Sonntag, 25. August 2024
23.24 Uhr: Insider - Keine Einigung bei neuen Gaza-Gesprächen
Die Gespräche in Kairo über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg sind Insidern zufolge ohne Einigung ausgesetzt worden. Weder Israel noch die radikal-islamische Hamas hätten den von den Vermittlern vorgelegten Kompromissen zugestimmt, sagen zwei Vertreter der ägyptischen Sicherheitskräfte.
21.27 Uhr: Hamas feuert Rakete in Richtung Tel Aviv
Eine aus dem südlichen Gazastreifen abgefeuerte Rakete der Hamas ist nach Angaben der israelischen Armee über unbewohntem Gebiet der Stadt Rischon Lezion wenige Kilometer südlich vom Stadtrand von Tel Aviv niedergegangen. Die Hamas bestätigte am Sonntagabend, eine Rakete auf Tel Aviv abgefeuert zu haben.
20.35 Uhr: Verhandlungen um Waffenruhe offenbar in Sackgasse
Die Verhandlungen um eine Waffenruhe haben heute offenbar zu keinem Ergebnis geführt. Die Nachrichtenagentur dpa hat aus gut informierten Kreisen am Flughafen erfahren, dass die 13-köpfige israelische Delegation ebenso wieder abgereist sei wie der katarische Emir Tamim bin Hamad Al Thani und auch die Vertreter der Hamas. Sie hatten zwar nicht an den Gesprächen teilgenommen, waren aber aus Doha angereist, um sich über deren Verlauf informieren zu lassen.
Die Gespräche haben laut ägyptischen Sicherheitskreisen keinen Fortschritt erreicht. Die Rede ist von einer "schwierigen Pattsituation". Ein wichtiger Knackpunkt ist dabei die Frage, ob Israel in einer Waffenruhe das Grenzgebiet Gazas zu Ägypten militärisch kontrollieren darf.
20.18 Uhr: USA verstärken Militärpräsenz im Nahen Osten
Die USA stationieren nun zwei Flugzeugträger im Nahen Osten - statt nur einen. Eigentlich sollte der Flugzeugträgerverband um die "Theodore Roosevelt" den um die "Abraham Lincoln" ablösen. Jetzt bleiben beide dort. Das habe Verteidigungsminister Lloyd Austin angeordnet, wie sein Ministerium mittteilt.
20.03 Uhr: Guterres - Israel und Libanon sollen Kämpfe sofort beenden
UN-Generalsekretär Antonio Guterres zeigt sich "tief besorgt" über die Gewalt zwischen Israel und der radikal-islamischen Hisbollah-Miliz im Libanon. Die Kämpfe müssten sofort beendet werden, erklärt sein Sprecher. Sie gefährdeten die libanesische und die israelische Bevölkerung sowie die regionale Sicherheit und Stabilität.
19.30 Uhr: Polio-Impfstoff im Gazastreifen angekommen
Damit der Polio-Ausbruch im Gazastreifen keine massiven Formen annimmt, sind Impfstoffe für 1,25 Millionen Menschen über den Grenzübergang Kerem Schalom gebracht worden. Das meldet die für Palästinenserangelegenheiten zuständige israelische Behörde Cogat. In den nächsten Tagen sollen demnach die Impfungen an bislang ungeimpften Kindern beginnen.
UN-Vertreter hatten gefordert, nach fast elf Monaten Krieg eine Feuerpause für Polio-Impfungen für Hunderttausende Kinder im Kriegsgebiet zu ermöglichen.
18.57 Uhr: Hisbollah behält sich weitere Angriffe auf Israel vor
Die radikal-islamische Hisbollah-Miliz prüft nach eigenen Angaben weitere Angriffe auf Israel. Zunächst aber würden die Auswirkungen der heutigen Raketen- und Drohnenattacke bewertet, so Hisbollah-Chef Sajjed Hassan Nasrallah in seiner Fernsehansprache vom Sonntag.
18.52 Uhr: Armee: Attentäter bei Auto-Attacke im Westjordanland getötet
Im besetzten Westjordanland hat das israelische Militär nach eigenen Angaben einen mutmaßlich palästinensischen Auto-Attentäter getötet. Der Wagen sei in der Nähe der Siedlerstadt Ariel auf Zivilisten zugefahren. Dabei sei ein Man verletzt worden und eine ältere Frau habe einen Schock erlitten, berichtet der Rettungsdienst Magen David Adom. In dem Auto hätten sich zwei Insassen befunden. Nach Angaben der Armee waren zahlreiche Soldaten am Anschlagsort im Einsatz.
18.06 Uhr: USA - "Haben Israel bei Angriffen der Hisbollah mit Aufklärungstechnik unterstützt"
Bei den Raketenangriffen der Hisbollah haben die USA Israel nach eigener Aussage mit Aufklärungstechnik unterstützt. Laut einem Vertreter des Verteidigungsministeriums beteiligten sich die USA nicht aktiv an den israelischen Präventivangriffen auf Hisbollah-Ziele, übermittelten Israel aber Erkenntnisse über auf Israel zielende Hisbollah-Drohnen und -Raketen.
17.50 Uhr: Hisbollah-Chef - "Wollten keine Zivilisten treffen"
Ihren groß angelegten Angriff gegen Israel am Sonntag richtete die Hisbollah absichtlich nicht gegen zivilen Ziele, so ihr Chef Hassan Nasrallah. In einer Fernsehansprache betonte er, dass man "von Anfang (...) militärische Ziele" im Sinn gehabt habe. Deshalb habe die Hisbollah die Gilot-Militärbasis in der Nähe von Tel Aviv angegriffen.
14.20 Uhr: Netanjahu - Hisbollah-Angriff erfolgreich abgewehrt
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu teilt mit, alle von der Hisbollah auf strategische Ziele in Zentralisrael gerichteten Drohnen seien erfolgreich abgefangen worden.
10.50 Uhr: Hisbollah - Militäreinsatz vorerst beendet
Die Hisbollah-Miliz im Libanon hat den ersten Teil ihres Vergeltungsangriffs für die Tötung eines ranghohen Militärkommandeurs nach eigenen Angaben vorerst beendet. "Unser Militäreinsatz für heute ist abgeschlossen", teilte die vom Iran unterstützte Miliz mit. Alle Geschosse seien wie geplant auf israelische Militärstützpunkte abgefeuert worden.
10.07 Uhr: Sitzung des Krisenstabs im Libanon geplant
Nach den israelischen Angriffen im Libanon hat der geschäftsführende Ministerpräsident des Landes, Nadschib Mikati, eine Sitzung seines Krisenstabs einberufen. Diese sollte in seiner Residenz in der Hauptstadt Beirut stattfinden, wie die Staatsagentur NNA berichtete.
Im Krisenstab sitzen unter anderem die Minister für Inneres, Gesundheit und Soziales. Zur Sitzung eingeladen seien aber "alle Minister, die ihren jeweiligen Umständen nach" teilnehmen könnten.
09.45 Uhr: Börsenkurse in Israel steigen nach Präventivschlägen
Trotz der Angriffe der Hisbollah steigen die Aktienkurse an der Börse in Israel. Das wichtigste Börsenbarometer Tel Aviv 35 stieg am Sonntag zum Handelsauftakt um 0,4 Prozent, während der breiter gefasste TA-125-Index sogar um 0,5 Prozent zulegte. Israels Militär hat eigenen Angaben zufolge die Angriffe der libanesischen Hisbollah-Miliz mit Präventivschlägen eindämmen können.
08.20 Uhr: Israels Geheimdienstchef zu Verhandlungen in Kairo erwartet
Geheimdienstchef David Barnea wird am Sonntag eine israelische Delegation zu den Gesprächen in Kairo über eine Waffenruhe im Gazastreifen leiten. Das berichtet das israelische Armeeradio unter Berufung auf diplomatische Vertreter.
08.16 Uhr: Netanjahu - Angriffspläne der Hisbollah vereitelt
Israel hat nach Darstellung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die Angriffsvorbereitungen der libanesischen Hisbollah-Miliz vorab identifiziert und mit seinen Angriffen im Libanon eine großangelegte Attacke vereitelt. In Absprache mit Verteidigungsminister Joav Galant und Militärchef Herzi Halevi habe er die Armee angewiesen, "die Bedrohung zu entfernen".
Die Armee habe Tausende Raketen zerstört, die auf den Norden Israels gerichtet gewesen seien sowie "viele andere Bedrohungen entfernt". Das Militär sei mit großer Macht im Einsatz, sowohl in der Defensive als auch in der Offensive, erklärte Netanjahu.
07.44 Uhr: Sicherheitskreise - Ein Toter bei israelischem Angriff auf Libanon
Bei einem israelischen Luftangriff auf ein Auto in der südlibanesischen Stadt Khiam ist am Sonntag eine Person getötet worden. Das bestätigten Sicherheitskreise der Nachrichtenagentur Reuters. Das israelische Militär hatte Angriffe im Südlibanon durchgeführt, um den Raketenbeschuss der vom Iran unterstützten Hisbollah-Miliz einzudämmen.
07.40 Uhr: Israel - Haben Tausende Raketenwerfer der Hisbollah getroffen
Rund 100 israelische Kampfflugzeuge haben Militärangaben zufolge im Südlibanon Tausende von Raketenwerfern der Hisbollah-Miliz getroffen. Von diesen sollten Ziele im Norden und im Zentrum Israels beschossen werden, wie das Militär am Sonntag mitteilte. Mehr als 40 Abschusszonen im Libanon seien bei den Angriffen am frühen Morgen getroffen worden, hieß es in einer Erklärung weiter.
07.07 Uhr: Weißes Haus - Biden verfolgt Eskalation in Nahost genau
US-Präsident Joe Biden verfolgt die aktuelle Eskalation zwischen Israel und dem Libanon nach Angaben des Weißen Hauses genau. Er sei im Laufe des Samstagabends (Ortszeit) in Kontakt mit seinem Team für Nationale Sicherheit gewesen, sagte ein Sprecher. Ranghohe Vertreter der US-Regierung hielten auf Bidens Anordnung hin laufend Kontakt zu ihren israelischen Amtskollegen.
"Wir werden Israels Recht zur Selbstverteidigung weiter unterstützen und wir werden uns weiter für Stabilität in der Region einsetzen", erklärte Sean Savett, ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats im Weißen Haus.
06.41 Uhr: Armeesprecher - Flughafen Tel Aviv wieder geöffnet
Ungeachtet massiver Raketenangriffe aus dem Libanon auf den Norden Israels ist der Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv wieder geöffnet worden. Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari sagte, der Flugverkehr verlaufe seit 07.00 Uhr Ortszeit (06.00 Uhr MESZ) wieder planmäßig.
05.39 Uhr: Hisbollah verkündet Vergeltungsangriff auf Israel
Die libanesische Hisbollah-Miliz hat nach eigenen Angaben mit ihrem angekündigten Vergeltungsangriff auf Israel begonnen. Er sei die Antwort auf die kürzliche Tötung des ranghohen Hisbollah-Kommandeurs Fuad Schukr in der Hauptstadt Beirut, teilte die mit dem Iran verbündete Schiiten-Miliz mit.
05.19 Uhr: Israel ruft 48-stündigen Ausnahmezustand aus
Das israelische Verteidigungsministerium hat den landesweiten Ausnahmezustand ausgerufen. Er gelte seit 6.00 Uhr Ortszeit (05.00 Uhr MESZ) für die kommenden 48 Stunden, sagte Verteidigungsminister Joav Galant.
04.53 Uhr: Bericht - Tel Avivs Flughafen Ben Gurion leitet Flüge um
Aufgrund der akuten Sicherheitslage leitet der israelische Flughafen Ben Gurion einem Medienbericht zufolge ankommende Flüge auf andere Flughäfen um. In den nächsten Stunden würden zudem keine Starts erfolgen, berichtete die "Times of Israel" am frühen Morgen unter Berufung auf die israelische Flughafenbehörde. Anfliegende Maschinen würden auf andere Flughäfen in der Umgebung umgeleitet.
04.22 Uhr: Israels Armee - Hisbollah bereitet Angriff auf Israel vor
Israels Armee greift nach eigenen Angaben angesichts einer unmittelbaren Bedrohung durch die libanesische Hisbollah Stellungen der Schiiten-Miliz im Nachbarland an. Das israelische Militär habe vor Kurzem festgestellt, dass sich die Hisbollah darauf vorbereite, Raketen auf israelisches Gebiet abzufeuern, teilte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari am frühen Morgen mit.
Kampfflugzeuge der israelischen Luftwaffe griffen derzeit Ziele der Hisbollah an, "die eine unmittelbare Gefahr für die Bürger des Staates Israel darstellen". Das sei ein Akt der Selbstverteidigung.
Samstag, 24. August 2024
23.04 Uhr: Palästinenser - Keine Anzeichen für Bewegung bei Gesprächen über Feuerpause
Bei der neuen Gesprächsrunde über eine Feuerpause im Gazastreifen und die Freilassung israelischer Geiseln gibt es auch nach stundenlangen Verhandlungen keine Anzeichen für eine Bewegung. "Die Gespräche in Kairo haben keinen Fortschritt erzielt", sagt ein Vertreter der Palästinenser, der namentlich nicht erwähnt werden will.
Demnach besteht Israel auf militärische Präsenz im Philadelphi-Korridor, ein Streifen parallel zur Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten. Die radikal-islamische Hamas lehnt das ab. Die Hamas-Delegation sei nach Doha zurückgekehrt, sagt der Vertreter der Palästinenser weiter.
20.52 Uhr: Tausende Israelis demonstrieren für Geisel-Deal
Und wieder sind tausende Menschen in Israel auf die Straßen gegangen, um Druck auf ihre Regieurng auszuüben, dass sie einem Deal mit der Hamas zustimmt, damit die die restlichen Geiseln freilässt. Bei einer Kundgebung in Tel Aviv kritisierten Redner den Regierungschef Benjamin Netanjahu, dass er durch immer neue Bedingungen eine Deal verhindere. Berittene Polizei stoppte den Demonstrationszug vor dem Verteidigungsministerium.
Mit Blick auf die am morgigen Sonntag fortzusetzenden Verhandlungen in Kairo sagte die Mutter der Geisel Matan Zangauker der Zeitung "Times of Israel": "Es sieht so aus, als ob diese die letzte Chance ist. Entweder es gibt eine Vereinbarung oder eine Eskalation".
