Der Deutsche arbeitete den Angaben zufolge für die Hilfsorganisation Help. Er und seine Kollegen informierten den Präfekten von Ayorou demnach am Morgen über ihre Reiseabsichten. Auf dem Rückweg von ihrem Einsatz seien der Deutsche und sein Fahrer dann "von bewaffneten Personen auf vier Motorrädern" angehalten worden, sagte Präfekt Jando Rhichi Algaher der AgenturAFP am Telefon. Die Angreifer hätten die beiden verprügelt, den Deutschen mitgenommen und das Fahrzeug in Brand gesetzt. Der Präfekt berief sich dabei auf die Aussage des Fahrers des Deutschen.
Instabile Region
Die Region Tillaberi gilt als äußerst instabil. Es gibt immer wieder Anschläge durch dschihadistische Gruppen. Ziele sind in der Regel militärische Einrichtungen und Flüchtlingslager. Im Oktober 2017 waren bei einem Anschlag in der Stadt Ayorou zwölf nigrische Polizisten getötet worden. Ebenfalls im Oktober wurden vier US- und vier nigrische Soldaten in der Region getötet. Die nigrische Regierung sprach von einem "Terroranschlag". Im Oktober 2016 war ein US-Entwicklungshelfer aus seinem Haus in Abalak in der Region Tahoua verschleppt worden. Ein nigrischer Soldat und ein Wachmann wurden dabei getötet. Von der US-Geisel fehlt bis heute jede Spur.
Bundeswehr in Mali aktiv
Im benachbarten Mali ist die Bundeswehr mit mehr als tausend Soldaten an der UN-Mission Minusma beteiligt, die das Friedensabkommen und die Waffenruhe in Mali überwachen soll. Erst am Mittwoch beschloss die Bundesregierung zudem die Verlängerung des EUTM-Mandates in Mali. Ziel der 2013 von der EU gestarteten Mission ist die Ausbildung von Sicherheitskräften in dem westafrikanischen Krisenstaat.
Die Entführung des deutschen Helfers erfolgte zeitgleich mit dem Beginn der Militärübung Flintlock, an der mehr als 1500 afrikanische, europäische und US-Soldaten in dieser Region des Niger beteiligt sind.