Rettungsring treibt in einem Schwimmbecken
Bildrechte: stock.adobe.com/M. Siegmund
Bildbeitrag

Rettungsring im Schwimmbad

Bildbeitrag
>

DLRG: Weniger als die Hälfte der Grundschüler schwimmt sicher

DLRG: Weniger als die Hälfte der Grundschüler schwimmt sicher

Die Zahl der Grundschüler, die nicht schwimmen können, hat sich innerhalb von fünf Jahren verdoppelt. Eine neue Umfrage zeigt, dass vergangenes Jahr rund ein Fünftel der Kinder zwischen sechs und zehn Jahren nicht schwimmen konnten.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) macht mit beunruhigenden Zahlen aus einer neuen Umfrage auf einen gefährlichen Missstand aufmerksam: Rund 20 Prozent der Grundschüler im Alter zwischen sechs und zehn Jahren können demnach nicht richtig schwimmen.

Anzahl der Nichtschwimmer hat sich verdoppelt

Noch vor fünf Jahren lag der Anteil der Nichtschwimmer im Grundschulalter noch bei 10 Prozent – es können also in dieser Altersklasse inzwischen doppelt so viele Kinder nicht richtig schwimmen. "Der Unterschied ist gravierend, aber angesichts der Entwicklungen in den vergangenen zwei bis drei Jahren auch wenig überraschend", sagte DLRG-Präsidentin Ute Vogt. Wie die Umfrage weiter zeigt, sind weitere 23 Prozent der Kinder, nach Angaben ihrer Eltern, unsichere Schwimmer. Nur 57 Prozent schwimmen demnach sicher – das sind in etwa so viele wie 2017. Nach Angaben der DLRG gingen Mütter und Väter fälschlicherweise davon aus, dass Kinder mit einem Seepferdchen-Abzeichen schon schwimmen könnten.

Corona-Pandemie und Armut Schuld an mangelhafter Schwimmausbildung

Die DLRG macht auch die ausgefallene Schwimmausbildung während der Corona-Pandemie für den hohen Anteil der Nichtschwimmer verantwortlich. Der Umfrage zufolge haben 37 Prozent der Mädchen und Jungs im Grundschulalter noch kein Schwimmabzeichen. Selbst der Anteil der Kinder mit Seepferdchen sank 2022 im Vergleich zu 2017 von 69 auf 54 Prozent. Auch in ärmeren Haushalten gibt es der Umfrage zufolge viel mehr Nichtschwimmer. So kann rund die Hälfte der Kinder aus Haushalten mit einem monatlichen Nettoeinkommen von unter 2.500 Euro nicht schwimmen. In Haushalten mit einem Netto von über 4.000 Euro betrifft das hingegen nur zwölf Prozent der Kinder.

Schwimmen so wichtig wie Lesen und Schreiben

"Wie Jungen und Mädchen lesen, schreiben und rechnen lernen, so müssen sie auch schwimmen lernen", mahnte Vogt. "Wir müssen dahin kommen, dass jedes Kind am Ende der Grundschule sicher schwimmen kann", fügte sie hinzu. Das gelte auch in der Energiekrise, in der eine ganze Reihe an Kommunen darüber nachdenke, ihr Bad zu schließen.

Mit Material von dpa und AFP.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!