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Nahost-Ticker: Trump beharrt auf umstrittene Gaza-Übernahme

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Ereignisse im Nahost-Konflikt aus KW 7 im Rückblick

Ereignisse im Nahost-Konflikt aus KW 7 im Rückblick

Entwicklungen, Reaktionen und Nachrichten zum Nahost-Konflikt vom 10. bis 16. Februar im Rückblick.

Über dieses Thema berichtet: Nachrichten am .

Mit Informationen der ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten sowie der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, epd, KNA und Reuters. Zum Teil lassen sich die Angaben nicht unabhängig überprüfen.

Dienstag, 11. Februar 2025

18.50 Uhr: Israel fordert Geiselfreilassung bis Samstag

Der israelische Ministerpräsident setzt der radikal-islamischen Hamas eine Frist für die Rückgabe der israelischen Geiseln. Sollten die Geiseln nicht bis Samstagmittag freikommen, werde die Feuerpause enden, sagt Netanjahu in einem Video. Das Militär werde dann zu intensiven Kämpfen zurückkehren, bis die Hamas endgültig besiegt sei, fügt der Regierungschef hinzu.

17.55 Uhr: Israel verstärkt Truppen in und um Gaza

Israel verstärkt nach Angaben aus Regierungskreisen seine Truppenpräsenz in und um den Gazastreifen. Ein israelischer Regierungsvertreter, der anonym bleiben wollte, sagte, Ministerpräsident Benjamin Netanjahu habe angeordnet, sich auf jedes Szenario vorzubereiten, "sollte die Hamas unsere Geiseln nicht an diesem Samstag freilassen". Es sei unklar, ob sich Netanjahus Anordnung auf sämtliche Geiseln oder jene drei bezog, die im Rahmen der ursprünglichen Absprache am Samstag im Austausch gegen Hunderte palästinensische Häftlinge hatten freikommen sollen.

Am heutigen Dienstag tagte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu vier Stunden lang mit seinem Sicherheitskabinett, um über die Drohung der Hamas zu diskutieren, die die fragile Waffenruhe gefährdet. US-Präsident Donald Trump hat erklärt, Israel solle die gesamte Waffenruhe beenden, sollten die schätzungsweise etwa 70 in der Gewalt der Extremisten verbliebenen Geiseln nicht bis Samstag freigelassen werden.

17.10 Uhr: Baerbock - Waffenruhe in Gaza hängt am seidenen Faden

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat sich besorgt über einen möglichen Wiederbeginn von Kämpfen im Gazastreifen geäußert. Die bestehende Waffenruhe dort hänge "derzeit am seidenen Faden", schrieb die Grünen-Politikerin auf der Plattform Bluesky. "Es ist unverantwortlich, dass die Hamas leichtfertig den Deal aufs Spiel setzt. Und auch die israelische Regierung & die USA müssen alles dafür tun, dass wir in Phase 2 kommen und zu einer Perspektive für echten Frieden."

Seit Beginn der Waffenruhe im Gaza-Krieg am 19. Januar hat die islamistische Organisation Hamas 16 von 33 israelischen Geiseln freigelassen, die während der ersten Phase der dreistufigen Vereinbarung übergeben werden sollen. Die für diesen Samstag vorgesehene nächste Freilassung hat die Hamas jedoch auf unbestimmte Zeit verschoben. Zur Begründung hieß es, Israel halte sich nicht an die Vereinbarung zur Waffenruhe. Israel wies dies entschieden zurück.

14.54 Uhr: Hamas weist Ultimatum Trumps zurück

Die islamistische Hamas hat die Forderung von US-Präsident Donald Trump nach einer Freilassung aller Geiseln bis Samstagmittag zurückgewiesen. Hamas-Sprecher Sami Abu Suhri sagte, die im Januar vereinbarte Waffenruhe mit Israel sei der einzige Weg, die Freilassung der Geiseln zu gewährleisten. Eine Sprache der Drohungen sei fehl am Platz, es kompliziere die Dinge nur, sagte Abu Suhri der Deutschen Presse-Agentur.

