Sonntag, 19. Juni 2022
18.49 Uhr: Bundespolizei schnappt Impfpass-Fälscher bei G7-Kontrollen
Bei Grenzkontrollen vor dem G7-Gipfel haben Bundespolizisten in Mittenwald am Grenzübergang zu Österreich einen Impfpassfälscher festgenommen. Im Wagen des Mannes entdeckten die Beamten etliche Blankoimpfpässe, Impfpassaufkleber, einen Stempel und Bescheinigungen für negative Corona-Testergebnisse. Wie die Bundespolizeidirektion München am Sonntag mitteilte, räumte der 67-Jährige ein, den eigenen Impfpass gefälscht und für Bekannte Chargennummern kopiert zu haben. Außerdem stellten die Beamten fest, dass die Staatsanwaltschaft München nach dem Mann wegen Betruges fahndete.
Wegen des G7-Gipfels auf dem bayerischen Schloss Elmau wird noch bis 3. Juli an allen deutschen Grenzen zu den Nachbarländern vorübergehend kontrolliert.
18.25 Uhr: Ärzte mahnen - Weichen für Corona-Regeln im Herbst jetzt stellen
Führende Ärztevertreter haben die Bundesregierung zu deutlich mehr Tempo bei der Festlegung von Corona-Schutzmaßnahmen für den Herbst aufgefordert. Angesichts wieder steigender Inzidenzen und einer für den Herbst erwarteten neuen Welle müsse die Politik rasch handeln, sagte der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery. Der Ärzteverband Marburger Bund forderte, noch vor der Sommerpause die Weichen für eine Neufassung der Corona-Bestimmungen im Infektionsschutzgesetz zu stellen. Nach dem Willen der FDP soll das Gesetz im Sommer beraten, aber erst nach der Bundestagspause angepasst werden, die Anfang September endet. Diesen Zeitplan nannte am Freitag auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD).
16.19 Uhr: Stückl - Ammergauer Passionsspiele können Corona-Probleme bewältigen
Spielleiter Christian Stückl hat sich in der Live-Sendung "Der Sonntags-Stammtisch" im BR-Fernsehen überzeugt gezeigt, dass die Corona-bedingte Verschiebung um zwei Jahre der richtige Weg gewesen sei: "Wenn wir es 2021 gemacht hätten, wären wir wohl auf die Nase gefallen." Nach wie vor würden alle Schauspieler täglich getestet. Deshalb gebe es in Oberammergau im ganzen Landkreis derzeit die höchste Inzidenz. Am vergangenen Dienstag sei Corona dann übers Theater massiv hereingebrochen. Vier Apostel, sieben Mitglieder des Hohen Rats und einige Techniker seien infiziert gewesen. Gefreut habe ihn, dass der Zusammenhalt aktuell so stark sei, dass alle Umbesetzungen geklappt hätten. Die 42. Oberammergauer Passionsspiele finden noch bis 2. Oktober statt.
14.07 Uhr: Nächster Corona-Fall - Ex-Weltmeister Sagan beendet Tour de Suisse
Der dreimalige Straßenrad-Weltmeister Peter Sagan ist zum dritten Mal in 18 Monaten positiv auf Corona getestet worden und musste daher die Tour de Suisse vor der Schlussetappe beenden. «Ich habe keine Symptome und fühle mich gut, aber ich muss das Rennen beenden», schrieb der Slowake auf Twitter. Damit wird es für den Radstar mit Blick auf die am 1. Juli beginnende Tour de France knapp. Vor Sagan, der die dritte Etappe der Schweiz-Rundfahrt gewann, hatten bereits mehr als 40 Fahrer das Rennen wegen der Corona-Welle beenden müssen.
13.27 Uhr: Debatte über neue Maskenpflicht - Buschmann skeptisch
Angesichts wieder steigender Corona-Infektionszahlen gibt es Debatten über eine erneute Maskenpflicht in Innenräumen. Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) äußerte sich dazu am Wochenende in der "Rheinischen Post" skeptisch. Dagegen forderte Weltärztebund-Präsident Frank Ulrich Montgomery, frühzeitig einen wieder wirksameren "Instrumentenkasten" gegen Corona zu beschließen. Die Kommunen drangen auf weiterhin kostenlose Bürgertests.
Buschmann sagte zu Forderungen, bereits für den Sommer wieder mehr Möglichkeiten für eine Maskenpflicht bei hohen Infektionszahlen zu schaffen: "Ich habe nichts gegen die Maske - aber eben freiwillig." Vorschriften müssten "evidenzbasiert und verhältnismäßig sein", hob der FDP-Politiker hervor.
12.20 Uhr: Marburger Bund - Brauchen keine Bürgertests im Sommer
Der Ärzteverband "Marburger Bund" hält kostenlose Corona-"Bürgertests" und Impfzentren im Sommer nicht mehr für erforderlich. "Das Ende der kostenlosen Bürgertests ist nachvollziehbar und konsequent, denn es wurde ja auch die Isolation nach einem Positivtest in die Verantwortung der Bürger gelegt", sagte die Vorsitzende Susanne Johna der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Die Verordnung für kostenlose Bürgertests endet am 30. Juni.
"Was notwendig bleibt, sind Tests in Krankenhäusern und Heimen, und zwar vor Ort, und auch kostenlos für Besucher", erklärte Johna. Das müssten die Einrichtungen erstattet bekommen. "Aber auf kostenlose Testangebote für die Allgemeinheit können wir zumindest vorerst verzichten."
Auch auf Impfzentren "können wir derzeit weitgehend verzichten, denn die Hausärzte haben dafür ausreichend Kapazitäten", sagte Johna. Die Impfinfrastruktur sollte aber nicht komplett abgebaut werden, damit neue Massenimpfungen zu bewerkstelligen seien, etwa, wenn angepasste Vakzine zugelassen werden. "Vor September wird das aber kaum notwendig sein", so die Marburger-Bund-Chefin.
09.47 Uhr: Corona-Welle könnte Tour de France gefährden
Steigende Infektionszahlen in Europa, die Tour de Suisse als Corona-Farce und ein Tour-Champion Tadej Pogacar, der wieder Maske trägt: Weniger als zwei Wochen vor dem Start der Tour de France am 1. Juli herrscht im Radsport höchste Alarmstimmung. Die Corona-Sommerwelle lässt die Branche zittern. "Unserem Sport zuliebe hoffe ich nicht, dass es nur noch eine Lotterie wird", sagte Teamchef Ralph Denk vom Rennstall Bora-hansgrohe der dpa.
08.19 Uhr: Marburger Bund fordert schnellere Corona-Beschlüsse
Der Ärzteverband "Marburger Bund" fordert schnellere Beschlüsse für Corona-Schutzmaßnahmen für den Herbst. "Ich plädiere dringend dafür, noch vor der Sommerpause die Weichen zu stellen, sonst setzt sich die Politik unter erheblichen Druck", so Susanne Johna, Erste Vorsitzende des Marburger Bundes. Es wäre verantwortungslos, Ende September in eine Regelungslücke zu schlitterten. In der Zeit bis dahin könnten nicht nur die Corona-Fälle wieder stark ansteigen, sondern auch die Fallzahlen bei anderen Ansteckungskrankheiten wie der Influenza.
Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will die auf Ende Juni verschobene Evaluation der bisherigen Anti-Corona-Maßnahmen abwarten, um den Entwurf für ein neues Infektionsschutzgesetz zu erarbeiten. Das bestehende läuft am 23. September aus.
07.43 Uhr: FDP will Evaluations-Bericht für neue Corona-Regeln abwarten
In der Debatte um neue Corona-Schutzmaßnahmen angesichts der steigenden Infektionszahlen will FDP-Fraktionsvorsitzender Christian Dürr einen Expertenbericht abwarten. "Es wäre Quatsch, wenn die Politik jetzt Schutzmaßnahmen beschließt, bevor die überparteilichen Experten-Empfehlungen vorliegen", sagte Dürr dem "Tagesspiegel". Nur weil eine Maßnahme gut klinge, müsse sie nicht wirksam sein. Die Bundesregierung könne könne Grundrechtseinschränkungen nicht aus Jux und Tollerei beschließen.
Ende Juni werde ein Evaluationsbericht des Corona-Sachverständigenrats Aufschluss darüber geben, welche Maßnahmen wirksam seien. Zugleich müsse sich der Staat auf den Herbst und Winter gut vorbereiten. Dazu zähle die Digitalisierung der Gesundheitsämter und ein vernünftiges Virus-Varianten-Screening. Dies sei die Aufgabe des Gesundheitsministers.
07.25 Uhr: Bidens Sicherheitsberater positiv getestet
Der nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. In einer Woche soll Sullivan den US-Präsidenten Joe Biden zum G7-Gipfel auf Schloss Elmau begleiten. Die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrates, Adrienne Watson, sagte, Sullivan habe keinen engen Kontakt mit Biden gehabt und sei asymptomatisch. Es ist noch unklar, wie sich der positive Test auf Sullivans Reisepläne auswirken könnte.
06.17 Uhr: BDI kritisiert Datenlage zur Corona-Pandemie
Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie, Siegfried Russwurm, äußert sich besorgt über eine neue Corona-Welle und Virusmutationen im Herbst. "Die Politik läuft sehenden Auges in diese Situation und tritt seit zwei Jahren auf der Stelle. Das macht mich fassungslos", so Russwurm. Noch immer gebe es keine vernünftige Datenlage.
Inzidenzen würden immer noch mit Zeitverzug per Hand eingesammelt. "Die Tatsache, dass eine Industrienation im dritten Jahr diese Pandemie teilweise immer noch mit den Mitteln des frühen 20. Jahrhunderts bekämpft, ist wirklich verstörend". Es sei kein Konzept, bis Oktober abzuwarten, um erst dann verschiedene Lösungswege auszuprobieren und so die ohnehin schon angespannte wirtschaftliche Lage weiter zu verschärfen.
