Sonntag, 20. Dezember 2020
21.40 Uhr: US-Gesundheitsbehörde meldet über 200.000 Neuinfektionen
Die Zahl der Neuinfektionen in den USA steigt nach Angaben des Zentrums zur Seuchenbekämpfung (CDC) um 20.490 auf rund 17,592 Millionen. Die Zahl der Toten erhöht sich um 2.624 auf 315.260. Die Zahlen der CDC können von den aus den einzelnen Bundesstaaten gemeldeten Fällen abweichen.
20.45 Uhr: Wertverlust für Pfund Sterling nach härteren Corona-Beschränkungen
Das britische Pfund Sterling lässt nach härteren Corona-Beschränkungen in London 0,8 Prozent Federn. Händler verwiesen auf die neue Corona-Variante und den Mangel an Fortschritten bei einem Brexit-Deal. Etliche europäische Länder verhängen zudem ab Mitternacht ein Verbot von Flügen aus Großbritannien.
20.30 Uhr: Corona-Mutation bei Patient in Italien nachgewiesen
Die neue Corona-Variante hat Italien erreicht. Das italienische Gesundheitsministerium teilt mit, dass die Mutation bei einem Patienten nachgewiesen worden sei. Der Patient sei zusammen mit einer weiteren Person in den vergangenen Tagen aus Großbritannien zurückgekehrt und mit dem Flugzeug in Rom gelandet. Der Patient befinde sich nun in Quarantäne.
19.20 Uhr: Auch Frankreich verhängt Flugverbot für Großbritannien
Auch Frankreich, Bulgarien und Irland verhängen wegen einer neuen Variante des Corona-Virus ein Verbot von Flügen aus Großbritannien. Das teilen die zuständigen Behörden in den drei Ländern mit. Die Regelung gelte ab Mitternacht zunächst bis zum 31. Dezember.
18.26 Uhr: Spahn: Mutation nicht in Deutschland nachgewiesen
Die in Großbritannien entdeckte neue Corona-Variante ist laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn bislang nicht in Deutschland nachgewiesen worden. Wichtig sei nun, dass ein Eintrag nach Deutschland unterbunden werde, sagte Spahn in der "ARD". Deshalb würden nun alle Flüge von Großbritannien und Südafrika nach Deutschland ab Mitternacht untersagt.
18.21 Uhr: Bundesregierung verhängt Verbot für Flüge aus Großbritannien
Die Bundesregierung verhängt wegen einer neuen Variante des Corona-Virus ein Verbot von Flügen aus Großbritannien und Nordirland, wie das Verkehrsministerium mitteilt. Man berufe sich dabei auf eine EU-Verordnung und damit könne die Regelung ab Mitternacht zunächst bis zum 31. Dezember gelten.
Eine weiterreichende Regelung für die Zeit ab dem 1. Januar und ein Einreisebeschränkung auch für Südafrika sollen dann am Montag über eine Kabinettsabstimmung im Umlaufverfahren auf den Weg gebracht werden, wie auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn in der ARD erklärt.
17.53 Uhr: Bundespolizei kontrolliert Reisende aus Großbritannien und Südafrika
Das Bundesinnenministerium hat wegen der neuen Variante des Coronavirus die Bundespolizei angewiesen, Reisende aus Großbritannien und Südafrika ab sofort systematisch zu kontrollieren. Dies gilt mit Blick auf die korrekte Registrierung in der Digitalen Einreiseanmeldung, teilte ein Ministeriumssprecher am Sonntag in Berlin mit. Erforderliche Infektionsschutzmaßnahmen seien eng mit den örtlich zuständigen Gesundheitsämtern abzustimmen. Reisende müssten sich auf längere Wartezeiten an den Grenzen einstellen.
17.51 Uhr: Athen verlängert Quarantänepflicht für Reisende aus Großbritannien
Griechenland hat auf die neue Variante des Coronavirus mit einer Verlängerung der Quarantänepflicht für alle Menschen reagiert, die aus dem Vereinigten Königreich nach Griechenland reisen. Statt bislang drei Tage müssen sich ab Montagmorgen um 6.00 Uhr Ortszeit (05.00 MEZ) alle Reisenden aus Großbritannien nach Griechenland für eine Woche in Quarantäne begeben. Für Reisende aus anderen Staaten bleibt die dreitägige Quarantänepflicht bestehen. Dies teilte die Zivilschutzbehörde am Sonntagabend in Athen mit.
Zudem müssen alle Reisenden nach Griechenland einen Corona-Schnelltest nach ihrer Ankunft machen. Die Kosten übernimmt der griechische Staat. Sie müssen auch einen negativen PCR-Coronatest vorweisen, der nicht älter als 72 Stunden ist.
17.36 Uhr: EU-Behörde EMA stellt Gutachten für Corona-Impfstoff vor
In der Corona-Krise will die Europäische Arzneimittelbehörde EMA am Montag in Amsterdam ihre Beurteilung für den Impfstoff von Biontech und dessen US-Partner Pfizer vorlegen. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hatte in der vergangenen Woche keinen Zweifel daran gelassen, dass sie mit einem positiven Bescheid rechnet.
Formell muss dann noch die EU-Kommission zustimmen. Das gilt als Formsache und könnte nach früheren Angaben sogar innerhalb eines Tages erfolgen. Damit wäre noch vor Heiligabend der Weg frei für Massen-Impfungen in allen EU-Staaten.
17.07 Uhr: Bundesregierung will Reiseverkehr mit Großbritannien einschränken
Wegen der gemeldeten Coronavirus-Mutation beabsichtigt die Bundesregierung, die Reisemöglichkeiten zwischen Deutschland und Großbritannien sowie Südafrika einzuschränken, twittert die stellvertretende Regierungssprecherin Martina Fietz. "Eine Regelung wird zur Zeit erarbeitet. Die Bundesregierung steht im Kontakt mit den europäischen Partnern."
Zuvor hatten Belgien und Italien beschlossen, den Flugverkehr mit Großbritannien einzuschränken. Grund ist eine Virusmutation des Coronavirus, die in Großbritannien festgestellt wurde und die deutlich infektiöser ist als die bisher bekannten Varianten.
16.47 Uhr: Mittelstandsverband sieht viele Betriebe kurz vor Insolvenz
Der Mittelstandsverband befürchtet, dass die staatliche Unterstützung für viele Unternehmen zu spät kommt. Die Novemberhilfen für die vom Corona-Shutdown betroffenen Branchen würden zu langsam ausgezahlt, kritisierte der Bundesverband mittelständische Wirtschaft. "Bis dato ist erst ein Bruchteil der dringend benötigten Liquidität bei den notleidenden Unternehmen angekommen, viele Klein- und Mittelbetriebe stehen unmittelbar vor der Insolvenz", heißt es in einem Brief der Organisation an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU). Eine Auszahlung der Hilfen erst im Laufe des Januars wäre inakzeptabel, umso mehr, als die Dezemberhilfen erst im Januar beantragt werden könnten. "Wir bitten Sie daher dringend, gemeinsam mit dem Bundesfinanzminister schnell und unbürokratisch eine Lösung zu finden. Bitte verbinden Sie Abschlagszahlungen mit der Auszahlung der Novemberhilfen", heißt es in dem Brief.
16.33 Uhr: Söder und Laschet für Einreiseverbot aus Großbritannien
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder plädiert wegen der Sorge um einen mutiertes Corona-Virus aus England dafür, dass Deutschland die Einreise von Menschen aus Großbritannien und Südafrika vorübergehend aussetzen sollte. "Genauso handeln unsere europäischen Partner auch. Sicherheit geht jetzt vor", twittert Söder. NRW-Regierungschef Armin Laschet (CDU) betont ebenfalls auf dem Kurznachrichtendienst, man brauche jetzt ein "schnelles Einreiseverbot, am besten europäisch".
16.26 Uhr: Markt in Thailand nach Corona-Ausbruch abgeriegelt
In Thailand hatte es in den vergangenen Monaten so gut wie keine Neuinfektionen innerhalb des Landes gegeben. Und plötzlich sind es fast 700: Nach einem Corona-Ausbruch ist ein Markt für Fisch und Meeresfrüchte in Thailand komplett von der Außenwelt abgeriegelt worden. Tausende Menschen wurden getestet, um eine weitere Verbreitung des Virus zu verhindern. Die meisten Infizierten sind Arbeiter aus dem benachbarten Myanmar, die dort nahe dem Markt in überfüllten Unterkünften wohnen.
Zurückgeführt wurde der Ausbruch auf einen 67-jährigen Garnelen-Verkäufer auf dem Markt. Das Leben war dort bereits weitgehend wieder zur Normalität zurückgekehrt. In der gesamten Pandemie waren in Thaland nur 5.000 Infektionen und 60 Tote gemeldet worden. Bis mindestens 3. Januar gilt nun eine nächtliche Ausgangssperre, Kinos, Schulen, Einkaufszentren und andere Orte in der Provinz wurden geschlossen, das Reisen aus der Provinz wurde eingeschränkt. Die Arbeiter auf dem Markt konnte das Gelände nicht verlassen und mussten untätig herumsitzen. Lebensmittel wurden ihnen an den Eingang gebracht und dort zurückgelassen.
16.05 Uhr: Bahn erwartet Auslastung von 60 Prozent an Weihnachten
Die Deutsche Bahn rechnet damit, dass ihre Züge zu Weihnachten wieder etwas voller werden. Allerdings werden nach den Prognosen noch immer deutlich weniger Passagiere reisen als sonst zu den Feiertagen üblich. "Für den Weihnachtsreiseverkehr gehen wir aktuell von einer durchschnittlichen Auslastung von circa 35 bis 40 Prozent aus", teilte eine Sprecherin am Sonntag mit.
15.03 Uhr: Inzidenwert von 389,68 - Nürnberg hat bayernweit dritthöchste Corona-Inzidenz
In Mittelfranken haben sich seit gestern nachweislich 521 Menschen mit dem Coronavirus neu angesteckt. Das hat das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen mitgeteilt. Die Zahl der Infektionen seit Beginn der Pandemie steigt damit auf 38.040. In Mittelfranken gab es in den vergangenen 24 Stunden 25 Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion. Die Gesamtzahl der Todesfälle steigt damit auf 750. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner liegt im Regierungsbezirk aktuell bei 256,03 und damit über dem bayernweiten Schnitt von 219,84. In Mittelfranken hat die Stadt Nürnberg mit 389,68 den höchsten Inzidenzwert. Damit hat die Frankenmetropole zudem den dritthöchsten Inzidenzwert im Freistaat. Nur Regen (554,19) und die Stadt Hof (432,08) haben einen höheren Wert. In Mittelfranken folgt auf Nürnberg die Stadt Schwabach mit Inzidenz von 366,02.
14.53 Uhr: Abstimmung zu US-Corona-Haushaltspaket am Sonntag erwartet
In den USA stehen Republikaner und Demokraten nach langem Ringen kurz vor der Verabschiedung eines milliardenschweren Corona-Hilfspakets. "Wenn die Dinge so weiterlaufen und uns nichts in den Weg kommt, werden wir morgen (Sonntag) abstimmen können", sagte der demokratische Minderheitsführer im Senat, Chuck Schumer, am Samstagabend. Insgesamt soll das Paket ein Volumen von 900 Milliarden Dollar haben.
Einigt sich der Kongress am Sonntag nicht auf ein neues Haushaltsgesetz, droht eine Stilllegung der US-Bundesbehörden ab Mitternacht. Der Sprecher des republikanischen Mehrheitsführers im Senat, Mitch McConnell, sagte dem "Wall Street Journal", die Abgeordneten könnten nun "damit anfangen, den Rest des Pakets abzuschließen". Die Einigung soll es der Fed erlauben, weiterhin ohne Zustimmung des Parlaments Notfallkredite auszugeben. Die Republikaner hatten die Befugnisse der Notenbank, Kredite an Unternehmen und Institutionen zu geben, einschränken wollen. Das Haushaltsjahr endet in den USA eigentlich Ende September. Da die Abgeordneten zuletzt noch keine Lösung gefunden hatten, wurde der Aufschub mehrmals verlängert, zuletzt bis Sonntag um Mitternacht.
14.46 Uhr: Regen bleibt mit Inzidenz-Wert von 554,19 Spitzenreiter
Seit gestern sind in Bayern 3.922 neue Coronafälle gemeldet worden. Das teilt das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) mit Sitz in Erlangen heute (10.12., Stand 8.00 Uhr) mit. Damit haben sich seit Beginn der Pandemie 287.456 Menschen in ganz Bayern mit Covid-19 infiziert. Die Zahl der Todesfälle ist um 83 auf 5.655 gestiegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner liegt im Freistaat bei 219,84. Am höchsten ist der Inzidenzwert nach wie vor in Regen (554,19), gefolgt von der Stadt Hof (432,08) und der Stadt Nürnberg (389,68).
14.43 Uhr: Italien will Großbritannien-Flüge aussetzen
Die italienische Regierung will die Flugverbindungen mit Großbritannien wegen der Corona-Lage in England aussetzen. "Das Vereinigte Königreich hat wegen einer neuen Form von Covid Alarm geschlagen, die das Ergebnis einer Virus-Mutation sein könnte", schrieb der italienische Außenminister, Luigi Di Maio, am Sonntag auf Facebook. Als Regierung müsse man die Italiener schützen, und deshalb sei man dabei, eine Anordnung zu unterzeichnen, um Flüge mit Großbritannien auszusetzen, teilte er weiter mit. Die Regierung im Vereinigten Königreich sei zuvor benachrichtigt worden. Seit einigen Wochen breitet sich im Südosten Englands eine Coronavirus-Variante aus, die ersten Erkenntnissen zufolge ansteckender ist als bisherige Varianten. Um das Virus einzudämmen, gilt seit Sonntag in der Hauptstadt London und weiten Teilen Südostenglands ein harter Shutdown mit Ausgangssperren, auch über die Weihnachtstage. Mehr als 16 Millionen Menschen sind betroffen. Premierminister Boris Johnson hatte am Samstag betont, es gebe aber keine Hinweise darauf, dass Impfstoffe gegen die Mutation weniger effektiv seien.
13.51 Uhr Papst betet für festsitzende Seeleute
Papst Franziskus hat in seinem Mittagsgebet am vierten Adventssonntag auf die schwierige Lage der Seefahrer durch die Corona-Pandemie aufmerksam gemacht. "Die Corona-Pandemie hat bei den Seeleuten besondere Sorgen verursacht", sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche vor Gläubigen auf dem Petersplatz. Schätzungsweise 400.000 von ihnen säßen weltweit auf ihren Schiffen fest und könnten nicht nach Hause zurückkehren. Franziskus appellierte deshalb an die Nationen, sich der Sache anzunehmen. "Ich fordere die Regierungen auf, es möglich zu machen, dass ihre Lieben nach Hause zurückkehren können", sagte der 84-Jährige. Er rief die Heilige Jungfrau Maria an, Menschen in schwierigen Lebenssituationen beizustehen.
13.44 Uhr: Verschärfte Grenzkontrollen nach Österreich
Seit gestern wird an den deutsch-österreichischen Grenzen strenger kontrolliert, um die Corona-Pandemie einzudämmen. Stichprobenartige Gesundheitstests sowie die Einhaltung der geltenden Einreisebedingungen haben gestern zu kilometerlangen Staus auf der A3 im Landkreis Passau geführt. Von den anderen bayerischen Grenzübergängen gibt es aber keine Meldungen über größere Behinderungen. Generell gilt: wer über die Grenze will, braucht gute Gründe wie zum Beispiel den Transit, Berufliches, medizinische Gründe oder den Besuch von Lebenspartnern oder engen Verwandten. Doch das sind die Ausnahmen. Alle anderen werden zurückgeschickt. Wer trotzdem die Grenze passiert, muss in eine verpflichtende, zehntägige Quarantäne. Ab dem 5. Tag kann man sich mit einem negativen PCR- oder einem Antigen-Test freitesten. Bundespolizisten sowie das österreichische Bundesherr kontrollieren jedes Fahrzeug rund um die Uhr. Das bayerische und österreichische Innenministerium raten dringend vor Reisen ab. Wer für Wintersport oder Freizeitvergnügen über die Grenze will, wird rigoros zurückgewiesen.
13.04 Uhr: Belgien: Verbindungen nach Großbritannien gekappt
Angesichts der neuen Variante des Coronavirus in Großbritannien kappt Belgien seine Verkehrsverbindungen zum Vereinigten Königreich. Flüge und Zugverbindungen aus Großbritannien würden ab Mitternacht gestoppt, kündigte ein Regierungsvertreter in Brüssel am Sonntag an. Regierungschef Alexander De Croo sagte im Fernsehsender VRT, die Aussetzung der Flug- und Zugverbindungen werde für mindestens 24 Stunden gelten.
12.19 Uhr: Großbritanniens Gesundheitsminister alarmiert
Die in Großbritannien entdeckte Variante des Coronavirus bereitet den Behörden große Sorgen. "Sie ist außer Kontrolle, und wir müssen sie wieder unter Kontrolle bekommen", sagte Gesundheitsminister Matt Hancock am Sonntag der BBC. Nach ersten Erkenntnissen der Behörden ist die Mutation deutlich ansteckender als die bisher bekannte Form. Es gebe aber keine Hinweise darauf, dass die Variante schwerere Krankheitsverläufe auslöse oder eine höhere Sterblichkeitsrate. Zudem gehen die Behörden bisher davon aus, dass Impfstoffe auch gegen die Mutation wirksam sind.
Minister Hancock sagte, er mache sich große Sorgen um das Gesundheitssystem. Derzeit seien mehr als 18 000 Infizierte in den Krankenhäusern, das seien fast so viele wie zum Höhepunkt der ersten Infektionswelle im Frühjahr. "Das ist ein weiterer Grund dafür, dass alle sich an die neuen Regeln halten und persönlich Verantwortung übernehmen müssen", sagte er. Dem Sender Sky News sagte Hancock, jeder müsse sich so verhalten, als sei er mit Corona infiziert. "Das ist der einzige Weg, wie wir das Virus unter Kontrolle bekommen können."
Wegen der raschen Ausbreitung der neuen Virus-Variante gilt in London und anderen Gegenden in Südostengland seit Sonntag ein neuer Shutdown mit weitreichenden Ausgangssperren, auch für die Weihnachtstage. Es sei nicht ausgeschlossen, dass die schärferen Maßnahmen noch Monate in Kraft bleiben müssten, bis flächendeckend geimpft werden könne, sagte Hancock.
11.47 Uhr: Flugverkehr aus Großbritannien könnte in Deutschland eingestellt werden
Nach dem Auftreten einer Mutation des Coronavirus in Großbritannien ist auch für Deutschland die Einschränkung des Flugverkehrs aus dem Königreich eine "ernsthafte Option". Wie die Nachrichtenagentur AFP am Sonntag aus Kreisen des Bundesgesundheitsministeriums erfuhr, gelte dies wegen einer neuen Variante des Coronavirus auch für Südafrika. In den Niederlanden dürfen bereits keine Flugzeuge mehr aus Großbritannien landen.
Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums sagte, die Entwicklung in Großbritannien werde sehr genau verfolgt. "Mit Hochdruck" würden die von dort vorliegenden Informationen zu der Mutation ausgewertet. Die Bundesregierung sei dazu auch in Kontakt mit ihren europäischen Partnern.
Die Niederlande hatten die dort (vorerst bis zum 1. Januar 2021) geltenden Einschränkungen damit begründet, dass die Mutation des Coronavirus sich leichter und schneller verbreiten soll und schwieriger zu entdecken sei. Der Chefvirologe der Berliner Charité, Christian Drosten, schrieb am Sonntag bei Twitter, in Deutschland sei die Mutation bisher nicht aufgetaucht.
11.15 Uhr: Knapp 90 Prozent der Deutschen bleiben an Weihnachten zuhause
In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sagten 87 Prozent wollen über die Feiertage zu Hause bleiben. Nur neun Prozent sagten, sie würden zu Freunden oder Verwandten fahren, um Weihnachten feiern zu können. Lediglich ein Prozent der Befragten plant eine Urlaubsreise. 3 Prozent machten keine Angaben.
Besonders die Jüngeren planen, für Weihnachten anzureisen: Unter den 18- bis 24-Jährigen sind es 15 Prozent, in der Altersklasse 25 bis 34 20 Prozent.
Die Bundesregierung und die Ministerpräsidenten der Länder raten von nicht notwendigen Reisen an Weihnachten ab. Verboten sind sie aber nicht. Hotels in Deutschland dürfen generell keine Urlauber aufnehmen. Für Familienbesuche gibt es aber in einigen Bundesländern Ausnahmeregelungen.
10.53 Uhr: Israel beginnt Impfungen
Israel hat mit den Impfungen gegen das Coronavirus begonnen. Dort sind zunächst Beschäftigte des Gesundheitswesens an der Reihe. Die ersten von ihnen erhielten die Spritze mit dem Mittel von Biontech und Pfizer am Sonntag. Israel strebt an, 60 000 Personen pro Tag zu impfen. Umfragen zufolge haben viele Israelis Vorbehalte dagegen, sich sofort impfen zu lassen. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte, er werde ein Beispiel geben und bestand darauf, als Erster geimpft zu werden. Er erhielt die Spritze am Samstagabend.
10.15 Uhr: Huml: Tipps bei Corona-Symptomen an Weihnachten
Die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) rät bei Corona-Symptomen an den Feiertagen zu schnellem Handeln. In diesem Fall sei es "zunächst das Wichtigste, umgehend die Kontakte zu reduzieren", sagte sie am Sonntag. An von Symptomen Betroffene appellierte die Ministerin: "Sehen Sie zum Schutz Ihrer Mitmenschen von Treffen mit Freunden und Familie ab und bleiben Sie zu Hause in Isolation." Der nächste Schritt sei dann, über die kommunalen Testzentren oder über das bayerische Testprogramm bei den Vertragsärzten einen Termin zu vereinbaren und sich so bald wie möglich testen zu lassen. Bei schweren Symptomen rät Huml, den Hausarzt, den Bereitschaftsdienst oder gegebenenfalls den Notarzt zu verständigen - und dabei unbedingt auf den Corona-Verdacht hinzuweisen.
126 Bereitschaftspraxen, viele Praxen verzichten auf Ferien
„Klar ist, dass man sich auch an Weihnachten auf Corona testen lassen kann. Die lokalen Testzentren sind, angepasst an die Lage, geöffnet. Die Öffnungszeiten können aber variieren, weil die örtlichen Behörden eigenständig darüber entscheiden. Außerdem gibt es die Möglichkeit, sich bei den Vertragsärzten testen zu lassen, sofern diese eine Feiertagsbereitschaft haben.“
Ärzte arbeiten auch über Weihnachten. Die meisten der rund 16.900 Arztpraxen in Bayern böten laut Huml über die Feiertage "zumindest abgespeckte Dienstleistungen" an. Nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) wollten lediglich rund 130 Praxen komplett in die Ferien gehen.“
In Bayern gebe es zudem 126 Bereitschaftspraxen sowie den Fahrdienst des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes in Bayern, die eine flächendeckende Versorgung gewährleisten. Für den Fahrdienst stehen bis zu 162 Fahrzeuge und etwa 500 Ärzte zur Verfügung. "Vom 24. Dezember bis zum 1. Januar sind dort demnach pro Tag uhrzeitabhängig bis zu 180 Mitarbeiter im Einsatz“, so Melanie Huml.
09.37 Uhr: Bischof Stäblein lobt Bürger und Bürgerinnen
Der evangelische Berliner Bischof Christian Stäblein beobachtet in der Corona-Krise einen "enormen Zusammenhalt" in der Gesellschaft. Es gebe zwar "sehr starke Pole", die sich lautstark äußerten, aber 60 bis 90 Prozent halten "in unheimlicher Weise zusammen", sagte Stäblein im Deutschlandfunk: "Ich möchte, dass wir das nicht kleinreden." Zugleich werde aber "die Ungeduld größer", sagte Stäblein. Es sei eine "große Herausforderung, noch einen Moment miteinander Geduld zu üben". An die Politik appellierte er, nicht noch einmal "falsche Hoffnungen zu machen". Die Versprechen von Anfang November, die nicht gehalten werden konnten, täten im Dezember "besonders weh".
09.29 Uhr: Mehrheit will sich an Regeln halten
In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur gaben 83 Prozent an, alle Regeln befolgen zu wollen. Nur jeder Zehnte will davon abweichen, 7 Prozent machten keine Angaben. Dabei nimmt mit dem Alter nimmt auch die Bereitschaft zu, die Beschränkungen einzuhalten. Bei den 18 bis 24-Jährigen sind es 72 Prozent, bei den Menschen über 55 sogar 91 Prozent.
08.57 Uhr: Abstimmung über Hilfspaket der USA am Sonntag
In den USA stehen Republikaner und Demokraten nach langem Ringen kurz vor der Verabschiedung eines milliardenschweren Corona-Hilfspakets. "Wenn die Dinge so weiterlaufen und uns nichts in den Weg kommt, werden wir morgen abstimmen können", sagte der demokratische Minderheitsführer im Senat, Chuck Schumer, am Samstagabend. Die Abstimmung soll also am Sonntag stattfinden. Insgesamt soll das Paket ein Volumen von 900 Milliarden Dollar haben.
08.32 Uhr: US-Impfungen: Bislang wenig Nebenwirkungen
Nach mehr als einer Viertelmillion Impfungen mit dem Stoff von Biontech und Pfizer haben die USA bislang sechs schwere allergische Reaktionen registriert. Die Gesundheitsbehörde CDC teilte mit, der Impfstoff gegen das Coronavirus sei mehr als 272.000 Mal verabreicht worden.
Bei einer der betroffenen Personen seien auch schon in der Vergangenheit nach Impfungen Reaktionen aufgetreten, teilte die CDC mit. Geimpfte sind in den USA angehalten, sich nach Verabreichen der Spritze noch eine Weile in der Einrichtung aufzuhalten, in der sie diese erhielten, falls Anzeichen für eine Allergie auftreten. Laut CDC traten die sechs Fälle alle innerhalb des empfohlenen Beobachtungszeitraums auf und wurden sofort behandelt. Auch weniger schwere Nebenwirkungen des Impfstoffs waren selten.
Von den ersten 215.000 Personen, die in den USA geimpft wurden, hatten weniger als 1,5 Prozent Probleme aufgrund derer sie nicht ihren normalen Aktivitäten nachgehen konnten oder medizinisch behandelt werden mussten. Viele Impfstoffe können vorübergehendes Unwohlsein wie Schmerzen im Arm oder bestimmte grippeähnliche Symptome hervorrufen.
08:38 Uhr: Lauterbach: "Teufelskreis" Mutationen
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach warnt vor Mutationen des Coronavirus. "Es ist sehr wahrscheinlich, dass Mutationen die Ansteckungsgefahr erhöhen", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Das ist ein weiterer Grund dafür, dass die zweite Welle nicht so stark werden darf. Je mehr Ansteckungen man zulässt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass noch gefährlichere Mutationen folgen. Das ist quasi ein Teufelskreis: Mehr Ansteckungen führen zu mehr Mutationsgelegenheiten und damit zu mehr Mutationen. Diese wiederum führen zu mehr Ansteckungen. So geht es dann immer weiter."
08.27 Uhr: Erst Impfzentren, dann Kassenärzte
Nach dem geplanten Start in regionalen Impfzentren rechnen die Kassenärzte mit einer Übernahme der Corona-Impfungen in der Fläche einige Monate später. "Wir gehen derzeit davon aus, dass die Praxen vermutlich im Sommer impfen werden", sagte der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, der Nachrichtenagentur dpa. Der Impfstoff, der jetzt als erstes zur Verfügung stehe, müsse bei minus 70 Grad gelagert werden, was in den Praxen so nicht handhabbar sei. Wenn dann aber ein Impfstoff verfügbar sei, der nicht so extrem gekühlt sein müsse, könne es losgehen.
08.15 Uhr: Bayern halten sich an Ausgangssperre
Am ersten Wochenende nach Einführung einer nächtlichen Ausgangssperre haben sich die meisten Bayern nach Polizeiangaben an die verschärften Regelungen gehalten. Dennoch griff die Polizei in der Nacht zum Sonntag Menschen auf, die ohne einen der wenigen erlaubten Gründe die eigene Wohnung verlassen hatten. Die Polizei musste zudem etwa in Straubing und im Landkreis Bad Kissingen drei kleinere Partys auflösen. Im Freistaat gilt seit Mittwoch eine nächtliche Ausgangssperre zwischen 21.00 und 5.00 Uhr. Der Aufenthalt im öffentlichen Raum ist in dieser Zeit nur noch aus ganz wenigen triftigen Gründen erlaubt.
08.14 Uhr: Italien verschärft Maßnahmen von Montag an
In Italien werden die Maßnahmen von Montag an verschärft. Bis zum 6. Januar gelten Ausgangsbeschränkungen und die meisten Geschäfte werden geschlossen. Nur an vier Tagen werden die Regelungen etwas gelockert: vom 28. bis 30. Dezember sowie am 4. Januar. An diesen Tagen wird ganz Italien zur "orangen Zone", der zweithöchsten Stufe der Einschränkungen. Dann sollen Geschäfte kurzzeitig öffnen können und die Fortbewegung innerhalb der jeweiligen Städte oder Gemeinden ohne Angabe von Gründen möglich sein.
Angesichts von Menschenmengen in den Fußgängerzonen schreibt die italienische Zeitung "Corriere della Sera" aus Mailand am Sonntag: "Das letzte Wochenende, um Weihnachtsgeschenke zu besorgen, ist genauso wie es schon immer war, auch im Jahr des Coronavirus." "Die Szenen von gestern" brächten einen "zum Nachdenken", schreibt die Zeitung. "Das Rennen darum, noch ein Paket unter den Weihnachtsbaum zu legen" sei anscheinend "größer als die Angst davor, sich anzustecken."
08.04 Uhr: 185 Infektionen in Gefängnis in Seoul
Die Behörden in Südkorea melden 1097 neue Corona-Infektionen, darunter 185 in einem Gefängnis in der Hauptstadt Seoul. Es ist der fünfte Tag in Folge mit mehr als 1000 Positiv-Tests und die höchste Zahl täglicher Neuinfektionen seit Beginn der Pandemie. Damit liegt die nationale Fallzahl insgesamt bei 49.665, darunter 674 Todesfälle. Das Tempo der Ausbreitung hat bereits die Bedingungen der Regierung erfüllt, um die Beschränkungen auf ein neues Niveau zu heben. Bislang zögert die Regierung jedoch.
06.30 Uhr: Söder gründet Taskforce für Heime in Bayern
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte der "Bild am Sonntag", das Ziel sei, die "am stärksten Betroffenen besonders zu schützen". Zu diesem Zweck solle es daher offenbar eine Spezialeinheit geben, die die Bewohner der 1500 Alten- und Pflegeheime und Bewohner der etwa 800 Behinderteneinrichtungen besser schützt und am Montag ihre Arbeit aufnimmt.
06.01 Uhr: Erzbischof: Streit um Christmetten einstellen
Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat dazu aufgerufen, den Streit um Einschränkungen bei den Christmetten einzustellen. Durch die Debatte von Politik, Medien und auch Kirchen in den vergangenen Tagen sei viel unnötige Hektik in den vorweihnachtlichen Tagen erzeugt worden, sagte Schick in seiner Predigt zum vierten Adventssonntag.
05.29 Uhr: RKI meldet 22.771 Corona-Neuinfektionen
Binnen 24 Stunden wurden laut RKI 22.771 neue Ansteckungsfälle erfasst. Die Zahl der Corona-Todesfälle stieg laut RKI binnen eines Tages um 409 auf insgesamt 26.049. Da am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten übermitteln, liegen die Fallzahlen des RKI sonntags und montags in der Regel niedriger als an anderen Wochentagen. Am vergangenen Sonntag waren 20.200 Neuinfektionen und 321 neue Todesfälle vermeldet worden. Die sogenannte Sieben-Tages-Inzidenz lag nach Angaben des Instituts am Sonntag bei 192,2.
5.05 Uhr: Ex-Verfassungsgerichtspräsident kritisiert Impfverordnung
Der frühere Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Hans-Jürgen Papier, hat rechtliche Bedenken gegen die Impf-Verordnung von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) geäußert. Die grundsätzlichen Entscheidungen, ob und nach welchen allgemeinen Kriterien einzelne Personengruppen bei der möglicherweise lebensrettenden Impfung bevorzugt würden, müsse "der parlamentarische Gesetzgeber selbst treffen", sagte Papier den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Dies gelte jedenfalls dann, wenn Impfungen "für eine erhebliche Zeit nicht allen impfwilligen Personen zur Verfügung stehen", ergänzte er.
05.00 Uhr: Bayern bei Neuverschuldungen an der Spitze
Die Staatsregierung hat zur Bewältigung der Corona-Krise mehr neue Schulden eingeplant als alle anderen Bundesländer. Die vom Landtag genehmigten 40 Milliarden Euro möglicher neuer Kredite machen allein fast ein Drittel der von den 16 Landesparlamenten in diesem Jahr verabschiedeten Kreditermächtigungen aus. Deren Gesamtsumme beläuft sich auf knapp 128 Milliarden Euro. Das zeigt eine dpa-Umfrage unter den 16 Länderfinanzministerien.
04.12 Uhr: Jeder Zweite für Verbot der Weihnachtsgottesdienste
Jeder zweite Deutsche ist angesichts der hohen Corona-Infektionszahlen für ein Verbot öffentlicher Weihnachtsgottesdienste. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Nachrichtenagentur dpa sprachen sich 50 Prozent dafür aus, Präsenzgottesdienste zu untersagen, nur 35 Prozent sind für die Gottesdienste. 15 Prozent machten keine Angaben.
03.54 Uhr: Laschet prüft Weihnachtsgottesdienste in NRW
Angesichts der hohen Corona-Infektionszahlen hat sich der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet skeptisch gezeigt, ob Weihnachtsgottesdienste tatsächlich in der bisher geplanten Form stattfinden können. "In den nächsten Tagen werde ich angesichts der aktuellen Lage noch einmal Gespräche mit den Kirchen führen", kündigte der CDU-Politiker im "Tagesspiegel am Sonntag" an.
02.16 Uhr Söder fordert "mehr Tempo" beim Impfstoff
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder fordert "mehr Tempo" bei der Beschaffung und Verteilung des Impfstoffs. "Es muss alles darauf ausgerichtet werden, mehr Impfstoff zu bekommen, der dann schneller verteilt wird", sagt der CSU-Chef der Zeitung "Bild am Sonntag". Dies müsse "absolute politische Priorität sein". Söder warnt zugleich vor übertriebenen Hoffnungen, dass der Lockdown am 10. Januar sicher aufgehoben wird. "Die aktuellen Zahlen sind so hoch, dass es falsch wäre, schon jetzt in eine Debatte um Lockerungen einzusteigen", sagt er.
01.46 Uhr: Zahl der Flugpassagiere um 72 Prozent eingebrochen
Zwischen Januar und Oktober dieses Jahres sind in Deutschland 155 Millionen weniger Passagiere geflogen als im Vorjahreszeitraum, wie die Zeitung "Bild am Sonntag" unter Berufung auf die Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion berichtet. Das entspreche einem Rückgang von 72 Prozent. Die Zahl der Flüge habe sich um 1,1 Millionen reduziert, ein Minus von 63 Prozent.
00.52 Uhr: 62 Prozent der Deutschen sind bereit, sich impfen lassen
62 Prozent der Menschen in Deutschland wollen sich gegen das Coronavirus impfen lassen, wie die Zeitung "Bild am Sonntag" unter Berufung auf eine Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Kantar berichtet. Demnach wollen 32 Prozent sich nicht impfen lassen. Unentschlossen äußerten sich sechs Prozent der Befragten.
00.02 Uhr: Gauck nennt Deutsche "sehr besonnen"
Altbundespräsident Joachim Gauck hat die Deutschen für einen überwiegend guten Umgang mit der Corona-Pandemie gelobt. "Die große Mehrheit verhält sich in dieser von Unsicherheit geprägten Zeit sehr besonnen", sagte er der "Welt am Sonntag". Zwar seien die Deutschen traditionell eher sorgenvoll und neigten zu Aufgeregtheit und mitunter auch zu Hysterien. Derzeit nehme er aber vor allem "eine Melange aus Rationalität und Besorgnis" wahr. "Irrationale Angst herrscht gegenwärtig eher in einer Minderheit", meinte Gauck. Es zeige sich, "dass die mitunter sehr lauten Proteste und die Verschwörungsideologien einer Minderheit die Mehrheit nicht erreichen", gab sich der Altbundespräsident überzeugt. Die Mehrheit zweifle nicht an der Demokratie. Er nehme auch "eine große Ernsthaftigkeit und Gelassenheit" wahr.
Samstag, 19. Dezember 2020
21.15 Uhr: Impfkampagne in Israel startet - Netanjahu geht voran
In Israel hat die Impfkampagne begonnen. Als Erster ließ sich Ministerpräsident Benjamin Netanjahu das Vakzin gegen das Coronavirus spritzen. Laut Gesundheitsbehörden gibt es in Israel insgesamt 372.401 Corona-Infektionen und 3.070 Todesfälle bei einer Bevölkerung von rund neun Millionen Menschen.
20.50 Uhr: In den USA über 400.000 Neuinfektionen
Die Zahl der Neuinfektionen in den USA steigt nach Angaben des Zentrums zur Seuchenbekämpfung (CDC) um 403.359 auf rund 17,391 Millionen. Die Zahl der Toten erhöht sich um 2.756 auf 312.636.
20.35 Uhr: Impfstoff von Moderna wird in den USA ausgeliefert
Das US-Pharmaunternehmen Moderna hat am Samstag mit der Auslieferung seines Corona-Impfstoffs in den USA begonnen. "Die Verteilung des Moderna-Impfstoffs hat begonnen", erklärte der General Gus Perna vom Impfprojekt "Warp Speed" (Überlichtgeschwindigkeit) der US-Regierung. Die ersten Lastwagen verließen am Samstag ein Fabrikgelände in Bloomington im Bundesstaat Indiana, wo die Firma Catalent den Moderna-Impfstoff in Ampullen abfüllt.
Nach dem Impfstoff der Mainzer Firma Biontech und ihres US-Partners Pfizer hatte am Freitag auch das Mittel des US-Herstellers Moderna eine Notfallzulassung in den USA erhalten. Damit können die USA im Kampf gegen die Corona-Pandemie nun auf einen zweiten Impfstoff zurückgreifen.
19.40 Uhr: Mehr als 100 Platzverweise und zahlreiche Anzeigen bei Corona-Demo
Im Umfeld einer Corona-Demonstration in Kempten hat die Polizei am Samstag 112 Platzverweise ausgesprochen. Zu der Veranstaltung, die auf 200 Teilnehmer begrenzt war, hatten sich deutlich mehr Menschen eingefunden, wie die Beamten mitteilten.
Zudem erstatteten die Beamten in 14 Fällen Anzeige, weil Menschen keinen Mund-Nasen-Schutz trugen. Die Polizei will außerdem zahlreiche Atteste überprüfen, die ihren Besitzern bescheinigten, keine Maske tragen zu müssen. In drei Fällen habe sich ein direkter Verdacht auf den Gebrauch unrichtiger Gesundheitszeugnisse ergeben, hieß es. Darüber hinaus nahm die Veranstaltung den Beamten zufolge einen friedlichen Verlauf.
18.45 Uhr: Schwesig will bundesweite Regelung für Rückkehr aus deutschen Hotspots
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) fordert eine bundesweite Quarantäneregelung für Reisen in Risikogebiete innerhalb Deutschlands. "Ich hätte das gerne bundesweit geregelt, aber dazu gab es bisher nie Mehrheiten", sagte sie im Interview mit RTL und ntv. "Ich werbe schon seit Beginn der Pandemie dafür, dass wir klare Regeln haben, wie wir die Mobilität regeln."
Zum Schutz vor einer noch rascheren Ausbreitung des Coronavirus hatte Mecklenburg-Vorpommern am Freitag die Zügel weiter angezogen: Reiserückkehrer aus deutschen Corona-Hochrisikogebieten müssen in Quarantäne. Ausgenommen sind nur Personen, die engste Familienangehörige besucht haben. Alle anderen Rückkehrer müssen wie bei Auslandsreisen bis zu zehn Tage in Isolation, die nur durch zwei negative Tests auf fünf Tage verkürzt werden kann.
18.36 Uhr: Marx entzündet Adventskerzen als Hoffnungszeichen
Als Zeichen der Hoffnung in der Pandemie hat Kardinal Reinhard Marx an den Vorabenden der Adventssonntage je eine Kerze entzündet. Bei den kurzen Andachten auf dem Balkon seines Bischofshauses, des Palais Holnstein, wurde der Erzbischof von München und Freising teilweise von Blasmusikern mit adventlichen Melodien begleitet: Am ersten Advent war ein Quartett der Münchner Dombläser dabei, am zweiten Advent die Gruppe "Munich Tetra Brass", ein Bläserquartett, das aus Musikstudenten besteht.
Die letzten beiden Adventskerzen hat Kardinal Marx wegen der anhaltend hohen Infektionszahlen und damit einhergehender Vorsichtsmaßnahmen ohne musikalische Begleitung entzündet. Geplant war eine Begleitung der Grassauer Bläser und der "Munich Opera Horns", den Hornsolisten der Bayerischen Staatsoper. Die Andachten sollten auch hauptberufliche Musiker unterstützen, die aufgrund der Infektionsschutzmaßnahmen weniger Auftritte spielen können und somit weniger Einkommen haben.
17.49 Uhr: Johnson verhängt Ausgangssperren in Teilen Englands
Der britische Premier Boris Johnson hat für die Hauptstadt London und weite Teile Südenglands neue Corona-Beschränkungen angekündigt. Weil dort eine neue Variante des Coronavirus zu einer starken Zunahme der Neuinfektionen geführt habe, müsse dieser Teil des Landes in einen neuen Lockdown, sagte Johnson am Samstag. Für die Bewohner der Gegend würden außerdem die Lockerungen über die Weihnachtsfeiertage nicht gelten. Sie dürften keinen anderen Haushalt treffen, außer in bestimmten Ausnahmefällen im Freien.
London und andere Gebiete im Süden Englands befanden sich bereits bisher auf der höchsten Stufe des dreistufigen Warnsystems in England mit entsprechend hohen Beschränkungen. Für sie wird laut Johnson nun eine vierte, noch höhere Stufe eingeführt, in der unter anderem alle nicht essenziellen Läden und Friseure geschlossen werden. Die Maßnahmen gelten ab Mitternacht.
17.30 Uhr: Mehr als 500 Infektionen nach Ausbruch auf einem Markt in Thailand
Thailand hat am Samstag so viele Corona-Neuinfektionen gemeldet wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Verantwortlich dafür war ein Ausbruch ausgehend von einem Markt für Meeresfrüchte außerhalb von Bangkok. Von den 548 neuen Fällen, die von Freitag auf Samstag registriert worden seien, stünden 516 in Zusammenhang mit dem Klang-Koong-Markt für Garnelen in der Provinz Samut Sakhon, teilten die Gesundheitsbehörden mit.
Durch strikte Grenzkontrollen und Quarantäneregelungen ist Thailand gut durch die Pandemie gekommen. Bisher gab es nur weniger als 5.000 Fälle und 60 Tote. Am Donnerstag wurde der erste Fall von dem Markt gemeldet, am Freitag waren es 13 und am Samstag schon 516 und damit innerhalb eines Tages ein Zehntel aller seit Jahresbeginn gemeldeten Fälle. Aus Konsequenz daraus werde eine nächtliche Ausgangssperre eingeführt, sagte Gouverneur Veerasak Vichitsangsri.
16.50 Uhr: Bund sichert mehr Corona-Impfdosen für Deutschland
Vom ersten Impfstoff des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer kommen aus einer EU-weiten Bestellung nun 55,8 Millionen statt zunächst vorgesehener 40 Millionen Dosen, wie das Bundesgesundheitsministerium am Samstag auf Anfrage in Berlin mitteilte. Daneben wurden über nationale Zusagen auch schon weitere 30 Millionen Impfdosen dieses Präparats gesichert.
Vom zweiten aussichtsreichen Impfstoff des US-Konzerns Moderna hat Deutschland nun dem Gesundheitsministerium zufolge über das EU-Kontingent 50,5 Millionen Impfdosen gesichert. Zusammen mit 85,8 Millionen Dosen von Biontech/Pfizer seien damit 136,3 Millionen Dosen sicher, von denen nahezu alle 2021 ausgeliefert werden könnten. Da jeweils zwei Dosen benötigt werden, ließen sich so rein rechnerisch 68,2 Millionen Bürger impfen - bei insgesamt 83 Millionen Einwohnern in Deutschland.
15.48 Uhr: Mehrere Schweizer Kantone schließen die Skigebiete
Die Kantone Zürich, St. Gallen, Luzern, Schwyz, Nidwalden, Obwalden, Zug sowie Appenzell Innerrhoden kündigten an, ihre Skigebiete ab Dienstag geschlossen zu lassen. Auch andere Maßnahmen gehen teils deutlich über die Schutzmaßnahmen hinaus, die die Regierung in Bern am Freitag landesweit vorgegeben hatte. Ab nächsten Dienstag müssen Restaurants, Kinos, Museen und Sportclubs schließen, aber Geschäfte und die Skigebiete dürfen trotz Kritik aus dem Ausland offenbleiben.
Offen bleiben Skigebiete dagegen zunächst in den Kantonen Bern und Wallis. Die Berner Regierung kündigte an, die Skigebiete zu schließen, falls die Situation in den Krankenhäusern schlimmer werden sollte. Andere Kantone wie Uri und Graubünden wollten noch bis Montag entscheiden, ob sie die Skigebiete über Weihnachten öffnen.
Die Infektionszahlen in der Schweiz gehören - im Verhältnis zur Einwohnerzahl - zu den höchsten in Europa, das Gesundheitssystem stößt vielerorts an seine Grenzen. Dennoch waren Bundesregierung und Kantone bislang zurückhaltend. Erst vergangene Woche wurden öffentliche Veranstaltungen verboten und eine Sperrstunde für Restaurants um 19.00 Uhr eingeführt - allerdings gab es Ausnahmen.
Die Schweizer Gesellschaft für Notfall- und Rettungsmedizin warnte am Samstag bereits vor einer dritten Corona-Welle.
15.19 Uhr: Fast 5.000 Neuinfektionen in Bayern
In Bayern wurden seit gestern 4.917 neue Corona-Fälle gemeldet. Das hat das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen mitgeteilt. Die Zahl der Infektionen seit Beginn der Pandemie steigt damit auf 283.534.
In den vergangenen 24 Stunden gab es in Bayern 81 Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion. Die Gesamtzahl der Todesfälle liegt nun bei 5.572.
Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner liegt in Bayern aktuell bei 216,02. Am höchsten ist der Inzidenzwert in Regen (583,90), gefolgt von der Stadt Schwabach (405,07) und der Stadt Hof (386,25).
14.28 Uhr: Britischer Chefmediziner: Neue Virus-Variante breitet sich schneller aus
Englands Chefmediziner Chris Whitty warnt vor einer neuer Form des Corona-Virus. In Großbritannien sei eine neue Variante von Covid-19 entdeckt worden, sagte Whitty am Samstag in London. Untersuchungen hätten ergeben, dass sich dieses Virus schneller ausbreiten könne als die bisherige Variante. Es gebe aber keine Hinweise darauf, dass die neue Variante auch zu einer höheren Sterblichkeit führe. Man habe entsprechende Erkenntnisse an die Weltgesundheitsorganisation WHO weitergeleitet.
14.10 Uhr: Portugals Regierungschef nach Treffen mit Macron in Quarantäne
In Portugal begibt sich Ministerpräsident Antonio Costa für 14 Tage in Quarantäne. Hintergrund sei ein Treffen mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron am Mittwoch, teilt die Lissaboner Gesundheitsbehörde mit. Macrons Büro hatte am Donnerstag erklärt, der Präsident sei positiv auf Covid-19 getestet worden. Costa wurde den Angaben zufolge am Donnerstag zwar negativ getestet. Er müsse aber dennoch bis zum 29. Dezember in Selbstisolierung bleiben.
14.00 Uhr: Ungarn kündigt weitere Hilfen an
In Ungarn dürfen Privathaushalte und Unternehmen die Rückzahlung von Krediten auch weiterhin aussetzen. Das Moratorium werde bis Juli verlängert, kündigt Ministerpräsident Viktor Orban an. Damit sollen die Auswirkungen der Pandemie abgemildert werden. Kleine und mittelgroße Firmen müssten zudem nur die Hälfte der üblichen örtlichen Unternehmenssteuern zahlen, da sie wichtige Arbeitgeber seien. Familien mit Kindern oder solche, die ein Kind erwarten, könnten zudem bevorzugt Kredite beantragen und auch Gelder zur Renovierung ihrer Wohnungen oder Häuser bekommen, die nicht zurückgezahlt werden müssten.
13.35 Uhr: Macrons Zustand nach Infektion stabil
Der Gesundheitszustand des mit dem Coronavirus infizierten französischen Präsidenten Emmanuel Macron ist nach Angaben seines Büros stabil. Die Ergebnisse der medizinischen Untersuchung seien ermutigend, heißt es zudem. Die Symptome seien ähnlich wie die am Freitag und hinderten Macron nicht daran, seine Pflichten zu erfüllen. Das Büro hatte am Donnerstag mitgeteilt, der Präsident sei positiv getestet worden.
13.02 Uhr: Erneuter Höchstwert in München
Die Corona-Inzidenz in München hat einen neuen Höchstwert erreicht. Aktuell meldet das Robert-Koch-Institut einen Wert von 280,5 (Freitag: 273,3). Das ist die Zahl der Neuinfektionen binnen der vergangenen sieben Tage pro 100.000 Einwohner. Laut Mitteilung der Stadt kamen gestern 706 neue Corona-Fälle und acht Todesfälle dazu. Insgesamt sind bislang 39.704 Infektionen bestätig und 469 Betroffene sind gestorben.
- Mehr Infos: Die wichtigsten Corona-News aus Oberbayern
12.27 Uhr: Kreativität bei Testzentrum in Kopenhagener Stadion
Das "Parken"-Stadion in Kopenhagen wird ab Montag in ein Corona-Testcenter verwandelt. Um besonders junge Dänen zwischen 16 und 25 Jahren anzulocken, sollen DJs ihnen die Wartezeit mit Musik vertreiben. Stadion-Direktor Lars Bo Jeppesen versprach in der Zeitung Ekstrabladet lachend, dass der Hit "Jump" der amerikanischen Hardrock-Band Van Halen "ganz sicher nicht" dabei sein werde. Das Lied wird traditionell bei den Heimspielen von Bröndby als Einlaufmusik gespielt - im "Parken" aber ist Rivale FC Kopenhagen zu Hause.
12.00 Uhr: Zwei Infektionen im bayerischen Landtag
Der Münchner SPD-Politiker Florian von Brunn und der frühere bayerische Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch (FDP) haben sich mit dem Corona-Virus infiziert, berichtete die Augsburger Allgemeine am Freitag. Kurz sei die Aufregung im Landtag groß gewesen, als ihre Kollegen die Warnmeldung über die Corona-App erhielten – doch die Infizierten hätten sich vorbildlich verhalten: Heubisch und von Brunn, denen es halbwegs gut gehe, sagten auf Nachfrage, sie hätten stets FFP2-Masken getragen und Abstand gehalten. Als sie von der Infektion erfahren hatten, seien sie sofort in Quarantäne gegangen. Die Meldung in der App kam von von Brunn.
Sowohl die Koordinatorin für Gesundheitsschutz im Landtag als auch das Gesundheitsamt kamen zu dem Ergebnis, "dass es keine Kontaktperson 1 im Haus gibt und eine Infizierung anderer MdL ausgeschlossen" sei.
11.35 Uhr: Städtetag fordert, dass Kassenärzte impfen
Der Deutsche Städtetag hat davor gewarnt, beim Beginn der Corona-Impfungen auf die Gesundheitsämter der Kommunen zu setzen. "Wenn der Impfstoff da ist, dürfen die Impfungen nicht an fehlendem Personal scheitern. Das medizinische Personal der Gesundheitsämter ist durch die Pandemie auf absehbare Zeit voll ausgelastet und kann nicht zusätzlich auch noch die Impfungen übernehmen", sagte Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags, Helmut Dedy, der "Passauer Neuen Presse". "Wir sehen hier vor allem Länder und Kassenärzte gefordert."
