Der CSU-Gesundheitspolitiker Stephan Pilsinger hat die geplante Abschaffung der Isolationspflicht für Corona-Infizierte scharf kritisiert.
"Es ist ja nicht sinnvoll, dass Menschen, die sich infiziert haben (...), draußen noch rumrennen und andere infizieren." CSU-Gesundheitspolitiker Stephan Pilsinger
Er halte den Vorschlag, ähnlich wie die Aufhebung der Maskenpflicht im Einzelhandel, für "völlig daneben". Für Menschen mit einer Corona-Infektion soll ab 1. Mai nur noch eine dringende Empfehlung gelten, sich für fünf Tage zu isolieren. Darauf hatten sich am Montag die Gesundheitsminister von Bund und Ländern geeinigt.
- Zum Artikel: Kritik an Wegfall von Isolationspflicht von Corona-Infizierten
Pilsinger gegen Impfplicht ab 50
In der Frage einer Corona-Impfpflicht sprach sich der CSU-Politiker wenige Tage vor der Abstimmung im Bundestag gegen einen Kompromissvorschlag von Befürwortern aus. Pilsinger bezeichnete den Vorschlag als "unsaubere politische Fusion." Er verwies darauf, dass das Gesundheitssystem derzeit nicht überlastet sei. "Unter Omikron sehen wir keine Notwendigkeit für eine Impfpflicht", betonte er. Der Kompromissvorschlag sieht vor, dass es in einem ersten Schritt lediglich für Menschen ab 50 Jahren eine Impfflicht geben soll.
Pilsinger, der sich noch im Dezember selbst für eine Impfpflicht ab 50 ausgesprochen hatte, räumte ein, sich geirrt zu haben. "Man hat jetzt sehen können, dass Omikron unser Gesundheitssystem nicht so belastet, wie wir das gedacht haben, da lag ich auch falsch", sagte er. Seiner Meinung nach ist eine Impfpflicht nur zu rechtfertigen, wenn die Gefahr besteht, dass das Gesundheitssystem überlastet wird. Weil das derzeit nicht der Fall sei, sei er auch gegen eine Impfpflicht ab 50 Jahren.
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