06.05 Uhr: RKI meldet keine neuen Fallzahlen
Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet wegen fehlender Daten keine neuen Fallzahlen. "Da am Wochenende nur noch wenige Gesundheitsämter und Landesbehörden Daten an das RKI übermitteln, werden keine Daten am RKI eingelesen, so dass es bei den absoluten Fallzahlen keine Veränderung zum Vortag gibt", schreibt das RKI auf seiner Internetseite. Die bundesweite Inzidenz bleibt bei 445.
Samstag, 18. Juni 2022
20.40 Uhr: US-Gesundheitsbehörde empfiehlt Corona-Impfungen für kleine Kinder
Nach einem Beratergremium der US-Arzneimittelbehörde FDA hat sich auch die Gesundheitsbehörde CDC für den Einsatz von Coronavirus-Impfstoffen bei Kindern im Alter zwischen sechs Monaten und fünf Jahren ausgesprochen. Sowohl der Impfstoff der Hersteller Biontech und Pfizer als auch das Präparat von Moderna könnten für etwa 18 Millionen Kleinkinder zum Einsatz kommen, entschieden die Experten am Samstag übereinstimmenden US-Medienberichten zufolge. Damit steht dem Impfen in der Altersgruppe nach der formalen Unterzeichnung durch CDC-Chefin Rochelle Walensky nichts mehr im Weg. Der US-Regierung zufolge könnte es ab dem 21. Juni losgehen.
Derzeit ist der Impfstoff von Biontech/Pfizer in den USA für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren zugelassen, der Impfstoff von Moderna für Menschen ab 18 Jahren. Bereits am Dienstag hatte sich das FDA-Beratergremium aber dafür ausgesprochen, den Impfstoff von Moderna auch für Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 17 Jahren zuzulassen.
17.28 Uhr: Kommunale Verbände fordern weiter kostenlose Bürgertests
Die kommunalen Spitzenverbände Deutschlands haben eine Fortführung der kostenlosen Bürgertests auch in den Sommermonaten Juli und August gefordert. Das ergab eine Umfrage des RedaktionsNetzwerks Deutschland (Sonntag). "Die kostenlosen Bürgertests sind ein erstes Frühwarnsystem, die Finanzierung über den 30. Juni hinaus sollte daher dringend durch den Bund weiter sichergestellt werden", so der Präsident des Deutschen Landkreistages (DLT), Landrat Reinhard Sager (CDU), gegenüber dem Redaktionsnetzwerk. Auch der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes (DStGB), Gerd Landsberg, fordert einen Erhalt der kostenlosen Tests auch im Sommer. Bisher sind die Bürgertests nur bis 30. Juni zwischen Bund und Ländern geregelt. Laut Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) wird an einem Konzept für die Zeit nach dem 30. Juni gearbeitet.
11:07 Uhr: Deutsches Kanu-Team bricht Weltcup wegen positivem Test ab
Das deutsche Kanuslalom-Team hat den Weltcup im polnischen Krakau abgebrochen, nachdem auch Olympiasiegerin Ricarda Funk positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Zum Auftakt am Freitag musste bereits der Olympia-Dritte Hannes Aigner aus den Wettkämpfen genommen werden. Er fühle sich wie Kajak-Weltmeisterin Funk vom KSV Bad Kreuznach aber wohl, teilte der Deutsche Kanu-Verband mit.
07.51 Uhr: Wackelt die Wiesn 2022 wegen steigender Corona-Zahlen?
Der Grünen-Gesundheitspolitiker Johannes Wagner aus dem Wahlkreis Coburg warnt vor falschen Versprechen zur diesjährigen Wiesn. In einem Interview mit t-online sagte er, es sei schwer vorherzusehen, ob das Oktoberfest in diesem Jahr stattfinden könne. Zwar würden die Infektionszahlen im Sommer erfahrungsgemäß sinken. Allerdings gebe es Varianten, die so ansteckend seien, dass die Zahlen wieder ansteigen. Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter hat bereits klar gemacht, das Oktoberfest gäbe es "nur ganz oder gar nicht".
06.39 Uhr: Marburger Bund fordert Aufhebung der Bürgertests im Sommer - Impfzentren ebenfalls nicht notwendig
Die Ärzteverband Marburger Bund hält die kostenlosen Corona-"Bürgertests" im Sommer für nicht erforderlich. "Das Ende der kostenlosen Bürgertests (ab Juli) ist nachvollziehbar und konsequent, denn es wurde ja auch die Isolation nach einem Positivtest in die Verantwortung der Bürger gelegt", sagte die Vorsitzende Susanne Johna im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). "Was notwendig bleibt, sind Tests in Krankenhäusern und Heimen, und zwar vor Ort, und auch kostenlos für Besucher." Das müssten die Einrichtungen erstattet bekommen. "Aber auf kostenlose Testangebote für die Allgemeinheit können wir zumindest vorerst verzichten."
Auch auf Impfzentren "können wir derzeit weitgehend verzichten, denn die Hausärzte haben dafür ausreichend Kapazitäten", sagte Johna der "NOZ". Die Impfinfrastruktur sollte aber nicht komplett abgebaut werden, damit neue Massenimpfungen zu bewerkstelligen seien, etwa, wenn angepasste Vakzine zugelassen werden. "Vor September wird das aber kaum notwendig sein", so die Marburger-Bund-Chefin.
06.07 Uhr: RKI registriert über 80.000 Neuinfektionen - Inzidenz bundesweit bei 445
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Samstagmorgen mit 445,1 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Am Vortag war der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche mit 427,8 (Vorwoche: 348,9; Vormonat: 407,4) auffällig niedrig gewesen, weil an Fronleichnam (Donnerstag) einige Bundesländer gar keine Zahlen ans RKI übermittelt hatten. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 80.264 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 65.337) und 58 Todesfälle (Vorwoche: 77) innerhalb eines Tages.
06.02 Uhr: Mehr Infektionen bei Bediensteten als Häftlingen in bayerischen Gefängnissen
In den 36 bayerischen Haftanstalten haben sich während der Corona-Pandemie mehr Bedienstete als Häftlinge mit dem Virus infiziert. Eine Infektion sei bei 3.133 Bediensteten und bei 2.823 Gefangenen nachgewiesen worden, teilte das bayerische Justizministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Aktuell seien 72 Bedienstete und 8 Häftlinge erkrankt. Die Erkrankungen seien aber im Wesentlichen milde verlaufen. "In wenigen Einzelfällen mussten Gefangene wegen einer Corona-Infektion im Krankenhaus behandelt werden", hieß es vom Ministerium. Auch Verlegungen von Gefangenen in andere Haftanstalten seien zahlenmäßig nicht ins Gewicht gefallen.
05.58 Uhr: Justizminister gegen Lockdowns und Schulschließungen im Winter
Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) hält eine Rückkehr zu Corona-Lockdowns auch im Falle einer neuen Infektionswelle für unwahrscheinlich. "Schulschließungen und Lockdowns wird es, jedenfalls mit dem Wissen von heute, in diesem Winter nicht geben", sagte Buschmann der Düsseldorfer "Rheinischen Post". Schülerinnen und Schüler hätten in der Pandemie bereits stark gelitten und auf viel Zugang zu Bildung verzichtet. "Manche werden das in ihrem Leben nicht mehr aufholen."
- Zum Artikel: Justizminister Buschmann bei Maskenpflicht weiter skeptisch
05.41 Uhr: Gesundheitsämter brauchen wegen steigender Corona-Zahlen wieder mehr Personal
Die Gesundheitsämter geraten nach Angaben des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD) wegen der steigenden Corona-Infektionszahlen wieder an ihre Kapazitätsgrenzen. Die zusätzlichen Mittel aus dem Bund-Länder-Pakt für die Gesundheitsämter müssten angesichts der Lage sofort ausgeschüttet werden, forderte der BVÖGD-Vorsitzende Johannes Nießen gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Zwei Drittel der versprochenen vier Milliarden Euro aus dem Pakt stünden noch aus."Das Geld muss jetzt und nicht erst Ende des Jahres ausgezahlt werden, damit alle zugesagten 5.000 Stellen besetzt werden können", sagte Nießen.
05.20 Uhr: Weltärztepräsident sieht Corona "noch lange nicht vorbei"
Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen fordert Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery einen Maßnahmenplan für das Ende des Sommers. Die Pandemie sei "noch lange nicht vorbei", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Das Gesundheitswesen sei aber "gut aufgestellt, um der Gefahr zu begegnen". Konkret sprach sich Montgomery für Maskenpflicht, Kontaktbeschränkungen und Impfen aus. "Wenn wir den Sommer nutzen, um uns auf Herbst und Winter vorzubereiten, dann können wir viele einschneidende Maßnahmen vermeiden", so der Mediziner.
04.13 Uhr: Frühe Omikron-Infektion laut Studie wohl kein Schutz gegen neue Varianten
Eine Infektion mit der ersten Omikron-Variante BA.1 schützt einer Studie zufolge möglicherweise nicht vor einer Neuinfektion mit späteren Varianten dieses Strangs. Wie chinesische Wissenschaftler in der Fachzeitschrift "Nature" berichten, könnten daher Auffrischungs-Impfungen auf der Basis von BA.1 - wie sie von Pfizer/BionTech entwickelt werden - "möglicherweise keinen breiten Schutz gegen neue Omikron-Varianten bieten", heißt es unter Berufung auf Labor-Experimente. Nicht an der Studie beteiligte Forscher erklärten dazu, Impfungen dürften weiter gegen schwere Verläufe schützen und sollten vorgenommen werden. "Wenn Sie mit einem Booster an der Reihe sind, holen Sie sich den Booster", sagt Onyema Ogbuagu von der Universität Yale.
