Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesaußenministerin, trifft mit dem Zug zu einem geheim gehaltenen Besuch in der ukrainischen Hauptstadt ein.
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Bundesaußenministerin Annalena Baerbock zum vierten Mal seit Kriegsbeginn in der Ukraine

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Ereignisse im Russland-Ukraine-Krieg aus KW 37 im Rückblick

Ereignisse im Russland-Ukraine-Krieg aus KW 37 im Rückblick

Entwicklungen, Reaktionen und Nachrichten zum Russland-Ukraine-Krieg vom 11. bis 17. September 2023 im Rückblick.

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Sonntag, 17. September 2023

22.49 Uhr: Verteidigungsexperte Kiesewetter rechnet bald mit "Taurus"-Entscheidung

CDU-Verteidigungsexperte Roderich Kiesewetter rechnet damit, dass die Bundesregierung bald eine Entscheidung über die Lieferung von "Taurus"-Marschflugkörpern an die Ukraine fällen wird. "Am Dienstag ist ein Ramstein-Treffen, und da werden wir bestimmte Neuerungen erleben, die Omid Nouripour schon letzte Woche angekündigt hat", so die Einschätzung Kiesewetters in der ARD-Sendung "Anne Will". "Ich bin fest davon überzeugt, dass wir in der kommenden Woche ein Datum bekommen, bis wann Taurus, bis wann F-16, aber eben auch bis wann ATACMS geliefert werden", so der CDU-Verteidigungsexperte. Der Grünen-Bundesvorsitzende Omid Nouripour hatte am Donnerstagabend im ZDF gesagt, er gehe davon aus, dass "sehr schnell auch tatsächlich die Verkündung kommen wird, dass die Taurus rübergehen, weil die gebraucht werden".

21.45 Uhr: Explosionen in Sewastopol - Moskau meldet Drohnenabschüsse

Medienberichten zufolge waren in der Hafenstadt Sewastopol auf der Krim mehrere Explosionen zu hören. Das russische Verteidigungsministerium teilte mit: "Über dem Südwestteil der Halbinsel Krim wurden zwei ukrainische Drohnen von der Flugabwehr vernichtet". Im Netzwerk Telegram tauchten indes Fotos auf, die einen Feuerschein über der Stadt zeigen. Anwohner berichten von starkem Brandgeruch in der Luft. Laut dem von Russland eingesetzten Gouverneur für die Region, Michail Raswoschajew, stamme der Geruch von einer Nebelwand, die die Marine zum Sichtschutz gegen Drohnen einsetze. Es seien keine Objekte der Infrastruktur getroffen worden.

19.39 Uhr: Kiew bestätigt Rückeroberung von Klischtschijiwka

Der Leiter des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak hat die Rückeroberung der Ortschaft Klischtschijiwka nahe der kriegszerstörten Stadt Bachmut bestätigt. "Klischtschijiwka gehört zur Ukraine. Ich bin den Soldaten dankbar für die Rückeroberung ukrainischen Landes", so Jermak. In seiner täglichen Videobotschaft dankte Präsident Selenskyj den ukrainischen Truppen für die Rückeroberung. "Heute möchte ich besonders die Soldaten erwähnen, die Schritt für Schritt der Ukraine ihr Eigentum zurückholen, gerade in der Gegend von Bachmut", so Selenskyj, "Prachtkerle."

Das nur wenige Kilometer südlich von Bachmut gelegene Klischtschijiwka war seit Januar von russischen Truppen besetzt.

17.50 Uhr: Kritik an russischen Soldaten bei Militärparade in Mexiko

Die Einladung russischer Soldaten zur Militärparade anlässlich des mexikanischen Unabhängigkeitstags durch Präsident Andrés Manuel López Obrador hat empörte Reaktionen in dem lateinamerikanischen Land hervorgerufen. "Damit hat er klargemacht, dass Diktatoren und nicht Demokraten seine Freunde sind", schrieb etwa die Präsidentschaftskandidatin der Opposition, Xóchitl Gálvez auf der Nachrichtenplattform X (ehemals Twitter). An der Militärparade durch das Zentrum von Mexiko-Stadt hatte auch das russische 154. Preobraschenski-Regiment teilgenommen. Mexikos Präsident López Obrador hat den russischen Angriff auf die Ukraine zwar verurteilt, übt aber weiter keine Kritik an Russlands Kurs. Die ukrainische Botschafterin in Mexiko, Oksana Dramaretska, zeigte sich entrüstet: "Die Militärparade in Mexiko-Stadt wurde durch die Teilnahme eines russischen Regiments besudelt", schrieb sie auf der Nachrichtenplattform X.