Materiell sei man bei den Impfzentren aber gut aufgestellt. Seit dem Stichtag 15. Dezember stünden Räume, Ausstattung und Verwaltungskapazitäten bereit, erklärte er weiter. "Sobald der konkrete Impfstart feststeht, brauchen wir vier, fünf Tage, um die Impfzentren aus ihrem Standby-Modus hochzufahren." Der Start der Impfungen wird für den 27. Dezember erwartet.
11.13 Uhr: Schweiz lässt Biontech-Pfizer-Impfstoff regulär zu
Die Schweiz hat dem vom Mainzer Unternehmen Biontech und dessen US-Partner Pfizer entwickelten Corona-Impfstoff eine Zulassung erteilt. Dabei handele es sich um die weltweit erste Zulassung in einem ordentlichen Verfahren statt einer Notfallzulassung, teilte die Zulassungsbehörde Swissmedic am Samstag in Bern mit. Biontech soll etwa drei Millionen Impfdosen in die Schweiz liefern. Die Schweizer Behörden verzeichnen derzeit täglich mehr als 4000 Neuinfektionen bei 8,6 Millionen Einwohnern. Pro Tag werden mehr als hundert Corona-Tote gemeldet.
10.45 Uhr: Pflegekräfte haben ein um 56 Prozent höheres Ansteckungsrisiko
Pflegekräfte erkranken besonders häufig an Corona. Das geht laut einem Bericht der Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) vom Samstag aus Berechnungen der Krankenkasse Barmer hervor, bei der Zahl und Ursachen von Krankmeldungen ausgewertet wurden. Demnach waren seit Beginn der Pandemie bis Mitte November 2,5 Prozent aller bei der Barmer versicherten Pflegekräfte wegen Covid-19 krankgeschrieben. In absoluten Zahlen seien dies 6600 Pflegerinnen und Pfleger, hieß es weiter. Bei allen Berufsgruppen lag der durchschnittliche Anteil der Covid-19-Kranken dagegen bei 1,6 Prozent. Demnach haben Pflegekräfte ein um 56 Prozent höheres Risiko, an Corona zu erkranken, als Berufstätige insgesamt.
10.20 Uhr: Merkel würdigt Einsatzkräfte im Ausland
In ihrem letzten Video-Podcast vor Weihnachten hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) den deutschen Einsatzkräften im Ausland für ihr Engagement unter erschwerten Bedingungen mit einem Weihnachtsgruß gedankt. "Mit ihrer Arbeit sind sie Botschafter für Freiheit und Demokratie", sagte Merkel am Samstag über Polizistinnen und Polizisten, Soldatinnen und Soldaten und zivile Helfer, die die Festtage "nicht im Kreis ihrer Liebsten" verbringen könnten. Mit Blick auf die pandemiebedingten Einschränkungen, die die Menschen in Deutschland zu Weihnachten in diesem Jahr erwarten, sagte die Kanzlerin: "Die Frauen und Männer, die sich fernab der Heimat auch für unsere Sicherheit hier in Deutschland einsetzen, die wissen, was es heißt, wenn der Kontakt zu den Liebsten zu Hause eingeschränkt ist. Die wissen, was es heißt, wenn man über längere Zeit nur skypen kann."
Merkel: Corona habe zu "weiteren, erheblichen Belastungen" geführt
Auch an die Familien der Einsatzkräfte sendete Merkel eine besondere Dankesbotschaft. Ein schweres Jahr gehe zu Ende, das den Menschen "viel abverlangt" habe. Die Konflikte in der Welt, die das Engagement im Ausland erforderlich machten, nähmen nicht ab, sagte die Kanzlerin. Gleichzeitig habe die Corona-Pandemie zu "weiteren, erheblichen Belastungen geführt".
In vielen Ländern der Welt sind Fachkräfte aus Deutschland im Einsatz, um zu beraten, Friedensprozesse zu begleiten oder Personal im Ausland auszubilden. So ist beispielsweise die Bundeswehr mit mehreren Tausend Soldaten an Missionen der Europäischen Union, der Vereinten Nationen und der Nato beteiligt. Einsatzorte sind derzeit unter anderen Mali, Libyen, der Libanon, Afghanistan und Seegebiete im Mittelmeer. Auch deutsche Polizistinnen und Polizisten begleiten seit 1989 internationale Friedens- und Stabilisierungseinsätze unter der Führung der UN, der EU und der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE).
10.08 Uhr: Entwicklungsminister Müller: Lage in Flüchtlingslager "entsetzlich"
Die Zustände in den griechischen Flüchtlingslagern haben sich nach Einschätzung von Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) sogar noch verschlechtert. Das bis dahin schlimmste Flüchtlingslager Moria auf Lesbos war im September 2020 abgebrannt und "alle gingen" laut Müller "davon aus, dass die schrecklichen Zustände nach dem Brand verbessert werden, aber die Wirklichkeit sieht leider anders aus", sagte Müller der "Passauer Neuen Presse". Das neue Lager Kara Tepe sei offensichtlich nicht besser - im Gegenteil: Ärzte ohne Grenzen musste jetzt ein Pressee Tetanus-Impfaktion starten, weil Babys in nassen Zelten von Ratten gebissen werden", erklärte Müller weiter. "Das sind entsetzliche Zustände - mitten in Europa." Zugleich warnte der Minister davor, dass den Flüchtlingen die härtesten Winterwochen noch bevorstünden.
Müller sagte: "Europa muss an den Ursachen ansetzen." Nur wenn sich die Perspektiven der Menschen in ihrer Heimat verbesserten, würden sie den gefährlichen Weg nach Europa nicht mehr auf sich nehmen. "Ich halte es daher geradezu für fatal, dass die EU-Mittel für Afrika die nächsten sieben Jahre gekürzt werden", kritisierte der Minister. Humanitäres Engagement sei in Corona-Zeiten wichtiger denn je.
10.01 Uhr: Viele mittelständische Betriebe vor Insolvenz
Der Mittelstand hat wegen einer schleppenden Umsetzung der Novemberhilfen Alarm geschlagen. "Bis dato ist erst ein Bruchteil der dringend benötigten Liquidität bei den notleidenden Unternehmen angekommen, viele Klein- und Mittelbetriebe stehen unmittelbar vor der Insolvenz", heißt es in einem Brief des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier, wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet.
Die Bundesregierung hatte wegen des Teil-Lockdowns im November und Dezember für betroffene Firmen etwa in der Gastronomie Hilfen angekündigt, erstattet werden Umsatzausfälle. Abschlagszahlungen werden bereits ausbezahlt. Ab Januar gilt die Überbrückungshilfe III, erstattet werden dann betriebliche Fixkosten wie Mieten und Pachten.
09.45 Uhr: Dezemberhilfen sollen im Januar 2021 ausbezahlt werden
Die Abschlagszahlungen für die Dezemberhilfen an von Corona-bedingten Schließungen betroffene Betriebe sollen ab Anfang Januar ausbezahlt werden. Das teilte das Bundeswirtschaftsministerium am Samstag in Berlin mit. Auch erste Abschlagszahlungen für die sogenannte Überbrückungshilfe III sollen demnach im Laufe des Januar fließen. Die Abschläge haben eine maximale Höhe von 50.000 Euro pro Unternehmen, für Soloselbstständige sind es bis zu 5000 Euro.
Für die Hilfen aufgrund der Schließungen im November seien bisher 227.508 Anträge gestellt worden, hieß es weiter. Auf deren Grundlage seien Abschläge von 983 Millionen Euro gezahlt worden. Die Zahlungen seien "eine starke Unterstützung für viele Unternehmerinnen und Unternehmer in dieser schweren Zeit", hieß es in der Erklärung des Ministeriums.
Empfänger der November- und Dezemberhilfen sind vor allem die zur Eindämmung der Corona-Pandemie geschlossenen Betriebe im Gastronomie-, Kultur- und Freizeitbereich. Während diese Zahlungen bis zu 75 Prozent des Umsatzes des Vorjahresmonats erreichen können, sollen die neuen Überbrückungshilfen III in erster Linie bis zu 90 Prozent der Fixkosten der Unternehmen abdecken. Sie betreffen den Zeitraum von Januar bis zunächst Ende Juni 2021.
09.42 Uhr: Prinz Philip dankt selbstlosen Lehrern
In einer Botschaft hat Prinz Philip, 99, Ehemann von Königin Elizabeth II., Lehrerinnen, Lehrern und Schulpersonal für deren Einsatz während der Corona-Krise gedankt. Er sagte unter anderem: "Ich möchte Ihnen für ihre selbstlose Hingabe danken und sende Ihnen meine besten Wünsche für eine wohlverdiente Pause über Weihnachten und den Jahreswechsel." Prinz Philip hatte sich 2017 von seinen öffentlichen Aufgaben zurückgezogen; dass er sich nun zu Wort meldet, wird daher als besonderes Zeichen der Anerkennung gewertet.
08.53 Uhr: Finanzminister Scholz: Hilfen so lange, wie nötig
Nach den Worten von Finanzminister Olaf Scholz (SPD) sollen die Finanzhilfen für die Wirtschaft gezahlt werden, so lange es nötig ist. "Finanziell können wir den Lockdown lange durchhalten, weil wir über eine robuste Volkswirtschaft mit sehr leistungsfähigen und international wettbewerbsfähigen Unternehmen verfügen", sagte der SPD-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Wir tun, was nötig ist, solange es nötig ist."
07.11 Uhr: Katastrophenschutz-Amt: Triage vermeidbar
Der Präsident des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, Armin Schuster, hält trotz überlasteter Krankenhäuser im Zuge der Corona-Pandemie eine Triage noch für abwendbar. "Bund und Länder sind über ein Kleeblatt-Verfahren auch auf weitere überregionale Verlegungen vorbereitet, die bisher noch nicht abgerufen wurden."
06.36 Uhr: Deutsche Bahn rechnet mit Milliardenschaden
Der Deutschen Bahn werden nach Ansicht des Bahn-Beauftragten der Bundesregierung mehr als 13 Milliarden Euro Corona-Kosten entstehen. Ein Schaden von 13 bis 14 Milliarden Euro sei zu Beginn der Pandemie als schlechtestes Szenario errechnet worden, sagte Enak Ferlemann (CDU) der "Welt". "Inzwischen ist klar: Es wird nicht auf unser bestes Szenario hinauslaufen, sondern auf das schlechteste." Sollte der Lockdown länger dauern, könne es auch noch teurer werden, warnte Ferlemann.
06.43 Uhr: Mehr als 260.000 Neuinfektionen in den USA
In den USA sind mehr als 260.000 Neuinfektionen gemeldet worden. Mindestens 261.887 Menschen wurden demnach am Freitag positiv auf das Coronavirus getestet, damit stieg die Zahl der Infektionen insgesamt auf 17,42 Millionen. Weitere 2947 Menschen starben der Zählung zufolge. Insgesamt stieg die Zahl der Todesfälle in den USA auf 314.049.
06.15 Uhr: "Keine Insolvenzwelle" laut Bundesagentur für Arbeit
Die Bundesagentur für Arbeit sieht trotz der Schließung zahlreicher Unternehmen im Corona-Lockdown weiter keine Insolvenzwelle auf Deutschland zurollen. "Unsere Zahlen geben so etwas im Moment nicht her", sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele.
Bis zum November 2020 seien knapp 1,2 Milliarden Euro an Insolvenzgeld gezahlt worden. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres seien es 723 Millionen Euro gewesen. In den 2020er Zahlen sei aber auch die Insolvenz einer großen Einzelhandelskette enthalten, die nicht pandemiebedingt gewesen sei. Gemeint sein dürfte die Insolvenz von Galeria Kaufhof. Allerdings gingen 2020 auch mehrere größere Unternehmen pleite, zu deren Schwierigkeiten die Corona-Problematik zumindest beitragen hat - darunter die Restaurantkette Vapiano und Deutschlands größte Friseurkette Klier.
06.12 Uhr: Indien: Bislang über zehn Millionen Infektionen
Die Zahl der Corona-Infektionen in Indien hat die Schwelle von zehn Millionen überschritten. Innerhalb von 24 Stunden seien gut 25.000 neue Ansteckungen registriert worden, teilte das Gesundheitsministerium am Samstag in Neu Delhi mit. Damit sei die Gesamtzahl der Infektionen auf über zehn Millionen gestiegen. Das sind weltweit die zweitmeisten Fälle nach den USA. Allerdings scheint sich die Verbreitung des Virus in Indien abzuschwächen. Noch im September waren in dem 1,3-Milliarden-Einwohner-Land nahezu 100.000 Neu-Infektionen täglich registriert worden.
05.44 Uhr: Ethikrat-Mitglied: Impfgegner sollten auf Notfallhilfe verzichten
Laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung vom Samstag fordert der Humangenetiker Wolfram Henn Impfverweigerer auf, im Krankheitsfall auf alle Notfallmaßnahmen zu verzichten. "Wer partout das Impfen verweigern will, der sollte, bitte schön, auch ständig ein Dokument bei sich tragen mit der Aufschrift: ,Ich will nicht geimpft werden!" zitiert die Zeitung aus einem Schreiben Henns, der auch Mitglied im Deutschen Ethikrat ist: "Ich will den Schutz vor der Krankheit anderen überlassen! Ich will, wenn ich krank werde, mein Intensivbett und mein Beatmungsgerät anderen überlassen."
Allen Impfskeptikern empfahl Henn, sich auf den Rat von "Menschen, die sich wirklich auskennen", zu verlassen. Forscher weltweit hätten "mit riesigem Aufwand das Tempo erhöht, aber nicht auf Kosten der Sicherheit." Zudem werde es "binnen Monaten auch Corona-Impfstoffe klassischer Bauart geben, wie sie seit Jahrzehnten milliardenfach gegen Grippe oder Hepatitis bewährt sind".
Man dürfe das Feld nicht "Querdenkern und Impfgegnern" überlassen, ergänzte der Experte: "Diesen Panikmachern empfehle ich dringend, mal ins nächste Krankenhaus zu gehen und ihre Verschwörungstheorien den Ärzten und Pflegern zu präsentieren, die gerade völlig ausgepowert von der überfüllten Intensivstation kommen."
05.38 Uhr: RKI meldet 31.300 Neuinfektionen und 702 Todesopfer
In Deutschland haben sich mehr als 31.000 Menschen neu mit dem Coronavirus angesteckt. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Samstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden 31.300 neue Ansteckungsfälle erfasst. Insgesamt wurden inzwischen bundesweit 1.471.238 Corona-Fälle verzeichnet.
Die Zahl der Covid-19-Todesopfer in Deutschland stieg um 702 auf insgesamt 25.640. Die Zahl der Genesenen lag am Samstagmorgen bei 1.085.500.
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05.18 Uhr: Fußballer Rüdiger: 420 Dankesbriefe an Klinikpersonal
Fußball-Nationalspieler Antonio Rüdiger hat mit einer Geste seine Wertschätzung für das am Limit arbeitende Pflegepersonal auf COVID-19-Stationen gezeigt. Er spendierte dem Pflegepersonal von 13 Kliniken ein Mittagessen. "Die Personen, die dort arbeiten, leisten eine unglaubliche Arbeit. Für mich sind das alles Ehrenmänner und Ehrenfrauen", sagte Rüdiger. "Danke an die vielen Krankenhausmitarbeiter, die sich und ihre Gesundheit selbst hinten anstellen, um anderen Menschen zu helfen. Mir ging es dabei vor allem um die Geste", meinte der 27-Jährige: "Allerdings sollte man sich nicht nur dieses Jahr bei den Mitarbeitern bedanken, sondern jedes Jahr - und nicht nur während einer weltweiten Pandemie." Rüdiger wählte Kliniken in zehn Städten aus, die besonders hohe Inzidenzwerte hatten, vor allem im stark betroffenen Osten, aber auch in Stuttgart oder Berlin-Neukölln, wo er aufgewachsen ist. 420 Krankenhaus-Mitarbeiter erhielten eine von Rüdiger spendierte Pizza und einen Dankesbrief. Das Echo war überwältigend positiv.
04.52 Uhr: China plant weitere Impfungen mit eigenen Stoffen
China will alle "wesentlichen Gruppen" im Winter und Frühjahr impfen, wie ein hochrangiger Vertreter der Gesundheitsbehörden ankündigt. Dazu zählen die Beschäftigten der Kühltechnikindustrie, der Zollbehörden, des Gesundheitswesens und der öffentlichen Verkehrsbetriebe. Priorität hätten jene, die einem besonderen Risiko ausgesetzt seien, wie etwa im Gesundheitswesen oder bei der Grenzkontrolle, sagte der stellvertretende Leiter der Nationalen Gesundheitsbehörde, Zeng Yixin, am Samstag. Ebenfalls unter den ersten Geimpften in dieser neuen Phase sollen Arbeiter im Speditionswesen, Verkäufer von frischem Fisch und Fleisch auf Märkten sowie Ältere und Menschen mit Vorerkrankungen sein. Ziel sei ein "Gruppen-Schutzschirm", mit dem die Öffentlichkeit immunisiert werden solle.
Bei der Entwicklung chinesischer Impfstoffe fehlt es nach Ansicht westlicher Experten an Transparenz. Vakzine der beiden Firmen Sinovac und Sinopharm erhielten bereits im Juli eine Notfallzulassung, ohne dass größeres Studien der sogenannten Phase 3 vorlagen, die üblicherweise notwendig sind. Mehr als eine Million Menschen wurden so bereits geimpft, ebenso wie zahlreiche chinesische Soldaten mit dem Impfstoff eines dritten Herstellers, CanSino. Alle sind Totimpfstoffe und verwenden damit ein bereits erprobtes Verfahren, anders als die neuartigen Vakzine von Biontech oder Moderna.
Chinesische Vakzine stehen unter anderem in der Türkei, in Indonesien und in Brasilien vor einer möglichen Zulassung. In Bahrain und den Vereinigten Arabischen Emiraten ist ein chinesischer Impfstoff bereits zugelassen. Die Emirate meldeten letzte Woche eine Effektivität des Präparats von 86 Prozent. Von den chinesischen Pharmaunternehmen selbst gab es kaum oder gar keine Angaben über die Wirkstoffe und deren Effektivität.
Das Coronavirus war vor etwa einem Jahr erstmals in China festgestellt worden und hatte sich von dort aus in der Welt verbreitet. In China selbst wurde es mit rigiden Beschränkungen und der Nachverfolgung von Fällen - nach offizieller Darstellung - fast gänzlich unter Kontrolle gebracht. Am Samstag wurden drei neue Infektionen innerhalb des Landes gemeldet, zwei in der Hauptstadt Peking und einer in der Provinz Liaoning im Nordosten des Landes.
03.29 Uhr: US-Behörde: Fünf allergische Reaktionen nach Impfung
Nach der Verabreichung des Corona-Impfstoffs von Biontech und Pfizer sind in dieser Woche in fünf Fällen allergische Reaktionen aufgetreten, wie die US-Arzneimittelbehörde FDA mitteilte. FDA-Experte Peter Marks sagt, das liege womöglich an der enthaltenen Chemikalie Polyethylenglycol. Sowohl der Impfstoff von Biontech/Pfizer als auch der von Moderna enthalte den Stoff.
03.00 Uhr: Scholz verteidigt festgelegte Reihenfolge beim Impfen
Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) hat die Priorisierung bei der Corona-Impfung gegen Kritik verteidigt. "Natürlich wäre es am besten, wenn alle sofort geimpft werden könnten. Da das nicht geht, muss man eine Reihenfolge festlegen nach klaren wissenschaftlichen Kriterien", sagte der SPD-Kanzlerkandidat. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte die Impfpriorisierung gestern vorgestellt. "Die Schwächsten zu schützen, das ist das erste Ziel unserer Impfkampagne", sagte Spahn. Ältere über 80 Jahre, Bewohner und Personal in Pflegeheimen sollen zuerst zum Zug kommen, wenn Impfungen wie geplant am 27. Dezember anlaufen können.
02.30 Uhr: Impfstoff von Moderna erhält Notfallzulassung in den USA
Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat dem Corona-Impfstoff des US-Pharma-Unternehmens Moderna eine Notfallzulassung erteilt. Das teilte die FDA mit. Vor rund einer Woche hatte bereits ein vom Mainzer Pharma-Unternehmen Biontech und seinem US-Partner Pfizer entwickelter Corona-Impfstoff eine Notfallzulassung der Behörde bekommen. Der Moderna-Impfstoff dürfe ab sofort in den USA eingesetzt werden, teilte die nationale Arzneimittelbehörde FDA mit. Es ist die erste Zulassung für den Moderna-Wirkstoff weltweit.
"Mit der Verfügbarkeit von nunmehr zwei Corona-Impfstoffen hat die FDA einen weiteren entscheidenden Schritt im Kampf gegen diese Pandemie gemacht", erklärte Behördenchef Stephen Hahn. Auch der scheidende US-Präsident Donald Trump zeigte sich erfreut: "Glückwunsch, der Moderna-Impfstoff ist nun erhältlich", schrieb er im Onlinedienst Twitter. Sein gewählter Nachfolger Joe Biden sprach ebenfalls von einer guten Nachricht. Er betonte in einer Erklärung aber zugleich "die riesige Herausforderung, hunderte Millionen Amerikaner zu impfen".
Die USA hatten die Erforschung des Impfstoffs mit 2,5 Milliarden Dollar unterstützt, zudem hatte sich das Nationale Gesundheitsinstitut an der Entwicklung beteiligt. Nach Angaben von Moderna soll bereits am Wochenende damit begonnen werden, Millionen Impfdosen im ganzen Land zu verteilen. Bereits am Montag hatte in den USA die Impfkampagne mit dem in der vergangenen Woche zugelassenen Biontech-Pfizer-Wirkstoff begonnen, auch Großbritannien impft schon damit.
Um das Vertrauen in die Impfstoffe zu stärken hatte sich US-Vizepräsident Mike Pence am Freitag vor laufenden Kameras mit dem Biontech-Pfizer-Stoff impfen lassen. Auch Biden will sich bald öffentlich impfen lassen. Trump dagegen hat wiederholt erklärt, dass er sich nach seiner Corona-Infektion im Oktober für "immun" halte.
Die US-Regierung hat 200 Millionen Dosen bei Moderna und 100 Millionen bei Biontech-Pfizer geordert.
Eine Notfallzulassung in allen EU-Staaten wird derzeit von der europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) geprüft. Diese hat angekündigt, am kommenden Montag über das Biontech-Pfizer-Vakzin zu entscheiden sowie am 6. Januar über den Moderna-Impfstoff. Bei einem positiven Votum sollen in Deutschland und den anderen EU-Staaten noch vor Jahresende die ersten Menschen geimpft werden.
02.05 Uhr: Chef der Wirtschaftsweisen kritisiert Gastronomie-Hilfen
Wegen der Corona-Beschränkungen erwartet der Chef der "Wirtschaftsweisen", Lars Feld, Anfang kommenden Jahres einen neuen Wirtschaftseinbruch. "Es ist davon auszugehen, dass im 1. Quartal 2021 wegen der Einschränkungen ein negatives Wirtschaftswachstum resultiert", sagte Feld. "Das fällt aber nicht so stark aus wie im Frühjahr dieses Jahres." Damals seien die Wertschöpfungsketten angesichts von Grenzschließungen unterbrochen und die Verunsicherung groß gewesen. "Von einer solchen Situation sind wir noch deutlich entfernt", sagte Feld.
Der Ökonom wandte sich zugleich gegen eine Ausweitung der Staatshilfen für Handel und Gastronomie. "Der Lockdown ist bitter für den Handel, aber mehr als die Überbrückungshilfen sollte es nicht geben", sagte Feld. Anders als bei vielen Dienstleistungen könne der Umsatz online stattfinden oder nachgeholt werden. "Wer den lokalen Handel privat unterstützen will, kann jetzt Gutscheine verschenken.»"
Der Gastronomie werde teilweise bereits zu viel unter die Arme gegriffen. "Die Gastronomen bekommen für November und Dezember 75 Prozent ihres Umsatzes vom Vorjahresmonat ersetzt. Dabei läuft der Außer-Haus-Verkauf weiter. Manche machen nun bessere Geschäfte als vor einem Jahr", sagte der Ökonom. Es sei gut, dass der Staat 2021 zu den Überbrückungshilfen zurückkehre und nur noch einen Teil der Fixkosten erstatte.
Der fünfköpfige Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, dessen Mitglieder auch als "Wirtschaftsweise" bezeichnet werden, berät die Politik.
Freitag, 18. Dezember 2020
21.41 Uhr: Gewerkschaft der Polizei fordert hohe Priorisierung für Polizisten bei Corona-Impfung
Bei den demnächst beginnenden Corona-Impfungen müssen Vollzugsbeamte der Polizei ähnlich priorisiert werden, wie beispielsweise Allgemeinärzte, fordert Peter Pytlik, bayerischer Landesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei am Freitag. Alle Polizistinnen und Polizisten im Außendienst seien im "ständigen und unvermeidbaren, und manchmal sogar auch körperlichen Bürgerkontakt, weshalb das Infektionsrisiko besonders hoch" sei. Aktuell seien in Bayern laut GdP circa 320 Vollzugsbeamte mit Corona infiziert, insgesamt könnten derzeit über 1.000 von rund 34.000 bayerischen Vollzugsbeamte wegen Corona ihren Dienst nicht antreten.
21.11 Uhr: Kirchen Bayerns läuten Glocken an Heilig Abend gleichzeitig als "Zeichen der Hoffnung"
Zur "Stillen Nacht" soll es in Bayern laut werden. So werden am Heiligen Abend um 22 Uhr in katholischen und evangelischen Gemeinden die Kirchenglocken läuten. Darauf haben sich die bayerischen Bistümer und die evangelische Landeskirche in Bayern geeinigt.
Wie das Erzbistum München und Freising sowie die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern am Freitag mitteilten, hat man sich auf diese Zeit geeinigt, weil wegen der nächtlichen Ausgangssperre die traditionell von 22 Uhr an beginnenden Christmetten und Christvespern entfallen oder vorverlegt werden.
"Gerade in dieser schwierigen Zeit der Pandemie wollen wir gemeinsam ein Zeichen der Hoffnung setzen", sagte der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx. Der evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm betonte: "Die Weihnachtskraft ist stärker als alle Bedrängnisse, die das Virus in uns auslösen kann."
20.55 Uhr: Entwicklungsminister Müller: Gerechter Zugang zu Impfstoff notwendig
Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat sich für einen gerechten Zugang zu Corona-Impfstoffen weltweit ausgesprochen. Im Rundschau-Magazin im BR Fernsehen sagte Müller, die Pandemie lasse sich nur gemeinsam besiegen. Selbst wenn Deutschland oder Europa virusfrei wären, käme das Virus per Flugzeug wieder zurück.
Entwicklungs- und Schwellenländer benötigten ebenso entsprechende Impfstoffe. Wie Müller erklärte, werde zu diesem Zweck derzeit eine Plattform aufgebaut. Ein Problem sei jedoch noch die Finanzierung. Allein im kommenden Jahr würden 30 Milliarden Dollar benötigt, um ein bis zwei Milliarden Impfdosen für die Entwicklungs- und Schwellenländer zu produzieren.
20.38 Uhr: Bidens sollen erste Impfdosis am Montag bekommen
Der gewählte US-Präsident Joe Biden und seine Frau Jill wollen sich am kommenden Montag ihre ersten Impfdosen gegen das Coronavirus verabreichen lassen. Dies teilte die künftige Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, am Freitag mit. Demnach sollen die gewählte Vizepräsidentin Kamala Harris und ihr Mann Doug Emhoff ihre Dosen übernächste Woche erhalten.
20.27 Uhr: Flughäfen sollen Sicherheit wegen Impfstoff-Lieferungen verstärken
Der Verband der Flughafenbetreiber (ACI) rät seinen Mitgliedern zu verstärkten Sicherheitsmaßnahmen angesichts der Impfstoff-Lieferungen. "Die Empfindlichkeit der Impfstoffe, die hohe Nachfrage und die anfänglich geringe verfügbare Menge könnten bei Personen oder Gruppen mit böswilligen Absichten Aufmerksamkeit erregen", heißt es in einer Mitteilung.
19.55 Uhr: Neuer Virus-Strang treibt zweite Welle in Südafrika an
Südafrika meldet eine neue Variante des Coronavirus, die für eine zweite Infektionswelle im Land verantwortlich sein dürfte. Gesundheitsminister Zweli Mkhize erklärt auf Twitter, die Genetiker seines Landes hätten den als "501.V2" bezeichneten Strang isoliert. Die vorliegenden Daten deuteten stark darauf hin, dass "die aktuelle zweite Welle von dieser neuen Variante angetrieben wird". Mkhize warnte vor Spekulationen - es gebe keinen Grund, die Empfehlungen für Schutzmaßnahmen zu ändern. Der WHO-Expertin Maria Van Kerkhove zufolge steht die Weltgesundheitsorganisation mit den Forschern in Kontakt. Bislang gebe es keine Anzeichen, dass die Variante sich anders verhalte als die bereits beschriebenen, sagt sie.
18.24 Uhr: Strikter Lockdown in Österreich ab 26. Dezember
Österreich geht ab dem 26. Dezember für mindestens drei Wochen erneut in den coronabedingten Lockdown. Ab dem 18. Januar sollen der Handel sowie erstmals seit November auch Kultur und Gastronomie wieder öffnen - allerdings nur für Menschen, die bei einem der dann landesweit umsonst angebotenen Corona-Schnelltests negativ getestet werden. "Für alle, die nicht bereit sind, sich testen zu lassen, gelten die Regelungen des Lockdowns bis 24. Januar, also eine Woche länger", sagte Kanzler Sebastian Kurz am Freitagabend.
Konkret sieht der Plan für den dritten Lockdown vor, dass Ausgangsbeschränkungen vom 26. Dezember bis 24. Januar wieder den ganzen Tag gelten. Das Haus darf nur aus triftigen Gründen verlassen werden, zu denen neben diversen Grundbedürfnissen wie Einkauf oder Arztbesuch sowie etwa Arbeit oder Bildung auch die Erholung im Freien zählt.
Bis auf Geschäfte des täglichen Bedarfs bleiben der Handel und körpernahe Dienstleister wie Friseure bis zum 17. Januar geschlossen, Schüler lernen im Online-Unterricht. Über die Öffnung von Skigebieten und Liften, die für den 24. Dezember angekündigt war, sollen Bundesländer und Bezirke eigenständig entscheiden.
Ab dem 18. Januar sollen Schulen, Handel, Gastronomie, Tourismus wieder öffnen - unter der Bedingung der Vorlage eines negativen Antigen-Schnelltests, der nicht älter als eine Woche ist. Der Verzicht auf einen Test bedeute bis zum 24. Januar ganztägige Ausgangsbeschränkungen und das verpflichtende Tragen einer FFP-2-Maske etwa beim Einkaufen oder auf dem Weg zur Arbeit. Auch Schüler und Lehrer ohne negativen Test müssen eine FFP-2-Maske tragen.
18.08 Uhr: Wiener gedenken mit 5.127 Kerzen der Corona-Opfer
Mit einem stillen Gedenken und 5.127 Kerzen ist am Wiener Stephansplatz am Freitagabend der Corona-Toten in Österreich gedacht worden. Dazu aufgerufen hatte die im Frühjahr 2020 ins Leben gerufene Initiative "füreinand - gemeinsam für Mitmenschlichkeit". Österreichs Caritas-Präsident Michael Landau sagte am Rande der Schweigeveranstaltung: "Hinter jeder Zahl steht immer ein Mensch, der geliebt hat und geliebt wird über den Tod hinaus." Zugleich wurden Tausende Menschen in ganz Österreich gebeten, dem Beispiel zu folgen und zuhause eine Kerze anzuzünden.
17.57 Uhr: Macron zu Corona-Infektion - Kopfschmerzen, Husten und Müdigkeit
Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron hat sich erstmals seit seiner Corona-Infektion direkt an seine Landsleute gewandt. "Mir geht es gut", sagte der 42-Jährige in einem via Twitter verbreiteten Video. Er leide aber an den Corona-Symptomen Kopfschmerzen, Husten und Müdigkeit.
Der Élyséepalast hatte am Donnerstag mitgeteilt, dass Macron positiv auf das Coronavirus getestet worden war. Der Staatschef isolierte sich daraufhin in der Präsidentenresidenz La Laterne. In dem Video war Macron in einem Arbeitszimmer zu sehen. Macron sagte, er habe seinen Arbeitsablauf etwas verlangsamt, verfolge aber weiter wichtige Themen wie das Corona-Krisenmanagement im Land oder die Verhandlungen zwischen Großbritannien und der EU über einen Brexit-Handelspakt.
Kritiker bemängelten unterdessen den Umgang des Präsidenten mit Hygienevorgaben. Sie verwiesen auf angebliche Patzer Macrons in der vergangenen Woche. So sei er beim Händeschütteln und Mahlzeiten in einer großen Gruppe gesichtet worden.
17.44 Uhr: Moderna - EU-Kommission zieht Option für weitere 80 Millionen Dosen
Die EU-Kommission nutzt ihre Option auf 80 Millionen zusätzliche Impfstoffdosen des US-Herstellers Moderna. Dies teilte das Unternehmen mit. Die Brüsseler Behörde hatte für die EU-Staaten einen Rahmenvertrag ausgehandelt, wonach sie zunächst 80 Millionen Dosen bestellt mit der Option auf weitere 80 Millionen. Fest bestellt seien nun die gesamten 160 Millionen Dosen, so Moderna.
Die ersten Lieferungen würden Anfang 2021 beginnen, sofern die EU-Kommission den Impfstoff zulässt, hieß es weiter. Die EU-Arzneimittelbehörde EMA hatte am Donnerstag erklärt, dass sie am 6. Januar eine Empfehlung dazu abgeben will.
17.35 Uhr: Weltärztepräsident fordert Lockdown bis in den Februar
Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, hält eine Verlängerung des harten Lockdowns bis mindestens in den Februar hinein für notwendig. "Die hohen aktuellen Infektionszahlen werden erst in vier bis fünf Wochen zu einer deutlich höheren Zahl von Todesfällen führen", sagte er der "Passauer Neuen Presse": "Deswegen werden wir den Lockdown weiter verlängern müssen über den Januar hinaus."
Das Ziel, die Zahl der Corona-Neuinfektionen unter 50 pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen zu drücken, werde frühestens am 20. Januar erreicht - "wenn sich alle strikt an die Beschränkungen hielten", sagte Montgomery: "Es wird mit Sicherheit noch später werden." Der Mediziner stellte zugleich diesen Zielwert in Frage. "Besser wären nur 35 pro 100.000", sagte er.
"Auch nach dem Lockdown darf man nicht sofort alles wieder öffnen", mahnte Montgomery. "Man muss sehr vorsichtig und schrittweise öffnen." Er räumte ein, dass der Lockdown nicht "ewig" durchhaltbar sei. "Entscheidend ist, dass jetzt eine Strategie entwickelt wird, wie das Land wieder langsam aufgeweckt werden kann. Es kann ja nicht ewig so weitergehen."
17.30 Uhr: Schweden verschärft Corona-Kurs
Schweden weicht angesichts der rapide steigenden Corona-Infektionszahlen immer weiter von seinem Sonderweg im Umgang mit der Pandemie ab. Die Regierung verschärfte Auflagen bekannt. Die Zahl der Gäste, die in einem Restaurant zusammenkommen können, werde gesenkt, teilte Ministerpräsident Stefan Löfven mit. Zudem sei das Tragen von Masken im öffentlichen Nahverkehr fortan Pflicht. Die Situation sei weiter äußerst ernst, mahnte er.
Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern hatte Schweden bisher einen relativ lockeren Corona-Kurs mit wenig Beschränkungen verfolgt. Die Regierung hat weder Lockdowns verhängt noch Geschäfte schließen lassen, sondern bei der Virus-Eindämmung auf das Verantwortungsgefühl und die Vernunft der Bürger gesetzt.
Doch zuletzt verzeichnete das skandinavische Land eine starke Zunahme bestätigter Corona-Fälle, die dessen Gesundheitssystem belasten. Vor allem unter medizinischem Fachpersonal breitet sich das Virus schnell aus, weshalb die Regierung bereits gegengesteuert hat. So gilt landesweit für Bars und Restaurants ein Alkoholverkaufsverbot nach 22.00 Uhr.
17.27 Uhr: In Mecklenburg-Vorpommern Zwangsquarantäne für Rückkehrer aus Hochrisiko-Gebieten
In Mecklenburg-Vorpommern müssen Reiserückkehrer aus deutschen Corona-Hochrisikogebieten in eine Zwangsquarantäne. Ausgenommen sind nur Personen, die in anderen Bundesländern engste Familienangehörige besucht haben. Wer bei entfernten Verwandte oder Freunden war, muss für zehn Tage in Isolation, die nur durch zwei negative Tests auf fünf Tage verkürzt werden kann. Das beschloss die Landesregierung in einer weiteren Corona-Sondersitzung.
Mit dieser von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) befürworteten, dem Vernehmen nach aber auch in der SPD/CDU-Koalition umstrittenen Vorschrift soll einer verstärkten Einschleppung des Coronavirus vorgebeugt werden. Als Hochrisikogebiete gelten der Regelung zufolge Regionen mit mehr als 200 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen.
17.18 Uhr: WHO will zwei Milliarden Impfdosen verteilen
Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat Vereinbarungen über den Erwerb von zwei Milliarden Impfdosen gegen die Krankheit Covid-19 abgeschlossen. Damit könnten in 190 Ländern und Territorien die am meisten gefährdeten Menschen durch Impfung gegen eine Infektion geschützt werden, teilte die WHO in Genf mit. Die Lieferung der Vakzine sei ein Hoffnungslicht, sagte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus.
Die Lieferungen sollten im ersten Quartal 2021 beginnen, vorausgesetzt die Staaten erteilen den Herstellern die Lizenz. Mindestens 1,3 Milliarden seien für 92 arme Staaten vorgesehen, hieß es. Die Lieferungen sollen im Rahmen des sogenannten Covax-Programms der WHO erfolgen.
17.10 Uhr: Deutsche Bahn will FFP2-Masken an ältere Fahrgäste verteilen
Die Deutsche Bahn will über die Weihnachtsfeiertage an 14 Bahnhöfen sogenannte FFP2-Masken vor allem an ältere Fahrgäste verteilen. Die Masken, die einen höheren Schutz für den Träger gewährleisten sollen als Stoff- oder OP-Masken, würden ab sofort an den Bahnsteigen vor dem Einsteigen ausgehändigt, teilte ein Sprecher mit. Das Alter werde dabei nicht kontrolliert, hieß es. Die Ausgabe erfolgt demnach nach Augenmaß. Auch jüngere Menschen, die etwa gesundheitlich vorbelastet sind, sollen eine Maske erhalten können. Bei den Bahnhöfen handelt es sich um die Hauptbahnhöfe in Berlin, Bremen, Dortmund, Frankfurt am Main, Hamburg, Hannover, Karlsruhe, Kassel, Köln, Leipzig, Mannheim, München, Nürnberg und Stuttgart.
17.04 Uhr: Brasilien fordert negativen Corona-Test zur Einreise
Die brasilianische Regierung verlangt künftig bei der Einreise mit dem Flugzeug sowohl von Brasilianern als auch von Ausländern einen negativen Test auf das Coronavirus. Dies berichtete das Nachrichtenportal "G1" unter Berufung auf einen Regierungserlass.
Nach dem Bericht gilt die Regelung ab dem 30. Dezember, der Corona- Test muss bis zu 72 Stunden vor dem Abflug gemacht werden. Mit dem Erlass folgt die Regierung einer Empfehlung der brasilianischen Überwachungsbehörde für Gesundheit, Anvisa, die sie zuvor ignoriert hatte.
Die Zahl der Corona-Infektionen in Brasilien war zuletzt auf über sieben Millionen gestiegen. Bislang sind in dem größten Land in Lateinamerika 184.872 Menschen im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Weltweit liegt Brasilien damit bei den Infektionen an dritter Stelle hinter den USA und Indien, bei den Todesfällen an zweiter Stelle hinter den Vereinigten Staaten.
16.50 Uhr: Bundespolitiker - Triage soll ärztliche Entscheidung bleiben
Bundespolitiker haben sich gegen den Vorwurf zur Wehr gesetzt, Mediziner mit der Entscheidung über eine mögliche Triage bei Corona-Patienten allein zu lassen.
Wie und mit welchen intensivmedizinischen Maßnahmen Patienten behandelt werden, sei eine ärztliche Entscheidung im Einzelfall, sagte Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) der "Rheinischen Post". Allein medizinische Kriterien seien entscheidend, erklärte sie zu Forderungen nach einer Befassung des Bundestages mit dem Thema. Der Ethikrat habe ausgeführt, dass die Garantie der Menschenwürde es dem Staat verbiete, in Krisensituationen nach Überlebenschancen und Sterberisiken zu unterscheiden.
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach nannte es "völlig abwegig, den Bundestag über Triage-Regeln entscheiden zu lassen". "Alle deutschen Krankenhäuser haben funktionierende Triage-Pläne und können das für sich am besten organisieren", sagte der Mediziner. Die Überlastung einzelner Intensivstationen sei am besten dadurch zu vermeiden, dass man Patienten in andere Häuser verlegt. Das passiere bereits, sagte er. Von einer drohenden Triage in mehreren Regionen sei man weit entfernt.
16.44 Uhr: Lernplattform Mebis soll in Weihnachtsferien überprüft werden
In den Weihnachtsferien will das bayerische Kultusministerium die digitale Lernplattform Mebis einem umfangreichen Lasttest unterziehen. Die Plattform war nach dem Lockdown ab Mittwoch zeitweise nicht oder nur nach Wartezeiten erreichbar, weil sich wegen des Distanzunterrichts viele Schüler am Vormittag gleichzeitig angemeldet hatten.
Am Samstag und Sonntag würden die Systeme mit externen IT-Firmen umfassend durchleuchtet, teilte das Ministerium in München mit. Der Lasttest sei der erste Schritt zu weiteren Maßnahmen, um die Erreichbarkeit der Plattform für den ab 11. Januar zu erwartenden Distanz- oder Wechselunterricht zu verbessern. In Bayern gibt es 1,65 Millionen Schüler.
16.36 Uhr: Über die Hälfte der Corona-Tote in Belgien Bewohner von Altenheimen
In Belgien sterben besonders viele Bewohner von Altenheimen nach einer Ansteckung mit dem neuartigen Coronavirus. 56 Prozent der mittlerweile knapp 18.400 Todesopfer der Pandemie in Belgien lebten in Pflegeeinrichtungen, wie die Gesundheitsbehörden mitteilten. Abgesehen von Kleinstaaten wie San Marino verzeichnet das Land im Verhältnis zur Einwohnerzahl die meisten Corona-Toten in Europa.
Mit seinen 11,5 Millionen Einwohnern hatte Belgien zeitweise die höchste Corona-Infektionsrate weltweit. Ende Oktober stieg die Zahl der wöchentlichen Ansteckungen pro 100.000 Einwohnern deutlich über 1000. Vielerorts erreichten Krankenhäuser ihre Belastungsgrenze. Seit Mitte November sind die Zahlen wieder rückläufig.
16.14 Uhr: SPD will mit neuer Vermögenssteuer Corona-Kosten finanzieren
Die SPD will die Vermögenssteuer wieder einführen, um damit zusätzliche Ausgaben von Staats- und Sozialkassen in der Corona-Krise zu finanzieren. Die Steuer solle ab einem Vermögen von zwei Millionen Euro - selbstgenutzte Immobilien inklusive - greifen und sich auf ein Prozent pro Jahr belaufen, sagte die stellvertretende SPD-Chefin Serpil Midyatli dem "Spiegel".
Der Satz solle schrittweise steigen und ab einem Vermögen von 20 Millionen Euro 1,5 Prozent betragen, so Midyatli. Sie verspreche sich davon jährlich zehn Milliarden Euro. Mit dem Geld lasse sich ein pandemiebedingter Anstieg der Beiträge für Arbeitslosen- und Krankenversicherung verhindern.
Midyatli kündigte an, dass ihre Partei "die gerechte Verteilung der Corona-Kosten" zum Thema im Bundestagswahlkampf machen werde. Bisher müssten vor allem Bezieher von kleinen und mittleren Einkommen die meisten Einbußen verkraften, kritisierte Midyatli.
16.00 Uhr: Bolsonaro macht sich über Corona-Impfungen lustig
Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat sich über Impfungen gegen das Corona-Virus mokiert. Die Hersteller der Impfstoffe würden keine Garantien zu Nebenwirkungen abgeben, sagte der Staatschef. Er fügte mit Blick auf den Impfstoff des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer hinzu: "Wenn du zum Kaiman wirst, ist es dein Problem."
Obwohl es in Brasilien bereits fast 185.000 Covid-19-Tote gibt, stellte der Präsident schon mehrfach die medizinischen Gegenmittel gegen die Pandemie in Frage. Nun legte er nach: "Wenn einer Frau ein Bart wächst oder wenn ein Mann anfängt, mit heller Stimme zu sprechen, wollen sie nichts damit zu tun haben", sagte er mit Blick auf die Hersteller von Impfstoffen.
"Ich werde mich nicht impfen lassen", sagte Bolsonaro. Er verwies darauf, dass er bereits eine Corona-Infektion hinter sich habe: "Ich habe bereits Antikörper - wozu eine neue Impfung?" Der Oberste Gerichtshof Brasiliens entschied am Donnerstag, dass die Behörden Corona-Impfungen zur Pflicht machen können.
15.39 Uhr: Impfkampagne kann 2021 auch in armen Ländern beginnen
Die internationale Corona-Impfinitiative Covax hat sich so viel Impfstoff gesichert, dass auch ärmere Länder 2021 mit der Impfung beginnen können. Das teilte Gavi, die Impfinitiative der Weltgesundheitsorganisation WHO, in Genf mit. Sie koordiniert die Covax-Aktivitäten.
Die 92 Länder mit niedrigem oder mittleren Einkommen erhielten die von Gebern finanzierten Impfdosen, um bis Ende des Jahres etwa 20 Prozent der Bevölkerung abzudecken, darunter etwa Angehörige der Gesundheits- und Sozialdienste und Menschen mit Vorerkrankungen. Für die Länder stünden mindestens 1,3 Milliarden Impfdosen zur Verfügung.
Covax gehören 190 Länder an, darunter Deutschland, die anderen EU-Länder und China, nicht aber die USA. Covax fördert die Forschung an neun Impfstoffkandidaten, darunter CureVac aus Deutschland. Erfolgreiche Impfstoffe stehen allen Ländern zur Verfügung. Die 98 reicheren Länder bezahlen für ihren Bedarf selbst und sie unterstützen die 92 ärmeren Länder. Alle verpflichten sich zu einer gerechten Verteilung.
15.27 Uhr: Schweiz schließt Gaststätten - kein breiter Lockdown
Angesichts einer drohenden Überlastung der Krankenhäuser legt die Schweiz bei den Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus nach. Ab kommenden Dienstag werden Gasthäuser sowie Freizeit-, Sport- und Kultureinrichtungen für einen Monat geschlossen. Auf einen erneuten Lockdown verzichtet das Land aber. Die Geschäfte bleiben offen, auch wenn die Anzahl der Personen, die sich gleichzeitig in einem Laden aufhalten darf, weiter eingeschränkt wird. Auch Skifahren bleibt über die Feiertage möglich.
Die Infektionszahlen in der Schweiz gehören zu den höchsten in Europa. Dennoch waren Bundesregierung und Kantone bislang zurückhaltend. Ärzte und Wissenschaftler schlagen seit Wochen Alarm, dass die Maßnahmen zu lasch sind. Die Krankenhäuser sagen, dass sie an der Kapazitätsgrenze arbeiten.
Die Neuinfektionen in dem Land sind gemessen an der Bevölkerungszahl höher als etwa in Deutschland, die 7-Tage-Inzidenz lag am 17.12. bei 359, in Deutschland bei 200.
15.23 Uhr: Ethikrat fordert mehr Mitbestimmung für Pflegeheimbewohner bei Besuchsregeln
Der Deutsche Ethikrat hat mehr Mitbestimmung für Pflegeheimbewohner bei Besuchsregeln während der Corona-Pandemie gefordert. Bei den Besuchen müssten nicht nur quantitative, sondern auch qualitative Aspekte berücksichtigt werden, erklärte das Gremium in Berlin. Der Ethikrat stellte seine Empfehlungen zum "Mindestmaß sozialer Kontakte in der Langzeitpflege während der Covid-19-Pandemie" vor.
Das Mindestmaß solle nicht abstrakt, sondern individuell für jeden Pflegeheimbewohner und aus seiner Lebenssituation heraus bestimmt werden. "Es muss sichergestellt sein, dass die Bewohner mitentscheiden, wer zu Besuch kommen soll", sagte Ethikrats-Mitglied Andreas Kruse. "Anregender Kontakt beeinflusst die Lebensqualität und die seelische und körperliche Gesundheit zutiefst."
Generell müsse trotz Besuchsbeschränkungen ein Mindestmaß an sozialen Kontakten gewahrt bleiben, sagte die Ratsvorsitzende Alena Buyx. Sie forderte, dies auch zu kontrollieren. Dies sollte beispielsweise bei der behördlichen Überprüfung von Pandemieplänen der Einrichtungen geschehen.
15.07 Uhr: Berlinale-Filmfestival findet nicht im Februar statt
Das Berliner Filmfestival Berlinale wird im nächsten Jahr coronabedingt nicht wie geplant im Februar stattfinden. Stattdessen soll es im März einen digitalen Branchentreff geben, im Juni sei ein Festival mit Publikum geplant, teilten die Filmfestspiele mit.
Es gebe ein großes Bedürfnis nach physischen Begegnungsmöglichkeiten, "aber die aktuelle Situation lässt das im Februar nicht zu", teilte Geschäftsführerin Mariette Rissenbeek mit. "Mit der Veränderung des Festivalformats 2021 haben wir die Möglichkeit, die Gesundheit aller Gäste zu schützen und den Neustart der Kinobranche zu unterstützen." Das Festival im Sommer soll nach jetzigen Plänen sowohl in den Kinos als auch Open Air stattfinden.
Die Berlinale zählt neben Cannes und Venedig zu den wichtigen Filmfestivals der Welt. Die Filmfestspiele gelten zudem als Festival mit dem meisten Publikumsandrang.
15.03 Uhr: Tourismus in Franken mit Milliarden-Umsatzausfall durch Corona
Der Tourismus in Franken muss durch den Einbruch in der Corona-Krise nach Angaben des Branchenverbandes einen Umsatzausfall von 2,56 Milliarden Euro verkraften. Das bisherige Minus beziehe sich auf den Zeitraum von März bis September 2020, teilte der Tourismusverband Franken mit. Die Einbußen gingen auf weniger Übernachtungen in Beherbergungsbetrieben und auf Campingplätzen zurück sowie auf geringere Einnahmen durch Tagesausflüge und Tagesgeschäftsreisen. Nach der vom Tourismusverband beim Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Institut für Fremdenverkehr in Auftrag gegebenen Studie beziehen mehr als 166.000 Menschen in Franken ihr Haupteinkommen aus dem Tourismus, der jährlich einen Umsatz von rund 10,4 Milliarden Euro erwirtschafte.
14.51 Uhr: US-Vizepräsident lässt sich vor laufenden Kameras impfen
Im Werben um Vertrauen in die neuen Corona-Impfstoffe hat sich US-Vizepräsident Mike Pence vor laufenden Kameras impfen lassen. Der Stellvertreter des scheidenden Präsidenten Donald Trump und seine Ehefrau Karen ließen sich in Washington den Biontech-Pfizer-Impfstoff spritzen. Es gehe darum, "Vertrauen in den Impfstoff aufzubauen", sagte der 61-Jährige.
In den USA - dem Land mit der höchsten Zahl von bestätigten Infektionen und Todesfällen weltweit - hatte am Montag eine Impfkampagne mit dem Wirkstoff des Biotechnologie-Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer begonnen. Experten befürchten aber, dass viele Menschen sich aus Skepsis über die in Rekordzeit entwickelten Impfstoffe nicht impfen lassen wollen. Auch der gewählte US-Präsident Joe Biden will sich deswegen bald öffentlich impfen lassen.
14.42 Uhr: Bundesrat stimmt Corona-Entschädigung für Eltern zu
Der Bundesrat hat den neuen Entschädigungsregeln für Eltern zugestimmt, die wegen geschlossener Kitas und Schulen oder eingeschränkten Betriebs der Einrichtungen nicht zur Arbeit können. Eine Verdienstausfallentschädigung vom Staat gibt es nun auch, wenn Schulen nicht geschlossen werden, sondern lediglich die Präsenzpflicht ausgesetzt wird, so wie das in einigen Bundesländern jetzt der Fall ist. Voraussetzung ist, dass das Kind nicht anderweitig "zumutbar" betreut werden kann.