18.58 Uhr: Am Sonntag weitere Verhandlungen zu Waffenstillstand geplant
Bei den für Sonntag geplanten Verhandlungen will die Hamas nicht offiziell teilnehmen, hat aber laut Medienberichten eine Delegation nach Kairo geschickt. Vermittler aus den USA, Katar und Ägypten wollen erneut versuchen, eine Waffenruhe im Gaza-Krieg zu erreichen.
Die Bemühungen stockten zuletzt, weil Israel auch im Falle eines Abkommens auf dem Verbleib von Truppen an strategisch wichtigen Punkten im Gazastreifen besteht - darunter auch an der Grenze zu Ägypten. Die Hamas und Ägypten lehnen das ab. Israelische Medien melden, es gebe in dieser Streitfrage nun einen neuen Kompromissvorschlag, nennen aber keine Details.
15.02 Uhr: Zahl der aus Chan Junis gemeldeten Toten steigt auf mindestens 50
Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben mindestens 50 Menschen getötet worden. Das teilte die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde des Küstenstreifens auf Anfrage mit. Sie unterscheidet nicht zwischen Zivilisten und Bewaffneten, die im Kampf mit der israelischen Armee sterben.
Zuvor hatte die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa von mindestens elf getöteten Zivilisten berichtet. Zudem habe es eine ungenannte Zahl an Verletzten bei den Angriffen in der südlichen Stadt Chan Junis und im Bereich von Nuseirat im Zentrum des Küstenstreifens gegeben. In Kairo gehen die zähen Bemühungen um eine Waffenruhe weiter, zu denen die Hamas jedoch immerhin eine Delegation entsandte.
14.58 Uhr: Ranghöchster US-General zu Besuch im Nahen Osten
Vor dem Hintergrund wachsender Spannungen im Nahen Osten ist der ranghöchste US-General am Samstag in der Region eingetroffen. Generalstabschef C.Q. Brown startete seinen Besuch in Jordanien und kündigte an, in den kommenden Tagen auch nach Ägypten und Israel zu reisen. Man wolle dazu beitragen, einen größeren Konflikt zu verhindern, sagte Brown der Nachrichtenagentur Reuters.
13.21 Uhr: Terrorverdacht nach Explosion vor Synagoge in Südfrankreich
Nach der Explosion vor einer Synagoge im südfranzösischen La Grande-Motte hat die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft die Ermittlungen übernommen. Das bestätigte die Behörde der Deutschen Presse-Agentur in Paris. Laut dem amtierenden Premierminister Gabriel Attal wird noch nach dem Täter gesucht.
Am Morgen hatten zunächst zwei Autos vor der Synagoge in der Nähe von Montpellier gebrannt. In einem der Fahrzeuge explodierte eine Gasflasche, wie ein Sprecher der Gendarmerie sagte. Dabei wurde ein Polizist verletzt. In dem Gebäude kam demnach niemand zu Schaden. Auch zwei Türen der Synagoge seien in Brand gesetzt worden. Ob dies vor oder nach der Explosion geschehen sei, sei unklar.
13.19 Uhr: Palästinensische Krankenhäuser melden 36 Tote bei israelischen Angriffen im Gazastreifen
Bei israelischen Angriffen im Süden des Gazastreifens sind nach örtlichen Krankenhausangaben mindestens 36 Palästinenserinnen und Palästinenser getötet worden, darunter Kinder. Das Nasser-Krankenhaus berichtete, unter den Toten seien elf Mitglieder einer Familie, die bei einem Luftangriff auf ihr Haus in der Stadt Chan Junis am Samstagmorgen ums Leben gekommen seien.
In dem Krankenhaus sollen mindestens 33 Tote eingeliefert worden sein, die bei drei verschiedenen Angriffen in der Gegend von Chan Junis getötet worden sein sollen. Das Al-Aksa-Märtyrer-Krankenhaus der Stadt teilte zudem mit, dort seien drei Leichen von einem Angriff vom Samstag angekommen. Das israelische Militär teilte mit, es gehe den Berichten über die Toten nach.
12.21 Uhr: Hamas-Vertreter in Kairo eingetroffen
Vertreter der islamistischen Hamas sind zu weiteren Verhandlungen mit Israel über eine Waffenruhe im Gazastreifen nach Kairo gereist. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Kreisen des Flughafens in der ägyptischen Hauptstadt. Die ranghohen Funktionäre sind demnach aus Katar angereist, wo die Hamas ihr politisches Büro hat und damit ihre wichtigste Vertretung im Ausland. Angeführt werde die Gruppe von Chalil al-Haja, berichtete der Nachrichtensender Al Jazeera.
Die Vermittler Ägypten und Katar wollten die Hamas in Kairo über den Stand der Gespräche informieren. An den Verhandlungen mit Israel selbst soll die Hamas aber nicht teilnehmen.
11.32 Uhr: Explosion vor französischer Synagoge
Bei einer Explosion vor einer Synagoge in südfranzösischen Küstenstadt La Grande-Motte ist nach offiziellen Angaben ein Polizist verletzt worden. Der Polizist sei wegen mindestens zweier brennender Autos zu der Synagoge gerufen worden, erklärte Bürgermeister Stéphan Rossignol. Behördenangaben zufolge explodierte dann in einem der Autos ein Gasbehälter. Laut Rossignol zeichneten Überwachungskameras einen Mann auf, der die Fahrzeuge vor der Beth-Yaacov-Synagoge in Brand setzte. Zwei Türen des Gebäudes wurden durch den Brand beschädigt, wie eine Quelle bei der Gendarmerie erklärte. Informationen über die Art der Verletzungen und den Zustand des betroffenen Polizisten gab es zunächst nicht.
Innenminister Gérald Darmanin sprach im Onlinedienst X von einem "offenbar kriminellen" Akt. "Ich möchte unseren jüdischen Mitbürgern und der Gemeinde meine volle Unterstützung zusichern", schrieb Darmanin. Auf Wunsch von Präsident Emmanuel Macron würden "alle Mittel mobilisiert", um den Täter zu finden. Nach Angaben aus seinem Umfeld wird der Innenminister im Laufe des Samstags nach La Grande-Motte reisen.
10.28 Uhr: Hamas will Beobachter zu Verhandlungen über Waffenruhe nach Kairo schicken
Einem hochrangigen Vertreter der radikalislamischen Hamas zufolge wird die Palästinenserorganisation am Samstag eine Delegation nach Kairo entsenden, ohne aktiv an den dortigen Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen teilzunehmen. Die Delegation werde sich mit ägyptischen Geheimdienstmitarbeitern treffen, um sich "über die Entwicklungen der laufenden Gespräche" zu informieren, teilte der Hamas-Vertreter der Nachrichtenagentur AFP mit. "Das heißt aber nicht, dass sie an den Verhandlungen teilnehmen wird", stellte er klar.
Die Hamas habe "von Anfang an erklärt, dass sie nicht an dieser Verhandlungsrunde teilnehmen wird, die letzte Woche in Doha begonnen hat", fügte der Hamasvertreter hinzu. In der ägyptischen Hauptstadt laufen derzeit Gespräche über ein Waffenruhe-Abkommen zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen. Die nächste Verhandlungsrunde soll nach Angaben einer ägyptischen Quelle am Sonntag beginnen.
07.24 Uhr: Zahl der Todesopfer in Chan Junis steigt weiter
Nach einem israelischen Angriff im Gazastreifen steigt palästinensischen Angaben zufolge die Zahl der Todesopfer. Mindestens zwölf Menschen seien ums Leben gekommen, wie die offizielle palästinensische Nachrichtenagentur Wafa am Samstag berichtete. Zunächst war von neun Toten die Rede. Unter den Opfern sollen sich zwei Kinder und eine Frau befinden. Mindestens 15 weitere Menschen seien verletzt worden. Der Angriff soll sich am frühen Samstagmorgen östlich der Stadt Chan Junis und im Gebiet des Lagers Al-Nuseirat ereignet haben.
06.23 Uhr: US-Tech-Konzern Meta meldet mutmaßlich iranischen Hackerangriff
Der US-Internetkonzern Meta hat wegen mutmaßlich iranischen Hackerangriffen auf politische Akteure in den USA mehrere Konten seines Messengerdienstes Whatsapp blockiert. Von diesen Whatsapp-Konten seien von einem "bedrohlichen Akteur" aus dem Iran Nachrichten versandt worden, die angeblich von den Technikabteilungen von Google, Yahoo oder Microsoft kamen, teilte Meta mit. Dahinter habe die Absicht gestanden, "Personen in Israel, Palästina, Iran, den USA und Großbritannien anzugreifen".
06.02 Uhr: Offenbar erneut mehrere Tote bei israelischer Attacke in Chan Junis
Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldet den Tod von neun Palästinensern nach einem israelischen Angriff in Chan Junis im Gazastreifen. Unter den Opfern seien auch Frauen und Kinder. Der Angriff erfolgte laut der Agentur am frühen Samstagmorgen im Gebiet des Lagers Al-Nuseirat.
05.15 Uhr: Feuer an Bord von angegriffenem Öltanker vor Jemens Küste
Die britische Seehandelsbehörde (UKMTO) meldet drei Brände auf dem vollbeladenen griechischen Öltanker "Sounion". Das Schiff war mutmaßlich von Huthi-Rebellen aus dem Jemen am Mittwoch angegriffen und danach evakuiert worden. Die Huthis veröffentlichten ein Video in den sozialen Medien, das zeigen soll, wie sie den Tanker in Brand setzten.
Das unbemannte Schiff liegt zwischen Jemen und Eritrea vor Anker, wie ein Insider aus dem Bereich maritime Sicherheit am Donnerstag gegenüber Reuters erklärte. Der beschädigte Tanker, der 150.000 Tonnen Rohöl geladen hat, stelle eine Gefahr für die Umwelt dar, erklärte die EU-Marinemission "Aspides". "Ein möglicher Ölteppich könnte katastrophale Folgen für die Meeresumwelt der Region haben", teilte die Hafen- und Freizonenbehörde von Dschibuti in einem Beitrag auf der Social-Media-Seite X mit.
04.45 Uhr: USA wollen Anführer von Al-Kaida-Ableger in Syrien getötet haben
Das US-Militär meldet den Tod eines hochrangigen Anführers einer mit Al-Kaida verbundenen Gruppe in Syrien. Wie das US-Zentralkommando (CENTCOM) in einem Beitrag auf der Social-Media-Plattform X mitteilt, haben die amerikanischen Streitkräfte Abu 'Abd al-Rahman al-Makki bei einem gezielten Angriff getötet. Er war der Anführer des Al-Kaida-Ablegers Hurras al-Din und für die Überwachung der terroristischen Operationen in Syrien verantwortlich, heißt es in der Erklärung.
"CENTCOM setzt sich weiterhin dafür ein, Terroristen im Zuständigkeitsbereich des CENTCOM, die die Vereinigten Staaten, ihre Verbündeten und Partner sowie die regionale Stabilität bedrohen, dauerhaft zu bekämpfen", so General Michael Erik Kurilla, Befehlshaber des US-Zentralkommandos, in dem Post.
01.11 Uhr: Offenbar auch drei Tote nach israelischem Angriff in Syrien
In Syrien sind nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten bei dem israelischen Angriff drei Mitglieder proiranischer Milizen getötet worden. Zehn weitere seien verletzt worden, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Syriens Staatsagentur Sana hatte zuvor sieben verletzte Zivilisten bei den Angriffen im Zentrum des Landes gemeldet.
Freitag, 23. August 2024
21.13 Uhr: Chefankläger drängt bei Votum über Netanjahu-Haftbefehl zur Eile
Der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH), Karim Khan, fordert die Richter in Den Haag zu einer raschen Entscheidung über einen Haftbefehl gegen Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu auf. Auch über die ebenfalls beantragten Haftbefehle gegen Verteidigungsminister Joaw Gallant sowie gegen Hamas-Chef Jahja Sinwar müsse schnell entschieden werden. "Jede ungerechtfertigte Verzögerung in diesem Verfahren geht zulasten der Opfer", erklärt der Brite in jüngst veröffentlichten Gerichtsunterlagen. Die Verfolgung mutmaßlicher Kriegsverbrechen beider Seiten falle in den Zuständigkeitsbereich des IStGH, Klagen dagegen seien abzuweisen.
20.56 Uhr: Syrische Staatsmedien – Verletzte bei israelischen Angriffen
Bei Israel zugeschriebenen Luftangriffen auf Ziele in Syrien sind laut syrischen Staatsmedien sieben Zivilisten verletzt worden. Die Angriffe vom Freitag hätten einer Reihe von Stellungen gegolten, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Sana einen nicht näher genannten Militäroffizier. Die Luftabwehr habe einige der Raketen abgeschossen.
Die der syrischen Opposition nahestehende Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete, die Angriffe hätten unter anderem auf ein Waffenlager und einen Kraftstofftank in den Provinzen Homs und Hama abgezielt, die mit der libanesischen Hisbollah-Miliz in Verbindung stünden.
19.45 Uhr: Geisel-Angehörige lassen Wut bei Treffen mit Netanjahu freien Lauf
Angehörige im Gazastreifen festgehaltener Geiseln aus Israel haben Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bei einem Treffen schwere Vorwürfe gemacht. Sie ließen am Freitag ihrem Ärger darüber freien Lauf, dass seine Regierung noch immer keinen Deal für eine Waffenruhe mit der Hamas erzielt hat, der die Freilassung ihrer Verwandten aus der Gewalt der militant-islamistischen Gruppe möglich machen soll. Netanjahu habe zwar sein Engagement bekräftigt, alles in seiner Macht Stehende zu tun, um ihre Angehörigen lebend nach Hause zurückzubringen, erklärte die Gruppe Hostages Family Forum, die Verwandte von Menschen vertritt, die beim von der Hamas angeführten Terrorangriff vom 7. Oktober als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden.
Doch entgegnete Jischar Lifschitz, Sohn der in dem palästinensischen Territorium festgehaltenen Geisel Oded Lifschitz: "Der Begriff 'lebendig' begrenzt das auf einen bestimmten Zeitrahmen".