16.11 Uhr: Foto zeigt ukrainische Soldaten in ehemals besetztem Ort Klischtschijiwka

Ein Foto im Nachrichtennetzwerk Telegram zeigt ukrainische Soldaten mit Landesflaggen angeblich in der lange von russischen Truppen besetzten Ortschaft Klischtschijiwka im Osten des Landes. Die lokale Zuordnung sei laut ukrainischen Medien wegen einer markanten Kirche im Bild eindeutig. "Die Ukraine holt sich das ihre immer zurück", so kommentierte der Chef des Präsidialbüros in Kiew, Andrij Jermak das veröffentlichte Foto. Klischtschijiwka liegt südlich der heftig umkämpften Stadt Bachmut im Gebiet Donezk. Offiziell hat das ukrainische Verteidigungsministerium eine Befreiung Klischtschijiwkas allerdings noch nicht bestätigt. Zuletzt hatten ukrainische Truppen angegeben, das benachbarte Andrijiwka zurückerobert zu haben. Russland hatte das dementiert.

15.15 Uhr: Mine tötet Landwirt in Cherson

In der südukrainischen Oblast Cherson ist nach offiziellen Angaben ein Landarbeiter getötet worden, der mit seinem Traktor beim Pflügen eines Feldes auf eine Mine fuhr. Das teilte der Gouverneur von Cherson, Olexandr Prokudin, auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Ein weiterer Arbeiter sei bei der Explosion verletzt worden. "Ich appelliere noch einmal an die Bewohner der Region: Beginnen Sie nicht mit der Arbeit, bevor die Felder nicht von Pionieren inspiziert wurden", ergänzte Prokudin. "Achten Sie auf Ihre Sicherheit."

14.55 Uhr: Training ukrainischer Piloten macht Fortschritte

Ukrainische Piloten, die derzeit an westlichen Kampfjets geschult werden, kommen mit ihrer Ausbildung gut voran. "Ich kann nur sagen, dass der Prozess nun ernsthaft in Bewegung geraten ist", so der Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Jurij Ihnat, in einem Fernsehinterview. Da viele westliche Staaten ihre Unterstützung an dem Projekt nicht öffentlich machen, könne er keine Details zum Ausbildungsstand der Kampfjet-Piloten nennen, so Ihnat. "Die Piloten trainieren und durchlaufen die Vorbereitung."

Die Ukraine hat von verschiedenen Ländern Zusagen für die Lieferung von Kampfjets vom "Typ F16" aus US-Produktion. Dafür werden ukrainische Piloten in unterschiedlichen Ländern ausgebildet, beispielsweise in Dänemark.

14.40 Gerüchte über schlechte Gesundheit: Kadyrow zeigt sich in Video

Der tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow hat ukrainische Medienberichte über sein angebliches Koma als "Lügen" bezeichnet. Als Reaktion veröffentlichte Kadyrow auf Telegram ein Video, in dem er auf einem Spazierweg in die Kamera lächelt. Er rate allen, "die im Internet nicht zwischen Wahrheit und Lüge unterscheiden können, frische Luft zu schnappen und ihre Gedanken zu ordnen", so der 46-jährige Putin-Verbündete. Ein zweites Video des tschetschenischen Machthabers wurde ebenfalls veröffentlicht. Das Alter der Videoaufnahmen ist nicht feststellbar. Am Freitag hatte das ukrainische Nachrichtenportal "Obozrevatel" unter Berufung auf den Geheimdienst berichtet, Kadyrow sei "schwer" erkrankt und liege im Koma.

13.15 Uhr: Erstmals Frachtschiffe in ukrainischen Hafen eingelaufen

Seit dem Ende des Getreideabkommens sind erstmals wieder zwei zivile Frachtschiffe in einen ukrainischen Schwarzmeerhafen eingelaufen. Die Massengutfrachter "Aroyat" and "Resilient Africa" legten in Tschornomorsk an, wie die ukrainische Seehafenbehörde mitteilte.

