Sonntag, 14. Juli 2024
17.35 Uhr: Türkei - Israel will den Krieg nicht beenden
Der türkische Außenminister Hakan Fidan fordert mehr Druck auf Israel, den Krieg im Gazastreifen zu beenden. Die Angriffe am Samstag hätten gezeigt, dass Israel keine Absicht habe, den Konflikt zu beenden, sagt er.
19.09 Uhr: UN - Schreckliche Szenen in Gazas Kliniken nach Luftangriff
Nach dem Luftangriff auf den Militärchef der Hamas mit zahlreichen Toten beklagt UN-Vertreter Scott Anderson die dramatische Not in Krankenhäusern des Gazastreifens und das Leid palästinensischer Zivilisten. Er habe dort einige der schrecklichsten Szenen der vergangenen neun Monaten gesehen, so der Direktor des UN-Hilfswerks für Palästina-Flüchtlinge in Gaza.
Beim Besuch des Krankenhauses von Chan Junis habe er selbst gesehen, dass dort es nicht genügend Betten gibt, und viele Patienten müssten auf dem Boden und ohne ausreichende Desinfektionsmöglichkeiten behandelt werden. "Die Luft war voller Blutgeruch", so Anderson. Verzweifelte Eltern hätten ihm gesagt, dass sie in die humanitäre Zone gezogen seien in der Hoffnung, dass ihre Kinder dort sicher seien.
16.31 Uhr: Palästinensische Sportler sollen Olympische Spiele zu "Tribüne" für Gaza-Krieg machen
Die palästinensischen Teilnehmer bei den Olympischen Spielen in Paris sollen das Großereignis nach Auffassung palästinensischer Sportfunktionäre zu einer "Tribüne" für den Gaza-Krieg machen. Die Sportler sollten die Medienpräsenz bei dem Sportereignis nutzen und dieses zu einer "Tribüne" machen, um die öffentliche Aufmerksamkeit auf den Krieg im Gazastreifen zu lenken, sagte der Präsident des Palästinensischen Olympischen Komitees, Dschibril Radschub, vor Journalisten in Ramallah im Westjordanland. "Deshalb müssen wir teilnehmen."
16.01 Uhr: Israel will Wehrdienst für Männer um vier Monate verlängern
Israels Regierung hat die Dauer des verpflichtenden Wehrdiensts um vier Monate verlängert, weil das Militär mehr Soldaten braucht. Frisch eingezogene Rekruten müssten aufgrund der Gesetzesvorlage nunmehr 36 statt wie bisher 32 Monate lang dienen, berichtete das israelische Kan-Radio. Den Entwurf muss noch die Knesset, das israelische Parlament, billigen. Für Frauen gilt unverändert eine zweijährige Wehrpflicht.
15.58 Uhr: Militär - Drahtzieher von Massaker am 7. Oktober getötet
Das israelische Militär meldet den Tod des Kommandeurs der Hamas-Brigade in der Stadt Chan Junis, Rafa Salama, bei einem Luftangriff im Gazastreifens. Er galt als einer der Drahtzieher des Massakers vom 7. Oktober in Israel, wie die Armee weiter mitteilte.
13.15 Uhr: Drei Verletzte bei mutmaßlichem Terroranschlag in Israel
Ein mutmaßlicher Terrorist fuhr mit einem Auto in eine Gruppe von Fußgängern, die an einer Bushaltestelle nahe der israelischen Stadt Ramla warteten. Drei junge Männer wurden verletzt, zwei von ihnen schwer, so Polizei und Rettungsdienst.
Die Haltestelle liegt an einer Kreuzung in unmittelbarer Nähe einer Kaserne. Ein Polizeisprecher sagte, der Fahrer des Wagens sei "neutralisiert" worden - dabei blieb unklar, ob er getötet oder verletzt wurde.
12.30 Uhr: Hamas-Vertreter - Waffenstillstandsgespräche nicht abgebrochen
Ein Vertreter des politischen Flügels der islamistischen Hamas dementiert Berichte, wonach die indirekten Verhandlungen mit Israel über eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln abgebrochen werden. Es treffe nicht zu, dass die Hamas eine solche Entscheidung nach dem israelischen Luftangriff am Samstag im Süden des Gazastreifens getroffen habe, hieß es in einer Mitteilung auf dem Hamas-Kanal bei Telegram.
Die israelische Armee hatte am Samstag im Gazastreifens den Anführer des militärischen Arms der Hamas, Mohammed Deif, angegriffen. Dabei wurden dabei nach Angaben der der Hamas unterstehenden Gesundheitsbehörde 90 weitere getötet und über 300 Menschen verletzt. Ob auch Deif bei dem Luftangriff getötet oder verletzt wurde, war zunächst nicht gewiss. Ein Hamas-Vertreter in Beirut bestritt am Sonntag, dass Deif getötet worden sei.
Israelischen Medienberichten zufolge will der Chef des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad, Daniel Barnea, in den kommenden Tagen zu einer weiteren Runde der Geisel-Gespräche in die katarische Hauptstadt Doha reisen.
12.05 Uhr: UN-Vertreter geschockt von Szenen in Gaza
Nach dem israelischen Luftangriff im Süden des Gazastreifens spricht der UN-Vertreter Scott Anderson von einigen der schrecklichsten Szenen, die er in neun Monaten im Gazastreifen gesehen habe. In dem Krankenhaus von Chan Junis, das er besucht habe, gebe es nicht genügend Betten, viele Patienten würden auf dem Boden und ohne ausreichende Desinfektionsmöglichkeiten behandelt, sagte der Direktor des UN-Hilfswerks für Palästina-Flüchtlinge in Gaza.
Verzweifelte Eltern hätten ihm gesagt, dass sie in die humanitäre Zone gezogen seien in der Hoffnung, dass ihre Kinder dort sicher wären, sagte Anderson. Die israelische Armee hatte am Samstag im Gazastreifens den Anführer des militärischen Arms der Hamas, Mohammed Deif, angegriffen und dabei Dutzende andere Menschen getötet. Ob auch Deif bei dem Luftangriff getötet oder verletzt wurde, war zunächst nicht gewiss.
Palästinensischen Angaben zufolge wurden bei dem israelischen Militäreinsatz mindestens 90 Menschen getötet. Mindestens 300 weitere Menschen seien zudem in der humanitären Zone Al-Mawasi verletzt worden, teilte die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde mit. Diese Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.
10.37 Uhr: Über 20 Verletzte bei propalästinensischer Demonstration in Berlin
Bei einer propalästinensischen Demonstration in Berlin sind nach Polizeiangaben 17 Polizisten und sieben Teilnehmer verletzt worden. Der Versammlungsleiter erklärte die Veranstaltung am Samstagabend für beendet, nachdem er auf die Teilnehmer nicht mehr einwirken konnte, wie ein Polizeisprecher am Sonntag sagte. Zuvor seien verbotene, antisemitische und beleidigende Parolen gerufen worden.
Insgesamt wurden der Polizei den Angaben nach 600 Teilnehmer gemeldet. Die Demonstration stand unter dem Motto "Free Gaza". Sie begann im Ortsteil Steglitz und verlief vom Rathaus Steglitz bis zum Innsbrucker Platz.
10.35 Uhr: EU-Fregatte schießt Drohne im Golf von Aden ab
Die Fregatte "Psara" des Marine-Einsatzes der Europäischen Union im Roten Meer hat eine Drohne im Golf von Aden abgefangen. Das teilt die Leitung des Einsatzes mit. Die EU beteiligt sich neben den USA und anderen Staaten am Schutz der Handelsschifffahrt in der Region. Frachter und Tanker werden immer wieder vom Huthi-Militär im Jemen angegriffen. Die Verbündeten des Iran wollen mit den Attacken die Palästinenser im Gazastreifen unterstützen.
10.00 Uhr: Rettungsdienste - Mindestens 17 Palästinenser bei Angriffen getötet
Bei israelischen Luftangriffen auf Gaza-Stadt sind nach Angaben palästinensischer Rettungsdienste mindestens 17 Menschen getötet und 50 verletzt worden. Sie seien bei mindestens vier verschiedenen Angriffen auf vier Häuser in unterschiedlichen Teilen der Stadt gestorben. Anwohner berichten, die Gebäude seien aus der Luft und vom Boden aus beschossen worden.
09.50 Uhr: Hamas will Verhandlungen über Waffenruhe vorerst abbrechen
Die radikalislamische Hamas will die Verhandlungen über eine Feuerpause im Gazastreifen vorerst abbrechen. Ein ranghoher Vertreter der Palästinenserorganisation erklärte am Sonntag, der Chef des Politbüros der Hamas, Ismail Hanija, habe internationale Vermittler über die Entscheidung informiert, dass die Verhandlungen "aufgrund der mangelnden Ernsthaftigkeit" Israels und der "Massaker an unbewaffneten Zivilisten" abgebrochen würden.
Bei einem israelischen Angriff auf ein Flüchtlingslager im Süden des Gazastreifens waren am Samstag nach Angaben der Hamas 92 Menschen getötet worden. Das israelische Militär erklärte, der Angriff nahe der Stadt Chan Junis habe dem Militär-Chef der Hamas, Mohammed Deif, und einem weiteren hochrangigen Hamas-Führer, Rafa Salama, gegolten. Beide seien Drahtzieher des beispiellosen Überfalls der Hamas auf Israel am 7. Oktober.
Der Militär-Chef Deif sei "wohlauf", hieß es nun aus Hamas-Kreisen. Dieser beaufsichtige "direkt" die Einsätze der Essedin-al-Kassam-Brigaden, dem militärischen Arm der Hamas.
06.40 Uhr: Hamas stellt nach tödlichem Luftangriff Geisel-Deal infrage
Nach dem israelischen Luftangriff im Süden des Gazastreifens mit bis zu 90 Toten haben sich die Chancen für eine Waffenruhe und die Freilassung der israelischen Geiseln wieder deutlich verschlechtert. Alle Optionen seien offen, einschließlich des Abbruchs der indirekten Verhandlungen, sagte der Vize-Vorsitzende der Islamistenorganisation, Chalil al-Hajja, dem arabischen Fernsehsender Al Dschasira.
Ihr militärischer Anführer im Gazastreifen, Mohammed Deif, sei bei dem israelischen Angriff nicht getötet worden, erklärte die Hamas. "Mohammed Deif geht es gut, und er befiehlt weiterhin den Widerstand gegen den israelischen Feind", sagte der Funktionär der Terror-Organisation Ali Barakeh der Deutschen Presse-Agentur in Beirut. Israels Armee zielte mit dem Angriff westlich der Stadt Chan Junis nach eigenen Angaben auf den Anführer des militärischen Hamas-Arms. Keine der Angaben ließ sich zunächst unabhängig verifizieren.
Man prüfe noch, ob Deif sowie Rafa Salama, der Kommandeur der Chan-Junis-Brigade der Hamas, bei dem Luftschlag ums Leben gekommen sind, erklärte Israels Armee. "Es besteht noch keine absolute Gewissheit", sagte Netanjahu vor der Presse in Tel Aviv.
