vbm Bertram Brossardt sagte: "Die Werte sind historisch schlecht. Die Unternehmen wurden durch die Corona-Krise mit voller Wucht getroffen. Negativ schlug vor allem die Schnelligkeit, mit der die Krise über uns kam, zu Buche. Die Warenströme kamen praktisch über Nacht zum Erliegen." Der M+E-Industrie und Bayern insgesamt stehe in der Corona-Krise "noch eine harte Zeit bevor".
10.00 Uhr: Roche-Chef sieht keinen Impfstoff vor Ende 2021
Der Chef des Pharmakonzerns Roche, Severin Schwan, hat die Hoffnungen auf eine baldige Verfügbarkeit eines Coronavirus-Impfstoffs gedämpft. Er persönlich halte den Zeithorizont von zwölf bis 18 Monaten angesichts der Herausforderungen für ehrgeizig. Üblicherweise dauere die Entwicklung eines Impfstoffs Jahre. Das wahrscheinlichste Szenario sei leider, dass vor Ende 2021 kein Impfstoff verfügbar sei.
Der Roche-Chef übte heftige Kritik an den bislang auf den Markt gebrachten Tests zum Nachweis der Immunität gegen das Virus. Es gebe Tausende Coronaviren und die Schwierigkeit sei, den richtigen zu erkennen. Das erfordere umfangreiche Testreihen und Validierungen. "Es ist ethisch sehr fragwürdig, mit diesem Zeug auf den Markt zu gehen", sagte Schwan.
09.45 Uhr: Laschet und Giffey fordern weitere Lockerung von Corona-Beschränkungen
Die Diskussion über weitere Lockerungen der Corona-Abwehrmaßnahmen geht auch nach den Appellen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) weiter. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) strebt für den Mai weitere Lockerungen an, auf die sich Bund und Länder bei ihrem Treffen am 30. April einigen könnten, sagte Laschet der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", auch wenn man dann noch nicht wisse, wie sich die bisherigen Lockerungen auswirken.
Laschet nannte als Beispiel Sportangebote für Jugendliche: "Wenn die Jugendlichen jetzt alle in Shopping-Malls gehen oder sich in Parks treffen, statt auf den Sportplatz zu gehen, ist das ja auch nicht Sinn der Sache". Weitere Öffnungen müssten auch Kindertagesstätten, Spielplätze und Schulen betreffen.
Familienministerin Franziska Giffey (SPD) forderte im RTL-"Frühstart",, über weitergehende Öffnungen von Schulen und Kitas nachzudenken. "Wir müssen auch darüber reden, wie wir zu einer schrittweisen, zu einer stufenweisen Öffnung von Kitas und Schulen kommen können." Lange Schließungen seien nicht möglich: "Es ist nicht so, dass das bis zum Sommer einfach alles zu bleiben kann."
09.29 Uhr: Kinderhilfswerk fordert Wiedereröffnung von Spielplätzen
Das Deutsche Kinderhilfswerk fordert, dass die Spielplätze in Deutschland schrittweise wieder aufgemacht werden. Denkbar sei es, zunächst mit großen, weitläufigen Spielplätzen zu beginnen. Dabei solle in enger Abstimmung mit dem Robert Koch-Institut vorgegangen werden, besonders wenn es um die Gefahr von möglichen Infektionen über Oberflächen von Spielgeräten gehe.
Sollte eine Öffnung aus Infektionsschutzgründen weiterhin nicht möglich sein, müssten Alternativen angeboten werden, beispielsweise Sondernutzungszeiten für überfüllte Parkanlagen für Familien mit Kindern. "Insbesondere für Familien in beengten Wohnverhältnissen ohne Ausweichmöglichkeiten in den eigenen Garten oder auf andere Spielflächen sowie in stark verdichteten Innenstadtquartieren ohne ausreichende Freiflächen im Wohnumfeld ist die Situation inzwischen sehr angespannt", sagte Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Kinderhilfswerks.
09.22 Uhr: Landesgartenschau wird wohl auf 2021 verschoben
Die Landesgartenschau in Ingolstadt steht für dieses Jahr wohl vor dem Aus. Die Verantwortlichen der Großveranstaltung werden dem Aufsichtsrat am 7. Mai die Verschiebung auf das Jahr 2021 vorschlagen, erklärte Geschäftsführer Thomas Hehl gegenüber dem Bayerischen Rundfunk: "Angesichts der Corona-Krise macht eine Landesgartenschau in diesem Jahr keinen Sinn". Bis Ende August gelte das Verbot für Großveranstaltungen, so Hehl. Auch ließen sich die Abstandsregeln nicht einhalten und viele der Besucher einer Landesgartenschau gehörten zur Risikogruppe der Älteren.
Ursprünglich sollte die Schau bereits an diesem Freitag öffnen und bis Anfang Oktober laufen. Dann wurde angesichts der Corona-Lage zunächst eine Verschiebung auf den 29. Mai ins ins Auge gefasst.
09.04 Uhr: Schausteller fordern nach Oktoberfest-Aus einen Rettungsschirm
Der Deutsche Schaustellerbund DSB fordert angesichts der Corona-bedingten Ausfälle des Münchner Oktoberfestes und anderer Volksfeste einen Rettungsschirm. Verbandschef Albert Ritter sagte im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk (Bayern 2, radioWelt am Morgen), die finanzielle Situation der Schausteller sei dramatisch. "Wenn von staatlicher Seite ein Berufsausübungsverbot ausgesprochen wird, dann muss auch von staatlicher Seite geholfen werden." Nach dem "Totalausfall" des Oktoberfestes befürchte er einen "Dominoeffekt". Ritter forderte, zu prüfen, ob kleinere Volksfeste stattfinden könnten. "Die kleine Familien-Kirmes, irgendwo auf dem Lande, kann man nicht mit einem riesengroßen Volksfest vergleichen. Da muss man in Zusammenarbeit mit den Gesundheitsämter mal schauen, was in kleinerem Bereich im Spätjahr noch möglich ist."
08.46 Uhr: Lambrecht sieht keine Gefahr für Rechtsstaat durch Corona-Maßnahmen
Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) sieht durch die monatelange Einschränkung von Freiheitsrechten keine Gefährdung der Demokratie: "Unsere Demokratie zeigt in dieser noch nie dagewesenen Bewährungsprobe doch gerade, wie stark und krisenfest sie ist", sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Das Infektionsschutzgesetz sei vom Bundestag beschlossen worden und bilde die Grundlage für alle Einschränkungen. Bundesregierung und Landesregierungen müssten sich für ihr Handeln in den Parlamenten und öffentlich verantworten.
Außerdem würden die Einschränkungen des öffentlichen Lebens gerichtlich kontrolliert: "Eine ganze Reihe von Gerichtsentscheidungen zu Gottesdiensten, Demonstrationen und Ladenöffnungen hat es allein in den vergangenen Tagen gegeben. Ich finde, dass wir diese schwere Krise als demokratischer Rechtsstaat bisher sehr gut bestehen."
Lambrecht sicherte eine fortlaufende Überprüfung der Corona-Einschränkungen zu. "Keine Einschränkung unserer grundlegenden Freiheiten darf einschneidender sein oder länger dauern, als es unbedingt zum Schutz des Lebens und der Gesundheit erforderlich ist."
08.04 Uhr: Unfälle mit Corona-Desinfektionsmitteln in Japan
In Japan warnen Experten vor dem falschem Gebrauch von Desinfektionsmitteln zum Schutz vor Corona. Es gibt demnach Fälle, bei denen sich Menschen Masken aufsetzten, die sie mit Schimmelreinigern statt antibakteriellen Mitteln besprüht hatten. Auch komme zunehmend zu Unfällen, weil Menschen auf Alkohol basierende Mittel in Getränke-Plastikflaschen lagerten und versehentlich daraus tranken, wie der Fernsehsender NHK unter Berufung auf das nationale Informationszentrum für Gifte berichtete.
Desinfektionsmittel sollten nur in speziell beschrifteten Behältern aufbewahrt werden, so die Mahnung. Gewarnt wurde auch davor, die Mittel im Kühlschrank aufzubewahren. Auch müssten sie so verstaut werden, dass Kinder nicht an sie heran kommen.
07.53 Uhr: Ministerium sieht mehr Nachfrage bei Hilfsangeboten zu häuslicher Gewalt
Beim deutschlandweiten Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" hat die Nachfrage nach Beratung zu häuslicher Gewalt zuletzt zugenommen. Vergangene Woche habe man eine Steigerung von 17,5 Prozent im Vergleich zu zwei Wochen zuvor verzeichnet, sagte eine Sprecherin von Familienministerin Franziska Giffey (SPD) der Deutschen Presse-Agentur. Bis dahin sei die Entwicklung der Beratungskontakte vergleichbar zum Vorjahr 2019 verlaufen - also ohne Auffälligkeiten. Ein Trend sei nun aber feststellbar. Giffey hatte Anfang der Woche die gestiegene Nachfrage in Zusammenhang mit der Corona-Krise gestellt, Familien stünden auf engem Raum unter besonderem Stress.
Zu Beginn der Krise hatten Experten und Politiker vor einer Zunahme von häuslicher Gewalt und Missbrauch gewarnt, weil die Familien dauerhaft in der Wohnung bleiben müssten und soziale Kontrolle durch Schulen, Kitas sowie Freunde und Bekannte entfalle.
07.10 Uhr: Trump stoppt Einwanderung in USA für 60 Tage
US-Präsident Donald Trump hat nun Details zur Aussetzung der Einwanderung in die USA wegen der wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie gemannt. Demnach soll die Einwanderung in die Vereinigen Staaten für mindestens 60 Tage nicht mehr möglich sein. Trump begründete dies damit, dass US-Bürger auf dem von der Krise schwer getroffenen heimischen Arbeitsmarkt bevorzugt zu behandeln seien und er "die amerikanischen Arbeiter schützen" wolle. Er nannte es "falsch und ungerecht", wenn bei Stellenbesetzungen US-Bürger durch Immigranten verdrängt würden. Durch die Corona-Pandemie haben bereits rund 22 Millionen Menschen in den USA ihre Jobs verloren.
Vorläufig gestoppt wird damit die Ausstellung von permanenten Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigungen, die als Green Cards bezeichnet werden. Visa für das nur vorübergehende Wohnen und Arbeiten in den USA - also etwa Saisonarbeit - können hingegen weiter ausgestellt werden. Das entsprechende Dekret will Trump "wahrscheinlich" noch am Mittwoch unterzeichnen.
06.49 Uhr: Streaming-Konzern Netflix profitiert von Ausgangsbeschränkungen
Die Coronavirus-Pandemie hat dem Streaming-Giganten Netflix im ersten Quartal deutlich mehr neue Zuschauer beschert als erwartet. Weltweit seien 15,8 Millionen zahlende Kunden hinzugekommen, teilte der US-Konzern am nach Börsenschluss mit. Experten hatten der Forschungsgruppe FactSet zufolge acht Millionen vorhergesagt. Zwar erklärte Netflix, das Kundenwachstum wie auch die vor dem Bildschirm verbrachte Zeit dürfe mit dem Ende der Kontaktbeschränkungen wieder abnehmen. Trotzdem geht das Unternehmen für das laufende Quartal von weltweit 7,5 Millionen Neukunden aus, fast doppelt so viele wie von Analysten geschätzt.
05.43 Uhr: 4.879 Corona-Tote in Deutschland
In Deutschland ist die Zahl der gemeldeten Corona-Infektionen nach Angaben des Robert-Koch-Instituts um 2.237 auf 145.694 gestiegen. Zudem seien 281 weitere Menschen gestorben, insgesamt liege die Totenzahl damit bei 4.879. Etwa 95.400 an Covid-19 Erkrankte seien inzwischen genesen, das sei ein Plus von 4.200 im Vergleich zum Vortag.