Nach dem Stopp der Geisel-Freilassungen durch die Hamas hatte US-Präsident Donald Trump den Islamisten ein Ultimatum gesetzt. Er sprach sich dafür aus, die zwischen Israel und der palästinensischen Terrororganisation ausgehandelte Waffenruhe aufzukündigen, falls nicht alle verbliebenen Geiseln bis Samstagmittag um 12 Uhr frei sein sollten. Ansonsten "bricht die Hölle los", drohte Trump in Washington.

14.39 Uhr: UN - Hilfslieferungen haben zugenommen, reichen aber nicht aus

Seit dem Inkrafttreten der Waffenruhe haben die Hilfslieferungen in den Gazastreifen nach UN-Angaben zugenommen. "Wir konnten unsere humanitären Hilfen mit Nahrungsmitteln, medizinischen Gütern, Zelten (...) deutlich ausweiten", erklärte der Sprecher des UN-Nothilfebüros (OCHA), Jens Laerke, in Genf. OCHA-Abteilungsleiterin Edem Wosornu schränkt ein: "Wir können die Bedürfnisse im Moment nicht decken. Der Gazastreifen ist völlig verwüstet. (...) Die Lastwagen sind nur ein Tropfen auf den heißen Stein." Die Hamas wirft Israel vor, die Hilfslieferungen zu behindern. Die Regierung in Jerusalem weist das zurück.

13.38 Uhr: Bekannte iranische Journalistinnen offenbar begnadigt

Die bekannten iranischen Journalistinnen Nilufar Hamedi und Elaheh Mohammadi sind begnadigt worden. Damit seien alle Justizverfahren gegen die Reporterinnen eingestellt, berichteten ihre Arbeitgeber, die iranischen Zeitungen "Shargh" und "Hammihan", unter Berufung auf die Anwälte der Journalistinnen. Hamedi und Mohammadi gehörten im Herbst 2022 zu den ersten, die über den Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini berichteten. Ihr Tod löste landesweite Proteste gegen das islamische Herrschaftssystem aus.

Ein Revolutionsgericht hatte Mohammadi und Hamedi Ende Oktober 2023 im Zusammenhang mit der Protestwelle zu Haftstrafen verurteilt. Beiden Frauen wurde Zusammenarbeit mit den USA vorgeworfen. Laut Justiz wurde dieser Anklagepunkt aufgehoben, jedoch blieben Urteile wegen "Propaganda gegen das System" und "Verstößen gegen die nationale Sicherheit" bestehen. Nach rund 17 Monaten Haft kamen beide Frauen vor gut einem Jahr auf Kaution frei. International bekam der Fall große Aufmerksamkeit. Während Hamedi und Mohammadi im Gefängnis saßen, zeichnete die Unesco sie mit dem Pressefreiheitspreis aus.

12.43 Uhr: Ägypten lehnt Umsiedlung der Palästinenser im Gazastreifen weiter ab

Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi hat nach der Drohung von US-Präsident Donald Trump mit Mittelkürzungen erneut auf einen Wiederaufbau des Gazastreifens ohne eine Umsiedlung der dort lebenden Palästinenser gedrängt. Wie sein Büro mitteilte, verwies al-Sisi während eines Telefonats mit der dänischen Regierungschefin Mette Frederiksen auf "die Notwendigkeit für den Beginn des Wiederaufbaus des Gazastreifens (...), ohne Palästinenser zu vertreiben". 

Zudem betonte der ägyptische Staatschef, die Gründung eines eigenständigen Palästinenserstaates sei "die einzige Garantie, dauerhaften Frieden" im Nahen Osten zu erreichen. Bereits am Montag hatte der ägyptische Außenminister Badr Abdelatty in einer Erklärung "jeden Kompromiss" bei dem Recht der Palästinenser auf ihr eigenes Land abgelehnt. 