Freitag, 17. Juni 2022
17.04 Uhr: Wegen psychischer Folgen - Ärzte warnen vor Corona-Schulschließungen
Angesichts vermehrter psychischer Störungen bei Kindern und Jugendlichen in der Corona-Pandemie warnen Ärzte vor erneuten Schul- und Kitaschließungen im Herbst. "Wir wissen zurzeit nicht, ob die Resilienz der Kinder ausreichen wird, um die Störungen und Defizite zu überwinden", sagte der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), Thomas Fischbach. Deshalb sei es auch wichtig, dass Bildungseinrichtungen unter Berücksichtigung von Schutzmaßnahmen offen blieben.
Bei der Zunahme psychischer Störungen beruft sich der BVKJ auf Erhebungen der Krankenkasse DAK. Demnach wurden verglichen mit 2020 im vergangenen Jahr insgesamt 42 Prozent mehr Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren wegen emotionaler Störungen - dazu gehören Depressionen und Angststörungen - in Kliniken eingewiesen, bei Schulkindern von 10 bis 14 Jahren waren es elf Prozent mehr.
"Wir brauchen natürlich mehr Therapieplätze, um Wartezeiten zu verkürzen - das war ja schon vor der Pandemie ein Drama", sagte der BVKJ-Präsident. Er bedauerte die gescheiterte Einführung der Impfpflicht ab 18 Jahren: "Dass dies nicht geschehen ist, ist aus unserer Sicht nach wie vor unverantwortlich."
15.44 Uhr: US-Behörden genehmigen Corona-Impfungen für Kleinkinder ab sechs Monaten
Die USA haben Corona-Impfungen für Kleinkinder ab einem Alter von sechs Monaten zugelassen. Die US-Arzneimittelbehörde FDA erteilte eine Notfallzulassung für den Impfstoff von Biontech/Pfizer für Kinder zwischen einem halben Jahr und einschließlich vier Jahren. Der Impfstoff des US-Herstellers Moderna wurde für die Altersgruppe zwischen sechs Monaten und einschließlich fünf Jahren zugelassen. Das Moderna-Vakzin, das in den USA bislang Erwachsenen vorbehalten war, erhielt im selben Schritt eine Notfallzulassung bis einschließlich 17 Jahren.
13.14 Uhr: Lauterbach - Keine Panik trotz Corona-Sommerwelle
Angesichts einer einsetzenden Corona-Sommerwelle warnt Gesundheitsminister Karl Lauterbach vor übertriebenen Sorgen, will aber im Herbst zusätzliche Schutzmaßnahmen beschließen. "Wir müssen wegen der Sommerwelle nicht in Panik geraten", sagte der SPD-Politiker in Berlin. Man werde im Dezember auf jeden Fall besser dastehen als vor einem Jahr. Das liege zum einen an der sehr viel höheren Zahl an Geimpften und Genesenen. Zum anderen seien die Krankheitsverläufe bei einer Infektion mit der Omikron-Variante BA.5 milder.
Außerdem werde sich die Bundesregierung mit einem Sieben-Punkte-Programm rüsten. Neue Corona-Beschränkungen seien zumindest im Sommer nicht nötig. "Der Schutz, den man sich selbst geben kann, reicht aus", sagte Lauterbach mit Blick auf die kommenden drei Monate. Er plädierte aber auch jetzt für einen Maskenschutz in Innenräumen.
- Zum Artikel: "Omikron-Sommerwelle - Experten sehen drei Gründe für Anstieg"
12.47 Uhr: WHO verzeichnet starken Anstieg bei psychischen Erkrankungen durch Pandemie
Die Corona-Pandemie hat nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu einem deutlichen Anstieg bei einigen psychischen Erkrankungen geführt. Allein im ersten Jahr der Pandemie seien die Fälle von Depressionen und Angststörungen um ein Viertel gestiegen, hieß es in einem veröffentlichten Bericht der WHO über mentale Gesundheit. Der WHO-Experte Mark Van Ommeren forderte alle Länder auf, mehr für die psychische Gesundheit ihrer Bevölkerung zu tun.
Bereits vor Beginn der Pandemie habe fast eine Milliarde Menschen an einer psychischen Störung gelitten, hieß es in der umfassendsten Studie der WHO zur mentalen Gesundheit seit zwei Jahrzehnten. Mit der Pandemie und den strikten Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus nahm die Zahl der Menschen, die unter Depressionen und Angstzuständen litten, demnach nochmals deutlich zu. Betroffen waren laut WHO besonders junge Menschen, Frauen sowie Menschen, die bereits psychische Probleme hatten.
10.42 Uhr: Lauterbach will Covid-Arzneien gezielter einsetzen
Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat ein neues Konzept für einen gezielteren Einsatz von Corona-Medikamenten angekündigt. Derzeit würden viele zur Verfügung stehende Arzneimittel nicht ausreichend eingesetzt, sagt Lauterbach. Zudem soll es im Herbst eine neue Impfkampagne geben.
10.34 Uhr: Omikron-Variante BA.5-Variante laut RKI mittlerweile dominierend
Nach Angaben von Vizepräsident des Robert-Koch-Instituts, Lars Schaade, ist die neue Omikron-Virus-Variante BA.5 in Deutschland mittlerweile dominant. Es gebe keine Hinweise, dass BA.5 zu schwereren Krankheitsverläufen führe, sie sei aber deutlich ansteckender, sagt der RKI-Vize.
09.54 Uhr: Thailand lockert Einreiseregeln deutlich - Maskenpflicht endet
Thailand-Touristen müssen vom 1. Juli an bei der Ankunft nur noch einen Impfausweis oder einen negativen Corona-Test vorlegen. Die bisher nötige Online-Registrierung für den sogenannten "Thailand Pass" zur Einreise wird aufgehoben. Auch eine Versicherung für den Fall einer Covid-Erkrankung ist nicht mehr erforderlich. Zudem wird die Maskenpflicht im Freien wird abgeschafft und soll nur noch für große Menschenansammlungen gelten. Die Lockerungen wurden nach einer Sitzung des Covid-Krisenzentrums CCSA bekanntgegeben.
Die Infektionszahlen sind in den vergangenen Wochen stetig gesunken. Am Freitag meldeten die Gesundheitsbehörden rund 1.900 neue Fälle und 19 Todesopfer in Verbindung mit Covid-19. Deshalb dürfen ab Juli auch Bars und Vergnügungsstätten wieder bis zwei Uhr morgens öffnen statt wie bisher nur bis Mitternacht.
09.32 Uhr: Bundesregierung erwägt offenbar neue Maskenpflicht ab Oktober
Die Bundesregierung erwägt laut einem Bericht der "Welt am Sonntag" zum Schutz vor einer Ausbreitung der Corona-Pandemie im Herbst eine neue, generelle Maskenpflicht ab Oktober. Im Gespräch sei eine sogenannte "O-O-Regel", hieß es unter Berufung auf Angaben aus Regierungskreisen. Diese "Oktober bis Ostern-Regel" ist bislang vor allem als Empfehlung bekannt, für diesen Zeitraum Autos mit Winterreifen auszurüsten. Die neue Maskenpflicht könnte dem Bericht zufolge weiterhin wie bisher in öffentlichen Verkehrsmitteln, medizinischen Einrichtungen und Seniorenheimen gelten, zusätzlich aber auch wieder im Einzelhandel und der Gastronomie. Eine Ausweitung auch auf Schulen sei noch offen, hieß es.
Aus dem Kanzleramt hieß es laut "WamS" dazu, eine solche Ausweitung der Maskenpflicht werde als eine von mehreren möglichen Regelungen für die anstehende Novellierung des Infektionsschutzgesetzes in Erwägung gezogen. Zunächst solle aber wie in der Koalition vereinbart der Ende Juni erwartete Expertenbericht zu Wirksamkeit und Risiken bisheriger Corona-Schutzmaßnahmen abgewartet werden. Das Bundesgesundheitsministerium wollte sich demnach zu den möglichen Plänen nicht äußern.
09.29 Uhr: WTO stimmt für Aussetzung der Patente auf Covid-19-Impfstoffe
Nach fünf Tagen zähen Ringens haben sich die 164 Mitglieder der Welthandelsorganisation auf eine Reihe von Abkommen geeinigt und dabei auch eine befristete Aufhebung von Corona-Impfstoff-Patenten beschlossen. Damit soll ärmeren Ländern eine Impfstoff-Produktion erleichtert werden, wie die WTO am frühen Freitagmorgen zum Abschluss ihrer Ministerkonferenz mitteilte.
- WTO beschließt Aussetzung der Patente auf Corona-Impfstoffe
08.11 Uhr: Shanghais Wirtschaft durch Corona-Lockdowns stark eingebrochen
In der von wochenlangen Corona-Lockdowns geplanten Finanzmetropole Shanghai läuft es wirtschaftlich alles andere als rund. Die Industrieproduktion brach im Mai um 27,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat ein, wie aus den am Freitag veröffentlichten amtlichen Daten hervorgeht. Einige Lockerungen reichten aber aus, dass der Rückgang weit weniger stark ausfiel als noch im April mit 61,5 Prozent. Da die Einwohner ihre Häuser kaum verlassen durften und die Geschäfte geschlossen blieben, schrumpfte der Einzelhandelsumsatz in Chinas kosmopolitischster Stadt mit etwa 25 Millionen Einwohnern um 36,5 Prozent. Auch hier fiel das Minus nicht mehr ganz so stark aus wie noch im April mit 48,3 Prozent.