Die beiden Frachtschiffe hatten einen vorübergehenden humanitären Korridor genutzt, den die Ukraine nach Ende des Getreideabkommens eingerichtet hatte, um festsitzenden Frachtschiffen das Auslaufen zu ermöglichen. Zehn Schiffe haben seither über den Korridor die Ukraine verlassen. Nach Angaben des stellvertretenden ukrainischen Ministerpräsidenten Olexander Kubrakow sollen die Frachter rund 20.000 Tonnen Weizen nach Afrika und Asien bringen.

10.50 Uhr: Russland greift Getreidesilo bei Odessa an

Russland hat am Sonntagmorgen mit einem Drohnen- und Raketenangriff landwirtschaftliche Ziele in der südukrainischen Region Odessa angegriffen. Das teilten die ukrainischen Luftstreitkräfte über die Messaging-App Telegram mit. Russland habe sechs aus dem Iran stammende Shahed-Drohnen und zehn Marschflugkörper abgeschossen. Die ukrainischen Streitkräfte hätten die sechs Drohnen und sechs der Raketen zerstören können. Der Gouverneur von Odessa, Oleh Kiper, teilte auf Telegram mit, dass ein Getreidesilo und bewirtschaftete Felder im Bezirk Bereziwskjy im östlichen Teil der Region beschädigt worden seien. "Glücklicherweise gab es keine Verletzten", schrieb Kiper. Reuters konnte den Bericht nicht unabhängig überprüfen, von russischer Seite gab es keine unmittelbare Stellungnahme.

10.20 Uhr: Nordkoreas Machthaber Kim beendet Russland-Besuch

Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un hat seinen mehrtägigen Russland-Besuch beendet. Nach Angaben der russischen Nachrichtenagenturen Ria-Nowosti und Tass reiste Kim am Sonntag in seinem gepanzerten Sonderzug vom Bahnhof Artjom-Primsorski-1 im äußersten Osten des Landes in Richtung der gemeinsamen Grenze ab.

09.00 Uhr: London: Russland verstärkt Verteidigung der besetzten Stadt Tokmak

Angesichts ukrainischer Erfolge bei der Gegenoffensive im Süden des Landes hat Russland nach britischer Einschätzung die Verteidigungsstellungen der besetzten Stadt Tokmak verstärkt. Rund um den strategisch wichtigen Ort, der rund 16 Kilometer von der Front entfernt liegt, seien Panzerabwehrsysteme errichtet und neue Schützengräben ausgehoben worden, teilte das Verteidigungsministerium in London in seinem täglichen Geheimdienst-Update mit.

"Tokmak bereitet sich darauf vor, zum Dreh- und Angelpunkt der zweiten Hauptverteidigungslinie Russlands zu werden", hieß es weiter. "Verbesserungen an den Verteidigungsanlagen der Stadt sind wahrscheinlich ein Hinweis auf die wachsende Besorgnis Russlands über taktische Durchbrüche der Ukraine durch die erste Hauptverteidigungslinie weiter nördlich."

08.30 Uhr: Ukraine - Landwirtschaftliche Anlage in Odessa getroffen

Russland hat nach Angaben der Ukraine den südlichen Teil der Region um Odessa mit Drohnen und Raketen angegriffen. Eine landwirtschaftliche Anlage sei getroffen worden, schreibt die ukrainische Luftwaffe auf Telegram. Russland habe sechs Drohnen und zehn Marschflugkörper eingesetzt, die Drohnen und sechs der Flugkörper habe das ukrainische Militär vor dem Einschlag abschießen können.

08.00 Uhr: Russland - Ukrainische Drohne beschädigt russisches Öldepot

Eine ukrainische Drohne hat nach Angaben der russischen Behörden ein Öldepot im Südwesten Russlands beschädigt. Es habe keine Opfer gegeben, alle Notfallsysteme der Anlage liefen, schreibt der Gouverneuer der Region Oryol, Andrej Klytschkow, auf Telegram.

07.00 Uhr: Stoltenberg fordert höhere Militärausgaben von Deutschland

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat Deutschland aufgefordert, seine Verteidigungsausgaben deutlich anzuheben. "Im Kalten Krieg, als Konrad Adenauer oder Willy Brandt regierten, lagen die Verteidigungsausgaben bei drei bis vier Prozent der Wirtschaftsleistung", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe laut Vorabbericht. Stoltenberg erinnerte an den Beschluss des Nato-Gipfels in Vilnius, wonach zwei Prozent des Bruttoinlandspordukts das Minimum seien. Er gehe davon aus, dass viele Alliierte dieses Ziel übertreffen würden.