11.36 Uhr: Syrischer Übergangspräsident nennt Trump-Plan für Gaza "schweres Verbrechen"

Syrien Übergangspräsident Ahmed al-Sharaa hat den Plan von US-Präsident Trump, Palästinenser aus Gaza umzusiedeln und den Gazastreifen zu übernehmen, "ein schweres Verbrechen, das letztlich scheitern wird" genannt. "Ich glaube, keine Macht kann Menschen aus ihrem Land vertreiben. Viele Länder haben es versucht und sie sind alle gescheitert, insbesondere während des jüngsten Krieges in Gaza in den letzten anderthalb Jahren", sagte er.

Sharaa betonte, es wäre weder "weise noch moralisch oder politisch richtig", wenn Trump die Initiative ergreifen würde, die Palästinenser aus ihrem Land zu vertreiben."In den 80 Jahren dieses Konflikts sind alle Versuche, sie zu vertreiben, gescheitert, diejenigen, die gegangen sind, haben ihre Entscheidung bereut. Die palästinensische Lektion, die jede Generation gelernt hat, ist, wie wichtig es ist, an ihrem Land festzuhalten", fügte er hinzu.

10.20 Uhr: UN-Generalsekretär - Erneute Kämpfe im Gazastreifen wären unermessliche Tragödie

UN-Generalsekretär Antonio Guterres hat die Hamas aufgefordert, am Samstag wie vereinbart weitere Geiseln freizulassen. "Wir müssen ein Wiederaufflammen der Feindseligkeiten im Gazastreifen, die zu einer unermesslichen Tragödie führen würden, um jeden Preis verhindern", teilte Guterres mit. Beide Seiten müssten ihren Verpflichtungen aus der Vereinbarung für die Waffenruhe nachkommen. Die Verhandlungen in Doha für die zweite Phase müssten wieder aufgenommen werden.

10.12 Uhr: Israel erklärt älteste Hamas-Geisel für tot

Israel hat die älteste Geisel in den Händen der islamistischen Terrororganisation Hamas für tot erklärt. Die Armee teilte mit, die Familie des 86-Jährigen sei darüber informiert worden. Schlomo Manzur wurde demnach am 7. Oktober 2023 gemeinsam mit rund 250 weiteren Menschen in den Gazastreifen verschleppt und inzwischen ermordet. Seine Leiche befinde sich noch im Gazastreifen. Die Entscheidung, Manzur für tot zu erklären, basiere auf Geheimdienstinformationen. 

Das israelische Forum der Angehörigen der Geiseln teilte mit, nach ihren Informationen sei Manzur bereits am Tag der Entführung ermordet worden. Er hinterlässt demnach seine Frau, fünf Kinder und zwölf Enkelkinder. Nach israelischen Informationen werden noch 76 Geiseln im Gazastreifen festgehalten. 35 davon wurden bereits für tot erklärt.

08.52 Uhr: Hamas - Trump soll Drohungen unterlassen

Die Hamas hat US-Präsident Donald Trump aufgefordert, Drohungen wegen der von ihr vorläufig eingestellten Freilassung von Geiseln zu unterlassen. Es gebe eine Vereinbarung, die von beiden Seiten erfüllt werden müsse, sagt der hochrangige Vertreter der Palästinenserorganisation Sami Abu Suhri: "Trump darf nicht vergessen, dass es eine Vereinbarung gibt, die von beiden Seiten eingehalten werden muss, und dass dies der einzige Weg ist, Gefangene zurückzubringen. Drohungen bringen nichts und machen es nur komplizierter."

Trump hat die Palästinenser davor gewarnt, dass "die Hölle losbrechen wird", sollten israelische Geiseln nicht wie abgemacht am Samstag freigelassen werden. Die Hamas hat die Freilassung von weiteren Geiseln ausgesetzt. Sie wirft Israel vor, die Vereinbarung zur Waffenruhe gebrochen zu haben.

07.39 Uhr: Schwieriges Treffen von Jordaniens König mit Trump erwartet

Eine Woche nach dem Vorstoß von Donald Trump zur US-Übernahme des Gazastreifens empfängt der US-Präsident heute den jordanischen König Abdullah in Washington. Die Begegnung dürfte von Spannungen begleitet sein, da Abdullah jede Landnahme sowie eine Vertreibung von Palästinensern bisher strikt ablehnt. Es wird erwartet, dass er Trump vor einer drohenden Destabilisierung der Region und einer wachsenden Radikalisierung der Bevölkerung warnen wird.