07.30 Uhr: Corona-Spürhunde können wohl auch Long-Covid erkennen
Corona-Spürhunde können nicht nur Proben von infizierten Menschen, sondern auch von Long-Covid-Patienten erkennen. Das berichtet ein Forschungsteam unter der Leitung der Tierärztlichen Hochschule Hannover (TiHo) im Journal "Frontiers in Medicine". "Es ist bekannt, dass infektiöse Atemwegserkrankungen spezifische flüchtige organische Verbindungen freisetzen können", sagte Holger Volk, Leiter der TiHo-Klinik für Kleintiere. Die Ergebnisse der Studie unterstützten die Hypothese, dass diese Verbindungen nach der Erstinfektion langfristig bei Long-Covid-Patienten vorhanden seien.
05.04 Uhr: RKI registriert 28.118 Corona-Neuinfektionen
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Freitagmorgen mit 427,8 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 480,0 gelegen (Vorwoche: 318,7; Vormonat: 437,6). Allerdings liefert die Inzidenz kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
04.40 Uhr: Städte fordern Schritte gegen Corona-Sommerwelle
Der Deutsche Städtetag ist besorgt über die steigenden Corona-Infektionszahlen und fordert rasche Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie. "Wir brauchen schnelle Entscheidungen und ein neues Bundesinfektionsschutzgesetz noch vor der Sommerpause", sagte Verbandspräsident Markus Lewe den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Es zeige sich, dass die zur Verfügung stehenden Instrumente nicht ausreichten. Die Städte müssten handeln können, wenn Corona sich weiter sprunghaft ausbreite. "Die Corona-Pandemie darf uns nicht immer wieder überraschen."
Lewe fordert, dass kostenlose Bürgertests verlängert werden und die kommunalen Impfzentren einsatzbereit bleiben. Zudem plädiere er, wenn nötig, für Maskenpflicht in Innenräumen, etwa im Einzelhandel. "Dasselbe gilt für 3G- oder 2G-Regeln, also den Zugang für Geimpfte, Genesene und möglicherweise auch Getestete. Hier muss das Gesetz angepasst werden."
Der Bundestag geht laut Sitzungskalender am 8. Juli in die Sommerpause und kommt dann erst in der Woche ab 5. September wieder zusammen.
- Zum Artikel: Lauterbach: Corona-Sommerwelle ist Realität geworden
Donnerstag, 16. Juni 2022
08.32 Uhr: Mick Jagger fühlt sich nach Corona-Infektion "viel besser"
Rolling-Stones-Frontman Mick Jagger befindet sich nach eigenen Worten auf dem Weg der Besserung nach seiner Corona-Infektion. "Ich fühle mich viel besser und kann es kaum erwarten, nächste Woche wieder auf der Bühne zu stehen", schrieb der 78-Jährige auf seinen Social-Media-Kanälen. Der Musiker bedankte sich für die Genesungswünsche und kündigte an, dass die Rolling Stones ihr Konzert in Amsterdam am 7. Juli nachholen wollen.
06.21 Uhr: Hausärzte - Impfzentren im Sommer verzichtbar
Der Deutsche Hausärzteverband hält das Offenhalten der Corona-Impfzentren im Sommer für verzichtbar. "Die Impfzentren stehen deutschlandweit leer", sagte Verbandspräsident Ulrich Weigeldt den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. "Weswegen sie jetzt den gesamten Sommer weiterbetrieben werden sollen, erschließt sich überhaupt nicht." Das koste viel Geld, das woanders dringend gebraucht werde. "Die Hausärztinnen und Hausärzte haben bewiesen, dass die Impfungen in den Praxen am besten aufgehoben sind." Mit Blick auf Bezirke oder Regionen mit niedrigen Impfquoten seien in der Vergangenheit zudem gute Erfahrungen mit mobilen Impfteams gemacht worden.
- Zur Übersicht: "Aktuelle Hintergründe und News zur Corona-Impfung"
05.30 Uhr: Grünen-Politiker fordert neue Infektionsschutzregeln vor Sommerpause
Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen dringt auf eine rasche Befassung der Regierungskoalition mit den Infektionsschutzregeln für den Herbst. "Wir sollten das Warnsignal, das von dieser Sommerwelle ausgeht, sehr ernst nehmen", sagte Dahmen den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Wenn wir unvorbereitet in den Herbst gehen ohne ein breit angelegtes Programm für Auffrischungsimpfungen und ohne eine Rechtsgrundlage, die wirkungsvolle Maßnahmen wie Maskenpflicht in Innenräumen möglich macht, dann müssen wir befürchten, dass es insbesondere in den hochbetagten Altersgruppen nochmals viele Todesfälle zu beklagen geben könnte", warnte er.
05.00 Uhr: RKI meldet Inzidenz von 480
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Morgen mit 480,0 angegeben. Am Vortag hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 472,4 gelegen. Allerdings liefert die Inzidenz kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zudem 89.142 Corona-Neuinfektionen und 73 Todesfälle innerhalb eines Tages.
Mittwoch, 15. Juni 2022
23.33 Uhr: Italien verlängert Maskenpflicht in Zügen und Krankenhäusern
Italien hat im Kampf gegen die Corona-Pandemie die Maskenpflicht in Zügen, Bussen und Bahnen bis Ende September verlängert. Die italienische Regierung beschloss am Mittwoch ein Gesetzesdekret, durch das das Tragen einer FFP2-Maske in den meisten öffentlichen Verkehrsmitteln sowie in Gesundheitseinrichtungen wie Krankenhäusern und Seniorenheimen verpflichtend bleibt. In Flugzeugen und Freizeiteinrichtungen fällt die Maskenpflicht dagegen.
23.21 Uhr: US-Expertengremium empfiehlt Zulassung von Corona-Impfungen für Kleinkinder
Die Pharmakonzerne Pfizer und Biontech haben in den USA eine wichtige Hürde auf dem Weg zur Zulassung ihres gemeinsamen Corona-Impfstoffs auch bei sechs Monate bis vier Jahre alten Kindern genommen. Ein Beratergremium der Arzneimittelaufsichtsbehörde FDA gab am Mittwoch eine entsprechende Empfehlung ab. Den Impfstoff von Moderna empfahlen die Experten zudem für Kinder im Alter von sechs Monaten bis fünf Jahren. Es wird damit gerechnet, dass auch die FDA selbst in Kürze grünes Licht gibt. Dann können die Vakzine auch bei Millionen bislang ungeimpften jüngsten Kindern zum Einsatz kommen. Die US-Regierung plant den Start einer Impfkampagne ab dem 21. Juni, sofern bis dahin die Zulassungen erteilt sind.
20.18 Uhr: Infektiologe Spinner sieht Grund für Wachsamkeit aber nicht für Panik
Christoph Spinner, Infektiologe an der TU München, hat im Interview mit BR24 vor den steigenden Infektionszahlen gewarnt. "Die neue BA.5-Variante scheint sich noch einmal besser zu verbreiten als die anderen Omikron-Varianten und der Anteil nimmt auch in Bayern im Moment deutlich zu." Zuletzt habe er bei rund einem Drittel aller nachgewiesenen Coronafälle gelegen. Das bedeute aber nicht, dass die Krankheitsverläufe schwerer seien. "Es lohnt sich jetzt, wachsam zu bleiben, aber nicht in Panik zu verfallen", so der Infektiologe.
19.36 Uhr: Fallzahlen auf amerikanischem Kontinent steigen ebenfalls deutlich
Der amerikanische Kontinent verzeichnet nach Angaben der Panamerikanischen Gesundheitsorganisation PAHO einen deutlichen Anstieg an Corona-Infektionen. In der vergangenen Woche kletterten die Zahlen demnach insgesamt im Wochenvergleich um elf Prozent nach oben. 1,2 Millionen Neuinfektionen und 4.069 weitere Tote wurden registriert. Allein in Südamerika gab es für sich genommen einen Anstieg um 20 Prozent. Die USA wiederum meldeten zwei Prozent mehr Hospitalisierungen und 4,2 Prozent mehr Einweisungen auf Intensivstationen. In Mexiko schnellte die Zahl der Infektionen mit über 31.000 Fällen um 71 Prozent nach oben. Zentralamerika verbuchte bei den Neuinfektionen und Totenzahlen einen Rückgang um etwa ein Drittel, nachdem der vorangegangene PAHO-Bericht für das Land noch den höchsten Anstieg bei den Toten im Zusammenhang mit einer Covid-Erkrankungen ausgewiesen hatte.
19.16 Uhr: Holetschek sieht BA.5-Ausbreitung mit Sorge - Minister rät zur Impfung
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hofft angesichts des Anstiegs der Omikron-Variante BA.5, dass es zu keiner Belastung des Gesundheitssystems kommt. Noch seien schwerere Krankheitsverläufe aber nicht festzustellen, sagte Holetschek im Interview mit BR24. Dies müsse aber sehr aufmerksam beobachtet werden. Holetschek setzt für den weiteren Verlauf der Pandemie auf das Impfen und rät den Bürgern, den Impfstatus zu überprüfen. Dies sei auch wichtig im Hinblick auf den Herbst. Im Rahmen der Eigenverantwortung selbst Maßnahmen zu ergreifen helfe weiter, so der Gesundheitsminister.
- Zum Artikel: So ansteckend sind die Omikron-Varianten BA.4 und BA.5
16.33 Uhr: Zahl der Corona-Fälle in Österreich steigt deutlich
Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus ist auch in Österreich stark gestiegen. Am Mittwoch wurden nach amtlichen Angaben 6.900 Corona-Neuinfektionen verzeichnet, eine Verdoppelung gegenüber der Zahl vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz je 100.000 Einwohner kletterte binnen 24 Stunden von 300 auf 340 Fälle. Nach Einschätzung einer Fachkommission könnte bereits im Juli oder August eine neue Corona-Welle drohen.