Zudem rechnet Stoltenberg nicht mit einem schnellen Ende der Kämpfe in der Ukraine. "Die meisten Kriege dauern länger, als bei ihrem Ausbruch erwartet wurde", sagte er.

06.51 Uhr: Russland - Fünf Tote durch ukrainischen Beschuss in Region Donezk

Nach Angaben der russischen Besatzungsbehörden sind durch ukrainischen Beschuss fünf Menschen in der ostukrainischen Oblast Donezk getötet und einer verletzt worden. Fünf Personen seien in den Bezirken Kirow und Kuibyschewskji getötet, eine Frau sei in Swetlodarsk verletzt worden, schreibt der von Russland eingesetzte Regionalgouverneur Denis Puschilin auf Telegram.

06.47 Uhr: Getreidefrachter laufen ukrainische Häfen an

Erstmals seit dem Ende des von Russland aufgekündigten Getreideabkommens haben zwei zivile ausländische Frachtschiffe einen ukrainischen Hafen angelaufen. Die Reedereien der Schiffe "Resilient Africa" und "Aroyat" hätten ihre Bereitschaft bekundet, den Hafen von Tschornomorsk am Schwarzen Meer anzulaufen und dort rund 20.000 Tonnen Weizen für afrikanische und asiatische Länder zu laden, teilte der ukrainische Vizeregierungschef Olexander Kubrakow bei Facebook mit.

Einige Stunden später am Abend waren beide Frachter dem Schiffsinformationsdienst MarineTraffic zufolge erfolgreich in Tschornomorsk eingetroffen. Eine offizielle Bestätigung stand zunächst noch aus. Beide Schiffe fahren unter der Flagge des Pazifikstaats Palau, ihre Besatzungen bestehen den Angaben aus Kiew zufolge aus Bürgern der Ukraine, der Türkei, Aserbaidschans und Ägyptens.

06.43 Uhr: Russland bestreitet Verlust eines Dorfes im Gebiet Donezk

Russlands Militär hat ukrainische Berichte über die Rückeroberung des Dorfes Andrijiwka im östlichen Gebiet Donezk bestritten. Die ukrainische Armee habe "vergeblich versucht, die russischen Streitkräfte aus den Orten Klischtschijiwka und Andrijiwka (...) zurückzudrängen", sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow. Für diese Aussage legte er allerdings keine Belege vor. Am Freitag hatten sowohl der ukrainische Generalstab als auch Präsident Wolodymyr Selenskyj die Befreiung des durch den Krieg komplett zerstörten Ortes Andrijiwka gemeldet.

06.39 Uhr: Nato-Admiral: Russland verliert jeden Tag 200 bis 300 Meter Boden

Nato-Admiral Rob Bauer hat dem ukrainischen Militär tägliche Erfolge bescheinigt. Die Ukrainer drängten russische Truppen bei ihrer Gegenoffensive pro Tag rund 200 bis 300 Meter zurück, sagte er anlässlich der Jahreskonferenz des Nato-Militärausschusses in Oslo. Der Grund, warum die ukrainische Gegenoffensive nicht schneller vorankomme, seien enorme Mengen russischer Minen.

06.35 Uhr: Russland: Drohnen Richtung Krim und auf Moskau abgewehrt

Russland hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums sechs ukrainische Drohnen auf dem Weg zur Halbinsel Krim zerstört. Am frühen Sonntagmorgen habe die Luftabwehr Drohnenangriffe vor der westlichen, nordwestlichen und östlichen Küste der Krim gestoppt, teilte das Ministerium laut Staatsagentur Tass in Moskau mit. Darüber hinaus sei ein Drohnenangriff auf Moskau abgewehrt worden - im Landkreis Istra und im Bezirk Ramenki seien zwei ukrainische Drohnen zerstört worden, hieß es weiter. Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin schrieb auf seinem Telegram-Kanal, es seien bislang keine Opfer oder Schäden durch herabfallende Trümmerteile gemeldet worden. An Moskaus drei großen Flughäfen habe es infolge der Drohnenangriffe auf die Hauptstadt Verspätungen gegeben, berichtet die staatliche Nachrichtenagentur TASS.