06.10 Uhr: Netanjahu zeigt sich schockiert über Angriff auf Trump
Nach dem Schusswaffenangriff bei einem Wahlkampfauftritt des Ex-US-Präsidenten Donald Trump im Bundesstaat Pennsylvania hat sich Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erschüttert gezeigt. "Sara und ich waren schockiert von der offensichtlichen Attacke auf Präsident Trump", schrieb Netanjahu von sich und seiner Frau in der Nacht zum Sonntag bei X. "Wir beten für seine Sicherheit und schnelle Genesung."
06.05 Uhr: Israel greift Damaskus an - ein Toter, drei Verletzte
Bei einem israelischen Luftangriff auf Damaskus wurden syrischen Armeeangaben zufolge ein Soldat getötet und drei weitere verletzt. Der Angriff hätte mehreren militärischen Einrichtungen und einem Wohnhaus gegolten und sei von den israelisch besetzten Golanhöhen aus erfolgt, hieß es in einer Erklärung. Die israelische Armee erklärte dazu: Die Luftwaffe habe in der Nacht eine Kommandozentrale sowie Terroranlagen, die von der Luftabwehreinheit des syrischen Militärs genutzt würden, angegriffen. Dies sei die Reaktion auf einen misslungenen Drohnenangriff von syrischer Seite. Nach unbestätigten arabischen Berichten wurde der Anführer des Palästinensischen Islamischen Dschihad (PIJ) in Syrien bei dem Angriff getötet.
06.00 Uhr: Israel greift Hisbollah-Stellungen an
Die israelische Luftwaffe hat nach Beschuss durch die proiranische Hisbollah Ziele im Südlibanon beschossen. Die israelische Armee erklärte am Abend, es sei die Anlage bombardiert worden, von wo aus zuvor Geschosse auf den Norden Israels abgefeuert worden seien. Zudem seien eine Reihe weiterer Ziele angegriffen worden. Die Armee behauptet, es habe sich dabei "terroristische Infrastrukturen" der Hisbollah gehandelt. Nähere Details wurden nicht genannt. Die Angaben konnten unabhängig zunächst nicht überprüft werden.
Samstag, 13. Juli 2024
22.13 Uhr: Tausende Israelis demonstrieren für Geisel-Deal
Tausende Israelis haben in Tel Aviv und in Jerusalem für eine Abmachung demonstriert, durch die noch rund 120 Geiseln in der Gewalt der Hamas ihre Freiheit wiedergewinnen würden. Die Teilnehmer der Kundgebungen warfen Regierungschef Benjamin Netanjahu vor, die indirekten Gespräche mit den Islamisten zur Erzielung einer solchen Vereinbarung zu sabotieren.
"Netanjahu macht die Geiseln fertig", stand auf einem riesigen Transparent, das Demonstranten in Tel Aviv vor sich hertrugen. Einer der Redner, eine ehemalige Geisel, sagte: "Ich mag nach außen okay wirken, aber der Schmerz belastet mich mehr, als irgendjemand sich vorstellen kann." Er sei noch einer der Glücklichen gewesen, der in einem Haus und nicht in einem Tunnel gefangen gehalten worden war. "Wenn also ich an brutalen Bedingungen und Misshandlungen gelitten habe, was ist dann mit den anderen 120 Geiseln?"
Tausende demonstrierten Medienberichten zufolge in Jerusalem vor der Residenz Netanjahus sowie im Seebad Caesarea vor einer Privatvilla des Regierungschefs. Kleinere Kundgebungen gab es in Haifa, Beerscheba und Herzlija. Mehrere hundert Angehörige und Sympathisanten der Geiseln waren in den letzten vier Tagen zu Fuß von Tel Aviv nach Jerusalem marschiert.
22.03 Uhr: Palästinenserpräsident Abbas kritisiert Hamas
Palästinenserpräsident Mahmud Abbas weist der Hamas eine Mitverantwortung für den Gaza-Krieg zu und demonstriert damit wachsende Differenzen aufseiten der Palästinenser. Die Hamas entziehe sich der nationalen Einheit und liefere Israel als Besatzungsmacht Vorwände, heißt es in einer von Abbas' Büro im Westjordanland veröffentlichten Erklärung. Damit sei die Hamas mitverantwortlich für die Fortsetzung des Kriegs. Abbas verurteilt zudem den israelischen Luftangriff auf Chan Junis, für den auch die USA als Unterstützer Israels verantwortlich seien.
21.36 Uhr: Bericht - Mossad-Chef reist zu Geisel-Gesprächen nach Katar
Der Chef des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad, Daniel Barnea, will in den nächsten Tagen zu einer weiteren Runde der Geisel-Gespräche in die katarische Hauptstadt Doha reisen. Das berichtete der israelische Rundfunksender Kan. Die Planungen für die indirekten Verhandlungen, bei denen Katar, Ägypten und die USA vermitteln, scheinen durch den jüngsten Versuch Israels, den Hamas-Militärchef Mohammed Deif mit einem Luftschlag zu töten, vorerst nicht gekippt worden zu sein, schreibt die israelische Zeitung "Haaretz".
21.30 Uhr: Insider aus Ägypten - Gespräche über Gaza-Krieg unterbrochen
Die Gespräche über eine Feuerpause im Gazastreifen sind nach Angaben aus Ägypten unterbrochen worden. Zwei Insider sagten der Nachrichtenagentur Reuters, die Gespräche würden ausgesetzt, bis Israel Ernsthaftigkeit zeige. Zuvor hatte der ägyptische Sender Al Qahera News TV unter Berufung auf einen Insider berichtet, Ägypten werfe Israel vor, die Gespräche zu verschleppen.
21.23 Uhr: Hamas - Militärchef Deif wurde nicht getötet
Hamas-Militärchef Mohammed Deif ist nach Angaben der Palästinenserorganisation bei dem Luftangriff auf Chan Junis nicht getötet worden. Ein ranghoher Hamas-Vertreter sagte dem Sender Al-Dschasira, Deif hörte Netanjahus Stellungnahme dazu und spottete darüber.
20.23 Uhr: Netanjahu - Schicksal von Hamas-Militärchef Deif unklar
Nach Angaben des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu ist noch unklar, ob bei dem Luftangriff auf Chan Junis der Hamas-Militärchef Mohammed Deif getötet worden ist. "Es besteht noch keine absolute Gewissheit", sagte Netanjahu auf einer Pressekonferenz in Tel Aviv. Netanjahu bekräftigte, kein Hamas-Anführer werde Israel entkommen. Das israelische Militär hatte zuvor erklärt, der Luftangriff habe Deif und dem Kommandeur Rafa Salama gegolten. Man prüfe das Ergebnis des Angriffs.
20.05 Uhr: Palästinenser - Zahl der Toten in Chan Junis auf 90 gestiegen
Die Zahl der Toten bei dem israelischen Luftangriff auf Chan Junis ist nach palästinensischen Angaben auf 90 gestiegen. 300 weitere Menschen seien verletzt worden, erklärte die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde im Gazastreifen.
18.14 Uhr: Argentinien stuft Hamas als Terrororganisation ein
Argentinien hat die islamistischen Hamas als terroristische Organisation eingestuft. "Die Hamas hat sich zu den Gräueltaten während des Angriffs auf Israel am 7. Oktober bekannt. Diese reihen sich ein in eine lange Geschichte von Terroranschlägen im Namen der Hamas", teilte das Büro von Präsident Javier Milei mit.
Seit Jahren ist die Hamas etwa von den USA, der EU oder Kanada als Terrororganisation gelistet - in Lateinamerika zählt Argentinien neben Paraguay oder Costa Rica zu den wenigen Ländern, die diesen Schritt gegangen sind. Die jüdische Gemeinde in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires ist eine der größten außerhalb von Israel. Andere Länder wie Kolumbien oder Bolivien hatten die Beziehungen zu Israel wegen des Vorgehens im Gazastreifen abgebrochen.
15.01 Uhr: Libanon meldet zwei Tote nach Drohnenangriff
Bei einem israelischen Drohnenangriff im Libanon sind nach libanesischen Angaben zwei Zivilisten getötet worden. Die beiden seien im Ort Al-Chardli tot in ihrem Fahrzeug aufgefunden worden, berichtete die libanesische Staatsagentur NNA. Bei einem der Todesopfer handle es sich um Mussa Sulaiman von der schiitischen Amal-Bewegung, einem wichtigen Verbündeten der Hisbollah.
Die israelische Armee teilte mit, sie habe "zwei Terroristen der Hisbollah" angegriffen. Diese hätten aus dem Südlibanon Geschosse auf israelisches Gebiet feuern wollen. Auf Fotos, die den Angriff zeigen sollen, war ein schwerbeschädigter Geländewagen auf einer Landstraße zu sehen.
12.49 Uhr: Palästinensisches Gesundheitsministerium bestätigt viele Tote nach israelischem Angriff
Nach einem israelischen Luftangriff im Süden des Gazastreifens sind laut dem palästinensischen Angaben zahlreiche Menschen getötet und verletzt worden. Konkret ist die Rede von 71 Toten. Weitere 289 Menschen seien bei dem Angriff verletzt worden, gab das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium im Gazastreifen bekannt. Nach Angaben des israelischen Militärs galt der Angriff dem Hamas-Militärchef Mohammed Deif. Ob er getötet worden sei, sei unklar, meldet der israelische Militär-Rundfunk.
12.19 Uhr: Fregatte "Brandenburg" nach Mittelmeer-Einsatz wieder zurück in Deutschland
Die deutsche Fregatte "Brandenburg" ist nach rund vier Monaten von einem UN-Einsatz im östlichen Mittelmeer nach Wilhelmshaven zurückgekehrt. Das Kriegsschiff mit rund 185 Soldatinnen und Soldaten an Bord legte planmäßig an seinem Heimathafen an, wie ein Sprecher des Marinestützpunktes in Wilhelmshaven sagte. Zahlreiche Familien, Freunde und Kameraden begrüßte die Besatzung am Pier.
Die "Brandenburg" war Mitte März von Wilhelmshaven aus zu der UN-Mission Unifil im östlichen Mittelmeer vor der Küste des Libanon aufgebrochen. Die Marine half im Rahmen des Einsatzes im Seegebiet vor dem Libanon, Seegrenzen zu sichern und Waffenschmuggel zu verhindern. Außerdem unterstützten die Soldaten bei der Ausbildung der libanesischen Marine. Im Rahmen der UN-Mission wird auch das Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon überwacht, wo es nach dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober immer wieder zu gewaltsamen Zwischenfällen mit Toten auf beiden Seiten kam.
11.00 Uhr: Israels Armee meldet neue Militäreinsätze in Gaza-Stadt und Rafah
Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge ihre Einsätze in der Stadt Gaza fortgesetzt. "In Zusammenarbeit mit der Luftwaffe haben die Soldaten gestern mehrere Terroristen eliminiert", erklärte das Militär. In der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens wurden demnach "zahlreiche Tunneleingänge" zerstört und ebenfalls Kämpfer der radikalislamischen Hamas getötet. Nach Angaben des von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden seit Kriegsbeginn mehr als 38.340 Menschen von israelischen Soldaten getötet.