00.30 Uhr: Bundesregierung will offenbar keine Ministergehälter spenden
Die Bundesregierung lehnt einem Medienbericht zufolge eine Spende der Ministergehälter in der Corona-Krise nach dem Vorbild des österreichischen Kabinetts ab. "In der Bundesregierung gibt es derzeit kein solches Vorhaben", teilte ein Regierungssprecher der "Bild" auf Anfrage mit. Am Montag hatte Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) angekündigt, dass die Minister seiner Regierungskoalition jeweils ein Netto-Monatslohn für wohltätige Zwecke spenden werden. Kanzler Kurz wollte mit seinem Vorstoß nach eigener Aussage ein "Zeichen des Zusammenhalts" setzen. Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte sich im Interview mit "Bild" für einen solchen Schritt offen gezeigt, aber ein gemeinsames Vorgehen der Ministerpräsidenten gefordert.
Dienstag, 21. April 2020
21.25 Uhr: Großbritannien testet mögliche Corona-Impfstoffe
Die britische Regierung gibt Geld für zwei klinische Studien mit möglichen Impfstoffen gegen das Coronavirus. Die "vielversprechenden Projekte" würden an der Oxford University und dem Imperial College London durchgeführt.
Das Projekt am Imperial College werde 22,5 Millionen Pfund (25,5 Millionen Euro) für eine klinische Studie der Phase zwei erhalten. An der Oxford University würden die Tests an Personen am Donnerstag beginnen und mit 20 Millionen Pfund gefördert. Die Regierung werde auch in Fertigungsanlagen investieren, falls einer der Impfstoffkandidaten oder beide wirksam sind.
21.16 Uhr: EU-Abgeordnete fordern Notfallfonds für Medien
EU-Abgeordnete fordern einen europäischen Notfallfonds zur Unterstützung der Medien- und Pressebranche. Die EU-Kommission solle dies prüfen, schrieben Abgeordnete des Kulturausschusses im Europaparlament in einem am Dienstag veröffentlichten Brief an die Kommissare Thierry Breton und Maria Gabriel. Geld dafür könnte aus Mitteln für andere Programme kommen, die wegen der Covid-19-Pandemie nicht aufgebraucht wurden.
Kultur-, Kreativ- und Medienbranche in der Europäischen Union seien durch die Corona-Krise schwer getroffen, erklärten die Abgeordneten. Die EU müsse deshalb mehr für sie tun.
21.03 Uhr: EU-Ratschef fordert Reformen nach der Krise
EU-Ratschef Charles Michel fordert für die Zeit nach der Corona-Krise Reformen für eine stärkere, effizientere und schlagkräftigere Europäische Union. Dies geht aus einem "Fahrplan für den Aufschwung" hervor, den Michel veröffentlichte. Grundlage für eine künftige Zusammenarbeit seien gemeinsame Werte, vor allem Respekt für Rechtsstaatlichkeit und die Menschenwürde. Die Union müsse ihre eigenen Regeln und Arbeitsweisen überdenken.
Der fünfseitige Plan skizziert auch Elemente für die wirtschaftliche Erholung, darunter die Rückkehr zu allen Freiheiten des Binnenmarkts sowie der Umbau hin zu einer grüneren und digitaleren Wirtschaft.
21.01 Uhr: US-Regierung einig über weiteres Hilfspaket
Die US-Regierung einigt sich mit führenden Kongressvertretern auf ein weiteres Hilfsprogramm in Höhe von fast 500 Milliarden Dollar. Einem Mitarbeiter der Republikaner zufolge sollen davon 321 Milliarden als Kredite an kleinere Unternehmen gehen. Der Senat könnte noch im Laufe des Tages über das Paket abstimmen, das Repräsentantenhaus vermutlich am Donnerstag. Präsident Donald Trump hat seine Unterstützung signalisiert. Es wäre das vierte große Hilfspaket in den USA.
20.48 Uhr: Italien erwartet Schuldenquote von bis zu 159 Prozent
Die italienische Regierung erwartet Insidern zufolge in diesem Jahr einen Anstieg der Staatsschuldenquote im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung (BIP) auf 155 bis 159 Prozent. Die Quote lag Ende vergangenen Jahres bei 134,8 Prozent. Das Kabinett werde bei einer Sitzung am Mittwoch die Konjunktur- und Haushaltsziele anpassen, sagte eine der mit dem Vorgang vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Die öffentlichen Schulden in Italien belaufen sich auf mehr als 2,4 Billionen Euro. Reuters hatte am Montag aus Kreisen erfahren, dass im Wirtschaftsministerium ein BIP-Rückgang für das Gesamtjahr von etwa acht Prozent erwartet wird. Italien ist von der Coronavirus-Epidemie weltweit mitunter am schwersten betroffen.
20.42 Uhr: Weniger Covid-19-Patienten in Frankreich auf Intensivstation
In Frankreich sinkt nach Angaben der Gesundheitsbehörden weiterhin die Zahl der Patienten, die wegen Covid-19 auf einer Intensivstation behandelt werden müssen. Im Vergleich zum Vortag seien es 250 Menschen weniger, sagte Gesundheitsdirektor Jerôme Salomon am Dienstagabend. Landesweit benötigten demnach weiterhin rund 5.430 eine Behandlung auf einer Intensivstation.
20.27 Uhr: DFL-Task-Force: Maximal 300 Personen bei Geisterspielen
Bei möglichen Geisterspielen der Fußball-Bundesliga sollen maximal ca. 300 Personen anwesend sein. Das geht aus den Empfehlungen der Task Force der Deutschen Fußball Liga hervor, über die das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichtet. Das Stadiongelände soll demnach in drei Zonen eingeteilt werden, in jeder dürfen sich maximal 100 Personen zeitgleich aufhalten. Während der Partien rechnen die Experten mit 98 Beteiligten im Innenraum, darunter die 22 Spieler auf dem Rasen, 18 Ersatzspieler und fünf Schiedsrichter.
20.06 Uhr: Missouri verklagt China
Der US-Staat Missouri hat die chinesische Regierung wegen des Coronavirus verklagt. Generalstaatsanwalt Eric Schmitt reichte bei einem Bezirksgericht in Missouri Klage ein. Chinesische Funktionäre seien "verantwortlich für die gewaltigen Tode, Leiden und wirtschaftlichen Verluste, die sie der Welt zufügten, darunter den Einwohnern Missouris", heißt es darin.
19.50 Uhr: Griechische Behörden riegeln Flüchtlingsunterkunft ab
Die griechischen Behörden haben ein als Flüchtlingsunterkunft genutztes Hotel nach dem Auftreten zahlreicher Corona-Infektionsfälle abgeriegelt. Von den 470 Bewohnern seien 150 positiv auf das Virus getestet worden, sagte Iosif Mertiris, der stellvertretende Bürgermeister von Ermionida, dem Fernsehsender ERT. Das Hotel liegt rund 160 Kilometer südlich von Athen auf der griechischen Halbinsel Peloponnes. Die Polizei sei vor dem Hotel stationiert, niemand darf es verlassen. Experten befürchten einen großen Ausbruch in den griechischen Flüchtlingslagern.
19.39 Uhr: Kassen gegen Beitragsfinanzierung von Prämie für Pfleger
Vertreter großer Krankenkassen haben sich dagegen ausgesprochen, die angedachte Corona-Sonderprämie für Altenpflegekräfte komplett aus Beitragsmitteln der Pflegeversicherung zu finanzieren. "Es kann nicht sein, dass allein die Beitragszahler hierfür aufkommen müssen", sagte die Vorstandsvorsitzende des Ersatzkassen-Verbands VDEK, Ulrike Elsner, der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
19.27 Uhr: UNO: Zahl der Hungernden könnte sich verdoppeln
Die Vereinten Nationen befürchten angesichts der Coronavirus-Pandemie eine weltweite Hungerkrise. Die Zahl der Hungernden weltweit könne wegen der wirtschaftlichen Folgen der Pandemie in diesem Jahr auf 265 Millionen ansteigen, teilte das Welternährungsprogramm (WFP) mit. Das wären fast doppelt so viele wie 2019, als 135 Millionen Menschen von Ernährungskrisen betroffen waren. Hilfsorganisationen beobachten bereits jetzt Engpässe bei der Lebensmittelversorgung in ländlichen Regionen.
19.25 Uhr: Zahl der Gefängnisinsassen in New York sinkt stark
In der Corona-Pandemie sind die Gefängnisse in der Millionenmetropole New York so leer wie seit mehr als 70 Jahren nicht mehr. Die Zahl der Gefängnisinsassen sei in der vergangenen Woche auf unter 4.000 gesunken - dem niedrigsten Stand seit den 40er Jahren, sagte Bürgermeister Bill de Blasio.
Das sei vor allem auf die Strategie der Stadt zurückzuführen, geeignete Häftlinge aus Sorge um die Gesundheit der Insassen und vor einer weiteren Verbreitung des Virus früher zu entlassen.
19.23 Uhr: Hessische Landesregierung beschließt Maskenpflicht
Die hessische Landesregierung hat wie angekündigt eine Maskenpflicht ab dem kommenden Montag beschlossen. Bürgerinnen und Bürger in dem Bundesland müssen dann einen Mund-Nasen-Schutz tragen, wenn sie die Fahrzeuge des öffentlichen Personennahverkehrs nutzen oder den Publikumsbereich von Geschäften, Bank- und Postfilialen betreten, wie die Staatskanzlei in Wiesbadenmitteilte. Die Pflicht gilt demnach nicht für Kinder unter sechs Jahren oder Menschen, die aufgrund einer gesundheitlichen Beeinträchtigung oder einer Behinderung keinen Mund-Nasen-Schutz tragen können. Ein wiederholter Verstoß kann mit einem Bußgeld von 50 Euro belegt werden. Mehrere andere Bundesländer haben bereits ähnliche Regelungen beschlossen.
19.17 Uhr: Tirol hebt Quarantäne in Ischgl auf
Das österreichische Bundesland Tirol hebt in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag die Quarantäne für Sölden, St. Anton am Arlberg sowie das gesamte Paznauntal inklusive Ischgl auf. Das teilte Tirols Landeschef Günther Platter (ÖVP) am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Innsbruck mit. Damit steht ab Donnerstag kein Ort in dem österreichischen Bundesland mehr unter Quarantäne. Der beliebte Wintersportort Ischgl war nach aktuellen Erkenntnissen ein Hotspot der Verbreitung des Coronavirus für Teile Europas.
18.57 Uhr: Austrian Airlines verkleinert wegen Corona-Krise die Flotte
Die Lufthansa-Tochter Austrian Airlines (AUA) will sich verkleinern, um die Corona-Krise zu überstehen. Die Fluglinie legte einen Plan vor, laut dem das Unternehmen mit derzeit 7.000 Mitarbeitern, 14,7 Millionen Passagieren und 2,2 Milliarden Euro Jahresumsatz rund ein Viertel seiner Flieger "in den Ruhestand schicken" will. "Der Neustart-Plan sieht nun eine Flotte im Jahr 2022 von rund 60 Flugzeugen vor", teilte die Airline mit.
18.30 Uhr: Staatsregierung korrigiert sich: Maskenpflicht ab 6 Jahren
Die Maskenpflicht in Geschäften, Bussen und Bahnen gilt in Bayern ab dem nächsten Montag - auch für Kinder, sofern sie das siebte Lebensjahr erreicht, also den sechsten Geburtstag hinter sich haben. Um dieses Mindestalter gab es zunächst Verwirrung, die Staatsregierung korrigierte ihre Angaben. Mehr dazu hier.