In ihrem Bericht, der der österreichischen Nachrichtenagentur APA vorlag, wird auf die Omikron-Subvariante BA.5 verwiesen, die aktuell in Portugal eine Welle verursache. "In Österreich sehen wir eine nahezu wöchentliche Verdoppelung der Anteile von BA.5/BA.4 bei den Neuinfektionen", heißt es dazu in dem Dokument der von der Regierung eingesetzten Kommission. Die Folgen für die Lage in den Krankenhäusern seien aber noch unklar.
16.15 Uhr: EMA startet Prüfungsprozess für angepassten Biontech-Impfstoff
Die Europäische Arzneimittelbehörde läutet den Zulassungsprozess für den angepassten Covid-19-Impfstoff von BioNTech und Pfizer ein. Die EMA habe den schrittweisen Prozess zur regulatorischen Prüfung einer angepassten variantenbasierten Version des Vakzins der beiden Unternehmen begonnen, teilen Biontech und Pfizer mit. Auch bei der US-Arzneimittelbehörde FDA soll der Prozess für die Einreichung von Daten zu einem möglichen angepassten Impfstoff in den kommenden Wochen beginnen.
Pfizer und Biontech prüfen derzeit verschiedene Kandidaten des angepassten variantenbasierten Impfstoffs. Ergebnisse aus den klinischen Studien sollen in den kommenden Wochen veröffentlicht werden, hatte Biontech zuletzt Anfang des Monats bekräftigt. Biontech-Chef Ugur Sahin erwartet, dass ein angepasster Impfstoff bis Herbst genehmigt werden könnte.
14.22 Uhr: DFB-Kapitänin Popp im EM-Trainingslager positiv auf Covid-19 getestet
Kapitänin Alexandra Popp ist im Trainingslager der deutschen Frauen-Nationalmannschaft in Herzogenaurach positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die 31-Jährige vom VfL Wolfsburg, die bei der allgemeinen Testung zu Beginn des Trainingslagers noch ein negatives Ergebnis aufwies, verspürt nach Angaben des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) "nur leichte Symptome" und wurde umgehend isoliert. Die weiteren Tests des kompletten Kaders und Staffs fielen laut DFB negativ aus.
13.43 Uhr: Diakonie mahnt mehr Infektionsschutzmaßnahmen an
Die Diakonie Deutschland hat sich angesichts steigender Corona-Infektionszahlen wieder für mehr Schutzmaßnahmen sowie die Vorbereitung auf eine mögliche Covid-19-Welle im Herbst ausgesprochen. "Corona macht keine Sommerferien", sagte der Präsident des evangelischen Wohlfahrtsverbandes, Ulrich Lilie, heute in Berlin. Der derzeitige Anstieg der Infektionszahlen sei "ein dringender Weckruf". Nötig sei eine Gesamtstrategie für den kommenden Herbst.
"Die Ampel-Koalition muss das Infektionsschutzgesetz verlängern und wieder schärfen, damit es nicht erneut zu vielen Arbeitsausfällen und vermeidbaren schweren Erkrankungen und Todesfällen kommt", sagte Lilie. Zudem müssten Länder und Kommunen bei der Digitalisierung der Gesundheitsämter "Nägel mit Köpfen machen" und etwa die in Nachbarländern erfolgreich eingesetzte Software ebenfalls einführen.
13.01 Uhr: Neue Omikron-Varianten dürften bald die Oberhand gewinnen
Die Erwartung, dass die neue Corona-Welle bereits im Sommer kommt, geht auf die sich rasant ausbreitenden Omikron-Subtypen BA.4 und BA.5 zurück. Zwar sind diese beiden Varianten, die sich zuerst in Südafrika und Portugal stark ausgebreitet hatten, nach jüngsten Angaben des Robert-Koch-Instituts in Deutschland bislang noch keineswegs vorherrschend. Doch dies wird sich wohl bald ändern. Die beiden Sublinien dürften "in wenigen Wochen die Mehrzahl der Nachweise ausmachen", heißt es im jüngsten Wochenbericht des RKI. Durch die rasante Ausbreitung könne es "insgesamt zu einem Anstieg der Infektionszahlen und einem erneut verstärkten Infektionsdruck auf vulnerable Personengruppen schon im Sommer kommen". Die bisherigen Erkenntnisse lassen laut RKI aber nicht darauf schließen, dass es zu schwereren Krankheitsverläufen oder mehr Todesfällen komme als bei BA.1 und BA.2-Infektionen.
12.18 Uhr: WTO-Ministerkonferenz wird mangels Fortschritten verlängert
Die Ministertagung der Welthandelsorganisation (WTO) ist angesichts eines drohenden Scheiterns um einen Tag verlängert worden. Die Minister setzten ihre Beratungen nun bis Donnerstag fort, teilte die WTO in Genf mit. Die Verhandlungen über wichtige Handelsvereinbarungen etwa zu Corona-Patenten oder schädlichen Fischerei-Subventionen waren nach einem vielversprechenden Start Anfang der Woche ins Stocken geraten, wie aus Teilnehmerkreisen verlautete.
11.55 Uhr: Zahl der Paketsendungen erreicht wieder Rekordwert
Der Paketboom in Deutschland hält an. Auch im zweiten Corona-Jahr 2021 wuchs die Zahl der Sendungen stark und erreichte rund 4,5 Milliarden, wie der Bundesverband Paket und Expresslogistik am Mittwoch in Berlin mitteilte. Das waren 11,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Zehn Jahre zuvor hatte die Paketmenge noch bei knapp 2,5 Milliarden gelegen. Seither wächst sie stetig, beschleunigt noch durch die Corona-Pandemie. Hauptgrund war im vergangenen Jahr der Online-Handel, wie die jährliche Marktstudie des Verbands ergab. Wieder trugen 2021 corona-bedingte Kontaktbeschränkungen dazu bei, dass sich die Haushalte mehr Waren liefern ließen. Auch Sendungen an Unternehmen legten nach einem leichten Rückgang 2020 wieder zu, wobei das Wachstum sich wegen Lieferkettenproblemen und Materialmangel im Jahresverlauf abschwächte.
11.20 Uhr: Bayerische Wirtschaft fordert Konzepte für neue Corona-Welle
Die Industrie- und Handelsbetriebe in Bayern fordern von der Politik auf Bundes- und Landesebene, bereits jetzt Pläne und Konzepte für die erneut steigenden Corona-Fallzahlen zu erarbeiten. "Auch wenn wir die neue Normalität mit persönlichen Begegnungen beruflich wie privat genießen, existiert das Virus weiter", sagte der Präsident des Bayerischen Industrie- und Handelskammertags, Klaus Josef Lutz, am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. "Die Fehler der vergangenen beiden Jahre dürfen sich nicht wiederholen." Langes Abwarten, um dann "hektisch und überfordert Einschränkungen zu verhängen", sei der falsche Weg gewesen. Lutz fordert von der Bundes- sowie von der Staatsregierung eine wissenschaftlich fundierte Datenaufbereitung. "Nur so können flächendeckend verlässliche Prognosen erstellt und eine zielgerichtete Vorsorge getroffen werden, ohne das gesamte öffentliche Leben einzuschränken", meinte er. Lutz betont zudem, dass es dringend eine Evaluierung brauche, welche Maßnahmen in den vergangenen zwei Jahren überhaupt wirksam zum Infektionsschutz beigetragen haben.
- Zum Artikel: Ist die Corona-Pandemie vorbei, wenn alle Antikörper haben?
08.03 Uhr: Streeck - Public Viewings bei Fußball-WM Orte für Corona-Ausbrüche
Der Bonner Virologe Hendrik Streeck blickt zunehmend mit Sorge auf die Fernseh-Live-Übertragungen der Fußball-Weltmeisterschaft aus Katar im kommenden Winter. "Dadurch kreieren wir gegebenenfalls auch wieder größere Ausbrüche, oder es kann auch zu einem Superspreading-Event kommen, und darauf muss man sich vorbereiten", sagte Streeck dem "Nachtjournal" des Fernsehsenders RTL. Grund dafür sei, dass das Public Viewing aufgrund der ungewöhnlichen Jahreszeit in Innenräumen, und nicht wie sonst üblich draußen stattfinden wird. Eine Hilfe könnte dann wieder das Tragen von Schutzmasken sein. "Wir wissen, dass die Maske funktioniert und dass die Maske einen Schutz gibt", sagte der Leiter des Instituts für Virologie an der Universität Bonn.
05.46 Uhr: Expertengremium von US-Arzneimittelbehörde empfiehlt Moderna für Kinder ab sechs
Ein Expertengremium der US-Arzneimittelbehörde FDA hat den Corona-Impfstoff von Moderna für den Einsatz bei Kindern im Alter von sechs bis 17 Jahren empfohlen. Die Sicherheit des Impfstoffs wurde demnach in klinischen Studien mit mehreren tausend Teilnehmern nachgewiesen. Üblicherweise folgt auf die Expertenempfehlung bald die Zulassung. Damit wären in den USA dann zwei Vakzine für Kinder zugelassen; der Impfstoff von Biontech/Pfizer hatte seine Zulassung bereits vergangenes Jahr erhalten. Die Verzögerung bei Moderna resultierte aus der Sorge der FDA, dass der Impfstoff seltene Fälle von Herzmuskelentzündung (Myokarditis) mit einer höheren Rate als bei Biontech/Pfizer verursacht. Die Position der FDA hat sich inzwischen geändert: Weder die Häufigkeit noch der Schweregrad der seltenen Nebenwirkung stünden einer Zulassung entgegen, hieß es bei der Sitzung.