19.10 Uhr: Israel fordert mehrere Gaza-Viertel zu Flucht auf
Nach wiederholten Raketenangriffen aus dem Gazastreifen plant die israelische Armee einen neuen Militäreinsatz – und fordert deswegen die Anwohner mehrerer Viertel im Norden des Gebiets zur Flucht auf. Die Menschen sollen sich in Zufluchtsstätten westlich der Stadt Gaza begeben, wie es in einem in arabischer Sprache veröffentlichten Aufruf eines Armeesprechers hieß. Wegen des anhaltenden Beschusses aus der Gegend wolle das Militär dort gegen die islamistische Hamas und weitere Terrororganisationen vorgehen.
18.25 Uhr: Tote nach israelischen Angriffen im Libanon
Bei erneuten israelischen Angriffen im Libanon sind nach Behördenangaben mehrere Menschen getötet worden. In Aita al-Dschabal im Süden wurden ein siebenjähriges Kind und ein weiterer Mensch getötet, wie das Gesundheitsministerium in Beirut berichtete. Das israelische Militär gab an, dort einen "bedeutenden Hisbollah-Terroristen" getötet zu haben.
Bei einem anderen Angriff auf den Ort Tayr Harfa unweit der israelischen Grenze im Süden des Libanons wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums außerdem drei Personen getötet. Laut libanesischen Sicherheitskreisen handelte es sich dabei um Kämpfer der Hisbollah. Die Schiitenmiliz erklärte drei ihrer Kämpfer für tot. Für gewöhnlich führt die Hisbollah nicht weiter aus, wann, wo und wie ihre Mitglieder ums Leben kommen.
17.14 Uhr: Weißes Haus: "Fortschritte" bei Gesprächen in Kairo über Waffenruhe im Gazastreifen
In die Gespräche in Kairo über ein Waffenruhe-Abkommen zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen kommt offenbar Bewegung. "Es wurden Fortschritte gemacht", sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby. Während die israelische Armee weiter gegen Hamas-Ziele vorging, schwindet bei den Geisel-Angehörigen die Hoffnung auf ein Abkommen.
Kirby bezeichnete die am Donnerstagabend in Kairo begonnenen Vorgespräche zu weitergehenden Verhandlungen als "konstruktiv". Im Laufe dieses Wochenendes sollen sie fortgesetzt werden. Nun müssten beide Seiten "zusammenkommen und auf die Umsetzung hinarbeiten", sagte er. Berichte, wonach die Diplomatie "kurz vor dem Zusammenbruch" stehe, seien nicht zutreffend, fügte Kirby hinzu. Der Prozess schreite voran. Auf Details der Gespräche wollte Kirby nicht eingehen.
16.17 Uhr: Russland – Haftstrafen von bis zu neun Jahren für anti-israelische Ausschreitungen
Ein Gericht im Süden Russlands hat fünf Menschen wegen anti-israelischer Ausschreitungen in der russischen Kaukasusrepublik Dagestan zu Haftstrafen von bis zu neun Jahren verurteilt. Vier Männer erhielten mehr als sechs Jahre Gefängnis wegen "Teilnahme an Massenunruhen", während ein fünfter Angeklagter zudem wegen "Gewaltanwendung gegen Sicherheitskräfte" zu neun Jahren Haft verurteilt wurde.
Anlass für die Ausschreitungen im mehrheitlich muslimisch geprägten Dagestan am 29. Oktober 2023 war Israels Vorgehen gegen die Hamas im Gazastreifen nach deren Großangriff auf Israel am 7. Oktober. Etwa 1.500 Menschen randalierten auf dem Flughafen Machatschkala auf der Suche nach Passagieren einer Maschine aus Tel Aviv. Rund 20 Polizisten wurden verletzt, mehr als 80 Verdächtige wurden zunächst festgenommen. Dutzende Menschen waren seither zu deutlich geringeren Strafen verurteilt worden.
15.16 Uhr: Kämpfe im Gazastreifen dauern unvermindert an
Ungeachtet aller Bemühungen um eine Waffenruhe und einer Polio-Krise gehen die Kämpfe im Gazastreifen unvermindert weiter. Die israelische Armee tötete nach eigenen Angaben in Nahkämpfen seit Donnerstag Dutzende Gegner. Das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium im Gazastreifen bestätigte den Tod von mindestens 47 Palästinensern. Aus Sicherheitskreisen verlautete, dass es sich bei den meisten Toten um Zivilisten handele.
Bei den Gefechten in der Stadt Chan Junis im Süden des Küstenstreifens und in der Gegend von Deir al-Balah sei terroristische Infrastruktur zerstört worden, darunter ein ein Kilometer langer Tunnel bei Rafah, betonten die israelischen Streitkräfte. Die Al-Kassam-Brigaden, der militärische Arm der Hamas, betonte, sie hätten bei einem Angriff in Rafah mehrere israelische Soldaten getötet und verwundet. Alle Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
14.57 Uhr: Mehrere Tote bei israelischen Angriffen im Libanon
Bei erneuten israelischen Angriffen im Libanon sind nach Behördenangaben mehrere Menschen getötet worden. Bei einem Angriff in Aita al-Dschabal im Südlibanon wurden ein siebenjähriges Kind und ein weiterer Mensch getötet, wie das Gesundheitsministerium in Beirut berichtete.
Bei einem anderen Angriff auf den Ort Tayr Harfa unweit der israelischen Grenze im Süden des Libanons wurden demnach außerdem drei Personen getötet. Laut libanesischen Sicherheitskreisen handelte es sich dabei um Kämpfer der Hisbollah. Die Schiitenmiliz erklärte drei ihrer Kämpfer für tot. Das israelische Militär teilte mit, eine "Terrorzelle" in Tayr Harfa "eliminiert" zu haben. Diese habe Geschosse auf israelisches Territorium abgefeuert.
14.46 Uhr: Israelisches Verhandlungsteam führt neue Waffenruhe-Gespräche in Kairo
Eine israelische Verhandlungsdelegation führt in Kairo neue Gespräche über eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln im Gazastreifen. Die Geheimdienstchefs David Barnea und Ronen Bar würden in der ägyptischen Hauptstadt weiterverhandeln, um ein Abkommen zur Freilassung der israelischen Geiseln im Gazastreifen voranzubringen, sagte Regierungssprecher Omer Dostri. Derweil ging die israelische Armee weiter gegen Hamas-Ziele im Norden, Zentrum und Süden des Palästinensergebiets vor.
Laut israelischen Medienberichten nehmen an den Verhandlungen am Freitag in Kairo auch Vertreter der Vermittler USA und Ägypten teil. Israel und die radikalislamische Hamas verhandeln nicht direkt miteinander; die USA, Katar und Ägypten treten in den Gesprächen als Vermittler auf. Das israelische Verhandlungsteam war bereits zu der vorangegangenen Verhandlungsrunde nach Doha gereist, die Hamas hingegen lehnte eine Teilnahme ab.
13.45 Uhr: WHO-Chef – An Polio erkranktes Baby aus Gazastreifen teilweise gelähmt
WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus hat einmal mehr seine Sorge über die Verbreitung von Polio im Gazastreifen zum Ausdruck gebracht. Ein zehn Monate alter Säugling, der erste Polio-Fall im Gazastreifen seit 25 Jahren, sei im unteren Bereich des linken Beins gelähmt, schrieb Tedros in der Nacht zum Freitag auf der Plattform X. Das Kind befinde sich in stabilem Zustand.
13.35 Uhr: Lufthansa fliegt Ziele in Nahost zum Teil wieder an
Der Lufthansa-Konzern nimmt einzelne Flüge in die Krisenregion Nahost wieder auf. Trotz der anhaltenden Kriegsgefahr zwischen Israel und dem Iran sollen ab dem kommenden Dienstag wieder die Flughäfen Amman in Jordanien und Erbil im Irak angeflogen werden, wie das Unternehmen mitteilte. Die geltende Sperre für Flüge nach Tel Aviv und Teheran wird vorerst bis zum 2. September verlängert. In die libanesische Hauptstadt Beirut will die Lufthansa-Gruppe zumindest bis einschließlich 30. September nicht mehr fliegen.
10.54 Uhr: Heftige Kämpfe in Deir al-Balah – Tote bei Luftangriffen
Bei Tagesanbruch waren im Osten der Stadt Deir al-Balah im Gazastreifen Maschinengewehre und schweres Geschützfeuer zu hören, wie Videos von Reportern der Nachrichtenagentur AP belegten. In Chan Junis seien in den frühen Morgenstunden zudem vier Menschen getötet worden, als ihr Fahrzeug bei Chan Junis im Süden von einem israelischen Luftangriff getroffen worden sei, sagte Mahmud Bassal, ein Sprecher des von der Hamas kontrollierten Zivilschutzes im Gazastreifen.
Laut Bassal kamen bei mehreren israelischen Angriffen am Donnerstag zudem 24 Menschen an mehreren Orten im Gazastreifen ums Leben. Die israelischen Streitkräfte berichteten am Freitag, bei Gefechten am Tag zuvor seien Dutzende Extremisten getötet worden. Unter anderem seien Orte in Chan Junis angegriffen worden, von denen aus palästinensische Extremisten Geschosse auf den Süden Israels abgefeuert hätten.
06.46 Uhr: Disput zwischen Israel und Ägypten erschwert Gaza-Gespräche
"Es gibt eine Krise des Misstrauens zwischen Israel und Ägypten", sagte Israel Ziv, ein laufend von Beamten über den Krieg informierter israelischer General im Ruhestand, dem "Wall Street Journal". Die US-Zeitung berichtete unter Berufung auf ägyptische Quellen von neuen Vorschlägen Israels. Demnach haben Israels Verhandlungsführer vorgeschlagen, in dem Korridor acht Beobachtungstürme errichten zu lassen. Die USA hätten einen Gegenvorschlag von zwei Türmen eingebracht. Ägypten lehne jedoch beide Vorschläge mit der Begründung ab, dass solche Türme Israels Militär dauerhaften Zugang zu dem Gebiet verschaffen würden.
Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu bezeichnete am Abend einen Medienbericht als falsch, wonach die Stationierung einer multinationalen Truppe entlang des Philadelphi-Korridors in Erwägung gezogen werde. Dies hatte die katarische Nachrichtenwebseite Al-Araby al-Jadid berichtet.
Netanjahu bestehe auf dem Grundsatz, dass Israel den Philadelphi-Korridor kontrolliert, um die Hamas daran zu hindern, sich erneut zu bewaffnen, hieß es in der Mitteilung von Netanjahus Büros. Dies würde der Hamas ermöglichen, die Gräueltaten vom 7. Oktober 2023 zu wiederholen. Die Hamas wirft Israel vor, die Verhandlungen über ein Abkommen mit seiner Weigerung zu blockieren, sich aus dem etwa 14 Kilometer langen Philadelphi-Korridor zurückzuziehen.
06.34 Uhr: UN-Vertreter fordern Polio-Impfungen für Kinder in Gaza
Während die zähen Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen weitergehen, fordern UN-Vertreter verstärkte Anstrengungen für dringend benötigte Polio-Impfungen für Hunderttausende Kinder im Kriegsgebiet. "Wenn nicht sofort Präventionsmaßnahmen ergriffen werden, wird der Polio-Ausbruch nicht nur zu einer Katastrophe der Kinder in Gaza, sondern könnte die weltweiten Anstrengungen zum Ausrotten der Krankheit wesentlich zurückwerfen", warnte Louisa Baxter vom Kinderhilfswerk "Save the Children" bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats in New York.
Ende August soll eine Impfkampagne beginnen. Es gebe bereits bestätigte Ausbrüche im Gazastreifen. Rund 50.000 Kinder seien dort seit Kriegsbeginn geboren worden und hätten nicht die nötigen Impfungen bekommen. Polio ist eine ansteckende Infektionskrankheit, die vor allem bei Kleinkindern dauerhafte Lähmungen hervorrufen und zum Tod führen kann. Verbreitet wird das Virus oft über verunreinigtes Wasser. Eine Heilung gibt es bisher nicht.
06.28 Uhr: UN – Mehr als 90 Prozent Vertriebene im Gazastreifen
Israelische Evakuierungsanordnungen und das Kampfgeschehen im Gazastreifen haben seit Beginn des Gaza-Kriegs nach Einschätzung der Vereinten Nationen 90 Prozent der 2,1 Millionen Einwohner des Küstengebiets zu Binnenflüchtlingen gemacht. Das berichtete der UN-Koordinator für humanitäre Hilfe in den palästinensischen Gebieten, Muhannad Hadi, am Donnerstag. Das humanitäre Völkerrecht verlange den Schutz von Zivilisten, sagte Hadi.
Die Evakuierungen gefährden nach Angaben von UN-Sprecher Stephane Dujarric auch UN-Mitarbeiter und humanitäre Einrichtungen. Er verwies darauf, dass das Welternährungsprogramm (WFP) keinen Zugang mehr zu seinem Lagerhaus in der zentralen Stadt Deir al-Balah habe. "Dies war das dritte und letzte funktionsfähige Lagerhaus im mittleren Gebiet von Gaza", sagte Dujarric. "Fünf vom WFP betriebene Gemeinschaftsküchen wurden ebenfalls evakuiert, während die Organisation neue Standorte für sie sucht."
05.45 Uhr: Harris steht für Israels Recht auf Selbstverteidigung und Ende des Kriegs
Die US-Vizepräsidentin und demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris betont in ihrer Rede auf dem Demokratischen Parteitag in den USA, dass sie immer für Israels Recht auf Selbstverteidigung eintreten wird. US-Präsident Joe Biden und sie selbst arbeiteten Tag und Nacht daran, den Krieg im Gazastreifen zu beenden. "Was in den letzten zehn Monaten in Gaza geschehen ist, ist verheerend. So viele unschuldige Menschen haben ihr Leben verloren, verzweifelte, hungrige Menschen, die immer wieder in Sicherheit fliehen. Das Ausmaß des Leids ist herzzerreißend", sagt sie. Harris wolle sich weiter dafür einsetzen, dass "die Geiseln freigelassen werden, das Leiden in Gaza ein Ende hat und das palästinensische Volk sein Recht auf Würde, Sicherheit, Freiheit und Selbstbestimmung wahrnehmen kann."