10.16 Uhr: Vier Menschen bei israelischem Angriff in Gaza getötet
Bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen sind nach Angaben einer in Großbritannien ansässigen Hilfsorganisation mehrere Helfer getötet worden. Der Angriff gestern hat eine Lagerhalle getroffen, in der Grundnahrungsmittel für die Verteilung vorbereitet wurden, wie die Stiftung Al-Khair Foundation der Nachrichtenagentur AP erst heute mitteilte. Die Halle liege in der Gegend Muwasi, die Israel teils als sichere humanitäre Zone deklariert habe.
Zu Tode gekommen sei der ranghohe Mitarbeiter Husam Mansur, der vor Ort als Techniker für die Stiftung gewesen sei, hieß es. Zudem seien drei weitere Angestellte von Hilfsgruppen getötet worden, die die Halle genutzt hätten, erklärte der Direktor der in London und in der Türkei ansässigen Al-Khair Foundation, Imam Qasim Rashid Ahmad. Laut Israels Armee wurden in dem Lagerhaus Gleitschirme gelagert, die auch dem bei dem Hamas-Angriff am 7. Oktober benutzt wurden.
09.45 Uhr: Mehr als 1.000 Israelis sollen 2023 Einberufung zur Armee verweigert haben
Mehr als 1.000 Israelis haben nach Angaben des israelischen Netzwerks New Profile im vergangenen Jahr die Einberufung in die Armee verweigert. "Seit dem Beginn des Krieges in Gaza sind es noch mehr", sagte eine Mitarbeiterin des Netzwerks, die ihren Namen nicht veröffentlichen möchte, dem Evangelischen Pressedienst. Seit Anfang Oktober seien 350.000 Reservisten in die Armee einberufen worden, so die Aktivistin.
07.55 Uhr: Palästinenser-Hilfswerk UNRWA kann Arbeit bis September fortsetzen
Die Finanzierung des UN-Palästinenserhilfswerks (UNRWA) ist vorerst bis September gesichert. "Wir haben unermüdlich mit unseren Partnern daran gearbeitet, das Vertrauen in das Hilfswerk wiederherzustellen", sagte UNRWA-Chef Philippe Lazzarini nach einer Geberkonferenz am UN-Sitz in New York. Nach neuen finanziellen Zusagen könne UNRWA seine Nothilfeprojekte nun bis September fortsetzen. Das UN-Palästinenserhilfswerk war zu Beginn des Jahres massiv in die Kritik geraten, nachdem Israel die Anschuldigung erhoben hatte, zwölf UNRWA-Mitarbeiter seien direkt an dem beispiellosen Angriff der radikalislamischen Hamas vom 7. Oktober beteiligt gewesen. Als Reaktion auf die Vorwürfe hatten zahlreiche Geberstaaten ihre finanzielle Hilfen ausgesetzt.
05.01 Uhr: Kritik an Netanjahus Forderungen für Abkommen mit der Hamas
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sorgt mit verschärften Bedingungen für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg für Irritationen. Seine neue Forderung, dass in einem Abkommen die Rückkehr bewaffneter Hamas-Kämpfer aus dem Süden in den Norden des abgeriegelten Gazastreifens verhindert werden müsse, droht einem Medienbericht zufolge die zuletzt hoffnungsvollen Bemühungen um einen Deal zur Freilassung der Geiseln in der Gewalt der islamistischen Hamas zum Scheitern zu bringen. Mehrere Teilnehmer des israelischen Verhandlungsteams hätten bei Beratungen mit Netanjahu Vorbehalte gegen dessen Forderung geäußert, berichtete der gut vernetzte israelische Journalist Barak Ravid im Nachrichtenportal "walla.co.il". Sie sei nicht erfüllbar, wurde einer der Teilnehmer zitiert.
Freitag, 12. Juli 2024
23.51 Uhr: Huthi reklamieren Angriff auf Schiff im Roten Meer
Die Huthi-Rebellen aus dem Jemen haben nach eigenen Angaben das Schiff "Charysalis" im Roten Meer und in der Meeresstraße von Bab al-Mandab mit einer Reihe von ballistischen Raketen, Marineinfanterie-Raketen und Drohnen beschossen. Das sagt ein Militärsprecher der vom Iran unterstützten Rebellen.
21.58 Uhr: Hamas verlangt schriftlich fixierte Waffenruhe
Die Hamas will sicherstellen, dass Israel eine vereinbarte Waffenruhe nach einer Freilassung von Geiseln nicht einfach bricht und den Gazakrieg wieder aufnimmt. Der Leiter des politischen Büros der Hamas im Libanon, Ahmed Abdul-Hadi, bekräftigte deshalb die Forderung der Hamas nach schriftlichen Garantien Israels für ein dauerhaftes Ende der Kämpfe.
20.17 Uhr: Internationaler Gerichtshof will Gutachten vorstellen
Der Internationale Gerichtshof in Den Haag will kommende Woche sein Gutachten zur Rechtmäßigkeit der israelischen Besatzungspolitik in den Palästinensergebieten vorstellen. "Am 19. Juli wird im Friedenspalast in Den Haag eine öffentliche Sitzung stattfinden, in der Richter Nawaf Salam das Gutachten verlesen wird", so der IGH am Freitag. Eine Entscheidung des IGH wäre nicht bindend, könnte jedoch mit Blick auf den Krieg im Gazastreifen den Druck auf Israel weiter erhöhen.
17.46 Uhr: Guterres fordert mehr Unterstützung für UN-Hilfswerk
UN-Generalsekretär António Guterres fordert, das Palästinenserhilfswerk UNRWA besser zu unterstützen und zu schützen. "Palästinensische Flüchtlinge verlieren ohne die nötige Unterstützung und Finanzierung von UNRWA eine wesentliche Stütze und den letzten Hoffnungsschimmer für eine bessere Zukunft", sagte Guterres bei einer Geberkonferenz in New York.
16.10 Uhr: Zivilschutz - 60 Leichen nach Angriffen auf Gaza-Stadt geborgen
Der von der Hamas kontrollierte Zivilschutz spricht von etwa 60 Leichen, die man nach Kämpfen in der Stadt Gaza aus dem Viertel Tel al-Hawa geborgen habe. Laut Zivilschutzdirektor Mahmud Bassal befinden sich unter den Toten ganze Familien, die offenbar durch Artilleriefeuer und Luftangriffe ums Leben gekommen seien.
"Es liegen Leichen auf den Straßen, zerstückelte Leichen, Leichen ganzer Familien und Leichen in einem Haus einer ganzen Familie, das vollständig verbrannt ist", so Basal gegenüber palästinensischen Medien. Viele der Opfer hätten ihre Unterkünfte verlassen, nachdem sie zur Evakuierung aufgefordert worden seien. Das israelische Militär gab an, die Lage in Tel al-Hawa nicht kommentieren zu können.
15.01 Uhr: Israel und Ägypten beraten Kontrolle der Grenze des Gazastreifens
Im Rahmen der Gespräche über eine Waffenruhe im Gazastreifen beraten Vertreter von Israel und Ägypten über ein elektronisches Überwachsungssystem entlang der Grenze des Palästinenser-Gebietes zu Ägypten.
Ein solches System könnte es Insidern zufolge Israel ermöglichen, seine Truppen aus dem Grenzgebiet abzuziehen, wenn eine Waffenruhe vereinbart werde. Das erklärten zwei ägyptische und eine dritte mit der Angelegenheit vertraute Personen. Ob israelische Truppen an der Grenze bleiben, ist einer der Streitpunkte, die einer Waffenruhe im Wege stehen.
14.26 Uhr: Regierung - Aufnahme von Kindern aus Gaza nicht an Sicherheitsbedenken gescheitert
Die Bundesregierung hat Berichte dementiert, wonach die Aufnahme von Kindern aus dem Gazastreifen aufgrund von Sicherheitsbedenken gescheitert sei. Als Grund nannte ein Sprecher des Auswärtigen Amts hingegen die seit dem 6. Mai geschlossenen Grenzen zwischen dem Gazastreifen und Ägypten. Deshalb sei derzeit "gar keine Evakuierung verletzter Kinder möglich". Wenn dies wieder möglich sei, "werden wir auch daran arbeiten, dass Kinder mit einer Begleitperson nach Deutschland kommen können".
14.24 Uhr: Biden lobt Fortschritte bei Verhandlungen über Waffenruhe
Bei den Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazakrieg zeichnen sich nach Angaben von US-Präsident Joe Biden Fortschritte ab. "Der Trend ist positiv und ich bin entschlossen, das Abkommen zustande zu bringen und den Krieg zu beenden", sagte Biden in Washington. Die radikalislamische Hamas meldete am Freitag 32 Tote bei neuen israelischen Angriffen im Gazastreifen. Die Palästinenserorganisation schlug für die Zeit nach dem Krieg eine überparteiliche Regierung für den Gazastreifen vor.
14.22 Uhr: Erdogan lehnt weitere Nato-Kooperation mit Israel ab
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan will Kooperationen zwischen der Nato und dem Partner Israel künftig nicht zustimmen. Das Nato-Mitglied Türkei werde entsprechende Initiativen so lange nicht akzeptieren, "bis in den palästinensischen Gebieten ein umfassender und nachhaltiger Frieden geschaffen ist", schrieb Erdogan auf der Plattform X im Anschluss an den Nato-Gipfel in Washington.
12.58 Uhr: Hamas schlägt unabhängige Regierung für Gazastreifen und Westjordanland vor
Die radikalislamische Hamas hat in den Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen die Bildung einer unabhängigen Regierung für die Palästinensergebiete vorgeschlagen. Nach dem Ende des Gaza-Kriegs solle "eine parteiunabhängige Regierung mit nationaler Kompetenz den Gazastreifen und das Westjordanland" verwalten, erklärte der hochrangige Hamas-Vertreter Hossam Badran.
"Die Verwaltung des Gazastreifens nach dem Krieg ist eine interne Angelegenheit der Palästinenser ohne jegliche Einmischung von außen, und wir werden den Tag nach dem Krieg in Gaza nicht mit externen Parteien diskutieren", fügte Badran hinzu.
12.40 Uhr: Bericht - Israel verlängert die Wehrpflicht
Die israelische Regierung hat einem Medienbericht zufolge eine Verlängerung der Wehrpflicht für Männer von derzeit 32 auf 36 Monate beschlossen. Die neue Regelung soll für die nächsten acht Jahre gelten, wie das Nachrichtenportal Ynet berichtet. Diese Entscheidung sei bei einer Sitzung des Sicherheitskabinetts am Vorabend gefallen. Das gesamte Kabinett solle am Sonntag darüber abstimmen.
09.02 Uhr: Israelischer Angriff auf Militärposten im Süden Syriens
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben am Donnerstag einen Militärposten im Süden Syriens angegriffen. Es handele sich um einen Vergeltungsangriff, teilt das Militär mit. Zuvor sei aus Syrien ein Geschoss auf die Golanhöhen abgefeuert worden. Israel hat diese strategisch wichtige zu Syrien gehörende Hügelkette 1967 im Sechstagekrieg besetzt und 1981 annektiert, was international nicht anerkannt ist.