18.00 Uhr: Ein Drittel aller Corona-Toten in Pflegeheimen und Massenunterkünften
In deutschen Alten- und Pflegeheimen sowie anderen Betreuungseinrichtungen sind mindestens 1.491 Bewohner mit Coronavirus-Infektionen gestorben. Das ist etwa ein Drittel aller in Deutschland gemeldeten Todesfälle. Das teilte das Robert-Koch-Institut am Dienstag auf Anfrage von NDR Info mit.
Laut RKI sind 17 Prozent aller infizierten Bewohner gestorben, also fast jeder fünfte. Außerdem haben sich mit Stand vom Dienstag 5.832 Beschäftigte mit dem Virus infiziert. 19 von ihnen sind gestorben und damit mehr als beim Personal im Gesundheitswesen. Die Zahlen dürften allerdings erheblich höher liegen, da bei 41 Prozent aller Todesfall-Meldungen Angaben fehlten, in welchen Einrichtungen die Infektionen festgestellt wurden. Somit können 966 Todesfälle nicht einem bestimmten Bereich zugeordnet werden.
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz erklärte, darüber hinaus nicht mitgezählt seien auch die Fälle, in denen Heimbewohner im Krankenhaus gestorben seien.In Kliniken, Arztpraxen, bei ambulanten Pflegediensten und in anderen Einrichtungen des Gesundheitswesens haben sich laut NDR 7.541 Mitarbeiter infiziert, von denen bisher 14 gestorben sind. Aus Kinder- und Jugendeinrichtungen wie Schulen, Kitas und Heimen wurden lediglich 1.601 Fälle gemeldet, darunter vier Tote.
17.40 Uhr: Bayerische Regierung prüft Freigabe weiterer Freizeitsportarten ab Mai
Die bayerische Staatsregierung prüft die Freigabe weiterer Sportarten im Freizeitbereich ab Mai. Erlaubt ist derzeit unter anderem Joggen, Fahrradfahren, Reiten oder auch Wassersport auf natürlichen Gewässern wie etwa Schwimmen, Segeln oder Rudern. "Derzeit arbeiten wir an einem Konzept für die Freigabe weiterer Sportarten ab circa Anfang Mai", erklärte der auch für Sport zuständige Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Dienstag. "Wir wollen den Menschen so viele Sportarten wie möglich erlauben. Dabei werden wir das aktuelle Infektionsgeschehen aber sehr genau im Blick behalten. Im Zweifel geht der Infektionsschutz vor."
Herrmann mahnte, in der Corona-Krise unzulässige Gruppenbildungen zu vermeiden und den Mindestabstand zu wahren. Die derzeitigen Ausgangsbeschränkungen erlauben Sport und Bewegung an der frischen Luft. Wegen der Infektionsgefahr ist das aktuell aber nicht in den Sportstätten der Vereine möglich.
17.10 Uhr: Bund gibt acht Milliarden Euro für Schutzausrüstung
Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bekommt fast acht Milliarden Euro, um in der Corona-Krise Masken, Handschuhe und andere Schutzausrüstung für Arztpraxen und Krankenhäuser zu beschaffen. Den Betrag von 7,8 Milliarden Euro hat das Bundesfinanzministerium nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur bereits genehmigt.
Die Bundesregierung hatte beschlossen, Schutzausrüstung sowie zusätzliche Beatmungsgeräte für die Intensivstationen in Krankenhäusern zentral zu beschaffen. Rund fünf Milliarden Euro waren dafür bereits bewilligt. Der Bedarf gehe aber weit darüber hinaus, heißt es nun im Schreiben des Finanzministeriums. Einen Teil der Kosten bekommt der Bund allerdings von den Ländern und Kassen zurückerstattet.
17.00 Uhr: Rom plant neue Milliarden-Hilfen
Die italienische Regierung plant in der Corona-Krise ein weiteres, rund 50 Milliarden Euro schweres Hilfspaket. Das kündigte Ministerpräsident Giuseppe Conte am Dienstag in Rom vor dem Senat an. Die neuen Maßnahmen, die einen Umfang von "nicht weniger als 50 Milliarden Euro" haben würden, sollten ein schon bestehendes Hilfspaket ergänzen, sagte er in der kleineren Parlamentskammer. Für diese ersten Maßnahmen sind 25 Milliarden Euro angesetzt.
Am Morgen hatte Conte auf Facebook zudem angekündigt, dass die italienische Regierung ihre Pläne für ein schrittweises Aufheben von Produktionsstopps und Ausgangsverboten für die Bürger bis Ende dieser Woche vorlegen wolle. Diese Konzepte sollen voraussichtlich ab 4. Mai umgesetzt werden.
Mit dem ersten Finanzpaket waren unter anderem Maßnahmen für den Arbeitsmarkt, Geldspritzen für notleidende Unternehmen und im Gesundheitssystem finanziert worden. Das hoch verschuldete Italien zählte bisher mehr als 24.000 Covid-19-Tote und ist in Europa eines der besonders hart betroffenen Länder.
16.35 Uhr: Bayerisches Gesundheitsministerium "vorsichtig positiv" gestimmt
Simone Kohn, leitende Beamtin im Gesundheitsministerium, ist "vorsichtig positiv" gestimmt. Der Grund: derzeit gebe es "nur" mehr 400 Neuerkrankungen pro Tag, es habe auch schon Tage mit fast 2.000 neuen Krankheitsfällen gegeben, so die Juristin. Allerdings sei die Sterberate aktuell vergleichsweise hoch, seit gestern seien erneut 55 Menschen gestorben - an oder mit dem Virus, so die Vertreterin des Ministeriums. Anlass zur Hoffnung gebe die Reproduktionszahl. Während sie im Bund derzeit bei 0,9 liege, sei sie in Bayern bei einem Wert von 0,7.
Als bayerische Corona-Hotspots in Bayern bezeichnete Kohn den Landkreis Tirschenreuth sowie Wunsiedel und Neustadt an der Waldnaab sowie die oberbayerischen Landkreise Rosenheim und Altötting. Nach wie vor sei Bayern aber eines der vier am stärksten betroffenen Bundesländer mit 289 Infizierten pro 100.000 Einwohner. Zum Vergleich in Mecklenburg-Vorpommern sind es 40 pro 100 000 Einwohner. Positiv wertete die Beamtin aus dem Gesundheitsministerium die Bereitschaft von Frauen und Männern, die sich freiwillig zum pflegerischen oder medizinischen Dienst gemeldet hätten. Für den so genannten Pflegepool hätten sich derzeit mehr als 2.644 Menschen gemeldet, hinzu käme ein Ärztepool mit mehr als 420 Ärztinnen und Ärzten, etwa aus dem Ruhestand oder aus der Elternzeit und 300 Medizinstudierende.
16.10 Uhr: Länder fordern Soforthilfe auch für Lebensunterhalt Solo-Selbstständiger
In einem gemeinsamen Brief fordern die Bundesländer mehr Unterstützung für Solo-Selbstständige aus Corona-Hilfsprogrammen. "Wir sind tagtäglich mit Hunderten von verzweifelten Zuschriften konfrontiert", schreiben die Wirtschaftsminister von Bremen, Kristina Vogt (Linke), und Nordrhein-Westfalen, Andreas Pinkwart (FDP), als Vorsitzende der Wirtschaftsministerkonferenz.
Hintergrund ist das Problem vieler Künstler, freier Journalisten, Dozenten, Trainer oder anderer Solo-Selbstständigen. Diese hätten in der Corona-Krise kein Einkommen mehr, könnten aber kaum betriebliche Sach- und Finanzaufwendungen geltend machen, heißt es in dem an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) und Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) adressierten Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Zuvor hatte die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» berichtet.
Bislang gelte der Vorbehalt des Bundes, dass das Soforthilfeprogramm nicht zur Finanzierung des Lebensunterhalts, sondern nur für betrieblich veranlasste Kosten ausgezahlt werden dürfe. Bei der Forderung nach pauschaler Hilfe bekommt Pinkwart nun Unterstützung bei seinem "Optionsmodell", das er in der vergangenen Woche vorgestellt hatte. Nach seiner Vorstellung sollten Solo-Selbstständige wählen können, ob sie zur Sicherung ihrer Lebenshaltungskosten das Soforthilfeprogramm oder die Grundsicherung nutzen.
15.40 Uhr: Maas: "Normale Urlaubssaison mit vollen Strandbars wird es nicht geben"
Die Menschen in Deutschland können nach Einschätzung von Bundesaußenminister Heiko Maas in der Corona-Krise nicht auf einen normalen Sommerurlaub ohne Einschränkungen hoffen. Entwicklungsminister Gerd Müller hält aber Reisen auch außerhalb Deutschlands für möglich. Der Reiseverband DRV warnte vor einem "pauschalen Abgesang" auf den Sommerurlaub.
Maas sagte am Dienstag nach einer Videokonferenz mit seinen Kollegen aus Österreich, der Schweiz, Luxemburg und Liechtenstein: "Eine normale Urlaubssaison mit vollen Strandbars und vollen Berghütten wird es diesen Sommer nicht geben können. Das wäre nicht zu verantworten".
Der SPD-Politiker schloss dabei aber nicht aus, dass die Grenzen für Touristen vor dem Sommer wieder geöffnet werden und Urlaubsreisen mit gewissen Einschränkungen möglich werden. Dies sei schwer zu prognostizieren, sagte er. Im Moment gebe es aber noch in vielen Ländern Einschränkungen der Bewegungsfreiheit. "Das sind keine Voraussetzungen, mit denen man überhaupt einen erholsamen Urlaub verbringen kann."
In Deutschland gilt eine weltweite Reisewarnung für Touristen bis zum 3. Mai. Ende April werde entschieden, wie es damit weitergehe, sagte der Außenminister.
15.35 Uhr: SPD kritisiert Missbrauchsgebühr bei Klagen gegen Corona-Verordnung
Die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Juristinnen und Juristen in Bayern (AsJ Bayern) kritisiert, dass Klagen gegen die Corona-Verordnungen vor dem Bayerischen Verfassungsgerichtshof mit dem Hinweis auf eine Missbrauchsgebühr von 1.500 Euro abgelehnt werden. Denn wer momentan einen Eilantrag gegen die Corona-Verordnungen einreicht, muss einen Kostenvorschuss von 1.500 Euro bezahlen. Der Grund für die Gebühr: Laut Verfassungsgerichtshof haben die Anträge keine Aussicht auf Erfolg und würden das Gericht damit unnötig beschäftigen. Denn schon Ende März habe der Verfassungsgerichtshof abgewogen und vorläufig entschieden: Die Corona-Maßnahmen sind verhältnismäßig, die Gesundheit geht vor individueller Freiheit.
Die seitdem eingereichten rund 25 Anträge hätten laut Gericht keine über die Entscheidung von Ende März hinausgehenden Kritikpunkte. Bei der SPD ist man anderer Ansicht: "Die Corona-Verordungen müssen immer wieder von der Justiz auf ihre Verhältnismäßigkeit überprüft werden", sagt Katja Weitzel von der AsJ Bayern. Die Ablehnung mit Hinweis auf die Gebühr sei unverhältnismäßig. Neben der parlamentarischen Kontrolle müsse auch jeder Einzelne die Möglichkeit haben, mit Hilfe der Justiz staatliche Eingriffe in seine Grundrechte gerichtlich überprüfen und kontrollieren zu lassen, so Weitzel.
15.20 Uhr: Bayern rechnet mit mindestens 3,4 Milliarden Euro Mindereinnahmen wegen Corona-Steuererleichterungen
Rund 150.000 Unternehmen in Bayern haben wegen der Corona-Krise bereits Anträge auf Steuererleichterungen gestellt. Das teilte Finanzminister Albert Füracker (CSU) am Dienstag nach der Sitzung des Kabinetts in München mit. Für den Staatshaushalt werde sich dies "recht dramatisch" auswirken, es sei mit Mindereinnahmen von 3,4 Milliarden Euro zu rechnen. Nach einer Schätzung des Bundesfinanzministeriums dürften dem Freistaat sogar Steuermindereinnahmen von rund 5 Milliarden Euro drohen.