03.11 Uhr: USA zerstören drei Huthi-Drohnen
Die USA haben im Roten Meer drei Drohnen der jemenitischen Huthi-Rebellen zerstört. Das teilte das US-Zentralkommando am Donnerstag mit. Die Huthi haben seit Beginn des Gaza-Kriegs mehr als 80 Schiffe mit Raketen und Drohnen angegriffen. In diesem Zeitraum haben sie zudem ein Schiff beschlagnahmt und zwei weitere versenkt. Weitere Drohnen und Raketen wurden von einer von den USA geführten Koalition zum Schutz der Schifffahrt im Roten Meer abgefangen – oder landeten im Wasser, ehe sie ihr Ziel erreichten.
Die Huthi machen geltend, dass ihre Angriffe auf Schiffe mit Verbindungen zu Israel, den USA oder Großbritannien abzielten und Teil einer Kampagne seien, den Krieg im Gazastreifen zu beenden. In vielen Fällen lässt sich jedoch keine Verbindung zu dem Konflikt ausmachen. Teils wurden sogar Schiffe attackiert, die sich auf dem Weg in den Iran befanden.
Donnerstag, 22. August 2024
19.29 Uhr: In Ägypten wird wieder über Waffenruhe verhandelt
Noch gibt es keinen Durchbruch bei den Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas über eine Waffenruhe und einen Geiseldeal. Immerhin sind am Abend aber neue Gespräche angelaufen: Delegationen aus den USA und Israel seien am Flughafen in Kairo angekommen, heißt es unter anderem im israelischen Nachrichtenportal "Ynet".
Die Gespräche seien für mehrere Stunden angesetzt. Mit dabei soll unter anderen auch der Chef des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad, David Barnea, sein.
Als einer der größten Streitpunkte in den aktuellen Verhandlungen gilt die Frage, welche Kontrolle Israel künftig über den Gazastreifen haben soll.
17.05 Uhr: Laut US-Botschafterin ist Waffenruhe "in Sicht"
Eine Waffenruhe im Gazastreifen und ein Geisel-Deal rücken nach Ansicht der US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen immer näher. Eine entsprechende Vereinbarung sei "nun in Sicht", sagte Linda Thomas-Greenfield vor dem UN-Sicherheitsrat. Sie appellierte an das 15-köpfige Gremium, die radikal-islamische Palästinenserorganisation Hamas dazu zu bewegen, den jüngsten Vorschlag anzunehmen.
Thomas-Greenfield wörtlich: "Es ist ein entscheidender Moment für die Gespräche über eine Waffenruhe und für die Region." Nach den Worten der Botschafterin sollte jetzt jedes Mitglied des UN-Sicherheitsrates "starke Signale an andere Akteure in der Region" senden. Dabei gehe es auch darum, "Handlungen zu unterbinden, die uns von einem Abkommen abbringen würden".
16.50 Uhr: Armee: Geisel-Leichen weisen Schussspuren auf
Die Leichen von sechs Geiseln, die Israels Militär kürzlich im Gazastreifen geborgen hat, weisen Armeeangaben zufolge Spuren von Schüssen auf. Die toten Körper von vier Personen, die in der Nähe gefunden worden seien und die mutmaßlich die Geiseln bewacht hätten, zeigten dagegen keine Schussspuren, teilte das Militär weiter mit.
Die Armee kann demnach aber keine Aussage machen, was dies bedeute oder wie die aus Israel entführten Männer gestorben seien. Es handle sich um vorläufige Ergebnisse, erklärte das Militär zudem. Einige israelische Medien hatten zunächst gemeldet, die Armee gehe davon aus, dass die Geiseln ermordet worden seien.
15.15 Uhr: USA erhöhen Druck auf Israel
Angesichts der bislang erfolglosen Verhandlungen über eine Waffenruhe und die Freilassung der Geiseln im Gazastreifen haben die USA den Druck auf ihren Verbündeten Israel erhöht. In einer Erklärung des Weißen Hauses hieß es am Mittwoch (Ortszeit), US-Präsident Joe Biden habe in seinem jüngsten Telefonat mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu die Dringlichkeit einer Einigung auf ein Abkommen mit der radikalislamischen Hamas betont.
Israelischen Medien zufolge ist eine neue Verhandlungsrunde für Freitag und Samstag in Kairo angesetzt.
14.30 Uhr: Öltanker treibt nach Angriff führungslos im Roten Meer
Die Besatzung des mutmaßlich von Huthi-Rebellen aus Jemen beschossenen griechischen Öltankers "Sounion" hat das mit bis zu einer Million Barrel Öl beladene Schiff verlassen. Die 25 Besatzungsmitglieder seien nach Dschibuti gebracht worden, teilte ein Vertreter des EU-Marine-Einsatzes "Aspides" zum Schutz der Schifffahrtswege mit. Das Schiff liege nun zwischen Jemen und Eritrea vor Anker, verlautete aus Sicherheitskreisen.
Zu dem Angriff auf die "Sounion" hat sich die mit Iran verbündete Huthi-Miliz bislang nicht bekannt. Das Schiff war am Mittwoch etwa 77 Seemeilen westlich der jemenitischen Hafenstadt Hodeidah von mehreren Geschossen getroffen worden und trieb danach manövrierunfähig im Roten Meer. Vor der Evakuierung der Besatzung wurde nach Angaben des EU-Marine-Einsatzes ein unbemanntes Überwasserfahrzeug zerstört, das eine Bedrohung für die "Sounion" dargestellt habe.
12.28 Uhr: Israel verstärkt Angriffe im Gazastreifen
Israel hat seine Kampfhandlungen im Gazastreifen gegen die radikal-islamische Hamas-Miliz trotz Warnungen aus den USA verstärkt. Die israelische Armee griff vor allem Ziele im Zentrum und im Süden des Küstenstreifens an, in dem zahlreiche Menschen auf der Flucht sind. Das israelische Militär teilte mit, das Vorgehen sei in den vergangenen 24 Stunden verstärkt worden. Dutzende Militärstrukturen seien dabei zerstört worden. Im Süden bei Rafah seien 50 Militante getötet worden. Nach palästinensischen Angaben wurden zuletzt mindestens 22 Menschen getötet.
Die Eskalation kam nur wenige Stunden nach einem Telefonat am Mittwoch von US-Präsident Joe Biden und Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Laut US-Präsidialamt pochte Biden dabei auf eine Waffenruhe. Seit Monaten finden dazu Verhandlungen statt, bisher aber ohne Durchbruch.
12.19 Uhr: Vier Festnahmen nach Überfall auf palästinensisches Dorf
Eine Woche nach dem Überfall radikaler jüdischer Siedler auf das palästinensische Dorf Jit sind vier Tatverdächtige festgenommen worden. Es handelt sich um einen Minderjährigen und drei Erwachsene, teilten der israelische Inlandsgeheimdienst Schin Bet und die Polizei mit. Sie stünden unter Verdacht, "an mehreren terroristischen Vorfällen gegen Palästinenser beteiligt gewesen zu sein".
Den Überfall vom 15. August bezeichneten Polizei und Schin Bet in der gemeinsamen Erklärung als "einen schweren terroristischen Vorfall". Die Ermittlungen dauerten an. Nach Polizeiangaben wurden dabei ein Palästinenser getötet sowie ein weiterer verletzt. Ferner wurden Gebäude und Fahrzeuge in Brand gesetzt. Mehrere israelische Politiker und ausländische Diplomaten verurteilten den Angriff. Der Außenbeauftragte der EU, Josep Borrell, forderte EU-Sanktionen gegen die Unterstützer radikaler jüdischer Siedler, darunter auch gegen Mitglieder der israelischen Regierung.
11.24 Uhr: Irans Außenminister will bessere Beziehungen zu Europa
Irans neuer Außenminister Abbas Araghchi plant angesichts internationaler Sanktionen und politischer Isolation eine Wiederannäherung an den Westen. Sein Ministerium werde sich bemühen, "die Spannungen mit Washington zu bewältigen und die Beziehungen zu den europäischen Ländern wiederherzustellen", sagte der 61 Jahre alte Diplomat der iranischen Agentur Isna nach der Bestätigung im Amt.
Er forderte den Westen jedoch auf, seine "feindselige Haltung" aufzugeben, um auf eine Wiederbelebung des Wiener Atomabkommens von 2015 hinzuarbeiten. Kritiker haben gedämpfte Erwartungen an den Diplomaten, der Irans Unterstützung militanter Gruppen im Kampf gegen den Erzfeind Israel unverändert fortführen dürfte.
11.17 Uhr: Tote bei Kämpfen im Gazastreifen
Bei israelischen Angriffen auf Ziele im Gazastreifen sind erneut mehrere Menschen getötet worden. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete von elf Toten durch einen israelischen Angriff auf ein Haus in Beit Lahia im Norden des Küstengebiets. Die meisten Opfer sollen demnach Minderjährige und Frauen sein. Eine Sprecherin der israelischen Armee sagte auf Anfrage, der Angriff in der Nacht habe einem Terroristen gegolten. Über weitere Opfer sei dem Militär bislang nichts bekannt. Die Angaben beider Seiten ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Die Kämpfe dauerten dem Militär zufolge auch in weiteren Teilen des Palästinensergebiets an. In der Stadt Rafah im Süden des Küstenstreifens hätten demnach Soldaten am Vortag mehr als 50 Terroristen getötet. Zudem sei terroristische Infrastruktur zerstört worden.
10.11 Uhr: Palästinenser – Tote nach Armee-Einsatz im Westjordanland
Bei einem israelischen Armeeeinsatz im Westjordanland sind palästinensischen Angaben zufolge drei Menschen ums Leben gekommen. Israels Militär habe ein Haus in einem Flüchtlingsviertel im Norden des Westjordanlands angegriffen, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah mit. Palästinensischen Berichten zufolge attackierte die Armee das Gebäude in der Stadt Tulkarem mit einer Rakete. Die Leichen der drei getöteten Palästinenser seien geborgen worden.
Israels Armee teilte auf Anfrage mit, Bewaffnete seien das Ziel des "Anti-Terror-Einsatzes" gewesen. Für den Angriff sei ein Fluggerät genutzt worden. Bei ihren Razzien im Westjordanland setzt die israelische Armee häufig Drohnen ein, die Raketen abfeuern.
09.53 Uhr: Hilfsorganisationen warnen vor Polio-Ausbreitung in Gaza
Hilfsorganisationen fordern gemeinsam einen sofortigen Waffenstillstand, um lebensrettende Impfungen von über 640.000 Kindern unter zehn Jahren in Gaza durchführen zu können, nachdem der erste Infektionsfall nach 25 Jahren bereits bestätigt. Neben der bestätigten Erkrankung gibt es darüber hinaus weitere Verdachtsfälle. Für mindestens 50.000 Kinder, die während der Eskalation der letzten zehn Monate geboren wurden, ist es aufgrund des zusammengebrochenen Gesundheitssystems höchst unwahrscheinlich, dass sie eine Immunisierung erhalten haben.
08.30 Uhr: Weniger Freiheit für Israels Presse
Die lebendige Medienlandschaft in Israel ist gefährdet, warnen Fachleute. Die Regierung versuche gezielt, die Pressefreiheit einzuschränken, sagen Ayala Panievsky, israelische Medienwissenschaftlerin an der Universität Cambridge, sowie Anat Saragusti, die die Abteilung für Pressefreiheit der israelischen Journalistengewerkschaft leitet.
Dafür spricht die Rangliste der Pressefreiheit der Nichtregierungsorganisation Reporter ohne Grenzen (ROG). Israel erzielte 2024 das zweitschlechteste Ergebnis seit Einführung des Rankings: 101 von 180. Seit dem Krieg in Gaza, mit dem Israel auf den Terrorangriff der Hamas des 7. Oktober 2023 reagierte, sei der Druck auf Journalisten gestiegen. Kritische, von der politischen Mehrheitsmeinung abweichende Stimmen seien sehr viel seltener zu hören, sagt ROG und macht Israels Regierung mitverantwortlich.
06.50 Uhr: Geisel-Eltern halten bewegende Rede bei Parteitag der US-Demokraten
Die Geiseln der radikalislamischen Hamas sind auch beim Parteitag der US-Demokraten in Chicago Thema gewesen. Die Eltern einer 23-jährigen amerikanischen Geisel, die beim von der Hamas angeführten Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober verschleppt wurde, hielten vor den Delegierten am Mittwoch eine bewegende Rede, in der sie die Freilassung von Dutzenden Menschen forderten, die sich noch in der Gewalt der Extremisten im Gazastreifen befinden. Jon Polins Sohn Hersh Goldberg-Polin verlor einen Teil seines Arms, er wurde von einem Musikfestival verschleppt, das er in Israel besucht hatte.
Polin und seine Frau Rachel Goldberg-Polin wurden mit ausgiebigem Applaus begrüßt. Tausende Delegierte in Chicago skandierten: "Bringt sie nach Hause." Das Paar ließ in seiner zehnminütigen Rede die Politik außen vor. Jon Polin sagte jedoch, die Familien der Geiseln träfen sich regelmäßig in Washington und seien erfreut über die parteiübergreifende Unterstützung im Streben nach der Freilassung ihrer Angehörigen. Ronen und Orna Neutra, die Eltern der Geisel Omer Neutra, hatten im Juli beim Parteitag der Republikaner die Gelegenheit erhalten, zu sprechen.
05.57 Uhr: Mindestens elf Tote bei israelischem Angriff auf Wohnhaus in Beit Lahija
Bei einem israelischen Luftangriff auf ein Wohnhaus in der Stadt Beit Lahija im Norden des Gazastreifens sind am frühen Donnerstagmorgen mindestens elf Menschen getötet worden. Das berichtet die amtliche palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Weitere Einzelheiten, auch ob es Verletzte gab, sind zunächst nicht bekannt.
02.28 Uhr: Biden drängt Netanjahu in Telefonat zu Abkommen über Gaza-Waffenruhe
US-Präsident Joe Biden hat den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu in einem Telefonat zu einer Waffenruhe im Gazastreifen mit der islamistischen Hamas gedrängt. Er habe deutlich gemacht, dass das Abkommen über eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln zum Abschluss gebracht werden müsse, erklärte Biden am Mittwoch (Ortszeit) im Onlinedienst X. Es sei auch um die bevorstehenden Gespräche in der ägyptischen Hauptstadt Kairo zur Beseitigung verbleibender Hindernisse gegangen. Biden habe Netanjahu auch über die Bemühungen der USA informiert, Israels Verteidigung gegen die Bedrohung "durch den Iran und seine Stellvertreter-Terrorgruppen" zu unterstützen.