08.36 Uhr: Israelischer Soldat an der Grenze zum Libanon im Kampf getötet
Nach Angaben des israelischen Militärs ist einer seiner Soldaten nahe der Grenze zum Libanon im Kampf getötet worden. Es handele sich um einen 33-jährigen Unteroffizier. Wie er gestorben ist, wird nicht näher angegeben. Die israelische Zeitung "Haaretz" berichtet, er sei bei einem Drohnenangriff umgekommen.
Die mächtige Hisbollah-Miliz im Libanon, die mit der Hamas im Gazastreifen verbündet ist, und das israelische Militär liefern sich seit fast neun Monaten Scharmützel über die Grenze zwischen den beiden Staaten hinweg. Israel hat mehrfach Kommandeure der Hisbollah auf libanesischem Boden gezielt getötet.
05.48 Uhr: Ungarn provoziert bei Nato-Gipfel mit Aussage zu Israel und der Ukraine
Die ungarische Regierung hat den Nato-Partnern zum Abschluss des Bündnisgipfels in Washington Doppelmoral und Versagen im Umgang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine vorgeworfen. Konkret kritisierte der ungarische Außenminister Szijjarto, dass es inkonsistent sei, dass die Nato den Dialog mit Russland ablehne, während Israel gedrängt werde, mit der Hamas zu verhandeln. "Sie wollen, dass Israel mit einer terroristischen Organisation verhandelt, um eine Sicherheitskrise zu lösen, während die diplomatischen Kanäle für den Ukraine-Krieg geschlossen sind", sagte er.
Als ebenfalls inkonsistent kritisierte Szijjarto, dass auf EU-Länder wie Ungarn Druck ausgeübt werde, die nukleare Zusammenarbeit mit Russland zu beenden, während der Handel zwischen den USA und Russland, insbesondere im Bereich Uran, zunehme. Dabei stellte er auch die Frage, ob es vielleicht Geheimverhandlungen gebe.
04.30 Uhr: Vorsichtiger Optimismus nach Gaza-Gesprächen
Der Verhandlungsprozess im Gaza-Konflikt ist wieder in Gang gekommen, nachdem die Hamas Medienberichten zufolge von starren Ansichten abgerückt sein und bei einigen ihrer Positionen Flexibilität gezeigt hatte. Nach einer letzten Runde am Mittwoch in der katarischen Hauptstadt Doha zeigten einige Teilnehmer vorsichtigen Optimismus. "Wir sehen Fortschritte. Wir sehen die Möglichkeit, dass ein Abkommen erzielt wird", sagte der US-amerikanische Nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan in Washington.
"Garantieren können wir das nicht", fügte er hinzu. "Da müssen noch eine Menge Details festgeklopft werden." Ähnlich hatten sich zuvor israelische Regierungsbeamte geäußert. "Wir sind einer Übereinkunft über die Prinzipien eines Deals nahe", zitierte der israelische TV-Sender Channel 13 einen von ihnen.
03.07 Uhr: Biden - Israel soll Gazastreifen nach Kriegsende verlassen
Nach dem Ende des Gaza-Krieges solle Israel den Gazastreifen nicht besetzen, so Präsident Joe Biden am Donnerstag vor der Presse in Washington. Er unterstütze Israels Vorhaben, die radikalislamische Hamas zu besiegen, es sei aber an der Zeit, den Krieg zu beenden. Biden sprach sich für eine Waffenruhe aus.
02.33 Uhr: Sicherheitsunternehmen meldet Explosionen auf Handelsschiff im Roten Meer
Nach Angaben des britischen Unternehmens für Sicherheit auf See, Ambrey, hat es im Roten Meer zwei Explosionen gegeben. Ein Handelsschiff habe den Vorfall etwa 21 Seemeilen westlich der jemenitischen Hafenstadt Mocha am frühen Freitag gemeldet. Genauere Informationen liegen bislang keine vor.
01.53 Uhr: Biden zu Gaza: Positiver Trend bei Geisel-Verhandlungen
US-Präsident Joe Biden sieht die Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas über ein Geisel-Abkommen vorankommen. "Der Trend ist positiv", sagte Biden bei seiner Abschlusspressekonferenz im Rahmen des Nato-Gipfels in Washington. Beide Seiten hätten dem von ihm vorgestellten Plan zugestimmt. Nun gehe es darum, die Einzelheiten auszuarbeiten. "Dies sind schwierige, komplexe Fragen. Es gibt noch Lücken zu schließen", sagte Biden. Bei den schleppend verlaufenden Gesprächen geht es um den Austausch israelischer Geiseln gegen palästinensische Häftlinge in israelischen Gefängnissen und um Wege zu einer dauerhaften Waffenruhe im Gaza-Krieg.
Donnerstag, 11. Juli 2024
19.45 Uhr: Netanjahu: Israel besteht auf Kontrolle des Grenzgebiets zwischen Ägypten und Gazastreifen
Israel besteht nach Aussage von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bei den Verhandlungen über eine Feuerpause im Gazastreifen darauf, die Kontrolle über das Grenzgebiet zwischen dem Palästinensergebiet und Ägypten zu behalten. Die weitere israelische Kontrolle über den als "Philadelphi-Passage" bekannten Landstreifen sowie über den Grenzübergang Rafah seien einer von "vier Prinzipien", die Israel mit Blick auf eine mögliche Feuerpause aufgestellt habe, erklärte Netanjahu am Donnerstag.
19.42 Uhr: Israelisches Militär räumt Fehler im Kibbuz Be'eri ein
Das israelische Militär hat in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht Fehler in der Reaktion auf den Angriff der militant-islamistischen Hamas am 7. Oktober des vergangenen Jahres eingeräumt. Die Truppen hätten im Kibbuz Be'eri nicht schnell genug reagiert und sich untereinander nicht ausreichend abgesprochen, hieß es in dem Bericht, der die Ergebnisse einer ersten Untersuchung zu dem Terrorangriff zusammenfasste, der vor neun Monaten den Gaza-Krieg auslöste. Bei einem Panzerangriff auf ein Haus in Be'eri seien aber keine israelischen Geiseln getötet worden.
19.07 Uhr: Pentagon: Betrieb des Gaza-Piers wird bald eingestellt
Die vom US-Militär errichtete provisorische Anlegestelle für humanitäre Hilfsgüter an der Küste des Gazastreifens wird ihren Betrieb bald vollständig einstellen. Der Pier sei stets als vorübergehende Lösung gedacht gewesen, um die Lieferung zusätzlicher Hilfe in das Küstengebiet zu ermöglichen, teilte Pentagon-Sprecher Pat Ryder mit. In Kürze werde daher der Betrieb eingestellt. Nähere Details zu dem Zeitplan würden später mitgeteilt.
17.50 Uhr: USA verhängen weitere Sanktionen gegen jüdische Siedler im Westjordanland
Die USA haben weitere Sanktionen gegen extremistische israelische Siedler im Westjordanland verhängt. Die Regierung in Washington beschloss unter anderem finanzielle Strafmaßnahmen gegen vier Außenposten jüdischer Siedlungen in dem Palästinensergebiet, wie Außenamtssprecher Matthew Miller am Donnerstag in Washington mitteilte. Außerdem setzte die US-Regierung Lehava, die als "größte gewalttätige extremistische Organisation in Israel" beschrieben wird, auf ihre Schwarze Liste. Die Organisation hat demnach mehr als 10.000 Mitglieder.
17.29 Uhr: G7-Außenminister verurteilen Legalisierung von Siedlungen durch Israel
Die Außenminister der G7-Staaten haben die Legalisierung der Außenposten von fünf Siedlungen im Westjordanland durch Israel verurteilt. "Wir, die Außenminister der G7, schließen uns den Vereinten Nationen und der Europäischen Union an und verurteilen die Ankündigung des israelischen Finanzministers (Bezalel) Smotrich, fünf Außenposten im Westjordanland zu legalisieren", hieß es in einer Erklärung der Chefdiplomaten. Zudem wandten sich die Außenminister gegen die Entscheidung der israelischen Regierung, eine Fläche von mehr als 1.270 Hektar im Westjordanland zu "Staatsland" Israels zu erklären.
17.33 Uhr: UN: 500.000 Menschen in Gaza von katastrophalem Hunger betroffen
Fast eine halbe Million Menschen im Gazastreifen leiden nach Angaben der Vereinten Nationen unter katastrophalem Hunger. "Beschränkter Zugang und begrenzte Hilfsgüter haben zur Folge, dass Familien oft nicht die Unterstützung mit Nahrungsmitteln erhalten, die sie benötigen", hieß es in einem Post der UN auf X. Das Welternährungsprogramm bleibe vor Ort, benötige aber zuverlässigen Zugang und Hilfsgüter, hieß es in der Mitteilung weiter.
17.15 Uhr: Internationale Medien fordern von Israel freien Zugang zum Gazastreifen
Mehr als 60 internationale Medienorganisationen haben in einem gemeinsamen Schreiben an die israelische Regierung einen freien Zugang für Journalisten zum Gazastreifen gefordert. In dem Brief verlangen sie, dass die von den israelischen Behörden für ausländische Medien verhängten Restriktionen in dem Palästinensergebiet "unverzüglich" aufgehoben werden.
Zu den 64 Unterzeichnern gehören große Medienorganisationen wie der US-Nachrichtensender CNN, die US-Zeitungen "New York Times" und "Washington Post", die britische Rundfunkanstalt BBC sowie die Nachrichtenagenturen Agence France-Presse (AFP) und Associated Press (AP).
16.59 Uhr: Israel kündigt Fortführung der Geisel-Verhandlungen an
Die israelische Regierung hat die Fortführung der seit Monaten laufenden indirekten Verhandlungen über ein Geisel-Abkommen angekündigt. Eine Delegation des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet und der israelischen Armee werde in Kürze nach Kairo reisen, teilte das Ministerpräsidentenamt in Jerusalem mit.
Zugleich bestätigte das Amt, dass in der Nacht zuvor ein Verhandler-Team aus der katarischen Hauptstadt Doha zurückkehrte. Dort hatten sich israelische Delegierte am Mittwoch mit Spitzenvertretern der Vermittlerstaaten Katar, Ägypten und USA getroffen. Vor allem Katar steht im direkten Kontakt mit der islamistischen Hamas, die im Gazastreifen nach israelischer Schätzung 120 Geiseln aus Israel in ihrer Gewalt hält. Viele von ihnen dürften allerdings nicht mehr am Leben sein.
16.57 Uhr: Zivilschutz – 60 Leichen in Trümmern im Osten der Stadt Gaza gefunden
Nach einer zweiwöchigen israelischen Offensive sind in der Stadt Gaza nach Angaben der örtlichen Behörden etwa 60 Leichen gefunden worden. Seit dem Rückzug der israelischen Soldaten aus dem Viertel Schudschaija hätten Zivilschutzmitarbeiter dort zusammen mit örtlichen Anwohnern etwa 60 Tote geborgen, sagte ein Sprecher der Zivilschutzbehörde der von der radikalislamischen Hamas geführten Regierung im Gazastreifen. Sie seien aus den Trümmern des im Osten von Gaza gelegenen Viertels gegraben worden.