Um die Corona-Hilfen gewähren zu können, sei es unumgänglich, für den Freistaat neue Schulden aufzunehmen, betonte Füracker. Bislang summierten sich die verplanten Ausgaben auf rund 12,5 Milliarden Euro, darunter 5 Milliarden Euro Soforthilfen, 2,5 Milliarden Euro für das Gesundheitsressort, davon etwa zwei Milliarden Euro für Klinikaustattungen und 500 Millionen Euro für den sogenannten Pflegebonus für die Mitarbeiter in Medizin und Pflege, die derzeit wegen der Corona-Krise auf der Arbeit einer besonderen Ansteckungsgefahr ausgesetzt sind.
"Wir brauchen das Geld, um den Menschen zu helfen", betonte Füracker. Aus diesem Grund sei es auch notwendig, dass der Landtag am Freitag einen zweiten Nachtragshaushalt von weiteren zehn Milliarden Euro an Kreditermächtigungen freigebe.
14.55 Uhr: 38.618 gemeldete Corona-Fälle in Bayern
In Bayern ist die Zahl der mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 infizierten Menschen auf 38.618 gestiegen. Dies teilte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Erlangen am Dienstag (Stand 10.00 Uhr) auf seiner Homepage mit. Die Zahl der Toten, die mit dem Virus infiziert waren, stieg auf 1.354. Als genesen gelten nach Angaben des Landesamts geschätzt 18.850 Menschen.
14.40 Uhr: Bayerns Krankenhäuser sollen schrittweise zurück in den Regelbetrieb
Wegen des sich inzwischen langsamer ausbreitenden Coronavirus sollen in Bayern die hochgefahrenen Kapazitäten der Krankenhäuser schrittweise wieder in den Normalbetrieb übergehen. "Die deutlich gebremste Verbreitung des Coronavirus ermöglicht es nun, in den Einrichtungen schrittweise in den Regelbetrieb zurückzukehren", teilte die Staatskanzlei am Dienstag nach der Sitzung des Kabinetts im München mit. Die Staatskanzlei betonte jedoch, dass bei wieder schnell steigenden Infektionszahlen die Strukturen in den Kliniken jederzeit angepasst werden könnten.
Um eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern, waren im Freistaat wie im übrigen Bundesgebiet die Behandlungskapazitäten in kürzester Zeit hochgefahren worden. Dazu zählte etwa die Ausweitung von Intensivbetten, die technische Ausrüstung und die Verschiebung nicht dringender Operationen.
14.20 Uhr: Bußgeld bei Verstoß gegen Maskenpflicht in Bayern
Wer gegen die Maskenpflicht in Bayern verstößt, dem droht nach Aussage von Staatskanzleichef Florian Herrmann ein Bußgeld. "Die Höhe muss man sehen", sagte der CSU-Politiker am Dienstag in München. Sie werde vom Innenministerium in den kommenden Tagen in den Corona-Bußgeldkatalog eingearbeitet. Herrmann betonte, dass die Polizei aber auch das Personal in Bussen und Bahnen angehalten werde, die Einhaltung der Maskenpflicht zu kontrollieren. Dies werde ähnlich erfolgen, wie auch die Kontrollen der bisherigen Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Corona-Pandemie.
14.04 Uhr: Viele deutsche Großstädte wollen Maskenpflicht
In mehreren Bundesländern ohne Maskenpflicht wächst die Zahl der Großstädte, die notfalls auch im Alleingang die Nutzung eines Mund- und Nasenschutzes anordnen wollen. In Nordrhein-Westfalen kündigte am Dienstag die Stadt Duisburg ein entsprechendes Vorgehen an - sollte eine NRW-weite Maskenpflicht nicht in Kürze vorliegen.
Zuvor hatten mit Münster bereits eine weitere NRW-Großstadt vom kommenden Montag an eine Maskenpflicht in Bussen und Bahnen, Geschäften und Dienstgebäuden mit Publikumsverkehr angeordnet. Auch Frankfurt am Main stellte am Dienstag klar, dass die Stadt einen obligatorischen Nasen- und Mundschutz in öffentlichen Verkehrsmitteln und beim Einkaufen für unverzichtbar hält. Die Mainmetropole strebt nun mit dem Land Hessen sowie den Kommunalverbänden ein entsprechendes gemeinsames Vorgehen an.
13.42 Uhr: Österreich will Schulen und Gastronomien wieder öffnen
In Österreich werden im Mai die nächsten Corona-Einschränkungen gelockert. Laut Bundeskanzler Sebastian Kurz sollen die Schulen des Landes schrittweise ab dem 15. Mai wieder ihren Betrieb aufnehmen. Auch die Gastronomie darf ab diesem Zeitpunkt wieder öffnen, allerdings nur bis 23.00 Uhr. Auch Gottesdienste dürfen dann wieder stattfinden. Zudem bestätigt der Kanzler die Pläne, dass ab Mai alle Geschäfte öffnen sowie sämtliche Dienstleistungen wieder angeboten werden dürfen. Maßnahmen wie das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes und Abstandhalten bleiben bestehen.
13.30 Uhr: Trump kündigt vorläufige Aussetzung der gesamten Einwanderung in die USA an
US-Präsident Donald Trump will wegen der Coronavirus-Pandemie die gesamte Einwanderung in die USA vorläufig aussetzen. Im Onlinedienst Twitter kündigte Trump am Montagabend an, dass er ein entsprechendes Dekret unterzeichnen werde. Details nannte er allerdings nicht. Einreisen in die USA sind wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus derzeit ohnehin schon weitgehend eingeschränkt.
In seinem Tweet begründete Trump das angekündigte Dekret mit dem Kampf gegen den "unsichtbaren Feind" - was seine Umschreibung für das neuartige Coronavirus ist.
13.29 Uhr: Coronavirus ist laut WHO natürlich entstanden
Das neuartige Coronavirus ist nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation WHO auf natürlichem Wege entstanden. Alle verfügbaren Informationen deuteten darauf hin, dass das Virus nicht in einem Labor oder an anderer Stelle manipuliert oder konstruiert wurde, erklärte WHO-Sprecherin Fadela Chaib: "Es ist sehr wahrscheinlich, dass das Virus tierischen Ursprungs ist." Alles deute darauf hin, dass es Ende letzten Jahres seinen Ursprung bei Fledermäusen in China genommen habe.
Zahlreiche Länder wie etwa Australien hatten von China zuletzt Klarheit zum Coronavirus-Ausbruch gefordert. US-Präsident Donald Trump hatte letzte Woche erklärt, seine Regierung versuche festzustellen, ob das Virus aus einem Labor in der Provinzhauptstadt Wuhan stammt.
13.20 Uhr: Handball-Bundesliga bricht Saison ab
Die Handball-Bundesliga bricht wegen der Coronavirus-Pandemie ihre Saison umgehend ab. Dies entschieden die 36 Klubs der 1. und 2. Liga in einer Videokonferenz. Zugleich wurde der THW Kiel als Tabellenerster und auf Basis einer Quotientenregel zum Deutschen Meister erklärt. Sportliche Absteiger aus der 1. und 2. Bundesliga wird es nicht geben. Aufsteiger in die erste Liga sind der HSC 2000 Coburg und TUSEM Essen. Die 1. Bundesliga wird deswegen in der nächsten Saison von 18 auf 20 Klubs aufgestockt.
13.18 Uhr: Thüringen beschließt Maskenpflicht ab Freitag
Gegen die Ausbreitung des Coronavirus müssen die Thüringerinnen und Thüringer von Freitag an einen Mundschutz in Bussen und Bahnen sowie beim Einkaufen tragen. Das hat die Landesregierung in Erfurt beschlossen.
13.05 Uhr: Maskenpflicht kommt auch in Schleswig-Holstein
Im Kampf gegen das Coronavirus führt auch Schleswig-Holstein eine Maskenpflicht ein. Dies kündigte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) an. Das Kabinett werde am Mittwoch beschließen, das Tragen einer Mund-Nasen-Abdeckung beim Einkaufen und in öffentlichen Verkehrsmitteln vom 29. April an zur Pflicht zu machen.
12.57 Uhr: Bayern beschließt rund 500 Millionen Corona-Hilfe
Zur Abfederung der Corona-Krise hat Bayerns Staatsregierung ein Förderpaket von etwa 500 Millionen Euro beschlossen. Auch die bereits verkündete Maskenpflicht für Geschäfte und ÖPNV ab kommendem Montag für Kinder ab sieben Jahren wurde formell vom Ministerrat abgesegnet.
Vorgesehen ist das Geld etwa für Rehakliniken, die zur Bewältigung der Krise einen Teil ihrer Bettenkapazitäten für Corona-Patienten zur Verfügung gestellt haben. Auch Mutter-Kind-Einrichtungen, Privatkliniken, Jugendherbergen, Schullandheime, Sozialeinrichtungen, Familienberatungen und Studentenwerke sowie Sportvereine und Sportstätten in Geldnot sollen Anspruch auf die Hilfen haben.
Aus dem Fördertopf kommt auch Geld, mit dem die Staatsregierung Kita-Gebühren und Hilfen für Künstler erstatten will. Für zunächst drei Monate sollen Eltern von den Zahlungen entlastet werden, solange diese durch die Corona-Krise geschlossen bleiben.
12.40 Uhr: Maas dämpft Hoffnungen auf Sommerurlaub
Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hat Hoffnungen auf einen normalen Sommerurlaub gedämpft. "Eine normale Urlaubssaison mit vollen Strandbars und vollen Berghütten wird es diesen Sommer nicht geben können. Das wäre nicht zu verantworten", sagte er in Berlin. Maas schloss aber nicht aus, dass die Grenzen für Touristen vor dem Sommer wieder geöffnet werden. Im Moment gebe es aber noch in vielen Ländern Einschränkungen der Bewegungsfreiheit: "Das sind keine Voraussetzungen, mit denen man überhaupt einen erholsamen Urlaub verbringen kann." Über die geltende weltweite Reisewarnung für Touristen bis zum 3. Mai werde Ende April entschieden.
12.28 Uhr: Maskenpflicht auch in Baden-Württemberg
Auch Baden-Württemberg führt nun eine Maskenpflicht ein. Ab Montag müssen Mund und Nase beim Einkaufen und im Nahverkehr bedeckt sein, wie Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) in Stuttgart sagte. Damit sei aber kein medizinischer Mundschutz gemeint, es gehe nur um einfache Mund-Nasen-Bedeckung. "Notfalls tut es auch ein Schal", sagte Kretschmann. Man habe festgestellt, dass sich zu wenige Menschen an die bislang geltende dringende Empfehlung zum Tragen von Masken halten, begründete er den Schritt. Sachsen hat bereits eine Maskenpflicht eingeführt, Mecklenburg-Vorpommern und Bayern wollen in der kommenden Woche nachziehen.
12.12 Uhr: Gillamoos in Abensberg fällt aus
Der Gillamoos 2020 wird auf nächstes Jahr verschoben. Das hat die Stadt Abensberg auf ihrer Homepage bestätigt. Über weitere Maßnahmen erde man Anfang Mai detailliert informieren. Das Gillamoos-Volksfest in Abensberg sollte von 3. bis 7. September stattfinden. Das "Fest der Hallertau", ist einer der ältesten und größten Jahrmärkte im Freistaat und ist über Bayerns Grenzen hinaus bekannt für die markigen Reden bedeutender bayerischer und deutscher Politiker. Auf der Pressekonferenz, bei der es hauptsächlich um die Absage des Oktoberfests gegangen war, hatte Ministerpräsident Söder die Gillamoos-Absage bereits angedeutet: "Es geht nicht nur um das Oktoberfest, wir haben noch einige andere Feste, die auch kurz um die Zeit sind, sei es Gillamoos oder andere, über die wir hier ähnlich entscheiden müssen."