In einer Erklärung des Weißen Hauses hieß es, Biden habe die Dringlichkeit einer Einigung auf ein Abkommen betont. In dem Telefonat hätten Biden und Netanjahu im Beisein von US-Vizepräsidentin Kamala Harris über "die Waffenruhe- und Geiselfreilassungsvereinbarung" gesprochen sowie über "diplomatische Bemühungen zur Deeskalation der regionalen Spannungen", teilte das Weiße Haus weiter mit.
Mittwoch, 21. August 2024
22.19 Uhr: UN - Evakuierungsbefehle zwingen Palästinenser in unsichere Gebiete
Die Vereinten Nationen haben vor den Folgen der Evakuierungsanordnungen des israelischen Militärs im Gazastreifen gewarnt. Viele Palästinenser würden dadurch in überfüllte und unsichere Gebiete entlang der Küste des Gazastreifens gedrängt, hieß es am Mittwoch von den UN. Sprecher Stéphane Dujarric sagte, die jüngste Evakuierungsanordnung vom Mittwoch für Teile von Deir al-Balah und Chan Junis betreffe 115 Orte, an denen mehr als 150.000 vertriebene Männer, Frauen und Kinder lebten.
Büros, Lagerhäuser und Unterkünfte der Vereinten Nationen und humanitärer Organisationen seien ebenfalls in diesen Zonen. Außerdem seien drei Wasserbrunnen, die Zehntausende von Menschen versorgen, unzugänglich gemacht worden, sagte Dujarric. In Deir al-Balah sei die Wasserversorgung um 70 Prozent zurückgegangen und es gebe auch kritische Engpässe bei Sanitär- und Hygienematerialien.
21.20 Uhr: Biden führt mit Netanjahu Telefonat über Vereinbarung zu Waffenruhe
Im Bemühen um eine Einigung auf eine Waffenruhe im Gazastreifen haben US-Präsident Joe Biden und Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu am Mittwoch miteinander telefoniert. In dem Telefonat hätten Biden und Netanjahu im Beisein von US-Vizepräsidentin Kamala Harris über "die Waffenruhe- und Geiselfreilassungsvereinbarung" gesprochen sowie über "diplomatische Bemühungen zur Deeskalation der regionalen Spannungen", teilte das Weiße Haus in Washington in einer kurzen Erklärung mit.
Die USA hatten Israel und der Hamas vor wenigen Tagen einen neuen Kompromissvorschlag vorgelegt. In einer gemeinsamen Erklärung der Vermittler USA, Ägypten und Katar hieß es anschließend, der Vorschlag überbrücke "verbleibende Lücken".
20.47 Uhr: Israelischer Geheimdienstchef - 7. Oktober wird mich immer verfolgen
Der bisherige Chef des israelischen Militärgeheimdienstes, Aharon Chaliva, hat den Terrorangriff der Hamas auf Israel als größtes Versagen seiner Amtszeit dargestellt. Die bitteren Erinnerungen an den 7. Oktober würden Tag und Nacht auf seinem Gewissen lasten, "und das werden sie für den Rest meiner Tage", sagte Chaliva heute bei der Amtsübergabe an seinen Nachfolger Schlomi Binder.
Chaliva übernahm einmal mehr die Verantwortung für die Versäumnisse seines Geheimdienstes, die es Extremisten der Hamas und anderer Gruppen ermöglicht hatten, über die Grenze nach Israel zu gelangen und dort ein Massaker an 1200 Israelis zu verüben. Chaliva hatte im April seinen Rücktritt erklärt.
20.22 Uhr: Blinken spricht mit jordanischem Außenminister über Waffenruhe
US-Außenminister Antony Blinken hat mit seinem jordanischen Amtskollegen Aiman al-Safadi über den Stand der Waffenruheverhandlungen für den Gazastreifen gesprochen. Blinken habe in dem Telefonat am Mittwoch betont, wie wichtig es sei, rasch ein Abkommen zu schließen, teilte das US-Außenministerium mit. Der US-Chefdiplomat habe auch darauf verwiesen, dass der vorliegende Kompromissvorschlag die bestehenden Lücken schließe und eine rasche Umsetzung möglich mache.
19.28 Uhr: Israel erklärt Hamas-Brigade in Rafah für besiegt
Israel will die Hamas-Brigade im Bereich von Rafah im Süden des Gazastreifens bezwungen haben. Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant sagte bei einem Besuch im Grenzbereich zwischen dem Gazastreifen und Ägypten: "Die Rafah-Brigade ist besiegt worden und mehr als 150 Tunnel in dieser Region wurden zerstört." Er habe die Truppen angewiesen, sich in der kommenden Zeit auf die Zerstörung der verbliebenen Tunnel an der Grenze zwischen dem Küstenstreifen und Ägypten zu konzentrieren.
17.50 Uhr: Ägyptische Unterhändler - Waffenruhevorschlag für Hamas nicht tragbar
Vermittler aus Ägypten sehen den vorliegenden Kompromissvorschlag für eine Waffenruhe im Gazastreifen skeptisch. Die Hamas werde dem Entwurf in dieser Form aus einer Reihe von Gründen nicht zustimmen, sagten zwei ägyptische Gewährspersonen der Nachrichtenagentur AP. Einer dieser Gründe sei, dass die Hamas in einer ersten Phase Geiseln freilassen soll und keine Garantien von Israel oder den Unterhändlern erhalten soll, während über die zweite und dritte Phase verhandelt wird.
"Die Amerikaner bieten Versprechen an, keine Garantien" sagte eine der beiden Gewährspersonen. "Die Hamas wird dies nicht akzeptieren, weil es praktisch bedeutet, dass die Hamas die zivilen Geiseln im Gegenzug für eine sechswöchige Kampfpause ohne Garantien für einen dauerhaften Waffenstillstand freilässt." Der Vorschlag besage zudem nicht klar, dass Israel aus zwei strategischen Korridoren im Gazastreifen abziehen werde. Israel biete nur an, seine Streitkräfte im Philadelphi-Korridor zu verkleinern und verspreche ohne Garantien, sich aus dem Gebiet zurückzuziehen: "Das ist für uns nicht akzeptabel und natürlich auch nicht für die Hamas."
16.45 Uhr: Griechischer Öltanker treibt manövrierunfähig im Roten Meer
Nach mutmaßlichen Angriffen von Huthi-Rebellen treibt ein griechischer Öltanker manövrierunfähig im Roten Meer. Dies meldete die britische Seefahrtsbehörde. Demnach brach nach wiederholten Attacken an Bord ein Feuer aus, was zum Ausfall der Maschinen führte. Der Tanker "Sounion" sei am Morgen von zwei kleinen Booten etwa 77 Seemeilen (142 Kilometer) westlich der jemenitischen Hafenstadt Hodeidah angegriffen und von mehreren Geschossen getroffen worden, teilten das griechische Schifffahrtsministerium und die United Kingdom Maritime Trade Operations (UKMTO) mit.
Während des Vorfalls kam es den Angaben zufolge zu einem kurzen Schusswechsel, erklärte die UKMTO und fügte später hinzu, das Schiff habe einen erneuten Angriff gemeldet. Dieser habe das Feuer verursacht und dazu geführt, dass der Tanker seine Antriebskraft und Manövrierfähigkeit verloren habe. Verletzungen unter den 25 Besatzungsmitgliedern - zwei Russen und 23 Philippiner - wurden nicht gemeldet. Ein Seefahrts-Insider sagte Reuters, es werde erwartet, dass das Schiff "aus eigener Kraft" weiterfahren könne.
14.40 Uhr: Israel fordert Anwohner in Gaza zur Flucht auf
Die israelische Armee hat die Anwohner eines kleineren Gebiets im Süden des Gazastreifens vor einem neuen Militäreinsatz zur Flucht aufgefordert. Betroffen ist eine Gegend innerhalb einer humanitären Zone, wie aus der Mitteilung eines Armeesprechers hervorgeht. Das Militär werde dort gegen Terrororganisationen vorgehen, hieß es in dem in arabischer Sprache veröffentlichten Aufruf.
Die Anwohner sollen sich demnach weiter westlich begeben. Betroffen sind Menschen in einem Viertel von Chan Junis und einem Stadtteil von Deir al-Balah.
13.40 Uhr: Festnahmen bei Anti-Wehrdienst-Protesten in Jerusalem
Bei strengreligiös-jüdischen Protesten gegen den Dienst in der israelischen Armee ist es am Mittwoch in Jerusalem zu Gewalt gekommen. Nach Polizeiangaben versuchten Dutzende Teilnehmer Polizeiabsperrungen zu durchbrechen und griffen Einsatzkräfte mit Wasserflaschen an. Dabei wurden fünf Personen festgenommen. Der Protest war nicht genehmigt.
Die Polizei ging laut israelischer Medien mit Pferden, Schlagstöcken und Wasserwerfen gegen hunderte ultraorthodoxe Demonstranten vor. Eine Person wurde demnach verletzt. Die Straßen in dem Gebiet wurden großräumig gesperrt. Hintergrund der erneuten Proteste sind Einberufungsbescheide, die die Armee an ultraorthodoxe Religionsstudenten verschickt hat.
13.33 Uhr: US-Außenminister Blinken informiert türkischen Kollegen
US-Außenminister Antony Blinken hat am Mittwoch mit seinem türkischen Kollegen Hakan Fidan über die Entwicklungen in den Verhandlungen über eine Waffenruhe zwischen der militant-islamistischen Hamas und Israel gesprochen. Das Gespräch sei auf Wunsch der USA zustande gekommen, teilte ein Sprecher des türkischen Außenministeriums in den sozialen Medien mit. Die Türkei ist ein enger Unterstützer der Hamas und hat Israels Militäreinsatz im Gazastreifen verurteilt.
12.57 Uhr: Geplante Gedenkfeier stößt auf Widerstand in Südisrael
Pläne der israelischen Regierung für ein staatliches Gedenken an die Opfer des Hamas-Terrorangriffs vom 7. Oktober stoßen bei immer mehr Gemeinden in Südisrael auf Widerstand. Nach den Kibuzzen Nirim und Be'eri teilten laut israelischen Medienberichten auch die Kibbuzze Nahal Oz und Kfar Azza mit, dass sie nicht an der staatlichen Gedenkfeier teilnehmen werden. Mehrere Kibbuze kündigten private Gedenkfeiern an. Auch die Kibbuz-Bewegung schloss sich laut Berichten der Kritik an. Die Gedenkfeier zum Jahrestag "darf nicht mit Politik kontaminiert und zu einer billigen Propagandaveranstaltung werden, wie in einer Diktatur".
12.43 Uhr: Palästinenser - Führender Kommandeur im Libanon getötet
Bei einem mutmaßlich israelischen Angriff im Libanon ist ein führender palästinensischer Kommandeur, Chalil Al-Makdah, getötet worden. Er war der Bruder des Chef des bewaffneten Arms der Fatah-Partei, Munir Makdah, der den Tod dem Sender al-Mayadeen bestätigte. Er sei bei einem Angriff Israels in der libanesischen Küstenstadt Sidon getötet worden, hieß es in einer Erklärung auf Telegram. Die staatliche Nachrichtenagentur NNA berichtete, dass der Angriff auf ein Auto zielte. Auch die libanesische Armee bestätigte den Angriff. Demnach handelte es sich um einen Drohnenangriff. Sidon liegt etwa 40 Kilometer südlich der Hauptstadt Beirut.
11.55 Uhr: Hisbollah meldet neuerlichen Raketenangriff auf Israel
Die libanesische Hisbollah-Miliz hat nach eigenen Angaben mehr als 50 Raketen auf Nordisrael abgefeuert. Die Geschossen trafen eine Reihe von Häusern auf den von Israel annektierten Golanhöhen. Ersthelfer dort sagten, sie hätten einen 30-jährigen Mann behandelt, der bei dem Angriff mittelschwer verletzt worden sei.
Ein Haus stand in Flammen, und Feuerwehrleute sagten, sie hätten eine größere Tragödie verhindert, indem sie ein Gasleck gestoppt hätten. Die Hisbollah teilte mit, der Angriff sei eine Reaktion auf einen israelischen Angriff im Libanon am Dienstagabend, bei dem ein Mensch getötet und 19 verletzt wurden. Am Dienstag feuerte die Hisbollah mehr als 200 Geschosse auf Israel ab, nachdem das israelische Militär ein Waffendepot der Hisbollah etwa 80 Kilometer von der Grenze entfernt beschossen hatte.
11.09 Uhr: Israelische Generalkonsulin – "Wir wollen, dass die Geiseln frei gelassen werden"
Die israelische Generalkonsulin von Süddeutschland in München, Talya Lador-Fresher, schaut mit Sorge auf die Friedensbemühungen im Gaza-Krieg. Im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk sagte sie: "Ich war schon in der Vergangenheit optimistischer auf einen Deal, jetzt weniger muss ich sagen, weil immer wieder die Hamas sich weigert. Wir wollen ja in Frieden leben, wir wollen, dass die Geiseln frei gelassen werden."
Lador-Fresher ist sehr dankbar für die amerikanische Unterstützung im Friedensprozess. Kritik an der israelischen Führung hält sie für legitim. "Kritik an Netanjahu ist ganz okay, das machen wir die ganze Zeit, also die Israelis sind sehr selbstkritisch mit unserer Regierung." Israel sei eine sehr offene Gesellschaft, so Talya Lador-Fresher weiter. Auf die Frage, was sie von den propalästinensischen Demonstrationen in Deutschland hält, kritisierte sie, dass sie dort immer wieder die Parole "from the river to the see let palastine free" wahrgenommen hätte. "Was heißt dieser Slogan? Dieser Slogan heißt die Vernichtung des Staates Israel", so die israelische Generalkonsulin.
07.01 Uhr: Opfer nach Israelischen Angriffen auf Hisbollah-Miliz im Libanon
Bei israelischen Luftangriffen im Landesinneren des Libanon ist nach Angaben des Libanons mindestens ein Mensch getötet worden. Sechzehn weitere wurden demnach bei den Angriffen kurz nach Mitternacht (Ortszeit) verletzt. Libanesischen Sicherheitskreisen zufolge trafen die Luftschläge die Bekaa-Ebene nahe der Stadt Baalbek im Nordosten des Landes. Die Gegend gilt als Hisbollah-Hochburg.