15.40 Uhr: Zentralrat der Juden kritisiert Tweet des Auswärtigen Amts
Der Zentralrat der Juden hat einen Tweet des Auswärtigen Amts zum mutmaßlich israelischen Angriff auf eine Schule in Gaza mit scharfen Worten kritisiert. Der Post "irritiert und lässt jegliche Räson vermissen", erklärte ein Sprecher des Zentralrats am Donnerstag. Die radikalislamische Hamas trage "diesen Krieg, der so viel Leid verursacht, in Einrichtungen wie Schulen und Krankenhäuser", erklärte er.
Das Auswärtige Amt hatte am Mittwoch auf X geschrieben: "Dass Menschen getötet werden, die in Schulen Schutz suchen, ist nicht hinnehmbar." Bei dem Israel zugeschriebenen Angriff auf eine Schule im Gazastreifen waren am Sonntag nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Katastrophenschutzes mindestens vier Menschen getötet worden. Die israelische Armee erklärte, die Schule sei von Hamas-Kämpfern als Versteck und als Werkstatt zum Waffenbau genutzt worden.
14.05 Uhr: Israel legt Liste mutmaßlicher UN-Mitarbeiter bei Hamas vor
Israel hat eigenen Angaben zufolge eine Liste mit Namen von Mitarbeitern des Palästinenserhilfswerks UNRWA zusammengestellt, die auch in der Terrororganisation Hamas aktiv sein sollen. Das Land habe 108 Beschäftigte der Organisation identifiziert, auf die dies zutreffe und eine entsprechende Liste UNRWA-Chef Philippe Lazzarini vorgelegt, teilte die israelische Botschaft in Berlin mit.
Es handelt sich demnach nur um einen kleinen Teil von insgesamt Hunderten UNRWA-Mitarbeitern, die bei der Hamas oder dem Palästinensischen Islamischen Dschihad (PIJ) beschäftigt sein sollen. Die Angaben lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.
Nach Angaben eines Sprechers des israelischen Außenministeriums wurde die Liste auch UN-Generalsekretär António Guterres vorgelegt. Veröffentlicht habe Israel sie bislang nicht.
12.53 Uhr: Hamas-Behörde meldet 50 getötete Palästinenser binnen 24 Stunden
Im Gazastreifen sind nach Angaben der dortigen, von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde seit Beginn der israelischen Offensive Anfang Oktober mindestens 38.345 Menschen getötet worden. Mindestens 88.295 Palästinenserinnen und Palästinenser seien verletzt worden. Allein in den vergangenen 24 Stunden seien rund 50 Menschen im Gazastreifen getötet und mehr als 50 verletzt worden.
11.35 Uhr: Militär: Drohnen aus dem Libanon auf israelisches Gebiet gestürzt
Mehrere Drohnen aus dem Libanon sind nach Angaben des israelischen Militärs auf israelisches Territorium gestürzt. Darüber hinaus sei eine Reihe verdächtiger Flugobjekte identifiziert und abgefangen worden, die sich vom Libanon aus in Richtung Israel bewegt hätten. Der Bürgermeister von Jerusalem sagte zudem im Fernsehsender Channel 12, eine Person sei schwer verletzt worden. Die mit der Hamas verbündete Hisbollah-Miliz im Libanon und Israel liefern sich seit fast neun Monaten Scharmützel über die Grenzen beider Staaten hinweg.
10.58 Uhr: Armee: Zwei hochrangige Hamas-Mitglieder getötet
Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge zwei hochrangige Mitglieder der Hamas getötet. Darunter sei ein Mann namens Hassan Abu Kuik, der zahlreiche Anschläge gegen Israel verübt habe, teilte das Militär mit. Demnach war er Leiter der operativen Sicherheit des inneren Sicherheitsapparats der Hamas. Er soll für die Region des zentralen Gazastreifens verantwortlich gewesen sein. Er sei diese Woche getötet worden. Laut Armee töteten Einsatzkräfte zudem einen Teamleiter des militärischen Geheimdienstes der Islamistenorganisation.
Die Armee sei auch weiterhin im Einsatz in der Zentrale des Palästinenserhilfswerks UNRWA, hieß es weiter. Gestern hätten Soldaten dort zahlreiche Waffen entdeckt. Laut Armee nutzen Mitglieder der Hamas und des Palästinensischen Islamischen Dschihads (PIJ) die UNRWA-Zentrale für terroristische Zwecke. Die Angaben der Armee ließen zunächst nicht unabhängig überprüfen. In der Zentrale gibt es seit Kriegsbeginn keinen regulären Betrieb der Helfer mehr.
10.38 Uhr: Irans neuer Präsident sagt Hamas Unterstützung zu
Der neue iranische Präsident Peseschkian versichert der islamistischen Palästinensergruppe Hamas die Unterstützung seines Landes. "Der Iran wird das unterdrückte palästinensische Volk weiterhin uneingeschränkt bis zur Verwirklichung ihrer legitimen Forderungen und Befreiung der heiligen al-Kuds (Jerusalem) unterstützen", schrieb Peseschkian laut Nachrichtenagentur Fars an Hamas-Auslandschef Ismail Hanija. Al-Kuds ist der arabische Name für Jerusalem.
07.40 Uhr: Raketenangriff auf Schiff in der Meerenge Bab al-Mandab
In der Meerenge Bab al-Mandab ist ein Schiff zum Ziel eines Raketenangriffs geworden. Das gemeinsame maritime Informationszentrum, das der Leitung der US-Marine untersteht, identifizierte das Schiff als die unter liberianischer Flagge fahrende "Mount Fuji". Die Attacke habe sich südlich der jemenitischen Stadt Mokka ereignet, teilte die Seehandelsaufsicht der britischen Marine (UKMTO) mit. Es wurde vermutet, dass die jemenitische Huthi-Miliz für den Angriff verantwortlich ist. Das "Schiff und die gesamte Besatzung sind in Sicherheit", erklärte die UKMTO. "Das Schiff ist auf dem Weg zu seinem nächsten Anlaufhafen."
01.41 Uhr: USA sieht positive Signale bei Gaza-Verhandlungen
Die USA zeigen sich vorsichtig optimistisch hinsichtlich der Gespräche über einen Waffenstillstand im Gazastreifen. "Wir sind verhalten zuversichtlich, dass sich die Dinge in die richtige Richtung entwickeln", sagt der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates des Weißen Hauses, John Kirby, in einem CNN-Interview zu den laufenden Verhandlungen. Die Bemühungen um eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas dauern weiter an.
01.12 Uhr: Hisbollah-Chef will Hamas-Entscheidung über Waffenruhe akzeptieren
Die libanesische Hisbollah-Miliz wird nach Angaben ihres Anführers Hassan Nasrallah die Entscheidung der verbündeten islamistischen Palästinenserorganisation Hamas bei den Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen akzeptieren. Die schiitisch-islamistische Miliz werde im Falle einer Einigung auf eine Waffenruhe auch die Angriffe auf Israel einstellen, erklärte Nasrallah. "Was auch immer die Hamas akzeptiert, alle akzeptieren es und sind damit zufrieden", sagte Nasrallah mit Blick auf pro-iranische Gruppen in der Region, die gegen Israel und die USA gerichtet sind.
Mittwoch, 10. Juli 2024
22.42 Uhr: USA geben Lieferung Hunderter Bomben an Israel frei
Die USA haben sich zur Lieferung von Hunderten 500 Pfund schweren Bomben an Israel bereit erklärt. Aus amerikanischen Regierungskreisen verlautete am Mittwoch, die Bomben gehörten zu einer Lieferung, die die Regierung von Präsident Joe Biden im Mai aus Sorge über den Einsatz des israelischen Militärs in der Stadt Rafah im Gazastreifen zurückgehalten habe.
Das Weiße Haus teilte damals mit, dass eine Lieferung von 1800 Bomben mit einem Gewicht von 2000 Pfund und 1700 Bomben von je 500 Pfund (225 Kilogramm) wegen der Bedenken des Präsidenten zurückgehalten worden sei. Zwei Gewährsleute aus dem Kreis der US-Regierung, die anonym bleiben wollten, sagten nun, die Regierung sei mehr über den Einsatz der größeren Bomben besorgt gewesen. Sie habe kürzlich zugestimmt, die israelische Bitte um die 500-Pfund-Bomben aus der zurückgehaltenen Lieferung zu erfüllen. 2000 Pfund schwere Bomben würden aber weiterhin nicht an Israel geliefert.
21.11 Uhr: UN mahnen Schutz der Zivilbevölkerung in Gaza an
Die Vereinten Nationen haben angesichts einer israelischen Evakuierungsanordnung für die Stadt Gaza den Schutz der palästinensischen Zivilbevölkerung angemahnt. UN-Sprecher Stephane Dujarric sagte am Mittwoch, die Palästinenser müssten versorgt werden, egal, ob sie aus Gaza fliehen oder bleiben wollten. Diese Warnung des Amtes der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (Ocha) bedeute, dass alle am Konflikt in Gaza beteiligten Parteien das Völkerrecht zu jeder Zeit respektieren müssten.
17.38 Uhr: Ägypten und Jordanien - Vertreibung in Gaza ist "rote Linie"
Die Außenminister Ägyptens und Jordaniens warnen Israel vor einer Vertreibung der palästinensischen Bevölkerung im Gazastreifen und dem besetzten Westjordanland. Sowohl die Vertreibung innerhalb der beiden Palästinensergebiete als auch anderswohin sei für beide Länder eine "rote Linie", sagte der jordanische Außenminister Aiman al-Safadi bei einem Treffen mit seinem ägyptischen Amtskollegen Badr Abdel-Atti in Kairo.
Abdel-Atti wirft Israel vor, eine systematische Politik der erzwungenen Umsiedlung von Palästinenserin zu betreiben. Sowohl Kairo als auch Amman lehnten das entschieden ab, sagte der Minister und fügte hinzu, Israels Vorgehen untergrabe das Prinzip, das einst als Grundlage für den Friedensschluss zwischen Israel und Ägypten gedient habe.
17.07 Uhr: Netanjahu - Halten an Gaza-Deal fest - aber es gibt rote Linien
Ungeachtet der Differenzen bei den Verhandlungen über eine Waffenruhe und Freilassung von Geiseln hat Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu beteuert, am Ziel eines Abkommens im Gaza-Krieg festzuhalten. Israel sei zu einem Deal bereit, solange die roten Linien seines Landes gewahrt würden, sagte Netanjahu nach Angaben seines Büros bei einem Treffen mit dem Nahost-Koordinator des Weißen Hauses, Brett McGurk. Was genau diese roten Linien sind, wurde allerdings nicht mitgeteilt.
16.18 Uhr: Hamas-Gesundheitsbehörde - Fast 38.300 Tote im Gazastreifen
Im Gazastreifen sind nach Angaben der dortigen Gesundheitsbehörde mindestens 38.295 Menschen bei der israelischen Militäroffensive getötet worden. Mindestens 88.241 Palästinenserinnen und Palästinenser seien seit Beginn des Krieges am 7. Oktober verletzt worden. Die Opferzahlen könnten noch höher sein, da zahlreiche Menschen vermisst werden und viele Tote unter den Trümmern zerstörter Häuser begraben liegen.