Jordanien ist jedoch stark von US-Wirtschafts- und Militärhilfen abhängig. Trump hat angedeutet, dass er Jordanien und Ägypten notfalls mit dem Aussetzen von Hilfen zur Aufnahme von Palästinensern zwingen will und ein Entgegenkommen von König Abdullah erwartet. Jordanien hat bereits zwei Millionen Palästinenser aufgenommen, insgesamt leben in Jordanien rund elf Millionen Menschen.

05.33 Uhr: Trump erwägt Kürzung von Hilfen für Jordanien und Ägypten

US-Präsident Donald Trump erwägt offenbar, Hilfszahlungen an Jordanien und Ägypten einzufrieren, falls sie sich weigern sollten, Palästinenser aus dem Gazastreifen aufzunehmen. Auf die entsprechende Frage einer Journalistin antwortete Trump: "Ja, vielleicht (...) - warum nicht?" Israels Nachbarn Ägypten und Jordanien gehören zu den engsten Verbündeten der USA in der Region. Jordanien erhielt offiziellen Angaben zufolge im vergangenen Jahr rund 1,3 Milliarden US-Dollar aus Washington, Ägypten knapp 215 Millionen Dollar. Jordaniens König Abdullah II. wird nach Angaben des jordanischen Königshofes am Dienstag zu einem Treffen mit Trump im Weißen Haus erwartet.

Der US-Präsident hatte zuletzt einen Plan vorgelegt, den Gazastreifen zu "übernehmen", rund zwei Millionen Palästinenser zwangsweise umzusiedeln und das Küstengebiet unter Kontrolle der USA in eine wirtschaftlich florierende "Riviera des Nahen Ostens" zu verwandeln.

01.31 Uhr: Trump stellt Hamas Ultimatum für Geiselfreilassung

US-Präsident Donald Trump hat der Hamas ein Ultimatum zur Freilassung aller restlichen Geiseln gesetzt und mit harten Konsequenzen gedroht, falls die Islamisten seiner Forderung nicht nachkommen sollten. Er sprach sich dafür aus, die zwischen Israel und der palästinensischen Terrororganisation ausgehandelte Waffenruhe aufzukündigen, falls nicht alle verbliebenen Geiseln bis Samstagmittag 12 Uhr frei seien. Wenn das nicht geschehe, "dann bricht die Hölle los", drohte Trump im Weißen Haus in Washington. Die Entscheidung liege letztlich bei Israel, sagte er: "Ich spreche nur für mich. Israel kann sich darüber hinwegsetzen."

Die militant-islamistische Hamas hatte gestern die nächste Freilassung von Geiseln auf unbestimmte Zeit verschoben. Abu Obeida, der Sprecher der Al-Kassam-Brigaden, dem militärischen Flügel der Hamas, warf Israel vor, systematisch gegen die Waffenruhe-Vereinbarung verstoßen zu haben, indem es zum Beispiel Hilfslieferungen blockiere. Israel bestreitet das.

Montag, 10. Februar 2025

22.23 Uhr: Israelische Armee - "Erhebliche" Verstärkung der Gebiete um den Gazastreifen

Die israelische Armee verstärkt nach eigenen Angaben die Gebiete um den Gazastreifen "erheblich". Gemäß der Lagebeurteilung sei beschlossen worden, "die Einsatzbereitschaft zu erhöhen", erklärte die israelische Armee. Zudem sei beschlossen worden, "das Gebiet mit zusätzlichen Kräften für Verteidigungsmissionen erheblich zu verstärken".

21.42 Uhr: Vermittler-Länder wollen Gaza-Waffenruhe retten

Ägypten und Katar wollen als Vermittler im Nahost-Konflikt die angesichts der von der Hamas ausgesetzten Freilassung israelischer Geiseln gefährdete Waffenruhe retten. Beide Länder seien sehr besorgt und würden ihr Bestes tun, um den Waffenstillstand zu erhalten, sagte ein ägyptischer Beamter der Deutschen Presse-Agentur. Aber Israel müsse sich an die Vereinbarungen zur Waffenruhe und zum Austausch halten, fügte der Beamte hinzu, der seinen Namen nicht genannt haben wollte. Aus den USA, die ebenfalls als Vermittler tätig sind, gab es zunächst keine offizielle Reaktion.

