Die wichtigsten Hintergründe im Überblick
- Zum Service: Bahnstreik: Diese Rechte haben Fahrgäste
- Zum Hintergrund: Lokführer: Wie die Ausbildung läuft, was man verdient
11.47 Uhr: Züge von Agilis und Länderbahn fahren am Regensburger Hauptbahnhof
Trotz des Streiks sind am Regensburger Hauptbahnhof Züge unterwegs. Unter anderem fährt der Flughafenexpress nach München im Zweistundentakt. Außerdem fahren die meisten Züge der privaten Bahnbetreiber Agilis und Länderbahn, dazu gehören Alex, Oberpfalzbahn und Waldbahn. Die sind nicht vom Streik betroffen, deswegen kommen Reisende momentan vom Regensburger Hauptbahnhof mit den Agilis-Zügen zum Beispiel nach Ingolstadt oder Neumarkt oder mit dem Alex sogar vereinzelt nach München. Die Züge der Agilis und der Länderbahn beteiligen sich nicht an dem bundesweiten Streikaufruf, da bei ihnen bereits im Dezember ein Extra-Tarifabschluss erzielt werden konnte. Es wird weiterhin empfohlen, kurz vor Fahrtantritt nochmals nachzusehen, welcher Zug auch wirklich fährt.
11.35 Uhr: GDL-Ortsgruppenvorsitzender zufrieden mit Streik-Beteiligung
Der Nürnberger GDL-Ortsgruppenvorsitzende Ronny Trentzsch zeigt sich zufrieden mit der bisherigen Streikbeteiligung. Im BR24-Interview sagte er, die Beteiligung am Streik sei gut, konkrete Zahlen wollte er aber nicht nennen. Die wichtigste Forderung bleibe die nach einer Arbeitszeitverkürzung für die Schichtarbeiter bei vollem Lohnausgleich. Diese sei in anderen Industriezweigen längst gängig, so Trentzsch. "Die Schichten sind hart, es geht zu jeder Tages- und Nachtzeit, es gibt ein rollendes System ohne feste Anfangszeiten. So wie die Züge fahren, werden die Schichten festgelegt – und das schlaucht." Der Beruf müsse durch Verbesserungen für junge Leute wieder attraktiver werden. Die Lokführer fordern zudem längere Pausen. Bisher werden nach vier Tagen Schicht nur 36 Stunden Pause gewährt. Diese sollen auf 48 Stunden ausgedehnt werden, sonst reiche die Zeit zur Erholung nicht aus, so Trentzsch.
Zum Video: Tag eins des Bahnstreiks
08.35 Uhr: GDL-Chef fordert von Bahn neues Angebot
Der Vorsitzende der Lokführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky, hat den Willen seiner Organisation betont, den Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn mit Streiks weiterzuführen. "Wenn nichts kommt bis Freitag, machen wir eine Pause und gehen in den nächsten Arbeitskampf", sagte Weselsky im ZDF-Morgenmagazin nach Beginn des Lokführerstreiks. Er kritisierte das jüngste Angebot der Bahn als Provokation.
Die GDL fordert neben mehr Geld auch, die Arbeitszeit für Schichtarbeiter bei vollem Lohn zu reduzieren. Weselsky verwies dabei auf Tarifabschlüsse mit anderen Bahnunternehmen. Man sei bereit, hier Kompromisse zu machen und die geringere Arbeitszeit schrittweise einzuführen.
08.02 Uhr: Kaum Reisende am Nürnberger Hauptbahnhof
Am ersten Morgendes dreitägigen Lokführerstreiks sind kaum Menschen am Nürnberger Hauptbahnhof. Viele haben sich auf die wenigen Zugverbindungen eingestellt, die heute fahren. Die Bahn versucht im S-Bahnverkehr rund um Nürnberg einen Stundentakt aufrechtzuerhalten. Die S5 fährt im Zweistundentakt, die S6 fällt allerdings ganz aus. Nur sehr wenige Reisende sind vom Streik überrascht worden, die meisten von ihnen sind aus dem Ausland beispielsweise mit Fernbussen angereist. Die Stimmung ist weitgehend gelassen. Durch den Vorlauf habe man sich diesmal auf den Streik einstellen können, so der Tenor unter den Reisenden. Die meisten haben auch Verständnis für die Forderungen nach Lohnerhöhungen. Lediglich die geforderte Arbeitszeitverkürzung stößt bei einigen auf Ablehnung, da es ohnehin schon viel zu wenig Personal bei der Bahn gebe. Vor dem Nürnberger Hauptbahnhof läuft der Berufsverkehr bisher normal. Etliche Taxis warten auf Kunden.