12.48 Uhr: Viele UNRWA-Schulen im Gazastreifen bei Angriffen getroffen
Zwei Drittel der Schulen des Palästinenserhilfswerks UNRWA im Gazastreifen sind nach Angaben der Organisation bereits bei Angriffen getroffen worden. "Einige wurden ausgebombt, viele schwer beschädigt", schrieb UNRWA-Chef Philippe Lazzarini auf X. Allein in den vergangenen vier Tagen seien vier Schulen getroffen worden. Nach eigenen Angaben betrieb das UN-Flüchtlingshilfswerk vor dem Krieg 284 Schulen in dem Küstenstreifen.
Schulen hätten sich im Gazastreifen von sicheren Orten der Bildung und Hoffnung für Kinder in überfüllte Notunterkünfte verwandelt. Oft würden sie nun zu einem Ort des Todes und des Elends, klagte Lazzarini. Er schrieb weiter: "Die eklatante Missachtung des humanitären Völkerrechts darf nicht zur neuen Normalität werden."
12.11 Uhr: Bundesregierung verurteilt Angriff auf Schule im Gazastreifen
Die Bundesregierung hat den Israel zugeschriebenen Angriff auf eine Schule im südlichen Gazastreifen scharf verurteilt. Dass Menschen getötet würden, die in Schulen Schutz suchten, sei "nicht hinnehmbar", erklärte das Auswärtige Amt im Onlinedienst X: "Zivilisten, gerade auch Kinder, dürfen nicht zwischen die Fronten geraten. Die wiederholten Angriffe der israelischen Armee auf Schulen müssen aufhören." Der Vorfall müsse "rasch" untersucht werden.
Bei dem Angriff auf eine Schule im südlichen Gazastreifen waren nach Angaben aus Klinikkreisen am Dienstag mindestens 29 Menschen getötet worden. Dutzende weitere Menschen seien bei dem Angriff auf den Eingang einer Schule in Abassan östlich von Chan Junis verletzt worden, hieß es aus Kreisen des Nasser-Krankenhauses in Chan Junis. Dort wurden Verletzte behandelt. Auch die islamistische Palästinenserorganisation Hamas sprach von 29 Toten. Die israelische Armee erklärte, der Vorfall werde untersucht. Die israelische Luftwaffe habe Präzisionsmunition eingesetzt.
12.03 Uhr: Israelische Armee - Alle Einwohner sollen Gaza-Stadt verlassen
Die israelische Armee hat alle Anwohner der Stadt Gaza zur Flucht aufgerufen. Die Menschen sollten sich aus der Stadt im Norden des umkämpften Küstengebiets in die im Zentrum gelegenen Orte Deir al-Balah und Al-Sawaida begeben, hieß es in dem Aufruf, der in arabischer Sprache veröffentlicht wurde. Er beschrieb auch Routen, die die Betroffenen ohne Kontrollpunkte nutzen könnten. Die Stadt Gaza bleibe ein gefährliches Kampfgebiet, warnte ein Sprecher.
Die Fluchtaufrufe sind in der Regel ein Anzeichen für bevorstehende neue israelische Militäreinsätze. Israelische Medien meldeten, die Armee habe am Morgen Flugblätter in der Stadt verteilt und die Menschen darin zum Verlassen der Stadt aufgefordert. Das Militär hat in den vergangenen Wochen bereits die Bewohner mehrerer Viertel der Stadt Gaza zur Flucht aufgefordert. In den betroffenen Ortsteilen, darunter Schedschaija, gibt es seitdem teils heftige Kämpfe. Der jetzige Fluchtaufruf gilt für die gesamte Stadt.
11.52 Uhr: Israel - 60 Prozent der Hamas-Kämpfer getötet oder verletzt
Bei der israelischen Offensive im Gazastreifen sind nach Angaben von Verteidigungsminister Joaw Gallant 60 Prozent der Hamas-Kämpfer getötet oder verletzt worden. Das israelische Militär habe auch die Mehrheit der 24 Bataillone aufgerieben, über die der bewaffnete Teil der radikal-islamischen Palästinenser-Organisation zu Beginn des Krieges Anfang Oktober verfügt habe. Gallant äußerte sich in einer Rede vor der Knesset, dem israelischen Parlament.
11.38 Uhr: Krankenhaus - 20 Tote bei israelischen Angriffen im Gazastreifen
Bei israelischen Luftangriffen sind am Mittwochmorgen im Zentrum des Gazastreifens nach örtlichen Krankenhausangaben 20 Palästinenserinnen und Palästinenser getötet worden. Im Flüchtlingslager Nusseirat seien drei Häuser getroffen worden, dabei seien zwölf Menschen ums Leben gekommen, sagten Vertreter des Al-Aksa-Märtyrer-Krankenhauses. Unter den Toten seien fünf Kinder. Eine Reporterin der Nachrichtenagentur AP zählte die Leichname. Bei einem vierten Angriff am Morgen sollen in der Stadt Deir al-Balah vier Männer, drei Frauen und ein Kind getötet worden sein. Die Gegend befindet sich innerhalb einer sogenannten "humanitären Sicherheitszone". Israel hatte diese als Zufluchtsgebiet für Palästinenser benannt, während es Offensiven in Teilen des Gazastreifens ausführt.
Unterdessen stieg laut Krankenhausvertretern die Zahl der Toten von einem israelischen Luftangriff auf den Eingang einer Schule außerhalb der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens. Dort waren vertriebene Familien untergebracht. Die Zahl betrage inzwischen 31, unter den Toten seien acht Kinder, berichteten Vertreter des nahegelegenen Nasser-Krankenhauses. Mehr als 50 Menschen seien verletzt worden.
11.16 Uhr: Krankenhäuser - Sechs Tote bei neuen Angriffen im Gazastreifen
Im Gazastreifen sind nach Angaben aus medizinischen Kreisen am Mittwochmorgen bei Angriffen sechs Menschen getötet worden. Nach einem Angriff auf ein Haus nahe Nusseirat seien vier Tote und ein Schwerverletzter ins Krankenhaus in der im Zentrum des Palästinensergebiets gelegenen Stadt Deir el-Balah eingeliefert worden, hieß es aus den Kreisen. Weiter südlich seien zwei Tote und sechs Verletzte in die Nasser-Klinik in Chan Junis gebracht worden, gab eine weitere medizinische Quelle an.
Die israelische Armee erklärte, sie werde ihre Einsätze im Gazastreifen fortsetzen, vor allem in der Stadt Gaza, deren östlichem Viertel Schudschaija und im südlich gelegenen Rafah. In Gaza hätten die Soldaten in der Nacht einen Einsatz "gegen die Terroristen der Hamas und des Islamischen Dschihads" ausgeführt, hieß es weiter. Diese hätten den Sitz des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA als Basis genutzt, um Angriffe zu steuern. Das UNRWA hat den Angriff zunächst nicht kommentiert, man könne die Angaben nicht überprüfen. Das UNRWA hat seit Oktober keine Kontrolle mehr über das Gebäude. Im Februar gab die israelische Armee an, unter dem UNRWA-Hauptsitz einen Hamas-Tunnel gefunden zu haben.
07.55 Uhr: Schiff nach mutmaßlichem Huthi-Angriff im Roten Meer in Sicherheit
Nach einem mutmaßlichen Huthi-Angriff im Roten Meer befinden sich das betroffene Schiff und dessen Besatzung in Sicherheit. Das teilte die Seehandelsaufsicht der britischen Marine (UKMTO) mit. Es handelte sich um den jüngsten Angriff auf der wichtigen Seehandelsroute, der der jemenitischen Miliz zugeschrieben wurde. Der Kapitän meldete nach UKMTO-Angaben eine Explosion in unmittelbarer Nähe des Schiffs. Der Vorfall ereignete sich demnach vor der Küste der jemenitischen Stadt Nischtun, unweit der Grenze zum Oman. Der Name des Schiffs wurde zunächst ebenso wenig öffentlich gemacht wie die Flagge, unter der es fuhr.
07.36 Uhr: Israels Militär meldet Angriff auf Hisbollah-Stellung im Südlibanon
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben eine Stellung der Hisbollah-Miliz im Süden des Libanons angegriffen. Ziel sei ein Luftabwehrsystem der Miliz in der Gegend von Janta gewesen. Die meisten israelischen Militärangriffe in den vergangenen Wochen galten Zielen im Süden und Südosten des Libanons. Die Hisbollah ist überaus einflussreich im Libanon und mit der Hamas im Gazastreifen verbündet. Immer wieder liefert sie sich Scharmützel mit dem israelischen Militär über die Grenze zwischen dem Libanon und Israel hinweg.
05.28 Uhr: US-Geheimdienst - Iran heizt Gaza-Proteste in den USA an
Die iranische Regierung facht nach Einschätzung der amerikanischen Geheimdienste die Proteste gegen den Krieg zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas an, um vor der US-Präsidentschaftswahl im November Unfrieden zu stiften. Die US-Geheimdienstkoordinatorin Avril Haines teilte mit, Gruppen mit Verbindungen nach Teheran hätten in den USA beliebte Social-Media-Plattformen genutzt, um zu Protesten anzuregen. Zudem hätten sie einigen Protestgruppen finanzielle Unterstützung zukommen lassen. Der Iran agiere bei seinen Versuchen der Einflussnahme aus dem Ausland zunehmend aggressiv und versuche, das Vertrauen in die demokratischen Institutionen zu untergraben, sagte Haines.
04.39 Uhr: UN - Offensive im Gazastreifen schafft chaotische Verhältnisse
Die Ausweitung der israelischen Militäroffensive im nördlichen Gazastreifen führt nach Angaben des UN-Amtes für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (Ocha) zu chaotischen Zuständen im Gaza-Streifen. Tausende Palästinenser flüchteten aus der Stadt Gaza in verschiedene Richtungen. Sie wüssten nicht, welcher Weg noch sicher sei.
"Viele wurden unter Beschuss und Bombardierung vertrieben, und nur sehr wenige konnten ihr Hab und Gut mitnehmen", sagte UN-Sprecher Stephane Dujarric unter Berufung auf Ocha-Berichte, in denen die israelischen Evakuierungsanordnungen als "gefährlich chaotisch" beschrieben wurden. Flüchtende müssten sich in oder durch Viertel begeben, in denen Kämpfe tobten - oder in Gebiete, für die später wiederum Evakuierungsanordnungen erlassen worden seien, sagte Dujarric.
02.01 Uhr: Klinikkreise - Mindestens 29 Tote bei Angriff auf Schule im Gazastreifen
Bei einem Angriff auf eine Schule im südlichen Gazastreifen sind nach Angaben aus Klinikkreisen am Dienstag mindestens 29 Menschen getötet worden. Dutzende weitere Menschen seien bei dem Angriff auf den Eingang einer Schule in Abassan östlich von Chan Junis verletzt worden, hieß es aus Kreisen des Nasser-Krankenhauseses in Chan Junis. Dort wurden Verletzte behandelt. Auch die islamistische Hamas sprach von 29 Toten. Ein Reporter der Nachrichtenagentur AP zählte im Nasser-Krankenhaus von Chan Junis mindestens 25 Leichen.
Die israelische Armee teilte mit, dass ein Angriff in dem Gebiet ausgeführt worden sei. Der Vorfall werde untersucht. Die israelische Luftwaffe habe Präzisionsmunition eingesetzt.