Ziel seien Waffenlager der schiitischen Hisbollah-Miliz gewesen, teilte die israelische Armee am Morgen mit. Nach den Angriffen habe es Sekundärexplosionen gegeben, was auf große Mengen von Waffen vor Ort hinweise. Zudem hätten die Angriffe im Nordosten des Libanon einem Gelände gegolten, das von der Luftabwehr der Hisbollah-Miliz genutzt werde, hieß es weiter. Bereits zuvor hatte die israelische Luftwaffe am Abend Militäreinrichtungen der Hisbollah-Miliz im Süden des Libanons angegriffen. Laut dem libanesischen Gesundheitsministerium wurden bei dem israelischen Angriff im Süden des Libanon im grenznahen Ort Dheira indes vier Menschen getötet und zwei weitere verletzt.
03.26 Uhr: Galant – Israel verlagert Aufmerksamkeit von Gaza nach Libanon
Israel verlagert seine Aufmerksamkeit nach Angaben von Verteidigungsminister Joav Galant vom Gazastreifen auf die Grenze mit dem Libanon. Bei einer Reise durch den Norden Israels sagte Galant am Dienstag, das Land habe seine Aktivitäten im Gazastreifen zurückgeschraubt und wende sich zunehmend den Kämpfern der Schiitenmiliz Hisbollah im Libanon zu. Es handele sich um eine graduelle Verlagerung: "Wir haben noch immer eine Reihe von Missionen im Süden."
Fast unmittelbar nach dem von der militant-islamistischen Hamas angeführten Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober begann die Hisbollah damit, Israel zu beschießen. Die beinahe täglichen Scharmützel im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon haben die Sorge vor einem Flächenbrand in der Region befeuert. Verstärkt wurde diese Angst durch Vergeltungsankündigungen der Hisbollah nach der Tötung eines ranghohen Kommandeurs der Miliz in Beirut im Juli bei einem israelischen Luftangriff.
Die Hisbollah feuerte am Dienstag mehr als 120 Projektile auf den Norden Israels ab. Dabei wurde ein Haus beschädigt, zudem brachen mehrere Brände aus. Israel erklärte, es attackiere die Quelle der Angriffe.
01.12 Uhr: Blinken beendet Nahost-Reise – ohne Abkommen
US-Außenminister Blinken hat seine neunte Nahost-Reise beendet, ohne einen Durchbruch in den Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas erreicht zu haben. Nach Gesprächen in Israel war er am Dienstag noch nach Ägypten und Katar gereist. Beide Länder treten - wie die USA - in dem Konflikt als Vermittler auf.
Vor seinem Abflug nach Washington sagte Blinken in Doha, es müsse in den nächsten Tagen zu einer Einigung kommen. Die Zeit dränge, weil das Leben der Hamas-Geiseln mit jedem Tag stärker in Gefahr sei. Israel hatte laut Blinken zuletzt den jüngsten von den USA unterstützten Vorschlag über eine Waffenruhe in Gaza akzeptiert, klare Ablehnung kam aber von der Hamas.
Dienstag, 20. August 2024
23.41 Uhr: Libanon - Vier Tote bei israelischen Angriffen im Süden des Landes
Bei israelischen Angriffen im Libanon sind dem libanesischen Gesundheitsministerium zufolge vier Menschen getötet worden. Bei den Angriffen auf das Dorf Dhayra seien zwei weitere Menschen verletzt worden, erklärte das Ministerium. Ob es sich um Kämpfer oder Zivilisten handelte, wurde nicht mitgeteilt.
22.29 Uhr: Blinken - USA lehnen "langfristige" israelische Besatzung im Gazastreifen ab
Die USA sind nach Angaben von Außenminister Antony Blinken gegen eine dauerhafte Präsenz Israels im Gazastreifen. Washington lehne eine "langfristige" israelische Besatzung im Gazastreifen ab, sagte Blinken vor seinem Rückflug nach Washington in Doha. Gleichzeitig mahnte er, dass "Zeit von entscheidender Bedeutung" bei den Verhandlungen um eine Waffenruhe sei.
21.58 Uhr: Blinken in Katar eingetroffen
US-Außenminister Antony Blinken ist auf seiner inzwischen neunten Reise in die Region in Katar eingetroffen. In Doha ist ein Gespräch mit seinem Kollegen Mohammed bin Abdulasis Al-Chulaifi vorgesehen. Zusammen mit Ägypten werde daran gearbeitet, dass der Konflikt im Gazastreifen nicht eskaliert, sagte Blinken. Man werde in den kommenden Tagen auch alles tun, um eine Zustimmung der radikal-islamischen Hamas zu dem Übergangsabkommen zu erhalten. Dieses soll eine Waffenruhe ermöglichen.
21.23 Uhr: Palästinenser melden zwölf Tote nach Angriff auf Schulgebäude
Ein israelischer Luftangriff auf ein als Vertriebenenunterkunft genutztes Schulgebäude in der Stadt Gaza hat nach palästinensischen Angaben mindestens zwölf Menschen das Leben gekostet. Das israelische Militär teilte mit, der Angriff auf die ehemalige Mustafa-Hafes-Schule habe Extremisten der militant-islamistischen Hamas gegolten, die dort eine Kommandozentrale eingerichtet und Anschläge geplant hätten.
Die Palästinensische Zivilverteidigung, die der Hamas untersteht, teilte mit, noch immer werde nach Überlebenden gesucht. Zum Zeitpunkt des Angriffs hätten sich etwa 700 Menschen in dem Gebäude aufgehalten.
20.48 Uhr: Erneut Raketenbeschuss aus dem Libanon
Aus dem Libanon sind nach israelischen Militärangaben erneut zahlreiche Raketen auf den Norden Israels abgefeuert worden. Eine Salve von rund 40 Geschossen sei über die Grenze geflogen, teilte die Armee mit. Außerdem seien mehrere Flugkörper identifiziert worden. Einige davon habe die Luftabwehr abgefangen, einige seien in den von Israel besetzten Golanhöhen niedergegangen. Es gab zunächst keine Berichte über Verletzte.
Die israelische Luftwaffe hatte zuvor Militäreinrichtungen der schiitischen Hisbollah-Miliz im Süden des Libanons angegriffen, wie es in der Mitteilung weiter hieß.
Das Militär hatte bereits am Morgen schweren Beschuss mit etwa 55 Geschossen aus dem Libanon gemeldet. Diese lösten demnach Brände im Norden Israels aus.
20.20 Uhr: US-Außenminister Blinken in Katar eingetroffen
US-Außenminister Antony Blinken ist im Bemühen um eine Waffenruhe im Gazastreifen nach Katar gereist. Blinken traf in der katarischen Hauptstadt Doha ein, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Dort ist ein Treffen mit Emir Scheich Tamim bin Hamad al-Thani geplant.
Zum Auftakt seiner jüngsten Nahost-Reise hatte sich Blinken am Montag in Tel Aviv mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu getroffen. Anschließend reiste er nach Ägypten weiter, wo er von Präsident Abdel Fattah al-Sisi empfangen wurde. Ägypten und Katar agieren zusammen mit den USA als Vermittler zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas.
17.26 Uhr: Netanjahu schildert Angehörigen von Geiseln Verhandlungsziele
Nach der Bergung von sechs getöteten israelischen Geiseln aus dem Gazastreifen hat Ministerpräsident Benjamin Netanjahu Angehörigen von Verschleppten die Ziele seiner Regierung bei den Verhandlungen über eine Freilassung weiterer Geiseln geschildert.
Ein zentral wichtiger Punkt sei es, strategisch wichtige Positionen trotz Drucks aus dem In- und Ausland nicht aufzugeben, sagte Netanjahu. Er verwies unter anderem auf die Besetzung einer Pufferzone entlang der Grenze zum Gazastreifen und zu Ägypten, die Israel den Philadelphi-Korridor nennt. Weder das Nachbarland Ägypten noch die Hamas, mit der Israel indirekt über die Freilassung der Geiseln und eine Waffenruhe verhandelt, will eine dauerhafte Präsenz des israelischen Militärs dort dulden.
US-Außenminister Antony Blinken traf Vertreter Ägyptens und Katars, die ebenso wie die USA bei den Gesprächen eine Vermittlerrolle einnehmen. Der Druck auf die Parteien ist groß, endlich einer Waffenruhe zuzustimmen. Die Hamas erklärte allerdings in einer neuen Stellungnahme, der jüngste Vorschlag sei eine "Umkehrung" des Entwurfs, dem man zuvor zugestimmt habe. Die militant-islamistische Gruppe, die mit ihrem Angriff auf Israel den Gaza-Krieg ausgelöst hatte, warf den USA vor, neuen Forderungen Israels nachzugeben.
17.15 Uhr: Kibbuze in Südisrael wehren sich gegen staatliche Gedenkfeier
Mit einer staatlichen Feier will Israel am Jahrestag des Hamas-Terrorangriffs vom 7. Oktober der Opfer gedenken. Die Regierung solle sich stattdessen auf "das Leben der Geiseln konzentrieren, die sich in Gaza befinden, und nicht auf das Leben derer, die dem Tod überlassen wurden", reagierte der Kibbuz Be'eri laut israelischen Medienberichten auf die Pläne.
In seiner Erklärung fordert der Kibbuz die Regierung auf, die noch entführten Geiseln nicht länger im Stich zu lassen. Ferner forderte er die Einsetzung einer staatlichen Untersuchungskommission zum 7. Oktober. Die Kibbuzgemeinschaft werde ein privates Gedenken für ihre 101 Ermordeten abhalten.
Auch der Kibbuz Nirim hatte laut Berichten am Montag eine Teilnahme an der staatlichen Gedenkfeier ausgeschlossen und eine Untersuchung gefordert. Seit dem Terrorangriff sei kein einziger Regierungsvertreter gekommen, "um Verantwortung zu übernehmen, Versagen zuzugeben und zu fragen, was nötig ist".
17.06 Uhr: Israels Armee - 40 Tote bei Gefechten in Rafah
Bei heftigen Kämpfen im Süden des Gazastreifens sind nach israelischen Militärangaben Dutzende militanter palästinensischer Kämpfer getötet worden. Im Bereich der Stadt Rafah seien "rund 40 Terroristen bei Nahkämpfen und Schlägen der israelischen Luftwaffe ausgeschaltet worden", hieß es in einer Mitteilung der Armee. Der militärische Arm der islamistischen Terrororganisation Hamas teilte dagegen mit, seine Kämpfer hätten in dem Gebiet einen israelischen Panzer sowie Soldaten in einem Gebäude mit Granaten angegriffen. Ebenfalls sei ein Militärbulldozer angegriffen worden.
Nach Angaben der Armee wurden auch bei Einsätzen in anderen Teilen des Gazastreifens militante Palästinenser getötet. In Chan Junis seien außerdem Abschussrampen zerstört worden, von denen aus Raketen auf Israel abgefeuert worden seien. Es seien auch zahlreiche Waffen sichergestellt worden.
16.56 Uhr: Netanjahu - Sicherheit und Vernichtung von Hamas an erster Stelle
Die Vernichtung der Terrorgruppe Hamas hat nach Worten des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu oberste Priorität. Zugleich bemühe er sich im anhaltenden Nahost-Krieg um die Rückgabe von Geiseln, sagte er bei einem Treffen mit Geisel-Angehörigen und den Familien gefallener Soldaten. Der Regierungschef nannte überdies den Erhalt "strategischer Sicherheitsressourcen angesichts des großen in- und ausländischen Drucks" als Ziel.
Israel setze "alle notwendigen Mittel ein, um die Herrschaft der Hamas und ihre militärischen Fähigkeiten zu zerschlagen", bekräftigte er bei dem Treffen. Daran nahmen auch Vertreter des rechtsgerichteten Tikva-Forums teil. Israel werde bis zum vollständigen Sieg weiterkämpfen, versprach Natanjahu. Die Gefallenen seien nicht umsonst gestorben. Die Angehörigen der im Krieg getöteten Soldaten forderten ihn laut einer Erklärung auf, keinem Abkommen zuzustimmen, das Israels Sicherheit gefährde.
15.48 Uhr: Ägypten warnt vor Ausweitung des Krieges
Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi warnt vor einer Ausweitung des Krieges im Gazastreifen auf andere Teile der Region. Die Folgen wären schwer vorstellbar, sagt das Staatsoberhaupt bei einem Treffen mit US-Außenminister Antony Blinken in Kairo.
Blinken will in Ägypten mit Unterhändlern über einen Weg hin zu einem Ende der Kämpfe zwischen Israel und der Hamas sowie die Freilassung israelischer Geiseln sprechen. Die Hisbollah-Miliz im Libanon sowie andere Verbündete der Palästinenser haben erklärt, nur durch ein Ende der Kämpfe im Gazastreifen könne eine Eskalation vermieden werden.
13.48 Uhr: Blinken zu weiteren Verhandlungen in Ägypten eingetroffen
US-Außenminister Antony Blinken ist in seinen Vermittlungsbemühungen um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und eine Freilassung der verbliebenen Geiseln in Ägypten eingetroffen. Er traf sich mit Präsident Abdel-Fattah al-Sisi, dessen Land seit Monaten zusammen mit den USA und Katar bei den Gaza-Gesprächen vermittelt. Wesentliche Streitpunkte zwischen Israel und der radikal-islamischen Hamas sind nach wie vor ungelöst.
Blinken erklärte nach Gesprächen in Jerusalem, Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu habe einen US-Vermittlungsvorschlag akzeptiert. Er forderte die Hamas auf, den Vorschlag ebenfalls als Grundlage für weitere Gespräche anzunehmen. Die Verhandlungen über ein Abkommen sollen im Laufe der Woche fortgesetzt werden.
13.28 Uhr: Erneut politische Debatte über Geiselabkommen in Israel
Die Bergung von sechs in Hamas-Gefangenschaft ermordeten israelischen Geiseln hat die politische Debatte um Verhandlungen zu einem Geiselabkommen erneut entfacht. Die verbliebenen Geiseln sollten nur durch "intensiven militärischen Druck" zurückgebracht werden, nicht durch "rücksichtslose Deals", betonte der Minister für nationale Sicherheit, der Rechtsradikale Itamar Ben-Gvir auf der Plattform X.
