Bei der repräsentativen Stichprobe wurden rund 4.800 abhängig Beschäftigte danach gefragt, ob sie in den zurückliegenden zwölf Monaten mindestens einmal zur Arbeit erschienen, obwohl sie sich "richtig krank gefühlt" haben. 67 Prozent der Befragten bejahten dies. 29 Prozent gingen sogar zwei Wochen oder noch länger krank zur Arbeit.
Riskanter "Präsentismus"
Der DBG und auch Ärzte warnten vor diesem sogenannten Präsentismus, hieß es weiter. "Wenn man krank ist, bleibt man zu Hause, wenigstens für ein paar Tage, alles andere ist unvernünftig", zitiert die Zeitung Udo Buchholz, Infektionsepidemiologe am Robert-Koch-Institut. "Denn dann wird man schneller wieder gesund. Und in den ersten beiden Tagen ist man besonders ansteckend."
Allerdings helfe das Auskurieren in den eigenen vier Wänden nur begrenzt dabei, die weitere Ausbreitung von Erkältungsviren zu begrenzen. "Zu Hause gibt es auch Menschen, die man anstecken kann", so Buchholz. "Und die Kontakte dort sind in der Regel häufiger und enger als am Arbeitsplatz. Im Ergebnis hält sich das epidemiologisch vielleicht sogar die Waage. Die Verbreitung von Grippeviren würde dann also nicht gebremst dadurch, dass man der Arbeit fernbleibt."