Südosteuropa und Österreich - für TV, Radio, online und Social Media
Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine ist sehr nah, in Bukarest, in Budapest, in Belgrad, in Wien, Sitz auch von IAEA, OSZE und OPEC. Von den EU-Ländern wird wirksame Solidarität verlangt, nicht nur zurückgelehnte Neutralität. Taten statt Worte, wenn es um den gemeinsamen Boykott russischer Gaslieferungen geht, um Öl aus Russland, um das Geld der Oligarchen. Betrifft: Österreich, Slowenien, Kroatien, Rumänien, Bulgarien, Ungarn. Und schon da eröffnen sich neue Fronten.
Wo bleibt der Balkan?
Ungarns starker Mann Viktor Orbán gilt als Putin-Versteher, Bulgariens Reformregierung scheiterte womöglich auch an der klaren Kante gegen Putin, im historisch eher russlandfreundlichen Bulgarien. Es geht um Macht und Einfluss in den Ländern des Westbalkan, viele seit Jahren im EU-Kandidaten-Wartestand. Russland wirbt um Serbien, Serbiens Präsident Vucic spielt damit. Montenegro hat sich in die Abhängigkeit Chinas begeben.
Frust über die EU
Auf dem Westbalkan wächst der Frust über die Europäische Union, EU-Gegner bekommen Oberwasser, EU-freundliche Politiker scheitern. Langsam scheint in Brüssel begriffen zu werden, dass sich auch die EU bewegen muss. Die versucht sich als Vermittler zum Beispiel im Konflikt Serbiens mit dem Kosovo. Das Ganze vor dem Hintergrund drohender Versorgungskrisen in Ländern, denen die letzten Corona-Wellen schon schwer zugesetzt haben.
Es lohnt sich, genauer hinzuhören, wo es rumort, in den zwölf Ländern des Berichtsgebiets des ARD-Studios Südosteuropa. Wir kümmern uns.