20.53 Uhr: Ägyptens Außenminister für schnellen Wiederaufbau im Gazastreifen

Ägyptens Außenminister Badr Abdellaty hat sich bei Gesprächen in Washington für einen schnellen Wiederaufbau im Gazastreifen ausgesprochen - und gleichzeitig die Umsiedlung von Palästinensern vehement abgelehnt. Während des Treffens betonte Abdellaty laut einer Mitteilung des ägyptischen Außenministeriums die Notwendigkeit, bei dem Beginn des Wiederaufbauprozesses, der Beseitigung der Trümmer und dem Wiederaufbau mit den Palästinensern in Gaza Tempo zu machen.

20.39 Uhr: Netanjahu berät sich nach verschobener Geiselfreilassung mit Sicherheitsvertretern

Israel hat auf die von der Hamas verschobene Freilassung von beim Terrorangriff vom 7. Oktober 2023 verschleppten Geiseln reagiert. Ein israelischer Behördenvertreter, der anonym bleiben wollte, sagte, Ministerpräsident Benjamin Netanjahu berate sich mit Sicherheitsvertretern. Er habe zudem ein zunächst für später am Tag geplantes Treffen seines Sicherheitskabinetts auf Dienstagmorgen vorgezogen.

20.36 Uhr: Trump - Palästinenser können sich in Ägypten und Jordanien ansiedeln

US-Präsident Donald Trump hat seinen Vorschlag bekräftigt, die Palästinenser aus dem Gazastreifen umzusiedeln. Er könne sich vorstellen, ein Abkommen mit Jordanien und Ägypten zu schließen, um die Palästinenser aufzunehmen, sagte er in einem in Auszügen veröffentlichten Interview mit dem Sender Fox News. Trump verwies darauf, dass die USA den beiden Ländern Abermilliarden Dollar pro Jahr zur Verfügung stellen.

19.21 Uhr: Ägyptische Insider - Vermittler befürchten Bruch der Waffenruhe

Die Vermittler der Waffenruhe zwischen Israel und Hamas befürchten ägyptischen Sicherheitskreisen zufolge ein Scheitern der Vereinbarung. Die aktuellen Gespräche über die zweite Phase der Waffenruhe seien verschoben worden, bis es klare Anzeichen für den Willen der USA zur Fortsetzung des Stufenplanes gebe, sagten zwei Insider. Hintergrund ist der international höchst umstrittene Plan von US-Präsident Donald Trump, die Palästinenser aus dem Gazastreifen umzusiedeln und den Küstenstreifen als "Riviera des Nahen Ostens" wiederaufzubauen.

Die Hamas habe den Vermittlern gegenüber erklärt, dass Israel ihrer Ansicht nach die Waffenruhe nicht ernst nehme.

19.05 Uhr: Abbas stoppt Zahlungen an Attentäter-Familien

Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas hat einen Stopp von Sonderzahlungen an Angehörige palästinensischer Häftlinge und getöteter Attentäter angeordnet. Die Familien sollten stattdessen künftig reguläre Sozialhilfe für Bedürftige erhalten.

Der Schritt, den die Autonomiebehörde bekanntgab, zielt darauf ab, die Beziehungen zur neuen US-Regierung unter Präsident Donald Trump zu verbessern. Die USA und Israel hatten kritisiert, das umstrittene Stipendiensystem, das als "Märtyrerfonds" bekannt ist, belohne Gewalt gegen Israel.