11.58 Uhr: Österreichs Tourismus bricht ein
Das vorzeitige Ende der Wintersaison aufgrund der Coronavirus-Pandemie hat dem Tourismus in Österreich laut einer ersten Einschätzung einen Umsatzverlust von 1,8 Milliarden Euro beschert. Das abrupte Saisonende Mitte März habe zu einem Rückgang der Gästezahlen um 8,1 Millionen und der Übernachtungen um 7,4 Millionen geführt, so die Erhebung eines Marktforschungsinstituts. Am stärksten betroffen sei Tirol.
Der Fachverband der Seilbahnwirtschaft forderte einen Rettungsplan, es drohe ein wirtschaftliches und soziales Desaster.
11.47 Uhr: Frankfurt a. M. und Potsdam wollen Maskenpflicht ab Montag
Die hessische Metropole Frankfurt am Main hält Schutzmasken in öffentlichen Verkehrsmitteln und beim Einkaufen für unverzichtbar. Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) erklärte: "Wir müssen am kommenden Montag, wenn die ersten Kinder wieder in die Schule gehen, in Frankfurt einen obligatorischen Nasen- und Mundschutz im öffentlichen Verkehrsmitteln und beim Einkaufen einführen." Man wolle dies gemeinsam mit dem Land so regeln.
In Brandenburgs Landeshauptstadt Potsdam steht die Maskenpflicht schon fest. Ab kommendem Montag müssten in Geschäften und im öffentlichen Nahverkehr Alltagmasken getragen werden, teilte die Stadtverwaltung mit.
11.27 Uhr: Italien lockert Corona-Maßnahmen
Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte will bis zum Wochenende weitere Lockerungen der strengen Corona-Maßnahmen bekannt geben. Die Phase 2 der Lockerungen, die ein langsames Hochfahren der italienischen Wirtschaft und des öffentlichen Lebens ermöglichen soll, werde am 4. Mai in Kraft treten, schrieb Conte auf Facebook. Die am 9. März verhängte Ausgangssperre gilt noch bis zum 3. Mai.
Vor einer Woche durften in Italien neben Supermärkten und Apotheken bereits erste Buchhandlungen und Wäschereien wieder öffnen. Italien ist neben Spanien das am schwersten von der Pandemie betroffene Land Europas. Am Montag war die Zahl der Infizierten aber erstmals auf 108.237 zurückgegangen. Mehr als 24.100 Menschen starben bereits nach einer Infektion mit dem Coronavirus.
11.12 Uhr: Bayern hat deutlich weniger Gäste aus China
Das Coronavirus hat schon vor seiner großflächigen Verbreitung in Deutschland den bayerischen Tourismus beeinträchtigt. So seien bereits im Februar 2020 die Gästezahlen aus China regelrecht eingebrochen, teilte das Landesamt für Statistik mit. Gerade mal 10.028 Gäste aus China seien registriert worden, ein Minus gegenüber dem Vorjahresmonat von 69,3 Prozent. Die Zahl der Übernachtungen sank im Vorjahresvergleich um 64,9 Prozent. Besonders betroffen waren München und Füssen - wegen der Nähe zu Schloss Neuschwanstein. In Füssen brachen die Gäste- und Übernachtungszahlen um über 90 Prozent ein.
10.39 Uhr: Für RKI kein Ende der Pandemie absehbar
Deutschland habe "in den vergangenen Wochen einiges erreicht", sagte der Vize-Präsident des Robert-Koch-Instituts, Lars Schaade, heute in Berlin: "Aber ernst ist die Situation dennoch immer noch." Ein Ende der Epidemie sei "nicht in Sicht". Es sei daher wichtig, die Lage weiterhin ernst zu nehmen und die Auflagen einzuhalten - trotz der ersten Lockerungen.
Die Vereinbarungen zwischen Bund und Ländern über erste Lockerungen im öffentlichen Leben seien "ein vernünftiger Kompromiss", so Schaade. Rein epidemiologisch betrachtet müssten die scharfen Auflagen zwar eigentlich erhalten bleiben. Aber es gebe auch gesellschaftliche Aspekte, die zu berücksichtigen seien. Wichtig sei, dass die Entwicklung der Fallzahlen "in einem sicheren Bereich" bleibe.
Die Behandlungskapazitäten für Coronavirus-Patienten in Deutschland sind nach Angaben des Robert-Koch-Instituts ausreichend. "Bei derzeitigem Stand sind keine Engpässe in den nächsten Tagen absehbar", so Schaade. Dies könne sich aber jederzeit ändern und sei regional unterschiedlich. Festzustellen seien zunehmende Ausbrüche in Alters- und Pflegeheimen.
10.25 Uhr: Französische Forscher warnen vor zweiter Infektionswelle
Wissenschaftler warnen in Frankreich vor zu weitgehenden Lockerungen nach dem Ende der Ausgangsbeschränkungen am 11. Mai. In dem Land werden sich Berechnungen der Forscher zufolge bis dahin 3,7 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert haben. Das entspreche 5,7 Prozent der Bevölkerung und sei nicht ausreichend, um eine zweite Welle der Pandemie zu verhindern. Es müssten etwa 70 Prozent der Bevölkerung immun sein, damit die Epidemie allein durch Immunität kontrolliert werden könnte.
"Unsere Ergebnisse deuten daher stark darauf hin, dass ohne einen Impfstoff die Herdenimmunität allein nicht ausreicht, um eine zweite Welle am Ende der Ausgangsbeschränkungen zu vermeiden. Wirksame Kontrollmaßnahmen müssen über den 11. Mai hinaus aufrechterhalten werden", schreiben die Autoren.
Frankreich ist schwer getroffen von der Coronavirus-Pandemie und zählt mehr als 20.000 Tote. Die strengen Ausgangsbeschränkungen sollen ab dem 11. Mai schrittweise gelockert werden.
10.08 Uhr: EU-Industriekommissar will 1,6 Billionen für Wiederaufbau
Wegen der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie könnten für den Wiederaufbau in Europa rund 1,6 Billionen Euro benötigt werden. Das sagte EU-Industriekommissar Thierry Breton dem französischen Sender BFM TV. Zusammen mit Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni arbeite er an einem Hilfspaket in dieser Größenordnung. Das würde rund zehn Prozent der EU-Wirtschaftsleistung entsprechen. Wie sich der Wiederaufbaufonds finanzieren soll, ist in der EU aber umstritten. Mehrere Länder fordern gemeinsame Anleihen, andere wollen dafür den Mittelfrist-Haushalt nutzen.
Breton ergänzte, oberste Priorität sei es, kleineren und mittelständischen Unternehmen unter die Arme zu greifen. Größere Hilfen seien zudem für die Tourismusbranche nötig. Dem Binnenmarkt drohen Breton zufolge noch für Monate starke Einschränkungen. Er gehe davon aus, dass die Grenzen im Schengen-Raum auch im Sommer weitgehend geschlossen bleiben.
09.51 Uhr: Weiter Kritik an Merkel-Aussage zu "Öffnungsdiskussionsorgien"
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) bekommt für ihre Kritik an "Öffnungsdiskussionsorgien" weiter Gegenwind - auch aus der eigenen Partei. Unionsfraktionsvize Carsten Linnemann sagte im RTL-Fernsehen: "Im Gegenteil: Ich finde, dieses Land braucht eine Debatte darüber." Die Fragen nach Lockerungen stünden im Raum und müssten deshalb auch öffentlich diskutiert werden, sagte der CDU-Politiker.
Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Wolfgang Kubicki griff Merkel im ZDF-"Morgenmagazin" heftig an: "Was mich stört und was ich unverschämt finde, ist, dass sie als Bundeskanzlerin erklärt, man dürfe keine Diskussionen darüber führen, inwiefern man zu Lockerungen kommt." Diskussionen seien ein "grundlegendes Recht jedes einzelnen".
Merkel hatte am Montag die Diskussionen über weitergehende Lockerungen der Beschränkungen im Kampf gegen das Coronavirus scharf kritisiert und von "Öffnungsdiskussionsorgien" in einigen Bundesländern gesprochen.
09.05 Uhr: Oktoberfest 2020 findet nicht statt
Das Oktoberfest findet in diesem Jahr wegen der Corona-Krise nicht statt. "Wir sind überein gekommen, dass das Risiko schlicht zu groß ist", erklärte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit OB Dieter Reiter (SPD) in München. "So lange es keinen Impfstoff gibt und keine Medikamente, muss besonders aufgepasst werden", sagte Söder. Insofern gelte gerade bei Festen besondere Vorsicht.
"Das ist ein trauriger Tag für mich", erklärte Reiter, auch aus ökonomischer Sicht sei die Entscheidung schwierig, er sei sich mit Söder aber einig, dass man in der derzeitigen Situation "keine andere Entscheidung treffen" könne. Man sei sich sicher, dass der Stadt München auch keine Schadensersatzansprüche durch Schausteller drohten.
Auch das Zentrale Landwirtschaftsfest wird nicht stattfinden, so Reiter, das habe er mit dem Bayerischen Bauernverband bereits erörtert.
08.55 Uhr: Politik streitet über Bundesliga-Geisterspiele
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat sich erneut gegen den baldigen Neustart der Fußball-Bundesliga ausgesprochen.
"Die Bundesliga würde mehrere zehntausend Tests verbrauchen, die in Pflegeeinrichtungen und Schulen fehlen", schrieb der Politiker auf Twitter. "Dazu würden Fantreffen Infektionsketten anstoßen. Auch ist unklar, weshalb dann andere Sportarten warten müssen. Niemand braucht Brot und Spiele." Schon vor dem Treffen der Sportminister am Montag hatte der SPD-Mann geschrieben: "Der Druck für eine Lex Bundesliga schadet jetzt."
Am 9. Mai könnte die Bundesliga nach fast zwei Monaten Corona-Auszeit ihre Saison fortsetzen. Dieses Datum hatten die Ministerpräsidenten Markus Söder (Bayern) und Armin Laschet (Nordrhein-Westfalen) am Montag in einer Live-Sendung der "Bild" ins Gespräch gebracht. Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn verschließt sich offenbar dem Wiederbeginn nicht und spricht von einem "Stück Normalität, wenn auch im leeren Stadion".
07.48 Uhr: Über 4.500 Corona-Tote in Deutschland
In Deutschland ist die Zahl der gemeldeten Corona-Infektionen nach Angaben des Robert-Koch-Instituts auf 143.457 gestiegen. Zudem seien 194 weitere Menschen gestorben, insgesamt liege die Zahl der Toten damit bei 4.598. Etwa 95.200 an Covid-19 Erkrankte seien inzwischen genesen, das sei ein Plus von 3.700 im Vergleich zum Vortag.
07.41 Uhr: Corona-Krise bringt Freizeitparks in Existenznot
Wegen der Corona-Krise droht manch ein Freizeitpark pleite zu gehen. Wenn auf den ausgefallenen Saisonstart in den Osterferien ein Besuchsverbot in den Sommerferien folgen sollte, könnte das für rund 40 Prozent der Parks das Aus bedeuten, sagte der Geschäftsführer des Verbands Deutscher Freizeitparks und Freizeitunternehmen (VDFU), Jürgen Gevers: "Mit rund sieben Monaten, in denen Geld verdient wird, ist die Saison kurz." Seine Mitglieder hätten akute Probleme mit der Finanzierung. Die Sofortmittel der Regierung reichten nicht aus.
20. 000 Arbeitsplätze inklusive Zulieferer sind laut VDFU-Geschäftsführer Gevers mit der Branche in Bayern verknüpft, deutschlandweit 150.000. Gerade Parks mit Tieren könnten die laufenden Kosten nicht einfach absenken.