Oppositionsführer Jair Lapid hingegen forderte auf X eine sofortige Einigung. "Die Tage vergehen, und wir verlieren weitere Geiseln", so Lapid, der den Angehörigen der tot geborgenen Geiseln sein Beileid aussprach. Israel müsse jetzt ein Abkommen abschließen. Die Zeit für ein Geiselabkommen sei seit Monaten reif, sagte auch der frühere Generalstabschef Gadi Eisenkot. Die Leiter der Sicherheitskräfte hätten sich bereits vor Monaten entsprechend geäußert, sagte er Medienberichten zufolge. Die Zeit der Geiseln werde knapp.
13.23 Uhr: Ägypten warnt vor Ausweitung des Krieges - Folgen "schwer vorstellbar"
Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi hat vor einer Ausweitung des Krieges im Gazastreifen auf andere Teile der Region gewarnt. Die Folgen wären "schwer vorstellbar", sagte das Staatsoberhaupt bei einem Treffen mit US-Außenminister Antony Blinken in Kairo. Blinken will in Ägypten mit Unterhändlern über einen Weg hin zu einem Ende der Kämpfe zwischen Israel und der Hamas sowie die Freilassung israelischer Geiseln sprechen. Die Hisbollah-Miliz im Libanon sowie andere Verbündete der Palästinenser haben erklärt, nur durch ein Ende der Kämpfe im Gazastreifen könne eine Eskalation vermieden werden.
12.18 Uhr: Palästinenser - Mehrere Tote bei israelischem Angriff auf Schulgebäude
Bei einem israelischen Angriff auf ein Schulgebäude in der Stadt Gaza sollen palästinensischen Berichten zufolge neun Menschen getötet worden sein. Dutzende weitere seien zudem verletzt worden, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. In der Schule waren nach palästinensischen Angaben Vertriebene untergebracht. Israels Armee teilte hingegen mit, auf dem Gelände habe die Hamas eine Kommandozentrale versteckt. Diese sei Ziel des Angriffs gewesen.
"Hamas-Terroristen nutzten das Kommando- und Kontrollzentrum zur Planung und Durchführung von Anschlägen", teilte das Militär weiter mit. Die Anschläge hätten sich gegen Soldaten sowie den Staat Israel gerichtet. Um die Zivilbevölkerung zu schützen, sei unter anderem präzise Munition eingesetzt sowie das Areal aus der Luft überwacht worden. "Die Hamas-Terrororganisation verstößt systematisch gegen das Völkerrecht und operiert von der zivilen Infrastruktur und den Schutzräumen im Gazastreifen aus", hieß es von der Armee weiter.
11.17 Uhr: Israel meldet schweren Beschuss aus dem Libanon
Die israelische Armee hat schweren Beschuss aus dem Libanon gemeldet. Etwa 55 Geschosse seien aus dem Nachbarland auf Israel abgefeuert worden, teilte das israelische Militär mit. Einige seien abgefangen worden, der Rest sei in offenem Gelände niedergegangen. In einigen Gegenden sei Feuer ausgebrochen.
Von der Hisbollah im Libanon hieß es, sie habe eine "intensive Raketen-Salve" auf Stellungen des israelischen Militärs abgefeuert. Es handle sich um eine Reaktion auf die israelischen Angriffe am Montag in der Bekaa-Ebene im Libanon, bei denen mindestens acht Menschen verletzt wurden.
10.56 Uhr: Gaza-Behörden - Über 40.100 Todesopfer seit Kriegsbeginn
Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach Darstellung der dortigen Gesundheitsbehörde 40.173 Menschen seit Kriegsbeginn getötet worden. Zudem gebe es 92.857 Verletzte, teilt die der radikal-islamischen Hamas unterstellte Behörde weiter mit.
08.59 Uhr: Kibbuz meldet Tod einer 79-jährigen Geisel im Gazastreifen
Unter den in Gaza geborgenen Leichen ist ein 79-jähriger Israeli aus dem Kibbuz Nir Oz. "In großer Trauer verkündet Kibbuz Nir Oz den Mord an Avraham Munder, 79, in Gefangenschaft in Gaza", teilte der Kibbuz am Dienstag mit. Munder sei monatelang körperlich und psychisch gefoltert worden. Der Kibbuz Nir Oz war am 7. Oktober bei dem Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel angegriffen worden. Dabei wurde Munders Sohn getötet. Die Frau des 79-Jährigen, seine Tochter und sein Enkel wurden ebenfalls als Geiseln genommen. Die drei waren bei der bisher einzigen Feuerpause seit Beginn des nach dem Angriff ausgebrochen Krieges im November freigelassen worden. Kurz vor der Mitteilung der Streitkräfte bestätigte bereits der Kibbuz Nimir am Dienstag, er habe die Leichen von zwei Bewohnern erhalten, die von den Extremisten entführt worden seien. Details nannte der Kibbuz nicht.
08.51 Uhr: Sechs Leichen von Geiseln im Gazastreifen geborgen
Israels Armee hat die Leichen mehrerer Geiseln im Gazastreifen geborgen. Es handelt sich um sechs Männer, wie es unter Berufung auf die Heimatorte der am 7. Oktober entführten Menschen hieß. Die Familien der sechs Männer seien informiert worden. Medienberichten zufolge sind fünf der Männer zwischen 35 und 80 Jahre alt. Mehrere waren schon zuvor von der Armee für tot erklärt worden. Sie seien alle am Leben gewesen, als sie entführt wurden. Die Streitkräfte teilten mit, die Truppen hätten die Leichen während eines nächtlichen Einsatzes im Süden des Küstengebiets geborgen. Die Hamas hat nun nach israelischer Zählung noch 109 Geiseln in ihrer Gewalt, viele von ihnen dürften nicht mehr am Leben sein.
08.24 Uhr: Hisbollah feuert nach eigenen Angaben Raketen auf israelische Stellungen ab
Die Hisbollah-Miliz im Libanon hat nach eigenen Angaben mehrere Raketensalven auf israelische Militärstellungen auf den von Israel annektierten Golanhöhen abgefeuert. Kämpfer der vom Iran unterstützten Miliz hätten zwei Stellungen mit "intensivem" Raketenbeschuss ins Visier genommen, erklärte die Hisbollah am Dienstag. Die Angriffe seien eine Antwort auf die "Attacke des israelischen Feindes" auf die libanesische Bekaa-Ebene.
08.20 Uhr: Propalästina-Demos rund um Demokraten-Parteitag in Chicago
Rund um den Demokraten-Parteitag kam es am Montag zu größeren propalästinensischen Demonstrationen. Mehrere Tausend Menschen schlossen sich am Nachmittag einem Protestzug zum Veranstaltungsort an. Der Protest richtete sich in erster Linie gegen das Vorgehen des israelischen Militärs im Gazastreifen und die militärische Unterstützung der USA für Israel.
Unterstützt wurde der Protest von unterschiedlichen Gruppen. Die Polizei war rund um den Protestzug mit einem großen Aufgebot im Einsatz. Der Sender CNN berichtete unter Berufung auf die Polizei, vier Menschen seien festgenommen worden, nachdem diese einen Sicherheitszaun in der Nähe des Veranstaltungsortes durchbrochen hätten. Überwiegend blieb es friedlich.
06.01 Uhr: Polio im Gazastreifen: Wettlauf mit der Zeit
Ein Vierteljahrhundert ist es her, dass die Kinderlähmung aus dem Gazastreifen verschwand. Krieg und Gewalt öffnen der gefährlichen Infektionskrankheit nun wieder die Tür: Polio ist zurück. Und nur mit einer Waffenruhe und schnellen Impfungen kann sie nach Überzeugung von Experten wirksam gestoppt werden. Ein erster Fall wurde bestätigt, mehrere weitere Verdachtsfälle liegen vor. Und im Abwasser wurde das Virus bereits im Juli an verschiedenen Orten nachgewiesen. Die Bedrohung ist gegenwärtig.
05.51 Uhr: Radikalislamische Hamas spricht von "Unklarheiten"
Von vielen Unklarheiten sprach ein hochrangiger Hamas-Vertreter in einer ersten Reaktion auf die Gespräche von US-Außenminister Blinken in Israel. Die radikalislamische Hamas hat den Kompromissvorschlag der Vermittler im Gaza-Konflikt, für den Blinken um Zustimmung wirbt, ja bereits abgelehnt und scheint dabei bleiben zu wollen.
Der US-Außenminister hatte in Tel Aviv erklärt, Israels Premier Netanjahu akzeptiere den Vorschlag und nun sei erforderlich, dass Hamas das auch tue. Israels Regierungschef betonte in einer Videobotschaft, es gehe darum schon in einer ersten Phase des Abkommens, so viele Geiseln wie möglich lebend freizubekommen. Netanjahu sagte, er sei dankbar, dass die USA Verständnis für Israels Sicherheitsinteressen hätten. Israelische Medien berichten, der Kompromissvorschlag berücksichtige Israels Forderung, auch nach einem Abkommen mit der Hamas weiterhin Truppen an der Grenze vom Gazastreifen zu Ägypten zu lassen. Die Hamas fordert einen vollständigen Abzug. Der US-Außenminister will jetzt in Kairo mit den Regierungschefs von Ägypten und Katar sprechen. Beide Länder haben Einfluss auf die Hamas und sind, zusammen mit den USA, Vermittler im Gaza-Konflikt.
05.48 Uhr: Blinken – Israel akzeptiert Vorschlag, nur Hamas fehlt noch
Israel hat nach Angaben von US-Außenminister Antony Blinken den jüngsten von den USA unterstützten Vorschlag über eine Waffenruhe in Gaza akzeptiert. Nun sei es an der Hamas, dem Vorschlag zuzustimmen, sagte Blinken während seiner Israel-Reise. Er hatte sich zuvor mit Regierungschef Benjamin Netanjahu getroffen. Blinken will nun nach Ägypten weiterreisen. In Kairo sollen in dieser Woche Gespräche von Unterhändlern stattfinden. Bis Sonntag ist dann erneut ein übergreifendes Spitzentreffen geplant.
01.46 Uhr: USA werfen Iran Cyberoperationen gegen Präsidentschaftskandidaten vor
Die USA beschuldigen den Iran, Cyberoperationen gegen die Wahlkampagnen der beiden US-Präsidentschaftskandidaten Kamala Harris und Donald Trump durchzuführen. Der Iran versuche, die amerikanische Öffentlichkeit zu manipulieren und politische Zwietracht zu säen, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung des FBI, des Geheimdienstkoordinators und der Cybersicherheitsbehörde. Iranische Agenten versuchten, Zugang zu Personen mit direkten Verbindungen zu beiden Kampagnen zu erhalten. Die Behörden beobachteten "zunehmend aggressive iranische Aktivitäten" während des Wahlkampfes.
Die Erklärung bestätigt frühere Vorwürfe der Trump-Kampagne, der Iran habe eine ihrer Websites gehackt. Die iranische Mission bei den Vereinten Nationen bezeichnete die Vorwürfe als "unbegründet und haltlos". Die Berichte kommen zu einer Zeit, in der die Beziehungen zwischen den USA und dem Iran wegen des Nahostkonflikts ohnehin angespannt sind. Während Washington Israel als engen Verbündeten unterstützt, steht Teheran palästinensischen Gruppen wie der Hamas nahe.
00.49 Uhr: Neuer Hamas-Chef spielt Schlüsselrolle bei Verhandlungen um Feuerpause
Der neue Hamas-Chef Jahja Sinwar spielt nach Angaben eines hochrangigen Vertreters der radikal-islamistischen Organisation weiterhin eine sehr wichtige Rolle bei den Waffenstillstandsverhandlungen für den Gazastreifen eingebunden. Er sei weiterhin in den Entscheidungsprozess eingebunden, sagt Osama Hamdan, ein führendes Hamas-Mitglied, in einem Reuters-Interview. "Wegen der Sicherheitslage gibt es spezielle Kommunikationsmechanismen mit Sinwar, aber sie funktionieren reibungslos." Sinwar hält sich seit Beginn des Krieges im Gazastreifen versteckt. Israel ist es bislang trotz umfangreicher Suche nicht gelungen, den 61-Jährigen aufzuspüren.
Montag, 19. August 2024
21.38 Uhr: Israel greift Waffenlager der Hisbollah an - Israelischer Soldat bei Gefechten getötet
Israel hat nach Angaben aus der libanesischen Hisbollah nahestehenden Kreisen ein Waffenlager der Miliz im Osten des Libanon angegriffen. Es habe "israelische Angriffe auf Waffenlager der Hisbollah in der Region Bekaa" gegeben, hieß es am Abend. Sowohl die israelische Armee als auch die Hisbollah hatten heute mehrere tödliche Angriffe auf beiden Seiten der Grenze gemeldet.
Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete von "feindlichen israelischen Angriffen" an drei Orten im Osten des Landes. Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums wurden bei den Angriffen acht Menschen verletzt, darunter demnach auch zwei syrische Mädchen im Alter von fünf und 15 Jahren. Bei israelischen Angriffen im Süden des Landes wurden nach Angaben des Ministeriums am Montag zwei Menschen getötet.
Die israelische Armee hatte mitgeteilt, bei Kämpfen im Norden Israels sei ein Soldat getötet worden. Die mit dem Iran verbündete Hisbollah erklärte, sie habe im Grenzgebiet eine Gruppe israelischer Soldaten mit "Raketenwaffen und Artillerie" ins Visier genommen und "zur Umkehr gezwungen". Zudem seien eine Kaserne in Grenznähe sowie ein Stützpunkt nahe der Küstenstadt Akko mittels "mit Sprengstoff beladenen Drohnen" angegriffen worden.
Die Angriffe seien die "Antwort" auf einen israelischen "Angriff und Mord" in der Gegend von Tyrus im Süden des Libanons, hieß es weiter.
19.46 Uhr: Blinken - Arbeiten mit Israel an Impfplan gegen Polio
Die USA arbeiten Außenminister Antony Blinken zufolge zusammen mit Israel an einem Impfplan gegen Polio im Gazastreifen. Der Plan dürfte in den kommenden Wochen umgesetzt werden können, sagt Blinken in Tel Aviv. Die Krankheit war zuletzt im Gazastreifen nachgewiesen worden. Die UN haben eine Feuerpause dort verlangt, um Impfungen vornehmen zu können.