Betroffene Eltern von Kindern bis zwölf Jahre oder Kindern mit Behinderung haben Anspruch auf eine Lohnersatzzahlung von 67 Prozent des Nettolohns. Maximal kann man 2016 Euro monatlich bekommen. Der Anspruch gilt für 20 Wochen - jeweils zehn Wochen für Mütter und zehn für Väter oder 20 für Alleinerziehende. Die Regelung soll rückwirkend ab dem 16. Dezember gelten - und damit auch für den aktuellen Lockdown. Die Anträge für die Entschädigung stellt der Arbeitgeber bei der zuständigen Behörde vor Ort.
14.30 Uhr: Belgische Politikerin twittert vertrauliche Impfstoff-Preise
Eine belgische Politikerin hat offenbar aus Versehen die Corona-Impfstoff-Preise derjenigen Hersteller offengelegt, mit denen die EU-Kommission Verträge abgeschlossen hat: Die Verbraucherschutz-Staatsekretärin Eva De Bleeker veröffentlichte am Donnerstag im Kurzbotschaftendienst Twitter eine Tabelle mit Preisen pro Dosis der Impfstoffe von sechs Unternehmen. Der Eintrag wurde nach kurzer Zeit wieder gelöscht.
Demnach ist das Mittel des US-Unternehmens Moderna am teuersten: Es würde 18 Dollar pro Dosis kosten. Der US-Konzern Johnson & Johnson würde 8,50 Dollar verlangen. Die Preise der anderen Anbieter waren in Euro angegeben: Der Impfstoff von Biontech und Pfizer liegt demnach bei zwölf Euro pro Dosis, die Tübinger Firma Curevac verlangt zehn Euro, die Franzosen von Sanofi 7,56 Euro. Mit Abstand am günstigsten wäre das Mittel von Astrazeneca mit nur 1,78 Euro pro Dosis.
Die EU-Kommission hat im Auftrag der EU-Mitgliedstaaten Lieferverträge mit diesen sechs Anbietern abgeschlossen. Unter Verweis auf Geheimhaltungsklauseln in den Verträgen wollte die Brüsseler Behörde die von De Bleeker verbreiteten Informationen am Freitag nicht kommentieren.
14.26 Uhr: Firmen müssen weiter auf Dezemberhilfen warten
Die Dezemberhilfen für Firmen in der Corona-Krise lassen weiter auf sich warten. Eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums sagte in Berlin, Bund und Länder seien in einer engen Abstimmung, es gebe noch einige Fragen zu klären. Ein Datum, ab wann die Hilfen beantragt werden können, nannte sie nicht.
Bei den Novemberhilfen wiederum werden Abschlagszahlungen ausgezahlt - das ist ein Vorschuss auf spätere Zahlungen. Mit Stand Donnerstag seien rund 219.000 Anträge gestellt worden, sagte die Sprecherin. Es seien 688 Millionen Euro ausbezahlt worden. Das Geld fließe also und komme bei den Betroffenen an.
Die Bundesregierung hatte wegen des Teil-Lockdowns im November und Dezember für betroffene Firmen etwa in der Gastronomie Hilfen angekündigt, erstattet werden Umsatzausfälle. Ab Januar gilt die Überbrückungshilfe III, erstattet werden dann betriebliche Fixkosten wie Mieten und Pachten. Der Zugang zu den Überbrückungshilfen für November und Dezember wurde erweitert, dies zielte angesichts des harten Lockdowns vor allem auf den Einzelhandel.
14.20 Uhr: Grütters - Künstler über Ausfallhonorare an Hilfen beteiligen
Kulturstaatsministerin Monika Grütters hat an Kultureinrichtungen appelliert, Künstler über Ausfallhonorare an den staatlichen Corona-Hilfen teilhaben zu lassen. "Zahlreiche Künstlerinnen und Künstler hatten durch Honorare ein regelmäßiges Einkommen, das jetzt weggebrochen ist. Dadurch hat sich bei vielen Kreativen eine existenzielle Notlage ergeben", sagte Grütters.
Bei öffentlich finanzierten Einrichtungen sei es daher nicht akzeptabel, wenn Theater und Veranstalter nun Corona-Klauseln aufnähmen, die Ausfallhonorare ausschlössen. Wenn Theater und Kulturveranstalter November- und Dezemberhilfen erhielten und damit 75 Prozent des Vorjahresmonatsumsatzes, "dann erwarte ich auch von diesen, dass sie die engagierten Künstlerinnen und Künstler anteilig daran jedenfalls über Ausfallhonorare teilhaben lassen", sagte Grütters. "Es geht in unser aller Interesse um einen fairen Interessensausgleich, der vor allem die Wertschätzung künstlerischer Arbeit zum Ausdruck bringt."
14.08 Uhr: Reisende aus Sachsen müssen in der Schweiz in Quarantäne
Die Schweiz setzt Sachsen angesichts des erhöhten Ansteckungsrisikos auf die Quarantäneliste. Personen, die sich in dem Bundesland aufgehalten haben, müssen sich bei einer Einreise in die Schweiz ab dem 28. Dezember in Quarantäne begeben, wie das Gesundheitsamt mitteilte. Ein negatives Testresultat hebe die Quarantäne nicht auf. In den Nachbarstaaten ist Sachsen neben den italienischen Regionen Friaul-Julisch Venetien sowie Venetien das einzige Gebiet, für das die Maßnahme gilt.
13.55 Uhr: EU hätte laut Medienbericht mehr Impfstoff von Biontech bestellen können
Die Europäische Union hätte nach einem "Spiegel"-Bericht mehr von dem Corona-Impfstoff der Hersteller Biontech und Pfizer kaufen können als die bestellten bis zu 300 Millionen Dosen. Biontech habe bis zu 500 Millionen Einheiten angeboten, zitierte das Magazin aus Verhandlungskreisen. Auch die Firma Moderna hätte der EU mehr von ihrem Impfstoff liefern können als die vereinbarten bis zu 160 Millionen Einheiten, sagte Unternehmenschef Stephane Bancel dem "Spiegel".
Die beiden Impfstoffe sind die ersten, die in der EU mit einer Zulassung rechnen können. Im Falle von Biontech/Pfizer wird dies für kommende Woche erwartet, bei Moderna Anfang Januar. In Deutschland sollen am 27. Dezember die Impfungen beginnen.
Ein Sprecher der EU-Kommission wollte sich nicht zum Verlauf der Verhandlungen mit den Pharmafirmen äußern. Er sagte jedoch, Ziel sei ein breites Portfolio verschiedener Anbieter und Technologien gewesen. So hätten sich die Chancen erhöhen lassen, ein wirksames und preiswertes Vakzin zu bekommen.
13.40 Uhr: In Schleswig-Holstein fast 89 Prozent der Corona-Toten aus Heimen
Fast 89 Prozent der Toten im Zusammenhang mit dem Coronavirus sind in Schleswig-Holstein in den vergangenen drei Monaten Bewohner von Alten- und Pflegeheimen gewesen. Das geht aus Zahlen hervor, die das Gesundheitsministerium in Kiel mitteilte.
Demnach sind 119 Heimbewohner in Schleswig-Holstein im Zeitraum 21. September bis 14. Dezember nach einer Corona-Infektion gestorben. In diesem Zeitraum stieg die Zahl der Menschen im Land, die an oder mit Covid-19 starben, nach Angaben der Landesregierung um insgesamt 134 von 161 auf 295.
13.36 Uhr: Bundesregierung erwartet Anfang 2021 schwierige Corona-Monate
"Wir haben jetzt eine Situation, die so schwierig ist, wie sie in dieser Pandemie in diesem Land noch nicht war", erklärte heute Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin. Deswegen würden sehr schwere und einschränkende Maßnahmen ergriffen, die in alle Lebensbereiche hinein strahlten.
Seibert sprach mit Blick auf die bevorstehenden Impfungen von "Licht am Ende des Tunnels". Er verwies aber darauf, dass in den ersten Monaten damit noch keine große Bevölkerungszahl erreicht werde: "Realistisch müssen wir uns darauf einrichten, dass sicherlich die Monate Januar und Februar noch zu den schwersten gehören, die wir in dieser Pandemie haben." Trotzdem habe man "auch genügend Gründe zur Hoffnung, dass 2021 uns Schritt für Schritt Verbesserungen bringen wird".
Deutschland sei ziemlich gut durch die erste Welle gekommen, sei nun aber in einer Phase mit zu stark steigenden Infektionszahlen und "unerträglich hohen Todeszahlen", so Seibert. Aufgabe sei es, mit den notwendigen Maßnahmen aus dieser Phase herauszukommen.
13.33 Uhr: Bayern will mit "Spezialeinheit" Heimbewohner vor Corona schützen
Mit einer neuen Spezialeinheit will Bayern die Bewohner von Alten- und Pflegeheimen besser vor Ansteckungen mit dem Coronavirus schützen. "Experten sagen eindeutig, dass es ab einer bestimmten Höhe der Infektionszahlen und bei einem diffusen Infektionsgeschehen nahezu unmöglich ist, Alten- und Pflegeheime komplett vom Virus frei zu halten", sage Ministerpräsident Markus Söder dem in Aschaffenburg erscheinenden "Main Echo".
Trotzdem wolle er sich mit der Situation nicht abfinden: Es werde "eine Spezialeinheit gegründet, mit der wir die Kontrollen in den Heimen verstärken". Vorwürfe, dass die besonders anfälligen und gefährdeten Menschen in Pflegeheimen nicht gut genug geschützt würden, wies Söder zurück.
Zugleich betonte er, dass die Pandemie erst durch Impfungen langfristig unter Kontrolle gebracht werden könne: "Die großen Seuchen dieser Welt wie etwa die Pocken wurden nur erfolgreich bekämpft durchs Impfen und nicht durchs Zuwarten und Schlechtreden."
13.27 Uhr: Führender Berater von Biden positiv getestet
Ein führender Berater des künftigen US-Präsidenten Joe Biden ist positiv auf das neuartige Corona-Virus getestet worden. Die jüngste Begegnung zwischen Cedric Richmond und Biden habe unter freiem Himmel stattgefunden, die beiden hätten Masken getragen und das Treffen sei kürzer als 15 Minuten gewesen, sagte Kate Bedingfield, die Sprecherin des Biden-Teams.
Der 47-jährige Richmond und der 78-jährige Biden waren am Dienstag getrennt zu einer Wahlkampfveranstaltung in Georgia gereist, wo am 5. Januar Senats-Stichwahlen abgehalten werden. Biden wurde nach Angaben seines Teams dann am Donnerstag negativ auf Corona getestet.
Richmond hatte am Mittwoch Symptome einer Covid-19-Erkrankung gezeigt. Daraufhin begab er sich in eine 14-tägige Quarantäne.
13.15 Uhr: Feuerwerksverbot in Niedersachsen vorläufig außer Kraft gesetzt
Das Oberverwaltungsgericht in Lüneburg hat das Feuerwerksverbot in der niedersächsischen Corona-Verordnung vorläufig außer Kraft gesetzt. Ein derart umfassendes Feuerwerksverbot sei als Infektionsschutzmaßnahme nicht notwendig, hieß es in einer Mitteilung des Gerichts.
13.12 Uhr: Russland kündigt "Light-Version" von Corona-Impfstoff an
Russland hat eine "Light-Version" seines Corona-Impfstoffs "Sputnik V" angekündigt. Sie soll zwar weniger lange Schutz bieten, dafür aber schneller wirksam sein. Die alternative Version biete nach nur einer Injektion drei oder vier Monate lang eine Immunität, sagte der Leiter des Gamaleja-Instituts, Alexander Ginzburg. Ginzburgs Institut hatte das Vakzin entwickelt. Normalerweise sind bei einer Impfung mit "Sputnik V" zwei Injektionen nötig, und die Immunität soll sich erst innerhalb von 42 Tagen bilden.
Ginzburg gab die Wirksamkeit von "Sputnik Light" mit rund 85 Prozent an, die des regulären Vakzins soll bei 91,4 Prozent liegen. Der Light-Impfstoff sei vor allem für den Export ins Ausland gedacht, um dort schnell den Anstieg von Neuinfektions- und Todeszahlen zu bremsen, sagte Ginzburg. Russen sollen demnach weiterhin mit der vollwertigen "Sputnik V"-Version geimpft werden.
In Moskau haben vor zwei Wochen großangelegte Impfungen mit dem Vakzin "Sputnik V" begonnen. Damit gehört Russland zu den ersten Ländern weltweit, die ihre Bevölkerung in größerem Stil gegen Sars-CoV-2 impfen lassen. Unabhängige Studien zu "Sputnik V" sind aber bisher nicht bekannt, seine Freigabe hatte im Sommer international auch Kritik ausgelöst.
13.01 Uhr: Länder geben grünes Licht für Homeoffice-Pauschale
Die Bundesländer haben grünes Licht für eine Steuerpauschale für die Arbeit im Homeoffice gegeben. Wer während der Corona-Krise von zu Hause arbeitet, kann seine Ausgaben damit leichter in der Steuererklärung geltend machen. Pro Tag im Homeoffice kann man 5 Euro ansetzen, maximal aber 600 Euro im Jahr. Die Sonderregelung gilt für die Jahre 2020 und 2021 - danach, so hofft man, könnte die Corona-Pandemie im Griff sein und die meisten wieder an ihren Arbeitsplatz zurückkehren.
Die Homeoffice-Pauschale zählt zu den Werbungskosten, für die allen Steuerzahlern pauschal ohnehin 1.000 Euro angerechnet werden. Nur wer mit seinen Ausgaben hier über 1.000 Euro kommt, profitiert also von der Corona-Maßnahme.
12.52 Uhr: Kroatien schränkt Bewegungsfreiheit über die Feiertage ein
Die kroatischen Behörden haben angekündigt, dass die Bürger vom 23. Dezember bis zum 8. Januar ihren jeweiligen Landkreis nicht verlassen dürfen. Zudem sind während der Feiertage Treffen von mehr als zehn Menschen aus zwei Haushalten verboten. Das Land berichtet aktuell von 3.272 Neuinfektionen mit dem Coronavirus.
12.44 Uhr: Kanarische Inseln werden wieder zum Corona-Risikogebiet
Die Bundesregierung stuft die bei deutschen Urlaubern beliebten Kanarischen Inseln wieder als Corona-Risikogebiet ein. Das Robert Koch-Institut teilte auf seiner Internetseite mit, dass damit ab Sonntag wieder ganz Spanien auf der Risikoliste steht.
Die Kanaren zählen zu den ganz wenigen Urlaubszielen im europäischen Ausland, für die bisher keine Reisewarnung galt. Am 24. Oktober war sie wegen sinkender Infektionszahlen aufgehoben worden.
Seit einiger Zeit steigen die Zahlen dort aber wieder - vor allem auf Teneriffa. Dort lagen die Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche zuletzt bei 127. Dadurch erhöhte sich dieser Wert für alle sieben Kanarischen Inseln zusammen auf durchschnittlich gut 70. Ab einem Wert von 50 erfolgt die Einstufung als Risikogebiet und damit auch die Reisewarnung.
12.30 Uhr: Studie - Covid-19 drei Mal so tödlich wie Grippe
Eine Covid-19-Erkrankung ist fast drei Mal so tödlich wie eine Grippe: Das haben französische Forscher in einer in der Fachzeitschrift "The Lancet Respiratory Medicine" veröffentlichten Studie herausgefunden. Sie untersuchten Todesfälle in Krankenhäusern in den Jahren 2018 bis 2020.
In der Studie werteten die Wissenschaftler Daten von mehr als 135.000 Patienten aus. Von ihnen wurden 89.530 im März und April mit Covid-19 ins Krankenhaus eingeliefert. Von ihnen starben mehr als 15.000 oder 16,9 Prozent. Dem stellten die Wissenschaftler die Grippetoten gegenüber: mehr als 2600 bei insgesamt 45.800 Erkrankten im Winter 2018/2019 - eine Quote von 5,8 Prozent.
"Unsere Studie ist die bisher umfangreichste, die die beiden Krankheiten vergleicht", erklärte Mitautorin Catherine Quantin. "Sie bestätigt, dass Covid-19 ernster ist als die Grippe." Das zeige auch der Vergleich mit dem Grippewinter 2018/2019, der "gemessen an den Todesfällen der schlimmste der vergangenen fünf Jahre in Frankreich war", betonte Quantin.
Covid-Patienten mussten zudem häufiger auf Intensivstationen behandelt werden: Die Quote lag bei ihnen bei 16,3 Prozent, bei Grippepatienten dagegen nur bei 10,8 Prozent.
12.27 Uhr: Jeder dritte vom November-Lockdown betroffene Betrieb sieht Existenz bedroht
In der zweiten Novemberhälfte waren zwölf Prozent der Betriebe in Deutschland von den Regelungen des Teil-Lockdowns betroffen und mussten ganz oder teilweise schließen - ein Drittel von ihnen sieht sich akut in der Existenz bedroht. Das ergab eine Umfrage des Instituts für Arbeitsmarktmarkt- und Berufsforschung (IAB) unter mehr als 1.500 Betrieben.
Am stärksten betroffen war das Gastgewerbe. 90 Prozent der Restaurants, Kneipen oder Hotels gaben an, ganz oder teilweise schließen zu müssen. Außerdem waren zwölf Prozent der Betriebe aus dem Dienstleistungsbereich betroffen sowie acht Prozent der Betriebe aus dem Bildungs-, Gesundheits- und Sozialwesen.
Zwei Drittel der Betriebe, die unter die Lockdown-Regelungen fallen, hatten zum Zeitpunkt der Befragung (vom 16. bis zum 27. November) schon Unterstützungsleistungen beantragt oder planten dies zu tun.
12.20 Uhr: Bundesrat winkt bessere Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie durch
Nach vermehrten Corona-Infektionen in fleischverarbeitenden Großbetrieben sollen die Beschäftigten ab dem kommenden Jahr besser vor Ausbeutung und Gesundheitsgefahren geschützt sein. Nach dem Bundestag stimmte der Bundesrat dem Arbeitsschutzkontrollgesetz zu. Werkverträge sind in der Branche damit ab 1. Januar verboten. Die Regelungen sollen zudem dafür sorgen, dass die Beschäftigten besser untergebracht werden.
Am 1. April folgt ein grundlegendes Verbot für Leiharbeit in den Kernbereichen der Fleischwirtschaft: Schlachtung, Zerlegung und Verarbeitung. Ausnahmen gelten für Handwerksbetriebe mit weniger als 49 Beschäftigten sowie bei Tarifverträgen "zur Abdeckung saisonaler Auftragsspitzen" in der Fleischverarbeitung.
12.14 Uhr: Sterbefallzahlen in 47. Kalenderwoche 9 Prozent über Durchschnitt
Nach vorläufigen Ergebnissen sind in der 47. Kalenderwoche (16. bis 22. November 2020) in Deutschland mindestens 19.600 Menschen gestorben. Laut Statistischem Bundesamt liegen die Sterbefallzahlen somit etwa 9 Prozent über dem Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019.
Die Zahl der Todesfälle von Personen, die bestätigt an COVID-19 erkrankt waren, steigt von Woche zu Woche. In der 47. Kalenderwoche gab es 1.887 beim Robert Koch-Institut (RKI) gemeldete COVID-19-Todesfälle. Das waren 390 Fälle mehr als in der Vorwoche und 1.808 Fälle mehr als noch in der 40. Kalenderwoche.
Besonders auffällig ist die Entwicklung der Sterbefallzahlen in Sachsen. Die Differenz zum Durchschnitt der vier Vorjahre nimmt dort deutlich zu. In der 47. Kalenderwoche lag die Zahl der Sterbefälle um 46 Prozent über dem Schnitt.
Das EuroMOMO-Netzwerk zur Beobachtung von Sterblichkeitsentwicklungen meldet für die 47. Kalenderwoche eine extrem hohe Übersterblichkeit für die Schweiz und Slowenien. Eine sehr hohe oder hohe Übersterblichkeit wird für Belgien, Frankreich, Italien, Österreich und Spanien gemeldet.
11.59 Uhr: Spahn stellt Impfkonzept vor
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die Rechtsverordnung zur Impfpriorisierung vorgestellt. "Mit der Impfverordnung regeln wir, wem wann das Angebot zu einer Impfung gegen das Coronavirus gemacht wird", sagt er in Berlin. Zunächst sollen, wie von der Stiko empfohlen, diejenigen geimpft werden, die besonderen Schutz benötigen. Dazu zählen Bewohner in Pflegeeinrichtungen, Personen ab 80 Jahren sowie diejenigen, die sich um solche Menschen kümmern. Wenn das Virus in einer Pflegeeinrichtung angekommen sei, schlage es dort brutal zu, so Spahn. Auch medizinisches Personal mit besonders hohem Expositionsrisiko gehöre zur ersten Gruppe. Das Impfen in dieser Stufe werde eine ganze Weile dauern, und der Rest der Personen müsse sich gedulden.
Die Verordnung weicht von der Stiko-Empfehlung etwas ab und priorisiert statt in sechs in vier Stufen. In der ersten Stufe werden zusammengefasst Bewohner von Senioren- und Altenpflegeheimen, Personen im Alter ab 80 Jahren, Personal mit besonders hohem Expositionsrisiko in medizinischen Einrichtungen, zum Beispiel der Rettungsdienst und Notärzte, Personal in medizinischen Einrichtungen mit engem Kontakt zu vulnerablen Gruppen, Pflegepersonal in der ambulanten und stationären Altenpflege sowie andere Tätige in Senioren- und Altenpflegeheimen mit Kontakt zu den Bewohnern.
Danach folgen auf die fünf Stufen aufgeteilt verschiedene Altersgruppen, Personen mit verschiedenen Vorerkrankungen, Berufsgruppen und weitere Gruppen sowie zuletzt alle Personen unter 60 Jahren ohne genannte Vorerkrankungen oder Berufe.
11.46 Uhr: Österreich plant offenbar Lockdown nach Weihnachten
Österreich steht angesichts der nach wie vor hohen Corona-Zahlen offenbar wieder ein harter Lockdown bevor: Die Nachrichtenagentur APA und weitere Medien berichten unter Berufung auf Verhandlerkreise, dass das Land nach den Weihnachtsfeiertagen bis zum 18. Januar komplett heruntergefahren werden soll.
Noch heute findet den Berichten zufolge eine Bund-Länder-Konferenz per Video statt, danach soll die Öffentlichkeit informiert werden. Nach Informationen der APA zeichnet sich ab, dass der Handel – ausgenommen Lebensmittelgeschäfte und Apotheken – nach Weihnachten wieder zusperren muss. Die Gastronomie darf nicht wie zwischenzeitlich angedacht am 7. Januar wieder öffnen.
Die Ausgangsbeschränkungen, die derzeit nur in der Nacht gelten, sollen den Informationen zufolge wieder rund um die Uhr in Kraft sein (mit Ausnahmen). Die Schulen sollen entgegen den letzten Plänen nicht ab dem 11. Januar starten, sondern bereits am 7. Januar, allerdings im Distanzlernen. Ab 18. Januar soll wieder Präsenzunterricht stattfinden.
11.35 Uhr: Corona-Hilfen der EU kommen weiteren Schritt voran
Die Vorbereitungen für die milliardenschweren Corona-Hilfen der EU sind einen weiteren Schritt vorangekommen. Vertreter des EU-Parlaments und der Regierungen der Mitgliedstaaten einigten sich am Freitag auf Regeln für die Nutzung der sogenannten Aufbau- und Resilienzfazilität, wie die deutsche EU-Ratspräsidentschaft bestätigte. Über sie sollen insgesamt 312,5 Milliarden Euro als Zuschüsse vergeben werden. Hinzu sollen noch 360 Milliarden Euro Kredite kommen. Von den Zuschüssen könnte Deutschland nach im September veröffentlichten Schätzungen rund 22,7 Milliarden erhalten. Italien darf als wirtschaftlich besonders stark von der Pandemie betroffenes Land sogar mit 65,5 Milliarden Euro rechnen, Spanien mit rund 59 Milliarden Euro.
11.30 Uhr: Verfassungsgerichtshof lässt nächtliche Ausgangssperre in Kraft
Die nächtliche Ausgangssperre zur Eindämmung des Coronavirus bleibt bis auf Weiteres in Kraft. Der Bayerische Verfassungsgerichtshof lehnte es in einer am Freitag veröffentlichten Entscheidung ab, die Regelung in der neuen Corona-Verordnung durch einstweilige Anordnung außer Vollzug zu setzen. Laut Mitteilung des Gerichts ist es aber offen, wie die Entscheidung im Hauptverfahren ausgeht: Bei der im Verfahren des einstweiligen Rechtsschutzes gebotenen überschlägigen Prüfung könne "weder von offensichtlichen Erfolgsaussichten noch von einer offensichtlichen Aussichtslosigkeit" des Hauptantrags im Popularklageverfahren ausgegangen werden. Nächtliche Ausgangssperre bedeutet in der Definition der bayerischen Staatsregierung, dass zwischen 21.00 und 05.00 Uhr der Aufenthalt im öffentlichen Raum nur noch aus ganz wenigen triftigen Gründen erlaubt ist. Das sind etwa Notfälle, der Weg zur Arbeit oder das Gassigehen. Seit Mittwoch gilt eine solche Ausgangssperre in ganz Bayern und nicht mehr nur in Hotspots, und zwar zunächst bis zum 10. Januar.
11.25 Uhr: Trotz Lockdown: Ifo-Geschäftsklima hellt sich auf
Die Unternehmensstimmung in Deutschland hat sich im Dezember trotz neuer Corona-Beschränkungen aufgehellt. Das Ifo-Geschäftsklima, Deutschlands wichtigster Konjunkturindikator, stieg zum Vormonat um 1,2 Punkte auf 92,1 Zähler, wie das Ifo-Institut mitteilte. Analysten hatten dagegen mit einer Eintrübung auf im Schnitt 90,0 Punkte gerechnet. Der Corona-Lockdown treffe zwar einzelne Branchen hart, kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest. "Die deutsche Wirtschaft insgesamt zeigt sich jedoch widerstandsfähig." Sowohl die aktuelle Lage als auch die Aussichten für das nächste halbe Jahr bewerteten die befragten Unternehmen besser.
11.20 Uhr: UEFA sagt U17-EM im kommenden Jahr ab
Wegen der Corona-Pandemie hat die Europäische Fußball-Union (UEFA) die U17-Europameisterschaften der Frauen und Männer im kommenden Jahr abgesagt. Wie die UEFA mitteilte, sollen die U19-Titelkämpfe hingegen durchgeführt werden.
11.15 Uhr: Ukraine rechnet mit Impf-Start im Februar
Der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmygal rechnet damit, dass erste Corona-Impfstoffe im Februar angeliefert werden. Gesundheitsminister Maksym Stepanow erklärt, eine klinische Studie eines heimischen Impfstoffes werde vorbereitet. Details nannte er nicht.
11.10 Uhr: Corona-kranker Macron mit Fieber in Residenz außerhalb von Paris
Der an Covid-19 erkrankte französische Präsident Emmanuel Macron hat sich nach Versailles zurückgezogen. Der 42-Jährige befinde sich in seiner Resident La Lanterne und leide an Fieber, Husten und Erschöpfung, teilte das Präsidialbüro am Freitag mit. Wie Macron behandelt wird, behielt es für sich. Macron wurde am Donnerstag positiv getestet. Er hat sich für sieben Tage in Quarantäne begeben, wollte aber weiter arbeiten. Mitarbeiter der Präsidenten versuchen, alle seine Kontakte zurückzuverfolgen. Macron trägt zwar Mund-Nasenschutz und hält sich an die Abstandsregeln, hat aber mehrfach an Essen mit mehreren Personen teilgenommen. Kritiker werfen ihm vor, damit ein schlechtes Beispiel gegeben zu haben, weil die Behörden Treffen von mehr als sechs Personen untersagt haben.
11.05 Uhr: Jedes dritte betroffene Unternehmen bedroht
Jeder dritte vom November-Lockdown betroffene Betrieb in Deutschland sieht sich in seiner wirtschaftlichen Existenz bedroht. Das geht aus einer Studie des Instituts für Arbeitsmarktmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg hervor, die am Freitag veröffentlicht wurde. In der zweiten Novemberhälfte waren zwölf Prozent aller Firmen vom Lockdown betroffen und mussten ganz oder teilweise schließen. Vor allem Restaurants und Gaststätten seien massiv gefährdet, hieß es. 90 Prozent der Betriebe aus dem gastronomischen Bereich gaben bei der IAB-Umfrage an, trotz staatlicher Hilfen in Existenznot zu kommen. Außerdem berichten zwölf Prozent der Unternehmen aus dem Dienstleistungsbereich betroffen zu sein sowie acht Prozent der Firmen aus dem Bildungs-, Gesundheits- und Sozialwesen. Insgesamt sahen sich in der zweiten Novemberhälfte zehn Prozent der Betriebe in der Existenz bedroht. In der Gastronomie war das bei 47 Prozent der Firmen der Fall, im verarbeitenden Gewerbe dagegen nur bei fünf Prozent und im Baugewerbe bei drei Prozent.
11.00 Uhr: Lehrerverband kritisiert Alleingang der Länder bei Lernplattformen
Nach den Pannen bei digitalen Lernplattformen für den Distanzunterricht von Schulen hat der Lehrerverband kritisiert, dass jedes Land sein eigenes System hat. "Ich verstehe bis heute auch nicht, warum jedes Land hier das Rad neu erfinden muss. Da hätte es eigentlich einer gemeinsamen Anstrengung bedurft", sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger am Freitag dem ZDF-"Morgenmagazin". In kaum einem Bundesland gebe es derzeit eine wirklich funktionierende Lernplattform. "Es ist auch leider im letzten halben Jahr wenig dafür getan worden, dass diese Lernplattformen dann entsprechend aufgerüstet werden, und das rächt sich jetzt." Die Politik habe nicht erkannt, wie wichtig Digitalisierung von Schulen sei. Sie habe eher auf die Wirtschaft als auf die Schulen geschaut und ausgeblendet, dass wieder eine Phase des Distanzlernens kommen könne. An 60 Prozent der Schulen gebe es nach wie vor kein schnelles Internet, monierte Meidinger.
10.55 Uhr: Impfstoff muss nach Ansicht von UN-Generalsekretär Guterres öffentliches Gut sein
Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, António Guterres, sieht bei den Covid-19-Impfungen eine Verantwortung der reichen Länder für die armen. Der Impfstoff müsse globales öffentliches Gut sein, sagte der Portugiese am Freitag im Bundestag in Berlin, wo er auf Einladung von Parlamentspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) eine Rede hielt - in deutscher Sprache. Er betonte, Impfstoff sollte überall und für alle Menschen zugänglich und bezahlbar sein.
10.50 Uhr: Covid-19-Patientin in Sri Lanka bekommt Vierlinge - Babys nicht infiziert
Eine schwangere Covid-19-Patientin ist in Sri Lanka von Vierlingen entbunden worden. Ärzte holten die Babys in der 32. Schwangerschaftswoche vorzeitig, weil die Mutter Komplikationen wegen ihrer Infektion entwickelt hatte, wie die De-Soysa-Klinik mitteilte. Die zwei Mädchen und zwei Jungen sind ersten Tests zufolge nicht mit dem Corona-Virus infiziert. Ein Team aus 19 Ärzten und 16 weiteren Mitarbeitern half, die zwischen 1,1 und 1,6 Kilo schweren Babys auf die Welt zu holen. Mutter und Kinder seien in stabilem Zustand auf der Intensivstation, sagte Klinikchef Sagarika Kiriwandeniya.
10.45 Uhr: Nach Macrons Infektion: Bettel negativ auf Corona getestet
Luxemburgs Premierminister Xavier Bettel ist negativ auf das Coronavirus getestet worden. Die Quarantäne, in die sich Bettel nach einem Kontakt mit dem positiv auf Corona getesteten französischen Präsident Emmanuel Macron vorsichtshalber begeben hatte, sei damit aufgehoben, teilte das Staatsministerium am Freitag in Luxemburg mit. Bettel und Macron hatten sich am Donnerstag und Freitag vergangener Woche beim EU-Gipfel in Brüssel getroffen.
10.40 Uhr: Coronavirus-Infektion kann als Berufskrankheit oder Arbeitsunfall anerkannt werden
Eine Ansteckung mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 kann von der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) als Berufskrankheit anerkannt werden. Voraussetzung dafür ist ein intensiver berufsbedingter Kontakt des oder der Versicherten zu einer oder mehreren infizierten Personen, etwa bei Reinigungskräften im medizinischen Bereich. In begründeten Einzelfällen kann eine Ansteckung mit dem Coronavirus auch als Arbeitsunfall anerkannt werden. Jörg Wachsmann, Leiter der Abteilung Steuerung Rehabilitation und Leistungen der BG BAU weist darauf hin, das "in jedem Einzelfall geprüft werden muss, ob die Voraussetzungen zur Anerkennung als Versicherungsfall vorliegen. Die Anerkennung einer COVID-19-Erkrankung als Berufskrankheit nach der Nr. 3101 (Infektionskrankheiten) setzt voraus, dass die erkrankte Person durch ihre Berufstätigkeit im Gesundheitsdienst, beispielsweise als Reinigungskraft in einer Klinik oder Pflegeeinrichtung, infektionsgefährdet war", so Wachsmann. Wird eine beruflich bedingte Infektion vermutet, sollte die Verdachtsanzeige unverzüglich an die BG BAU gemeldet werden. Das können Arbeitgeber oder Beschäftigte selbst tun. Ebenso kann die Meldung auf Verdacht einer Berufskrankheit durch die behandelnde Ärztin oder den behandelnden Arzt erfolgen.
10.35 Uhr: Mahlzeiten können Corona-Infektionsquelle sein
Laut einer am Freitag veröffentlichten Studie des Institut Pasteur könnten Mahlzeiten in der Familie oder der Öffentlichkeit eine wichtige Infektionsquelle sein. Der Epidemiologe Arnaud Fontanet sagte dem Radiosender France-Inter, während der Weihnachtsfeiertage könnten sich die Leute sehen, aber es dürften nicht zu viele sein. Mahlzeiten seien ein kritischer Augenblick. "Nicht zu viele Menschen am selben Tisch", mahnte Fontanet.
10.30 Uhr: Chirurgen warnen vor illegalem und veraltetem Feuerwerk
Hand- und Unfallchirurgen warnen vor der Verwendung von nicht-zertifizierter Pyrotechnik - es bestehe eine hohe Verletzungsgefahr. Schon mit legalem Feuerwerk verletzten sich jedes Jahr an Silvester sehr viele Menschen die Hände - "oftmals schwer und mit katastrophalen Folgen", wie es in einer Mitteilung der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie (DGH) und der Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) vom Freitag heißt. Wegen des Verkaufsverbots für Böller rechne man mit Ausweichbewegungen, "und damit, dass nicht alle Menschen auf das Böllern verzichten werden". Die Mediziner seien sich einig: "Bei Unfällen mit selbstgebauten oder nicht-zertifizierten Sprengkörpern kann es zu noch schwereren Verletzungen kommen. Auch veraltete Sprengkörper aus den Vorjahren sollten nicht gezündet werden, um sich keinem unnötigen Risiko für Verletzungen auszusetzen."
10.25 Uhr: US-Corona-Zahlen - Rekord bei Erkrankten in Krankenhäusern
Das Coronavirus breitet sich in den USA weiterhin rasant aus. Am Donnerstag stieg die Anzahl der Covid-Patienten in US-Krankenhäusern mit mehr als 114.200 auf ein Rekordhoch, wie aus Daten des Covid Tracking Project hervorging. Am selben Tag registrierten US-Behörden insgesamt 233.271 Neuinfektionen und 3.270 Verstorbene mit einer bestätigten Coronavirus-Infektion, wie die Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore am Freitagmorgen (MEZ) meldete. Erst am Mittwoch waren Höchstwerte bei Infizierten und Todesopfern in den USA erreicht worden: Binnen eines Tages hatten sich 247.403 Menschen mit dem Coronavirus angesteckt, 3.668 starben.
10.20 Uhr: Wohnbaugruppe Augsburg verzichtet weitere 6 Monate auf Mieterhöhungen
Aufgrund der anhaltenden Corona-Krise verzichtet die Wohnbaugruppe Augsburg auch für das kommende halbe Jahr (bis Ende Juni 2021) auf Mieterhöhungen. Damit will man der Tatsache Rechnung tragen, dass gerade die Lage der finanziell schlechter gestellten Bürger aufgrund der Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie weiterhin angespannt sei. Schon im laufenden Jahr hatte die Wohnbaugruppe die Mieten nicht erhöht. Ausnahmen bilden Wohnungen und Wohnanlagen, die modernisiert wurden. Wenn ein Balkon angebaut oder ein Bad saniert wurde, ist für die betroffenen Mieter trotz Corona eine Mieterhöhung fällig. Generell liegen die Mieten der Wohnbaugruppe mit einem durchschnittlichen Mietpreis von 6,02 Euro pro Quadratmeter im Jahr 2020 deutlich unter dem aktuellen Marktniveau. Die Wohnbaugruppe ist ein 100%-iges Beteiligungsunternehmen der Stadt Augsburg. In ihren mehr als 10.000 Wohnungen bietet sie über 21.000 Menschen zu günstigen Mieten ein Zuhause.
10.15 Uhr: Russische Bevölkerung reagiert zurückhaltend auf Impfstoff Sputnik V
Der im Westen entwickelte Impfstoff wurde zum Start der Impfungen mit Begeisterung aufgenommen – das russische Vakzin Sputnik V traf dagegen auf eher verhaltene Reaktionen. Berichten zufolge waren die Moskauer Kliniken leer, die als erste Bürger Ärzte, Krankenpfleger und Lehrer impfen sollten. Nach seiner Zulassung am 11. August priesen Vertreter des Kremls und die staatlichen Medien Sputnik V als große Errungenschaft. Doch bei der russischen Bevölkerung mischte sich die Hoffnung auf eine baldige Eindämmung der Corona-Infektionen mit Vorsicht und Skepsis wegen der überstürzten Zulassung des Impfstoffes - vor Abschluss der letzten Testphase mit Zehntausenden Probanden. Für die Zulassung eines Impfstoffes vor einer ausreichenden Prüfung von dessen Wirksamkeit und Sicherheit sah sich Russland auch internationaler Kritik ausgesetzt. Experten im In- und Ausland hatten vor einem überstürzten, breiteren Einsatz gewarnt. Dennoch begannen die Behörden, den Impfstoff Hochrisikogruppen wie medizinischem Personal innerhalb von Wochen nach der Zulassung anzubieten.
10.10 Uhr: Verfassungsgerichtshof lässt nächtliche Ausgangssperre in Kraft
Die nächtliche Ausgangssperre zur Eindämmung des Coronavirus bleibt bis auf Weiteres in Kraft. Der Bayerische Verfassungsgerichtshof lehnte es in einer am Freitag veröffentlichten Entscheidung ab, die Regelung in der neuen Corona-Verordnung durch einstweilige Anordnung außer Vollzug zu setzen. Laut Mitteilung des Gerichts ist es aber offen, wie die Entscheidung im Hauptverfahren ausgeht: Bei der im Verfahren des einstweiligen Rechtsschutzes gebotenen überschlägigen Prüfung könne «weder von offensichtlichen Erfolgsaussichten noch von einer offensichtlichen Aussichtslosigkeit» des Hauptantrags im Popularklageverfahren ausgegangen werden. Nächtliche Ausgangssperre bedeutet in der Definition der bayerischen Staatsregierung, dass zwischen 21.00 und 05.00 Uhr der Aufenthalt im öffentlichen Raum nur noch aus ganz wenigen triftigen Gründen erlaubt ist. Das sind etwa Notfälle, der Weg zur Arbeit oder das Gassigehen. Die Richter entschieden nun, es sei nicht festzustellen, dass die Regelung "offensichtlich" ein Freiheitsgrundrecht der Bayerischen Verfassung verletze. Im Rahmen einer Folgenabwägung stellte das Gericht vielmehr fest, dass die gegen den Erlass einer einstweiligen Anordnung sprechenden Gründe überwögen. Die Belange der von der Vorschrift Betroffenen müssten gegenüber der aktuell "wieder erheblich gestiegenen Gefahr für Leib und Leben einer Vielzahl von Menschen bei gleichzeitig drohender Überforderung der personellen und sachlichen Kapazitäten des Gesundheitssystems zurücktreten."
10.00 Uhr: Paul McCartney warnt vor Impfgegnern im Internet
Ex-Beatle Paul McCartney (78) warnt vor der Gefahr durch Falschinformationen von Impfgegnern im Internet. Er werde sich gegen das Coronavirus impfen lassen und andere dazu ermutigen, sagte McCartney der BBC am Freitag. "Es gab auch früher schon Impfgegner. Das war okay, es war ihre Entscheidung. Aber mit dem Internet greift das wirklich um sich." Großbritannien hatte Anfang Dezember als erstes Land der Welt dem Mainzer Pharma-Unternehmen Biontech und seinem US-Partner Pfizer eine Notfallzulassung für deren Corona-Impfstoff erteilt. Kurze Zeit später wurde mit den Impfungen begonnen. Noch in diesem Jahr sollen vier Millionen Impfdosen in dem Land eintreffen - insgesamt hat London 40 Millionen Impfdosen von Pfizer bestellt.
09.45 Uhr: Kölner sollen an Silvester Licht an und aus machen
Trotz Böllerverkaufsverbot soll es in Stadt Köln an Silvester eine Art Feuerwerk geben: Unter dem Motto: "Licht an. Jahr aus" sollen die Menschen um 0.00 Uhr für fünf Minuten zu Hause das Licht immer wieder an- und ausmachen. Die Stadt spricht vom "größten Lichtfeuerwerk der Welt". Am Freitag wurde die Werbe-Kampagne für die Aktion gestartet. "Kölle strahlt von drinnen – ganz ohne Raketen und Böller, ganz leise. Denn jeder bleibt dabei in seinem eigenen Zuhause und verzichtet auf das Böllern draußen", so die Stadt in einer Mitteilung. "Pünktlich um 0.00 Uhr zum Jahreswechsel werden die Lichter der Kölner Haushalte angeschaltet, die Lichter sollen für fünf Minuten hin und wieder aufleuchten. Die Stadt wird damit zum Leuchten gebracht." Die Kölnerinnen und Kölner sollen laut Stadt über Plakate, Anzeigen, Online-Werbung und Social Media dazu aufgerufen werden, zudem ihre Fenster bunt zu bekleben oder zu bemalen.
09.35 Uhr: Nordirland geht nach Weihnachten in erneuten Lockdown
In der britischen Provinz Nordirland sollen vom zweiten Weihnachtsfeiertag an wieder strenge Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie gelten. Das teilte die Regionalregierung in Belfast am Donnerstagabend mit. Der Einzelhandel, die Gastronomie und körpernahe Dienstleister wie Friseure müssen für sechs Wochen ihre Türen schließen. Nur Speisen und Getränke zum Mitnehmen dürfen noch angeboten werden. Nordirland ist damit bereits der zweite Landesteil des Vereinigten Königreichs, der für die Zeit nach Weihnachten einen Lockdown ankündigt. Auch in Wales sollen von Weihnachten an wieder Läden und Restaurants schließen. Zudem gilt dort ab dem 28. Dezember ein Kontaktverbot außerhalb des eigenen Haushalts. In beiden Regionen waren die Infektionszahlen zuletzt wieder stark gestiegen. England und Schottland wollen zunächst an lokal unterschiedlichen Maßnahmen festhalten.
09.25 Uhr: Mehrheit der Corona-Warn-App-Nutzer für Lockerung beim Datenschutz
Eine große Mehrheit der Nutzer der Corona-Warn-App ist einer Umfrage zufolge offen für eine Lockerung des Datenschutzes für die Nachverfolgung der Infektionsketten. 80 Prozent derjenigen, die die App installiert haben, fänden das grundsätzlich gut, geht aus einer Forsa-Umfrage. Das sei eine Steigerung von zehn Prozent zum Vormonat. 16 Prozent lehnen dagegen eine Lockerung der Datenschutzanforderungen ab. Insbesondere die Befragten ab 60 Jahre (88 Prozent) sowie die Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen (84 Prozent) befürworten eine Lockerung. Bei den 30- bis 44-Jährigen ist die Bereitschaft am geringsten.
09:10 Uhr Schweizer Regierung erwägt nun doch Schließungen
Der Schweizer Gesundheitsminister Alain Berset schlägt der Regierung des Landes die Schließung von Gaststätten bis zum 22. Januar vor, wie Medien unter Berufung auf regierungsnahe Kreise berichten. Die Regierung werde den Vorschlag auf einer Sitzung noch heute besprechen. Angesichts der hohen Zahl an Neuinfektionen steht die Regierung unter Druck, die im internationalen Vergleich geringen Einschränkungen zu verschärfen. Geschäfte sollen indes vorerst offen bleiben.
08.50 Uhr: Neue Corona-Hilfen für die Wirtschaft in Ungarn
Ungarn plant neue Wirtschaftshilfen im Kampf gegen die Corona-Krise. Er werde am Samstag zusätzliche Maßnahmen ankündigen, um die wirtschaftlichen Folgen der Virus-Pandemie zu bewältigen, sagt Ministerpräsident Viktor Orban dem Radiosender mr1. Sie sollten am 1. Januar in Kraft treten. Die Regierung erwartet, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in diesem Jahr um etwa sechs Prozent schrumpft und rechnet 2021 mit einer moderaten Erholung. Im Jahr 2022 stehen in Ungarn Wahlen an.
08.40 Uhr: Richard-Strauss-Festival soll trotz Corona-Krise stattfinden
Das Richard-Strauss-Festival in Garmisch-Partenkirchen soll nächstes Jahr trotz der Corona-Krise stattfinden. "Die großartige Berglandschaft, die schon Strauss zu seinen zeitlosen Tonschöpfungen inspirierte, bietet wieder die einzigartige alpine Kulisse für vier Tage konzentrierte Musik", teilten die Veranstalter am Freitag mit. Das Festival soll vom 24. bis 27. Juni stattfinden. Auf dem Programm stünden verschiedene Uraufführungen von Richard Strauss, kündigten die Veranstalter an. Zu den Künstlern zählen die Wagner-Sängerin Petra Lang, die auch bei den Bayreuther Festspielen auftreten soll, und Tenor Julian Prégardien, der unter anderem an der Bayerischen Staatsoper singt. Auch das Orchester Camerata Salzburg und die Cellistin Raphaela Gromes mit dem Pianisten Julian Riem sollen dabei sein, die dieses Jahr mit dem Opus Klassik Preis ausgezeichnet wurden.
08.35 Uhr: Bundespräsident sagt Neujahrsempfang im Schloss Bellevue ab
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird aufgrund der Corona-Pandemie Anfang des Jahres nicht den Neujahrsempfang im Schloss Bellevue in seiner klassischen Form geben. Dies gilt nach Angaben des Bundespräsidialamts sowohl für den Empfang für Vertreter des öffentlichen Lebens und engagierte Bürger wie auch für das Treffen mit dem Diplomatischen Korps. Es würden aber Alternativen gesucht, sagte eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur. So werde es - wenn die Entwicklung der Pandemie dies erlaube - möglicherweise ein Treffen mit 16 Bürgerinnen und Bürgern geben, eine beziehungsweise einen aus jedem Bundesland.
08.30 Uhr: USA: Pandemie führt zu Zunahme der Zahl der Drogentoten
Die Corona-Pandemie hat in den USA zu einer Zunahme der Zahl der Drogentoten geführt. In der zwölfmonatigen Auswertungsperiode bis zum Monat Mai habe es mehr als 81.000 Drogentote gegeben, teilte die Gesundheitsbehörde CDC mit. Das sei die höchste Zahl, die jemals für einen zwölfmonatigen Zeitabschnitt festgestellt worden sei. Während der Kampf gegen die Pandemie geführt werde, dürften "andere Gruppen, die auf andere Weise betroffen sind, nicht aus dem Blick geraten", sagte CDC-Direktor Robert Redfield.
08.25 Uhr: Spahn verspricht "Flexibilität" durch neue Corona-Impfverordnung
Vor der Veröffentlichung der Corona-Impfverordnung hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn Abweichungen von den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko) verteidigt. "Durch die Einordnung in drei Gruppen ist eine gewisse Flexibilität vor Ort möglich", sagte Spahn am Freitag im ZDF-"Morgenmagazin". An der Reihenfolge, in der Bürger Impfungen erhalten können, habe sich jedoch nichts geändert, auch an der "Definition der Gruppen". "Das haben wir zu 99 Prozent übernommen". Die Stiko hatte fünf Kategorien vorgeschlagen. Zugleich mahnte Spahn die Bürger mit Blick auf die Impfungen zu Geduld. "Wir fangen jetzt mit den Über-80-Jährigen, den Höchstbetagten, den Pflegebedürftigen und denjenigen, die sie pflegen und betreuen, an", begründete Spahn die Ausgestaltung der Verordnung. Diese Gruppe sei bereits so groß, dass sie in den "nächsten Wochen das Impfgeschehen in Deutschland prägen wird".
08.10 Uhr: 13,1 % weniger Unternehmensinsolvenzen als in den ersten neun Monaten 2019
Von Januar bis September 2020 meldeten die deutschen Amtsgerichte 12 491 Unternehmensinsolvenzen. Das waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 13,1 % weniger als im entsprechenden Zeitraum 2019. Die wirtschaftliche Not vieler Unternehmen durch die Corona-Krise spiegelt sich somit bislang nicht in einem Anstieg der gemeldeten Unternehmensinsolvenzen wider. Ein Grund dafür ist, dass die Insolvenzantragspflicht für zahlungsunfähige Unternehmen vom 1. März bis zum 30. September 2020 ausgesetzt wurde. Dagegen bleibt die Antragspflicht für überschuldete Unternehmen weiterhin zunächst bis Jahresende ausgesetzt. Insgesamt wurden von März bis September 15,8 % weniger Unternehmensinsolvenzen beantragt als im gleichen Zeitraum 2019.
08.05 Uhr: Mehrheit der Deutschen hat keine finanziellen Einbußen durch Corona-Pandemie
Zwei Drittel der Deutschen halten trotz der Corona-Krise ihre wirtschaftliche Situation für gut. In einer Umfrage des Bankenverbandes gaben 76 Prozent an, von der Krise bislang kaum oder gar nicht finanziell betroffen zu sein. Demnach sind sogar deutlich mehr Menschen zufrieden als in den Vorjahren. Eine Rolle könnte spielen, dass viele automatisch weniger ausgegeben haben. Der Ernst der Lage ist den meisten aber bewusst. Mit 27 Prozent schätzen so wenige die allgemeine Wirtschaftslage als gut ein wie seit der Finanzkrise nicht mehr, wie die Umfrage ergab. Auch der Ausblick fällt durchwachsen aus: Was die wirtschaftlichen Herausforderungen angeht, sieht die Hälfte Deutschland gut, die Hälfte schlecht aufgestellt.
07.55 Uhr: Bürger bei Maßnahmen für Weihnachtsgottesdienste unentschieden
Die Deutschen sind mit Blick auf die Einschränkungen bei Weihnachtsgottesdiensten offenbar unentschieden. Laut dem ARD-Deutschlandtrend befürworten 50 Prozent der Befragten, dass Gottesdienste bei Einhaltung eines Mindestabstands von 1,5 Metern und dem Tragen von Masken am Platz weiter erlaubt bleiben. 47 Prozent der Umfrageteilnehmer lehnen dies ab. Insgesamt ist die Zustimmung für die Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus demnach in den vergangenen zwei Wochen gewachsen: 69 Prozent der Bürger halten sie für angemessen, 16 Prozent mehr als am 3. Dezember. 14 Prozent der Befragten gehen sie "zu weit".
07.45 Uhr: Studie erforscht effektivste Corona-Maßnahmen
Ein Versammlungsverbot für mehr als zehn Personen und die Schließung von Schulen und Hochschulen waren von Januar bis Mai wohl die effektivsten Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Dies ergibt sich aus einer Studie zu verschiedenen staatlichen Eingriffen in das öffentliche Leben in 41 Ländern. Die Schließung aller Geschäfte außer den lebensnotwendigen hatte demnach nur einen mäßigen Effekt, die Vorschrift, zu Hause zu bleiben, sogar nur einen geringen zusätzlichen Effekt. Die Studie einer internationalen Forschergruppe um Jan Brauner von der University of Oxford (Großbritannien) ist in der Fachzeitschrift "Science" erschienen.