Konkret bedeutet das zum Beispiel Kurzarbeit, wie die Geschäftsführerin des Legolands in Günzburg, Manuela Stone, der Deutschen Presse-Agentur sagte: "Derzeit sind über 700 saisonale wie fest angestellte Mitarbeiter in Kurzarbeit Null mit Aufstockung des gesetzlichen Betrags um den freiwilligen, arbeitgeberseitigen Zuschuss."
06.35 Uhr: Fußballer-Gewerkschaft wehrt sich gegen Dauer-Isolation
Die Spielergewerkschaft VDV hat sich gegen eine mögliche Dauer-Isolation von Profi-Fußballern ausgesprochen. Im Falle der Wiederaufnahme des Spielbetriebs mit Geisterspielen stünden die Spieler einer Isolierung skeptisch gegenüber, sagte VDV-Geschäftsführer Ulf Baranowsky der Deutschen Presse-Agentur. Die Arbeitsverträge würden derartige Quarantäne-Lager nicht vorsehen. "Die Spieler bezweifeln zudem, dass sich dadurch das Infektionsrisiko ganz erheblich reduzieren ließe", betonte er.
"Die Spieler möchten natürlich auch, dass der Ball möglichst bald wieder rollen kann", sagte Baranowsky, allerdings nur unter der Voraussetzung, dass dies aus medizinischer Sicht verantwortbar sei. Im Training werde schon jetzt auf Hygiene und Abstandsregelungen geachtet. "Es gilt das Motto: Torschussübungen statt Zweikampfschulungen."
05.41 Uhr: Ölpreis dreht wieder leicht ins Plus
Nach seinem historischen Absturz zu Wochenbeginn ist der Ölpreis im frühen Handel am Dienstag wieder nach oben geklettert. Auf den asiatischen Marktplätzen verließ der Preis für das Barrel der US-Referenzsorte WTI den Negativbereich und stieg auf 1,10 Dollar pro Barrel (159 Liter).
Angesichts der geringen Nachfrage wegen der Coronavirus-Pandemie hatte der Preis für WTI am Montag einen beispiellosen Tiefflug erlebt - erstmals in seiner Geschichte rutschte der Preis ins Minus. An der New Yorker Börse lag der Schlusspreis bei minus 37,63 Dollar pro Barrel. Das bedeutete, dass Händler bereit waren, Käufern Geld für die Abnahme des Rohöls zu bieten.
03.15 Uhr: Trump setzt Einwanderung aus
US-Präsident Donald Trump will die Einwanderung in die USA wegen des Coronavirus vorerst stoppen. "Angesichts des Angriffs durch den unsichtbaren Feind und um die Jobs unserer großartigen amerikanischen Bürger zu schützen, werde ich eine Präsidentenverfügung unterschreiben, um die Einwanderung in die Vereinigten Staaten vorübergehend auszusetzen", kündigte Trump auf Twitter an. Einzelheiten teilte Trump nicht mit.
Montag, 20. April 2020
21.30 Uhr: Biennale in Venedig findet wie geplant im September statt
Trotz der Corona-Pandemie werden die Internationalen Filmfestspiele von Venedig wie geplant im September stattfinden. Die 77. Auflage des ältesten Filmfests der Welt unter Leitung von Alberto Barbera werde vom 2. bis 12. September abgehalten, teilte ihr Veranstalter, La Biennale di Venezia, am Montag mit.
Auch der Termin für die 17. Internationale Architektur-Biennale vom 29. August bis 29. November bleibt demnach bestehen.
21.05 Uhr: Münchner Sommer ohne Tollwood
Normalerweise ist das Tollwood Sommerfestival ein Höhepunkt im Münchner Kulturkalender. Doch dieses Jahr müssen die Besucher darauf verzichten. "Schweren Herzens, aber mit größtem Verständnis müssen wir die Absage des Festivals mitteilen", sagte die Festivalleiterin Rita Rottenwallner am Montag in München.
Ursprünglich sollte das Sommer-Tollwood vom 24. Juni bis 19. Juli stattfinden. Aktuell arbeite das Team daran, das für 2020 geplante Programm auf das Festival 2021 zu verlegen, teilten die Veranstalter mit. Im kommenden Jahr ist das Festival zwischen dem 23. Juni und dem 18. Juli 2021 geplant.
20.45 Uhr: Künstlerverbände in Bayern begrüßen Soforthilfe des Freistaats
Künstlerverbände in Bayern haben die von der Staatsregierung beschlossenen Zuschüsse für die rund 30.000 Kunstschaffenden im Freistaat begrüßt. So soll es 1.000 Euro pro Monat für alle geben, die in der Künstlersozialkasse organisiert sind.
Dieses Geld, das für drei Monate gezahlt werden soll, könne viele Existenzen retten, sagt Niels Klaunick vom Netzwerk "Freie Szene München" und vom Verband "Freie Kinder- und Jugendtheater" in der Landeshauptstadt. Er hofft, dass diese Soforthilfe schnell und bedingungslos gezahlt werde. "Wichtig ist uns, dass wir im Blick behalten, dass nicht wieder größere Gruppen durch das Netz fallen und durch Formalitäten ausgeschlossen werden," sagte Klaunick dem BR.
Mit der angekündigten Hilfe seien sehr viele Existenzen für die nächsten Monate gesichert, betonte auch Christian Schnurer vom Verband der Bildenden Künstler in Bayern. Damit stehe der Freistaat zu seinem Wort, dass die Künstlerinnen und Künstler nicht nur ein „nice to have“ seien.
20.20 Uhr: Maskenpflicht in Thüringen ab Freitag
In Thüringen soll ab Freitag in allen Geschäften und im öffentlichen Nahverkehr eine Maskenpflicht gelten. Das sagte Regierungssprecher Günter Kolodziej am Montagabend der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatte die "Thüringer Allgemeine" (Dienstag) darüber berichtet.
20.05 Uhr: Zahl der Corona-Infektionsfälle in Italien erstmals gesunken
Gute Nachrichten aus Italien: Die Zahl der Corona-Infektionsfälle in dem am schwersten von der Pandemie betroffenen Land Europas ist erstmals zurückgegangen. Wie die Zivilschutzbehörde in Rom mitteilte, sank die Zahl der landesweit an einer Corona-Infektion leidenden Menschen am Montag auf 108.237. Am Sonntag hatte es noch 20 Infektionsfälle mehr gegeben.
"Dies ist das erste Mal, dass es eine positive Entwicklung gibt", sagte Zivilschutzchef Angelo Borrelli bei einer Pressekonferenz in Rom.
19.35 Uhr: Autozulieferer Leoni erhält Staatshilfe in dreistelliger Millionenhöhe
Der angeschlagene Autozulieferer Leoni mit Sitz in Nürnberg erhält in der Coronakrise Staatshilfe. Der Bund und die Länder Bayern, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen hätten einen Kredit in Höhe von 330 Millionen Euro bewilligt, teilte Leoni mit.
Aufgrund der Coronakrise war das Geschäft dem Unternehmen zufolge rapide eingebrochen. Leoni musste mehrere Werke in Europa, Nordafrika und den USA schließen, in Deutschland wurde Kurzarbeit beantragt.
Durch die Staatshilfe bekommt der Autozulieferer wieder finanziellen Spielraum. Seit einiger Zeit schon hat Leoni mit rückläufigem Gewinn zu kämpfen. Im vergangenen Jahr musste der Konzern einen Verlust von 66 Millionen Euro verbuchen. Als Grund nannte Leoni vor allem die schwächere Nachfrage der Automobilindustrie. Auch Pannen bei einem Werk in Mexiko sowie Kosten für Umstrukturierungen belasteten das Ergebnis.
18.56 Uhr: Vatikan verschiebt Weltjugendtag und Weltfamilientreffen
Wegen der Coronavirus-Pandemie hat Papst Franziskus den Weltjugendtag und das Weltfamilientreffen um jeweils ein Jahr verschoben. Der Weltjugendtag in Lissabon werde nun im August 2023 und das internationale Treffen der Familien in Rom im Juni 2022 stattfinden, teilte ein Vatikan-Sprecher mit. Im Vatikanstaat selbst wurde inzwischen der neunte Fall eines Geistlichen oder Mitarbeiters des Heiligen Stuhls registriert, der positiv auf den Corona-Erreger getestet worden sei, hieß es.
18.29 Uhr: Deutlicher Rückgang der Neuinfektionen in Italien
Italien meldet einen deutlichen Rückgang der Zahl der Neuinfektionen. Diese seien um 2.256 gestiegen, teilte das Katastrophenschutzamt mit. Am Vortag lag der Wert noch bei 3.047. Insgesamt sind 24.114 Todesfälle bekannt - die zweithöchste Zahl weltweit nach den USA - und 181.228 Infektionen.
18.19 Uhr: Piazolo: Schüler vor Sommer zurück in die Schulen
Bayerns Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) hat betont, dass es sein Ziel sei, die Schüler vor dem Sommer in die Schulen zu bekommen. Wie genau, sei eine Frage der Organisation, so Piazolo im Interview mit dem Rundschau Magazin. "Wir müssen weiter natürlich die Hygienevorschriften einhalten. Wir müssen auch sehen, dass nicht jede Lehrerin und jeder Lehrer in die Schule kommen wird, aber das Ziel ist es, unsere Schülerinnen und Schüler auch wieder ordentlich zu beschulen“, so der Minister. Piazolo bestätigte, dass Abiturienten keine Klausuren mehr schreiben müssen. Sie sollen sich ganz auf das Abitur konzentrieren können. Schülern anderer Schularten könnten allerdings noch freiwillige oder verpflichtende Prüfungen angeboten werden.
18.16 Uhr: Krisenstab der Bundesregierung besorgt über Extremisten
Die Corona-Krise belebt nach Einschätzung des Krisenstabs der Bundesregierung die Aktivitäten von Links- und Rechtsextremisten. "Extremistische Gruppen nutzen die Krise zur Verstärkung ihrer jeweiligen ideologischen Narrative", heißt es im Lagebericht des Krisenstabes von Innen- und Gesundheitsministerium, der der Agentur Reuters vorliegt. Die linke Szene empfinde die Maßnahmen gegen die Epidemie als Repression und als Weg in den Überwachungsstaat und rufe zum Widerstand auf. Die Rechten gäben Minderheiten die Schuld an der Ausbreitung des Virus.
18.15 Uhr: Brasiliens Präsident will Corona-Beschränkungen aufheben
Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat eine Aufhebung der Corona-Beschränkungen noch diese Woche gefordert. "Diese restriktiven Maßnahmen sind in einigen Staaten übertrieben, sie haben ihr Ziel nicht erreicht", sagte Bolsonaro in Brasília. Schätzungsweise 70 Prozent der Brasilianer würden sich ohnehin anstecken: "Es hat keinen Sinn, davor weglaufen zu wollen." Bolsonaro hat wiederholt die von Regional- und Kommunalbehörden verhängten Ausgangsbeschränkungen kritisiert. Der ultrarechte Präsident hatte sich am Sonntag einer Protestaktion gegen die Corona-Auflagen angeschlossen, bei der eine Militärintervention und die Schließung des Parlaments gefordert wurde.
Am Donnerstag hatte Bolsonaro den populären Gesundheitsminister Luiz Henrique Mandetta entlassen. Der Minister hatte versucht, strikte Corona-Auflagen durchzusetzen. Brasilien ist das lateinamerikanische Land mit der höchsten Zahl von registrierten Coronavirus-Infektionen. Bis Sonntag wurden mehr als 38.000 Fälle gezählt, mehr als 2400 Menschen starben.