05.07 Uhr: Studie - Immer mehr Menschen vermeiden angstmachende Nachrichten
Immer mehr Menschen vermeiden einer Studie des Reuters Institute an der Universität Oxford zufolge Angst machende Nachrichten wie die Corona-Pandemie, den Ukraine-Krieg oder die drohende Wirtschaftskrise. Der jährliche Bericht basiert auf Online-Umfragen des Meinungsforschungsunternehmens YouGov unter 93.000 Menschen in 46 Ländern Ende Januar. Im April starteten die Meinungsforscher angesichts des Ukraine-Kriegs eine weitere Umfrage unter 5000 Menschen in Großbritannien, den USA, Deutschland, Polen und Brasilien. Insgesamt gaben fast vier von zehn Befragten (38 Prozent) an, dass sie manchmal bewusst Informationen vermeiden. 2017 waren es noch 29 Prozent. Innerhalb von fünf Jahren hat sich dieser Anteil in Brasilien (54 Prozent) und Großbritannien (46 Prozent) verdoppelt. In Frankreich liegt er bei 36 Prozent (gegenüber 29 Prozent im Jahr 2017). In Deutschland stieg der Anteil von 24 auf 29 Prozent.
Als Hauptgründe nannten 43 Prozent der Befragten den Wiederholungscharakter vieler Nachrichten, besonders bei Corona und politischer Berichterstattung.
04.01 Uhr: RKI meldet 92.344 Neuinfektionen - Inzidenz steigt auf 472,4
Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 92.344 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das sind 7689 mehr als am Mittwoch vor einer Woche, als 84.655 Fälle gemeldet wurden. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 472,4 von 447,3 am Vortag. 112 weitere Personen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 140.026. Allerdings liefert die Inzidenz kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem, weil bei weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
02.00 Uhr: Lauterbach - "Die Sommerwelle ist Realität"
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) äußert sich besorgt zum derzeitigen Anstieg der Corona-Infektionszahlen. "Die angekündigte Sommerwelle ist leider Realität geworden. Das bedeutet auch für die nächsten Wochen wenig Entspannung", sagt Lauterbach der Zeitung "Rheinische Post". Weil die aktuelle Virusvariante sehr leicht übertragbar sei und fast alle Vorsichtsmaßnahmen ausgelaufen seien, verpuffe in diesem Jahr der Sommereffekt. "Älteren und Vorerkrankten empfehle ich daher dringend, sich noch mal impfen zu lassen. Das verhindert nicht unbedingt eine Infektion, aber es verhindert schwere Krankheitsverläufe." In Deutschland erhielten laut Bundesgesundheitsministerium bislang 5,2 Millionen Menschen eine zweite Auffrischungsimpfung. Dies entspricht 6,3 Prozent der Bevölkerung.
Wegen des starken Anstiegs der Corona-Fälle hat Lauterbach außerdem zum freiwilligen Tragen von Masken in Innenräumen aufgefordert. Die hochinfektiösen Omikron-Subvarianten BA.4 und BA.5 gewinnen an Bedeutung.
- Zum Artikel: Lauterbach: Corona-Sommerwelle ist Realität geworden
Dienstag, 14. Juni 2022
21.40 Uhr: Virologe Streeck - Die Fußball-WM könnte ein Superspreader-Event werden
Der Leiter des Instituts für Virologie an der Universität Bonn, Hendrik Streeck, blickt mit gemischten Gefühlen in den kommenden Herbst und Winter – besonders was ein Ereignis angeht: Die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar. "Dadurch kreieren wir gegebenenfalls auch wieder größere Ausbrüche, oder es kann auch zu einem Superspreading-Event kommen und darauf muss man sich vorbereiten," sagt Streeck im RTL Nachtjournal. Viele dürften die Weltmeisterschaft in Innenräumen ansehen. Eine Hilfe könnten wieder die Schutzmasken sein. "Wir wissen, dass die Maske funktioniert und dass die Maske einen Schutz gibt." Aber vor allem müsse man die Risikogruppen in den Alten- und Pflegeheimen besser schützen. Dazu gehören gute Hygienekonzepte, aber auch eine vierte Impfung für die Risikogruppen. Jüngere bräuchten diese im Moment aber nicht, für sie reiche eine Dreifach-Impfung.
15.44 Uhr: Lauterbach legt Gesetzentwurf zur Triage vor
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will Menschen mit Behinderungen im Fall einer sogenannten Triage vor Benachteiligung bei der intensivmedizinischen Corona-Versorgung schützen. Ein Entwurf zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes, der den Zeitungen der Funke Mediengruppe vorliegt, regelt, dass bei einer begrenzten Kapazität von Behandlungsmöglichkeiten auch Alter, Gebrechlichkeit, ethnische Herkunft, Religion, Geschlecht und sexuelle Orientierung nicht zu einer Schlechterstellung beim Zugang zu einer Intensivbehandlung führen dürfen.
Falls es in einer akuten Pandemie-Lage mehr Corona-Intensivpatienten als Behandlungsplätze geben sollte, dürfe die Entscheidung darüber, welcher Erkrankte behandelt wird, "nur aufgrund der aktuellen und kurzfristigen Überlebenswahrscheinlichkeit der betroffenen Patientinnen und Patienten getroffen werden", heißt es laut Vorabmeldung in dem Entwurf. Behinderung, Lebenserwartung, Gebrechlichkeit oder Lebensqualität seien "keine geeigneten Kriterien" zur Beurteilung der Überlebenswahrscheinlichkeit.
Mit dem neuen Gesetz will die Bundesregierung eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts umsetzen.
- Zum Artikel: "Verfassungsgericht verpflichtet Gesetzgeber zu Triage-Regelungen"
14.58 Uhr: Angesichts steigender Fallzahlen: Gesundheitsminister Lauterbach rät zum Maskentragen in Innenräumen
Angesichts des sprunghaften Anstiegs der Corona-Fälle hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zum freiwilligen Tragen von Masken in Innenräumen aufgefordert. "Eine Sommerwelle war zu erwarten", schrieb Lauterbach am Dienstag auf Twitter. Das Maskentragen in Innenräumen und eine vierte Impfung seien "die besten Gegenmittel".
Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner steigt seit Tagen an. Von Montag auf Dienstag sprang sie von 331,8 auf 447,3. Gezählt wurden dabei 105.840 neue Corona-Fälle.
- Zum Artikel: "Lauterbach rät wegen steigender Corona-Inzidenz zum Maskentragen"
13.56 Uhr: Nach zwei Jahren Pause wieder Fronleichnamsprozessionen in Bayern
In allen sieben katholischen Bistümern in Bayern finden nach zwei Jahren Corona-Pause am Donnerstag wieder Fronleichnams-Prozessionen statt. Dabei wird traditionell eine Monstranz mit einer konsekrierten Hostie durch die Straßen der Städte getragen. Die Prozession macht zumeist an mehrere geschmückten Altären Halt. Auf den Wegen werden oft auch Blumenteppiche gelegt. An Fronleichnam, dem "Hochfest des Leibes und Blutes Christi", zeigen Katholiken öffentlich ihren Glauben an die Gegenwart Christi im Sakrament der Eucharistie.
Auch am oberbayerischen Staffelsee soll bei guter Witterung in diesem Jahr wieder die berühmte Seeprozession stattfinden. Nach dem Gottesdienst in Seehausen führt der Kirchenzug über den geschmückten Weg an die Bootsanlegestelle. Dort warten Boote auf die Gläubigen, die dann der Fähre mit dem Pfarrer und der Blaskapelle über den See folgen. Gemeinsam wird auf der Insel Wörth angelegt und im Kirchenzug zur Kapelle Sankt Simpert gegangen.
13.12 Uhr: Studie - Jugendliche wurden durch Pandemie einsamer, aber auch stärker
70 Prozent der Jugendlichen haben einer Studie zufolge das Gefühl, durch die Corona-Pandemie stärker geworden zu sein. Laut der am Dienstag in Auszügen veröffentlichten repräsentativen "Stern"-Jugendstudie sagten 60 Prozent der Befragten, sie hätten während der Pandemie Neues für ihre Zukunft gelernt. Viele Jugendliche erlebten aber auch Vereinzelung und Einsamkeit, wie die vom Kölner Rheingold-Institut im Auftrag des Hamburger Magazins erstellte Umfrage ergab. So fühlten sich 61 Prozent der Jugendlichen in der Pandemie häufig einsam.
Die Forscher hatten 1.053 Jugendliche im Alter von 15 bis 19 Jahren befragt.80 Prozent der befragten Jugendlichen fühlten sich von der Politik nicht beachtet. 57 Prozent der Befragten gaben an, kein Vertrauen mehr in die Politik zu haben. Zugleich waren 85 Prozent der Meinung, man sollte bei seinem eigenen Handeln anfangen und nicht auf politische Entscheidungen warten. 30 Prozent der Jugendlichen fühlten sich unsichtbar und weder von der Gesellschaft noch von Freunden beachtet.
Viele der befragten Jugendlichen entwickelten eigene Strategien und setzten auf Disziplin, Eigenverantwortlichkeit und einen strukturierten Alltag. Das habe sie stark gemacht, sagten Teilnehmer der Umfrage. "Tatsächlich sind Jugendliche während der Pandemie über sich hinausgewachsen", sagte Birgit Langebartels, Psychologin und Leiterin der "Stern"-Jugendstudie. Viele Jugendliche hätten gelernt, ihr Leben in die Hand zu nehmen.
- Zum Artikel: Bericht zu Kindergesundheit: Gut, aber von Corona beeinträchtigt
12.55 Uhr: Positivquote bei Corona-Tests steigt deutlich an
Die deutschen Labore melden stark steigende Quoten an positiven Ergebnissen bei Corona-PCR-Tests. Die ermittelte Positivrate sei auf 43,5 Prozent im Vergleich zu 34,6 Prozent in der Vorwoche gestiegen, teilen die Akkreditierten Labore in der Medizin (ALM) mit. Auch die Zahl der durchgeführten PCR-Tests liegt mit 581.884 wieder deutlich höher als in beiden Vorwochen.