Dienstag, 9. Juli 2024
23.39 Uhr: Israel greift nach Raketenbeschuss Hisbollah-Stellungen an
Nach einem tödlichen Raketenangriff auf die nördlichen Golanhöhen hat die israelische Luftwaffe Stellungen der Hisbollah-Miliz in Südlibanon beschossen. Wie die israelische Armee am Abend mitteilte, sei das Gebiet getroffen worden, von wo die Raketen abgefeuert worden sein sollen.
23.10 Uhr: Israel - Zwei Tote auf den Golanhöhen nach Raketenangriffen aus dem Libanon
Auf den von Israel annektierten Golanhöhen sind laut israelischen Angaben zwei Menschen in Folge eines Raketenangriffs aus dem Libanon getötet worden. "Nach dem Raketeneinschlag auf den Golanhöhen hat das medizinische Personal einen Mann und eine Frau für tot erklärt", teilte die israelische Polizei am Dienstag mit. Die Einschläge hätten den Wagen der Getöteten getroffen.
Zuvor hatte die Armee von rund 40 Geschossen berichtet, die aus dem Libanon in Richtung Golanhöhen gefeuert worden seien.
20.50 Uhr: Palästinenser berichten von 19 Toten bei Angriff auf Schule
Das von der militant-islamistischen Palästinenser-Organisation Hamas geleitete Gesundheitsministerium des Gazastreifens hat Israel einen tödlichen Angriff auf eine als Notunterkunft genutzte Schule vorgeworfen. Bei dem mutmaßlichen Luftangriff im Süden Gazas seien mindestens 19 Palästinenser getötet und Dutzende weitere verletzt worden, hieß es. Das Gesundheitsministerium und ein Sprecher des örtlichen Krankenhauses bestätigten die Zahlen und sagten, wahrscheinlich werde die Zahl der Opfer noch steigen, weil weitere Verletzte gebracht würden. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht.
19.10 Uhr: Netanjahu-Aussage in Korruptionsprozess noch in diesem Jahr
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu soll israelischen Medien zufolge im Dezember mit seiner Aussage in dem gegen ihn laufenden Korruptionsprozess beginnen. Das zuständige Bezirksgericht habe entschieden, dass er ab dem 2. Dezember aussagen soll, meldeten mehrere Medien übereinstimmend. Es wird demnach erwartet, dass sich Netanjahus Aussage über zwei Monate ziehen wird. Vor zwei Wochen hatte Netanjahus Verteidiger den Berichten zufolge gefordert, die Aussage des Regierungschefs zu verschieben. Er brauche wegen des Gaza-Kriegs Zeit bis mindestens März 2025. Dem wurde nicht stattgegeben.
18.11 Uhr: Offenbar 13-jähriger Palästinenser im Westjordanland getötet
In einem Dorf im Westjordanland ist palästinensischen Angaben zufolge ein 13-Jähriger durch Schüsse des israelischen Militärs getötet worden. Der palästinensische Junge sei durch eine Kugel am Bauch verletzt und später im Krankenhaus für tot erklärt worden, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Israels Armee teilte mit, Militante hätten Steine auf israelische Fahrzeuge in der Nähe eines Dorfs nordwestlich der Stadt Ramallah geworfen. Israelische Einsatzkräfte hätten auf sie geschossen. Eine Person sei dabei getroffen worden. Auch diese Darstellung ließ sich zunächst nicht unabhängig verifizieren.
17.57 Uhr: Berichte - Israels Armee zieht religiöse Männer ab August ein
Israels Militär beginnt Medienberichten zufolge ab August damit, ultraorthodoxe Männer zum Wehrdienst einzuziehen. Verteidigungsminister Joav Galant habe dazu ein Gespräch mit Generalstabschef Herzi Halevi geführt und einer entsprechenden Empfehlung der Armee zugestimmt, berichteten israelische Medien unter Berufung auf Galants Büro. Wie viele streng religiöse Männer betroffen sind, war zunächst nicht klar.
Jahrzehntelang galten Ausnahmen für ultraorthodoxe Männer bei der Wehrpflicht - die aber vor gut drei Monaten ausliefen. Der Regierung gelang es nicht, ein Gesetz zu verabschieden, das die Erleichterungen zementieren sollte.
17.41 Uhr: Hisbollah - Ex-Leibwächter von Chef Nasrallah bei Angriff getötet
Bei einem mutmaßlich israelischen Drohnenangriff auf ein Auto in Syrien ist ein ehemaliger Leibwächter des Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah getötet worden. Die libanesische Schiitenmiliz bestätigte den Vorfall.
Die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte teilte mit, bei dem Angriff auf ein Fahrzeug der Miliz seien zwei Personen getötet worden. Die Identität des anderen Toten blieb zunächst unklar. Israels Armee wollte sich auf Anfrage nicht zu dem Bericht äußern.
12.49 Uhr: UN-Fachleute: Verhungerte Kinder belegen Hungersnot in Gaza
Im Gazastreifen breitet sich nach Einschätzung von UN-Experten eine Hungersnot aus. Daran gebe es "keinen Zweifel", erklärten mehrere Sachverständige der Vereinten Nationen am Dienstag in Genf. Sie verwiesen auf den Tod mehrerer Kinder an Unterernährung trotz medizinischer Behandlung. Damit sei unleugbar, dass sich eine Hungersnot vom nördlichen Gazastreifen in den zentralen und südlichen Teil der umkämpften Enklave ausgebreitet habe. Dem Staat Israel warfen die Fachleute, unter ihnen Michael Fakhri, Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, eine "vorsätzliche und gezielte Kampagne der Aushungerung" gegen die Palästinenser vor.
12.34 Uhr: Papst: "Tiefer Schmerz" nach Angriffen in der Ukraine und Gaza
In einer ungewöhnlichen Mitteilung hat Papst Franziskus auf den russischen Krankenhaus-Angriff in der Ukraine sowie auf die Toten nach der Bombardierung eines Schulgebäudes in Gaza reagiert. Die vatikanische Pressestelle verschickte am Dienstagvormittag dazu eigens ein Kommunique. Darin heißt es: "Der Heilige Vater hat mit tiefem Schmerz die Nachrichten über die Angriffe auf zwei medizinische Zentren in Kiew, darunter das größte Kinderkrankenhaus der Ukraine, sowie auf eine Schule in Gaza zur Kenntnis genommen." Weiter drücke er sein Mitgefühl für die Opfer und die unschuldigen Verwundeten aus und "hofft und betet, dass bald konkrete Wege aufgezeigt werden können, um den anhaltenden Konflikten ein Ende zu setzen".
12.02 Uhr: Erneut Tote bei Angriffen und Kämpfen im Gazastreifen
Israels Armee greift eigenen Angaben zufolge weiterhin Ziele in mehreren Gebieten im Gazastreifen an. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, dabei seien 16 Palästinenser getötet und Dutzende verletzt worden. Israels Militär teilte mit, in der Stadt Gaza gegen Ziele der Hamas und des Palästinensischen Islamischen Dschihads (PIJ) vorzugehen. Die israelischen Streitkräfte seien dort seit einigen Tagen im Einsatz. "Bis jetzt haben die Einsatzkräfte Dutzende Terroristen eliminiert", hieß es in einer Erklärung.
11.07 Uhr: Entsetzen bei UNO wegen neuer Evakuierungsaufrufe für die Stadt Gaza
Die Vereinten Nationen haben bestürzt auf neue Evakuierungsaufrufe der israelischen Armee für die Bevölkerung im Gazastreifen reagiert. Das UN-Menschenrechtsbüro sei "entsetzt" darüber, dass Bewohner der Stadt Gaza erneut zur Flucht in Gebiete aufgerufen würden, "in denen die Armee Militäroperationen durchführt und in denen weiterhin Zivilisten getötet und verletzt werden", hieß es am Dienstag in einer Erklärung. Viele Menschen seien bereits mehrfach gewaltsam vertrieben worden. Das israelische Militär hatte am Montag Bewohner von mehreren zentralen Vierteln in Gaza aufgefordert, ihre Häuser und Wohnungen zu verlassen.
11.01 Uhr: Israels Militär verstärkt zunehmend Druck im Gazastreifen
Das israelische Militär erhöht seinen Druck im Gazastreifen und das könnte nach Einschätzung der militanten Hamas die Gespräche über eine Waffenruhe gefährden. Panzer dringen weiter in einige Bezirke von Gaza-Stadt vor, darunter Schedschaia, Sabra und Tel Al-Hawa. Mindestens 18 Menschen wurden nach palästinensischen Angaben getötet. Aus den Vierteln haben Anwohner bereits am Montag von den heftigsten Kämpfen seit Kriegsbeginn berichtet.
Infolge des israelischen Evakuierungsaufrufsbefehls sind Tausende Menschen gezwungen, ihre Häuser in Gaza-Stadt im Norden des Küstenstreifens zu verlassen und sich weiter nach Westen Richtung Mittelmeerküste und nach Süden zu begeben. Das israelische Militär begründet seinen Einsatz in Gaza-Stadt mit Geheimdienst-Hinweisen, dass sich dort Kämpfer der Hamas und der mit ihr verbündeten Extremisten-Gruppe Islamischer Dschihad aufhielten.
06.06 Uhr: Israels Armee: Terroristen in Schulgebäude aufgespürt
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben "mehrere Terroristen" angegriffen, die eine Schule im Zentrum des Gazastreifens als "Deckung" genutzt hätten. Es seien "mehrere Terroristen" angegriffen worden, die "terroristische Aktivitäten" ausgeführt und Strukturen einer Schule in der Gegend von Nusseirat als "Deckung" genutzt hätten, erklärte die israelische Armee. Bei dem Angriff der israelischen Luftwaffe sei Präzisionsmunition eingesetzt worden, der Angriff sei auf Grundlage von Geheimdienstinformationen ausgeführt worden. Die israelische Armee warf der islamistischen Hamas und dem Islamischen Dschihad vor, "systematisch" gegen das Völkerrecht zu verstoßen, indem sie Bewohner des Gazastreifens als menschliche Schutzschilde nutzen.
05.30 Uhr: Präsident Biden trifft frühere Geisel der Hamas
US-Präsident Joe Biden hat eine frühere Geisel der militant-islamistischen Hamas im Weißen Haus empfangen. Die US-israelische Lehrerin Liat Beinin Atzili befand sich im Gazastreifen mehr als 50 Tage lang in der Gewalt der Extremisten. Sie war beim Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober verschleppt worden, als Extremisten im Kibbuz Nir Oz wüteten. Ihr Ehemann Aviv wurde bei dem Angriff getötet. Das Weiße Haus erklärte, Bidens nationaler Sicherheitsberater Jake Sullivan habe an dem Treffen mit Atzili und ihrer Familie am Montag teilgenommen. Die Zusammenkunft fällt in eine Zeit, in der erwartet wird, dass die Verhandlungen über eine Freilassung von Geiseln und einen von den USA unterstützten Vorschlag für eine Waffenruhe wiederaufgenommen werden.