18.07 Uhr: 16.500 Corona-Opfer in Großbritannien
In Großbritannien hat sich die Zahl der nach einer Coronavirus-Infektion gestorbenen Krankenhauspatienten auf mehr als 16.500 erhöht. In den vergangenen 24 Stunden gab es 449 weitere Todesopfer, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Die Zahl der Infektionsfälle liegt inzwischen bei 124.743 - ein Anstieg von 4.676 im Vergleich zum Vortag. Es handelt sich um die niedrigste Todesfallzahl an einem Tag in Großbritannien seit zwei Wochen.
18.05 Uhr: 41.000 Tote in den USA - Viele Infektionen auch in Chicago
Die Zahl der Todesfälle in den USA steigt nach Reuters-Daten auf mehr als 41.000. Zudem sind mehr als 756.000 Infektionen bekannt. Bislang ist der Bundesstaat New York am stärksten betroffen. Allerdings bilden sich den Angaben zufolge neue Schwerpunkte in Chicago, Boston und Philadelphia heraus. Der Gouverneur von New York erwartet angesichts des besseren Wetters in dem US-Bundesstaat eine Zunahme der Infektionen. "Man kann den Leuten nur für eine bestimmte Zeit sagen 'bleibt zu Hause und schließt die Tür ab'", sagt Gouverneur Andrew Cuomo. Er spricht von 478 neuen Todesfällen nach 507 am Vortag. Die Zahl der Behandlungen im Krankenhaus liege mit 16.213 geringfügig tiefer.
17.40 Uhr: Bundesliga-Geisterspiele ab 9. Mai denkbar
Die Ministerpräsidenten von Bayern und Nordrhein-Westfalen halten einem Bericht zufolge Bundesliga-Spiele ohne Publikum ab dem 9. Mai für möglich. "Ja, der 9. Mai ist ein denkbarer Termin, wo man starten könnte", zitiert die "Bild"-Zeitung NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU). Voraussetzung sei, dass es ein durchdachtes Konzept gebe, betonte Laschet. Sein bayerischer Kollege Markus Söder (CSU) erklärt demnach, es sei möglich, dass man es "frühestens ab 9. Mai" Geisterspiele wagen könnte: "Ein Wochenende mit Fußball ist deutlich erträglicher als ein Wochenende ohne Fußball."
17.29 Uhr: Bayern weitet Notbetreuung aus
Bayern weitet die Notbetreuung an Kitas, bei Tagesmüttern und in sogenannten Heilpädagogischen Tagesstätten ab kommenden Montag (27. April) aus. Familienministerin Carolina Trautner (CSU) sagte, dass es vor allen Dingen darum gehe, "erwerbstätige Alleinerziehende zu entlasten". Konkret bedeutet die Ausweitung, dass nun auch alle erwerbstätigen Alleinerziehenden ihre Kinder in eine Notbetreuung bringen dürfen - unabhängig davon, ob ihre Berufe zur kritischen Infrastruktur zählen oder nicht. Bei zwei Elternteilen genüge es weiter, wenn nur einer in der kritischen Infrastruktur arbeite. Die Heilpädagogischen Tagesstätten der Jugendhilfe würden nun "wegen des hohen pädagogischen und therapeutischen Förderbedarfs der dort betreuten Kinder" von den Betretungsverboten ausgenommen. In Heilpädagogischen Tagesstätten mit behinderten Kindern seien Einzelfallentscheidungen in Abstimmung mit den Bezirken zum Wohl der Kinder und Familien möglich.
Trautner sagte, dass bayernweit nur etwa 12.700 Kinder eine Notbetreuung in Anspruch genommen haben. Dies entspreche einer Quote von rund zwei Prozent der regulär betreuten Kinder.
17.14 Uhr: Drosten besorgt über unerwartete Wucht der Infektionswelle
Der Berliner Virologe Christian Drosten hat sich besorgt über möglicherweise bisher unbemerkte Effekte bei der Ausbreitung des Coronavirus geäußert. Noch zeigten sich verschleppte einzelne Fälle - zum Beispiel durch Reisen, Besuche oder Treffen aus Ausnahme-Gründen - nicht in den Zahlen, sagte Drosten im NDR-Podcast. Neben dem örtlichen Phänomen rechne er noch mit einem anderen Effekt: mit der Zeit zunehmend betroffenen älteren Altersgruppen, etwa Infektionsketten unter 65- oder 70-Jährigen, "weil eben doch man sich im Freundeskreis hier und da noch mal weiter trifft" oder weil Großeltern eben doch besucht würden. "Ich erwarte, dass es zu diesen Effekten kommt. Das sind Diffusionseffekte, die fast zwangsläufig sind", sagte der Charité-Experte. Wenn die sogenannte Reproduktionszahl nach Lockerung der Maßnahmen wieder über 1 kommen sollte, also ein Infizierter wieder mehr als einen anderen Menschen ansteckt, könne die Epidemietätigkeit in nicht erwarteter Wucht wieder losgehen, so Drosten.
16.52 Uhr: Morgen Pressekonferenz zum Oktoberfest
Die Entscheidung über eine mögliche Absage des Münchner Oktoberfests steht kurz bevor. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) lädt für Dienstag um 09.00 Uhr zu einer Pressekonferenz mit dem Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) "zum Sachstand des diesjährigen Oktoberfests" ein. Beide Politiker haben bereits klar gemacht, dass sie sich kaum vorstellen können, das das größte Volksfest der Welt angesichts der Coronavirus-Pandemie stattfinden könne.
Laut "Bild"-Zeitung findet das Oktoberfest nicht statt. Eine offizielle Bestätigung dafür war zunächst nicht zu erhalten. Wolfgang Wittl, Sprecher von Ministerpräsident Markus Söder, wollte das dem BR gegenüber nicht bestätigen. "Davon weiß ich nichts" so Wittl wörtlich.
Zur Wiesn strömen jedes Jahr rund sechs Millionen Besucher aus dem In- und Ausland in die bayerische Landeshauptstadt. BR24 wird die Pressekonferenz live übertragen.
Es wäre im Übrigen nicht die erste Absage des Oktoberfestes – und auch nicht die erste wegen einer Epidemie. Eine Chronologie der Absagen seit 1810 finden Sie hier.
16.14: Giffey will schrittweise Öffnung der Kitas bis zum Sommer
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) will eine schrittweise Öffnung der Kitas bis zum Sommer erreichen. Mit der von vielen betroffenen Eltern gewünschten Öffnung solle nicht bis zum Beginn des neuen Kita-Jahres im August gewartet werden, sagte Giffey in Berlin. Die langsame Rückkehr zum Betreuungsbetrieb werde aber auch vom weiteren Verlauf der Corona-Pandemie abhängen. Es müssten die Perspektiven von Eltern, Kindern, aber auch den Erziehern berücksichtigt werden, sagte die Ministerin. "Natürlich muss es um den Gesundheitsschutz und den Arbeitsschutz geschehen." Giffey regte zudem an, besonders in großen Städten unter bestimmten Voraussetzungen auch wieder Kinderspielplätze zugänglich zu machen. Kinder bräuchten frische Luft und Bewegung. Auf dem Land sei dies ein kleineres Problem.
In Norwegen sind seit Montag die Kitas wieder geöffnet. Die Kinder, die wegen der Coronavirus-Pandemie einen Monat zu Hause bleiben mussten, werden zunächst aber nur in Kleingruppen betreut. In einer Woche sollen in Norwegen auch die Grundschulen wieder öffnen.
15.56 Uhr: Merkel warnt vor voreiligen Lockerungen
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat davor gewarnt, mit voreiligen Öffnungen und Lockerungen "sehenden Auges" einen Rückfall in der Coronavirus-Krise zu riskieren. "Wir müssen wachsam und diszipliniert bleiben", sagte Merkel in Berlin. Sie sage dies wissend um die Not vieler Menschen, etwa der Alleinerziehenden, der Gastronomie und der vielen Künstler. Sollten die Infektionszahlen nach den ersten Öffnungen wieder stark steigen, müssten die scharfen Einschränkungen und der "Shutdown" wieder verhängt werden. Dies wolle sie unter allen Umständen vermeiden, auch im Interesse der Wirtschaft.
15.04 Uhr: Telefon-Krankschreibung doch weiter möglich
Krankschreibungen wegen Erkältungen sind in der Corona-Krise nun doch weiterhin auch per Telefon möglich. Das teilte der Vorsitzende des Gemeinsamen Bundesausschusses im Gesundheitswesen, Josef Hecken, mit. Ärzte und Experten hatte den Schritt scharf kritisiert. Mehr dazu finden Sie hier.
14.58 Uhr: Bessere Ausstattung für Gesundheitsämter
Die Bundesregierung will die Gesundheitsämter besser ausstatten, um die Infektionsketten bei der Corona-Ausbreitung besser nachverfolgen zu können. Dafür bietet der Bund den Behörden eine bessere personelle und digitale Ausstattung an, wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) nach Beratungen des Corona-Kabinetts sagte.
Die Nachverfolgung funktioniere bei den derzeitigen Zahlen der Neuinfektionen zwar gut, betonte Spahn. Aber es müsse "auch dann funktionieren, wenn die Zahlen möglicherweise wieder steigen". Je 20.000 Einwohner soll es dem Beschluss des Corona-Kabinetts zufolge fünf Mitarbeiter im öffentlichen Gesundheitsdienst geben. Zudem kündigte Spahn ein Programm an, mit dem Medizinstudenten nach entsprechender Schulung zur Kontaktverfolgung bei den Ämtern eingesetzt werden sollen.
14.26 Uhr: 38.232 Coronavirus-Fälle in Bayern
Die Zahl der mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 infizierten Menschen ist in Bayern auf inzwischen 38.232 gestiegen. Dies teilte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Erlangen (Stand 10.00 Uhr) auf seiner Homepage mit. Die Zahl der Toten, die mit dem Virus infiziert waren, stieg auf 1.299.
13.59 Uhr: Berlin reagiert zurückhaltend auf Tourismuspakt
Die Bundesregierung hat zurückhaltend auf Überlegungen aus Österreich zu einem Tourismuspakt mit Deutschland für den Sommer reagiert. Es sei der Regierung bewusst, dass die Tourismusbranche derzeit sehr leide, sagt eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums. Im Moment sei es aber das Wichtigste, die Ausbreitung des Virus zu stoppen. In Österreich haben Regierungsmitglieder Gespräche mit Deutschland angeregt, um über eine Öffnung der Grenzen im Sommer auch für Touristen zu reden.
12.44 Uhr: Drosten mit Sonderpreis für Corona-Kommunikation geehrt
Der Berliner Virologe Christian Drosten wird mit einem "Sonderpreis für herausragende Kommunikation der Wissenschaft in der Covid19-Pandemie" geehrt. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Stifterverband würdigten in Berlin den Direktor des Instituts für Virologie der Berliner Charite damit für seine "außerordentlichen Leistungen für Wissenschaft und Gesellschaft angesichts einer dramatischen Pandemieentwicklung". Der Preis ist den Angaben zufolge mit 50.000 Euro dotiert und wird nur einmalig vergeben.
12.24 Uhr: Bayerischer Hausärzteverband für Krankschreibungen per Telefon
Der Bayerische Hausärzteverband empfiehlt seinen Mitgliedern weiterhin, Patienten mit Verdacht auf eine Corona-Infektion auch per Telefon Krankschreibungen auszustellen. Damit widersetzt sich der Verband einem Beschluss aus Berlin, wonach eine entsprechende Ausnahmeregelung heute ausläuft. Das oberste Entscheidungsgremium im deutschen Gesundheitswesen, der Gemeinsame Bundesausschuss, hatte gegen die Stimmen der Ärztevertreter am Freitag beschlossen, dass die Regelung nicht verlängert wird, wonach bei leichten Atemwegserkrankungen Patienten eine Krankschreibung erhalten können, auch ohne in eine Praxis zu kommen. Solche Patienten seien aber "im Moment eine Gefahr für die Allgemeinheit“, sagte der Vorsitzende des Bayerischen Hausärzteverbandes, Markus Beier, dem Bayerischen Rundfunk.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kündigte derweil an, mit Krankenkassen und Ärzten noch einmal über das Aus für telefonische Krankschreibungen zu reden. Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) begrüßte, dass Spahn sich in die Debatte einschalte. Huml: Der Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses sei "zum jetzigen Zeitpunkt falsch".