- Zum Artikel: Corona-Test positiv: Was der CT-Wert bedeutet
12.25 Uhr: Zahl von Covid-19-Todesfällen sinkt weiter
Die Zahl der Sterbefälle in Deutschland hat im Mai sechs Prozent über dem Durchschnitt der vergangenen Jahre gelegen. Im gesamten Monat starben 80.062 Menschen und damit 4.310 mehr als im Mittel des Monats Mai der Jahre 2018 bis 2021, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Im April hatte der Wert fünf Prozent über dem Schnitt gelegen.
Insgesamt registrierten die Statistiker einen späteren saisonalen Rückgang der Sterbefallzahlen als in den Vorjahren. Erst im April sanken sie demnach erkennbar. Dies führen die Experten zum einen auf die immer noch auftretenden Covid-19-Todesfälle zurück. Zudem berichtete das Robert-Koch-Institut (RKI) für Ende April bis Mitte Mai von einer saisonal untypischen Grippeaktivität. In der Wintersaison 2021/2022 war die Grippewelle ausgeblieben.
Gemeldet wurde eine sinkende Zahl von Covid-19-Todesfällen. Die Zahlen der vom RKI gemeldeten Fälle lagen zuletzt für die Woche vom 16. bis 22. Mai vor, in der 295 Menschen an Corona starben. Während im Februar und im März noch keine einheitliche Tendenz in den Covid-19-Todesfallzahlen zu beobachten war, sinken diese Zahlen seit Anfang April deutlich.
12.00 Uhr: Gesundheitsminister rufen zum Impfen auf
Die Gesundheitsminister von Rheinland-Pfalz und Hessen haben nachdrücklich für eine Corona-Impfung geworben. Impfungen seien hochwirksame Instrumente, um schwere Krankheitsverläufe oder Todesfälle zu verhindern, sagte Hessens Minister Kai Klose (Grüne) am Dienstag anlässlich der nationalen Impfkonferenz in Wiesbaden.
Die nationale Impfkonferenz findet alle zwei Jahre statt. Teilnehmer sind unter anderem Vertreter der Ständigen Impfkommission (Stiko), des Robert Koch-Instituts (RKI), des Bundesgesundheitsministeriums sowie des Paul-Ehrlich-Instituts. Rheinland-Pfalz und Hessen, die derzeit den Vorsitz der nationalen Lenkungsgruppe Impfen innehaben, richten die Konferenz gemeinsam aus.
Das Impfen sei und bleibe der Weg aus der Pandemie, betonte auch der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD). Impfungen gehörten zu den erfolgreichsten Vorsorgemaßnahme der Medizin. Es müsse erreicht werden, dass der Impfpass-Check beim Hausarzt zur Routine werde.
- Zur Übersicht: Aktuelle Nachrichten und Hintergründe zu Corona Impfung
09.21 Uhr: Fast ein Viertel der Beschäftigten 2021 im Homeoffice
Im Corona-Jahr 2021 haben hierzulande so viele Menschen wie noch nie von zu Hause aus gearbeitet. Knapp ein Viertel aller Erwerbstätigen waren zumindest gelegentlich im sogenannten Homeoffice, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Für zehn Prozent der Berufstätigen waren die eigenen vier Wände sogar an jedem Arbeitstag das Büro. In den vergangenen Wochen und Monaten sind Berufstätige in vielen Firmen derweil wieder vermehrt aus dem Homeoffice an ihren eigentlichen Arbeitsplatz zurückgekehrt. Die gesetzliche Pflicht zum Angebot von Homeoffice durch den Arbeitgeber ist Ende März ausgelaufen.
08.59 Uhr: Australien bezieht Religionen in Corona-Maßnahmen ein
Die Regierung des australischen Bundesstaats New South Wales (NSW) setzt einen multireligiösen Expertenrat ein, der ein Mitspracherecht bei der Planung künftiger Corona-Maßnahmen erhalten soll. Das berichtete das Nachrichtenportal der katholischen Australischen Bischofskonferenz "CathNews". Die Covid-19-Pandemie habe gezeigt, wie wichtig die Kommunikation mit religiösen Gemeinschaften sei, zitierte es den katholischen Premierminister von NSW, Dominic Perrottet. Im neuen Haushalt seien umgerechnet rund 18,6 Millionen Euro für den Expertenrat vorgesehen. Ein Großteil der Mittel werde in Übersetzungsdienste investiert, hieß es.
07.33 Uhr: Personalnot in Veranstaltungsbranche
Der Präsident des Bundesverbands der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft, Jens Michow, schätzt, dass in der Branche mehr als eine Million Fachkräfte fehlen. Im Interview mit der Bayern2-radioWelt am Morgen sagte Michow: "Es fehlt auf der ganzen Ebene wirklich Personal. Das 'verdanken' wir natürlich der Corona-Krise, die dazu geführt hat, dass sehr, sehr viele Solo-Selbstständige, also selbständige Dienstleister, in andere Berufe abgewandert sind." Michow fügte an: "Und die fehlen uns wirklich sehr bitter".
05.29 Uhr: RKI registriert 105.840 Corona-Neuinfektionen
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Dienstagmorgen mit 447,3 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 318,7 gelegen (Vorwoche: 199,9; Vormonat: 477,0). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 105.840 Corona-Neuinfektionen und 107 Todesfälle innerhalb eines Tages. Ein Vergleich mit den Werten der Vorwoche ist wegen sehr eingeschränkter Meldungen am Pfingstmontag (6.6.) nicht sinnvoll.
04.01 Uhr: Vier von zehn Arbeitnehmer fühlen sich gestresst
Weltweit hat die Corona-Krise hat den Stress für viele Beschäftigte steigen lassen. Das geht aus einer Umfrage des Beratungsunternehmens Gallup hervor. Demnach gaben zwar 46 Prozent der sieben größten Industrienationen an, tags zuvor Stress empfunden zu haben, europaweit waren es laut der Umfrage 39 Prozent. Unter den deutschen Arbeitnehmern waren es 40 Prozent der Befragten die angaben, Stress empfunden zu haben. "Wir profitieren in Deutschland von einer Kombination aus weitgehender Arbeitsplatzsicherheit durch das Instrument der Kurzarbeit und einem stabilen Sozial- und Gesundheitssystem", bemerkte Gallup-Experte Marco Nink zu den Umfrage-Ergebnissen. Auch dass viele im Homeoffice arbeiten könnten, verringere Stress. Denn dadurch falle das Pendeln weg.
Montag, 13. Juni 2022
21.30 Uhr: Mick Jagger positiv auf Corona getestet - "Rolling Stones" sagen Konzert ab
"Rolling Stones"-Frontmann Mick Jagger ist nach eigenen Angaben positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Band habe deshalb ihr für Montagabend in Amsterdam geplantes Konzert in letzter Minute absagen müssen, erklärte Jagger am Montag im Onlinedienst Twitter. "Wir werden so schnell wie möglich ein neues Datum festlegen", versicherte der 78-Jährige.
"Die Sicherheit des Publikums, der Musiker sowie der gesamten Teams haben höchste Priorität", schrieb er weiter. Die Tickets behalten ihre Gültigkeit für das neue Datum.
21.05 Uhr: Corona-Zertifikate der EU sollen weiter gültig bleiben
Die EU-Regeln zu den digitalen Covid-Zertifikaten sollen wegen der anhaltenden Pandemie weiter gültig bleiben. Vertreter des Europaparlaments und der Regierungen der EU-Staaten einigten sich am Montagabend darauf, die entsprechende Verordnung um ein Jahr bis zum 30. Juni 2023 zu verlängern, wie die derzeitige französische EU-Ratspräsidentschaft mitteilte.
Die Zertifikate sollen es erlauben, das Reisen in Corona-Zeiten so unkompliziert wie möglich zu machen. Mittels eines QR-Codes lässt sich mit ihnen nachweisen, ob man entweder gegen Covid-19 geimpft wurde, negativ auf Corona getestet wurde oder von Corona genesen ist. Die digitale Version kann auf einem mobilen Gerät gespeichert werden, zudem gibt es meist auch die Möglichkeit, eine Papierfassung zu erstellen.
- Zum Artikel: Ist die Corona-Pandemie vorbei, wenn alle Antikörper haben?
20.45 Uhr: Saudi-Arabien lockert Corona-Maßnahmen zum Start des Hadsch
Saudi-Arabien lockert zum Beginn der muslimischen Pilgerfahrt Hadsch die Corona-Sicherheitsmaßnahmen. Die Maskenpflicht in den meisten geschlossenen Räumen werde aufgehoben, in der Großen Moschee von Mekka gelte sie allerdings weiterhin, meldete die amtliche saudiarabische Presseagentur am Montag unter Berufung auf eine Quelle im Innenministerium.
Das Tragen von Masken in geschlossenen Räumen ist demnach nicht mehr vorgeschrieben, Besitzer von Einrichtungen können jedoch auf einer Maskenpflicht bestehen. Auch ein Impfnachweis ist für den Zugang zu geschlossenen Räumen nicht mehr nötig, wie es weiter hieß.
Die Ankündigung erfolgte inmitten der Vorbereitungen zum diesjährigen Hadsch, zu dem 850.000 Menschen aus dem In- und Ausland erwartet werden. Die ersten Teilnehmer sind bereits in Mekka eingetroffen. Pilger müssen dieses Jahr vollständig geimpft und unter 65 Jahre alt sein, wie das Hadsch-Ministerium mitteilte. Wer aus dem Ausland anreist, muss ein Visum haben und ein negatives Ergebnis eines Corona-Tests vorlegen, das nicht älter als 72 Stunden ist.