07.35 Uhr: Söder will Weihnachtsgottesdienste im Internet verfolgen
Nachdem in der Corona-Krise viele Gottesdienste an Weihnachten nicht wie gewohnt stattfinden, will Bayerns Ministerpräsident Markus Söder auf das Internet ausweichen. "Ich werde am Heiligen Abend viele Angebote für Online-Gottesdienste beziehungsweise Online-Predigten wahrnehmen", sagte der CSU-Chef der "Augsburger Allgemeinen". Schon an Ostern habe er sich mehrere Predigten im Internet angehört, "so viel wie noch nie", wie Söder erzählte. "Ich fand das unglaublich bereichernd. Deshalb werde ich an Weihnachten an mehr Gottesdiensten als je zuvor teilnehmen." Von seiner Familie verlange er das aber nicht. "Das müssen sich natürlich nicht alle anschauen." Söder betonte, dass dieses Jahr ein ganz besonderes Weihnachtsfest gefeiert werde. Er appellierte, sich auf die wichtigen Dinge zu konzentrieren. Es gehe nicht um die teuersten Geschenke oder das teuerste Essen. "Vielleicht könnten wir vielmehr die Gemeinsamkeit, die Familie und die Gesundheit wertschätzen."
07.20 Uhr: US-Richter am Supreme Court erhalten Impfstoff
Den Richterinnen und Richtern des obersten US-Gerichtshofs werden Impfdosen gegen das Coronavirus bereitgestellt. Der Supreme Court, der Kongress und Institutionen der Exekutive werden mit einer begrenzten Zahl an Impfdosen versorgt, wie aus einem Brief des für den Kongress arbeitenden Arztes Brian Monahan hervorging. Ziel sei die Fortsetzung der Arbeit an der Staates. Präsident Donald Trump hatte in einer Anweisung festgelegt, dass eine unterbrechungsfreie Tätigkeit der Spitzeninstitutionen ein Grund dafür ist, bei den Corona-Impfungen vorgezogen zu werden. Das höchste Gericht und andere Organe sollten parallel bedacht werden.
07.10 Uhr: Weihnachts-Flickenteppich: Kontaktregeln für 14-Jährige uneinheitlich
Eigentlich hatten sich Bund und Länder auf eine einheitliche Lockerung der Corona-Beschränkungen zu Weihnachten geeinigt - nun zeigt sich: Bei einem Detail, der Einteilung von 14-Jährigen, geht es zwischen den Ländern bunt durcheinander. Dem Bund-Länder-Beschluss zufolge sollten an Weihachten Feiern im kleinen Kreis möglich sein - mit vier über den eigenen Hausstand hinausgehenden Personen, "zuzüglich Kindern im Alter bis 14 Jahre". Doch das haben die 16 Länder auf unterschiedlichste Weise in ihren Corona-Verordnungen verankert. Die Folge: In der einen Hälfte der Länder werden die 14-Jährigen bei der erlaubten Personenzahl nicht mitgerechnet, in der anderen Hälfte schon - dort schrumpft also im Zweifel der erlaubte Kreis derer, die zusammen feiern dürfen. Konkret: In Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz, im Saarland, in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern werden die 14-Jährigen nicht mitgezählt. Das geht entweder unmittelbar und eindeutig aus den Verordnungen hervor oder wird von den Landesregierungen entsprechend ausgelegt. Die entscheidende "Grenze" ist dort also jeweils der 15. Geburtstag.
06.35 Uhr: Triage-Debatte: Justizministerin verweist auf Ethikrat
In der Debatte über eine mögliche Befassung des Bundestages mit einer drohenden Triage in Kliniken hat Justizministerin Christine Lambrecht (SPD) auf Empfehlungen der medizinischen Fachgesellschaften und des Deutschen Ethikrats verwiesen. Wie und mit welchen intensivmedizinischen Maßnahmen Patientinnen und Patienten behandelt werden, sei eine ärztliche Entscheidung im Einzelfall, die allein nach medizinischen Kriterien getroffen werden kann. Die medizinischen Fachgesellschaften und der Deutsche Ethikrat hätten dazu Empfehlungen ausgesprochen.
06.20 Uhr: Steigende Infektionszahlen bei Ausreizen der Kontakte laut Studie der TU Berlin
Berliner Wissenschaftler warnen davor, die Corona-Regeln über Weihnachten und Silvester immer wieder neu auszureizen. "Selbst wenn die Bevölkerung weitgehend auf private Treffen an den Feiertagen verzichtet, wird es mindestens bis zum Frühjahr dauern, bis die Kontaktnachverfolgung wieder in vollem Umfang greift", erklärte der Mobilitätsforscher Kai Nagel von der TU Berlin. "Sollten die Feiertagsregeln aber so ausgereizt werden, dass sich über mehrere Tage immer wieder fünf Personen aus zwei Haushalten treffen, werden die Infektionszahlen deutlich steigen und nicht sinken." Die Prognose stützt sich laut einer Uni-Mitteilung auf Modelle des Infektionsgeschehens in Berlin, basierend auf anonymisierten Mobilfunkdaten.
06.05 Uhr: Zahl der Positiv-Tests in USA steigt auf über 17 Millionen
In den USA sind nach Reuters-Berechnungen mittlerweile in mehr als 17 Millionen Fällen Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Zahl der Fälle steigt demnach um knapp 240.000 auf 17,16 Millionen. Die Zahl der Fälle, in denen positiv getestete Menschen starben, erhöht sich um mindestens 3335 auf 311.102.
05.55 Uhr: Mehrheit will Corona-Regeln an Weihnachten einhalten
Eine Mehrheit der Deutschen will die geltenden Corona-Schutzmaßnahmen über Weihnachten beachten, wie die Zeitungen der Funke Mediengruppe unter Berufung auf eine Umfrage des Online-Meinungsforschungsinstituts Civey berichten. Demzufolge geben rund 53 Prozent der Befragten an, die Regeln "sehr genau" einhalten zu wollen, 24 Prozent immerhin "eher genau".
05.50 Uhr: China will bis zum Neujahrsfest 50 Millionen Menschen impfen
In China sollen bis zum Start der Reisehochsaison anlässlich des dortigen Neujahrsfests Anfang kommenden Jahres 50 Millionen gegen das Coronavirus geimpft werden, wie die Zeitung "South China Morning Post" berichtet.
05.45 Uhr: Impfstoff-Nebenwirkungen: Nicht angenehm, keine größeren Bedenken
Müdigkeit, Kopfweh, Schmerzen an der Einstichstelle - auf die Möglichkeit solcher bei Impfungen üblichen Nebenwirkungen müssen sich Menschen auch nach einem Pikser gegen das Coronavirus einstellen. Das geht aus einer im "New England Journal of Medicine" veröffentlichten Studie zu den Impfstoff-Tests der Mainzer Firma Biontech und des US-Pharmakonzerns Pfizer hervor. Impfexperten sagen: Nicht angenehm, aber auch kein Anlass für größere Bedenken. Für die Studie wurden von Ende Juni bis Mitte November 44.820 Männer und Frauen untersucht. Etwa die Hälfte von ihnen bekam zweimal den Impfstoff verabreicht, der Rest ein Placebo. Je nach Altersgruppe und ob es sich um die erste oder zweite Dosis handelte, gaben 66 bis 83 Prozent Schmerzen an der Einstichstelle an. Bei fünf bis sieben Prozent zeigten sich Rötungen oder Schwellungen an der Stelle.
05.35 Uhr: Über 30.000 Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden gemeldet
Erstmals sind in Deutschland mehr als 30.000 neue Infektionen mit dem Coronavirus innerhalb eines einzigen Tages registriert worden. Die Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 33.777 Infektionen gemeldet, wie das RKI am Freitagmorgen mitteilte. In der Zahl sind 3.500 Nachmeldungen aus Baden-Württemberg enthalten, die am Vortag aus technischen Gründen nicht übermittelt worden waren. Abzüglich der Nachmeldungen wurden somit 30.277 neue Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Die Zahl der Todesfälle erreichte mit 813 den zweithöchsten Wert seit Beginn der Pandemie.
05.20 Uhr: Kaum jemand fliegt - Flughäfen finanziell vor Belastungstest
An den deutschen Flughäfen checkt nur noch ein Zehntel der üblichen Passagierzahl ein. Im November waren es an den 21 Verkehrsflughäfen noch 1,69 Millionen Fluggäste. Das war kaum mehr, als ein Flughafen wie Hamburg vor der Krise monatlich allein bewältigte. Auch an Weihnachten sei nicht mit einem erhöhten Aufkommen zu rechnen, teilte der Branchenverband ADV mit. "Nur noch absolut notwendige Reisen werden unternommen. Private, touristische und Businessreisen finden so gut wie nicht statt." Im Zeitraum von Januar bis November lagen die Passagierzahlen knapp drei Viertel unter dem Vorjahreswert bei rund 61 Millionen. Nach dem Zusammenbruch des Luftverkehrs in der ersten Corona-Welle im März und April war die Passagierzahl bis August auf knapp ein Viertel der Zahlen von 2019 gestiegen. Seither geht es wieder abwärts. Im November betrug das Minus gut 90 Prozent.
05.10 Uhr: Saar-Regierungschef: Harte Corona-Beschränkungen auch nach 10. Januar
Der zunächst bis zum 10. Januar in der Corona-Pandemie verhängte Lockdown reicht nach Ansicht des saarländischen Ministerpräsidenten Tobias Hans (CDU) womöglich nicht aus. Die Menschen in Deutschland müssten sich auch für die Zeit danach noch auf gleichbleibend harte Einschränkungen einstellen, sagte Hans. "Mein Gefühl ist, dass es mit diesem Lockdown über den 10. Januar hinausgehen wird." Weihnachten und Silvester könnten negative Auswirkungen auf das Infektionsgeschehen haben. "Da besteht eine Gefahr, dass sich trotz Beschränkungen Kontakte vermischen. Deswegen sind wir da sehr wachsam."
04:50 Uhr: Impfstoffzulassung in Japan beantragt
Der US-Pharmariese Pfizer hat nach eigenen Angaben in Japan die Zulassung für seinen gemeinsam mit dem deutschen Partner Biontech entwickelten Corona-Impfstoff beantragt. In Großbritannien und den USA wird dieser bereits verabreicht.
04:20 Uhr: US-Kongressmitglieder können sich in erster Runde impfen lassen
Die Mitglieder des US-Kongresses können mit Verteilung der ersten Impfstofftranche geimpft werden. Darauf weist ein Kongressmediziner in einem Schreiben an die Abgeordneten und deren Personal hin. Zuvor hat US-Arzneimittelbehörde FDA eine Notfallzulassung für den Corona-Impfstoff des US-Biotechkonzerns Moderna beschlossen, wie die Zeitung "Financial Times" unter Berufung auf Personen, die dem Prozess nahestehen, berichtet. Es wäre damit der zweite in den USA verfügbare Corona-Impfstoff.
02:05 Uhr: Brasiliens Behörden dürfen Impfungen von Bürgern verlangen
In Brasilien urteilt der Oberste Gerichtshof, dass die Behörden den Bürgern Impfungen vorschreiben dürfen. Die Brasilianer könnten dazu "aufgefordert, aber nicht gezwungen" werden, befindet die Mehrheit der Richter. Wie genau die Verwaltung Impfungen durchsetzen darf, lässt das Urteil offen. Richter Ricardo Lewandowski führt darin lediglich aus, dass Impfverweigerer womöglich Sanktionen akzeptieren müssten, etwa ein Verbot der Teilnahme an bestimmten Veranstaltungen oder des Aufenthalts an bestimmten Orten.
00:40 Uhr: Biden nach Infektion von Berater negativ getestet
Der designierte US-Präsident Joe Biden ist nach Angaben einer Sprecherin negativ auf das Coronavirus getestet worden. Anlass für den Test war demzufolge, dass sich zuvor ein Berater Bidens mit dem Virus infiziert hatte. Der Berater habe nach Definition der Seuchenbehörde CDC nicht in engem Kontakt mit Biden gestanden, sagt die Sprecherin.
Donnerstag, 17. Dezember 2020
23.42 Uhr: Corona-Impfstoff von Moderna kurz vor US-Zulassung
Der Corona-Impfstoff des US-Biotechkonzerns Moderna steht kurz vor einer Notfallzulassung in den USA. Das Vakzin nahm dafür am Donnerstag die entscheidende Hürde: Der unabhängige Beratungsausschuss für Impfstoffe der US-Arzneimittelbehörde FDA sprach sich für eine Genehmigung aus. Es wird erwartet, dass die FDA den Impfstoff auf Basis dieser Empfehlung in Kürze genehmigt. Es wäre damit die zweite in den USA verfügbare Covid-19-Impfung. Vor einer Woche hatte bereits der Impfstoff der Mainzer Biotechfirma Biontech und ihres US-Partners Pfizer eine Notfallzulassung erhalten. Am Montag begannen Massenimpfungen in den USA.
23.13 Uhr: EU verhandelt mit US-Pharmakonzern Novavax über 100 Millionen Dosen Impfstoff
Die EU-Kommission verhandelt mit dem US-Unternehmen Novavax über den Kauf von 100 Millionen Dosen Corona-Impfstoff. Es handelt sich um den siebten Vertrag, den die EU mit einem Pharmahersteller schließen will, um sich Chargen des Impfstoffs zu sichern. Europa stünden bei erfolgreichem Vertragsabschluss mehr als zwei Milliarden Dosen Impfstoff zur Verfügung.
"Der geplante Vertrag mit Novavax würde die Möglichkeit bieten, 100 Millionen Dosen zu kaufen - mit der Option auf weitere 100 Millionen Dosen", sagte ein Sprecher der EU-Kommission. Der von Novavax entwickelte Impfstoff basiert auf rekombinanten Proteinen und nicht auf einer mRNA-Technologie, wie die Impfstoffe von Pfizer und Biontech oder Moderna.
Die Corona-Impfungen in der EU sollen laut Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am 27., 28. und 29. Dezember beginnen. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA will am Montag ihre Empfehlung für die Zulassung des Impfstoffs von Biontech und Pfizer abgeben. Fällt diese positiv aus, will die EU-Kommission in einem Schnellverfahren binnen zwei Tagen über die Marktzulassung entscheiden.
22.27 Uhr: UN-Generalsekretär ruft reiche Staaten zu Impfstoff-Spenden auf
UN-Generalsekretär António Guterres hat reiche Staaten dazu aufgerufen, ärmere Länder beim Impfstoff-Kauf zu unterstützen. Die von den Vereinten Nationen unterstütze Impfinitiative Covax der Weltgesundheitsorganisation (WHO) benötige fünf Milliarden US-Dollar (etwa 4,1 Milliarden Euro) bis Ende Januar, erklärte er. Dem Programm, das allen Staaten Zugang zu Corona-Impfungen sichern sollte, fehlten insgesamt aktuell 20 Milliarden Dollar (etwa 16,3 Milliarden Euro).
Zugleich beobachte er, dass einzelne Staaten versuchten, sich Impfdosen in einer Zahl zu sichern, die die eigene Population übersteige, erklärte Guterres und rief dazu auf, Überschüsse an Covax zu spenden. Es sei im besten Interesse aller, weltweit eine breite Immunisierung anzustreben, denn "die Natur schlägt immer zurück", erklärte er. Ohne Auslöschung des Virus könne dieses langfristig mutieren und derzeit effektive Impfstoffe wirkungslos machen.
21.55 Uhr: Portugal verhängt an Silvester ab 23.00 Uhr Ausgangssperre
Portugal kündigt drastische Maßnahmen zur Virus-Eindämmung auch zum Jahreswechsel an. Am Silvesterabend gelte ab 23.00 Uhr eine Ausgangssperre, sagt Ministerpräsident Antonio Costa nach Besprechungen mit seinen Ministern. Man müsse die Silvesterfeiern komplett unterbinden. Auch an den ersten drei Januar-Tagen gebe es Ausgangssperren.
21.38 Uhr: Rekordmeister Bayern München rechnet wegen Corona mit Verlust
Champions-League-Sieger FC Bayern München stellt sich angesichts leerer Zuschauerränge in der Corona-Pandemie in der laufenden Saison auf rote Zahlen ein. "Davon müssen wir ausgehen", sagte der Finanzvorstand des deutschen Fußball-Rekordmeisters, Jan-Christian Dreesen, der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". "Wenn wir 20 Prozent Umsatzrückgang haben, fällt es auch uns schwer, ein positives Ergebnis zu zeigen." Wenn der FC Bayern die gesamte Saison ohne Zuschauer spielen müsse, fehlten "eher 150 Millionen als 100 Millionen Euro" Umsatz aus Eintrittskarten, Verpflegung der Fans und den Einnahmen aus den Fanshops. Dank eines starken Eigenkapitals könne der FC Bayern aber auch einen Verlust verkraften, sagte der ehemalige Banker. Dabei habe man auch an den Spielergehältern gespart. Die Personalkosten seien im Vergleich zum Geschäftsjahr 2019/20 um 21 Millionen auf 315 Millionen Euro gesenkt worden.
21.02 Uhr: Frankreichs Präsident Macron positiv auf Coronavirus getestet
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der 42-Jährige habe zuvor erste Symptome gezeigt, teilte der Élyséepalast am Donnerstag mit. Macron wird sich demnach entsprechend der geltenden Vorschriften für sieben Tage isolieren. Er werde seine Arbeit von zu Hause aus fortführen. Macron hatte sich in den vergangenen Tagen mit zahlreichen hochrangigen französischen und internationalen Politikerinnen und Politikern getroffen. Etliche von ihnen sind nun erstmal in Quarantäne. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen werde nicht in Quarantäne gehen, sagte ein Sprecher. Ihr letzter Test sei am Montag gewesen. Für Kanzlerin Angela Merkel gab es Entwarnung. Diese habe wie immer nach einem Europäischen Rat mit einigen Tagen Abstand einen PCR-Test gemacht. "Dessen Ergebnis ist negativ", teilte ein Regierungssprecher mit.
18.56 Uhr: EU-Behörde beschleunigt Zulassung von US-Impfstoff
Die Europäische Arzneimittelagentur EMA will bereits am 6. Januar über die Zulassung eines weiteren Corona-Impfstoffes entscheiden. Es geht um das Präparat des US-Herstellers Moderna, wie die Behörde in Amsterdam mitteilte. Das ist acht Tage früher als zunächst geplant.
Der Impfstoff von Moderna könnte damit aller Voraussicht nach der zweite sein, der in der EU auf den Markt kommt. Bereits am kommenden Montag will die EMA über die Zulassung des Impfstoffes der Hersteller Pfizer und Biontech entscheiden. Sobald dann die EU-Kommission grünes Licht gibt, könnte bereits noch im Dezember in der EU geimpft werden. Die Zustimmung der Kommission gilt als Formsache.
Zuvor hatte die EMA angegeben, dass sie am 12. Januar über den Moderna-Impfstoff entscheiden werde. Das Pharmaunternehmen habe aber bereits am Donnerstag und damit früher als erwartet das letzte Datenpaket übermittelt. "Dieses enthält spezifische Informationen für die Herstellung für den EU-Markt", teilt die Behörde mit. Bei der wissenschaftlichen Bewertung aller Daten und Studien würden aber keine Abstriche bei der Sicherheit und Wirksamkeit gemacht.
18.47 Uhr: Berliner Charité fährt ab Montag "reines Notfallprogramm"
Wegen eines erwarteten weiteren Anstiegs an Covid-19-Patienten schränkt Berlins Universitätsklinikum Charité den Betrieb in anderen Bereichen ab Montag deutlich ein. "Während wir bislang mit eher mäßigen Einschränkungen der klinischen Versorgung ausgekommen sind, [...] müssen wir nun zunächst in den kommenden 14 Tagen unsere Aktivitäten auf ein reines Notfall-Programm reduzieren", teilte der Vorstand Krankenversorgung, Ulrich Frei, mit. "Wir befinden uns nach wie vor in einer ungewöhnlich schweren Krise, wie wir sie noch nicht erlebt haben. Wir haben noch schwere Wochen vor uns."
Das Zurückfahren des Betriebs auf ein Notfall-Programm über Weihnachten und den Jahreswechsel bedeutet nach Freis Worten, dass es zunächst keine planbaren Eingriffe mehr geben wird und dass die Bettenbelegung um mindestens weitere 300 Betten reduziert wird. Notfälle werden nach Klinikangaben weiterhin behandelt und Tumoroperationen durchgeführt. Es gebe keine Einschränkungen für die Rettungsstellen.
Die Charité mit ihren drei Standorten in der Hauptstadt übernimmt vor allem die schweren Covid-19-Fälle, versorgt aber auch Betroffene auf Normalstationen. Sie ist Europas größte Uniklinik.
18.42 Uhr: Lettland verschärft Corona-Beschränkungen
In Lettland muss sich die Bevölkerung auf strenge Corona-Maßnahmen über Weihnachten und den Jahreswechsel einstellen. Die Regierung in Riga verschärfte die geltenden Beschränkungen in dem EU-Land: Alle Einzelhändler mit Ausnahme von Geschäften des täglichen Bedarfs müssen von 19. Dezember bis 11. Januar schließen. Auch Anbieter von Dienstleistungen wie etwas Friseure oder Saunas dürfen nicht geöffnet haben.
Museen und Bibliotheken dürfen ebenso wie Sportklubs und Fitness- Studios ab dem 21. Dezember keine Besucher mehr empfangen. Staatliche Institutionen und Unternehmen wurden angewiesen, möglichst auf Homeoffice umzusteigen. Der Schulbetrieb wird auf Fernunterricht umgestellt. Auch wurden teils längere Weihnachtsferien festgelegt.
Lettlan2 mit 1,9 Millionen Einwohnern registriert seit dem Herbst einen rapiden Anstieg der Zahl an Neuinfektionen. Nach Angaben der EU-Behörde ECDC ist die Entwicklung in dem Ostseestaat aktuell schlechter als in Deutschland. Die neuen Corona-Fälle erreichten am Donnerstag mit 1.040 am zweiten Tag in Folge einen Rekordwert.
18.35 Uhr: EU und USA lehnen Patentschutz-Lockerung für Impfstoffe ab
Die EU, die USA und andere Industriestaaten lehnen eine Lockerung des Patentschutzes für Impfstoffe und Medikamente gegen Covid-19 ab. Im Allgemeinen Rat der Welthandelsorganisation (WTO) wurde am Donnerstag in Genf eine entsprechende Initiative von Indien und Südafrika diskutiert. Nach Angaben eines WTO-Sprechers wollten die 164 Mitgliedsländer am Abend keine formale Entscheidung über die Initiative mehr fällen. Sie sieht vor, allen Ländern zu erlauben, die Durchsetzung des Rechts auf geistiges Eigentum an medizinischen Produkten zur Bekämpfung der Corona-Pandemie auszusetzen.
Ziel ist, armen Ländern zu günstigen Medikamenten, Impfstoffen und Diagnosemitteln zu verhelfen. Ähnlich wurde auch vor 20 Jahren bei der Bekämpfung von HIV/Aids verfahren, als das Patentschutzabkommen Trips gelockert wurde.
Die USA, die EU, Japan, Kanada und die Schweiz argumentieren, dass eine Lockerung des Patentschutzes einen falschen Anreiz für die pharmazeutische Industrie setze. Die Firmen würden kaum noch in die Entwicklung neuer Medikamente und Impfstoffe investieren, wenn sie keine Patente dafür erhielten.
17.57 Uhr: Uniklinik Heidelberg schließt Triage bei Covid-Patienten nicht aus
Die Uniklinik Heidelberg schließt wegen stark ansteigenden Zahlen von Covid-19-Patienten und vollen Intensivstationen eine Triage nicht mehr aus. Der Begriff bedeutet, dass Mediziner aufgrund von knappen Ressourcen entscheiden müssen, wem sie wie helfen. Der Leitende Ärztliche Direktor der Uniklinik, Ingo Autenrieth, sagte Radio Regenbogen: "Eine Triage hatten wir noch nicht, das kann aber auch auf uns zukommen. Wir sind darauf eingestellt." Er betonte: "So eine Situation haben wir in den letzten 50, 60 Jahren weder in Heidelberg noch sonst wo in Deutschland erlebt."
17.42 Uhr: Leipzig untersagt mögliche "Querdenken"-Demo
Die Stadt Leipzig hat mögliche neue "Querdenken"-Proteste am kommenden Samstag untersagt. Eine Versammlung der Bewegung werde zwar bereits seit längerem beworben, sei aber nicht fristgemäß bis zum 17. Dezember 12.00 Uhr angemeldet worden, teilte die Stadt mit.
In einer Allgemeinverfügung hatte sie festgelegt, dass es am Samstag jedermann im Stadtgebiet untersagt ist, öffentliche Versammlungen unter freiem Himmel zu veranstalten oder daran teilzunehmen, wenn sie nicht fristgerecht angemeldet worden sind.
Leipzig war am 7. November bundesweit in die Schlagzeilen geraten, nachdem eine "Querdenken"-Demonstration aufgelöst worden war und dennoch Tausende über den Innenstadtring zogen. Den Sicherheitskräften wurde daraufhin Versagen vorgeworfen.
17.25 Uhr: RKI veröffentlicht offizielle Empfehlung für Corona-Impfung
Die beim Robert-Koch-Institut angesiedelte Ständige Impfkommission (Stiko) hat ihre Empfehlung für die Reihenfolge der voraussichtlich bald möglichen Impfungen gegen das Coronavirus veröffentlicht. Demnach sollen über 80-Jährige sowie Bewohner von Alten- und Pflegehemien zuerst immunisiert werden. "Der alles entscheidende Risikofaktor für eine schwere Covid-19-Erkrankung ist das hohe Alter", sagte der Vorsitzende der Stiko, Thomas Mertens. Durch eine Impfung dieser Gruppen könnten die meisten Krankenhauseinweisungen verhindert und die Kliniken entlastet werden, erklärte er.
Zugleich soll in der ersten Gruppe medizinisches Personal geimpft werden, das ein besonders hohes Risiko hat, sich mit dem Virus anzustecken. Auch Pflegepersonal in Altenheimen und Kontakt zu sogenannten vulnerablen Gruppen wird in der ersten Gruppe priorisiert. Gemeint sind damit Kontakte zu schwer Immungeschwächten, etwa Krebspatienten oder Menschen nach einer Transplantation.
In einer zweiten Gruppe sollen alle Menschen ab 75 Jahren, Demente und geistig Behinderte sowie Menschen mit dem Down-Syndrom geimpft werden. Über 70-Jährige können sich in der dritten Gruppe impfen lassen, ebenso wie Personen mit Vorerkrankungen, die ein hohes Risiko bergen, Kontaktpersonen von Schwangeren sowie Personal, das für die Aufrechterhaltung der Krankenhausinfrastruktur relevant ist.
Insgesamt gibt die Empfehlung sechs Gruppen vor, die geimpft werden, bevor der Stoff für jedermann verfügbar sein soll. Der Präsident des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, betonte, es werde dauern, bis ein relevanter Teil der Bevölkerung durch Impfung geschützt ist. Außerdem sei noch unklar, in welchem Maße die Impfung auch Übertragungen des Virus verhindert oder reduziert.
17.09 Uhr: Corona-Maßnahmen senken Zahl der Grippe-Fälle erheblich
In Deutschland gibt es in diesem Jahr bisher sehr viel weniger Grippefälle als üblich. Seit Beginn der Saison Ende September wurden dem Robert Koch-Institut nach Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" nur 174 bestätigte Fälle übermittelt. 2019 waren es zur gleichen Zeit achtmal so viele. In den vergangenen fünf Jahren betrug der Durchschnitt 790 Fälle. Nach Weihnachten steigen die Imfluenza-Fallzahlen allerdings üblicherweise deutlich an.
Das RKI führt den bisherigen Rückgang auch auf die Hygiene- und Abstandsregeln während der Corona-Pandemie zurück. Das Bundesgesundheitsministerium verzeichnet zugleich eine steigende Impfbereitschaft. Das Paul-Ehrlich-Institut hat demnach bisher insgesamt 25 Millionen Impfdosen gegen Grippe für den Markt freigegeben, acht Millionen mehr als zur gleichen Zeit des Vorjahres.
17.00 Uhr: Baden-Württemberg erlaubt Hotelübernachtungen an Weihnachten
Trotz verschärfter Regeln im Kampf gegen die Corona-Pandemie will Baden-Württemberg Hotelübernachtungen für Familienbesuche über die Weihnachtstage ermöglichen. Solche Hotelübernachtungen aus familiärem Anlass seien vom 24. bis 27. Dezember explizit als Härtefälle zulässig, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums. Geschäftsreisende dürfen sowieso weiter im Hotel übernachten.
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte die Ausnahmeregelung für Familienbesuche Ende November kritisiert. Das Land Nordrhein-Westfalen hatte eine zuvor angekündigte Genehmigung von privaten Hotelübernachtungen im Rahmen von Familienbesuchen über Weihnachten wieder zurückgezogen.
16.53 Uhr: Bulgarien lockert und verlängert Teil-Lockdown
Bulgarien hat wegen steigender Corona-Zahlen den Teil-Lockdown bis Ende Januar verlängert - allerdings in gelockerter Form. Restaurants in Hotels werden ab 1. Januar 2021 unter Corona-Auflagen den Betrieb nur für Hausgäste wieder aufnehmen können, erläuterte Gesundheitsminister Kostadin Angelow in Sofia. Zudem werden Museen, Galerien und Kinos ab Januar bei 30 Prozent ihrer Kapazität wieder öffnen können. Kindergärten und Schulen bis zur vierten Klasse sollen am 4. Januar wieder öffnen.
Nachtclubs, Kasinos, Restaurants und weitere Lokale mussten Ende November schließen. Von den Einschränkungen wurden Apotheken, Supermärkte, Drogerien, Bank- und Versicherungsfilialen ausgenommen. Tankstellen sind geöffnet.
In dem südöstlichen EU-Land mit einer Bevölkerung von 6,9 Millionen Einwohnern gelten aktuell 89.540 Menschen als infiziert. Die Zahl der Neuinfektionen binnen 24 Stunden lag am Donnerstag bei 1.959 - sie war damit deutlich geringer als am Vortag (2.743).
16.47 Uhr: Polen kündigt Lockdown ab 28. Dezember an
Angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen hat das polnische Gesundheitsministerium einen dreiwöchigen Teil-Lockdown angekündigt. "Wir verhängen einen landesweiten Lockdown vom 28. Dezember bis zum 17. Januar", sagte Gesundheitsminister Adam Niedzielski vor Journalisten. Die meisten Geschäfte, Einkaufszentren, Hotels und Skigebiete sollen in dieser Zeit geschlossen bleiben.
Die Maßnahmen seien notwendig, "um uns vor der dritten Welle der Pandemie in der nahen Zukunft zu schützen", sagte Niedzielski. In der Silvesternacht gilt demnach von 21.00 Uhr abends bis 06.00 Uhr morgens ein Reiseverbot. Einreisende aus dem Ausland müssen sich zehn Tage lang in Quarantäne begeben. Hotels sollen dem Minister zufolge nur noch Mitarbeiter des Gesundheitswesens und Angehörige des Militärs beherbergen dürfen. Alle Geschäfte, die nicht der Grundversorgung dienen, müssen schließen.
Die polnische Regierung hatte bereits weitreichende Maßnahmen verhängt, darunter die Schließung von Restaurants, Fitnessstudios und Schulen. Treffen sind auf maximal fünf Menschen begrenzt. In dem Land mit 38 Millionen Einwohnern wurden bislang 1.171.854 Corona-Fälle registriert. 24.345 Menschen starben an oder mit dem Virus.
16.45 Uhr: Über sieben Millionen Corona-Infektionen in Brasilien
Die Zahl der Corona-Infektionen in Brasilien ist auf über sieben Millionen gestiegen. Bislang haben sich in dem größten Land Lateinamerikas nachweislich 7,04 Millionen Menschen mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Allein am Mittwoch wurden demnach 70.574 Neuinfektionen registriert - der höchste Tageswert seit Beginn der Pandemie.
Bislang sind in Brasilien 183.735 Menschen im Zusammenhang mit der Krankheit Covid-19 gestorben. Weltweit liegt Brasilien bei den Infektionen an dritter Stelle hinter den USA und Indien, bei den Todesfällen an zweiter Stelle hinter den Vereinigten Staaten. Die Regierung von Präsident Jair Bolsonaro wehrte sich stets gegen harte Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie, regionale Regelungen in einzelnen Bundesstaat wurden teilweise zurückgenommen.
16.33 Uhr: Kretschmer warnt vor Hysterie - Keine Abriegelung von Hotspots in Sachsen
In Sachsen steht ein Abriegeln von Orten mit hohen Corona-Infektionszahlen laut Landesregierung nicht zur Debatte. Das stellte Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) am Rande einer Landtagssitzung klar. Man werde zuerst die Wirksamkeit der Lockdown-Maßnahmen abwarten: "Die Zahl der Kontakte durch den Lockdown hat sich massiv reduziert. Zehn bis vierzehn Tage braucht es, bevor man etwas ganz Konkretes sieht. Vorher ist mit keinen weiteren Einschränkungen zu rechnen."
Zugleich warnte Kretschmer vor Panikmache: "Gerade in einer solchen Zeit ist nichts gewonnen mit Hektik oder Hysterie. Gerade in dieser Zeit braucht es entschlossenes, aber eben sehr ruhiges und überlegtes Handeln."
Bisher ist noch keine Trendwende bei den Neuinfektionen zu erkennen. Laut Gesundheitsministerium in Dresden kletterte die Sieben-Tages-Inzidenz auf 415. Sachsen liegt damit weiterhin höher als alle anderen Bundesländer.
16.24 Uhr: Intensivkapazitäten in Bayern stark beansprucht
Bayernweit sind laut dem DIVI Intensivregister, in das alle deutschen Kliniken eintragen, nur noch rund 13 Prozent der Intensivbetten frei, 23 Prozent der Betten sind mit Covid-Patienten belegt.
Viele Kliniken in Niederbayern und der Oberpfalz melden Engpässe bei den Intensivkapazitäten. In Niederbayern sind zum Beispiel die Kliniken im Landkreis Regen, am Klinikum Landshut und am Donauisar Klinikum Landau fast alle Intensivbetten belegt. In der Oberpfalz sind die Intensivkapazitäten zum Beispiel in der Klinik Donaustauf stark ausgelastet.
16.15 Uhr: Abgabefrist für Steuererklärung 2019 soll bis August verlängert werden
Die Bundestagsfraktionen der GroKo-Parteien haben sich auf eine Fristverlängerung für die Abgabe der Jahressteuererklärung für 2019 geeinigt. Wie die finanzpolitischen Sprecher von Union und Sozialdemokraten, Antje Tillmann (CDU) und Lothar Binding (SPD) mitteilten, soll die Abgabe demnach bis zum 31. August 2021 möglich sein, dies sei bereits mit Finanzminister Olaf Scholz (SPD) abgestimmt.
Hintergrund ist, dass Steuerberater in der Corona-Krise im Rahmen der sogenannten Überbrückungshilfen zusätzlich eingespannt sind. Denn der Antrag auf die Hilfen für von der Pandemie betroffene Unternehmen muss in den meisten Fällen über Steuerberater, Wirtschaftsprüfer oder andere Dritte erfolgen.
16.03 Uhr: Bedford-Strohm und Bätzing werben für verschiedene Gottesdienst-Formate
Die katholische Bischofskonferenz und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) haben wegen der Corona-Infektionslage zu Vorsicht rund um die Weihnachtsgottesdienste geraten. Nachdem die Evangelische Kirche von Westfalen angemahnt hatte, darauf zu verzichten, warb der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm in der "Rheinischen Post" für übertragene Gottesdienste. Die katholische Bischofskonferenz hält an Präsenz-Gottesdiensten fest, ihr Vorsitzender Georg Bätzing hält aber regionale Absagen für möglich.
Bedford-Strohm sagte, alle Landeskirchen würden derzeit um die richtigen Entscheidungen ringen. Er verwies auf digitale Formate, Radio- und Fernsehgottesdienste sowie Hausandachten. Auch der Limburger Bischof Bätzing erinnerte an Gottesdienstübertragungen und Internetangebote als Alternative. Gleichzeitig hielt er an Gottesdiensten mit Gläubigen fest, schloss aber nicht aus, dass regional viele davon abgesagt werden. Es müsse jeweils die Lage vor Ort beobachtet werden.
15.50 Uhr: Neue Höchststände bei Neuinfektionen und Toten in den USA
In den USA haben die Zahlen der Corona-Neuinfektionen und der Todesopfer der Pandemie neue Höchststände erreicht. Binnen 24 Stunden wurden 3.784 weitere Corona-Tote gezählt, wie die Johns-Hopkins-Universität mitteilte. Dies ist die höchste Zahl seit Beginn der Pandemie. Zudem wurden mehr als 250.000 neue Ansteckungen mit dem Virus registriert - auch dies ist die bislang höchste Zahl.
Die Vereinigen Staaten sind von den absoluten Zahlen her das am stärksten von der Pandemie betroffene Land der Welt. Insgesamt wurden in den USA bislang rund 16,9 Millionen Ansteckungsfälle erfasst. Die Zahl der registrierten Todesopfer liegt bei etwa 307.000.
Alle Hoffnungen richten sich nun auf die bereits begonnenen landesweiten Impfungen gegen das Virus. Seit Montag laufen erste Impfungen mit dem von der Mainzer Firma Biontech und dem US-Konzern Pfizer entwickelten Anti-Corona-Vakzin. Dabei werden zunächst vorrangig Gesundheitspersonal und Bewohner von Alten- und Pflegeheimen geimpft.
15.34 Uhr: Spahn bittet beim Impfstart um Geduld
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat angesichts des geplanten Corona-Impfstarts am 27. Dezember um Geduld gebeten. "Wer nicht über 80 ist und nicht im Alten- oder Pflegeheim ist, muss sich noch ein Stück gedulden", sagte der CDU-Politiker der "Welt": "Also bitte nicht am 27. dann alle schon irgendwie versuchen, einen Termin zu kriegen und zu ordern. Wir fangen erstmal an mit den Höchstbetagten und Gefährdeten."
Zu den aktuellen Corona-Zahlen sagte Spahn: "30.000 neugemeldete Infektionen innerhalb von 24 Stunden ist schon eine sehr, sehr hohe Zahl." Er tippe, dass sich das in dieser Größenordnung auch in den nächsten Tagen darstellen werde. Spahn sprach von einer regional enormen Belastung von Kliniken. Teilweise müssten Patienten verlegt werden. Aber es sei möglich, jeden zu behandeln.
15.12 Uhr: Lauterbach - Inzidenz muss unter 25, "egal, wie lange es dauert"
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fordert eine deutliche Verlängerung des seit Mittwoch geltenden Lockdowns. "Jetzt ist bereits absehbar, dass der Lockdown bis zum 10. Januar nicht ausreichen wird, um auf den Inzidenzwert von 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner und Woche zu kommen", sagte er der "Rheinischen Post". Der Wert von 50 sei außerdem "nicht nachhaltig genug", kritisierte Lauterbach: "Ich fordere, diesen harten Lockdown durchzuhalten, bis ein bundesweiter Inzidenzwert von weniger als 25 Neuinfektionen erreicht ist. Egal, wie lange das dauert."
Nur unterhalb dieses Wertes bestehe "ein ausreichendes Polster, damit die Gesundheitsämter mit der Kontaktverfolgung wieder hinterher kommen und nicht gleich der nächste Lockdown droht", argumentierte der Bundestagsabgeordnete. Der aktuelle Lockdown sei "der wichtigste in der gesamten Corona-Pandemie". Diese Phase entscheide darüber, "wie viele Tote das Virus noch fordern wird".
Der "Wirtschaftswoche" sagte Lauterbach zudem, wenn es nicht gelinge, die Sieben-Tages-Inzidenz auf deutlich unter 50 zu drücken, "werden wir wohl bis April im Lockdown bleiben. Es kann keine Normalität geben, solange uns die Kontrolle fehlt."
15.07 Uhr: Papst verschenkt zu seinem Geburtstag Beatmungsgeräte
Zu seinem 84. Geburtstag hat Papst Franziskus vier Beatmungsgeräte an Krankenhäuser in Venezuela schicken lassen. Wie Vatikansprecher Matteo Bruni bestätigte, sind die Geräte insbesondere für die Behandlung von Kindern bestimmt. Zudem lässt Franziskus Corona-Hilfsmittel in der Toskana verschenken. Wie das päpstliche Almosenamt mitteilte, verteilte Kurienkardinal Kardinal Krajewski am Geburtstag des Papstes kistenweise Medikamente, Masken und medizinische Instrumente im Erzbistum Siena. Laut Vatikanmitteilung veranlasste Franziskus zudem Hilfslieferungen nach Neapel und Bologna. Diese seien bereits in den vergangenen Tagen eingetroffen. Neapel, Bologna und Siena sind besonders von der gegenwärtigen Corona-Krise betroffen.
15.04 Uhr: Über 5.000 Corona-Neuinfektionen in Bayern
In Bayern sind seit gestern 5.222 neue Coronafälle gemeldet worden. Das geht aus der heutigen Mitteilung des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) hervor. Damit haben sich seit Beginn der Pandemie im Freistaat 273.339 Menschen mit Covid-19 infiziert. Insgesamt starben 5.324 Menschen in Verbindung mit dem Virus, seit gestern kamen 151 Todesfälle hinzu.
Die 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner liegt in Bayern bei 214,15. Über diesem durchschnittlichen Inzidenzwert liegen die Regierungsbezirke Niederbayern (264,92), Mittelfranken (253,16), Oberfranken (221,89) und Oberbayern (216,75). Einen Inzidenzwert von 300 haben diese bayerischen Städte und Landkreise überschritten: Landkreis Regen (670,46), Stadt (335,46) und Landkreis Coburg (331,13), Landkreis Erding (327,10), Landkreis Freyung-Grafenau (315,20), Stadt Hof (386,25), Stadt Nürnberg (364,60), Landkreis Passau (324,41), Stadt Schwabach (383,10).
14.57 Uhr: Mehr als 2.800 Corona-Neuinfektionen in Israel - Höchststand in Gaza
Die Anzahl der Corona-Neuinfektionen in Israel ist so hoch wie seit zwei Monaten nicht mehr. An zwei Tagen in Folge überstieg sie die Zahl jeweils 2.800, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Im Gazastreifen überschritt die Zahl der Neuinfektionen erstmals die 1.000er-Marke. In dem dicht besiedelten Küstenstreifen wurden nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums 1.015 neue Fälle gemeldet.
Der Wert in Israel lag zuletzt im Oktober höher. Neue Verschärfungen waren geplant, wenn die Zahl der Neuinfektionen wieder 2.500 übersteigt. Sollten die Maßnahmen die Neuinfektionen binnen drei Wochen nicht deutlich senken, würde ein neuer Teil-Lockdown verhängt.
14.42 Uhr: UN-Generalsekretär warnt vor Scheitern einer weltweiten Impfkampagne
UN-Generalsekretär António Guterres hat eindringlich vor dem Scheitern einer weltweiten Impfkampagne gegen das neuartige Coronavirus gewarnt: "Ich bin besorgt über den verbreiteten Impfstoffnationalismus", sagte Guterres im Interview mit "Zeit Online". Er habe natürlich Verständnis für die entwickelten Länder, die ihre eigene Bevölkerung schützen wollten. "Aber der Impfstoff muss überall zur Verfügung stehen und überall erschwinglich sein - als globales öffentliches Gut."
Guterres mahnte zudem, die noch bestehende Finanzierungslücke bei der internationalen Covax-Initiative möglichst rasch zu schließen: "4,2 Milliarden Dollar fehlen immer noch. Durch den Impfstoffnationalismus und die Lücken bei Covax könnte der Zugang zu einem Impfstoff für Entwicklungsländer verzögert werden", sagte er: "Und wenn das so kommt, werden wir global scheitern."
Von den reichen westlichen Staaten forderte Guterres, sich bei der Verteilung des Impfstoffes "großzügig" zu zeigen: "Jene, die ihren Impfstoff nicht zugänglich machen, werden selbstverständlich Einfluss und guten Ruf in der Welt verlieren."
14.06 Uhr: Neuer Höchststand bei Corona-Neuinfektionen in Deutschland
In Deutschland hat es einen neuen Höchststand bei der Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus gegeben. Die am Donnerstagmorgen vom Robert-Koch-Institut (RKI) veröffentlichte Zahl von 26.923 Neuinfektionen (Eintrag um 6 Uhr) war wegen fehlender Zahlen aus Baden-Württemberg um etwa 3.500 zu niedrig ausgewiesen, wie das RKI mitteilte. Mit den fehlenden Zahlen hätte die Zahl der Neuinfektionen binnen 24 Stunden bei etwa 30.400 und damit erstmals über der 30.000er-Marke gelegen.
Wie eine RKI-Sprecherin sagte, werden die am Donnerstag nicht ausgewiesenen 3.500 Neuinfektionen am Freitag in der Statistik ausgewiesen - damit werden die Freitagszahlen an sich zu hoch sein. Auf die für staatliche Maßnahmen entscheidende 7-Tages-Inzidenz werde die statistische Ungenauigkeit aber keine Auswirkungen haben, da dafür das tatsächliche Meldedatum der Fälle angesetzt werde.
14.03 Uhr: Zum ersten Mal - Domspatzen singen Weihnachten nicht im Dom
Das hat es in mehr als 1.000 Jahren nicht gegeben: Das erste Mal überhaupt seit ihrem Bestehen singen die Regensburger Domspatzen an Weihnachten nicht im Regensburger Dom. Die Bestimmungen rund um den coronabedingten Lockdown ließen dies nicht zu, teilte das Chormanagement mit.
Seit Juni hatten die Domspatzen an den Sonntagen wieder im Dom gesungen, mit den gebotenen Abständen und einem ausgeklügelten Hygienekonzept sowie in kleineren Formationen. Das hat klanglich erstaunlich gut funktioniert", sagte Domkapellmeister Christian Heiß. Niemand sei durch das Chorsingen mit Corona infiziert worden.
Während der Weihnachtsmessen würden in der Kathedrale nun kleinere Vokalensembles singen, bestehend aus Chorleiter, Stimmbildner und ehemaligen Domspatzen.
13.57 Uhr: Merkel nach EU-Gipfel mit Macron negativ getestet
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat nach dem EU-Gipfel in der vergangenen Woche mit einigen Tagen Abstand einen Corona-Test gemacht, der negativ ausgefallen ist, wie eine Sprecherin des Bundespresseamtes mitteilt. Zudem habe sie durchgängig die Infektionsschutz-Regeln eingehalten beziehungsweise eine FFP-2-Maske getragen. Dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron, der positiv getestet wurde und ebenfalls auf dem EU-Gipfel war, wünsche sie eine baldige vollständige Genesung.
13.50 Uhr: König Carl Gustav erklärt "Schwedischen Weg" für gescheitert
Schwedens König Carl Gustav XVI hat die Strategie seines Landes in der Coronavirus-Pandemie für gescheitert erklärt. "Ich glaube, wir haben versagt", sagte das Staatsoberhaupt in einer zu Weihnachten aufgezeichneten Rede an die Nation. "Wir haben eine hohe Zahl an Toten, und das ist furchtbar", sagte Carl Gustav in dem Beitrag, der am kommenden Montag vollständig ausgestrahlt werden soll.
Schweden ist in der Pandemie einen Kurs gefahren, der Lockdowns weitgehend vermieden hat. So blieben Schulen, die Gastronomie und Geschäfte weitgehend geöffnet. Auch eine generelle Maskenpflicht gibt es nicht. Bislang sind in dem Land mehr als 7.800 Coronavirus-Tote registriert worden. Die Pro-Kopf-Rate ist damit wesentlich höher als in den anderen skandinavischen Staaten, aber niedriger als in Großbritannien, Italien, Spanien oder Frankreich.
13.42 Uhr: Auch EU-Ratspräsident Michel nach Besuch bei Macron in Quarantäne
EU-Ratspräsident Charles Michel hat sich wegen der Corona-Infektion von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in Quarantäne begeben. Michel habe Macron am Montag im Pariser Elysée-Palast getroffen, erklärte sein Sprecher auf Twitter. Demnach stufen die französischen Behörden den Ratspräsidenten zwar nicht als gefährdete Kontaktperson ein, auch sei Michel noch am Dienstag negativ getestet worden. "Vorsichtshalber wird der Präsident jedoch in Selbstisolation gehen."
Macron war nach dem "Auftreten erster Symptome" getestet worden. Am Donnerstag habe das positive Ergebnis vorgelegen, erklärte der Elysée-Palast.
13.37 Uhr: 4.856 Corona-Kranke auf deutschen Intensivstationen
Die Zahl der Corona-Patienten auf Intensivstationen in Deutschland geht weiter nach oben. Inzwischen werden dort 4.856 Menschen nach Corona-Infektionen behandelt - 20 mehr als am Vortag, wie aus dem Tagesreport der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) hervorgeht. 57 Prozent von ihnen werden demnach invasiv beatmet.
Vor einer Woche hatte die Zahl der Covid-19-Fälle, die auf Intensivstationen behandelt werden, noch bei 4.339 gelegen, am 1. Dezember bei 3.921. Die Zahl freier Intensivbetten für Erwachsene wird im Divi-Tagesreport mit 3.722 beziffert. Als 7-Tage-Notfallreserve werden knapp 10.800 Betten für Erwachsene angegeben.
Am Mittwoch hatte die DIVI und die Fachgruppe Intensivmedizin, Infektiologie und Notfallmedizin beim Robert Koch-Institut (RKI) erklärt, dass man derzeit nicht an dem Punkt stehe, Priorisierungen von Patienten vornehmen zu müssen. Für den Fall einer möglichen regionalen Überlastung sei geregelt, dass Patienten innerhalb Deutschlands verlegt werden können.
13.32 Uhr: Allergische Reaktion auf Corona-Impfung in Alaska
Wegen einer allergischen Reaktion nach einer Corona-Impfung ist am Dienstag ein Mensch in Alaska ins Krankenhaus eingeliefert worden. Die Person aus der Stadt Juneau klagte nach der Impfung über Atembeschwerden und Hautrötungen, beides wurde direkt nach der Impfung festgestellt. Die Person habe am Mittwoch noch zur Beobachtung im Krankenhaus gelegen, ihr Gesundheitszustand sei stabil, teilte ein Sprecher des Gesundheitsamts DHSS mit.
Auch in Großbritannien hatte es zwei Fälle mit allergischen Reaktionen gegeben. "Eine derartige Frequenz von allergischen Nebenwirkungen bei hochallergischen Personen ist nicht ungewöhnlich", erklärte dazu der Wiener Impfexperte Herwig Kollaritsch.
In Großbritannien hatten die Behörden Menschen mit einer "signifikanten" medizinischen Vorgeschichte vor der Impfung gewarnt. Gemeint sind seltene anaphylaktische Schocks als Reaktion auf Medikamente, Lebensmittel oder Impfstoffe oder Menschen, die eine Adrenalin-Fertigspritze - einen Autoinjektor - bei sich tragen müssen - wie die beiden Betroffenen in Großbritannien.
Ein Pfizer-Sprecher hatte der Deutschen Presse-Agentur mitgeteilt: "In der zentralen klinischen Phase-3-Studie wurde dieser Impfstoff im Allgemeinen gut vertragen, ohne dass vom unabhängigen Datenüberwachungsausschuss ernsthafte Sicherheitsbedenken gemeldet wurden. An der Studie nahmen bisher mehr als 44.000 Teilnehmer teil, von denen mehr als 42.000 eine zweite Impfung erhalten haben."
13.02 Uhr: Arzt schwächt Vorwürfe gegen Filmtage Hof ab
In der Diskussion um die Filmtage als Auslöser für die hohen Corona-Zahlen in Hof schwächt der Arzt Andreas Pötzl seine in der Presse erhobenen Vorwürfe nun etwas ab: Auf Anfrage des BR erklärte Pötzl, er könne nicht eindeutig sagen, ob die Filmtage "ursächlich" für den Inzidenzwert von rund 400 sind. "Aber ich bin überzeugt, dass die Filmtage mit reinspielen." Ende Oktober seien Menschen aus Berlin oder München angereist, wo es damals höhere Corona-Werte als in Hof gegeben habe. Gleichzeitig sieht der Arzt als weitere Ursache die Nähe zu Tschechien.
Der Mediziner erhebt schwere Vorwürfe gegen die Hofer SPD-Rathaus-Chefin Döhla: "Ich hätte mir gewünscht, dass sie stärker sichtbar ist. Sie scheint mir völlig überfordert. Das ist kein Krisenmanagement. Das macht ausschließlich der Landrat."
Die Corona-Zahlen in der Region Hof sind seit Wochen überdurchschnittlich hoch. Zahlreiche Fälle treten vor allem in Alten- und Pflegeheimen auf. In der Stadt liegt der Corona-Inzidenz momentan um 400, im Landkreis liegt der Wert heute bei 256.