04.17 Uhr: Israelischer Luftangriff in Syrien
Israel hat nach Angaben der syrischen Nachrichtenagentur einen Luftangriff auf ein Ziel in der Nähe der syrischen Küstenstadt Baniyas geflogen. Der Angriff habe Sachschäden verursacht, berichtete die Nachrichtenagentur Sana unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit vertraute Person aus Armee-Kreisen. Nähere Einzelheiten über das genaue Ziel oder das Ausmaß der Zerstörung sind zunächst nicht bekannt. Israel hat in der Vergangenheit wiederholt Ziele in Syrien angegriffen, die mit dem Iran oder der libanesischen Hisbollah in Verbindung gebracht werden, kommentiert solche Berichte aber in der Regel nicht.
01.11Uhr: Erneuter Anlauf für Waffenruhe im Gazastreifen: Chefs von Mossad und CIA reisen am Mittwoch nach Katar
Die Chefs von Mossad und CIA reisen laut Verhandlungskreisen am Mittwoch für Gespräche über eine Waffenruhe im Gazastreifen ins Golfemirat Katar. Katar ist gemeinsam mit Ägypten und den USA seit Monaten als Vermittler in Gesprächen um eine Feuerpause im Gazastreifen und eine Freilassung israelischer Geiseln tätig. Ein mit den Gesprächen vertrauter Palästinenser sagte AFP am Montag, eine Delegation der islamistischen Hamas werde an indirekten Gesprächen mit Israel teilnehmen. Es gebe aber mehrere "Divergenzen" zwischen beiden Seiten.
Montag, 8. Juli 2024
23.46 Uhr: Israels Armee rückt weiter in Stadt Gaza vor
Die israelischen Truppen erreichten die Zentrale des UN-Flüchtlingshilfswerks UNRWA. Das ist wegen des Kriegs nicht in Betrieb. Die Streitkräfte hätten in dem Areal Anti-Terror-Operationen eingeleitet, teilte die Armee mit. Zivilisten habe die Armee vor Beginn des Einsatzes zum Verlassen des Gebiets aufgefordert.
Das Armee-Radio berichtete von Kämpfen mit Bewaffneten der islamistischen Hamas. Nach palästinensischen Krankenhausangaben wurden mindestens 15 Menschen getötet. Die Zahl der Opfer könnte noch steigen, weil die Rettungskräfte wegen der Kämpfe viele Wohngebiete nicht erreichen können. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
22.34 Uhr: USA optimistisch bei Waffenruhe-Gesprächen in Kairo
Die US-Regierung sieht bei den Gesprächen in Kairo über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg Chancen für eine Einigung. Es gebe noch Punkte in den Verhandlungen, bei denen Israel und die islamistische Hamas weit auseinanderliegen würden, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats im Weißen Haus, John Kirby. «Aber wir hätten kein Team dorthin geschickt, wenn wir nicht glauben würden, dass wir hier eine Chance haben», sagte er.
Man versuche jetzt, die Differenzen zu überbrücken - dazu sei unter anderem CIA-Direktor Bill Burns nach Kairo gereist. Zu einem möglichen Zeitrahmen für einen Abschluss der Gespräche wollte sich Kirby nicht äußern.
20.43 Uhr: Gewählter iranischer Präsident Peseschkian bekräftigt Unterstützung für Hisbollah
Drei Tage nach seiner Wahl zum iranischen Präsidenten hat der als Reformkandidat angetretene Massud Peseschkian die Unterstützung der islamischen Republik für die libanesische Hisbollah-Miliz bekräftigt - und Israel als "illegitimes Regime" bezeichnet. "Die Unterstützung des Widerstands ist in der grundlegenden Politik der Islamischen Republik Iran verankert", erklärte Peseschkian heute laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna in einer Botschaft an Hisbollah-Anführer Hassan Nasrallah.
"Die Islamische Republik Iran hat stets den Widerstand der Völker in der Region gegen das illegitime zionistische Regime unterstützt", erklärte Peseschkian weiter. Er vertraue darauf, dass die "Widerstandsbewegung" es Israel nicht erlauben werde, "seine kriegstreiberische und kriminelle Politik" gegen die Palästinenser und andere Völker der Region fortzuführen.
19.51 Uhr: Hamas-Chef - Israels Vorgehen könnte Gespräche zurückwerfen
Israels Vorgehen im Gazastreifen könnte nach Darstellung von Hamas-Chef Ismail Hanijeh die bisherigen Fortschritte bei den Gesprächen über eine Feuerpause wieder zunichtemachen. Dies habe Hanijeh in einem Gespräch mit den Vermittlern erklärt, teilten die Islamisten über ihren Telegram-Kanal mit. Er habe den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und dessen Regierung für einen etwaigen Zusammenbruch der Verhandlungen verantwortlich gemacht.
16.32 Uhr: Geiselfamilien - Netanjahu-Rede vor Kongress erst nach Abkommen
Die Familien der im Gazastreifen von der Hamas festgehaltenen Geiseln haben den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu aufgefordert, eine geplante Rede vor dem US-Kongress in Washington zu verschieben, sofern er keinen Durchbruch zu verkünden hat. Der Regierungschef sollte sich darauf konzentrieren, ein Abkommen für eine Waffenruhe und eine Freilassung der Geiseln zu erreichen und erst danach in die USA reisen, forderte eine Gruppe, die Angehörige der Geiseln vertritt.
16.31 Uhr: UNRWA-Chef - Hälfte der Einrichtungen im Gazastreifen zerstört
Die Hälfte der Einrichtungen des Palästinenserhilfswerks UNRWA im Gazastreifen ist laut dessen Chef seit Beginn des Krieges zerstört worden. Mehr als 500 Menschen seien zudem bei Angriffen auf die Standorte des Hilfswerks getötet worden, sagte UNRWA-Generalsekretär Philippe Lazzarini bei einer Pressekonferenz mit dem neuen ägyptischen Außenminister Badr Abdelati. Dieser bekräftigte die Unterstützung seines Landes für das UNRWA.
12.25 Uhr: Israel rückt tiefer in die Stadt Gaza vor
Das israelische Militär ist im östlichen Teil der Stadt Gaza weiter vorgerückt. Der Einsatz richte sich gegen Stellungen von Extremisten, teilten die Streitkräfte mit. Tausende Palästinenserinnen und Palästinenser flüchteten bereits am Vormittag aus der Gegend, die schon früh im Gaza-Krieg verwüstet worden war. Vor dem jüngsten Einsatz hatte das Militär Evakuierungen in der Gegend angeordnet.
10.51 Uhr: Israels Finanzminister warnt vor Abbruch der Gaza-Offensive
Israels Finanzminister Bezalel Smotrich warnt, es wäre ein großer Fehler, die Offensive im Gazastreifen jetzt zu stoppen. "Hamas bricht zusammen und bettelt um einen Waffenstillstand. Jetzt ist der Zeitpunkt, die Kehle zuzudrücken, bis wir den Feind zermalmen und brechen", schreibt er auf X. "Jetzt aufzuhören, kurz vor dem Ende, und ihnen zu erlauben, sich zu erholen und wieder gegen uns zu kämpfen, ist Irrsinn."
09.47 Uhr: Bewohner: Israelischer Panzer-Großangriff auf Gaza-Stadt
Das israelische Militär greift Gaza-Stadt nach palästinensischen Angaben mit einem Großaufgebot von Panzern an. Bewohner sprechen von einem der schwersten Angriffe seit Beginn des Kriegs im Gazastreifen im Oktober. Die Katastrophenschutzbehörde teilt mit, dass sie von Dutzenden Toten in östlichen Stadtteilen ausgehe. Die Rettungskräfte könnten jedoch wegen anhaltender Offensiven nicht in die betroffenen Gegenden gelangen. Das israelische Militär erklärt, dass es einen Einsatz gegen Infrastruktur von militanten Kräften im Gazastreifen fahre und dass mehr als 30 Kämpfer, die eine Bedrohung für israelische Truppen dargestellt hätten, außer Gefecht gesetzt worden seien.
07.34 Uhr: Israel greift Hisbollah-Stellungen im Libanon an
Israel hat in der Nacht Ziele der libanesischen Hisbollah-Miliz aus der Luft und mit Artillerie angriffen. Das teilt die israelische Armee mit. Unterdessen fliegt der Chef des israelischen Geheimdienstes Shin Bet, Ronen Bar, nach Ägypten zu Verhandlungen mit der radikal-islamischen Hamas über eine Feuerpause im Gazastreifen, meldet der Sender Channel 7.
06.38 Uhr: Tausende demonstrieren in Israel für Geisel-Deal und Waffenruhe
Zum Abschluss landesweiter Proteste fordern Tausende in Israel, dass die indirekten Verhandlungen über einen Geisel-Deal und eine Waffenruhe endlich zum Erfolg geführt werden. Tausende Demonstranten versammelten sich örtlichen Medienberichten zufolge vor der Residenz von Regierungschef Netanjahu. Auch verlangten die Demonstranten Neuwahlen. Die Gespräche über ein Gaza-Abkommen unter Vermittlung von Katar, Ägypten und den USA sollen diese Woche in Kairo weitergehen.
04.55 Uhr: Netanjahu beharrt auf Recht zur Fortsetzung der Kämpfe
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu fordert kurz vor der Wiederaufnahme indirekter Verhandlungen über ein Geiselabkommen im Gaza-Krieg als Bedingung das Recht zur Fortsetzung der Kämpfe gegen die Hamas ein. "Jedes Abkommen wird Israel erlauben, die Kämpfe wieder aufzunehmen, bis alle Kriegsziele erreicht sind", heißt es in einer Liste an Bedingungen, die das Büro des Ministerpräsidenten veröffentlichte. Kritiker werfen Netanjahu vor, einen Deal sabotieren zu wollen.
01.14 Uhr: Hamas meldet vier Tote bei israelischem Angriff auf weitere Schule
Bei einem neuerlichen israelischen Angriff auf eine Schule im Gazastreifen sind nach Angaben des von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Katastrophenschutzes mindestens vier Menschen getötet worden. Unter den Opfern des Angriffs auf die Schule in der Stadt Gaza sei auch der Hamas-Vizearbeitsminister Ihab al-Ghusain, erklärte die Hamas. Die israelische Armee erklärte, die Schule sei von Hamas-Kämpfern als Versteck und als Werkstatt zum Waffenbau genutzt worden.
Der Betreiber der Schule, das Lateinische Patriarchat in Jerusalem, verurteilte den Angriff und erklärte, dort hätten hunderte Zivilisten Zuflucht vor den seit Monaten andauernden Kämpfen im Gazastreifen gesucht.
00.58 Uhr: Hisbollah meldet Drohnenangriff auf israelisches Überwachungszentrum
Die vom Iran unterstützte militante Hisbollah-Miliz hat einen Drohnenangriff auf ein wichtiges israelisches Überwachungszentrum auf dem Berg Hermon in den von Israel besetzten syrischen Golanhöhen verübt. Es sei der erste Angriff dieser Art seit Beginn der Kampfhandlungen mit Israel am 8. Oktober, einen Tag nach dem Angriff der palästinensischen Hamas auf den Süden Israels, der den Gaza-Krieg ausgelöst hatte, erklärt die Hisbollah. Die Gruppe kündigt an, ihre Operationen erst nach dem Ende des Krieges einzustellen.