18.34 Uhr: Angehörige fordern Freilassung aller Geiseln

Nach dem von der islamistischen Hamas angekündigten Stopp weiterer Geiselfreilassungen bittet das israelische Forum der Angehörigen die in dem Konflikt vermittelnden Länder um Unterstützung. Die Umsetzung des Abkommens zur Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas müsse ermöglicht werden, teilte die Organisation mit. "Wir stehen an der Seite der israelischen Regierung und setzen uns für die Aufrechterhaltung der Bedingungen ein, die eine erfolgreiche Fortsetzung des Abkommens und damit die sichere Rückkehr unserer 76 Brüder und Schwestern gewährleisten", hieß es. 35 der noch 76 Verschleppten sind nach israelischen Angaben nicht mehr am Leben.

18.20 Uhr: Israels Militär im Gazastreifen in Bereitschaft versetzt

Israels Verteidigungsminister hat für das Militär im Gazastreifen die höchste Bereitschaftsstufe angeordnet. Die Ankündigung der Hamas, vorerst keine weiteren Geiseln freizulassen, verstoße gegen das Waffenstillstandsabkommen, so Katz. Die Hamas wirft ihrerseits Israel Verstöße gegen die vereinbarte Waffenruhe vor.

18.10 Uhr: Israel pocht auf Einhaltung der Waffenruhe

Die israelische Regierung pocht auf eine Einhaltung der mit der Hamas vereinbarten Waffenruhe. Jede Verletzung des Abkommens werde als schwerwiegend erachtet, teilt das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mit. Die Hamas hat zuvor erklärt, sie werde die für Samstag geplante Freilassung weiterer Geiseln bis auf weiteres aussetzen. Sie wirft Israel einen Bruch der Waffenruhe vor. Abu Ubaida, ein Sprecher des militärischen Teils der Hamas, erklärt, Israel verzögere seit dem Inkrafttreten der Waffenruhe am 19. Januar die Rückkehr vertriebener Palästinenser in den Norden des Gazastreifens. Zudem nehme Israel die Bewohner mit Artillerie- und Gewehrfeuer unter Beschuss und habe die Lieferung von Hilfsgütern in das Gebiet gestoppt.

17.11 Uhr: Hamas setzt Geiselfreilassungen "bis auf Weiteres" aus

Die islamistische Hamas im Gazastreifen will die für diesen Samstag vorgesehene nächste Freilassung israelischer Geiseln auf unbestimmte Zeit verschieben. Israel halte sich nicht an die Vereinbarung zur Waffenruhe, teilte Hamas-Sprecher Abu Obeida zur Begründung mit.

15.30 Uhr: Trump plant kein Rückkehrrecht für Palästinenser

US-Präsident Donald Trump sieht in seinem Plan für eine Übernahme des Gazastreifens durch die USA kein Recht auf Rückkehr für die dort lebenden Palästinenser vor. In einem Interview mit dem US-Sender Fox News, aus dem am Montag Auszüge vorab veröffentlicht wurden, antwortete Trump auf die Frage, ob die Palästinenser "das Recht auf Rückkehr" haben werden: "Nein, würden sie nicht, weil sie viel bessere Unterkünfte haben werden." "In anderen Worten, ich rede darüber, einen dauerhaften Platz für sie zu bauen."

13.08 Uhr: Türkei strikt gegen Trumps Umsiedlungsplan für Gazastreifen

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan lehnt US-Pläne zur Umsiedlung von Palästinensern aus dem Gazastreifen strikt ab und fordert stattdessen Israel auf, das großflächig zerstörte Küstengebiet wieder aufzubauen. "Niemand hat die Macht, dem palästinensischen Volk eine zweite Nakba anzutun und wird es auch niemals haben", sagte Erdogan auf einer Konferenz in der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur. Der Begriff Nakba (Katastrophe) bezieht sich auf die Flucht und Vertreibung von mehr als 700.000 Palästinensern im ersten Nahost-Krieg 1948 im Zuge der israelischen Staatsgründung. 

Erdogan sagte weiter, statt eine neue Bleibe für die Menschen aus Gaza zu suchen, solle Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu für den Schaden aufkommen, den er während des Militäreinsatzes gegen die islamistische Hamas in Gaza angerichtet habe. 