18.50 Uhr: EU-Behörde warnt vor Omikron-Untervarianten
Die EU-Behörde für Seuchenprävention (ECDC) warnt vor den beiden neuen Untervarianten BA.4 und BA.5 des Omikron-Virusstrangs. Die Varianten würden sich in Europa schneller als andere Untertypen ausbreiten, erklärt die Behörde. Zwar gehe von BA.4 und BA.5 offenbar kein höheres Risiko einer schweren Erkrankung aus als bei anderen Omikron-Formen. Es bestehe aber die Gefahr, dass allein ein Anstieg der Fallzahlen aufgrund höherer Übertragungsraten zu höheren Zahlen in Kliniken und bei den Todesfällen führe.
- Zum Artikel: "So ansteckend sind die Omikron-Varianten BA.4 und BA.5"
18.45 Uhr: Mick Jagger mit Virus infiziert - Konzert in Amsterdam abgesagt
der Frontmann der Rolling Stones, Mick Jagger, hat sich mit dem Coronavirus angesteckt. Die Stones verschoben deshalb ein für Montag in Amsterdam geplantes Konzert. "Den Rolling Stones tut die Verschiebung des heutigen Abends sehr leid, aber die Sicherheit des Publikums, der Musikerkollegen und der Tournee-Crew muss Vorrang haben", teilt die Band mit. Leadsänger Jagger gehört mit 78 Jahren zu den sogenannten vulnerablen Gruppen.
- Zum Artikel: "So war das Konzert der Rolling Stones in München"
17.40 Uhr: Rechnungshof kritisiert EU-Kommission wegen Grenzkontrollen
Coronabedingte Grenzkontrollen zwischen einzelnen EU-Ländern sind nach Ansicht des Europäischen Rechnungshofs schlecht geprüft worden. Die EU-Kommission hätte die Corona-Maßnahmen der EU-Staaten "mangelhaft" koordiniert und zudem nicht genug Infos über Grenzkontrollen eingeholt. Da Reisefreiheit eine der Grundfreiheiten der EU sei, hätte die Kommission sorgfältig prüfen müssen, ob alle während der Corona-Krise eingeführten Beschränkungen relevant und gerechtfertigt waren, sagte Rechnungshofprüfer Baudilio Tomé Muguruza am Montag.
Dem Bericht zufolge habe die Überwachung nicht gewährleisten können, dass die Schengen-Regeln, die den freien Personenverkehr in der EU erleichtern, in vollem Umfang eingehalten wurden, hieß es. Im Bericht heißt es zudem, dass die Mitteilungen, in denen die EU-Staaten die Kommission über die Grenzkontrollen informiert habe, keine ausreichenden Belege dafür enthielten, dass die Kontrollen verhältnismäßig und als letztes Mittel zum Einsatz gekommen seien. Zudem wird bemängelt, dass die Kommission nicht entschiedener gegen langfristige Grenzkontrollen vorgegangen sei.
16.45 Uhr: SPD fordert 20 Millionen Euro für Digitale Lehre
Die SPD begrüßt das neue Förderprogramm "NewNormal", bemängelt allerdings dessen Ausgestaltung. Mit dem neuen Förderprogramm "NewNormal" soll die digitale und analoge Lehre an bayerischen Hochschulen verknüpft und ausgebaut werden, teilte das Bayerische Wissenschaftsministerium am Montag in München mit. Es solle Konzepte fördern, die eine Verzahnung digitaler und analoger Elemente zur gängigen Lehr- und Lernpraxis werden lassen. Das Vorhaben sei Kooperation mit der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw). Es würden 1,2 Millionen Euro investiert, hieß es.
Das Programm berücksichtige nicht alle Hochschulen und Universitäten und sei zu bürokratisch, kritisierte Christian Flisek, hochschulpolitischer Sprecher der SPD. "Auch das Fördervolumen fällt angesichts der ohnehin chronischen Unterfinanzierung der Hochschulen zu gering aus", sagte er. Die SPD-Landtagsfraktion habe in den Haushaltsberatungen ein Sofortprogramm in Höhe von 20 Millionen gefordert. Nur damit könne der Bedarf bayernweit gedeckt werden, hieß es.
- Zum Artikel: Pilotprojekt startet: So sollen Bayerns Schulen digitaler werden
13.36 Uhr: Niedrigste Corona-Zahlen in Thailand seit mehr als einem Jahr
In Thailand gehen die Corona-Zahlen weiter zurück. Am Montag meldeten die Gesundheitsbehörden die niedrigste Zahl an Neuinfektionen seit mehr als einem Jahr. Offiziellen Zahlen zufolge wurden rund 1.800 neue Fälle verzeichnet – zuletzt war Anfang Mai 2021 ein so geringer Wert verzeichnet wurde. Auch die Todesfälle in Verbindung mit Covid-19 gehen weiter zurück. Am Montag wurden 15 Todesopfer gemeldet, die niedrigste Zahl seit Februar. Thailand hatte bereits am 1. Mai die Einreisebedingungen deutlich gelockert, damit die wichtige Tourismusbranche wieder in Schwung kommt. Mittlerweile dürfen Bars und Nachtlokale wieder bis Mitternacht öffnen. In dem südostasiatischen Land gilt aber landesweit weiter überall eine Maskenpflicht.
12.53 Uhr: Forscher– Corona-Infektion hängt vorwiegend vom Sozialstatus ab
Laut einer neuen Studie hat der soziale Status im Verlauf der Covid-19-Pandemie eine zunehmende Bedeutung für das Infektionsgeschehen bekommen. Migrationsbedingte Faktoren hätten dagegen zu Beginn der Pandemie ein stärkeres Gewicht gehabt als in der zweiten und dritten Welle, teilte die Universität Bielefeld mit. Beide Merkmale hätten den Verlauf des Infektionsgeschehens unabhängig voneinander beeinflusst.
Für ihre Arbeit hatten die Bielefelder Gesundheitswissenschaftler Kayvan Bozorgmehr und Sven Rohleder demnach die Ausbreitung des Coronavirus in 401 Landkreisen und kreisfreien Städten in Deutschland analysiert. Politik und Behörden sollten nach Ansicht der Forscher berücksichtigen, wie sozioökonomische Faktoren bei der Ausbreitung des Coronavirus wirken. Nur so könnten Bevölkerungsgruppen bei der Pandemiebekämpfung gezielt adressiert werden.
- Zum Artikel: Ist die Corona-Pandemie vorbei, wenn alle Antikörper haben?
11.51 Uhr: Peking startet neue Massentests
Nach einem neuen und offenbar durch einen einzigen Bar-Besucher verursachten Corona-Ausbruch sind in Peking die Pandemie-Restriktionen erneut verschärft worden. In der chinesischen Hauptstadt begann eine neue Runde von Massentests. Die zunächst geplante Wiederöffnung der meisten Schulen fiel aus. Bisher seien von dem infizierten Bar-Besucher ausgehend 183 neue Corona-Fälle registriert worden, teilten die Behörden mit.
11.00 Uhr: Studie - Kampagnen und Schulschließungen halfen besonders gegen Corona
Schulschließungen und Informationskampagnen haben abgesehen von medizinischen Maßnahmen einer Studie zufolge am besten gegen Ansteckungen in der Corona-Pandemie geholfen. Informationskampagnen senkten die Reproduktionszahl und damit die Anzahl an Menschen, die eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, um 0,35 und Schulschließungen um 0,24, wie das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) mitteilte. Medizinische Maßnahmen wie Impfen oder die Behandlungen durch medizinisches Personal wurden in der Studie nicht untersucht.
10.16 Uhr: Ministerium - China-Lockdown kann zu Engpässen in Deutschland führen
Die Null-Covid-Strategie der chinesischen Regierung birgt dem Bundeswirtschaftsministerium zufolge trotz Lockerungen nach wie vor Risiken für die deutsche Wirtschaft. "Zwar gab es in Shanghai zuletzt weitreichende Lockerungen", heißt es. "Sollte es aber erneut zu Lockdowns solcher Größenordnungen in China kommen, dann wären verschärfte Lieferengpässe und eine weitere Verlangsamung des Welthandels nicht auszuschließen." Das dürfte auch hierzulande zu spüren sein, schließlich ist China der mit Abstand wichtigste deutsche Handelspartner.
07.22 Uhr: Holetschek - Corona macht jetzt Pause, aber ist noch nicht weg
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek hat Verständnis für die Bürger gezeigt, die nach über zwei Jahren Corona-Pandemie die wiedergewonnen Freiheiten genießen wollen. Im Interview mit dem BR warnte er aber: "Der Virus macht jetzt diese Pause, aber er ist noch nicht weg." Deswegen, so Holetschek weiter, sei es jetzt das "hohe Gebot", diese Zeit zu nutzen, "um im Herbst keine Schulschließungen mehr zu haben, keine Kindergärten mehr schließen zu müssen." Der Gesundheitsminister setzt weiter auf "Testen und Impfen".
05.37 Uhr: RKI meldet 5.378 Neuinfektionen
Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat 5.378 Neuinfektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz fällt demnach auf 331,8 von 333,7 am Vortag. Eine weitere Person starb im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 139.807.
05.00 Uhr: FDA - Biontech/Pfizer-Vakzin sicher und wirksam bei Kleinkindern
Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat die Sicherheit und Wirksamkeit des Corona-Impfstoffs von Biontech/Pfizer für Kinder im Alter von sechs Monaten bis vier Jahren bestätigt. Die Auswertung der Daten einer Studie habe keine Sicherheitsbedenken im Zusammenhang mit der Anwendung des Impfstoffs bei Kleinkindern ergeben, erklärte die FDA. Die Wirksamkeit des Vakzins liege in der Altersgruppe einer ersten Analyse zufolge bei 80,3 Prozent. Die US-Regierung geht davon aus, dass Impfungen für Kleinkinder bereits kommende Woche beginnen können.
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