12.49 Uhr: Spaniens Regierungschef Sánchez nach Treffen mit Macron in Quarantäne
Der spanische Regierungschef Pedro Sánchez hat sich wegen eines Treffens mit dem positiv auf das Coronavirus getesteten französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Quarantäne begeben. Sánchez werde sofort einen Corona-Test machen, teilte die Regierung in Madrid mit. Zudem werde er bis zum 24. Dezember - zehn Tage nach seinem Treffen mit Macron in Paris - in Quarantäne bleiben.
Bei Macron war eine Corona-Infektion festgestellt worden. Der 42-Jährige sei nach dem "Auftreten erster Symptome" getestet worden, so das Präsidialbüro in Paris. Der Staatschef werde sich nun eine Woche lang isolieren. Macron hatte in den vergangenen Tagen am EU-Gipfel in Brüssel teilgenommen und die Pariser Kabinettssitzung geleitet.
12.42 Uhr: Behindertenhilfe fordert Bundestags-Entscheidung zu Triagekriterien
Der Bundesverband evangelische Behindertenhilfe fordert vor dem Hintergrund erster Berichte über die Anwendung der Triage in Kliniken in Sachsen, dass der Bundestag Kriterien für die Auswahl von Beatmungspatienten gesetzlich festlegt. "Die aktuelle Situation im Erzgebirge zeigt, wie dringlich eine sofortige politische Befassung auf höchster Ebene ist", teilte der Dachverband in Berlin mit. Der Vorsitzende Frank Stefan sagte mit Blick auf behinderte Menschen: "Es darf auf keinen Fall dazu kommen, dass menschliches Lebens bewertet und gegeneinander aufgewogen wird."
Sollte es zu Engpässen bei der intensivmedizinischen Versorgung kommen, müsse der Bundestag nach Abwägung der rechtlichen, medizinischen und ethischen Aspekte einen gesetzlichen Rahmen zur Rechtssicherheit aller Beteiligten schaffen. "Dafür ist eine Anhörung der Menschen mit Behinderung oder psychischer Erkrankung zwingend", sagte der Theologe.
12.37 Uhr: Bundesregierung sieht fehlende Abgrenzung von Rechtsextremisten bei Corona-Demos
Laut Bundesregierung haben die Teilnehmer von Demonstrationen gegen Corona-Maßnahmen unterschiedliche ideologische Ausrichtungen. Wie es in einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion weiter heißt, nimmt die Regierung die Teilnahme "auch von rechtsextremistischen Gruppierungen und Personen mit einer deutlich antisemitischen Haltung sowie Anknüpfungspunkte zu antisemitischen Ideologieelementen" wahr.
Daraus sei "an sich noch keine generelle und strukturell antisemitische Motivation der Teilnehmenden in ihrer Gesamtheit oder überwiegender Anteile ableitbar", heißt es in der Antwort weiter. Auffällig sei aber, dass häufig keine inhaltliche Abgrenzung zu rechtsextremistischen, antisemitischen Gruppierungen stattfinde.
12.19 Uhr: Merkel erhofft sich von Impfungen Durchbruch in Pandemie-Krise
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erhofft sich von den bevorstehenden Corona-Impfungen einen Durchbruch bei der Bekämpfung der Pandemie. "Wenn wir sehen, wie viele Menschen im Augenblick an Corona sterben, dann weiß man, wie viel Leben das retten kann", sagte Merkel in einer Schaltkonferenz mit den Gründern des Mainzer Impfstoff-Entwicklers Biontech, Ugur Sahin und Özlem Türeci. "Deshalb freuen wir uns natürlich auch in Deutschland schon auf den Tag, an dem das Impfen begonnen werden kann nach der Zulassung durch die europäischen Behörden."
Biontech-Mitbegründer Sahin sagte zu, dass seine Mitarbeiter "über Weihnachten arbeiten" würden, um eine rasche Auslieferung zu ermöglichen. "Wir sind zuversichtlich, dass wir wieder den nächsten Winter wieder ein normales Leben haben", sagte er. Biontech-Mitbegründerin Türeci sagte: "Das Etappenziel ist erreicht, der Marathon ist nicht ganz vorüber."
Kanzlerin Merkel dankte dem Forscherpaar für die Leistung bei der Entwicklung des Impfstoffs. Sie sprach von einer "wunderbaren individuellen Forschungsleistung", zu der sie herzlich gratuliere. Der Durchbruch bei der Impfstoff-Entwicklung sei aber auch "Ausdruck unseres Herangehens, dass wir an Wissenschaft glauben".
12.02 Uhr: Spahn kündigt voraussichtlichen Impfstart am 27. Dezember an
In Deutschland werde mit den Impfungen am 27. Dezember begonnen, wenn die Zulassung des Impfstoffs der Firmen Biontech und Pfizer in der Europäischen Union (EU) unmittelbar vor Weihnachten erfolge, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn in einer Schaltkonferenz mit den Gründern des Mainzer Impfstoff-Entwicklers Biontech, Ugur Sahin und Özlem Türeci.. Der Impfstoff müsse dann noch ausgeliefert werden. Die einzelnen Chargen müssten vom Paul-Ehrlich-Institut freigegeben werden. Dann könne mit den ersten Hunderttausenden Impfdosen begonnen werden.
Am Freitag will Spahn die Impfverordnung unterzeichnen, mit der festgelegt wird, wer in Deutschland zuerst Anspruch auf eine Impfung gegen das Coronavirus hat. "Wir starten bei den über 80-Jährigen und denen in Alten- und Pflegeheimen", kündigte der CDU-Politiker an: "Und dann wird nach und nach auch weiter informiert, wer dann dran ist."
Laut einem der Nachrichtenagentur Reuters vorliegenden Entwurf der Verordnung werden drei Gruppen mit "höchster", "hoher" und "erhöhter" Priorität festgelegt. Höchsten Vorrang haben nach Personen ab 80 Jahren Menschen in Alten- und Pflegeheimen, deren Pflegekräfte wie auch medizinisches Personal etwa auf Intensivstationen. Hohe Priorität genießen unter anderem Personen ab 70 Jahren und Demenzkranke, aber auch Personen in Obdachlosen- und Asylbewerberunterkünften. Erhöhte Priorität gilt für Personen ab 60 Jahren, Menschen mit bestimmten Erkrankungen - aber auch für Erzieher, Lehrer und Personen im Einzelhandel.
11.57 Uhr: Saudi-Arabien beginnt mit Impfungen
Saudi-Arabien hat den Corona-Impfstoff des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer erhalten und mit der ersten Phase seiner Impfkampagne begonnen. Das Staatsfernsehen zeigte Aufnahmen, die zeigen, wie ein Mann und eine Frau in einem Gesundheitszentrum in Riad geimpft werden. Gesundheitsminister Taufik al-Rabia erhielt das Vakzin kurze Zeit später. In den ersten 24 Stunden meldeten sich mit einer von der Regierung entwickelten Handy-App mehr als 150.000 Menschen zu der kostenlosen Impfung an. Sie ist freiwillig, wird der Bevölkerung aber dringend empfohlen.
"Heute ist der Beginn des Durchbruchs in der Krise", sagte Al-Rabia gegenüber Journalisten. Er sprach von der "größten Impfkampagne in der Geschichte des Königreichs". Landesweit würden in den kommenden Tagen weitere Impfzentren öffnen.
11.39 Uhr: Brandenburg will wegen Engpass in Kliniken andere Länder um Hilfe bitten
Brandenburg will wegen eines drohenden coronabedingten Engpasses in Krankenhäusern andere Länder um Hilfe bitten. Die Zahl neuer Infektionen sei auf einen Rekordwert von 1021 gestiegen, sagte Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) im zuständigen Landtagsausschuss in Potsdam. Einige Landräte im Süden Brandenburgs seien kurz davor, den Katastrophenfall auszurufen.
Sie habe Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) gebeten, 50 Covid-19-Patienten aus Brandenburg im Notkrankenhaus am Messegelände zu übernehmen, die nicht auf der Intensivstation versorgt werden müssten. Wann das Notklinikum öffne, sei unklar. Außerdem werde Brandenburg voraussichtlich Sachsen-Anhalt um Bettenkapazitäten für Patienten bitten. Sachsen komme nicht infrage, weil die Lage dort katastrophal sei.
10.45 Uhr: Macron positiv getestet
Der französische Präsident Emmanuel Macron ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte der Élysée-Palast mit. Macron habe einen Test machen lassen, als bei ihm erste Symptome aufgetreten seien, hieß es. Der 42-Jährige werde sich nun eine Woche lang isolieren und aus der Distanz arbeiten. Macron hatte in den vergangenen Tagen unter anderem am EU-Gipfel in Brüssel teilgenommen und die Pariser Kabinettssitzung geleitet. Auch Premierminister Jean Castex kündigte deshalb an, sich als Kontaktperson vorsorglich zu isolieren.
10.00 Uhr: Schäuble: Wir denken an die Corona-Toten
Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) hat an die Corona-Toten erinnert. Alleine in Deutschland seien bislang mehr als 24.000 Menschen im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben, sagte er zu Beginn der Bundestags-Sitzung. Zahlen seien abstrakt, "aber dahinter stehen persönliche Schicksale und Angehörige, die sich vielfach noch nicht einmal würdig von den Sterbenden verabschieden konnten." Schäuble erinnerte auch an all diejenigen, die in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen unter verschärften Kontaktbeschränkungen besonders litten. Er dankte den vielen Menschen in den Heil- und Pflegeberufen, die an Weihnachtstagen in Krankenhäusern, in Heimen und in Privathaushalten überlebenswichtige Hilfe leisteten. "Wie menschlich eine Gesellschaft ist, bemisst sich an ihrem Umgang mit den Schwächsten", so Schäuble.
09.00 Uhr: Huml ruft Pflegekräfte zur Mithilfe auf
Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) bittet alle Pflegekräfte eindringlich um Hilfe bei der Bewältigung der Corona-Pandemie. Alle Fachkräfte, die aktuell nicht in der Pflege arbeiteten und nicht zu einer Risikogruppe gehörten, sollten sich zur Unterstützung der Alten- und Pflegeheime sowie der Krankenhäuser melden. Freiwillige können sich über die Plattform pflegepool-bayern.de melden, so Huml. Dort können sie auf einer interaktiven Bayernkarte einsehen, wo Bedarf ist. Der Pflegepool war bereits in der ersten Corona-Welle aktiviert worden. Nun richtet sich der Aufruf an einen breiteren Kreis als im Frühjahr. Nicht nur Pflegekräfte werden gesucht, sondern auch Pflegehilfskräfte und Menschen mit einer Ausbildung oder Erfahrung im Gesundheitswesen. Ebenso Notfallsanitäter, Pharmazeutisch-technische Assistenten und Hebammen können gebraucht werden. Arbeitgeber, die Pflegekräfte freistellen, erhalten auf Basis des Katastrophenschutzgesetzes einen finanziellen Ausgleich.
08.45 Uhr: Bundesforschungsministerin wirbt für Impfstoff
Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat dafür geworben, dass sich möglichst viele Menschen impfen lassen. "Man kann dem Impfstoff vertrauen", sagte sie im Morgenmagazin von ARD und ZDF. Um eine Herdenimmunität in der Bevölkerung zu erreichen, müssten 60 bis 70 Prozent der Menschen geimpft werden. Der Impfstoff entspreche höchsten Qualitätsstandards und werde auch nach seiner bedingten Zulassung weiterhin kontrolliert, so Karliczek.
08.30 Uhr: Kritische Lage in mehreren Ländern
In Tschechien hat die Zahl der Corona-Toten seit Beginn der Pandemie die Schwelle von 10 000 überschritten. Innerhalb von 24 Stunden sind 48 Menschen mit oder an einer Corona-Infektion gestorben, womit die Gesamtzahl auf 10 036 gestiegen ist. Das zeigen die Daten des Gesundheitsministeriums in Prag.
In den USA haben die Zahlen der täglichen Neuinfektionen und Todesfälle mit dem Coronavirus neue Höchstwerte erreicht. Binnen eines Tages wurden 247 403 Neuinfektionen und 3656 Verstorbene mit einer bestätigten Coronavirus-Infektion registriert, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore hervorgeht. Seit Beginn der Pandemie starben mehr als 307 500 Menschen mit dem Erreger Sars-CoV-2. In absoluten Zahlen gemessen sind das mehr als in jedem anderen Land der Welt.
Die Anzahl der Corona-Neuinfektionen in Israel ist auf den höchsten Wert seit zwei Monaten gestiegen. Binnen 24 Stunden wurden 2891 neue Fälle verzeichnet, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Höher lag der Wert zuletzt im Oktober. Isreal hat etwa neun Millionen Einwohner.
07.30 Uhr: Vier Landkreise mit Inzidenz über 600
In Sachsen liegen nun drei Landkreise bei mehr als 600 neuen Corona-Infektionen je 100 000 Einwohner binnen einer Woche. Nach Bautzen und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge ist nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) jetzt der Kreis Görlitz dazugekommen. Das RKI meldet für den gesamten Freistaat 3207 Neuinfektionen im Vergleich zum Vortag und 68 weitere Todesfälle. Mehrere Landkreise liegen über dem Wert von 500. Die niedrigste Inzidenz wird nach wie vor für die Großstadt Leipzig mit 170,1 ausgewiesen.
Einen weiteren Negativrekordwert meldet weiter der niederbayerische Landkreis Regen. Dor liegt die 7-Tage-Inzidenz aktuell bei 651,1.
06.30 Uhr Twitter will gegen Falschinformationen über Corona-Impfungen vorgehen
Irreführende Tweets und gezielte Falschinformationen zu Impfungen gegen das Coronavirus will der Kurznachrichtendienst Twitter künftig mit Warnhinweisen versehen oder gleich ganz löschen. Das hat das US-Unternehmen angekündigt. Demnach sollen ab kommender Woche nicht nur Tweets entfernt werden, die abstruse Verschwörungsmythen zu Impfstoffen verbreiten wie jene, wonach die Präparate angeblich dazu gedacht seien, die Bevölkerung zu kontrollieren. Auch Falschbehauptungen zu vermeintlichen Gesundheitsschäden durch Impfungen, die wissenschaftlich widerlegt sind, oder die Leugnung jeglicher Gefahr durch das Virus sollen nicht länger geduldet werden.
06.00 Uhr: RKI registriert fast 27.000 Neuinfektionen und knapp 700 Todesfälle
Das Robert Koch-Institut (RKI) verzeichnet 26.923 Corona-Neuinfektionen innerhalb der vergangenen 24 Stunden. Die Zahl der Corona-Todesfälle stieg laut RKI innerhalb eines Tages um 698 auf insgesamt 24.125. Die sogenannte Sieben-Tages-Inzidenz liegt demnach bundesweit bei 179,2. Dabei handelt es sich um die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in diesem Zeitraum. Ziel der Bundesregierung ist es, die Inzidenz auf unter 50 zu drücken.
05:30 Uhr: Tierheime verhängen Vermittlungsstopp zu Weihnachten
Viele Tierheime verhängen vor Weihnachten nach dem Corona-Jahr mit deutlich erhöhter Nachfrage einen Vermittlungsstopp. Damit zu Weihnachten Katze, Hund und Co. nicht nur aus einer Laune heraus gekauft und verschenkt werden, machten Tierheime vielerorts diesen Schritt, sagte Lea Schmitz vom Deutschen Tierschutzbund in Bonn. Interessierte könnten sich aber jetzt schon zu Einzelterminen anmelden, um das gewünschte Tier kennenzulernen und es später auch anzuschaffen. Wegen der Pandemie seien Besuche derzeit nur nach Anmeldung möglich. Sorge bereitet den Tierheimen ein Rückgang an Spenden, weil viele Veranstaltungen abgesagt werden mussten.
05:00 Uhr: Bisher 23 Abgeordnete des Bundestags mit Corona infiziert
Seit Ausbruch der Corona-Pandemie haben sich nach Angaben der Bundestagsverwaltung 23 der 709 Abgeordneten mit dem Virus infiziert. Hinzu kommen je 33 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fraktionen und von Abgeordneten, 41 Mitarbeiter der Verwaltung sowie 10 von Fremdfirmen wie Reinigungsdiensten, Fahrdienst oder Handwerker. Insgesamt wurden damit bislang 140 Fälle bekannt. Zuletzt hatte die AfD-Fraktion in dieser Woche mitgeteilt, dass sich vier ihrer Abgeordneten angesteckt hätten.
02:00 Uhr: KVB-Chef rechnet mit Scheitern des Lockdowns
Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, rechnet mit einem Scheitern des aktuellen Lockdowns. Er gehe nicht davon aus, dass es bis zum 10. Januar eine relevante Absenkung der Infektionsraten und der Todesfälle geben werde, sagte Gassen dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Daran werde auch eine Verlängerung des Lockdowns nichts ändern. Stattdessen sollte mehr für den Schutz der Risikogruppen in den Alten- und Pflegeheimen getan werden. Außerdem müssten Menschenströme entzerrt werden, beispielsweise durch den Einsatz von mehr Bussen und Bahnen.
00.55 Uhr: Biden und Pence lassen sich impfen
Der designierte US-Präsident Joe Biden soll kommende Woche die erste Dosis der Impfung gegen Covid-19 erhalten. Das teilte sein Team mit. Der 78-jährige gehört aufgrund seines Alters zur Risikogruppe. Vizepräsident Mike Pence werde bereits morgen während einer öffentlichen Veranstaltung geimpft, teilte das Weiße Haus mit. Ziel sei es, für die Sicherheit der Impfung zu werben und in der Frage Vertrauen in der Bevölkerung aufzubauen.
Mittwoch, 16. Dezember 2020
22.18 Uhr: Amazon bittet US-Regierung um Impf-Priorität für Mitarbeiter
Amazon bittet die US-Regierung in einem Schreiben, bei der Impfung besonders wichtige Angestellte wie seine Mitarbeiter in Warenlagern und Datenzentren zu bevorzugen. Sie könnten nicht von zu Hause arbeiten, schrieb der hochrangige Manager Dave Clark in einem Brief an die US-Seuchenbehörde CDC, der Reuters vorliegt.
Der Einzelhändler-Branchenverband U.S. National Retail Federation hat eine ähnliche Bitte eingereicht. Amazon beschäftigt in den USA 800.000 Menschen, mehr als die Bevölkerung von Frankfurt am Main.
21.30 Uhr: Frankreich will rund eine Million Corona-Impfdosen bis zum Jahresende
Noch bis zum Jahresende soll es in Frankreich erste Impfdosen gegen das Coronavirus geben. Frankreichs Premierminister Jean Castex sagte in der Nationalversammlung, man würde bis zum Monatsende 1,16 Millionen Einheiten eines ersten Impfstoffes geliefert bekommen. Anfang Januar sollten dann noch einmal 677.000 Dosen hinzukommen, im Februar weitere 1,6 Millionen.
Castex sagte, man werde alles, was möglich ist, tun, um die Impfkampagne mit den anderen EU-Ländern abzustimmen.
20.32 Uhr: Gesundheitsminister stellen sich auf Impfbeginn am 27. Dezember ein
Die Gesundheitsminister der Länder stellen sich auf einen Beginn der Corona-Impfungen am 27. Dezember ein. Zuvor hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die Länder über die zu erwartende Zulassung und Lieferung des Biontech-Impfstoffes informiert, wie die Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit mitteilte.
Für die Bundesländer ergebe sich daraus der 27.12 als Starttermin für die Impfungen gegen das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2, so Spahn. Insbesondere solle mit der Impfung in den Pflegeheimen begonnen werden.
20.31 Uhr: Forscher: Maske schränkt Verbreitung von Aerosolen in Bahn ein
Das Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung ist Forschern zufolge während einer Zugfahrt eine wirksame Möglichkeit, die Verbreitung von Tröpfchen und Aerosolen zu begrenzen. Dies ist das Ergebnis einer Studie der Deutschen Bahn und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Göttingen.
Bei den Untersuchungen wurde unter anderem die Atmung eines Fahrgastes mit und ohne Maske simuliert. Die Verbreitung von Tröpfchen und Aerosolen wurde mit Hilfe von künstlichem Speichel und Spurengas nachgestellt. Für eine virologische Bewertung möglicher Infektionsrisiken seien weitere wissenschaftliche Forschungsarbeiten notwendig, teilte das DLR Göttingen mit.
20.17 Uhr: Slowakei zieht Lockdown auf Samstag vor
Die Slowakei hat den Start eines für nächste Woche geplanten Lockdowns bereits auf diesen Samstag vorgezogen. Zugleich treten ab Samstag, 5.00 Uhr, strenge Ausgangsbeschränkungen in Kraft. Das gab Gesundheitsminister Marek Krajci am Mittwochabend nach einer stundenlangen Regierungssitzung bekannt. Weihnachtseinkäufe sind somit nur mehr bis Freitag möglich.
19.13 Uhr: Bulgarien führt E-Rezept ein
Bulgarien hat angesichts steigender Corona-Fallzahlen das Ausstellen von E-Rezepten erlaubt. Die Hausärzte können nun Patienten auch auf digitalem Weg zu einem Facharzt schicken, entschied die Regierung in Sofia. Diese Novelle einer entsprechenden Verordnung erfolge auf Wunsch des Bulgarischen Ärzteverbands, wie Regierungschef Boiko Borissow erläuterte.
18.55 Uhr: Schwere allergische Reaktion bei Pfizer-Impfstoff in Alaska
Bei einem Mitarbeiter eines Gesundheitsdienstes ist einer Zeitung zufolge nach der Verabreichung des Pfizer/Biontech-Impfstoffes eine schwere allergische Reaktion aufgetreten. Die "New York Times" beruft sich auf drei Personen, die mit den Berichten über den Fall in Alaska vertraut seien. Der Mitarbeiter sei ins Krankenhaus eingeliefert worden und in einem stabilen Zustand. Es sei unklar, ob schon Allergien vorlagen.
Der Fall sei vermutlich ähnlich zwei früheren, die nach dem Beginn der Impfungen in Großbritannien aufgetreten seien. Beide Betroffenen erholten sich. Eine Stellungnahme von Pfizer liegt nicht vor.
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18.32 Uhr: Dänemark schließt Läden und Einkaufszentren
Mitten im Weihnachtsgeschäft schließt Dänemark ab Donnerstag alle Einkaufszentren. Damit verschärft die dänische Regierung angesichts immer weiter steigender Infektionszahlen den Teil-Lockdown, der seit Mittwoch bereits für alle Restaurants sowie zahlreiche andere Einrichtungen im Land gilt.
Alle Geschäfte mit Ausnahme von Apotheken, Lebensmittelgeschäften und Supermärkten müssen ab dem 25. Dezember bis zum 3. Januar schließen, Friseure, Fahrschulen und Ähnliches bereits ab Montag, den 21. Dezember. Ab dann werden auch alle Schulkinder nach Hause geschickt, sofern sie nicht schon dort sind. Das gab Regierungschefin Mette Frederiksen in Kopenhagen bekannt.
18.29 Uhr: Corona-Ausbrüche in Klinik und Altenheim in Oberbayern
In der Buchberg-Klinik in Bad Tölz, wurde in den vergangenen Tagen das Coronavirus nachgewiesen. Inzwischen steht fest, dass dort insgesamt 14 Personen infiziert sind – davon eine Person aus dem Personal, die restlichen 13 Personen sind Patienten. Betroffen sind größtenteils Bürger aus anderen Landkreisen und daher tauchen sie nicht in der allgemeinen Corona-Statistik des Landkreises Bad Tölz-Wolfratshausen auf. Die infizierten Personen wurden isoliert. Aktuell werden die Infektionsketten durch das Gesundheitsamt nachverfolgt.
Auch das Seniorenheim in Bad Heilbrunn hat zahlreiche Coronafälle. Dort wurde das Coronavirus bei insgesamt 37 Personen nachgewiesen - darunter fünf Mitarbeiter. Nach letztem Stand des Landratsamtes sind drei Bewohner in stationär Behandlung, die anderen wurden in der Einrichtung isoliert.
17.43 Uhr: Spahn will Impfstoff nach drei Prioritätsgruppen verteilen
Für den Anspruch auf eine Schutzimpfung gegen das Coronavirus will Bundesgesundheitsminister Jens Spahn drei Gruppen mit "höchster", "hoher" und "erhöhter" Priorität festlegen. Dies geht aus einem Reuters vorliegenden Entwurf seiner Impfverordnung hervor, die Spahn am Donnerstag unterschreiben will.
Höchsten Vorrang haben demnach Personen ab 80 Jahren, Menschen in Alten- und Pflegeheimen, deren Pflegekräfte wie auch medizinisches Personal etwa auf Intensivstationen.
Hohe Priorität genießen demnach unter anderem Personen ab 70 Jahren und Demenzkranke, aber auch Personen in Obdachlosen- und Asylbewerberunterkünften.
Eine erhöhte Priorität erhalten dem Reuters vorliegenden Entwurf zufolge Personen ab 60 Jahren, Menschen mit bestimmten Erkrankungen - aber auch Erzieher, Lehrer und Personen im Einzelhandel.
17.24 Uhr: Intensivmediziner widersprechen Triage-Notwendigkeit
Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) und die Fachgruppe COVRIIN beim Robert-Koch-Institut (RKI) erklären in einer gemeinsamen Stellungnahme, das deutsche Gesundheitssystem sei derzeit zwar stark belastet. "Wir stehen aber derzeit NICHT an dem Punkt Priorisierungen von Patienten vornehmen zu müssen!", wird zugleich betont.
Die Stellungnahme ist den Angaben zufolge eine Reaktion auf eine Meldung aus Sachsen, dass in einer Klinik bereits nicht mehr alle Patienten hätten behandelt werden können. Dagegen unterstreicht Christian Kleber, Verantwortlicher Koordinator für die Verteilung von Covid-19-Patienten in Sachsen: "Ich möchte mit Nachdruck deutlich machen, dass es aktuell noch freie Intensivbetten in Sachsen gibt und Patienten über die Krankenhausleitstellen dementsprechend verteilt werden."
17.20 Uhr: München plant mit höherer Neuverschuldung
Die bayerische Landeshauptstadt rechnet wegen der Corona-Krise für das kommende Jahr mit einer Nettoneuverschuldung in Höhe von 1,32 Milliarden Euro. Nach einer starken Entschuldung in den zurückliegenden Jahren steige der Schuldenstand damit auf rund 3,1 Milliarden Euro an, teilte Deutschlands drittgrößte Stadt am Mittwoch nach der Verabschiedung der Haushaltsplanung durch den Stadtrat mit.
"Wir erleben eine der schwersten Krisen seit der Nachkriegszeit, die auch im städtischen Haushalt tiefe Spuren hinterlassen wird", erläuterte Kämmerer Christoph Frey. Die Gewerbesteuererträge seien durch die Krise eingebrochen, zugleich stiegen coronabedingt die Aufwendungen etwa im Sozialbereich an.
17.18 Uhr: Landkreis Günzburg verschärft Corona-Regeln für Klinik-Besucher
Besucher von Krankenhäusern im Landkreis Günzburg müssen ab nächster Woche negative Schnelltests vorweisen bevor sie die Krankenhäuser betreten dürfen. Das hat das Landratsamt Günzburg mitgeteilt. Außerdem müssen Besucher von sozialen Einrichtungen laut Landratsamt auch während der Weihnachtsfeiertage negative Corona-Tests nachweisen, die nicht älter als 24 Stunden sind.
16.51 Uhr: Spahn verteidigt Vorgehen bei Corona-Impfungen
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat das geplante Vorgehen bei Corona-Impfungen in Deutschland gegen Kritik verteidigt. "Impfen ist der Weg raus aus dieser Pandemie. Und wir sind auf diesem Weg gut vorbereitet", sagte der CDU-Politiker im Bundestag. Es gebe sehr bewusst keine Impfstoff-Notzulassung, sondern eine ordentliches, gründliches Prüfungsverfahren und europäische Solidarität. Für anfangs nötige vorrangige Impfungen gefährdeter Gruppen habe der Bundestag auch eine gesetzliche Grundlage gelegt.
Für die weitere Ausgestaltung gebe es ein transparentes Verfahren, erläuterte Spahn mit Blick auf eine vorgesehene Empfehlung der Ständigen Impfkommission. Auf dieser Basis plane er dann noch eine Verordnung, die Impfprioritäten festschreibe.
16.44 Uhr: Fränkische Krankenhäuser suchen Freiwillige
Die Kommunen im Großraum Nürnberg haben wegen des Personalnotstands in den Krankenhäusern und beim Rettungsdienst einen Hilferuf an die Bevölkerung gestartet. Die Städte Nürnberg, Erlangen und Fürth sowie die umliegenden Landkreise appellierten am Mittwoch gemeinsam an Pflegekräfte, Medizinstudierende und Menschen mit medizinischen oder pflegerischen Kenntnissen, bei der Bewältigung der Corona-Krise mitzuhelfen. Freiwillige werden gebeten, sich an den Pflegepool Bayern zu wenden.
16.36 Uhr: EU könnte am 23. Dezember grünes Licht für BionTech-Impfstoff geben
Die EU könnte am 23. Dezember und somit noch vor Weihnachten grünes Licht für den Corona-Impfstoff von Pfizer und BionTech geben. Dies sei im Schnellverfahren möglich, sagt EU-Kommissions-Vize Margaritis Schinas vor EU-Parlamentariern. "Wir können es binnen zwei Tagen machen", so der Grieche. Damit wäre eine abschließende Zulassung für den 23. Dezember möglich. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hat am Dienstag angekündigt, am 21. Dezember und damit acht Tage früher als geplant die Bewertung des Zulassungsantrags abschließen zu wollen. Kommissionspräsidentin von der Leyen hat sich für einen EU-weit gemeinsamen Impfbeginn ausgesprochen.
16.21 Uhr: WHO rät zum Masketragen bei privaten Weihnachtsfeiern
Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt das Masketragen bei privaten Weihnachtsfeiern zur Verhinderung von Corona-Infektionen. Selbst kleine häusliche Zusammenkünfte könnten ein besonders hohes Risiko für eine Ansteckung mit der Krankheit Covid-19 bergen, warnte das WHO-Regionalbüro für Europa in Kopenhagen.Die Teilnehmerzahlen bei Feierlichkeiten sollten begrenzt sein, die Menschen sollten den nötigen physischen Abstand halten und regelmäßig lüften, riet die WHO.
16.15 Uhr: Erstmals seit 1.000 Jahren singen Domspatzen nicht zu Weihnachten
Wegen der Corona-Einschränkungen singen die Regensburger Domspatzen dieses Jahr nicht in der Christmette und den Weihnachtsgottesdiensten im Dom. Dies sei wohl das erste Mal seit Bestehen des weltberühmten Knabenchores, also seit mehr als 1.000 Jahren, teilten die Domspatzen auf Anfrage mit. "Die Bestimmungen rund um den Lockdown lassen es nicht mehr zu." Für die Sänger sei es eine große Enttäuschung, da sie die vergangenen Monate eifrig für Weihnachten geprobt und sich an alle Regeln gehalten hätten. Nun singen kleine Vokalensembles aus Chorleitern, Stimmbildnern und ehemaligen Domspatzen.
16.10 Uhr: Nürnberg stockt zu Weihnachten Testkapazitäten auf
Die Stadtspitze von Bayerns zweitgrößter Stadt hat sich dafür entschieden, ab sofort mehr Corona-Tests im Testzentrum am Nürnberger Flughafen zu ermöglichen. Gesundheitsreferentin Britta Walthelm bestätigte gegenüber dem BR, dass die Zahl der Tests von täglich zweitausend auf dreitausend erhöht wird. Dafür ist die Betreiberfirma Ecolog-International verantwortlich. Vor allem kurz vor Weihnachten sei die Nachfrage nach Tests, in dem Zentrum am Flughafen gestiegen, so die Gesundheitsreferentin. Denn vor den Feiertagen wollten viele Nürnberger vor einem Treffen mit Verwandten sichergehen, dass sie sich nicht infiziert haben.
15.55 Uhr: Führerscheinentzug auch in Pandemie-Zeiten zumutbar
Ein Führerscheinentzug ist auch in Zeiten der Corona-Pandemie zumutbar. Dies gelte auch dann, wenn der Betroffene auf das Autofahren angewiesen sei, teilte das Verwaltungsgericht Koblenz am Mittwoch mit. Der Beschluss in dem Eilverfahren wurde am 1. Dezember gefasst (Az. 4 L 1078/20.KO). Ein Mann, dem wegen zu vieler Punkte im Verkehrszentralregister der Führerschein entzogen worden war, hatte argumentiert, er müsse für seine Eltern Versorgungsfahrten machen. Solche Auswirkungen müssten hingenommen werden, das sei keine unzumutbare Härte, beschied das Gericht dagegen. Ungeeignete Kraftfahrer gefährdeten andere Menschen, das gelte auch während der Corona-Krise.
15.50 Uhr: Drei Corona-Tote in Behinderteneinrichtung in Marxheim
In einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung in Marxheim sind drei Bewohner an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben. Das teilt das Landratsamt Donau-Ries mit, ohne den Namen der Einrichtung zu nennen. Insgesamt seien neun Bewohner und sechs Mitarbeiter positiv auf Covid-19 getestet worden. Deshalb habe das Gesundheitsamt jetzt eine Reihentestung aller Bewohnerinnen und Bewohner angeordnet. Die betroffenen Wohngruppen sind laut Landratsamt unter Quarantäne gestellt worden. Insgesamt ist die Zahl der Corona-Toten im Landkreis Donau-Ries heute um sechs auf insgesamt 51 seit Ausbruch der Pandemie gestiegen.
15.45 Uhr: Versicherer zahlen nicht mehr bei Massen-Schließung von Lokalen
Die deutschen Versicherer wollen Gaststätten und Hotels nicht mehr gegen staatlich verordnete Massen-Schließungen absichern. Der Branchenverband GDV legte am Mittwoch Musterbedingungen für die Betriebsschließungsversicherung vor, die für die Umsatzausfälle aufkommt, wenn Betriebe wegen eines Virus- oder Seuchen-Ausbruchs vorübergehend geschlossen werden müssen. In der Corona-Pandemie hatte es Streit gegeben, ob die Versicherer auch dann zahlen müssen, wenn der Staat alle Lokale pauschal schließen lässt, um Kontakte zu beschränken. "Solche politischen Entscheidungen sind bewusste und gewollte Handlungen, keine zufälligen Ereignisse. Sie sind nicht kalkulierbar und daher generell ausgeschlossen", erklärte der Verband. "Gleiches gilt für Pandemien." Auf diesen Standpunkt hatten sich viele Versicherer wie die Allianz gestellt und in der Corona-Pandemie allenfalls aus Kulanz Zahlungen geleistet. Allerdings waren die Klauseln in den Versicherungsbedingungen oft so missverständlich oder lückenhaft formuliert, dass zahlreiche Gerichte zugunsten der Kunden entschieden haben. Künftig sollen die Versicherer nach den Musterklauseln des GDV nur dann zahlen, wenn ein Virus oder eine ansteckende Krankheit in dem versicherten Betrieb selbst festgestellt wird und die Behörden nur das jeweilige Lokal oder Hotel schließen, um die Ausbreitung zu verhindern. Verbindlich sind die Musterbedingungen aber nicht.
15.35 Uhr: US-Kongress kurz vor Einigung auf Konjunkturpaket
Im Ringen um weitere Finanzspritzen für die geschwächte US-Wirtschaft zeichnet sich im Kongress laut Medienberichten ein Konjunkturpaket im Volumen von 900 Milliarden Dollar ab. Wie das Portal "Politico" am Mittwoch unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichtete, sollen dabei Nothilfen für Bürger im Corona-Winter enthalten sein - nicht jedoch ein Haftungsschutz für Unternehmen und auch keine Finanzspritzen für US-Bundesstaaten und Kommunen. Beide Punkte waren zwischen Republikanern und Demokraten umstritten.
15.30 Uhr: Regelhüter erlauben fünf Auswechslungen bis zum Sommer 2022
Die wegen der Corona-Pandemie beschlossene Regeländerung für fünf Auswechslungen in Fußballspielen kann in internationalen Wettbewerben bis zum Sommer 2022 zum Einsatz kommen. Für nationale Wettbewerbe wurde die Regelung bis zum 31. Dezember 2021 verlängert, wie das regelgebende International Football Association Board (Ifab) am Mittwoch bekanntgab. Der fortwährende Einfluss der Pandemie auf den Fußball müsse weiter beobachtet und entsprechende Maßnahmen sollten ergriffen werden. In internationalen Wettbewerben sind damit bis zum 31. Juli 2022 insgesamt fünf Auswechslungen pro Mannschaft pro Spiel möglich. Maßgebend für die Anwendung der Regel sind aber die jeweiligen Verbände. Die Europäische Fußball-Union UEFA hatte zum Start dieser Saison in der Champions League und der Europa League sowie in der Nations League zunächst nur drei Auswechslungen erlaubt, dies Ende September nach heftiger Kritik zahlreicher Trainer aber wieder geändert.
15.25 Uhr: Airlineverband will Fliegen mit digitalem Reisepass sicherer machen
Der Airlineverband IATA will den Flugverkehr nach den verheerenden Einbrüchen durch die Corona-Pandemie mit einem digitalen Reisepass ankurbeln. Darin sollen neben den Passdaten auch Coronatest- oder Impfnachweise gespeichert und am Flughafen vorzeigbar sein, wie IATA-Chef Alexandre de Juniac am Mittwoch in Genf sagte. Der Verband will damit Quarantänepflichten in Ankunftsländern überflüssig machen, die die Wiederaufnahme des Flugverkehrs bislang weitgehend lähmten. Ziel sei, dass Passagiere beim Einchecken sowie Pass- und Zollkontrolle nichts anfassen müssen, sagte IATA-Sicherheitschef Nick Careen. Es sollen keine Dokumente oder Papiere zwischen Reisenden und Kontrolleuren mehr hin- und hergereicht werden müssen, um möglichen Ansteckungen vorzubeugen. Der Verband hat dazu selbst eine App für das Smartphone entwickelt, die in den nächsten Wochen unter anderem mit British Airways getestet wird. Sie soll im Laufe der ersten drei Monate des nächsten Jahres zur Verfügung stehen. Darin sollen neben den Passdaten auch Laborergebnisse von Coronatests und Impfzertifikate gespeichert und am Flughäfen verifiziert werden können. Die App stehe allen Airlines zur Verfügung
15.20 Uhr: Medizinisches Personal in Israel wird ab Sonntag geimpft
In Israel wird am kommenden Sonntag mit der Impfung von medizinischem Personal begonnen. Präsident Reuven Rivlin nimmt an einer offiziellen Auftaktveranstaltung in einer Klinik in Jerusalem teil. Nach Angaben des Präsidialamtes vom Mittwoch wird der 81-Jährige dabei ebenfalls geimpft. Die Regierung hatte den Beginn der Impfkampagne ursprünglich für den 27. Dezember geplant. Die ersten Impfdosen waren vor einer Woche in das Land transportiert worden.
15.15 Uhr: Johnson setzt auf Disziplin statt Verschärfung
Vor den Weihnachtstagen hat die britische Regierung die Menschen wegen der Corona-Krise zur Selbstdisziplin aufgerufen. Die angekündigten Lockerungen über die Feiertage sollen aber in Kraft bleiben, obwohl Wissenschaftler und Politiker vor einem sprunghaften Anstieg der Fallzahlen warnen und schärfere Restriktionen fordern. "Wir sollten extrem vorsichtig sein, wenn wir Weihnachten feiern", sagte Premierminister Boris Johnson am Mittwoch im Parlament in London. Seit einer Woche läuft im Land eine Massenimpfung. Bisher haben laut Regierung knapp 138.000 Menschen eine Dosis erhalten. "Wir wollen die lange gehegten Pläne der Menschen nicht kriminalisieren", sagte Johnson. Er forderte aber: "Wir brauchen ein hohes Maß an persönlicher Verantwortung."
15.00 Uhr: Merkel: Auch Versand von FFP2-Masken an Risikogruppen geplant
Die vom Bund organisierten FFP2-Masken für Menschen aus Corona-Risikogruppen sollen nach Angaben von Bundeskanzlerin Angela Merkel im neuen Jahr auch zugeschickt werden - um Schlangen beim Abholen in Apotheken zu vermeiden. Auf eine Frage der FDP, ob ein Versand angesichts der hohen Corona-Infektionszahlen nicht besser gewesen wäre, sagte Merkel im Bundestag: "Das wird in einem zweiten Schritt auch geschehen." Die am Dienstag gestartete Abgabe von zunächst drei kostenlosen Masken in Apotheken habe - mit Ausnahmen - im Großen und Ganzen gut geklappt. "Wir standen vor der Frage, vor Weihnachten nichts zu tun oder dies zu tun", erläuterte Merkel. Der vorgesehene Rest der Masken solle im Januar dann auch anderweitig verteilt werden.
14.45 Uhr: Fachverbände: Schutz auch für Menschen mit Behinderung
Die Fachverbände für Menschen mit Behinderung fordern eine Ausweitung der Corona-Schutzmaßnahmen auch auf Wohneinrichtungen für Behinderte. Es brauche hier dringend Masken und Schnelltests sowohl für Bewohner als auch für Betreuer, sagte der Vorsitzende des Beirates der Menschen mit Behinderung oder psychischer Erkrankung des Bundesverbandes evangelische Behindertenhilfe (BeB), Karsten Isaack. Es sei bedauerlich, dass bei der von der Bundesregierung am Sonntag angekündigten Bereitstellung von Schutzmaterial und Schnelltests für Pflegeeinrichtungen Menschen mit Behinderung nicht bedacht würden. Dabei seien sie ebenso schutzbedürftig und häufig auch durch Vorerkrankungen belastet.
14.30 Uhr: Berliner Hotelbranche rechnet über Weihnachten mit leeren Häusern
Die Berliner Hotelbranche rechnet für die Zeit um Weihnachten mit weitgehend leeren Häusern. "Die Belegung wird bei fünf Prozent liegen, wenn überhaupt", sagte Thomas Lengfelder, der Hauptgeschäftsführer des Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) Berlin. Ein Drittel der Berliner Hotels sei über Weihnachten ohnehin geschlossen. Gäste, die auf Verwandtenbesuch nach Berlin kommen, erwartet der Dehoga kaum: "Das werden eher ein paar Dutzend als einige Hundert sein", sagte Lengfelder.
14.20 Uhr: Auch 2021 sind nach Ansicht des Eurogruppen-Chefs große Finanzhilfen nötig
In der Corona-Krise werden aus Sicht von Eurogruppen-Chef Paschal Donohoe auch 2021 große Finanzhilfen nötig sein, damit Gemeinden, Bürger und Unternehmen wieder auf die Beine kommen. Die Eurogruppe werde bei ihrer Videokonferenz am Nachmittag die Haushalte der Mitgliedsländer darauf abklopfen, dass dies weiter möglich sei, sagte der Ire. Im Rückblick auf 2020 stellte er fest: "Es war ein Jahr mit so großen Herausforderungen und Schwierigkeiten. Aber, wie so oft in Europa, sind es genau diese schwierigen Momente, in denen wir uns weiter entwickeln, in denen wir die Grundlagen Europas, der Europäischen Union und des Euros stärken."
14.15 Uhr: Merkel hält Nachsteuerungen bei Impfstrategie für möglich
Bei den geplanten Corona-Impfungen in Deutschland sind nach Angaben von Bundeskanzlerin Angela Merkel Nachsteuerungen etwa je nach Zulauf der verschiedenen Impfstoffe möglich. Das Vorgehen hänge auch davon ab, was die Zulassungsbehörden zur Eignung der Impfstoffe für welche Gruppe feststellten, sagte Merkel im Bundestag. "Deshalb kann man eine Impfstrategie auch nicht einfach einmal als Gesetz festlegen." Vielmehr müsse immer wieder nachgesteuert werden - so lägen beispielsweise für Kinder noch keine Daten vor. Die Bundesregierung setzt auf eine europäische Zulassung des ersten Impfstoffes kurz vor Weihnachten, noch vor dem Jahreswechsel könnten Impfungen starten.
14.10 Uhr: Streit um Filialöffnungen der Parfümeriekette Douglas
Die Parfümeriekette Douglas will knapp ein Viertel ihrer Filialen trotz des Lockdowns offen halten - als Drogerien. "In diesen Filialen bieten wir den Großteil des klassischen Drogeriesortiments an: Körperpflegeprodukte wie Cremes, Shampoo, Seife, Deodorants, Make-up, Parfüms und Hygieneprodukte", sagte eine Unternehmenssprecherin der Nachrichtenagentur dpa. Das Angebot sei vergleichbar mit dem großer Drogerieketten, die ebenfalls geöffnet bleiben dürften. Die Gewerkschaft ver.di in Hessen hatte zuvor von einem "anrüchigen Unterlaufen des Lockdowns" gesprochen. Die Parfümerie deklariere sich über Nacht zur Drogerie um . "Wer den dringenden Lockdown und das erlaubte Weiterführen bestimmter Geschäfte auf solche Weise fehlinterpretiert, macht sich nicht nur unglaubwürdig", sagte der ver.di-Fachbereichsleiter Handel in Hessen, Bernhard Schiederig. Douglas widersprach dieser Darstellung. Das Unternehmen halte sich an alle geltenden Verordnungen.
14.00 Uhr: Rückgang im Bahn-Fernverkehr bis Juni bei knapp 50 Prozent
Der Fernverkehr auf der Schiene gehört in der Corona-Krise bei den Fahrgastzahlen zu den großen Verlierern: Die Unternehmen meldeten für die ersten sechs Monate dieses Jahres knapp 50 Prozent weniger Personenkilometer als für den gleichen Zeitraum des Vorjahres, wie die Bundesnetzagentur mitteilte. In Deutschland wird der Fernverkehr fast vollständig von der Deutschen Bahn betrieben. Im Regionalverkehr, wo die Konkurrenz auf der Schiene stärker ist, lag der Rückgang bei den Personenkilometern über alle Unternehmen hinweg demnach bei mehr als einem Drittel. Für das Gesamtjahr 2020 rechnet die Bundesnetzagentur mit einem wirtschaftlichen Schaden für den Eisenbahnmarkt von rund 2,5 Milliarden Euro.
13.52 Uhr: Merkel lehnt Vermögensabgabe für Finanzierung der Pandemie-Kosten ab
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat eine finanzielle Belastung von Spitzenverdienern und Wohlhabenden zur Finanzierung der Milliardenkosten für den Kampf gegen die Corona-Pandemie strikt abgelehnt. "Wir wollen keine Vermögensabgabe", sagte sie in der Regierungsbefragung im Bundestag. "Die Kernaufgabe heißt: Wie schaffen wir Wachstum? Denn über Wachstum können wir auch Mehreinnahmen generieren. Das wird die Strategie sein." Merkel betonte zugleich, dass die Bundesregierung auch keine Einschnitte bei sozialen Leistungen plane.
13.50 Uhr: Corona-Patienten aus Ost-Sachsen werden "verstärkt" verlegt
Nach den Triage-Äußerungen eines Ärztlichen Direktors einer Klinik im sächsischen Zittau berichtet die Krankenhausleitstelle Ostsachsen, dass in den vergangenen Tagen "verstärkt" Patienten aus den Landkreisen Bautzen und Görlitz in entferntere Krankenhäuser verlegt werden mussten. Diese Transporte nach Dresden und Leipzig gebe es immer dann, wenn regionale Krankenhäuser keine Aufnahmekapazitäten für Corona-Patienten mehr hätten, erklärte der Chef der Leitstelle, Christian Kleber. Ost-Sachsen mit den Kreisen Bautzen und Görlitz ist einer der Corona-Hotspots in Deutschland. Der Ärztliche Direktor des Oberlausitzer Bergland-Klinikums, Mathias Mengel, hatte Berichten zufolge am Dienstagabend in einem Online-Forum von Triage gesprochen. Triage bedeutet, dass Mediziner aufgrund von knappen Ressourcen entscheiden müssen, wem sie zuerst helfen. Dem Nachrichtenportal t-online erklärte Mengel: "Wir waren in den vergangenen Tagen schon mehrere Male in der Situation, dass wir entscheiden mussten, wer Sauerstoff bekommt und wer nicht." Es werde versucht, die Patienten, für die es keine Versorgung gibt, in eine andere Klinik zu verlegen.
13.44 Uhr: Papst erwartet authentischeres Weihnachten
Papst Franziskus erwartet im Jahr der Corona-Pandemie ein besinnlicheres Weihnachtsfest mit weniger Konsum. "Dieses Jahr erwarten uns Restriktionen und Unbehagen", sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche. Die Geschichte von Maria und Josef könne den Gläubigen helfen, die Art, wie Weihnachten dieses Jahr gefeiert werde, zu "reinigen", während sie den Konsum hinter sich ließen. "Lasst es religiöser, authentischer und echter werden", appellierte er weiter.
Weihnachten wird auch im Vatikan dieses Jahr anders als üblich begangen. Die Christmette an Heiligabend etwa musste wegen geltender Corona-Bestimmungen vorverlegt werden. Für Messen mit normalerweise vielen Gläubigen muss die Anzahl der Teilnehmer limitiert werden.
13.32 Uhr: Diakonie und Caritas fordern mehr Unterstützung für Pflege
Caritas und Diakonie haben in der aktuellen Corona-Lage mehr Unterstützung für die Pflege gefordert. Die Organisationen wiesen bei einer Online-Pressekonferenz auf Personalengpässe und eine angespannte Lage in Pflegeheimen hin. Die Mitarbeiter seien erschöpft, es sei vielerorts ein Ritt auf der Rasierklinge, sagte der Präsident des Deutschen Caritasverbandes, Peter Neher.
"Die Rettungsschirme, die die Politik gespannt hat, helfen sehr, die Folgen der Pandemie in unseren Einrichtungen und Diensten abzufedern. Sie können aber nicht alles auffangen", sagte Diakonie-Präsident Ulrich Lilie und forderte längerfristige "Lösungen" über den März hinaus. Man werde bis dahin nicht wieder in einem normalen Modus sein.
Mit Blick auf Weihnachten verwiesen beide auf ein Spannungsfeld: "Die Isolation der Bewohnerinnen und Bewohner soll bei größtmöglichem Schutz vermieden werden. Dazu braucht es Testkapazitäten vor Ort, aber auch Personal, das durch Infektionen und Quarantäne-Maßnahmen von Tag zu Tag knapper wird", sagte Lilie. Zwar kommen den Angaben zufolge inzwischen Corona-Schnelltests in der Altenpflege an, es fehle aber das Personal, um sie durchzuführen. Nötig sei externe Hilfe etwa durch Feuerwehrsanitäter.
13.20 Uhr: Spanische Regierung denkt an schärfere Beschränkungen
Der spanische Regierungschef Pedro Sánchez hat eine Verschärfung der bisher relativ milden Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus angesichts wieder leicht steigender Infektionszahlen nicht ausgeschlossen. "Diese Weihnachten entscheidet sich, ob wir eine dritte Welle vermeiden können", sagte der Sozialist im Parlament in Madrid. Das bisher Erreichte sei sehr positiv, betonte Sánchez unter Hinweis auf den starken Rückgang der Infiziertenzahlen der vergangenen Wochen.
Seine Regierung werde aber nicht zögern, die Maßnahmen in Kooperation mit den Regionen auch über Weihnachten zu verschärfen, sollten die Corona-Zahlen wie seit Freitag weiter steigen. "Die beste Art, Ansteckungen zu vermeiden, ist so zu tun, als ob wir alle infiziert wären und nicht genau wüssten, ob wir ansteckend sind", betonte Sánchez.
Spanien war es gelungen, die zeitweise sehr hohen Infektionszahlen der zweiten Welle durch Maßnahmen wie nächtliche Ausgangsbegrenzungen, Einschränkungen von Reisen zwischen den Regionen und in einigen Landesteilen auch durch die zeitweise Schließung von Gaststätten und anderen Einrichtungen stark zu drücken. Geschäfte und auch die Schulen blieben aber fast überall offen. Seit Freitag steigen die Zahlen jedoch wieder leicht.
13.05 Uhr: WHO rät zum Tragen von Schutzmasken bei Familientreffen an Weihnachten
Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat zum Tragen von Schutzmasken bei Familientreffen an Weihnachten und während der Feiertage geraten, um Infektionen mit dem Coronavirus zu verhindern. "Dies trägt wesentlich dazu bei, dass alle sicher und gesund bleiben", teilte die Organisation mit. Sie räumte ein, dass es sich sicher merkwürdig anfühlen werde, in der Gesellschaft von Familienmitgliedern eine Maske zu tragen.
"Es besteht ein hohes Risiko eines erneuten Anstiegs in den ersten Wochen und Monaten des Jahres 2021", hieß es in der Erklärung. "Wir werden zusammenarbeiten müssen, wenn wir dies erfolgreich verhindern wollen."