12.13 Uhr: Hamas-Geiseln berichten über grausame Details ihrer Gefangenschaft

Nach der Freilassung drei weiterer israelischer Geiseln der islamistischen Hamas im Gazastreifen sind erschreckende Details über die Umstände ihrer Geiselhaft bekanntgeworden. Der Bruder von Or Levy berichtete, der 34-Jährige sei "16 Monate lang hungrig, barfuß und in ständiger Angst" gewesen. Levy war am Samstag gemeinsam mit zwei anderen Männern im Rahmen einer Waffenruhe-Vereinbarung mit der Hamas freigekommen. Die Bilder von den abgemagerten, schwachen Geiseln sorgten in Israel für Entsetzen. Israelische Medien berichteten, einer der Männer sei angekettet gewesen und habe fast die gesamte Zeit in einem dunklen Tunnel verbracht. Er habe dabei weder gerade stehen noch gehen können. 

12.12 Uhr: Erdogan - Trump-Plan für Gaza nicht ernstzunehmen

Der türkische Staatschef Erdogan hat US-Pläne für eine Umsiedlung der Bevölkerung des Gazastreifens erneut scharf zurückgewiesen. "Wir halten den Vorschlag, die Palästinenser von dem Land zu verbannen, in dem sie seit Tausenden Jahren leben, nicht für etwas, das man ernst nehmen sollte", bekräftigte Erdogan bei einem Besuch in Malaysia. Niemand habe die Macht, das palästinensische Volk zu zwingen, eine zweite Nakba zu erleben. Der Begriff Nakba (Katastrophe) bezieht sich auf Flucht und Vertreibung Hunderttausender Palästinenser im Krieg um die Staatsgründung Israels 1948.

12.06 Uhr: Razzia in Jerusalemer Buchladen sorgt für Protest

Nach der Razzia in einer bekannten Jerusalemer Buchhandlung regt sich Protest. Friedensaktivisten sowie der deutsche Botschafter in Tel Aviv, Steffen Seibert, kritisierten das Vorgehen. Die Buchhandlung in Ostjerusalem ist seit 1984 auf die Kultur des Nahen Ostens und den arabisch-israelischen Konflikt spezialisiert und gilt als Institution.

Der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, schrieb in einem Post auf der Plattform X: "Wie viele Diplomaten schaue ich mir gerne Bücher im Educational Bookshop an." Er kenne die Besitzer, die Familie Muna, als "friedliebende, stolze palästinensische Jerusalemer, offen für Diskussionen und intellektuellen Austausch". Er sei besorgt über die Berichte über die Razzia und die Festnahme zweier Besitzer.

10.47 Uhr: Palästinensische Buchhändler in Jerusalem festgenommen

Die israelische Polizei hat zwei palästinensische Buchhändler im arabisch geprägten Ostteil Jerusalems festgenommen. Die Polizei gab an, "zahlreiche Bücher mit aufrührerischem Inhalt zu nationalistischen palästinensischen Themen" sichergestellt zu haben, darunter ein Malbuch für Kinder mit dem Titel "From the river to the sea", übersetzt "Vom Fluss bis zum Meer". Die Parole wird sowohl von Israelis als auch von Palästinensern verwendet, um ihren Anspruch auf das gesamte Staatsgebiet Israels inklusive der palästinensischen Gebiete für die jeweils eigene Volksgruppe zu beanspruchen. Bei dem Fluss handelt es sich um den Jordan, das Meer ist das Mittelmeer.

Die Polizisten hätten die Titel der Bücher in arabischer und englischer Sprache mithilfe von Google übersetzt und rund 100 Bücher beschlagnahmt. Sie hätte dann seinen Sohn Ahmed und seinen Bruder Mahmud festgenommen. Die meisten Bücher - außer rund zehn Titeln - seien von der Polizei inzwischen wieder zurückgegeben worden. 

09.48 Uhr: Hamas-Chef würde US-Pläne für Gazastreifen "zu Fall bringen"

Die Pläne von US-Präsident Trump und des Westens für den Gazastreifen sind Hamas-Chef Chalil al-Haja zufolge zum Scheitern verurteilt. "Wir werden sie zu Fall bringen, so wie wir die Pläne davor zu Fall gebracht haben", sagt er bei einer Gedenkveranstaltung zum 46. Jahrestag der Islamischen Revolution in Teheran.