19.18 Uhr: Blinken - Israel akzeptiert Übergangsvorschlag für Waffenruhe
Israel hat nach Angaben von US-Außenminister Antony Blinken einen von Washington unterstützten Übergangsvorschlag für eine Waffenruhe angenommen. Er rufe die militant-islamistische Hamas auf, ebenfalls einzuwilligen, erklärte Blinken. Er äußerte sich nach einem rund zweieinhalbstündigen Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in Tel Aviv.
Zuvor bezeichnete der US-Chefdiplomat aktuelle Gespräche über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg als die vielleicht letzte Chance für einen Durchbruch. "Dies ist ein entscheidender Moment, wahrscheinlich die beste, vielleicht die letzte Gelegenheit, die Geiseln nach Hause zu bringen, einen Waffenstillstand zu erreichen und alle auf einen besseren Weg zu dauerhaftem Frieden und Sicherheit zu bringen", sagte Blinken zum Auftakt eines Gesprächs mit Präsident Izchak Herzog in Tel Aviv.
19.05 Uhr: Scholz - Israel und Hamas müssen Biden-Plan akzeptieren
Bundeskanzler Olaf Scholz forderte die israelische Regierung und die radikal-islamische Hamas auf, möglichst schnell einen Waffenstillstand im Gaza-Krieg zu vereinbaren. "Der Biden-Plan muss von beiden Seiten akzeptiert werden", sagte der SPD-Politiker bei einem Bürgerdialog in Bremen in Anspielung auf amerikanische Vorschläge. Eine friedliche Lösung sei nur mit einer Zwei-Staaten-Lösung möglich.
18.46 Uhr: Demonstranten fordern Druck für Geisel-Deal
Während des Besuchs von Antony Blinken in Israel haben Hunderte Menschen vor dem Hotel des US-Außenministers für ein Abkommen über die Freilassung der israelischen Geiseln in der Gewalt der islamistischen Hamas demonstriert. Blinken traf sich zu dem Zeitpunkt mit Angehörigen der Verschleppten. Die Demonstranten forderten Blinken auf, Druck auf die Regierung von Benjamin Netanjahu auszuüben, um einem Geisel-Deal zuzustimmen.
18:30 Uhr: US-Außenminister Blinken setzt Nahostreise nach Kairo fort
US-Außenminister Antony Blinken reist am Dienstag weiter zu Gesprächen nach Kairo. In der ägyptischen Hauptstadt sollen im Laufe der Woche die am Freitag in der katarischen Hauptstadt Doha unterbrochenen Gespräche wiederaufgenommen werden. Waffenruhe gibt es für Israel nur, wenn es die Grenze nach Ägypten fortgesetzt kontrollieren kann. Die Hamas wiederum will die Geiseln nur freigeben, wenn Israel abzieht.
14.02 Uhr: Israel - Soldat an libanesischer Grenze getötet
Das israelische Militär meldet, einer ihrer Soldaten sei an der Grenze zum Libanon getötet worden. Ein weiterer sei schwer verletzt. Zwar habe man mehrere Drohnen abschießen können. Einige seien jedoch in die nördliche Region Jaara eingedrungen. An der Grenze beschießen sich fast täglich Armee und die libanesische Hisbollah-Miliz.
13.28 Uhr: Israel - Hisbollah-Mitglieder im Südlibanon angegriffen
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben Mitglieder der proiranischen Hisbollah in Hula im Südlibanon angegriffen. Außerdem seien Militärstrukturen in weiteren Orten entlang der Grenze zu Israel attackiert worden, teilte die Armee mit. Das libanesische Gesundheitsministerium hatte zuvor mitgeteilt, dass bei einem israelischen Angriff in Hula zwei Menschen getötet worden seien.
Die Hisbollah bestätigte den Tod zwei ihrer Kämpfer. Sie führt für gewöhnlich nicht weiter aus, wann, wo und wie ihre Mitglieder ums Leben kommen. Weiterhin reklamierte die Schiitenmiliz mehrere Angriffe auf Ziele in Nordisrael für sich.
12.41 Uhr: Lufthansa verlängert Flugstreichungen in Nahost bis 26. August
Wegen der weiterhin unsicheren Lage in Nahost hat die Lufthansa-Gruppe weitere Flüge in die Krisenregion gestrichen. Bis einschließlich 26. August blieben alle Flüge von und nach Tel Aviv, Teheran, Beirut, Amman und Erbil ausgesetzt, teilte das Unternehmen in Frankfurt mit. Bis dahin werden die Gesellschaften des Konzerns zudem den Luftraum über dem Irak und dem Iran nicht nutzen. Der bisherige Flugstopp hatte eine Laufzeit bis einschließlich 21. August.
Hintergrund sind die Spannungen zwischen Israel und dem Iran, die einen Krieg - weit über den Gazastreifen hinaus - in der Region befürchten lassen. Reisenden mit Tickets bis einschließlich 31. August bietet Lufthansa kostenlose Stornierungen an. Die Flugsperre gilt für sämtliche Fluggesellschaften des Konzerns und für Fracht- und Passagiermaschinen gleichermaßen. Zur Lufthansa-Gruppe gehören neben der Kern-Airline noch Swiss, Austrian, Brussels Airlines und Eurowings.
11.54 Uhr: Hamas bekennt sich zu Anschlagsversuch in Tel Aviv
Der militärische Arm der Hamas hat sich zu dem versuchten Anschlag in Tel Aviv vom Sonntag. In einer Erklärung teilen die Al-Kassam-Brigaden weiter mit, die Tat sei zusammen mit dem Islamischen Dschihad verübt worden. Die israelische Polizei erklärte, dass es sich bei der Explosion um einen terroristischen Anschlag gehandelt habe. Dabei wurden der Attentäter getötet und ein Passant verletzt. Die Polizei vermutet, dass das eigentliche Anschlagsziel eine nahegelegene Synagoge war und dass eine Explosion dort weit mehr Opfer verursacht hätte.
11.27 Uhr: Blinken spricht mit Netanjahu
Im Bemühen um eine rasche Waffenruhe im Gaza-Krieg ist US-Außenminister Antony Blinken in Jerusalem mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu zusammengetroffen. Nach einem Treffen unter vier Augen sei noch ein Gespräch in größerem Rahmen mit Beratern beider Seiten geplant, teilte das Büro Netanjahus mit.
Blinken dürfte versuchen, Netanjahu zu mehr Flexibilität bei den Verhandlungen über eine Waffenruhe mit Freilassung weiterer Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge zu bewegen. Kritiker werfen Netanjahu vor, er blockiere eine Einigung auf eine Waffenruhe, doch auch die islamistische Hamas lehnt den aktuellen Verhandlungsstand ab.
11.10 Uhr: Polizei - Explosion in Tel Aviv war Anschlagsversuch
Bei der tödlichen Explosion in Tel Aviv am Sonntag handelt es sich nach Polizeiangaben um einen versuchten Terroranschlag. Im Rucksack eines Mannes war in der Küstenmetropole ein Sprengsatz explodiert, als dieser auf einer Straße im Süden der Stadt unterwegs war. Dabei wurden der mutmaßliche Attentäter getötet und ein E-Scooterfahrer verletzt.
"Es kann jetzt bestätigt werden, dass es ein Terroranschlag war, bei dem ein mächtiger Sprengsatz explodierte", hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung der Polizei und des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet. Die Sicherheitskräfte im Großraum Tel Aviv seien daraufhin in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt worden. Die Polizei äußerte sich nicht zu der Identität des Tatverdächtigen. Der öffentlich-rechtliche Kan-Sender berichtete, man gehe davon aus, dass es sich um einen Palästinenser aus Nablus im Westjordanland handelte.
09.58 Uhr: Zentralrat der Juden - BSW und Wagenknecht befeuern Israelhass
Der Zentralrat der Juden hat scharfe Kritik an den Äußerungen von Sahra Wagenknecht und ihrer Partei BSW zu Israel und dem Krieg in Gaza geübt. "Das BSW befeuert mit seiner eher populistischen Positionierung den Israelhass in Deutschland", sagte Zentralratspräsident Josef Schuster der "Welt". Wagenknecht vertrete eine "nicht untypische Denkweise in der politischen Linken", in der ein vereinfachtes Bild von "David gegen Goliath" im Nahost-Konflikt vorherrsche. "Die Realitäten" würden dabei "nicht anerkannt: Israel kämpft gegen die Terrororganisation Hamas - und nicht gegen die palästinensische Bevölkerung".
Schuster betonte zwar die Notwendigkeit von Frieden im Gazastreifen und Israel. "Frieden heißt aber nicht nur einfach 'kein Krieg'", sagte Schuster. Israels Bevölkerung müsse angstfrei leben können. "Ohne Angst vor Terror, Raketen und Krieg. Was wäre denn in Deutschland los, wenn uns ein Nachbarland regelmäßig mit Raketen beschießen würde?", fragte Schuster.
09.00 Uhr: Polizei vermutet nach Explosion in Tel Aviv Anschlagsversuch
Die israelische Polizei ermittelt nach einer tödlichen Explosion in Tel Aviv wegen eines vermuteten Anschlagversuchs. Im Rucksack eines Mannes war am Sonntagabend in der Küstenmetropole ein Sprengsatz explodiert, dabei wurden der mutmaßliche Attentäter getötet und ein E-Scooterfahrer verletzt. Der israelische Staatspräsident Herzog sagte dazu bei einem Treffen mit US-Außenminister Blinken, es sei offenbar ein schwerer Terroranschlag verhindert worden.
Ein Polizeisprecher sagte dem israelischen Armeesender, es handele sich "mit 99-prozentiger Sicherheit" um einen Anschlagsversuch. Hätte sich die Explosion nur wenige Meter weiter ereignet, "wären wir mit einer riesigen Katastrophe aufgewacht", sagte er. Am Abend war der genaue Hintergrund zunächst unklar gewesen, die Polizei hatte mitgeteilt, sie ermittele in alle Richtungen.
07.59 Uhr: Blinken - Waffenruhe "vielleicht letzte" Chance auf Ende des Gaza-Kriegs
Die aktuellen Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen stellen laut US-Außenminister Antony Blinken die "vielleicht letzte" Gelegenheit zu einer Beilegung der Kämpfe dar. "Dies ist ein entscheidender Moment - vielleicht die beste, vielleicht die letzte Gelegenheit, die Geiseln nach Hause zu bringen, einen Waffenstillstand zu erreichen und alle auf einen besseren Weg zu dauerhaftem Frieden und Sicherheit zu bringen", sagte Blinken bei einem Treffen mit dem israelischen Präsidenten Isaac Herzog in Tel Aviv.
US-Präsident Joe Biden habe ihn geschickt, "um dieses Abkommen bis zur Ziellinie und schließlich über die Ziellinie zu bringen", sagte Blinken weiter. Es sei nun an der Zeit, dass die Vereinbarung zustande komme. Die USA setzten sich dafür ein, dass es zu keinen Provokationen komme, die ein Abkommen gefährdeten und "den Konflikt an anderen Orten und mit größerer Intensität eskalieren lassen", betonte Blinken. Israels Präsident Herzog sagte, es gäbe "kein größeres humanitäres Ziel" als die Geiseln zurückzubringen. 07.28 Uhr: UN - Gaza-Krieg machte 2023 zum tödlichsten Jahr für humanitäre Helfer
2023 haben die Vereinten Nationen so viele Todesopfer unter humanitären Helfern in Konflikten gezählt wie noch nie zuvor. In 33 Ländern seien 280 Helferinnen und Helfer getötet worden, berichtete das UN-Nothilfebüro Ocha, im Jahr zuvor seien es 118 gewesen. Hauptgrund für den massiven Anstieg sei der Beginn des Gaza-Kriegs zwischen Israel und der Hamas, hieß es.
Seit dem verheerenden Terroranschlag der islamistischen Hamas im Oktober vergangenen Jahres seien allein im Gazastreifen knapp 300 Mitarbeiter von Hilfsorganisationen getötet worden, vor allem durch Luftangriffe. Die meisten Opfer seien Mitarbeiter des UN-Palästinenserhilfswerkes UNRWA gewesen.
06:12 Uhr: Blinken will Waffenruhe in Gaza erreichen
US-Außenminister Antony Blinken will sich bei seinen heutigen Gesprächen mit der politischen Führung in Israel für den Abschluss eines Abkommens einsetzen. Es gehe ihm darum, "die intensiven diplomatischen Bemühungen" vor Ort weiterzuführen, erklärte ein Sprecher seines Ministeriums vorab. Blinken wollte sich in Tel Aviv und Jerusalem unter anderem mit Präsident Izchak Herzog, Regierungschef Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Joav Galant treffen.
Besondere Bedeutung dürfte dem Gespräch mit Netanjahu zukommen. Kritiker sehen in ihm das größte Hindernis für eine Einigung auf eine Waffenruhe, weil er bei Zugeständnissen an die Hamas das Scheitern seiner Regierungskoalition fürchten müsste. Doch auch die Hamas lehnt den aktuellen Verhandlungsstand ab.
03.44 Uhr: Harris - Müssen Waffenruhe im Gaza-Krieg bekommen
US-Vizepräsidentin Kamala Harris hat sich inmitten der laufenden Bemühungen um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und eine Freilassung der Geiseln mit Nachdruck für den Abschluss eines Abkommens ausgesprochen. Die Gespräche liefen und die US-Regierung gebe nicht auf, sondern arbeite weiter "sehr hart" daran, die Verhandlungen zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen, sagte Harris am Rande von Wahlkampfauftritten im US-Bundesstaat Pennsylvania. "Wir müssen eine Waffenruhe bekommen und wir müssen diese Geiseln rausbekommen", sagte Harris.
US-Präsident Joe Biden sagte ebenfalls, die Gespräche dauerten an. Die USA würden nicht aufgeben, eine Einigung sei immer noch möglich, sagte Biden mitreisenden Journalisten zufolge bei seiner Ankunft im Raum Washington. Er hatte das Wochenende auf dem Landsitz der US-Präsidenten, Camp David, verbracht.
00.34 Uhr: Bombenexplosion in Tel Aviv
In der israelischen Mittelmeermetropole Tel Aviv ist am Abend ein Sprengsatz explodiert. Wie israelische Medien berichteten, kam dabei der mutmaßliche Attentäter ums Leben - er hatte die Bombe offenbar in einem Rucksack getragen. Ein Passant erlitt leichte Verletzungen. Die Polizei geht von einem Terrorangriff aus - allerdings sei das Motiv noch unklar, berichten israelische Medien.