12.15 Uhr: Spanien will EU-Fonds für schwer betroffene Länder
Spanien hat einen EU-Fonds zur Hilfe für die am schwersten von der Coronavirus-Pandemie betroffenen Mitgliedsstaaten vorgeschlagen. Das geht aus einem Regierungsdokument hervor, das der Nachrichtenagentur AP vorlag. Darin steht, der neue Fonds mit einem Umfang von bis zu 1,5 Billionen Euro für die wirtschaftliche Erholung sollte aus Zuschüssen von Mitgliedstaaten schöpfen, um die Staatsverschuldung nicht zu erhöhen. Er sollte durch "dauerhafte EU-Schulden" finanziert werden, hieß es. Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez wolle den Vorschlag bei einer Konferenz der EU-Staats- und Regierungschefs am Donnerstag besprechen, hieß es aus Regierungskreisen. Italien und Spanien gehören zu den am schwersten von der Coronavirus-Pandemie betroffenen EU-Ländern. Spanien hat mehr als 20.000 Todesfälle und knapp 200 000 bestätigte Infektionen.
12.13 Uhr: 500 BAMF-Mitarbeiter helfen in Arbeitsagenturen aus
Um die Bearbeitung vieler Tausend Anträge auf Kurzarbeitergeld zu bewältigen, helfen 500 Mitarbeiter des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) nun bei der Bundesagentur für Arbeit aus. Die freiwilligen Behördenwechsler sollen auch Anträge auf Arbeitslosengeld 1 bearbeiten, also für Menschen, die seit neuestem oder seit weniger als 24 Monaten ihren Arbeitsplatz verloren haben. Die Unterstützung aus dem BAMF ist vorerst auf drei Monate angesetzt.
12.00 Uhr: Bundesbank hält schnelle Erholung der Wirtschaft für unwahrscheinlich
Die Ökonomen der Deutschen Bundesbank erwarten, dass Europas größte Volkswirtschaft wegen der Corona-Krise in eine Rezession stürzt - die Wirtschaft also nicht mehr wächst, sondern schrumpft. Wie schnell und stark es danach wieder aufwärts geht, ist unklar. Die Schwere der Rezession hänge maßgeblich davon ab, wann und in welchem Ausmaß die zur Bekämpfung der Pandemie eingeführten Einschränkungen weiter gelockert und durch Instrumente ersetzt werden können, die die Wirtschaft weniger belasten.
Dass die deutsche Wirtschaft in eine sich selbst verstärkende Abwärtsspirale gerät, erwartet die Notenbank jedoch nicht. Dagegen sprechen aus ihrer Sicht die Geldflut der Europäischen Zentralbank (EZB), milliardenschwere Hilfspakete der Bundesregierung und das ausgebaute System der sozialen Sicherung.
11.41 Uhr: Mehr als 200.000 Ansteckungen in Spanien
In Spanien ist die Zahl der Coronavirus-Infektionen auf 200.210 gestiegen, 4.266 mehr als am Sonntag. Damit hat Spanien nach den USA weltweit die meisten Fälle. Die Zahl der Todesfälle stieg binnen 24 Stunden um 399 auf 20.852 und damit erneut etwas weniger als am Vortag.
11.23 Uhr: Fast 10 Millionen Franzosen in Kurzarbeit
In der Corona-Krise sind laut der französischen Abeitsministerin Pénicaud aktuell 9,6 Millionen Franzosen auf Kurzarbeit angewiesen. Pénicaud sagte dem Sender RTL, das sei eine "bisher noch nie dagewesene" Situation. Fast jeder zweite Arbeitnehmer in der Privatwirtschaft sei betroffen.
11.17 Uhr: Trump drängt Gouverneure zu Corona-Tests
US-Präsident Trump drängt die Bundesstaaten zu schnellen Corona-Tests, um die Einschränkungen für die Wirtschaft und das öffentliche Leben lockern zu können. "Die Gouverneure müssen mehr tun und ihren Job machen", forderte er bei Twitter. Vizepräsident Pence sagte dem Sender Fox News, jeder Bundesstaat habe dafür die nötigen Mittel.
Mehrere Gouverneure der Demokratischen Partei wiesen dies entschieden zurück: Der Gouverneur von Virginia, Ralph Northam, nannte die Angaben aus Washington "wahnhaft" und "unverantwortlich".
11.15 Uhr: Maskenpflicht auch in Mecklenburg-Vorpommern
Mecklenburg-Vorpommern führt ab dem 27. April ebenfalls eine Mundschutzpflicht ein. Dies gelte aber nur für den öffentlichen Nahverkehr, sagt ein Regierungssprecher.
11.11 Uhr: Straubing will Maskenpflicht schon diese Woche
Im niederbayerischen Straubing soll die teilweise Maskenpflicht schon im Laufe dieser Woche eingeführt werden, wie Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Montag in seiner Regierungserklärung in München sagte. Das sei ihm von der Kommune angekündigt worden.
- Alles zum Coronavirus aus Niederbayern finden Sie hier.
11.03 Uhr: Gewerbesteuern brechen ein
Die Einnahmen aus der Gewerbesteuer sind im März drastisch eingebrochen. Das geht aus Zahlen des Bundesfinanzministeriums hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen. Demnach nahmen die Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen 70 Prozent weniger Gewerbesteuern ein als noch vor einem Jahr. Die Einnahmen der Länder aus der Gewerbesteuerumlage sanken um fast 60 Prozent.
10.55 Uhr: Bayern unterstützt Künstler
Die Bayerische Staatsregierung will laut Ministerpräsident Söder die Kunstszene und die Künstler nicht allein lassen. Bayern sei ein Kulturstaat. Deswegen orientiere sich Bayern an Baden-Württemberg und werde Künstlern die nächsten drei Monate 1.000 Euro monatlich zahlen.
10.45 Uhr: Eltern in Bayern müssen vorerst keine Kita-Gebühren zahlen
Eltern sollen laut Bayerns Ministerpräsident Markus Söder angesichts der Schließung von Krippen, Kindergärten und Horten vorübergehend keine Betreuungsgbebühren zahlen müssen. Das gilt laut Söder vorerst für drei Monate.
10.20 Uhr: Söder kündigt Masken-Pflicht für Bayern an
Bayern führt eine Maskenpflicht in allen Geschäften und im öffentlichen Nahverkehr ein. Von kommender Woche an sollen dort Mund-Nasen-Schutz oder auch Schals Pflicht sein. Das hat Ministerpräsident Markus Söder in einer Regierungserklärung im Landtag angekündigt.
Der Bayerische Landtag zum Coronavirus: hier.
9.26 Uhr: Merkel warnt vor "Öffnungsdiskussionsorgien"
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Diskussionen über weitergehende Lockerungen der Beschränkungen im Kampf gegen das Coronavirus außergewöhnlich scharf kritisiert. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen machte Merkel in einer Schaltkonferenz des CDU-Präsidiums deutlich, wie unzufrieden sie sei, dass die Botschaft vorsichtiger Lockerungen in einigen Ländern zu "Öffnungsdiskussionsorgien" geführt habe. Dies erhöhe das Risiko eines Rückfalls sehr stark.
Sie mache sich größte Sorgen, dass sich die gute Entwicklung bei den Corona-Infektionen wieder umkehre, weil sich zu wenige Menschen an die Kontaktbeschränkungen halten würden, machte Merkel demnach deutlich. Die Diskussion über Lockerungen sei nicht hilfreich.
8.25 Uhr: Deutschland übernimmt Behandlungskosten für Patienten aus Nachbarländern
Der Bund will die Kosten für die Behandlung schwer kranker Corona-Patienten aus EU-Partnerstaaten in deutschen Krankenhäusern übernehmen. Damit demonstriere Deutschland "unser Verständnis von europäischer Solidarität", erklärte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vor der Sitzung des so genannten Corona-Kabinetts, das dazu einen Beschluss fassen soll. Spahns Ministerium bezifferte die erwarteten Kosten auf 20 Millionen Euro.
In Deutschland werden derzeit 200 Corona-Intensivpatienten aus dem Ausland behandelt. Anfragen aus dem Ausland für weitere 40 Schwererkrankte liegen vor.
Die Kostenübernahme gilt nach Ministeriumsangaben für beatmete, intensivmedizinisch behandelte Covid-19-Patienten, die in Deutschland behandelt werden, weil die Kapazitäten in ihren Heimatländern nicht ausreichen. Betroffen sind vor allem Patienten aus Frankreich, Italien und den Niederlanden.
07.00 Uhr: Gentiloni schätzt nötige Hilfen auf 1,5 Billionen Euro
EU-Währungskommissar Paolo Gentiloni glaubt, dass Hilfen in Höhe von 1,5 Billionen Euro nötig sein könnten, um die Coronakrise zu bewältigen. Das sagt er in einem "Spiegel"-Interview. Die Eurogruppe habe Vorschläge in Höhe von mehr als 500 Milliarden Euro auf den Tisch gelegt, um Gesundheitsversorgung und Kurzarbeit zu finanzieren und kleinen und mittleren Unternehmen zu helfen. Damit bleibe noch mindestens eine Billion Euro.
06.42 Uhr: Baumärkte und Gärtnereien sorgen sich vor Ansturm
Nach vier Wochen Zwangspause dürfen die Gärtnereien, Blumenläden, Bau- und Gartenmärkte ab heute auch in Bayern wieder öffnen. Größte Sorge des Bayerischen Gärtnereiverbands (BGV): ein Ansturm von Kunden. "Bitte nicht alle an einem Tag!", sagte Verbandsgeschäftsführer Jörg Freimuth der dpa.
Rund 10.000 Schutzmasken verschickte der Verband am Freitag an seine Mitgliedsunternehmen, weitere 10.000 sollen am Dienstag folgen. Sie sind für die Kunden und das Personal bestimmt. Wie in Supermärkten gibt es Zugangsbeschränkungen und Schutzschilde an den Kassen.
06.10 Uhr: Härtefall-Fonds für Studenten gefordert
Zu Semesterbeginn kritisieren Sozialdemokraten die Haltung von Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU). SPD-Vizefraktionschefin Bärbel Bas sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND), die bisherigen Vorschläge der Ministerin, zinslose Darlehen zu gewähren, reichten nicht aus. Viele Studenten hätten ihre Nebenjobs verloren. Sie bräuchten "wirkliche und unbürokratische Hilfen". Der bildungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Oliver Kaczmarek fordert einen Härtefallfonds, aus dem Studenten Bafög erhalten könnten, die bislang nicht bafögberechtigt sind.
Kritik an Karliczek kommt auch vom Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks, Achim Meyer auf der Heyde: Wenn Studenten ohne Bafög nun einen Kredit aufnehmen müssten, würden sie "doppelt bestraft".
06.07 Uhr: RKI meldet 1.775 neue Corona-Infektionen - 110 Todesfälle
Das Robert-Koch-Institut (RKI) bestätigt insgesamt 141.672 Infektionen mit dem Coronavirus in Deutschland, das ist ein Plus von 1.775 zum Vortag. Weitere 110 Todesfälle wurden gemeldet, insgesamt sind damit bislang 4.404 Menschen an dem Virus gestorben. Genesen sind laut Internetseite des RKI rund 91.500 Menschen, rund 3.500 mehr als am Vortag