12.57 Uhr: Staatskanzleichef nennt Mebis-Störung unverständlich und ärgerlich
Nach den abermaligen Störungen bei Bayerns digitaler Lernplattform Mebis verschärft die Staatskanzlei ihren Ton gegenüber dem Kultusministerium. "Die erneuten Störungen bei Mebis sind unverständlich und ärgerlich. Wir haben den klaren Auftrag an das Kultusministerium erteilt, die Probleme umgehend zu beheben", sagte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU): "Die Störungen auf der Lernplattform müssen jetzt abgestellt werden. Nach den Ferien muss der Distanzunterricht reibungslos stattfinden können, wenn es notwendig ist."
Mebis war zum Start des bayernweiten Lockdowns wieder nur eingeschränkt erreichbar. Die Ursache war zunächst unbekannt, wie ein Sprecher des Kultusministeriums am Morgen sagte. Kultusminister Michael Piazolo (FW), der wegen seines Corona-Krisenmanagements sowieso schon in der Kritik steht, versprach eine Lösung für nach den Weihnachtsferien.
12.53 Uhr: Litauen - Lockdown und Höchststand bei Corona-Neuinfektionen
In Litauen hat die Zahl der Corona-Neuinfektionen am ersten Tag des Lockdowns in dem baltischen EU-Land einen neuen Höchststand erreicht. Die Gesundheitsbehörde in Vilnius vermeldete am Mittwoch 3418 positive Tests binnen eines Tages. Auch die Anzahl an Corona-Todesfällen in den vorangegangenen 24 Stunden stieg mit 44 auf einen Rekordwert.
Litauen mit seinen knapp drei Millionen Einwohner ist stark von der Pandemie betroffen und weist aktuell nach Angaben der EU-Behörde ECDC eine der höchsten Infektionsraten in Europa auf. Insgesamt wurden in dem Baltenstaat bislang fast 100 000 Menschen positiv auf Sars-CoV-2 getestet. 907 Personen starben an dem Virus.
12.42 Uhr: Tabakhersteller BAT startet Studie für Impfstoff auf Basis von Tabakblättern
Das für seine Zigarettenmarken wie Lucky Strike und Dunhill bekannte britische Tabakunternehmen BAT steigt über seine US-Biotech-Tochter Kentucky BioProcessing (KBP) in die Entwicklung eines Corona-Impfstoffs auf der Basis von Tabakblättern ein. Nach dem grünen Licht der US-Arzneimittelbehörde werde KBP klinische Studien der Phase 1 starten, bei der die Verträglichkeit des Wirkstoffs getestet wird, teilte der Tabakkonzern mit.
Für die Studie sollen demnach 180 gesunde Probanden in den beiden Altersgruppen 18 bis 49 Jahre und 50 bis 70 Jahre getestet werden. Ergebnisse werden bis Mitte 2021 erwartet, danach könnte Phase 2 der klinischen Studien mit deutlich mehr Probanden beginnen - wenn die Behörden weiter zustimmen.
Laut der Erklärung gelang es der Biotech-Firma, einen Teil der Covid-19-Sequenz zu klonen und so ein Molekül zu entwickeln, das Antikörper zum Schutz gegen das Virus produzieren kann. Dieses Molekül wird nun von den Pflanzen produziert. Die Technologie kann demnach effizienter und schneller Antikörper produzieren als herkömmliche Verfahren.
12.37 Uhr: Apothekerverband - Mehrere Millionen Risikopatienten bereits mit FFP2-Masken versorgt
Laut Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) sind mehrere Millionen Risikopatienten seit dem Start der Verteilung kostenloser FFP2-Masken bereits mit dem Mund-Nasen-Schutz ausgestattet worden. Man rechne damit, dass "bis Weihnachten die meisten Anspruchsberechtigten mit den ersten drei Masken versorgt" werden können, wie ABDA-Präsident Friedemann Schmidt mitteilte. Die Verteilung der kostenlosen Atemmasken höherer Schutzklasse an Menschen ab 60 Jahren und Vorerkrankte hatte am Dienstag begonnen.
Profitieren sollen insgesamt gut 27 Millionen Menschen, die zu den definierten Risikogruppen gehören. Die ABDA rechnet damit, dass die Apotheken bis April insgesamt rund 400 Millionen Masken verteilen werden, damit sich Risikogruppen einen kostenlosen Grundvorrat anlegen können. Apotheken bleiben auch während des neuerlichen Lockdowns geöffnet.
12.16 Uhr: Schon fast 140.000 Impfungen in Großbritannien
In Großbritannien haben bislang 137.897 Menschen den von Biontech und Pfizer entwickelten Impfstoff gegen Covid-19 bekommen. Als erstes westliches Land hatte Großbritannien vor einer Woche mit Massenimpfungen begonnen. "Ein wirklich guter Start für das Impfprogramm," twitterte Nadhim Zahawi, der für die Verteilung des Vakzins zuständige Minister.
In den vergangenen sieben Tagen hätten 108.000 Menschen in England, 18.000 in Schottland, fast 8.000 in Wales und 4.000 in Nordirland die Dosis erhalten, hieß es. Zunächst sind über 80-Jährige, Bewohner von Pflegeheimen und besonders gefährdetes medizinisches Personal an der Reihe.
12.12 Uhr: Bericht - Entschädigungsregelung für Eltern wird ausgeweitet
Die Entschädigungsregelung für Eltern, die wegen geschlossener Kitas und Schulen nicht zur Arbeit können, wird nach Informationen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) ausgeweitet. Die staatliche Verdienstausfallentschädigung soll es demnach auch geben, wenn Schulen in der Corona-Pandemie nicht geschlossen werden, sondern wenn diese lediglich die Präsenzpflicht aussetzen. Das hat dem Bericht zufolge das Bundeskabinett beschlossen.
Die Verdienstausfallentschädigung war im Frühjahr eingeführt und im Herbst ergänzt worden. Eltern, die auf der Arbeit ausfallen, weil das Gesundheitsamt ihren Nachwuchs unter Quarantäne gestellt hat oder weil Schule und Kitas behördlich geschlossen wurden, können 67 Prozent des Nettoeinkommens als Entschädigung vom Staat bekommen. Das gilt für Kinder im Alter bis 12 Jahren und für Kinder mit Behinderung, die auf Hilfe angewiesen sind.
12.06 Uhr: Kretschmer - Sachsen sind trotz Corona-Regeln zu viel unterwegs
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat weitere Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie nicht ausgeschlossen. Im Landtag berief er sich auf jüngste Auswertungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) und der Humboldt-Universität, wonach Thüringen und Sachsen deutschlandweit die sogenannte Binnenmobilität anführten. Wenn viele Menschen unterwegs seien, sei das "pures Gift" für die Bekämpfung der Pandemie. Kretschmer kündigte an, die Situation in den nächsten Tagen weiterhin auszuwerten und möglicherweise über weitere Maßnahmen zu entscheiden. Sonst drohe eine "extreme Notlage".
11.54 Uhr: Paritätischer fordert externes Personal für Tests von Pflegekräften
Der Paritätische Gesamtverband fordert Personal von außen für Corona-Tests beim Personal in Heimen und ambulanten Pflegediensten. In einem Brief an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) heißt es, man brauche eine "nationale Kraftanstrengung". Die neu beschlossene verpflichtende Testung mehrmals pro Woche für Pflegekräfte sei nur verlässlich umzusetzen, wenn externes Personal etwa vom Medizinischen Dienst der Krankenversicherungen (MDK) oder Bundeswehrangehörige herangezogen würden.
Die Testpflicht sei wegen der hohen Infektionszahlen nachvollziehbar. Aber die Einrichtungen und Dienste dürften damit nicht alleingelassen werden, erklärte der Verband. Die Lage sei dramatisch. Jeder fünfte an Covid-19 erkrankte Heimbewohner sterbe, schrieb Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider. Die Pflegenden arbeiteten seit mehr als neun Monaten am Limit und könnten die zusätzlichen Aufgaben bei den Tests oft nicht mehr allein bewältigen. Dies gelte umso mehr für die Weihnachtszeit, wenn mit Tests von Besuchern mehr Sicherheit geschaffen werden solle.
11.27 Uhr: Sächsische Klinik prüft Berichte über Triage
Das Oberlausitzer Bergland-Klinikum im sächsischen Zittau prüft Berichte zu einer möglichen Triage bei Corona-Patienten. Triage bedeutet, dass Mediziner bei knappen Ressourcen entscheiden müssen, wem sie zuerst helfen. Derzeit könne noch nichts zu den Aussagen gesagt werden, die der Ärztliche Direktor der Klinik in einem Online-Forum gemacht haben soll, sagte eine Sprecherin des Gesundheitszentrums des Landkreises Görlitz, zu der das Krankenhaus gehört, der Deutschen Presse-Agentur.
Ein Reporter des Deutschlandfunks hatte getwittert, dass der Ärztliche Direktor Mathias Mengel in dem Forum gesagt habe, im Klinikum Zittau habe schon mehrfach triagiert werden müssen, weil nicht genug Beatmungsbetten zur Verfügung stünden. Dem Nachrichtenportal t-online erklärte der Mediziner: "Wir waren in den vergangenen Tagen schon mehrere Male in der Situation, dass wir entscheiden mussten, wer Sauerstoff bekommt und wer nicht."
Es werde versucht, die Patienten, für die es keine Versorgung gibt, in eine andere Klinik zu verlegen, sagte Mengel demnach. "Aber wir sind im Epizentrum, manche Häuser nehmen gar nicht mehr auf." Die Entscheidung könne auch bedeuten, dass es für einen nicht verlegungsfähigen Patienten dann keine entsprechende Hilfe mehr gebe.
11.20 Uhr: Bovenschulte mahnt mehr Impfdosen für Deutschland an
Bremens Regierungschef Andreas Bovenschulte hat davor gewarnt, dass nach einer Zulassung des Corona-Impfstoffes zu wenige Dosen in Deutschland zur Verfügung stehen könnten. "Nach neuesten Meldungen soll es für Deutschland nur etwa drei bis vier Millionen Dosen bis Ende Januar geben", sagte der SPD-Politiker in der Bremer Bürgerschaft.
Für das Bundesland Bremen bedeute dies 30.000 bis 40.000 Impfdosen und damit Impfstoff für 15.000 bis 20.000 Menschen. "Da hatte ich mir viel mehr erhofft. Das darf eindeutig nicht das letzte Wort des Bundesgesundheitsministers sein. Wir brauchen eine wesentlich bessere Versorgung", unterstrich Bovenschulte. Es dürfe nicht passieren, dass Europa und Deutschland nur sehr zögerlich die notwendigen Impfdosen bekämen, die anderswo in der Welt schon verwendet würden.
11.14 Uhr: Sternsinger ziehen nicht von Tür zu Tür
Die Sternsinger müssen wegen der Corona-Krise deutschlandweit zuhause bleiben. Die Träger der Aktion Dreikönigssingen - das Kindermissionswerk "Die Sternsinger" und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) - sagten Besuche von Haus zu Haus ab. "Die Menschen sehnen sich nach dem Segen der Sternsinger. Deshalb findet die Aktion Dreikönigssingen auf neuen Wegen statt: kontaktlos und kreativ, solidarisch mit den Kindern in der Welt", erklärte der Präsident des Kindermissionswerks, Dirk Bingener.
Die Träger setzen unter anderem auf Online-Formate, etwa digitale Sternsingerbesuche. Gesegnete Aufkleber mit dem Segenswunsch "C + M + B" sollen per Post versendet und in Gottesdiensten ausgelegt werden. Die kommende Aktion werde zudem bis zum 2. Februar verlängert: "So haben alle länger Zeit, den Segen zu erhalten", hieß es.
Das Kindermissionswerk und der BDKJ riefen Sternsingergruppen auf, auch mit Krankenhäusern und Pflegeheimen Formate zu erarbeiten. Gerade diese Einrichtungen sollten nicht allein gelassen werden, sagte BDKJ-Bundespräses Stefan Ottersbach. Spenden können den Angaben zufolge in den Gottesdiensten oder online abgegeben werden.
11.07 Uhr: Saarland-Ministerpräsident Hans sieht Kliniken vor Überlastung
Zum ersten Mal in der Corona-Pandemie steht das Gesundheitssystem laut Saarlands Ministerpräsidenten Tobias Hans (CDU) "ernsthaft kurz vor der Überlastung". Krankenhäuser hätten "die Grenzen ihrer Belastbarkeit" erreicht, beim Pflegepersonal gebe es bereits "erhebliche Engpässe", sagte er in einer Regierungserklärung im Landtag in Saarbrücken: "Wenn wir verhindern wollen, dass zu viele Menschen sterben, wenn wir verhindern wollen, dass unsere Ärztinnen und Ärzte, unsere Pflegekräfte vor der Entscheidung stehen, wen sie noch behandeln können, dann müssen wir jetzt handeln."
Der seit heute geltende coronabedingte Shutdown sei daher unumgänglich gewesen. "Wir müssen jetzt auf die Bremse treten", unterstrich Hans. Ziel sei eine Sieben-Tagen-Inzidenz von 50 und weniger. Der Regierungschef wehrte sich gegen Kritik, die Politiker hätten den Lockdown viel früher beschließen sollen: "Diesen Stimmen entgegne ich: So einfach ist es nun einmal zum Glück nicht in einem Rechtsstaat."
10.23 Uhr: Von der Leyen für europaweiten Impf-Start am selben Tag
EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hat einen gemeinsamen Start der Impfungen gegen das Corona-Virus in der gesamten Europäischen Union vorgeschlagen. "Lasst uns so bald wie möglich gemeinsam mit dem Impfen anfangen, zusammen, als 27, mit einem Start am selben Tag", sagte von der Leyen im Europaparlament, "lasst uns zusammen und geeint mit der Ausrottung dieses furchtbaren Virus beginnen".
Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte am Dienstag bekannt gegeben, dass sie am 21. Dezember ihr Gutachten zum Impfstoff der Firmen Biontech und Pfizer abgeben will - acht Tage früher als zuvor geplant. Von der Leyen ließ keinen Zweifel, dass sie mit einem positiven Bescheid rechnet. "Endlich wird binnen einer Woche der erste Impfstoff zugelassen werden, damit Impfungen sofort beginnen können", sagte sie. Alle Mitgliedsstaaten würden das Vakzin zur gleichen Zeit erhalten.
09.30 Uhr: Konjunkturprognose - Keine Rezession durch härtere Corona-Maßnahmen
Die schärferen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie werden nach Einschätzung des gewerkschaftsnahen Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) keine tiefe Rezession in Deutschland auslösen. Das liege an einer stabilen Entwicklung der Industrie, betonten die Konjunkturforscher in ihrer Prognose. "Die wirtschaftliche Grunddynamik ist stark genug, und die Stützungspolitik von Regierung und Europäischer Zentralbank wirkt", sagte IMK-Direktor Sebastian Dullien.
Nach einer Stagnation zum Jahresende und im ersten Quartal 2021 werde die deutsche Wirtschaft ab Frühjahr 2021 wieder auf Wachstumskurs gehen, so die Konjunkturprognose. Voraussetzung sei aber, dass die Impfstoffe so wirksam und schnell verfügbar sind wie derzeit erwartet. Im Jahresdurchschnitt 2021 werde das deutsche BIP um 4,9 Prozent zulegen, nach einem Rückgang um 5,0 Prozent 2020. Diese Prognose setze zudem voraus, dass bei den Brexit-Verhandlungen eine Einigung gefunden werde, die allzu drastische Auswirkungen verhindere.
09.19 Uhr: Esken kritisiert Krisenmanagement von Gesundheitsminister Spahn
Der Schutz von Pflegeheimbewohnern in der Corona-Pandemie sorgt für Streit in der großen Koalition. SPD-Chefin Saskia Esken kritisierte in einem Interview mit der "Augsburger Allgemeinen" das Krisenmanagement von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU). "Mit einer verlässlichen zentralen Beschaffung von Masken und Tests muss Minister Spahn jetzt endlich Verantwortung übernehmen, damit wir das Infektionsgeschehen in den Pflegeheimen wieder unter Kontrolle bekommen", sagte Esken.
Die Infektionen im Pflegebereich seien "einer der wundesten Punkte im Pandemiegeschehen" - "das Virus findet hier besonders viele Opfer", fügte die SPD-Vorsitzende hinzu. Schon im Sommer habe Spahn der Pflege Massentests versprochen. Insofern sei es "unverständlich, dass hier immer noch große Versorgungslücken klaffen", kritisierte Esken.
09.09 Uhr: Lernplattform Mebis kollabiert zum Lockdown-Start
Die störanfällige Lernplattform Mebis ist zum Start des bayernweiten Lockdowns am Mittwochmorgen ausgefallen. Die Ursache sei noch unbekannt, sagte ein Sprecher des Kultusministeriums. Bei Mebis hatte es in der Vergangenheit immer wieder Probleme gegeben. Über die staatliche digitale Plattform sollen Bayerns Schüler eigentlich Lerninhalte abrufen, vor allem, wenn wie seit heute in den meisten Schulen kein Unterricht vor Ort stattfindet. Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) steht in der Kritik, weil die Lernplattform zu Stoßzeiten immer wieder in die Knie geht.
Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte Lehrer, Schüler und Eltern am Dienstag auf einen längeren Ausnahmezustand an den Schulen auch nach den Weihnachtsferien eingestimmt. Er gehe davon aus, dass es wegen Corona auch nach dem 10. Januar noch Wechselunterricht geben werde, sagte er.
09.04 Uhr: Sozialverband VdK fordert Corona-Vermögensabgabe
Der Sozialverband VdK fordert einen Lastenausgleich für die Finanzierung der Mehrkosten in der Corona-Pandemie. VdK-Präsidentin Bentele sagte im SWR2-Tagesgespräch, Menschen, die über mehr als eine Million Euro Privatvermögen verfügten, sollten ein Prozent davon abgeben. So sollten Einkommensschwache unterstützt werden, die sich FFP2-Schutzmasken, Einmalhandschuhe und Desinfektionsmittel nicht leisten könnten.
"Also da geht es jetzt nicht um Betriebsvermögen", ergänzte Bentele: "Der Omnibusunternehmer soll natürlich nicht seine Busse berechnet bekommen." Aber es gebe in Deutschland einige Menschen, die deutlich über eine Million an Geld und Aktien hätten. Für diese wäre es nach Benteles Ansicht in Ordnung, auch mal ein Prozent abzugeben.
08.56 Uhr: Höchste Corona-Warnstufe in London in Kraft getreten
Angesichts der hohen Infektionszahlen ist in London die dritte und höchste Corona-Warnstufe in Kraft getreten. Bars, Restaurants und Cafés mussten ihren Betrieb weitgehend einstellen, erlaubt sind nur Angebote zum Mitnehmen. Auch kulturelle Einrichtungen müssen schließen. Die Londoner dürfen sich nun nicht mehr mit Menschen aus fremden Haushalten treffen. Ansammlungen in Gruppen mit bis zu sechs Teilnehmern auf öffentlichen Plätzen im Freien sind aber erlaubt. Von den Maßnahmen betroffen sind auch die Grafschaften Essex, Kent und Hertfordshire.
In der Kritik steht die britische Regierung wegen ihres Planes, die Corona-Beschränkungen über Weihnachten zu lockern. Dies soll freies Reisen und das Zusammentreffen von bis zu drei Haushalten über die Feiertage ermöglichen. Dies wäre "ein weiterer schwerer Fehler, der viele Leben kosten wird", hieß es dazu in einem gemeinsamen Leitartikel des "British Medical Journal" (BMJ) und des "Health Service Journal" (HSJ). Großbritannien gehört mit 1,9 Millionen Corona-Infektionen und fast 65.000 Todesfällen zu den am schlimmsten von der Pandemie betroffenen Ländern weltweit.
08.42 Uhr: Chinesischer Pharmakonzern bestellt Biontech-Impfstoff
Der chinesische Pharmakonzern Fosun Pharma hat 100 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer bestellt. Die Hälfte davon solle bis Ende des Jahres geliefert werden, teilte Fosun Pharma mit. Die Vereinbarung hat ein Volumen von 250 Millionen Euro.
China hat bereits mehrere eigene Corona-Impfstoffe entwickelt und die entsprechenden Produktionskapazitäten hochgefahren. Konzerne aus der Volksrepublik setzen zugleich auf Partnerschaften mit ausländischen Unternehmen, um die Versorgung der chinesischen Bevölkerung sicherzustellen.
Der Biontech-Pfizer-Impfstoff hat bereits in mehreren Ländern eine Notfallzulassung erhalten, unter ihnen die USA, Großbritannien und Singapur. Die europäische Arzneimittelagentur (EMA) berät am kommenden Montag über eine Zulassung des Impfstoffs.
08.32 Uhr: Bald neue Beschränkungen? Neuinfektionen in Israel übersteigen gesetzte Grenze
Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus hat in Israel eine von der Regierung gesetzte Grenze überstiegen. Damit drohen in dem Mittelmeerstaat neue Restriktionen.
Wie das Gesundheitsministerium mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 2.862 neue Fälle gemeldet. Die Regierung Netanjahu hatte angekündigt, neue Verschärfungen zu erlassen, wenn die Zahl der Neuinfektionen die Marke von 2.500 übersteigt. Sollte dies die Neuinfektionen binnen drei Wochen nicht deutlich senken, würde ein neuer Teil-Lockdown verhängt.
Seit Mitte Oktober hatte die Regierung schrittweise Lockerungen umgesetzt, seither nehmen die Zahlen wieder zu. Am 27. Dezember soll mit einer Impfkampagne begonnen werden. Berichten zufolge könnte dies aber auch vorgezogen werden.
08.24 Uhr: Musik-Mediziner - Vorsicht beim Singen an Weihnachten
Beim gemeinsamen Singen zu Weihnachten rät der Musik-Mediziner Eckart Altenmüller angesichts der Corona-Pandemie zu äußerster Vorsicht. Schwebeteilchen in der Luft, über die Coronaviren übertragen werden können, würden beim Singen noch sehr viel stärker ausgestoßen als beim Sprechen, mahnte der Medizin-Professor aus Hannover im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst: "Wir müssen an Weihnachten aufpassen."
Gerade Amateur-Sänger würden beim Singen viele Aerosole ausstoßen, so Altenmüller - und die könnten je nach Luftströmung sehr weit fliegen: "Das kann man sich so vorstellen wie beim Zigarettenrauch." Gefährlich sei gemeinsames Singen in geschlossenen öffentlichen Gebäuden, wo sich Menschen aus verschiedenen Familien mischten, sagte der Mediziner. Deshalb sei Singen in Kirchen derzeit verboten.
Unter freiem Himmel sei Singen dagegen möglich - "wenn der Abstand eingehalten wird und ein Luftzug da ist." Möglich sei auch das Singen zu Hause in der Familie, wenn Abstände eingehalten würden und zwischendurch gründlich gelüftet werde. "Man kann einigermaßen unbesorgt singen, wenn man es schafft, dabei eine Maske zu tragen", erläuterte der Professor.
08.05 Uhr: "Special Guests Only" - Times Square soll an Silvester fast leer bleiben
Die Silvesterfeier auf dem Times Square in New York soll in diesem Jahr die "Helden von 2020" in der Corona-Pandemie ehren. Beschäftigte aus dem lebenswichtigen Sektor sollten für ihre Ausdauer gewürdigt werden, teilten die Organisatoren mit. Unter anderem werde Sängerin Gloria Gaynor mit ihrem Erfolgstitel "I Will Survive" auftreten.
Coronabedingt geht die Veranstaltung in diesem Jahr virtuell über die Bühne. Das Programm richtet sich vor allem an ein Fernsehpublikum, die sonst übliche riesige Menge auf dem Platz im Herzen New Yorks wird es nicht geben. Lediglich eine kleine Zahl von "Special Guests" aus der Gruppe der gefeierten "Helden" werde geladen, erklärten die Organisatoren.
07.49 Uhr: Grüne - "Ein Rücktritt von Piazolo behebt die Probleme nicht"
Der bildungspolitische Sprecher der Grünen Landtagsfraktion in Bayern, Max Deisenhofer, hält den Rücktritt von Kultusminister Piazolo (FW) zu diesem Zeitpunkt für nicht zielführend. Im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk sagte Deisenhofer: "Der Minister ist bisher nicht als Leistungsträger aufgefallen." Es sei aber fraglich, ob mit dem Austausch des Kultusminsters die Probleme an Bayerns Schulen behoben werden, so der Bildungspolitiker.
Es gebe nun aber klare Erwartungen an Piazolo: "Wenn die Weihnachtferien am 11. Januar vorbei sind, dann muss der digitale Unterricht in Bayern auch funktionieren." Das sei zu schaffen, wenn zum Beispiel bei der Lernplattform "Mebis" nachgebessert werde, sagte Deisenhofer.
Die Bayerische Staatsregierung und Ministerpräsident Markus Söder habe im Sommer "Erwartungen geweckt", so Deisenhofer. So habe im Juli ein Schul-Digitalisierungsgipfel stattgefunden "wo ein Digital-Turbo versprochen wurde. Und jetzt, ein halbes Jahr später, fragen natürlich alle, wo dieser Turbo bleibt." Von den beschlossenen Digital-Förderprogrammen, wie etwa 93 Millionen Euro für Lehrer-Dienstgeräte, sei noch "kein einziger Cent abgerufen worden.
07.24 Uhr: Spahn - Rückkehr zur Normalität ab dem Sommer möglich
Trotz der Aussicht auf die baldige Zulassung eines Impfstoffes werden Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zufolge die Abstands- und Hygieneregeln den Alltag in Deutschland noch einige Zeit bestimmen. "Nur weil wir mit dem Impfen beginnen, sehr zeitnah jetzt nach Weihnachten, heißt das nicht, dass damit auch alle Regeln nicht mehr notwendig wären, sondern wir werden bis weit ins nächste Jahr hinein weiterhin auch diese Regeln brauchen", sagt Spahn in einem Interview von RTL und ntv.
Erst mit dem Erreichen einer Impfquote von 55 bis 65 Prozent der Bevölkerung seien auch weitere Lockdowns auszuschließen, erklärte Spahn. Die ersten "fünf Millionen Impfungen" würden dazu nicht ausreichen. Man könne aber zuversichtlich sein, dass es ab dem Sommer Zug um Zug eine Rückkehr in die Normalität geben könne. Der Sommer sei "eine Perspektive, mit der man umgehen kann".
Der Minister appellierte an die Bevölkerung, sich impfen zu lassen: "Aus meiner Sicht ist das ein Gebot der Vernunft", sagte er. "Es ist vernünftig für einen selbst, weil es schützt und auch vor allem schwerste Verläufe vermeiden hilft und es ist vernünftig als Teil der Gemeinschaft, als Teil der Gesellschaft, als Teil einer Familie, weil man eben auch andere damit schützen kann."
07.03 Uhr: Landkreis Regen hält nicht mehr negativen Corona-Spitzenwert in Deutschland
Der bayerische Landkreis Regen weist nicht mehr den deutschlandweiten Höchstwert bei der Inzidenz pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen auf. Laut aktuellen Zahlen des Robert Koch-Instituts liegt mit 631,2 jetzt der Landkreis Bautzen in Sachsen auf dem ersten Rang. Danach folgt dann der Landkreis Regen mit 617,5 und der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge mit 600,2.
06.56 Uhr: Zahl der Neuinfektionen in den USA auf Rekordhoch
Die Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus in den USA hat ein neues Rekordhoch erreicht. Wie die Johns-Hopkins-Universität in Baltimore mitteilte, wurden binnen 24 Stunden mehr als 248.000 neue Ansteckungsfälle verzeichnet - die höchste Zahl im Land seit Beginn der Pandemie. Die Gesamtzahl der Infektionsfälle in den USA stieg damit auf 16,7 Millionen. Auch wurden den Angaben der Universität zufolge 2.706 neue Corona-Tote gezählt. Die Gesamtzahl der Todesopfer stieg somit auf rund 303.400.
Die Vereinigten Staaten sind von den absoluten Zahlen her das mit Abstand am härtesten von der Pandemie betroffene Land der Welt. Seit einem Monat sind die USA mit einer dramatischen neuen Ausbreitungswelle des Virus konfrontiert. Dabei wurde an zehn der 13 vergangenen Tage die Schwelle von jeweils 200.000 erfassten Neuinfektionen überschritten.
Am Montag war in den USA die Impfkampagne mit dem von der Mainzer Firma Biontech und dem US-Konzern Pfizer entwickelten Anti-Corona-Vakzin angelaufen. Dabei werden vorrangig zunächst Gesundheitspersonal und Bewohner von Alten- und Pflegeheimen geimpft.
06.48 Uhr: Ministerpräsident Weil fordert mehr Effizienz für Corona-Warn-App
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) plädiert für eine effizientere Gestaltung der Corona-Warn-App. "Ich verstehe nicht, warum wir uns nicht einen Ruck geben und einige datenschutzrechtliche Hürden aus dem Weg räumen", sagte er der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung". "Dass es in Zeiten der Pandemie nicht vertretbar sein soll, zu einem vernünftigen, automatisierten Austausch wichtiger Daten über die Corona-App zu kommen, ist mir völlig unbegreiflich."
Es hake vor allem daran, dass es bislang ins freie Belieben der Bürger gestellt sei, ob sie der App mitteilten, dass sie infiziert sind. Würde eine nachgewiesene Corona-Infektion von den Gesundheitsämtern an die Betreiber der Corona-App weitergeleitet, könnten über die App automatisch alle Kontaktpersonen informiert werden, so Weil.
Die App sollte seiner Meinung nach den Nutzern auch den ungefähren Ort und die ungefähre Zeit einer Begegnung mit einer infizierten Person mitteilen: "Nur dann könnten die Menschen daraus lernen und ihr zukünftiges Verhalten ändern, also beispielsweise vom Bus aufs Fahrrad umsteigen."
06.26 Uhr: Höchstwert - 952 Corona-Todesfälle binnen 24 Stunden verzeichnet
Die Zahl der verzeichneten Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus ist sprunghaft gestiegen und hat einen neuen Höchststand erreicht. Binnen eines Tages übermittelten die deutschen Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) 952 neue Todesfälle, wie aus den RKI-Zahlen hervorgeht. Außerdem sind 27.728 Neuinfektionen verzeichnet worden. Allerdings waren in den Daten von Dienstag keine Zahlen aus Sachsen enthalten gewesen, weswegen in den neuen Zahlen auch Nachmeldungen enthalten sein könnten, wie es hieß. Vergangenen Mittwoch (9.12.) waren 20.815 Neuinfektionen und 590 Todesfälle gemeldet worden. Die bisherigen Höchstwerte von 29.875 gemeldeten Fällen und 598 Toten waren am Freitag erreicht worden.
In der Tendenz war die Zahl der täglichen Todesfälle zuletzt nach oben gegangen, was nach dem steilen Anstieg bei den Neuinfektionen auch erwartet wurde. Am Dienstag lag die Zahl der neu gemeldeten Todesfälle bei 500 und somit auch ohne die fehlenden sächsischen Daten beim bis dahin dritthöchsten Wert seit Beginn der Pandemie. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg bis Mittwoch auf 23.427.
Die zur Lagebeurteilung entscheidende 7-Tage-Inzidenz - die gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - erreichte mit 179,8 ebenfalls einen neuen Höchststand. Am Dienstag lag dieser Wert bei 173,7. Die fehlenden Daten aus Sachsen beeinflussten den Wert nur geringfügig, hieß es vom RKI.
04.55 Uhr: Studie - 25 Prozent der Weltbevölkerung womöglich erst 2022 geimpft
Fast jeder vierte Mensch kann möglicherweise erst frühestens im Jahr 2022 gegen Covid-19 geimpft werden. Zu diesem Schluss kommen Forscher an der Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health in den USA. Hintergrund sei, dass Länder mit weniger als 15 Prozent der Weltbevölkerung mit 51 Prozent mehr als die Hälfte der Dosen für sich beanspruchen, während Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen, in denen mehr als 85 Prozent der Weltbevölkerung leben, den Rest unter sich aufteilen müssen.
04.20 Uhr: Weltärztepräsident erwartet Lockdown-Maßnahmen bis Ostern
Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery erwartet, dass der seit Mittwoch geltende Corona-Lockdown in Deutschland über den 10. Januar hinaus verlängert wird. Modellrechnungen zeigten, dass der Lockdown die Zahl der Neuninfektionen frühestens ab Ende Januar bundesweit unter den Wert von 50 Fällen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen drücken werde, sagte Montgomery der Funke Mediengruppe. Die Bürger müssten sich daher auf eine Fortsetzung der strengen Regeln einstellen.
Montgomery erwartet zudem, dass es noch bis Ostern verschiedene Lockdown-Maßnahmen in Deutschland geben wird. "Auch wenn die Impfungen jetzt früher beginnen als erwartet, wird der Effekt nur allmählich zu einer Verbesserung der Lage beitragen", sagte er.
Im neuen Jahr dürfe die Politik bei der Lockerung der Corona-Maßnahmen "nichts überstürzen", warnte Montgomery. Das Land dürfe nach dem harten Lockdown nur "langsam wieder auftauen". Gehe dieser Prozess zu schnell, sei die Gefahr groß, dass das Land kurz darauf in eine noch größere Pandemiewelle gerate.
Dienstag, 15. Dezember 2020
23.30 Uhr: Weltweit über 72 Millionen Infizierte und 1,6 Millionen Tote
Weltweit haben sich über 72,26 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. An oder mit dem Virus gestorben sind 1,628 Millionen, wie eine Reuters-Erhebung auf Basis offizieller Daten ergibt. Am stärksten betroffen sind die USA mit mehr als 16,4 Millionen Infektionen und rund 301.000 Todesfällen.
23.05 Uhr: Dramatische Situation für Bekleidungs- und Schuhgeschäfte
Der Handelsverband Bayern rechnet aufgrund des Lockdowns mit einer dramatischen Situation für Bekleidungs- und Schuhgeschäfte. Schließlich werde es heuer nicht, wie sonst üblich, nach den Weihnachtsfeiertagen einen Run auf die Läden geben. Wie Geschäftsführer Bernd Ohlmann dem Bayerischen Rundfunk sagte, seien die Lager voll, speziell mit Saisonware wie Schals, Mützen, Pullovern und Wintersportartikeln. Sollten die Geschäfte am 11. Januar wieder öffnen dürfen, werde es laut Handelsverband Bayern deutliche Rabatte geben, da die Winterware in den Textil- und Schuhläden unbedingt abverkauft werden müsse. Was die Kunden freue, sei für die Händler jedoch eine Katastrophe. Sie seien sowieso finanziell ausgehungert. Ende Januar käme dann noch der Winterschlussverkauf hinzu. Sollte dort noch Ware übrig bleiben, würden einige Geschäfte sie auch an Restpostenhändler weitergeben. Modische Artikel einzulagern, die in der kommenden Saison nicht mehr aktuell seien, käme jedoch nicht in Frage, sagte Ohlmann im BR-Interview. Die Ware an bedürftige Menschen zu spenden, sei ebenfalls eine Option.
22.55 Uhr: Weitere 45 Corona-Fälle in der NFL
In der NFL kommt es weiterhin zu Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Nach den 45 positiv getesteten Personen im vorausgegangenen Zeitraum meldete die National Football League für die Woche vom 6. bis 12. Dezember weitere 45 Infizierte. 14 davon sind Profis, 31 Mitarbeiter der Teams. Seit dem 1. August haben sich damit 515 Personen aus der NFL mit dem Coronavirus infiziert. Die NFL hat inzwischen 14 Spieltage hinter sich, vor den Playoffs stehen drei weitere Spieltage aus. Nach den vielen Fällen aus den vergangenen Wochen häuft sich in den US-Medien die Kritik daran, dass die Liga trotzdem weiter spielt.
22.45 Uhr: US-Behörden melden insgesamt mehr als 300.000 Todesfälle
Die Zahl der Todesfälle in den USA überschreitet nun auch nach Zählung der US-Seuchenzentren CDC die Marke von 300.000. Es seien 1766 weitere Tote hinzugekommen, teilte die Behörde mit. Nach Zählung von Wissenschaftlern der Johns Hopkins-Universität war die Marke schon vorher erreicht worden. Die CDC gaben zudem 204.748 Neuinfektionen und damit insgesamt 16,3 Millionen Fälle bekannt.
22.30 Uhr: Spahn geht von Impfungen zwei bis vier Tage nach Zulassung aus
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat in den tagesthemen zur Geduld angesichts der europäischen Zulassung des Corona-Impfstoffes aufgerufen. Ein ordentliches Zulassungsverfahren sei wichtig für das Vertrauen in der Bevölkerung. "Wir werden nach einer möglichen Zulassung binnen zwei bis vier Tagen beginnen können zu impfen", sagte Spahn. Die Impfzentren und Impfstrukturen seien "ab heute einsatzbereit", in einem ersten Schritt könnten nach der Zulassung "um die 400.000 Dosen ausgeliefert werden". Danach würden es dann "Zug um Zug, Woche für Woche, mehr Dosen, die ausgeliefert werden können", so Spahn. Zuvor hatte die Europäische Arzneimittelbehörde ihr Gutachten zum Impfstoff von Biontech und Pfizer für den 21. Dezember angekündigt.
21.55 Uhr: USA genehmigen rezeptfreien Schnelltest
Die USA haben einen ersten rezeptfreien Corona-Schnelltest für den Privatgebrauch zu Hause genehmigt. Die Arzneimittelbehörde FDA erteilte eine Notfallzulassung für den Schnelltest des Herstellers Ellume, der binnen 20 Minuten ein Ergebnis liefern soll. Ellume will allein im kommenden Januar drei Millionen der Tests mit einem Stückpreis von rund 30 Dollar (25 Euro) herstellen. "Mit der Zulassung eines rezeptfreien Tests, kann der Test an Orten wie Drogeriemärkten verkauft werden. Patienten können ihn kaufen, einen Abstrich in ihrer Nase nehmen, den Test anwenden und in nur 20 Minuten ein Ergebnis haben", sagte FDA-Chef Stephen Hahn. Bei dem Ellume-Schnelltest handelt es sich um einen sogenannten Antigen-Test, der deutlich günstiger ist als die herkömmlichen PCR-Tests, allerdings auch etwas weniger genau.
21.35 Uhr: Corona-Impfkampagne soll zeitgleich in allen EU-Ländern starten
Die Corona-Impfkampagne soll offenbar zeitgleich in allen EU-Ländern starten. Der genaue Termin stehe aber noch nicht fest, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Dienstag aus dem Umfeld des französischen Präsidenten Emmanuel Macron. Macron informierte am Dienstag die Fraktionsvorsitzenden der französischen Nationalversammlung über die geplante EU-weite Impfkampagne. Mehrere Fraktionschefs bestätigten im Anschluss den vorgesehenen zeitgleichen Start. Die EU-Kommission plant derweil einem Medienbericht zufolge den Kauf von zusätzlichen 180 Millionen Corona-Impfstoffdosen. Die europäische Arzneimittelagentur (EMA) hatte am Dienstag angekündigt, bereits am 21. Dezember über die Zulassung des Impfstoffs von Biontech und Pfizer zu entscheiden - acht Tage vor dem bislang anvisierten Termin. Damit könnten noch in diesem Jahr in der EU die ersten Impfungen anlaufen.
20.40 Uhr: Junge Leute akzeptieren den neuen Lockdown
Die große Mehrheit der jungen Erwachsenen in Deutschland befürwortet die am Sonntag beschlossenen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Dies geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag des RedaktionsNetzwerks Deutschland (Mittwoch) hervor. Befragt wurden am Dienstag 1.002 Bürger. Demnach halten 68 Prozent der 18- bis 29-Jährigen die Maßnahmen für richtig, weitere 19 Prozent hätten sich sogar strengere Regelungen gewünscht. Nur zwölf Prozent der jungen Erwachsenen lehnen die Maßnahmen ab.Unter allen Altersgruppen befürworten 63 Prozent der Befragten die Regelungen, weitere 22 Prozent meinen sogar, sie hätten noch strenger sein müssen. Der Anteil der Kritiker ist mit 51 Prozent bei den AfD-Anhängern am höchsten.
20.30 Uhr: EZB lässt Dividendenzahlungen der Banken nur eingeschränkt wieder zu
Die EZB-Bankenaufsicht lässt Geldhäuser im Euro-Raum angesichts der zweiten Pandemiewelle lediglich eingeschränkt wieder Dividenden an ihre Aktionäre ausschütten. Die Institute sollten bis Ende September 2021 entweder keine oder nur in begrenztem Umfang Dividenden zahlen oder Aktien zurückkaufen, empfahl die EZB-Bankenaufsicht am Dienstag in Frankfurt. Dabei sollten Ausschüttungen oder Rückkäufe nicht mehr als 15 Prozent der zusammengefassten Gewinne der Jahre 2019 und 2020 ausmachen. Diese sollten zudem 0,2 Prozentpunkte der jeweiligen harten Kernkapitalquote (CET1) nicht übersteigen. "Mit der überarbeiteten Empfehlung soll die Fähigkeit der Banken, Verluste aufzufangen und die Kreditvergabe an die Wirtschaft zu unterstützen, gesichert werden", erklärten die Aufseher. Banken waren in den vergangenen Monaten gegen den im Frühjahr von der Europäischen Zentralbank (EZB) verhängten Dividendenstopp Sturm gelaufen und hatten vor einer Verlängerung des Ausschüttungsverbots gewarnt.
20.15 Uhr: Bidens Team präsentiert Pläne für bescheidene Amtseinführung
Der gewählte US-Präsident Joe Biden wird wie die meisten Präsidenten vor ihm seinen Amtseid vor dem Kapitol in Washington leisten. Ansonsten werde die Zeremonie aber wegen der Corona-Pandemie möglichst klein gehalten, teilte das Organisationskomitee am Dienstag mit. Auch die traditionelle Parade nach der Zeremonie werde anders sein als sonst. Der für die Vereidigung zuständige Gesundheitsbeauftragte David Kessler, ehemaliger Chef der Behörde FDA, rief die Amerikaner auf, nicht zur Zeremonie nach Washington anzureisen. Nach seinem Sieg bei der Wahl Anfang November und dessen Bestätigung durch das Wahlleutegremium am Montag wird Biden am 20. Januar ins Amt eingeführt. Nach der Vereidigung werde Biden in einer Ansprache an die Amerikaner seine Vision darlegen, wie er das Coronavirus besiegen, die USA wieder aufbauen und einen wolle, hieß es in der Mitteilung von Bidens Team.
20.10 Uhr: Darts-WM mit Zuschauern gestartet
Die Darts-Weltmeisterschaft hat mit Zuschauern und einem Erstrundensieg von Steve West begonnen. Der englische Routinier bezwang am Dienstagabend im Alexandra Palace von London den Inder Amit Gilitwala deutlich mit 3:0 und steht damit in der zweiten Runde, die er noch am gleichen Abend gegen Weltmeister Peter Wright aus Schottland bestreitet. Der 45 Jahre alte West ist bislang noch nie über die dritte Runde beim wichtigsten Turnier der Welt hinausgekommen. Der Weltverband PDC hatte zunächst trotz der Corona-Pandemie die Genehmigung erhalten, um in allen 28 Sessions 1000 Fans einzulassen. Am Montagabend untersagte dies die britische Regierung aufgrund zu hoher Zahlen, allerdings erst ab Mittwoch.
20.00 Uhr: Bundestag berät über strengere Regeln für Fleischindustrie
Der Bundestag stimmt morgen über schärfere Regeln für die Fleischindustrie ab. Das Arbeitsschutzkontrollgesetz der Bundesregierung soll Ausbeutung von Arbeitskräften in der Fleischindustrie verhindern; zudem soll ihre Unterbringung damit verbessert werden. Auslöser für das Gesetz waren die vielen Corona-Infektionen in zahlreichen fleischverarbeitenden Großbetrieben. Als Grund dafür galten unter anderem die Arbeitsbedingungen und die Unterbringung der meist ausländischen Beschäftigten in oft beengten Verhältnissen. Die Fleischwirtschaft protestierte im Vorfeld scharf gegen die strengeren Vorschriften.
19.45 Uhr: EU-Kommission will 180 Millionen zusätzliche Impfdosen kaufen
Die EU-Staaten sollen mehr Corona-Impfstoffe erhalten als bisher vorgesehen. Nach Informationen des "Spiegel" bereitet die EU-Kommission derzeit vor, die vertraglich vereinbarten Optionen für den Kauf von zusätzlichen 180 Millionen Impfdosen einzulösen. Geplant ist demnach der Kauf von 80 Millionen weiteren Dosen des US-Herstellers Moderna und 100 Millionen der deutschen Firma Biontech und ihres US-Partners Pfizer. Der Preis für die 180 Millionen zusätzlichen Dosen läge bei gut 3,2 Milliarden Euro. Moderna sollte 80 Millionen Dosen liefern, Biontech und Pfizer 200 Millionen. Für den Fall, dass diese Mengen den Bedarf nicht decken können, waren Optionen für den Kauf zusätzlicher Chargen vorgesehen. Als weiterer Grund kommt infrage, dass Sanofi-GSK und AstraZeneca zuletzt Rückschläge bei der Entwicklung ihrer Impfstoffe erlitten haben. Das Vakzin von Moderna soll voraussichtlich Mitte Januar in der EU zugelassen werden, das von Biontech und Pfizer schon am 21. Dezember. Die Zustimmung der EU-Kommission gilt als sicher.
19.45 Uhr: Positive Zwischenbilanz der Lufthansa nach Probelauf mit Corona-Pflichttests
Vier Wochen lang hat die Lufthansa auch am Flughafen München ausprobiert, ob und wie sich Corona-Schnelltests in den Flugbetrieb integrieren lassen. Jeden Tag gab es einen Flug nach Hamburg, vor dem die Tests Pflicht waren – für Passagiere wie für Besatzungsmitglieder. Jetzt wird Zwischenbilanz gezogen. Rund 1.000 Passagiere wurden bei dem Probelauf im Terminal 2 auf Corona getestet, in drei Fällen war das Ergebnis positiv. Die Schnelltests, die eigentlich als weniger zuverlässig gelten, hätten sich dabei bewährt, betont der medizinische Leiter Hanns-Georg Klein: Die zusätzlichen PCR-Tests, die zu Kontrollzwecken auch noch mit allen Abstrichen gemacht wurden, hätten die selben Resultate gezeigt. Zufrieden ist man bei der Lufthansa auch, wie sich die Abläufe eingespielt haben. Und sie sollen noch besser werden, damit ein Test für die Passagiere möglichst wenig Zeitaufwand bedeutet und sie ihr Ergebnis noch schneller auf das Handy bekommen. Mittelfristig will die Lufthansa mit Tests vor internationalen Flügen erreichen, dass Passagiere nach der Landung nicht gleich in Quarantäne müssen – und somit Flugreisen wieder attraktiver werden. Die nächsten Probeläufe mit Corona-Pflichttests sollen erst im neuen Jahr starten. Auf welchen Flughäfen und Strecken das sein wird, steht noch nicht fest.
19.20 Uhr: Kanada erwartet 168.000 Moderna-Impfstoffdosen vor Ende 2020
Nach ersten Impfungen mit dem Corona-Mittel von Biontech und Pfizer rechnet Kanada noch vor Jahresende mit einer Lieferung eines zweiten Vakzins. Bis Ende Dezember würden gemäß Vertrag bis zu 168 000 Dosen des US-Pharmakonzerns Moderna erwartet, sobald die kanadische Arzneizulassungsbehörde grünes Licht gebe, teilte Premierminister Justin Trudeau am Dienstag mit. Demnach könnten die Lieferungen binnen 48 Stunden nach der Zulassung beginnen. Gesundheitsbeamte erklärten, dass es bald soweit sein dürfte. Am Montag war ersten Bürgern in Kanada der Corona-Impfstoff der deutschen Firma Biontech und des US-Konzerns Pfizer verabreicht worden. Diese Woche gab es zunächst eine Charge von 30.000 Dosen für das Land, kommende Woche werden laut Trudeau 200.000 Dosen erwartet. Dann sollen an 70 Einrichtungen Impfungen möglich sein, in dieser Woche sind es noch 14.
19.15 Uhr: Frankreichs Statistikamt sagt Konjunkturerholung für Anfang 2021 voraus
Das französische Statistikamt rechnet für Anfang des kommenden Jahres mit einer Erholung der heimischen Konjunktur. Voraussetzung sei eine Stabilisierung der Corona-Krise, teilte Insee am Dienstag mit. Fürs erste Quartal werde ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von drei Prozent zum laufenden Vierteljahr erwartet, fürs zweite Quartal dann ein Anstieg von zwei Prozent. Insgesamt werde die Wirtschaft dann drei Prozent kleiner sein als zur Jahresmitte vor der Krise. Für dieses Jahr rechnet das Insee mit einem Schrumpfen der Wirtschaft um 9,1 Prozent, wie es Anfang Dezember bekanntgab. Die Regierung rechnet dagegen mit einem Minus von elf Prozent.
19.05 Uhr: Riechtest gegen Coronavirus für Ciesek "keine schlechte Idee"
Ein Geruchstest zum Nachweis einer Coronavirus-Infektion könnte nach Einschätzung der Frankfurter Virologin Sandra Ciesek ein weiterer Baustein zur Eindämmung der Pandemie sein. "Die Idee an sich finde ich gar nicht schlecht". Sie habe ihn zusammen mit ihrem Berliner Kollegen Christian Drosten auch schon selbst ausprobiert. Der Test funktioniert ähnlich wie Duftproben zum Rubbeln von Parfümherstellern. Der Proband muss eine App herunterladen, die ihm anzeigt, welches Feld er freirubbeln soll. Danach muss er eintragen, was er riecht. Der Test weise nicht die Erkrankung selbst nach, sondern nur ein Symptom, betonte Ciesek - den Verlust des Geruchssinns, von dem aber immerhin rund 80 Prozent der Infizierten berichteten.
19.00 Uhr: Spiel Magdeburg gegen Saarbrücken wegen Coronafall abgesagt
Nächste coronabedingte Spielabsage in der 3. Fußball-Liga: Nachdem ein Spieler des 1. FC Magdeburg positiv auf das Coronavirus getestet wurde, ordnete das Gesundheitsamt eine häusliche Quarantäne für die gesamte Mannschaft an. Die für Mittwoch angesetzte Partie gegen den 1. FC Saarbrücken muss daher verlegt werden. Ein neuer Termin steht noch nicht fest. Ob das Spiel der Magdeburger beim MSV Duisburg am kommenden Montag ausgetragen werden kann, ist offen. Dies hängt von den Testreihen in den kommenden Tagen ab.
18.55 Uhr: Fußball-Spielerbündnis beklagt Belastung
Das neue Spielerbündnis um Fußball-Profis wie Mats Hummels, Andreas Luthe und Almuth Schult hat die hohe Belastung durch den engen Terminkalender wegen der Corona-Pandemie beklagt. "Es ist ein knallhartes Programm, für mich das absolut Anstrengendste, was ich in meiner Karriere bisher erlebt habe", sagte Ex-Weltmeister Hummels von Borussia Dortmund. Derzeit müssten Profis die Belastung wegen der Ausnahme-Situation hinnehmen, sagte Torhüter Luthe von Union Berlin. "Aber ich glaube schon, dass es wichtig ist, Vereine und Verbände daran zu erinnern, dass das nicht ewig so weitergeht." Durch die Corona-Pandemie lagen im vergangenen Sommer zwischen Ende der Europapokal-Wettbewerbe und dem Start der Bundesliga nur wenige Wochen, auch in diesem Winter fällt die Pause deutlich kürzer aus als sonst üblich. Nationaltorhüterin Almuth Schult vom VfL Wolfsburg sieht die enge Taktung als Grund für "deutlich mehr Verletzungen" im Fußball. In der Frauen-Bundesliga sei die Belastung zudem besonders hoch, weil viele Spielerinnen nebenbei arbeiten müssten. "Das war für viele sehr anstrengend", sagte Schult mit Blick auf die vergangenen Woche.
18.45 Uhr: 40 ukrainische Polizisten bei Protesten in Kiew verletzt
Etwa 40 Polizisten sind in der ukrainischen Hauptstadt Kiew bei Protesten wütender Kleinunternehmer verletzt worden. Die Geschäftsleute demonstrierten gegen die für Anfang 2021 wegen der Corona-Pandemie geplanten stärkeren Quarantänemaßnahmen. Sie bewarfen die weitgehend passiven Sicherheitskräfte mit Gegenständen, wie auf Videos am Dienstag zu sehen war. Die Polizei versuchte, das Aufstellen von Zelten auf dem zentralen Unabhängigkeitsplatz (Maidan) in Kiew zu verhindern. Bei Rangeleien gab es Dutzende Verletzte in den Reihen der Sicherheitskräfte.