09.06 Uhr: Hamas-Kämpfer im Westjordanland getötet

Bei Israels Militäreinsatz im besetzten Westjordanland ist nach Angaben des Gesundheitsministeriums ein 20-jähriger Palästinenser getötet worden. Die islamistische Terrororganisation Hamas teilte mit, er sei einer ihrer Kämpfer gewesen. Der junge Mann sei bei Gefechten mit israelischen Soldaten im Flüchtlingsviertel Nur Schams getötet worden. Israel hatte am 21. Januar in Dschenin den größten Militäreinsatz seit langem im Westjordanland begonnen. Die Armee ist auch in anderen Städten im Einsatz. Die Flüchtlingsviertel im nördlichen Teil des Westjordanlands gelten als Hochburgen militanter Palästinenser. Zahlreiche Zivilisten sind aus den umkämpften Gebieten geflohen. 

03.53 Uhr: Scholz verurteilt Trumps Gaza-Vorstoß als "Skandal"

Bundeskanzler Scholz (SPD) hat den Vorstoß von US-Präsident Trump, die Palästinenser aus dem Gazastreifen umzusiedeln und den Küstenstreifen zur "Riviera des Nahen Ostens" zu machen, als "Skandal" bezeichnet. "Die Umsiedlung von Bevölkerung ist nicht akzeptabel und gegen das Völkerrecht", sagte Scholz beim TV-Duell mit Unionskanzlerkandidat Merz in ARD und ZDF. Im Übrigen sei die Bezeichnung "Riviera des Nahen Ostens" angesichts der unglaublichen Zerstörung im Gazastreifen furchtbar.

03.25 Uhr: Hamas verurteilt Trumps Gaza-Pläne

Ein Mitglied des politischen Büros der Hamas, Ezzat El Rashq, verurteilt die jüngsten Äußerungen von US-Präsident Trump über den "Kauf und Besitz" des Gazastreifens. Dies teilte die radikale Palästinenserorganisation in einer Erklärung mit. Die Palästinenser würden alle Vertreibungspläne vereiteln, erklärte Rashq.

02.22 Uhr: Trump entschlossen, "Gaza zu kaufen und zu besitzen"

US-Präsident Trump hat seine viel kritisierten Pläne zur Übernahme des Gazastreifens durch die USA bekräftigt. Auf einem Flug mit der Präsidentenmaschine Air Force One sagte der Republikaner über das Küstengebiet: "Ich bin entschlossen, den Gazastreifen zu kaufen und in Besitz zu nehmen", sagte er Reportern an Bord seines Fluges zum Super Bowl. "Was den Wiederaufbau angeht, so können wir ihn anderen Staaten im Nahen Osten überlassen, damit sie Teile davon aufbauen. Andere können dies unter unserer Schirmherrschaft tun. Aber wir sind entschlossen, ihn zu besitzen, ihn einzunehmen und sicherzustellen, dass die Hamas nicht zurückkehrt. Es gibt nichts, wohin man zurückziehen könnte. Der Ort ist eine Abrissbrache. Der Rest wird abgerissen."

00.07 Uhr: Israel meldet Angriff auf Tunnel zwischen Syrien und Libanon

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben einen Tunnel an der Grenze zwischen Syrien und dem Libanon angegriffen, der von der libanesischen Hisbollah-Miliz zum Waffenschmuggel genutzt worden sei. Die Luftwaffe habe einen "präzisen, auf Geheimdienstinformationen basierenden Angriff auf einen unterirdischen Tunnel ausgeführt, der von syrischem in libanesisches Territorium geführt hat", teilte die Armee mit. Die Streitkräfte hätten zudem mehrere andere Hisbollah-Einrichtungen im Libanon attackiert.

Die amtliche libanesische Nachrichtenagentur meldete, dass "feindliche israelische Kampfflugzeuge" mehrere Angriffe an der Grenze zwischen Libanon und Syrien geflogen hätten, von denen einer einen Grenzübergang zum Ziel gehabt habe.