Zur Bildergalerie: Kaum Betrieb am Nürnberger Hauptbahnhof
07.49 Uhr: Geringe Auswirkungen am Bahnhof Rosenheim
Der GLD-Streik hat heute Morgen nur wenig Auswirkungen auf den Bahnhof Rosenheim. Die Züge der Bayerischen Regiobahn verkehren normal. Ein Regiozug Richtung Salzburg hatte Verspätung heute Morgen, ein Fernzug Richtung Wien entfällt ganz, aber ansonsten werden den Fahrgästen keine Einschränkungen an den Übersichtstafeln angezeigt. Das Fahrgastaufkommen ist weniger hoch wie sonst. Um 7.30 Uhr beginnt in Rosenheim eine Protestfahrt von Traktorten, es kann zu Behinderungen auf den Straßen kommen.
03.31 Uhr: Busnotverkehr zwischen Memmingen und Lindau
Die konkreten Auswirkungen des Streiks der Lokführergewerkschaft GDL sind zwar noch nicht bekannt, die Betreiber der schwäbischen Bahnstrecken haben allerdings darauf reagiert. So hat Go-Ahead vom 10. bis zum 12. Januar auf der Strecke Lindau-Memmingen einen Busnotverkehr eingerichtet. Das Unternehmen sei nicht direkt von den Streiks betroffen, allerdings könne es trotzdem zu Ausfällen und Verspätungen kommen, wenn etwa die DB Netz streikt oder Personal nicht rechtzeitig zum Dienstort kommt. Der Busnotverkehr fährt ganztags circa alle zwei Stunden zwischen Lindau und Memmingen sowie in der Gegenrichtung, also auf der Verbindung, wo eigentlich die Regionalbahn 92 fahren würde. Fahrräder können in den Bussen nicht mitgenommen werden.
03.30 Uhr: Großteil der Züge in Unterfranken betroffen
Viele Bahnkunden müssen auch in Unterfranken wegen des Lokführerstreiks umplanen. Ein Großteil der Züge wird bis Freitag ausfallen, prognostiziert Bernd Hartmann von der GDL Unterfranken. Rund 85 Prozent der Lokführer in Unterfranken seien bei der Gewerkschaft organisiert. Der private Bahnbetreiber Go-Ahead, der unter anderem auf der Strecke Würzburg-Treuchtlingen unterwegs ist, ist zwar nicht direkt vom GDL-Streik betroffen, rechnet aber ebenfalls mit einzelnen Zugausfällen.
02.38 Uhr: Lokführer-Streik im Personenverkehr begonnen - Notfahrplan der Bahn
Die Lokführer haben am frühen Mittwochmorgen ihren 64-stündigen Streik im Personenverkehr begonnen. Der Ausstand, zu dem die Gewerkschaft GDL aufgerufen hat, begann um 02.00 Uhr. Enden soll der Streik am Freitag um 18.00 Uhr. Bis dahin gilt ein Notfahrplan der Deutschen Bahn. Der Güterverkehr der Bahn wird bereits seit Dienstag um 18.00 Uhr bestreikt. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) rief die GDL und die Bahn zur Rückkehr an den Verhandlungstisch auf.
Das Hessische Landesarbeitsgericht in Frankfurt am Main hatte am Dienstagabend den Eilantrag der Deutschen Bahn gegen den Streik der GDL in zweiter Instanz abgewiesen. Die Bahn erklärte, der Notfahrplan biete "nur ein sehr begrenztes Angebot im Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr".
00.41: Wissing ruft GDL und Bahn zur Rückkehr an den Verhandlungstisch auf
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hat angesichts des Lokführer-Streiks die Vertreter der Gewerkschaft GDL und der Deutschen Bahn zur Rückkehr an den Verhandlungstisch aufgerufen. "Es muss ein Weg gefunden werden, mit dem beide Seiten zurechtkommen. Dazu muss miteinander gesprochen werden", sagte Wissing der "Bild"-Zeitung (Mittwochsausgabe). "Ich fordere beide Seiten dringend auf, wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren."
Wissing betonte, in einer Demokratie sei es nötig, Argumente auszutauschen und zu verhandeln, anstatt Menschen "durch Stillstand" zu blockieren. "Die Tarifautonomie entbindet niemanden von dieser gesellschaftlichen Verantwortung", fügte der FDP-Politiker hinzu.
Mittwoch, 10. Januar 2024
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