18.40 Uhr: DFB-Präsident Keller spendet für soziales Projekt
DFB-Chef Fritz Keller spendet ein Prozent seines Gehalts für ein soziales Projekt. Das teilte die Initiative Common Goal am Mittwochmorgen mit. Common Goal wurde 2017 gegründet und wird bereits von prominenten Trainern und Spielern wie Jürgen Klopp, Julian Nagelsmann, Marco Rose, Serge Gnabry, Timo Werner oder Mats Hummels unterstützt. Laut der Initiative haben sich insgesamt schon fast 200 Spieler, Trainer und Funktionäre aus mehr als 40 Ländern bereit erklärt, mindestens ein Prozent ihres Jahresgehalts für Bildungsprojekte für benachteiligte Kinder und Jugendliche zu spenden.
18.30 Uhr: Bidens Amtseinführung ohne Massenpublikum geplant
Die Amtseinführung des künftigen US-Präsidenten Joe Biden am 20. Januar soll angesichts der Corona-Pandemie ohne das sonst bei der Amtsübergabe übliche Massenpublikum stattfinden. Das für die Vereidigung des Präsidenten zuständige Komitee rief die Bevölkerung am Dienstag dazu auf, von Reisen abzusehen und die Amtseinführung stattdessen von zu Hause aus zu verfolgen. Geplant sei eine Veranstaltung, die den Traditionen gerecht werde, zugleich aber dafür sorge, dass die Bevölkerung geschützt werde und sich das Coronavirus nicht weiter ausbreite.
18.20 Uhr: Rücksichtnahme lässt sich nach Steinmeiers Ansicht nicht von oben verordnen
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ruft die Deutschen zu Geduld in der Corona-Krise auf. "Wenn wir jetzt die Geduld verlieren, dann wird uns das Virus noch lange im Griff behalten", sagt er vor Journalisten in Berlin. "Mein persönlicher Lichtblick in diesem Jahr sind die Vernunft und der Zusammenhalt, mit dem sich die meisten in unserem Lande dem Virus entgegengestellt haben. Die Rücksichtnahme, aufeinander achtgeben - das lässt sich nicht von oben verordnen. Es kommt aus der Mitte unserer Gesellschaft."
18.14 Uhr: Laschet fordert möglichst Verzicht auf Demonstrationen
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet hat dazu aufgerufen, in den nächsten Wochen wegen der hohen Zahl an Neuinfektionen möglichst auf Demonstrationen zu verzichten. Natürlich bleibe das Grundrecht auf Demonstration und freie Meinungsäußerung bestehen, Bürger könnten Versammlungen auch gerichtlich einklagen, sagt der CDU-Vize in einem Instagram-Auftritt.
"Man sollte es einfach lassen", fügt er mit Hinweis darauf aber hinzu, dass derzeit auch Geschäfte schließen müssten. Wenn demonstriert werde, dann ohnehin nur unter Einhaltung der Corona-Auflagen.
18.01 Uhr: Große EU-Staaten wollen Impfstart koordinieren
Deutschland, Frankreich, Italien und fünf andere europäische Staaten wollen den Start ihrer Corona-Impfkampagnen koordinieren. Das geben die Gesundheitsminister der Länder in einer gemeinsamen Stellungnahme bekannt. Zudem wollen sie Informationen über den Verlauf der Impfungen austauschen. Zu den Unterzeichnern gehören ferner Belgien, Luxemburg, Niederlande, Spanien sowie die Schweiz.
17.58 Uhr: Spahn glaubt an Impfstart in Deutschland an Weihnachten
In Deutschland sollen die Impfungen nach Angaben von Gesundheitsminister Jens Spahn "24 bis 72 Stunden" nach der EU-Zulassung der ersten Corona-Impfstoffe beginnen. Das kündigt der CDU-Politiker in einem Instagram-Auftritt mit Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) an.
Wenn die europäische Zulassungsbehörde EMA am 21. Dezember grünes Licht für den Impfstoff von Biontech und Pfizer gebe, werde die EU-Kommission "ein, zwei Tage" später formell entscheiden. "Dann hätten wir in Europa die weltweit erste reguläre Zulassung", fügt er hinzu. Das Paul-Ehrlich-Institut prüfe, ob die ausgelieferten Chargen die versprochene Qualität hätten. Es sei die Frage, ob man dann an Weihnachten oder dem Tag danach beginnen könne, sagt Spahn.
17.45 Uhr: Dänemark weitet Teil-Lockdown auf ganzes Land aus
Der in Dänemark verhängte Teil-Lockdown für den Großteil der Bevölkerung wird auf das gesamte Land und damit auch auf das an Deutschland grenzende Süderjütland ausgeweitet. Das teilte der dänische Verkehrsminister Benny Engelbrecht auf Facebook mit. Gelten sollen die Corona-Maßnahmen demnach ab Mittwochnachmittag um 16.00 Uhr auch in den Gemeinden, die bislang nicht von den Beschränkungen betroffen gewesen waren. Zuvor hatte bereits eine Reihe von Kommunen und Bürgermeistern die Ausweitung gemeldet.
17.04 Uhr: Merkel warnt vor Lockdown-"Ausnahmen"
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich beunruhigt über die Entwicklung der Corona-Infektionszahlen und die Lage auf den Intensivstationen geäußert. "Es ist nicht die Zeit für Ausnahmen", sagte Merkel nach Angaben von Sitzungsteilnehmern in der virtuellen Sitzung der Unionsfraktion im Bundestag nach den Entscheidungen von Bund und Ländern über einen harten Lockdown von diesem Mittwoch an.
Sie wurde mit den Worten zitiert: "Wir tun uns gemeinsam nichts Gutes, wenn wir jetzt wieder nach der Ausnahme suchen. Weil wir dann noch länger im Lockdown verharren müssen."16.25 Uhr: Hacker legen Lernplattform für Sachsen lahm
Ein Hackerangriff auf eine große überregionale Lernplattform hat am Montag pünktlich zum Lockdown in Sachsen auch eine Plattform für sächsische Schulen lahmgelegt. Die attackierte Lernplattform basiert auf der gleichen Technologie wie LernSax und nutzt dasselbe Rechenzentrum in Karlsruhe, weshalb "auch LernSax in die Knie" ging, wie das Kultusministerium in Dresden am Dienstag mitteilte. In Sachsen sind seit Montag alle Schulen geschlossen; die Schüler lernen im Homeschooling.
16.17 Uhr: Patientenschützer kritisieren Regeln für Altenpflege
In Deutschland fehlt es nach Ansicht der Deutschen Stiftung Patientenschutz weiter an einem einheitlichen Corona-Schutzkozept für die Altenpflege. "Die Beschlüsse der Bundeskanzlerin mit den Regierungschefs der Länder sind verheerend für Millionen pflegebedürftiger und schwerstkranker Menschen", sagte Vorstand Eugen Brysch der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Berlin.
"Jedes Bundesland erlässt jetzt eine eigene Verordnung. Dabei sind die Regelungen für die Betroffenen, die Angehörigen und die Pflegeheime und mobilen Dienste vollkommen unterschiedlich", so Brysch. Die Länder-Maßnahmen brächten wenig Schutz vor dem Virus. Auch die Vereinsamung werde damit nicht verhindert. Denn praktische und personelle Unterstützung fehlten grundsätzlich, so Brysch weiter.
16.11 Uhr: Corona-Warn-App kommt auch für ältere iPhone-Modelle
Die offizielle Corona-Warn-App des Bundes wird künftig auch auf den älteren iPhone-Modellen 5s und 6 laufen können. Darauf hat das Robert Koch-Institut am Dienstag in Berlin hingewiesen. Apple stelle die notwendige technische Schnittstelle nun auch für die Betriebssystem-Version iOS 12.5 bereit. Auf den neuen iPhone-Modellen ist die Betriebssystemsversion iOS 14.2.1 aktuell. Es werde allerdings noch eine Zeit lang dauern, bis eine angepasste Version der Corona-Warn-App des Bundes für die älteren Modelle vorliege, da der Code erst angepasst werden müsse, teilte das RKI weiter mit.
Apple kommt damit Forderung nach, die spezielle Bluetooth-Schnittstelle so zu verändern, dass noch mehr iPhone-Modelle als bislang die Corona-Tracing-App laufen lassen können.
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15.58 Uhr: EU gibt 500 Millionen Euro für Corona-Impfstoff für ärmere Länder
Die Europäische Union stellt 500 Millionen Euro für die Versorgung ärmerer Länder mit Corona-Impfstoffen zur Verfügung. Damit könne eine Milliarde Impfdosen gekauft werden, teilte die diplomatische Vertretung der Europäischen Union in Genf am Dienstag mit. 400 Millionen Euro kommen von der Europäischen Investmentbank, 100 Millionen Euro von der EU-Kommission.
Das Geld geht an die Impfinitiative Covax der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die die Forschung an zahlreichen Impfstoffkandidaten fördert und eine faire Verteilung erfolgreicher Impfstoffe gewährleisten soll.
15.07 Uhr: Corona-Inzidenzwert in Bayern steigt auf fast 210
In Bayern haben sich im Schnitt binnen sieben Tagen 209,54 Menschen pro 100.000 Einwohner mit dem Corona-Virus infiziert. Das hat das Bayerische Landesamt für Lebensmittel und Gesundheit (LGL) mitgeteilt. Gestern lag der Wert noch bei 203,53.
In den vergangenen 24 Stunden gab es dem LGL zufolge 28 Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion. Hinzu kommen 95 Nachmeldungen. Ein Todesfall wurde nachträglich als nicht coronabedingt eingestuft. Die Gesamtzahl der Todesfälle steigt auf 5.018.
Seit Montag sind 3.763 Neuinfektionen dazu gekommen. Insgesamt haben sich seit Beginn der Pandemie 263.523 Menschen im Freistaat mit Covid-19 infiziert.
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15.01 Uhr: Bayerische Bischöfe wollen Ausnahmegenehmigung für Christmetten
Die katholischen Erzbischöfe und Bischöfe in Bayern fordern von der Staatsregierung für die Christmetten an Heiligabend eine Ausnahmegenehmigung von der Ausgangssperre ab 21 Uhr. In einer Stellungnahme vom Dienstag heißt es, den Bischöfen sei der Ernst der Lage voll bewusst. Die katholischen Bischöfe seien sich nach einer Telefonkonferenz am Dienstag einig, dass an Heiligabend so viele Gottesdienste wie möglich gefeiert werden sollten. Deshalb solle "diese schmerzhafte Entscheidung der Ausgangssperre an Heilig Abend eine einzige Ausnahme erfahren".
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14.57: US-Arzneimittelbehörde stuft Moderna-Impfstoff als sicher und wirksam ein
Nach dem Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer hat die US-Arzneimittelbehörde FDA auch den Impfstoff des US-Pharmaunternehmens Moderna als sicher und wirksam eingestuft. In einer am Dienstag vorgelegten Analyse bescheinigt die Behörde dem Impfstoff-Kandidaten ein "positives Sicherheitsprofil". Daten von rund 30.350 Teilnehmern klinischer Studien hätten "keine besonderen Sicherheitsbedenken" ergeben, die einer Notfallzulassung entgegenstehen würden.
14.40 Uhr: Fußball-Bundesliga & Co. dürfen trotz Lockdown weiter spielen
Der Profi-Sport darf auch im Lockdown weitermachen. Bundesgesunfheitsminister Spahn sagte in der Bundespressekonferenz in Berlin, für das Infektionsgeschehen in Deutschland insgesamt sei es nicht die Frage, ob und in welchen Stadien am Wochenende ohne Zuschauer gespielt werde. Auch Corona-Tests seien nicht das Problem, die Verfügbarkeit von Schnelltests sei "sehr, sehr hoch" und auch PCR-Tests seien vorhanden.
14.28 Uhr: Arzneimittelbehörde entscheidet über Impfstoff-Zulassung am 21. Dezember
Die europäische Arzneimittelbehörde EMA will am 21. Dezember ihr Gutachten über die Zulassung des Corona-Impfstoffs der Unternehmen Biontech und Pfizer vorlegen - acht Tage früher als zuletzt geplant. Das teilte die Behörde in Amsterdam mit. Die Zustimmung der EU-Kommission gilt als sicher. Der Impfstoff könnte so noch vor Weihnachten für die EU zugelassen sein.
14.23 Uhr: Schnelltests für Altenheim-Besucher: Diakonie fordert zusätzliche Kräfte
Der Präsident der Diakonie Deutschland, Ulrich Lilie, hat zusätzliche Hilfe für Alten- und Pflegeheime angemahnt, um durch die Corona-Pandemie zu kommen. Benötigt würden vor allem Kräfte, die in den Einrichtungen fachgerechte Schnelltests durchführen könnten, sagte Lilie am Dienstag dem Sender NDR Info. Ähnlich äußerten sich mehrere Fach- und Sozialverbände. Kritik gibt es an den Plänen von Bund und Ländern, Besuche in Heimen nur zuzulassen, wenn die Gäste einen Schnelltest ohne Befund vorweisen können.
14.15 Uhr: Hilfswerk warnt vor höherer Kindersterblichkeit
Die Hilfsorganisation Save the Children hat vor einem weltweiten Anstieg der Kindersterblichkeit in der Corona-Pandemie gewarnt. Durch die Mangelernährung infolge der Krise könnten in den kommenden zwei Jahren mehr als 150 Kinder zusätzlich pro Tag sterben sowie mehrere Millionen bleibende Gesundheitsschäden davon tragen, erklärte das Hilfswerk. Save the Children beruft sich auf Berichte, wonach bis Ende 2022 insgesamt rund 168.000 weitere Kinder an den Folgen von Mangelernährung sterben könnten.
13.00 Uhr: Niedrige Dunkelziffer bei RKI-Studie in Straubing
Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat heute erste Ergebnisse einer Anti-Körperstudie im niederbayerischen Straubing vorgestellt. Demnach sei der sogenannte Dunkelzifferfaktor, also die Zahl der offenbar unerkannt geblieben Corona-Infektionen, im Studienzeitraum im September vergleichsweise gering. Die Zahl beträgt rund 1,6 Prozent, so die Verantwortlichen des RKI bei der Online-Pressekonferenz.
11.57 Uhr: Spahn - Impfstoffzulassung vor Weihnachten
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn kündigt an, ein erster Impfstoff gegen das Coronavirus solle noch vor Weihnachten zugelassen werden. Dies solle für die gesamte EU gelten, nationale Lösungen seien nicht geplant.
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11.45 Uhr: Kultusministerium: Distanzunterricht weiterhin möglich
Distanzunterricht bleibt in Bayern auch auf der dreitägigen Zielgeraden zu den Weihnachtsferien möglich. Das hat das Kultusministerium am Dienstag ausdrücklich klargestellt.
Man habe sich - abgesehen von den Abschlussklassen - bewusst gegen verpflichtenden Distanzunterricht entschieden, erklärte das Ministerium, "auch, um in der besonderen Lage kurz vor Weihnachten etwas Druck von allen Beteiligten zu nehmen". Die Lehrkräfte stellten in jedem Fall Materialien zum Vertiefen, Üben und Wiederholen bereit und seien für Schüler weiterhin erreichbar. Aber selbstverständlich könne die Schule dabei, je nach Gegebenheiten vor Ort, "auch alle digitalen Formen und Strukturen des Distanzunterrichts nutzen", betonte das Ministerium, also etwa Videokonferenzen, MS Teams, die Lernplattform mebis, die Schulcloud, E-Mails oder ähnliches.
- Mehr zu "Piazolo reagiert: 'Distanzunterricht weiter möglich'"
11.20 Uhr: Flixbus sagt Fahrten zwischen den Jahren ab
Der Fernbusanbieter Flixbus will angesichts des neuerlichen Shutdowns doch keine Fahrten zwischen dem 17. Dezember und dem 11. Januar anbieten. Die Kunden, die bereits eine Reise gebucht haben, würden nun angeschrieben und bekämen ihr Geld zurück, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Darüber hinaus erhielten sie einen Flixbus-Gutschein in Höhe von 15 Euro für eine Fahrt im kommenden Jahr. "Damit reagiert das Unternehmen auf den Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz in Deutschland, einen erneuten bundesweiten Lockdown umzusetzen", hieß es.
Flixbus hatte seinen Betrieb bereits am 3. November wegen der neuen Corona-Kontaktbeschränkungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz vorübergehend eingestellt. Für die Weihnachtstage und bis ins neue Jahr hinein wollte das Unternehmen den Betrieb wieder aufnehmen. Diese Pläne sind nun vom Tisch.
11.15 Uhr: Laschet warnt vor Isolierung von Alten und Kranken
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat sich entschieden gegen eine Isolierung von Alten und Kranken im bevorstehenden harten Lockdown ausgesprochen. "Wir dürfen nicht den Fehler von März wiederholen, Menschen über Wochen einsam sterben zu lassen, weil sie keiner besucht", sagte Laschet am Dienstag in einer Unterrichtung des Landtags in Düsseldorf. In der Pandemie dürfe man nicht die Menschlichkeit verlieren.
11.00 Uhr: Vier Mitglieder der AfD-Bundestagsfraktion mit Corona infiziert
Von den 89 AfD-Abgeordneten im Deutschen Bundestag sind nach Angabe des Fraktionsvize Tino Chrupallasind derzeit vier nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Chrupalla schloss eine Verbreitung des Virus in der AfD als Folge des Bundesparteitages in Kalkar Ende November aus.
10.50 Uhr: Fast 120 neue Todesfälle in Österreich
Österreich meldet innerhalb der vergangenen 24 Stunden 2.628 bestätigte neue Corona-Fälle. Das sind etwas mehr als am Vortag, als 2.588 Neuinfektionen gezählt wurden. Derzeit werden 3524 Personen im Zusammenhang mit dem Virus im Krankenhaus behandelt, davon 573 auf Intensivstationen, teilt das Innenministerium mit.
Binnen Tagesfrist wurden 118 neue Todesfälle verzeichnet. Damit sind in Österreich seit Beginn der Pandemie 4.648 Menschen, die mit dem Corona-Virus infiziert waren, gestorben. Vor gut einer Woche wurde der harte Lockdown gelockert und Schulen und Handel wieder geöffnet. Um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, wurden landesweit kostenlose Schnelltests angeboten. Das Interesse der Bevölkerung war aber niedriger als erwartet.
09.47 Uhr: Huml - 99 Impfzentren sind einsatzbereit
Ursprünglich sollten bis Mitte Dezember in ganz Bayern 96 Corona-Impfzentren einsatzbereit sein - nun sind es sogar 99: "Die Standorte für 99 Zentren stehen fest, die logistischen Vorbereitungen sind abgeschlossen. Unser Ziel war es, bis zum 15. Dezember flächendeckend Impfzentren in jedem Landkreis oder jeder kreisfreien Stadt einzurichten. Das wären 96 gewesen – wir haben das Ziel also sogar übertroffen", sagte die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) laut Mitteilung in München.
Wann mit dem Impfen gegen das Coronavirus begonnen werden kann, sei noch unklar. Dies hänge in erster Linie von der Zulassung des Impfstoffs ab, erläuterte die Gesundheitsministerin: "Mit der Auslieferung des Impfstoffs beginnt unser Impfangebot."
Die meisten einsatzbereiten Impfzentren gibt es aktuell im Regierungsbezirk Oberbayern mit 28 Einrichtungen, gefolgt von Schwaben mit 18. In Niederbayern und der Oberpfalz stehen jeweils bislang elf Standorte zur Verfügung, in Unterfranken zehn, in Oberfranken zwölf und in Mittelfranken neun.
09.21 Uhr: Unicef fordert bevorzugte Impfung für Lehrer
Die UN-Kinderhilfsorganisation Unicef hat eine bevorzugte Impfung von Lehrkräften gegen das Coronavirus gefordert. "Die Corona-Pandemie hat der Bildung von Kindern auf der ganzen Welt schwer geschadet", teilte Unicef-Chefin Henrietta Fore mit. Lehrer zu impfen sei ein entscheidender Schritt zurück zu funktionierenden Bildungssystemen.
Lehrer sollten Fore zufolge bevorzugt Zugang zu Impfungen bekommen, sobald medizinisches Personal und Risikogruppen geimpft wurden. "Das hilft, Lehrer vor dem Virus zu schützen, ihnen Präsenzunterricht zu ermöglichen und letztlich, Schulen offen zu halten", schrieb die Unicef-Chefin.
Die erste Welle an Corona-Infektionen hat Unicef zufolge Ende April die Ausbildung von fast 90 Prozent der Schüler weltweit unterbrochen. Obwohl Schulen nicht zu den wichtigsten Übertragungsorten zählen würden, sei "fast jedes fünfte Kind auf der Welt" weiterhin von Schulschließungen betroffen.
09.08 Uhr: Olympischer Fackellauf soll am 25. März in Fukushima starten
Der Fackellauf im Vorfeld der Olympischen Spiele in Tokio soll am 25. März in der Präfektur Fukushima starten. Wie die Organisatoren bekanntgaben, wird der Auftakt im J-Village stattfinden, einem Fußballtrainingszentrum, das während der Atomkatastrophe im März 2011 in Folge eines Erdbebens und Tsunamis als Hauptquartier für die Krisenmanager des Super-Gaus gedient hatte. Der Fackellauf war im Zuge der Coronavirus-Pandemie in diesem Jahr genauso wie die Sommerspiele abgesagt worden. Die Olympischen Spiele und Paralympics finden nun vom 23. Juli bis zum 8. August 2021 statt.
08.29 Uhr: Diakonie fordert mehr Hilfen für Alten- und Pflegeheime
Der Präsident der Diakonie Deutschland, Ulrich Lilie, hat zusätzliche Hilfe für Alten- und Pflegeheime angemahnt, um durch die Corona-Pandemie zu kommen. Benötigt würden vor allem Kräfte, die beispielsweise in den Einrichtungen fachgerechte Tests durchführen könnten, sagte Lilie auf NDR Info: "Im Moment ist die Personalsituation die Achillesferse der gesamten Versorgung. Tests sind inzwischen ausreichend da, wir haben auch Schutzmaterial und in all unseren Einrichtungen gibt es selbstverständlich Präventionskonzepte", so der Diakonie-Präsident.
Viele Beschäftigte fielen derzeit aber aus, weil sie inzwischen selbst an Covid-19 erkrankt seien. Grundsätzlich gibt es nach Einschätzung des Diakonie-Präsidenten an vielen Standorten aber gute Schutzkonzepte, die auch Besuche von Angehörigen zu Weihnachten ermöglichten. "Wir brauchen klare verlässliche Rahmenbedingungen und dann sollten wir alles dafür tun, dass die Häuser offen bleiben. Die Leute haben ein Recht auf Teilhabe und ein Recht auf Besuch", sagte Lilie.
08.14 Uhr: Conte - Italien muss mit neuen Maßnahmen dritte Welle verhindern
Der italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte will mit neuen Beschränkungen über die Weihnachtszeit die Corona-Pandemie eindämmen. "Wir müssen um jeden Preis eine dritte Welle verhindern, denn das wäre verheerend, auch im Hinblick auf den Verlust von Menschenleben", sagte Conte der Zeitung "La Stampa". Italien ist das europäische Land mit der höchsten Zahl an Covid-19-Toten: Mehr als 65.000 Menschen starben seit dem Ausbruch der Krankheit im Februar.
Die Regierungskoalition erwägt nun strengere landesweite Regeln für die Weihnachts- und Neujahrsfeiertage. Am Wochenende waren Menschenmassen in die Stadtzentren geströmt, nachdem zuvor einige Beschränkungen gelockert worden waren.
Conte geht davon aus, dass mit der geplanten Impfkampagne zehn bis 15 Millionen Menschen erreicht werden müssten, "um einen effektiven Einfluss auf die Immunität" zu erzielen. Dieses Ziel könne bis zum Ende des Frühjahrs geschafft werden.
08.05 Uhr: Mehr als 2.000 Neuinfektionen in Israel
In Israel sind nach offiziellen Angaben erstmals seit zwei Monaten mehr als 2.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Binnen 24 Stunden wurden 2.279 neue Fälle verzeichnet, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Höher lag der Wert zuletzt am 13. Oktober mit 2.336 Fällen. Die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will neue Verschärfungen umsetzen, wenn die Zahl der Neuinfektionen 2.500 übersteigt. Sollte dies die Neuinfektionen binnen drei Wochen nicht deutlich senken, würde ein neuer Teil-Lockdown verhängt.
Seit Mitte Oktober setzte die Regierung schrittweise Lockerungen um, seither nehmen die Infektionszahlen wieder zu. Die Regierung will am 27. Dezember mit einer Impfkampagne beginnen. Berichten zufolge könnte der Start auch vorgezogen werden.
07.51 Uhr: Reallohnzuwachs trotz Corona
Die Gehälter der Tarifbeschäftigten in Deutschland sind im fast abgelaufenen Jahr 2020 durchschnittlich um 2,0 Prozent gestiegen. Ein geringeres Wachstum hatte es zuletzt im Jahr 2010 unter dem Eindruck der globalen Finanzkrise gegeben. Dennoch konnten die Arbeitnehmer nun wegen der gleichzeitig nur schwach um 0,6 Prozent gestiegenen Verbraucherpreise einen Reallohnzuwachs von 1,4 Prozent realisieren, wie das WSI-Tarifarchiv der gewerkschaftlichen Hans-Böckler-Stiftung berichtete.
Die Corona-Krise drückte insbesondere auf die Neuabschlüsse, die mit 1,5 Prozent jahresbezogenem Lohnplus deutlich geringer ausfielen als die bereits im Vorjahr vereinbarten Erhöhungen für 2020, die den Beschäftigten nun 2,6 Prozent mehr Entgelt einbrachten. Gleichzeitig wurden viele Vereinbarungen zur Beschäftigungssicherung sowie zur Aufstockung des gesetzlichen Kurzarbeitergelds vereinbart.
07.41 Uhr: HDE rechnet mit Klagen des Handels wegen mangelnder Entschädigungen
Der Handelsverband HDE rechnet mit Klagen wegen einer Ungleichbehandlung von Handel und Gastronomie bei der staatlichen Unterstützung in der Corona-Krise. "Ich gehe davon aus, dass einzelne Unternehmen sicher klagen werden", sagt HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth im Morgenmagazin von ARD und ZDF. Die Gastronomie bekomme für den Dezember bis zu 75 Prozent ihrer Umsätze ausgeglichen. Das könne man ordnungspolitisch kritisieren. "Aber was nicht geht, ist einfach eine Ungleichbehandlung, weil für die Tage der Schließung jetzt ab Mittwoch gibt es keine Entschädigung." Große Handelsunternehmen bekämen überhaupt keinen Betriebskostenzuschuss, während es bei der Hotellerie und Gastronomie völlig anders sei. "Ich verstehe, dass Einzelhändler sagen, sie fühlen sich hier ungleich behandelt und werden wahrscheinlich dann auch den Weg vor Gericht gehen müssen."
07.38 Uhr: Lehrerverband wirft Landesregierungen Versäumnisse vor
Der Deutsche Lehrerverband wirft den Landesregierungen und Schulministerien in der Corona-Pandemie "katastrophales Krisenmanagement" vor und fordert ein klares Konzept für die Zeit nach den Winterferien. Bis zuletzt sei trotz exponentiell steigender Infektionszahlen am vollständigen Präsenzunterricht unter allen Umständen festgehalten worden, sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger der "Passauer Neuen Presse". Das räche sich jetzt.
"In der Öffentlichkeit wurden die Schulen von den Ministerpräsidenten und den Schulministerien als quasi coronafreie Zonen dargestellt, in denen man sich nicht anstecken könne", so Meidinger. Das Wachstum der Infektionsfälle habe diese Behauptung Lügen gestraft. Gleichzeitig seien bisherige Hygienestufenpläne außer Kraft gesetzt worden und man habe es versäumt, sich auf eine neue Phase des Wechselunterrichts vorzubereiten.
Der Verbandschef verlangte von der Politik die Vorlage eines Gesamtkonzepts, wie in Pandemiezeiten die Bildungsqualität und die Zukunftschancen der Kinder und Jugendlichen gesichert werden könnten. Dringend gebraucht würden FFP2-Masken für alle Lehrkräfte und Raumluftfilteranlagen in Unterrichtsräumen, die nicht gelüftet werden könnten. Zuletzt habe man "eine unsägliche und alle Betroffenen demotivierende Hü-Hott-Politik" erlebt.
07.14 Uhr: Mehr als 209.000 Neuinfektionen in den USA
In den USA ist die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen binnen 24 Stunden um mindestens 209.021 auf 16,5 Millionen gestiegen. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus erhöhte sich um 1.596 auf 301.085, wie weiter aus einer Reuters-Erhebung auf Basis offizieller Daten hervorgeht.
06.44 Uhr: Krankenhausgesellschaft fordert Notfallzulassung für Corona-Impfstoff
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft fordert eine Notfallzulassung für den Impfstoff gegen das Coronavirus. "Ich frage mich, ob wir wirklich bis zum 29. Dezember brauchen, um in Europa eine Zulassung des Impfstoffs zu erreichen. Europa sollte auch versuchen, schon vorher eine Notfallzulassung zu schaffen", sagte der Präsident der Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland". "Dann könnten wir noch vor Weihnachten mit mobilen Teams in die Pflegeheime gehen und die Bewohner dort impfen", fügte er hinzu.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sprach sich gegen eine Notfallzulassung aus. Bei dieser würde sicher darüber diskutiert, ob genug geprüft worden sei, sagte er im "Polittalk aus der Hauptstadt" von rbb Inforadio. Es werde eine bedingte europäische Zulassung geben, sagte er: "Damit sind wir mit allen 27 Mitgliedstaaten angetreten, nicht zuletzt um Vertrauen zu erhalten."
06.39 Uhr: Kardinal Marx - Ausgangssperre wäre für Kirche "sehr schmerzhaft"
Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat verhalten auf das Drängen der bayerischen Staatsregierung reagiert, die Christmetten an Heiligabend vorzuverlegen. "Wir sind bisher davon ausgegangen, dass die Weihnachtsgottesdienste von der Ausgangssperre ausgenommen sind und unter den Bedingungen der erarbeiteten strikten Infektionsschutzkonzepte mit Anmeldeverfahren für die Teilnahme wie geplant stattfinden können", sagte Marx der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Von der Ankündigung, dass die Ausgangssperre ab 21 Uhr auch für den Besuch der Christmetten gelten solle, sei man überrascht worden. Immerhin stellten die Metten die zentralen gottesdienstlichen Feiern des Weihnachtsfestes dar und zählten damit zum Kern der Religionsausübung, so der Erzbischof von München und Freising. "Wir haben unseren Wunsch immer deutlich zum Ausdruck gebracht, dass der Besuch der Christmetten unter Einhaltung unserer strengen Schutzmaßnahmen möglich gemacht werden sollte, und hoffen, dass die laufenden Gespräche und Beratungen im Landtag noch zu dem Ergebnis führen werden." Die Ausgangssperre ab 21 Uhr am Heiligen Abend "wäre für uns sehr schmerzhaft".
06.18 Uhr: 14.432 neue Fälle und 500 Tote - Corona-Zahlen weiter auf hohem Niveau
Die Zahl der Todesfälle und der Neuinfektionen mit dem Coronavirus bleibt auf hohem Niveau. Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) bisher 14.432 neue Fälle und 500 Todesfälle binnen eines Tages übermittelt, allerdings fehlen dabei offenbar noch Daten aus Sachsen, von wo laut RKI-Webseite noch keine neuen Anghaben geliefert wurden.
Am Dienstag der Vorwoche waren 14.054 Neuinfektionen und 423 Todesfälle gemeldet worden. Die Höchststände von 29.875 gemeldeten Fällen und 598 Toten waren am Freitag erreicht worden. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 22.475.
Die zur Lagebeurteilung entscheidende 7-Tage-Inzidenz - die gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - ging leicht zurück. Sie lag am Montag bei einem Höchststand von 176,4. Heute ging dieser Wert zurück auf 173,7.
Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie 1.351.510 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Nach Schätzungen sind rund 1.003.300 Menschen inzwischen genesen.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Montag bei 1,06 (Vortag: 1,12). Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch 106 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Erst wenn er für längere Zeit unter 1 liegt, flaut dieses ab.
05.34 Uhr: Giffey - Arbeitgeber sollen Eltern im Lockdown "pragmatisch" unterstützen
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hat die Arbeitgeber aufgefordert, berufstätigen Eltern in den kommenden Wochen des harten Lockdowns beizustehen. "Die beschlossenen massiven Einschränkungen werden berufstätigen Eltern wieder viel abverlangen", sagte Giffey den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Sie appelliere deshalb an alle Arbeitgeber, Eltern bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf auch in den kommenden Wochen "pragmatisch zu unterstützen".
Eltern und Arbeitgeber könnten diesmal von den Erfahrungen aus dem Frühjahr profitieren, betonte die Ministerin. Studien hätten gezeigt, dass jedes zweite Unternehmen in der Krise familienbewusste Maßnahmen eingeführt oder ausgeweitet habe. Drei Viertel der Eltern, die wegen der Kinderbetreuung mit ihren Arbeitgebern gesprochen hatten, erhielten demnach von diesen Unterstützung. "Es braucht auch jetzt das Bewusstsein und Verständnis dafür, dass Vereinbarkeit eine gemeinsame Aufgabe ist", forderte Giffey.
05.15 Uhr: Auch Moderna-Daten von Hackerangriff auf EMA betroffen
Von dem Hackerangriff auf die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA sind nach Angaben der Behörde auch Dokumente im Zusammenhang mit dem Covid-19-Impfstoff von Moderna betroffen. Wie das Unternehmen bekanntgab, seien allerdings keine personenbezogenen Informationen zur Identifizierung einzelner Studienteilnehmer betroffen. Auf die EMA war Anfang dieses Monats ein Cyberangriff verübt worden, bei dem Hacker auch Zugang zu Dokumenten im Zusammenhang mit der Entwicklung des Impfstoffes der Partner Pfizer/BioNTech erhielten.
Montag, 14. Dezember 2020
22.20 Uhr: 10 Coronatote am letzten Wochenende in Altenheim Kahl bei Aschaffenburg
In der Kahler Senorienresidenz in Aschaffenburg sind an diesem Wochenende zehn Personen an oder mit dem Coronavirus gestorben. Nach Zeitungsangaben von Montagabend sind damit in dieser Seniorenresidenz seit Ausbruch der Pandemie 65 tote Bewohner zu verzeichnen. Soweit bekannt ist, waren das Mindestalter der jüngsten Verstorbenen 76, die älteste Patientin war 87. Alle hätten Vorerkrankungen gehabt. Dramatisch sei auch die Situation am Klinikum Aschaffenburg-Alzenau. Dort würden derzeit so viele Patienten in Bahnhandlung sein wie noch nie seit Beginn der Pandemie: 59, davon 15 auf Intensivstation.
21.50 Uhr: Höchste Corona-Warnstufe in London: Keine Fans für Hauptstadtclubs
Wegen der verschärften Corona-Maßnahmen müssen die Londoner Clubs der Fußball-Premier League vom Mittwoch an wieder ohne Fans im Stadion auskommen. Der britische Gesundheitsminister Matt Hancock hatte am Montag angekündigt, dass die Hauptstadt wegen der drastisch steigenden Fallzahlen in die höchste Corona-Warnstufe eingruppiert werde. Dies bedeutet unter anderen, dass Zuschauer bei Sport-Events vorerst untersagt sind. Seit Anfang Dezember durften einige Vereine bis zu 2.000 Fans bei ihren jeweiligen Heimspielen begrüßen, darunter auch die Londoner Clubs. Die genaue Zahl richtete sich nach den regional geltenden Corona-Beschränkungen.
21.20 Uhr: Unesco fordert Priorisierung von Lehrern bei Impfung
Die UN-Kulturorganisation Unesco hat die Regierungen weltweit dazu aufgefordert, Lehrern einen vorrangigen Zugang zu Corona-Impfstoffen zu ermöglichen. "Wir glauben, dass Lehrer und pädagogisches Hilfspersonal als eine vorrangige Gruppe betrachtet werden muss", sagte Unesco-Generaldirektorin Audrey Azoulay in einer Videobotschaft. Azoulay hob in ihrer gemeinsamen Botschaft mit dem Leiter der Lehrerorganisation Education International (EI), David Edwards, die Leistungen der Lehrer seit Beginn der Corona-Pandemie hervor. Als Schulen und andere Bildungseinrichtungen schließen mussten, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, seien "Lehrer und Hilfspersonal an der Front geblieben." Als der Schulunterricht über das Internet stattfand, hätten Lehrer "die Art, wie wir lehren und lernen, neu erfunden", sagten Azoulay und Edwards.
20.45 Uhr: 75 Corona-Positive nach Nikolaus-Besuch in Seniorenheim
Der Besuch eines Nikolaus-Darstellers in einem belgischen Seniorenheim ist möglicherweise Ursprung eines Corona-Ausbruchs. Die Stadt Mol in der Provinz Antwerpen spricht von einem «Superspreader». Der Mann - ein Angehöriger - sei positiv auf das Virus getestet worden, teilte sie mit. Bei 61 Bewohnern und 14 Angestellten fielen demnach mit Stand Sonntag Corona-Tests positiv aus. Ob der Ausbruch tatsächlich auf den Besuch des Sinterklaas, wie der Nikolaus dort heißt, zurückgeht, müsse tiefergehend geprüft werden, hieß es. Dennoch übte die Stadt deutliche Kritik an den Betreibern der privaten Einrichtung. Der Sinterklaas-Besuch, der laut Medienberichten vergangene Woche stattfand, sei nicht bloß eine Fehleinschätzung, sondern "unverantwortlich" gewesen. Er sei ohne Rücksprache erfolgt und wäre so nicht erlaubt worden, heißt es von der Stadt.
20.15 Uhr: 168.000 Kinder könnten pandemiebedingt laut Hunger-Studie sterben
Durch den coronabedingten Wirtschaftseinbruch könnten laut einer Studie 168.000 Kinder weltweit an Hunger sterben. So viele Opfer könnte es geben, noch ehe es zu einer globalen Erholung komme, heißt es in der am Montag veröffentlichten Forschungsarbeit von 30 internationalen Organisationen, die sich vorübergehend für den Kampf gegen Unterernährung zusammengeschlossen haben. Die Studie des Konsortiums !Standing Together for Nutrition" (Zusammenstehen für Nahrung) fußt auf erst in diesem Jahr gesammelten Wirtschafts- und Ernährungsdaten sowie auf Telefonumfragen. Forschungsleiterin Saskia Osendarp schätzte, dass zusätzlich rund 11,9 Millionen Kinder - die meisten in Südasien und Afrika südlich der Sahara - an den schlimmsten Formen von Mangelernährung leiden werden, nämlich einer für das jeweilige Alter zu geringen Körpergröße wegen Unterentwicklung sowie extremes Untergewicht.
20.05 Uhr: Inzwischen mehr als 298.000 Todesfälle
Die US-Seuchenbehörden CDC melden 1448 weitere Todesfälle, insgesamt damit 298.266. Die Zahl der verzeichneten Infektionen steigt um 181.032 auf 16,1 Millionen.
20.00 Uhr: Südafrika verschärft Corona-Restriktion wegen Zunahme der Infektionen
Angesichts einer steigenden Zahl an Corona-Neuinfektionen verschärft Südafrika zum Auftakt seiner Urlaubssaison ab Mitternacht seine Restriktionen. Dazu gehören strenge Maskenkontrollen in der Öffentlichkeit, aber auch in Bussen und Bahnen oder Büros, gab Präsident Cyril Ramaphosa am Montagabend in einer TV-Rede bekannt. Bei Zuwiderhandlungen drohen bis zu sechs Monate Haft. Öffentliche Versammlungen werden zahlenmäßig auf maximal die Hälfte der Raumkapazität begrenzt. Strände und Parks in Hotspot-Gebieten wie etwa der Garden Route oder der Ostkap-Provinz werden zwischen dem 16. Dezember und dem 3. Januar vorübergehend geschlossen. Zwischen 23.00 und 04.00 Uhr morgens gelte ein landesweites Ausgehverbot, Restaurants müssen um 22.00 Uhr schließen. Das gelte auch für Silvester oder Weihnachten. Zudem wird Alkoholverkauf wieder zeitlich begrenzt.
19.55 Uhr: Tschechien verschärft Regeln vor Weihnachten
Tschechien verschärft seine Corona-Regeln vor Weihnachten, lässt aber alle Geschäfte geöffnet. Von Freitag an gilt die zweithöchste Corona-Warnstufe des EU-Mitgliedstaats, wie die Minderheitsregierung heute beschloss. "Es war eine sehr schwierige Entscheidung, denn wir wissen selbstverständlich, welche Auswirkungen das für das Leben der Menschen hat", betonte Ministerpräsident Andrej Babis von der populistischen Partei ANO. Die seit anderthalb Wochen geöffneten Gaststätten und Hotels müssen erneut schließen. Die Betreiber sollen Entschädigungszahlungen erhalten. In Innenräumen und im Freien dürfen sich nur noch maximal sechs Personen treffen. Es gilt eine nächtliche Ausgangssperre. Die Weihnachtsferien der Schulen werden vorgezogen. Einzelhandel und Dienstleister wie Friseure bleiben diesmal mit Einschränkungen wie begrenzten Kundenzahlen geöffnet. Die Maßnahmen waren in Tschechien erst am 3. Dezember größtenteils gelockert worden. Doch in den letzten Tagen nahm die Zahl der täglichen Coronavirus-Neuansteckungen zu.
19.40 Uhr: Mit 16.362 Fällen liegt der aktuelle Wert der Corona-Neuinfektionen deutlich über Vorwochenwert
Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus bleibt auf hohem Niveau, auch wenn die deutschen Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) zum Wochenstart wieder vergleichsweise wenig neue Corona-Infektionen gemeldet haben. Innerhalb eines Tages wurden 16.362 neue Fälle übermittelt, wie das RKI am Montagmorgen bekanntgab. Das sind rund 4.000 Fälle mehr als am vergangenen Montag, als die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen bei 12.332 lag. Der bisherige Rekord war am Freitag mit 29.875 gemeldeten Fällen erreicht worden. An Sonntagen und Montagen sind die vom RKI veröffentlichten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird.
19.30 Uhr: Erste Corona-Impfungen in Kanada
Kanada hat seine ersten Dosen eines Impfstoffs gegen das Coronavirus verabreicht. Eine Angestellte in einem Pflegeheim war die erste Person, die mit dem Impfstoff von Pfizer und Biontech in der kanadischen Provinz Ontario geimpft wurde. In einem Krankenhaus in Toronto wurden ebenfalls Kanadier geimpft. "Dies ist ein Siegestag für die Wissenschaft", sagte der Präsident und Geschäftsführer des Universitätsgesundheitsnetzes von Toronto, Kevin Smith. "Ich bin begeistert zu sehen, wie der erste Pfizer-Impfstoff in Ontario verabreicht wird", teilte der Regierungschef von Ontario, Doug Ford, bei Twitter mit. "Es ist Zeit, der Covid-19-Pandemie ein Ende zu setzen."
19.15 Uhr: Lockdown in den Niederlanden ab Dienstag - Mindestens fünf Wochen
Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte ruft einen mindestens fünf Wochen langen Lockdown aus. Von Dienstag an bis frühestens zum 18. Januar sollen alle Schulen und Kindergärten geschlossen bleiben, kündigt er an. Die meisten Läden sollen bis zum 19. Januar schließen. Museen, Zoos, Bibliotheken und andere öffentliche Einrichtungen bleiben zu. Rutte ruft die Bevölkerung auf, von unnötigen Reisen abzusehen und bis Mitte März im Land zu bleiben.
19.05 Uhr: Erdogan verhängt fünftägiges Ausgehverbot ab Silvester
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan verhängt ein fünftägiges Ausgehverbot. Dies soll in der Silvesternacht um 21.00 Uhr abends beginnen und bis zum 4. Januar andauern. In der Türkei sind innerhalb eines Tages 229 Menschen nach einer Infektion mit dem Virus gestorben, 29.617 haben sich neu angesteckt.
18.50 Uhr: Mallorca verschärft zu Weihnachten Maßnahmen gegen Corona
Wegen wieder anziehender Corona-Zahlen hat die Regionalregierung Mallorcas die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus Sars-CoV-2 über Weihnachten verschärft. Für die auch bei Deutschen beliebte Urlauberinsel gilt damit ab Dienstag wieder die höchste Stufe des insgesamt fünfstufigen (0 bis 4) Corona-Protokolls, wie die Regierungschefin der Balearen, Francina Armengol, am Montag mitteilte. Die Einschränkungen sollten zunächst bis zum 28. Dezember gelten und dann erneut auf den Prüfstand. Auf den Nachbarinseln Menorca und Ibiza sind die Infektionszahlen jedoch niedriger und die Maßnahmen milder. Wer aus dem Ausland und dem Rest Spaniens auf die Balearen reist, muss einen negativen PCR-Test vorlegen, der nicht älter als 72 Stunden sein darf. Kinder unter sechs Jahren sind ausgenommen; das Testergebnis kann auch auf Deutsch abgefasst sein. Auf Mallorca, wo sich das Gros der Hotels und Ferienwohnungen befindet, sind nun über die Festtage nur noch Treffen von maximal sechs Personen erlaubt. In geschlossenen Räumen dürfen sich zudem nur Personen aus zwei Haushalten zusammenfinden. Das ist strenger als im Rest Spaniens, wo die Obergrenze meist bei zehn Personen aus maximal zwei Haushalten liegt. Die nächtliche Ausgangsbeschränkung gilt weiter von 22.00 Uhr bis 06.00 Uhr, nachdem geplant war, diese Beschränkung an den Feiertagen zu lockern. Gaststätten dürfen keine Gäste mehr in den Innenräumen bedienen, können dafür aber ab Donnerstag in den Außenbereichen 75 Prozent der Plätze besetzen.
18.45 Uhr: Kostenlose FFP2-Masken für Risikogruppen
Von diesem Dienstag an können rund 27 Millionen Bürger aus Corona-Risikogruppen in Deutschland die ersten kostenlosen FFP2-Masken erhalten. Eine entsprechende Verordnung des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) soll am Dienstag in Kraft treten. Die Ausgabe der Schutzmasken erfolgt in einem stufenweisen Verfahren. Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) rechnet mit "enormen Kundenandrang" und warnt vor langen Warteschlangen. In einem ersten Schritt sollen ab Dienstag über 60-Jährige und Menschen mit bestimmten chronischen Erkrankungen drei Masken gratis in der Apotheke holen können. Zum Abholen ist Zeit bis zum 6. Januar.
Mehr Informationen im BR24-Artikel "Kostenlose FFP2-Masken"
18.40 Uhr: Erstmals seit zehn Monaten: Parlamentssitzung in Straßburg
Das erste Mal in zehn Monaten hat das Europaparlament seine Plenarsitzung wieder an seinem Sitz im französischen Straßburg begonnen. Parlamentspräsident David Sassoli sagte bei der symbolischen Eröffnung, er sei wirklich gerührt, wieder in der Stadt zu sein. Er wolle eine Botschaft der Freundschaft, Solidarität und Zusammenarbeit an die Elsass-Metropole senden. Nach wie vor tagt das Parlament hauptsächlich digital. Nur vereinzelte Abgeordnete waren in Straßburg anwesend. Nach der Eröffnung wurde die Sitzung wieder aus Brüssel heraus geleitet. Der Sitz des Europaparlaments in Straßburg ist in den EU-Verträgen festgelegt. Normalerweise ziehen die Abgeordneten allmonatlich von Brüssel in die ostfranzösische Stadt um. Wegen der Corona-Krise hatte das Parlament seit Februar in der belgischen Hauptstadt getagt.
18.35 Uhr: In Schweden Rekordhoch an Patienten mit Lungenkrankheit Covid-19
In Schweden ist die Zahl der an der Lungenkrankheit Covid-19 erkrankten Menschen auf ein Rekordhoch gestiegen. Der Sender SVT berichtet, 2.389 Menschen seien deswegen in stationärer Behandlung. Das seien 65 Patienten mehr als während der ersten Corona-Welle im März.
18.25 Uhr: Weihnachtsfeier mit 40 Personen in Seniorenzentrum
Ausgerechnet in einem Seniorenzentrum haben rund 40 Mitarbeiter Weihnachten gefeiert. Nach einem anonymen Hinweis rückten mehrere Streifenwagen aus und lösten die Betriebsversammlung in Erding auf, wie die Polizei am Montag mitteilte. Die Feier fand am Freitag im Innenbereich und im Innenhof der Einrichtung statt. Neben einem Ausschank für Getränke fanden die Beamten auch einen Foodtruck vor. Die Polizei nahm die Personalien auf und leitete sie an das zuständige Landratsamt weiter.18.20 Uhr: Spahn: Tun alles für Impfstart noch im Dezember
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hält einen Beginn von Impfungen gegen das Coronavirus noch im Dezember für denkbar. "Wir tun alles dafür", dass es noch im Dezember losgehen könne mit dem Impfen, sagte der CDU-Politiker am Montag im "Polittalk aus der Hauptstadt. Spahn machte erneut deutlich, dass es keine Notfallzulassung für Deutschland, sondern eine europäische bedingte Zulassung für den ersten Impfstoff geben solle. "Damit sind wir mit allen 27 Mitgliedstaaten angetreten, nicht zuletzt um Vertrauen zu erhalten. Ich bin mir sehr sicher, bei einer Notzulassung würde manche Debatte sicherlich darüber geführt: Ist da genug geprüft worden, wurde da tief genug hineingegangen in die Daten?" Am Montag hatte die Europäische Arzneimittel-Behörde EMA deutlich gemacht, dass das Zulassungsverfahren für einen Corona-Impfstoff kaum zu beschleunigen ist. Spätestens am 29. Dezember werde das Gutachten des Expertenausschusses vorliegen, erklärte die Direktorin der EMA, Emer Cooke, am Montag in Amsterdam. "Wir arbeiten rund um die Uhr für die Zulassung des ersten Covid-19-Impfstoffes". Die Fristen würden allerdings im Laufe des Prüfverfahrens "ständig neu bewertet". Spahn hatte zuvor eine Beschleunigung des Verfahrens gefordert. Der Impfstoff der Unternehmen Pfizer und Biontech ist bereits in Großbritannien, Kanada und den USA mit einer Notzulassung auf dem Markt.
18.15 Uhr: Corona-Impfzentrum im Berchtesgadener Land kommt nach Ainring-Mitterfelden
Das Corona-Impfzentrum des Landkreises Berchtesgadener Land wurde in der Gemeinde Ainring eingerichtet. Im Ortsteil Mitterfelden wurden in einem Büro- und Verwaltungsgebäude in der Industriestraße 9 größere Flächen angemietet. Ab wann mit den Covid19-Schutzimpfungen begonnen wird, will das Landratsamt in Kürze bekanntgegeben. Am Freitag gibt es zu dem Corona-Impfzentrum einen Pressetermin im Landratsamt..
18.05 Uhr: Höchste Corona-Warnstufe in London - neue Virus-Variante
Angesichts drastisch steigender Fallzahlen gilt in der britischen Hauptstadt und Teilen von Südost-Engalnd von Mittwoch an wieder die höchste Corona-Warnstufe. Restaurants und Pubs, Kinos und Theater müssen wieder schließen. Außerdem gelten strengere Kontaktbeschränkungen. Für die hohen Fallzahlen könne unter anderem eine neue Variante des Virus verantwortlich sein, die "in Verbindung mit der schnelleren Ausbreitung im Süden von England" in Verbindung stehen könne, sagte Gesundheitsminister Matt Hancock. Bislang seien 1.000 Fälle festgestellt worden. Man habe die Weltgesundheitsorganisation (WHO) informiert. Der Top-Notfall-Experte der WHO, Mike Ryan, betonte, die Behörden würden die neue Variante nun prüfen. Es gebe jedoch keine Hinweise darauf, dass sich der Stamm anders verhält als bestehende Virustypen. "Wir haben viele Varianten gesehen, dieses Virus entwickelt sich und verändert sich im Laufe der Zeit", so Ryan.
17.40 Uhr: Vor Lockdown: Spahn und Wieler geben Pressekonferenz
Einen Tag vor Inkrafttreten des bundesweiten Lockdowns wollen sich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und der Präsident des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, am Dienstag um 11.30 Uhr in Berlin zur "Corona-Lage vor Weihnachten" äußern. An der Pressekonferenz nehmen auch die Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, Alena Buyx, und die Virologin Sandra Ciesek teil.
