Die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) sieht derzeit kein altersspezifisches Risiko beim Astrazeneca-Impfstoff. Eine Prüfung habe keine spezifischen Risikofaktoren wie etwa Alter oder Geschlecht für Blutgerinnsel nach einer Aszrazeneca-Impfung ergeben, teilte die EMA in Amsterdam mit. Die Prüfungen würden aber fortgesetzt.
Bund und Länder hatten am Dienstag nach einer entsprechenden Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) den Einsatz des Astrazeneca-Vakzins auf Menschen ab 60 Jahren beschränkt. Hintergrund sind Fälle von Hirnvenenthrombosen nach Impfungen mit dem Corona-Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers. Unklar ist noch, wie mit Menschen unter 60 Jahren verfahren wird, die bereits die erste Dosis des Astrazeneca-Vakzins erhalten haben.
- Zum FAQ "Nach Astrazeneca-Entscheidung: Wie geht es weiter?"
Bundesregierung verteidigt Alterseinschränkung
Am Mittwoch verteidigte die Bundesregierung die Alterseinschränkung. Bei der gesamten Impfkampagne sei das Thema Vertrauen "von enormer Bedeutung", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin. An seinem Impfziel hält Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) generell fest: Sofern die Lieferzusagen eingehalten würden und die erwarteten weiteren Impfstoffzulassungen tatsächlich erfolgten, bestehe weiterhin "die Möglichkeit, bis zum Ende des Sommer alle zu impfen", erklärte er am Dienstag.
Bereits Mitte März war der Einsatz des Astrazeneca-Vakzins wegen Berichten über Blutgerinnsel in Deutschland und anderen europäischen Ländern komplett ausgesetzt worden. Nachdem die EMA aber grünes Licht für das Mittel gegeben hatte, wurden die Impfungen nach wenigen Tagen wieder aufgenommen. Allerdings wurden Warnhinweise ergänzt.
- Zum Artikel "Impfstoff-Umbenennung: Warum Astrazeneca jetzt Vaxzevria heißt"
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