17.30 Uhr: Deutsche sorgen sich um Zusammenhalt der Gesellschaft
Die Menschen in Deutschland sorgen sich um den gesellschaftlichen Zusammenhalt in der Corona-Krise. Laut einer Umfrage der Hans-Böckler-Stiftung befürchteten im November 90 Prozent der Befragten, die Gesellschaft drifte auseinander. Im Juni war der Anteil mit 84 Prozent bereits "enorm hoch", befand die wissenschaftliche Direktorin des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Stiftung, Bettina Kohlrausch.
17.25 Uhr: Europäische Arzneimittelbehörde EMA gerät unter Druck
Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) sieht sich unter wachsendem Druck von EU-Regierungen, eine Zulassung der Corona-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna zu beschleunigen. Der Druck sei seit der Notfallzulassungen in Großbritannien und den USA gewachsen, zitierte die Nachrichtenagentur Reuters Insider. Die EMA hatte angekündigt, dass sie bis zum 29. Dezember eine Entscheidung treffen werde. In Großbritannien und den USA wird der Impfstoff dagegen schon verabreicht. Das hat in der EU eine Debatte ausgelöst, warum ein in Deutschland entwickelter Impfstoff erst so spät eingesetzt wird. Auch Gesundheitsminister Jens Spahn hatte diese Debatte mit einem Tweet angeheizt, in dem er schrieb: "Alle nötigen Daten zu Biontech liegen vor. UK + US haben bereits Zulassungen erteilt." Eine Prüfung der Daten und die Zulassung durch die EMA sollten schnellstmöglich erfolgen. Sein Sprecher betonte nun jedoch, Spahn habe damit nicht sagen wollen, dass es auch für Deutschland eine nationale Notfallzulassung geben solle. Man erwarte eine Zulassung am 29. Dezember und erwarte, dass bis März elf Millionen Impfdosen zu Biontech für Deutschland zur Verfügung stünden - drei bis vier Millionen davon im Januar.
17.00 Uhr: Intensivstationen in Hessen zu 90 Prozent ausgelastet
Die Lage in den hessischen Krankenhäusern ist angespannt. Aktuell würden knapp 2400 Corona-Patienten behandelt, sagt der hessische Gesundheitsminister Kai Klose. "Es sind noch 55 Intensivbetten frei, die explizit auch für Covid-19 Patientinnen und Patienten vorbehalten werden." Die Auslastung der Intensivstationen liege bei um die 90 Prozent.
16.50 Uhr: Höchste Zahl an November-Toten in Schweden seit 1918
In Schweden sind im vergangenen Monat so viele Menschen gestorben wie in keinem November der vergangenen 100 Jahre. Während die Corona-Zahlen stark zugenommen haben, starben im November 2020 insgesamt 8.088 Menschen in dem EU-Land mit seinem Corona-Sonderweg. Dies entspreche einer Übersterblichkeit von zehn Prozent im Vergleich zu den entsprechenden Monaten 2015 bis 2019, teilte die schwedische Statistikbehörde (SCB) mit. "Das ist die höchste gemessene Anzahl an Todesfällen in einem November seit 1918. Das war das Jahr, in dem die Spanische Grippe ausgebrochen ist", erklärte der SCB-Bevölkerungsstatistiker Tomas Johansson. Damals seien im November 16.600 Menschen in Schweden gestorben. Der Höchststand seit 2000 stamme aus dem Jahr 2002, als 7.720 Todesfälle registriert worden seien.
16.40 Uhr: New York: Krankenschwester als Erste in den USA geimpft
Eine New Yorker Krankenschwester für Intensivmedizin hat am Montag am Long Island Jewish Medical Center im Stadtteil Queens als erste Person in den USA den Corona-Impfstoff des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer verabreicht bekommen. Die Impfung wurde live im US-Fernsehen übertragen. "Ich hoffe, das markiert den Anfang vom Ende dieser sehr schmerzhaften Zeit in unserer Geschichte", kommentierte die Intensivschwester ihre Impfung. "Ich will Vertrauen verbreiten, dass diese Impfung sicher ist." US-Präsident Donald Trump kommentierte die Impfung der Krankenschwester im Kurzbotschaftendienst Twitter.
15.45 Uhr: Münchens Corona-Inzidenz mit 220,9 fast unverändert
Die Corona-Inzidenz liegt in München auf fast unverändertem Niveau. Konkret meldet das Robert-Koch-Institut aktuell einen Wert von 220,9 (gestern: 216,4). Das ist die Zahl der Neuinfektionen binnen der vergangenen sieben Tage pro 100.000 Einwohner. Insgesamt wurden in München mittlerweile 36.121 Infektionen bestätigt, 423 Betroffene sind im Zusammenhang mit dem Sars-CoV-2-Virus gestorben.
15.30 Uhr: Uniklinikum Erlangen bereit für erste Impfstoff-Lieferungen
Das Universitätsklinikum Erlangen ist nach eigenen Angaben bereit für die Aufnahme und Aufbewahrung des Corona-Impfstoffs. Es fungiert künftig als eines von acht Verteilzentren für den Corona-Impfstoff in Bayern. Bis zu 260.000 Impfdosen können hier in zwei neuen Ultra-Tiefkühlschränken aufbewahrt werden. Der Impfstoff von Biontec und Pfizer muss bei minus 75 Grad gelagert werden.
Das stellt eine neue Herausforderung dar, sagt der Chefapotheker des Universitätsklinikums Erlangen, Prof. Frank Dörje zum Bayerischen Rundfunk. „Der Impfstoff wurde ja als sogenannter mRNA-Impfstoff entwickelt. Das ist ja ein völlig neues Konzept und da ist man natürlich sehr vorsichtig in Sachen Stabilität und Haltbarkeit“, so Dörje. Produziert wird der Impfstoff in Belgien.
LKW mit speziellen Kühlbehältern sollen die Impfdosen unter Polizeischutz in die acht Verteilzentren in Bayern bringen, unter anderem nach Erlangen. Angekommen im Universitätsklinikum wird der Impfstoff weiter streng bewacht. Die Zentrallager sollen "sicher und uneingeschränkt arbeiten können", hat Innenminister Joachim Herrmann bereits versprochen. Die Erlanger Mediziner rechnen mit einer ersten Impfstofflieferung noch in diesem Jahr.
14.45 Uhr: Corona-Ticker: 2.621 neue Fälle in Bayern
Seit gestern sind 2.621 neue Coronafälle in Bayern registriert worden, wie das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) mit Sitz in Erlangen heute Morgen mitteilte. Damit haben sich seit Beginn der Pandemie 259.760 Menschen im Freistaat mit Covid-19 infiziert. Insgesamt sind 4.892 Menschen in Verbindung mit dem Virus gestorben. Seit gestern sind 44 neue Todesfälle registriert worden. Die 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner liegt in ganz Bayern bei 203,59. Der Landkreis Regen liegt mit knapp 646 (645,91) noch immer am höchsten. Weitere Corona-Hotspots mit Inzidenzwerten über 300 sind: Stadt Hof (351,34), Stadt Landshut (328,29), Landkreis Passau (316,11), Stadt Nürnberg (314,45), Landkreis Freyung-Grafenau (304,99).
13.35 Uhr: Experten befürchten Lücken bei Versorgung von Krebspatienten
Angesichts der zunehmenden Belastung der Kliniken wegen Covid-19-Patienten warnen Experten davor, Krebskranke zu vernachlässigen. "Immer mehr onkologische Eingriffe werden verschoben, diagnostische Untersuchungen und Nachsorge teilweise stark zurückgefahren", kritisierte die Corona Task Force von Deutscher Krebshilfe, Deutschem Krebsforschungszentrum (DKFZ) und Deutscher Krebsgesellschaft (DKG). Zugleich appellierten die Fachleute an die Bevölkerung, unbedingt die Corona-Schutzmaßnahmen einzuhalten, damit die Zahl der Neuinfektionen sinkt. Ziel sei es, das Gesundheitssystem vor einem Kollaps zu bewahren.
DKFZ-Chef Michael Baumann sagte in Heidelberg, bei einer weiteren Verschärfung der Lage könne eine Versorgung aller Schwerkranken nicht mehr gewährleistet werden: "Dazu zählen insbesondere die 1.400 Patienten, die Tag für Tag neu an Krebs erkranken." Nach Ansicht von DKG-Chef Gerd Nettekoven ist die Situation an den Kliniken wesentlich angespannter als während der ersten Phase der Pandemie.
13.28 Uhr: GEW-Forderung - Wegen Corona keine Schulnoten
In diesem Schuljahr sollte es nach Einschätzung der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) keine Noten und Prüfungen geben. Denn seit Beginn des Schuljahres müssten die Schülerinnen und Schüler im Unterricht Masken tragen, was ein normales Miteinander verhindere und die Konzentrationsfähigkeit einschränke, begründete die GEW in einer Pressemitteilung ihre Forderung. Dadurch sei ein verlässlicher Unterricht kaum möglich.
Außerdem sei keine Chancengleichheit gegeben, wenn Schüler mehrere Wochen in Quarantäne waren. Auf Leistungserhebungen sollte deshalb vollständig verzichtet werden, sagte Christiane Wagner, Sprecherin der GEW-Fachgruppe Grund- und Mittelschulen in München. In diesen unplanbaren Zeiten müsse die Schule einen Raum bieten, in dem die Kinder und Jugendlichen nicht weiter verunsichert werden.
13.24 Uhr: Bayerisches Kabinett beschließt Lockdown ab Mittwoch
Das bayerische Kabinett hat den Lockdown ab Mittwoch mit Geschäfts-, Schul- und Kitaschließungen formal beschlossen. "Wir fahren runter", sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nach der Kabinettssitzung in München. Das Enddatum ließ er ausdrücklich offen, zunächst gelte alles bis 10. Januar. Söder sagte aber: "Ob der 10. Januar das Enddatum ist, kann keiner versprechen, das wird sehr von uns allen abhängen." Er glaube persönlich aber nicht, "dass am 10. Januar alles vorbei ist".
Zudem beschloss das Kabinett landesweit verschärfte Ausgangsbeschränkungen in der Nacht. Zwischen 21.00 und 05.00 Uhr darf die Wohnung dann nur noch aus ganz wenigen triftigen Gründen verlassen werden. Auch dies soll nach Worten Söders zunächst bis 10. Januar gelten.
13.10 Uhr: Regierung prüft laut Bericht Corona-Impfpflicht für Bundeswehr
Das Bundesverteidigungsministerium prüft nach Informationen des "Spiegel" eine verpflichtende Corona-Impfung für alle rund 180.000 Bundeswehr-Soldatinnen und -Soldaten. Bereits vor etwa drei Wochen habe der zuständige Generalarzt eine entsprechende Empfehlung abgegeben, berichtete das Magazin. Begründet worden sei dies unter anderem mit dem engen Zusammenleben der Soldaten in Kasernen und bei Übungen.
Bundeswehr-Soldaten sind auch bisher schon zu einem sogenannten Basis-Impfschutz verpflichtet. In diese Vorgabe soll laut "Spiegel" gemäß der truppenärztlichen Empfehlung auch die Impfung gegen das Coronavirus aufgenommen werden. Stimmt das Verteidigungsministerium dem zu, wäre die Impfung für alle Soldaten eine "duldungspflichtige Maßnahme".
Eine allgemeine Impfpflicht gegen das Coronavirus lehnt die Bundesregierung ab. Das Verteidigungsministerium bestätigte jedoch laut "Spiegel", das eine solche Verpflichtung für die Soldaten erwogen werde.
12.45 Uhr: Bayerischer Verwaltungsgerichtshof lehnt Eilantrag gegen Ausgangsbeschränkungen in Hotspots ab
Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof (BayVGH) hat einen Eilantrag gegen nächtliche Ausgangsbeschränkungen in Corona-Hotspots abgelehnt. Der zuständige 20. Senat erklärte, es handele sich um eine vom Bundesinfektionsschutzgesetz ausdrücklich vorgesehene Ausgangsbeschränkung. Sie sei zur Eindämmung der Pandemie erforderlich, weil andere Strategien wie zum Beispiel ein "Lockdown light“ die Zahl der Neuinfektionen nicht reduziert hätten, teilte der BayVGH in München mit.
Auch ein Verstoß gegen den Verhältnismäßigkeitsgrundsatz liege angesichts des hohen Infektionszahlen nicht vor. Der Eingriff sei gerechtfertigt, um Gefahren für Leib und Leben abzuwenden. Zudem handele es sich bei der Ausgangsbeschränkung auch nicht um eine Freiheitsentziehung, sodass eine richterliche Anordnung nicht erforderlich sei.
Derzeit dürfen Bürger in Städten oder Landkreisen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von über 200 ihre Wohnung zwischen 21.00 Uhr und 5.00 Uhr nur aus triftigen Gründen verlassen. Geklagt hatte ein Münchner, der sich in seinen Grundrechten verletzt fühlte. Die Regelung schränke nächtliches Joggen und die Anfahrt zu seiner Nebenwohnung ein, klagte der Mann. Der Beschluss des Senats kann nicht angefochten werden.
12.41 Uhr: Auch Niederländer müssen sich auf Lockdown vor Weihnachten einstellen
Auch die Menschen in den Niederlanden müssen sich auf einen harten Corona-Lockdown vor Weihnachten einstellen. Ministerpräsident Mark Rutte kündigte für 19 Uhr eine Fernsehansprache an. Erwartet wird Medienberichten zufolge eine Schließung der meisten Geschäfte und aller Theater, Museen und Freizeitparks.
Wie in Deutschland waren auch in den Niederlanden die Infektionszahlen zuletzt stark angestiegen. Am Sonntag wurden fast 10.000 Neuansteckungen verzeichnet. Die Zahl der Todesfälle liegt mittlerweile bei mehr als 10.000.
Ruttes Kabinett war bereits am Sonntag zu einer Krisensitzung zusammengekommen. Für Montag war ein weiteres Treffen mit den Fraktionsvorsitzenden aller im Parlament vertretenen Parteien geplant.
12.37 Uhr: Handel - Politik soll das Abholen von Waren in Läden erlauben
Der Handelsverband Deutschland (HDE) dringt darauf, den Einzelhändlern im Lockdown weiterhin die Übergabe von im Internet bestellter Ware (Click and Collect) in den Läden zu erlauben. "Wir fordern, dass das Click and Collect möglich bleiben muss", sagte HDE-Sprecher Stefan Hertel der Deutschen Presse-Agentur. Das Thema sei bei den Beratungen von Bund und Ländern am Sonntag noch nicht geregelt worden und müsse jetzt von den Ländern in ihren Verordnungen geklärt werden.
Auch der E-Commerce-Verband bevh hatte zuvor erklärt, ein solcher Schritt könnte das Überleben des stationären Handels sichern und die allgemeine Versorgung der Bevölkerung sicherstellen.
Unterstützung bekamen die Verbände am Montag von den Elektronikketten Media Markt und Saturn und dem Möbelhändler Ikea. Ein Sprecher der Elektronikketten betonte, schon in der ersten Corona-Welle habe sich gezeigt, dass es möglich sei, beim Abholen von vorab bestellter Ware den Gesundheitsschutz für Kunden und Mitarbeiter durch speziell eingerichtete Abholstationen zu gewährleisten.
12.25 Uhr: Vorschlag - EU soll bis zu 65 Mio Impfdosen an ärmere Staaten spenden
Frankreich schlägt offenbar vor, dass die EU bis zu 65 Millionen Impfdosen an ärmere Länder spendet. Das wären fünf Prozent der insgesamt 1,3 Milliarden Impfdosen, die sich die EU vorab bei Herstellern wie Pfizer/BioNTech, Moderna, Johnson & Johnson, AstraZeneca/Oxford, Sanofi/GSK und CureVac gesichert hat. Das geht aus einem französischen Dokument hervor, das die Nachrichtenagentur Reuters einsehen konnte. Damit das Vorhaben umgesetzt werden kann, muss es allerdings von allen 27-EU-Mitgliedstaaten grünes Licht bekommen.
12.17 Uhr : Scholz - "Das Coronavirus ist eine Naturkatastrophe"
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat die hohen Beträge verteidigt, die der Bund für die Wirtschaft in der Pandemie zur Verfügung stellt. Das Coronavirus sei "eine Naturkatastrophe, vergleichbar mit einem Erdbeben oder einem Vulkanausbruch", sagte Scholz der "Passauer Neuen Presse". In solchen Fällen dürfe es kein Zaudern geben. Im Haushaltsansatz 2021 sei bereits berücksichtigt, dass "wir immense Hilfe leisten müssen".
39 Milliarden Euro stünden für Wirtschafts- und Überbrückungshilfen im kommenden Jahr zur Verfügung. Überdies gebe es einen "zusätzlichen Spielraum von 35 Milliarden Euro". Der Bundestag habe also mit dem kürzlich beschlossenen Haushalt für das kommende Jahr "Vorsorge getroffen", sagte Scholz der Zeitung. Zugleich betonte der Vizekanzler, dass sich der Bund die Zahlungen leisten könne: "Wir sind auf eine lange Auseinandersetzung mit dem Virus vorbereitet."
12.12 Uhr: Kaserne in Norddeutschland soll zentrales Impfstofflager werden
Eine Kaserne im niedersächsischen Quakenbrück wird in der Corona-Krise als zentrales Impfstofflager in Deutschland vorbereitet. Die Impfdosen sollten Planungen zufolge im dortigen Versorgungs- und Instandsetzungszentrum für Sanitätsmaterial gesichert und von dort verteilt werden, erklärten Militärkreise, nachdem "Spiegel" und "NDR" berichtet hatten.
Aus dem Verteidigungsministerium wurde dies auf Anfrage nicht bestätigt. Die seit einigen Wochen intern bekannten Planungen waren unter Verschluss gehalten worden, weil Störaktionen - beispielsweise von Impfgegnern - verhindert werden sollen.
Das Versorgungszentrum in Quakenbrück ist eine der Marine zugeordnete Bundeswehrapotheke mit größeren logistischen Fähigkeiten. So werden von dort laufende Bundeswehreinsätze wie in Mali mit Gerät und Medikamenten versorgt. Auch Schiffe und Boote der Marine werden mit Sanitätsmaterial beliefert.
12.07 Uhr: Bundesbank sieht Konjunkturdämpfer und warnt vor "Zombieunternehmen"
Die Bundesbank rechnet wegen der Verschärfung der Corona-Einschränkungen mit einem weiteren Dämpfer für die deutsche Wirtschaft im Schlussquartal 2020. Die seit Anfang November geltenden Eindämmungsmaßnahmen "unterbrechen die wirtschaftliche Erholung und führen voraussichtlich zu einem Rückschlag", schreibt die Notenbank in ihrem Monatsbericht Dezember: "Das Bruttoinlandsprodukt dürfte im letzten Jahresviertel aber nur relativ leicht und keinesfalls in ähnlicher Größenordnung wie im Frühjahr sinken."
Im zweiten Quartal war die deutsche Wirtschaftsleistung infolge des coronabedingten Shutdowns zum Vorquartal um 9,8 Prozent eingebrochen. Nicht berücksichtigt in den jüngsten Bundesbank-Einschätzungen sind die erst am Sonntag von Bund und Ländern beschlossenen Maßnahmen
Es sei "davon auszugehen, dass sich die Zahl der insolventen Unternehmen in den kommenden Quartalen deutlich erhöhen wird", warnt die Bundesbank. Zugleich steige auch die Gefahr, dass Firmen am Leben gehalten werden, die eigentlich nicht überlebensfähig seien: "Zombieunternehmen". Es müsse vermieden werden, "dass sich unrentable Geschäftsmodelle im Markt halten und dass Ressourcen gesamtwirtschaftlich ineffizient eingesetzt werden".
11.51 Uhr: CDU-Präsidium offenbar für digitalen Parteitag Mitte Januar
Das CDU-Präsidium hat sich nach Teilnehmerangaben mit "großer Mehrheit" dafür ausgesprochen, den Bundesparteitag mit der Wahl eines neuen Parteivorsitzenden Mitte Januar und digital abzuhalten. Am Ende soll es demnach eine ergänzende Briefwahl geben, weil das Parteienrecht nach Einschätzung der CDU nicht erlaubt, die Wahl eines Vorsitzenden vollkommen digital vorzunehmen.
In der Sitzung gab es laut Teilnehmern auch Vorschläge, den Parteitag erneut zu verschieben, weil er nicht in die Corona-Lage passe. Derzeit tagt der CDU-Bundesvorstand, der eine Entscheidung treffen muss. Offizielle Kandidaten sind derzeit der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet, der Wirtschaftspolitiker Friedrich Merz und der Außenpolitiker Norbert Röttgen.
11.30 Uhr: Experten warnen vor Corona-Risiko für Raucher
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) sieht in der Gefahr von Corona-Infektionen einen zusätzlichen Grund dafür, mit dem Rauchen aufzuhören. Raucher mit geschädigtem Bronchialsystem hätten "nach aktueller Datenlage ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf", erklärte BZgA-Chefin Heidrun Thaiss in Bonn. Studien legten auch nahe, dass Raucher anfälliger für Ansteckungen seien. Dabei spielten rauchertypische Gewohnheiten eine Rolle.
So würden beim Rauchen regelmäßig die Finger nahe an das Gesicht gebracht, erläuterte Thaiss. Sie wies zugleich darauf hin, dass es zu den Zusammenhängen von Rauchen und Corona bislang nur wenige aussagekräftige wissenschaftliche Studien gebe. Bekannt sei aber auch generell, dass Rauchen das Immunsystem schwäche und anfälliger für Atemwegserkrankungen mache. Prinzipiell sei es "zu jedem Zeitpunkt empfehlenswert, mit dem Rauchen aufzuhören", betonte sie.
11.21 Uhr: Empfänglichkeit für Verschwörungstheorien stark zurückgegangen
Zeitgleich mit dem erneuten Anstieg des Infektionsgeschehens und den neuen Corona-Einschränkungen ist in Deutschland die Empfänglichkeit für Verschwörungstheorien um fast ein Drittel zurückgegangen. Das ergab eine repräsentative Umfrage der Hans-Böckler-Stiftung unter mehr als 6.100 Berufstätigen und Arbeitssuchenden, wie die Stiftung erklärte. Gleichzeitig sank aber auch die Zufriedenheit mit dem Krisenmanagement der Bundesregierung. Auch die soziale Spaltung im Land nahm demnach weiter zu.
Im Vergleich zum Sommer sei der Anteil derer, die sich vorstellen können, dass "die Pandemie von Eliten benutzt wird, um die Interessen von Reichen und Mächtigen umzusetzen", auf 28 Prozent und somit um rund ein Drittel gesunken. 95 Prozent der Befragten gaben demnach an, sich an Hygieneregeln zu halten und 86 Prozent der Befragten ärgerten sich über Mitmenschen, die solche Vorschriften ignorierten.
Auch die Sorge um die eigene Gesundheit nahm laut der Umfrage weiter zu. 70 Prozent der Befragten gaben an, sich derzeit Sorgen um ihre Gesundheit zu machen, eine Zunahme von zwölf Prozent. Auch der Anteil derjenigen, die sich Sorgen um den sozialen Zusammenhalt machen, sei gestiegen.
11.14 Uhr: Ansturm auf Friseursalons vor dem Lockdown
Kurz vor dem ab Mittwoch geltenden Lockdown verzeichnen Friseure nach Verbandsangaben noch einmal einen "riesigen Kundenansturm". Viele verlängerten an den letzten beiden Tagen ihre Öffnungszeiten, um möglichst viele Kunden zu bedienen, sagte Jörg Müller, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Friseurhandwerks, am Montag. "Das ist natürlich nicht im Sinne des Erfinders, aber die Friseure sind absolut verzweifelt."
Normalerweise sei der Dezember für Salons der umsatzstärkste Monat des Jahres, da sich kurz vor den Feiertagen noch mal viele Menschen die Haare schneiden ließen. "Dieser zweite Lockdown bedroht die Existenzen unseres kleinteiligen Handwerks", sagte Müller.
10.31 Uhr: Niederlande stehen vor strengem Lockdown
Nach Deutschland steuern nun auch die Niederlande auf einen strengen Lockdown zu. Angesichts dramatisch steigender Infektionszahlen ist die Regierung in Den Haag zu einer Krisensitzung zusammengekommen. Ministerpräsident Mark Rutte sollte sich am Abend in einer TV-Ansprache an die Bevölkerung wenden. Erwartet wird unter anderem eine Schließung aller Geschäfte, die keine Waren für den täglichen Bedarf verkaufen. Die Niederlande und Deutschland teilen sich in NRW und Niedersachsen fast 580 Kilometer gemeinsame Grenze.
Bisher mussten die Geschäfte im Nachbarstaat noch nie schließen. Die Behörden fürchten, dass viele Deutsche nach dem Lockdown im eigenen Land zu Weihnachtseinkäufen über die Grenze fahren werden.
"Die Lage ist sehr ernst", sagte Gesundheitsminister Hugo de Jonge vor Beginn der Krisensitzung. Krankenhäuser könnten dem Druck kaum noch standhalten. Zuletzt waren rund 10.000 Neuinfektionen in 24 Stunden gemeldet worden. In den Niederlanden leben rund 17,5 Millionen Menschen. Seit etwa Mitte Oktober gilt in den Niederlanden ein Teil-Lockdown. Privatkontakte sind eingeschränkt und Gaststätten geschlossen.
10.49 Uhr: Singapur genehmigt Covid-19-Impfstoff von BioNTech
Singapur hat den Covid-19-Impfstoff von BioNTech und Pfizer zugelassen. Bis Ende Dezember werde mit der Lieferung von ersten Impfdosen gerechnet, sagt Regierungschef Lee Hsien Loong. Der südostasiatische Stadtstaat rechne bis zum dritten Quartal 2021 mit genügend Impfdosen für alle seiner 5,7 Millionen Einwohner. Lee sagte, er und andere Regierungsvertreter würden zu den ersten gehören, die geimpft würden nach Mitarbeitern des Gesundheitswesens, älteren Menschen und besonders schutzbedürftigen Personen. Der Impfstoff wurde unter anderem bereits in Großbritannien, den USA, Kanada, Mexiko und Bahrain zugelassen.
10.43 Uhr: Griechenland lockert Corona-Maßnahmen
Das Urlaubsland Griechenland lockert die seit fast sechs Wochen geltenden Lockdown-Maßnahmen. Buchhandlungen und Friseure konnten am Montagmorgen unter strengen Auflagen öffnen. Für andere kleine Geschäfte gilt bereits seit dem Wochenende das Prinzip "Click Away": Wer im Schaufenster oder im Internet ein Produkt entdeckt, das er möchte, muss das Geschäft kontaktieren und kann seinen Einkauf dann zu einer vorgegebenen Zeit abholen. Bezahlt wird per Kartenlesegerät.
Vorsicht dagegen für Reisende nach Griechenland: Wer fortan in das Urlaubsland einreist, muss einen Corona-Schnelltest machen und danach für drei Tage in Quarantäne gehen. Die Kosten dieses Tests übernimmt der griechische Staat. Die Pflicht, zudem einen PCR-Coronatest mit negativem Ergebnis vorzuweisen, der nicht länger als 72 Stunden alt ist, bleibt bestehen.
10.36 Uhr: Fast 300.000 Corona-Tote in den USA
Kurz vor Beginn der Impfungen nähert sich die Zahl der Corona-Toten in den USA der Marke von 300.000. Bis einschließlich Sonntag starben 299.177 Menschen in Verbindung mit dem Virus Sars-CoV-2, wie aus den Zahlen der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore hervorgeht.
Die Zahl der täglichen Neuinfektionen erreichte demnach am Sonntag binnen 24 Stunden 190.920 nach 219.510 am Samstag. Für Sonntag meldete die JHU zudem 1.389 Tote im Zusammenhang mit Corona, am Samstag waren 2.352 Todesfälle verzeichnet worden.
In den USA soll heute die Impfung mit dem Corona-Impfstoff des Mainzer Pharma-Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer beginnen. Die US-Arzneimittelbehörde hatte Ende vergangener Woche die Notfallzulassung für das Mittel erteilt. Als erstes sollen Mitarbeiter von Gesundheitseinrichtungen sowie Bewohner von Alten- und Pflegeheimen geimpft werden.
10.33 Uhr: Gesundheitssoziologin: Auch Psyche im Blick behalten
Die Gesundheitssoziologin an der Universität Augsburg, Ann Kristin Augst, bedauert, dass beim Thema Corona nahezu ausschließlich die körperliche Gesundheit im Fokus stehe. Die psychische Gesundheit finde in der Öffentlichkeit dagegen kaum Beachtung. Im Gespräch mit dem BR erinnerte sie daran, dass bereits während des ersten Lockdowns im Frühjahr die Anzahl der Suizide massiv in die Höhe geschnellt sei, ebenso wie die Zahl der Menschen, die sich wegen häuslicher Gewalt an ein Hilfstelefon gewandt hatten.
Sie fände es wichtig, zum Beispiel beim Thema Schulschließungen und Homeschooling auch Kinder- und Jugendpsychologen zu Wort kommen zu lassen. Für Freundschaften unter Kindern und Jugendlichen sei es viel wichtiger, gemeinsam den Alltag zu erleben, als für Erwachsene, die daran gewohnt seien, den Alltag nicht zu teilen.
10.26 Uhr: Italien erwägt Maßnahmen wie in Deutschland
Italien erwägt zu den Feiertagen einen ähnlichen Lockdown wie in Deutschland. Die Regierung in Rom könnte das ganze Land vom 24. Dezember bis mindestens 2. Januar zu einer sogenannten "roten Zone" erklären, melden italienische Medien. Damit würden Ausgangsbeschränkungen und Schließungen von Geschäften und Gaststätten ausgeweitet. Eine Entscheidung werde nach Gesprächen von Ministerpräsident Giuseppe Conte mit seinem Kabinett und wissenschaftlichen Beratern am Montag erwartet. Am Sonntag waren viele Italiener zum Einkaufen in die Innenstädte geströmt, nachdem einige Beschränkungen gelockert worden waren. Seit Samstag ist Italien das Land mit den meisten Corona-Toten in Europa. Zuvor war dies Großbritannien.
10.14 Uhr: Bundespräsident - Die Lage ist "bitterernst"
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den verschärften Lockdown verteidigt. "Die Lage ist bitterernst", sagt der Bundespräsident in einer Erklärung zu den neuen Beschränkungen. "Von Mittwoch an wird deshalb unser öffentliches und unser privates Leben so stark eingeschränkt wie noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik." Aber einscheidende Maßnahmen seien wegen der hohen Corona-Infektionszahlen nötig.
10.09 Uhr: Kanzleramtsminister: Weihnachten möglichst mit Online-Gottesdiensten
Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) hat an die Religionsgemeinschaften appelliert, Weihnachten bei Möglichkeit mit Online-Gottesdiensten zu feiern. Angesichts der Corona-Pandemie müsse man "leider eben auch auf Möglichkeiten zur Kontaktreduzierung bei Gottesdiensten zurückgreifen", sagte Braun im rbb Inforadio. Er verwies dazu auf Beratungen im Innenministerium mit Vertretern der Religionsgemeinschaften. Allerdings sei die Religionsfreiheit ein sehr tiefgreifend geschütztes Grundrecht und Weihnachten im christlichen Sinne nicht irgendein Fest.
10.04 Uhr: Diakonie fordert Schutzkonzepte für besonders Bedürftige
Der evangelische Sozialverband Diakonie hat mit Blick auf den bevorstehenden harten Lockdown zusätzliche Schutzkonzepte für besonders bedürftige Menschen gefordert. "Rigide Kontaktbeschränkungen, Ausgangssperren und andere Einschränkungen im öffentlichen Raum treffen Menschen besonders hart, die keine Wohnung haben oder in sehr beengten, stressanfälligen Verhältnissen leben", erklärte die Diakonie.
Dies gelte erst recht für Menschen, die zu Hause von Gewalt bedroht seien. "Menschen ohne Obdach, psychisch kranke Menschen oder Familien mit Jugendlichen, die in sehr beengten Verhältnissen leben, sind auf öffentliche Räume und Alternativen angewiesen", betonte die Diakonie-Sozialexpertin Maria Loheide.
Der Verband plädierte für flexible Lösungen. So könnten Kirchen oder Gemeindehäuser unter strengen Hygiene-Auflagen für besonders bedürftige Menschen geöffnet werden. Die derzeit leeren Hotels und Jugendherbergen könnten Zimmer zur Verfügung stellen oder in den geschlossenen Schwimmbädern Duschen für Obdachlose geöffnet werden. Auch müsse berücksichtigt werden, dass Obdachlose Ausgangssperren teilweise nicht einhalten könnten.
09.29 Uhr: Ministerpräsidenten für Verzicht auf Weihnachtsgottesdienst
Vor dem Hintergrund der hohen Corona-Infektionszahlen raten die Ministerpräsidenten von Sachsen und Sachsen-Anhalt, Michael Kretschmer und Reiner Haseloff (beide CDU), von einem Kirchenbesuch zu Weihnachten ab. Jeder müsse Kontakte reduzieren, sagte Kretschmer am Montag dem Nachrichtenradio MDR Aktuell.
"Das ist für viele Menschen bitter. Aber wir tun es für unsere nächsten Angehörigen, die wollen wir schützen», fügte er hinzu. Kretschmer betonte erneut, dass er den Weihnachtsgottesdienst in diesem Jahr erstmals nicht besuchen werde. Er wolle "seinen Beitrag leisten, Kontakte zu vermeiden". Auch Jesus und Maria seien in der Heiligen Nacht alleine gewesen. "Wenn man ein frommer Christ sein möchte, und das Thema für einen selbst sehr wichtig ist, dann muss man dazu nicht in die Kirche gehen", sagte der CDU-Politiker.
Auch Sachsen-Anhalts Regierungschef Haseloff verzichtet in diesem Jahr darauf, zu Weihnachten einen Gottesdienst zu besuchen. Seine Frau und er hätten sich entschieden, "die Mitternachtsmesse vom Papst im Fernsehen anzusehen und dann irgendwann in der Weihnachtszeit - an einem Werktag, wenn nicht so viele Besucher da sind - einen Gottesdienst zu besuchen", sagte er dem Sender.
Sachsens evangelischer Landesbischof Tobias Bilz wirbt weiter dafür, die Kirchen zu Weihnachten offen zu halten. Bilz sagte MDR Aktuell, er stimme zu, dass auch die Kirchen ihrer Verantwortung gerecht werden müssten. "Ich frage mich trotzdem, ob das ein gutes Signal ist, zu sagen, wir schließen unsere Kirchen zu Weihnachten oder es findet überhaupt nichts statt", sagte der Theologe. Es bleibe die Aufgabe der Kirche, für die Menschen da zu sein.
09.14 Uhr: Bundestagswoche könnte verkürzt werden
Die letzte Sitzungswoche des Bundestags in diesem Jahr könnte wegen des Lockdowns verkürzt werden. "Wir sollten die für das Plenum des Bundestages notwendigen Entscheidungen und Debatten auf die Plenartage Mittwoch und Donnerstag beschränken", sagte die parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen-Fraktion, Britta Haßelmann, den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland.
Sie gehe davon aus, dass die parlamentarischen Geschäftsführer und Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) an diesem Montag "den Ablauf der letzten Sitzungswoche im Jahr 2020 noch einmal besprechen", fügte Haßelmann hinzu. Die Geschäftsordnung des Bundestags und weitere Vereinbarungen böten genug Möglichkeiten, die Arbeitsfähigkeit des Parlaments in reduzierter Form sicher zu stellen.
Für die letzten Bundestagssitzungen des Jahres in dieser Woche sind noch Abstimmungen über einige große Gesetzesvorhaben vorgesehen, etwa zu den Arbeitsbedingungen in der Fleischbranche. Auch das Jahressteuergesetz muss noch verabschiedet werden.
09.05 Uhr: Corona-Krise trifft bayerisches Gastgewerbe hart
Die Corona-Krise trifft das bayerische Gastgewerbe hart. Der Umsatz sank im Oktober 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitrum um etwa ein Drittel, teilt das Bayerische Landesamt für Statistik nach den vorläufigen Ergebnissen der Monatsstatistik mit.
Auch im Vergleich zum September dieses Jahres ist der Umsatz im Oktober noch einmal gesunken. Hier beträgt der Rückgang 16,2 Prozent. Auf das bisherige Jahr 2020 gesehen, beträgt das Umsatzminus im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 31,1 Prozent (preisbereinigt 33,8 Prozent).
09.02 Uhr: Söder: Ausgangssperre gilt in Bayern auch an Weihnachten
Nach dem Beschluss von Bund und Ländern zu verschärften Corona-Maßnahmen hat Bayerns Ministerpräsident Söder erklärt, dass im Freistaat die Ausgangssperre auch über Weihnachten gilt. Das sagte er im Interview mit der radioWelt am Morgen im Bayerischen Rundfunk: "Corona macht leider an Weihnachten nicht halt oder Pause, deswegen gelten die Regeln auch für die Feiertage und - jawohl - da gilt dann auch die Ausgangssperre."
Weiter sagte er, es sei natürlich möglich, dass "die Familie übernachten könnte, wenn die Räumlichkeiten da sind". Gleichzeitig betont der Ministerpräsident, dass die Maßnahmen über die Feiertage auch gelockert wurden: "Wir haben ja mehr Möglichkeiten gemacht, dass man sich sehen kann am ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag und an Heiligabend. Aber wir müssen die Regeln jetzt alle zusammen einhalten." Die Einhaltung der Regeln werde von der Polizei kontrolliert, so Söder weiter.
08.39 Uhr: Saarlands Ministerpräsident: Private Kontakte länger beschränken
Der saarländische Regierungschef Tobias Hans hält Kontaktbeschränkungen im privaten Raum für längere Zeit für notwendig. "Sehr viele Infektionen kommen aus diesem unmittelbaren Privatumfeld", sagt der CDU-Politiker im gemeinsamen Morgenmagazin von ARD und ZDF. "Deshalb müssen wir uns auch im nächsten Jahr noch weiterhin beschränken." Ein weitgehend "normales Verhalten", wie man es zuvor gewohnt war, werde wohl erst wieder im Zuge von Impfkampagnen und niedrigen Inzidenzen möglich.
08.34 Uhr: Impfstoff-Hersteller Curevac macht weiteren Schritt zur Zulassung
Das deutsche Biotech-Unternehmen Curevac ist auf dem Weg zur Zulassung seines Corona-Impfstoffes einen Schritt weiter. Nach Angaben des Unternehmens hat die zulassungsrelevante klinische Phase-III-Studie mit voraussichtlich mehr als 35.000 Teilnehmern begonnen. Mit ersten Ergebnissen rechnet Curevac nach Angaben eines Sprechers Ende des ersten Quartals 2021.
In Phase I war der Impfstoff 250 gesunden Probanden im Alter von 18 bis 60 Jahren verabreicht worden, um seine Verträglichkeit und Immunogenität zu überprüfen. In der zweiten Phase werden seit Spätsommer 690 Probanden in klinischen Zentren in Peru und Panama geimpft. Ziel der dritten Phase ist es, Wirksamkeit und Sicherheit des neuen sogenannten mRNA-Impfstoffs gegen das Virus zu beweisen.
08.24 Uhr: Kanzleramtschef stimmt auf "schwierige Tage" ein
Kanzleramtschef Helge Braun macht wenig Hoffnung auf weitreichende Lockerungen der Corona-Maßnahmen zu Beginn des neuen Jahres. Er habe zwar die "große Hoffnung", dass die Zahlen sinken würden, aber: "Eine umfassende Lockerung halte ich für sehr, sehr unwahrscheinlich. Januar und Februar sind immer, was Atemwegsinfektionen angeht, besonders schwierige Monate", sagt er dem Sender RTL. Solange man sich in der "Winterphase" befinde und nicht genügend Impfstoffe für alle verfügbar seien, "werden wir noch schwierige Tage erleben".
07.52 Uhr: Virologe: Auf Feiern und Familienbesuche weitgehend verzichten
Der Düsseldorfer Virologe Jörg Timm hat dazu aufgerufen, über die Weihnachtstage auf private Feiern und Familienbesuche weitgehend zu verzichten. "Bei den aktuellen Infektionszahlen ist sonst mit einer drastischen Zunahme der Covid-19-Fälle im neuen Jahr zu rechnen, die uns vor enorme Probleme stellen wird", sagte der Leiter des Instituts für Virologie an der Universitätsklinik Düsseldorf der "Rheinischen Post" (Montag). Timm bezeichnete die Beschlüsse von Bund und Ländern zur Verschärfung der Corona-Schutzmaßnahmen als notwendig. "Die Belastung auf den Intensivstationen hat in den letzten Wochen kontinuierlich zugenommen, so dass dringend weitere Maßnahmen erforderlich waren", sagte der Wissenschaftler.
- Mehr zu "Bund und Länder: Die neuen Corona-Beschlüsse im Überblick"
07.49 Uhr: Altmaier: Rezession kann verhindert werden
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier zeigt sich optimistisch, dass die Wirtschaft glimpflich durch die zweite Corona-Welle kommt. "Ich habe die Hoffnung, dass es uns in dieser zweiten Welle gelingt, einen kompletten wirtschaftlichen Stillstand zu verhindern", sagt Altmaier im Deutschlandfunk. "Es ist möglich, wenn wir klug vorgehen, auch jetzt noch einmal die wirtschaftliche Substanz des Landes zu bewahren." Dafür notwendig seien Hilfsmaßnahmen beispielsweise für den Einzelhandel. Aber nicht nur: "Dazu gehört, dass der Lockdown nicht immer wieder unendlich weit verlängert werden muss, weil wir nicht mutig genug sind, dann können wir auch eine erneute Rezession verhindern", so der Minister. Letztlich hänge dies aber vom "weiteren Verlauf der Dinge ganz entscheiden ab."
- Harter Lockdown: Die Hilfen für die Wirtschaft
07.34 Uhr: SZ: Einkommenseinbußen bei 40 Prozent der Bürger
Die Corona-Krise führt laut einem Zeitungsbericht für immer mehr Bundesbürger zu Einkommenseinbußen. Im November hätten bereits 40 Prozent der Arbeitnehmer einen Rückgang ihres Einkommens gemeldet, zitiert die "Süddeutsche Zeitung" ("SZ") in ihrer Montagsausgabe aus einer Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI). Der Anteil jener, die infolge der Corona-Krise Einkommen verloren oder noch verlieren, nahm demnach seit Juni um acht Prozentpunkte zu.
Für die Studie befragte das WSI zum dritten Mal seit Ausbruch der Pandemie mehr als 6.000 Arbeitnehmer. Die Untersuchung ergab laut "SZ", dass Menschen mit ohnehin schon wenig Geld besonders stark unter den finanziellen Folgen der Corona-Krise leiden. Von Einkommenseinbußen ist demnach jeder zweite betroffen, der normalerweise bis zu 1.500 Euro Nettoeinkommen im Monat hat - aber nur jeder dritte mit 2.000 Euro und mehr. "Die Pandemie verstärkt soziale Schlagseiten", betonte WSI-Direktorin Bettina Kohlrausch.
07.22 Uhr: Städtetag: Harter Lockdown belastet Innenstädte erheblich
Der harte Corona-Lockdown in Deutschland ab Mittwoch führt aus Sicht des Deutschen Städtetags zu erheblichen Belastungen für die Innenstädte. Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Probleme beim Einzelhandel in den Innenstädten seien älter als das Virus, sie hätten sich in diesem Jahr aber nochmal verschärft. "Deshalb stellt sich umso dringender die Frage, wie die Innenstädte attraktiver gestaltet werden können. Diese Debatte müssen wir im neuen Jahr zwischen allen Akteuren fortsetzen. Vorrang hat jetzt die finanzielle Hilfe für die Betroffenen, die Bund und Länder zugesagt haben. Sie muss schnell kommen."
- Mehr zu "Corona-Lockdown: Was sich in Bayern jetzt ändert"
07.05 Uhr: Hohe Zahl schwerer Corona-Erkrankungen in Gesundheitsberufen
Die Gefahr einer schweren Covid-19-Erkrankung ist für Angehörige des Gesundheitswesens einer britischen Studie zufolge wesentlich höher als für Menschen in sogenannten nicht-essenziellen Berufsgruppen. Ärzte, Apotheker, medizinisches Hilfspersonal, Pflegekräfte und Rettungssanitäter hatten demzufolge siebenmal häufiger eine schwere Covid-19-Erkrankung als Vertreter nicht-essenzieller Berufe. Beim medizinischen Hilfspersonal war dieses Risiko sogar neunmal höher. Die Studie betone die Wichtigkeit adäquater Gesundheits- und Sicherheitsmaßnahmen und der Bereitstellung persönlicher Schutzausrüstung etwa für Menschen im Gesundheitsbereich, schreiben die Autoren.
In Deutschland scheint zumindest die Versorgung mit Schutzkleidung für medizinisches Personal mittlerweile besser zu sein als noch im Frühjahr. Das ergaben Mitgliederbefragungen einiger Landesverbände des Marburger Bundes. Diese stellten aber auch fest, dass etwa regelmäßige Pausen für zwei Drittel der Befragten oder mehr gar nicht oder nicht ausreichend möglich seien. Hinzu komme wachsende Personalnot. Jener Stress schade der Gesundheit des medizinischen Personals, wobei Infektionen eine zusätzliche Belastung darstellten.
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06.09 Uhr: Lauterbach kritisiert geringe Impfbereitschaft unter Gesundheitspersonal
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat eine zu geringe Bereitschaft des Gesundheitspersonals in Deutschland kritisiert, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen. "Es überrascht mich, dass die Impfbereitschaft beim medizinischen Personal nicht deutlich höher ist und es eine so große Zurückhaltung gibt", sagte Lauterbach der Funke Mediengruppe (Montagsausgaben). Vermutlich stehe dahinter die Einschätzung vieler Mediziner und Pflegekräfte, nicht zur Hochrisikogruppe gehören und durch Spezialkleidung gut geschützt zu sein.
Lauterbach, der selber Mediziner ist, wandte sich jedoch gegen eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen. Eine Impfung gegen Covid-19 müsse die freiwillige Entscheidung jedes Einzelnen sein. Die Ständige Impfkommission (Stiko) hatte kürzlich auf eine Umfrage verwiesen, wonach die Impfbereitschaft in Deutschland seit dem Frühjahr stetig gesunken ist und beim medizinischen Personal sogar geringer ist als beim Rest der Bevölkerung.
Die Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Claudia Schmidtke (CDU), erwartet jedoch, dass die Impfbereitschaft bei Ärzten und Pflegekräften zunehmen wird, sobald Impfstoffe in Deutschland zugelassen sind. "Ich bin fest davon überzeugt, dass die Impfbereitschaft des medizinischen Personals steigen wird, wenn es ein konkretes Impfangebot gibt", sagte Schmidtke den Funke-Zeitungen.
06.05 Uhr: Sechs Prozent mehr Müll in der Corona-Pandemie
Während der Corona-Pandemie haben die Privathaushalte in diesem Jahr deutlich mehr Müll verursacht. Die eingesammelte Menge von Plastik und anderen Leichtverpackungen sowie von Glas stieg in diesem Jahr um jeweils rund sechs Prozent, wie eine Umfrage des Bundesverbandes der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft (BDE) unter seinen Mitgliedsfirmen ergab.
Der Grund: In Pandemiezeiten gehen die Menschen zum Essen weniger oder gar nicht mehr in Restaurants, stattdessen kaufen sie mehr ein oder bekommen Essen geliefert. Der BDE wertet die Umfrageergebnisse als Beleg dafür, dass Abfallvermeidung in Corona-Zeiten kaum möglich sei.
05.17: Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter
Das Robert-Koch-Institut meldet 16.362 Neuinfektionen. Am Montag fallen die Zahlen in der Regel niedriger aus, weil am Wochenende weniger getestet wird und weniger Daten übermittelt werden. Allerdings waren vergangenen Montag 4030 weniger Neuinfektionen gemeldet worden. Insgesamt liegt die Zahl der Infektionen in Deutschland damit bei 1.337.078. Es starben weitere 188 Menschen an oder mit dem Virus, insgesamt 21.975. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt den Angaben zufolge auf 176,4 und entfernt sich weiter vom Ziel 50, das Bund und Länder anstreben. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich innerhalb von sieben Tagen neu anstecken.
05.00 Uhr: Umfrage: Sechs von zehn Deutschen fanden Corona-Maßnahmen bisher zu lasch
Eine Mehrheit der Bundesbürger fand die bisherigen Corona-Maßnahmen der Regierung zu lasch. Diese Meinung vertraten sechs von zehn Deutschen (58 Prozent) Anfang vergangener Woche in einer Umfrage, wie die Bertelsmann Stiftung mitteilte. Etwa jeder Vierte (23 Prozent) empfand die Maßnahmen laut dem Demokratiemonitor der Stiftung als "gerade richtig".
Die Umfrage entstand vor dem von Bund und Ländern am Sonntag beschlossenen harten Lockdown, der ab Mittwoch gilt. Die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie werden angesichts weiter steigender Infektionszahlen jetzt drastisch verschärft.
Der Bertelsmann-Umfrage zufolge sehen jüngere Menschen die Corona-Politik deutlich kritischer als die Älteren. Während nur jeder Fünfte aus der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen den Umgang der Regierung mit der Corona-Pandemie als gut für die Demokratie bewerte, liege der Wert bei den über 65-Jährigen mit 62 Prozent mehr als dreimal so hoch. Gleichzeitig bewerten die Jüngeren die Einschränkungen des öffentlichen Lebens deutlich negativer. Auf der anderen Seite beklagen viele der Jüngeren demnach sehr viel stärker als die Älteren die pandemiebedingten Einschränkungen der Grundrechte, des Demonstrationsrechts und der Versammlungsfreiheit.
Insgesamt halten fast neun von zehn Befragten (86 Prozent) auch und gerade in der Pandemie die Demokratie für das beste politische System, und fast zwei Drittel (63 Prozent) sind darüber hinaus mit dem Funktionieren der Demokratie sehr oder eher zufrieden. Yougov befragte vom 12. bis 16. November und vom 8. bis 9. Dezember jeweils mehr als 2.000 Menschen.
04.05 Uhr: Reise-Erleichterungen zwischen Australien und Neuseeland
Zwischen Australien und Neuseeland soll nach Angaben der neuseeländischen Regierung das Reisen erleichtert werden. Premierministerin Jacinda Ardern gibt bekannt, das Kabinett habe grundsätzlich zugestimmt, im ersten Quartal 2021 das Reisen zwischen den beiden Ländern ohne Quarantäne ("Travel Bubble") zuzulassen. In Neuseeland und Australien gibt es praktisch keine neuen lokal übertragenen Covid-19-Fälle.
03.40: Erste Impfstoff-Charge in Kanada eingetroffen
Nach Großbritannien kann nun auch Kanada mit der Immunisierung gegen Covid-19 beginnen. Premierminister Justin Trudeau schrieb auf Twitter zu einem Bild einer Transportmaschine: "Die ersten Dosen des Covid-19-Impfstoffs von Pfizer/BioNTech sind in Kanada eingetroffen". Es wird erwartet, dass das Land noch am Montag mit der Immunisierung von Risikogruppen beginnt.
02.51 Uhr: Hofreiter und Lindner fordern langfristigen Corona-Plan
Grünen-Fraktionschef Hofreiter zeigt sich mit dem Krisenmanagement der Bundesregierung der vergangenen Wochen nicht zufrieden. Der "Rheinischen Post" hat er gesagt, das habe sehr viel Verunsicherung gebracht. Hofreiter forderte für die Zeit nach dem Lockdown einen bundesweit einheitlichen Stufenplan, der per Gesetz festgelegt wird. So solle ersichtlich werden, wann und wo welche Maßnahmen gelten. Ähnlich äußerte sich der FDP-Vorsitzende Lindner. Er verlangte ein langfristiges Konzept, um die Corona-Krise zu bewältigen. Zwar sei die Notbremse angesichts der Lage nachvollziehbar, das ersetze aber nicht eine dauerhafte Strategie. Lindner rief dazu auf, den Lockdown zu nutzen, um gemeinsam eine dauerhafte Lösung zu entwickeln. Besonders wichtig sei dabei der Schutz der Risikogruppen.
01.51 Uhr: Altmaier: Bitte kein Run auf Weihnachtsgeschenke
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) ruft die Bürger dazu auf, am heutigen Montag und am Dienstag auf den Einkauf von Weihnachtsgeschenken wegen der Infektionsrisiken ganz zu verzichten. "Ich wünsche mir und ich hoffe, dass die Menschen nur das Allernötigste besorgen, was sie wirklich brauchen an Lebensmitteln", so Altmaier im Politik-Talk der Zeitung "Bild". Es sei nicht die Zeit für "Shoppingabenteuer", Gutscheine seien die beste Lösung. Keiner könne sagen, wann die Geschäfte nach Weihnachten wieder öffnen. "Je schneller wir diese Infektionen unter Kontrolle bekommen, desto besser ist es für alle."
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