06.30 Uhr: Selenskyj dankt Deutschland und anderen Staaten für Militärhilfe

Der ukrainische Präsident Selenskyj hat Deutschland und anderen Staaten für ihre anhaltende Unterstützung gedankt. "In dieser Woche haben wir erhebliche Fortschritte bei der Umsetzung bestehender Verteidigungsabkommen und bei anderen Unterstützungspaketen gemacht", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Dann dankte er mehreren Ländern - darunter auch Deutschland - für die jüngste militärische Unterstützung.

Samstag, 16. September 2023

20.42 Uhr: Polen verbietet Einreise für russische Autos

Ab Sonntag dürfen in Polen keine Autos mehr einreisen, die in Russland zugelassen worden sind, unabhängig vom Grund der Reise. Die Maßnahme ist Teil einer Verschärfung von Sanktionen wegen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. Für Lastwagen galt eine solche Beschränkung schon bisher.

Polen folgt damit als letztes direkt an Russland grenzendes EU-Land dem Beispiel der drei Baltenrepubliken und Finnlands, die die Einreise für Autos mit russischer Zulassung bereits verboten haben, wie Innenminister Mariusz Kaminski, der polnische Innenminister mitteilte. Das Verbot trete ab Mitternacht in Kraft und gelte ausnahmslos für alle Autos. "Die Regel lautet: Ein in Russland zugelassenes Auto hat kein Recht, nach Polen einzureisen."

20.20 Uhr: Laut Norwegen zieht Russland Truppen von Grenze ab

Nach norwegischen Angaben hat Russland einen Großteil seiner Truppen von der russisch-norwegischen Landesgrenze abgezogen. Demnach sollen nur noch etwa 20 Prozent der Streitkräfte entlang der Grenze stationiert sein wie kurz vor dem Beginn des Angriffskrieges gegen die Ukraine im Februar 2022. Das sagte der norwegische General Eirik Kristofferssen in Oslo. "Wenn er (Putin) glauben würde, dass wir Russland bedrohen, hätte er seine Truppen nicht in die Ukraine verlegen können, um dort Krieg zu führen", so Kristofferssen.

20.11 Uhr: Selenskyj dankt Deutschland für Waffen-Hilfe

Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Deutschland und anderen Staaten für die Unterstützung bei der Abwehr des russischen Angriffskriegs gedankt. "In dieser Woche haben wir erhebliche Fortschritte bei der Umsetzung bestehender Verteidigungsabkommen und bei anderen Unterstützungspaketen gemacht", bilanzierte Selenskyj am Samstagabend in seiner Videoansprache. Der Präsident dankte mehreren Ländern namentlich, darunter auch Deutschland.

Auf die dringlichste Forderung nach militärischer Unterstützung von Seiten der Ukraine allerdings ist die Bundesregierung bislang noch nicht eingegangen: Bundeskanzler Olaf Scholz hält sich bisher zurück, was eine mögliche Lieferung von "Taurus"-Marschflugkörpern an die Ukraine angeht.

18.41 Uhr: Litauen fordert mehr Geld für Ukraine aus EU-Haushalt

Litauen fordert, dass die Summe des für die Ukraine vorgesehenen Geldes im geplanten EU-Haushalt bis 2027 deutlich aufgestockt wird. Konkret fordert Litauens Finanzministerin, Gintare Skaiste, dass der Etat von 50 auf 72 Milliarden angehoben wird. So sei gewährleistet, dass die EU der Ukraine auch in den kommenden Jahren stark verbilligte Kredite in Höhe von jeweils 18 Milliarden Euro zur Verfügung stellen könne - dieselbe Summe wie 2023. Andernfalls müsse das Kreditvolumen in den kommenden Jahren sinken auf dann jeweils 12,6 Milliarden Euro.

16.15 Uhr: Klitschko drängt auf deutsche Taurus-Lieferung

Vitali Klitschko, Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew, hat die Bundesregierung erneut zur Lieferung von "Taurus"-Marschflugkörpern gedrängt. "Für jede Verzögerung zahlen wir Ukrainer den höchsten Preis: Das kostet das Leben unserer Patrioten, unserer Soldaten", so Klitschko in der "Süddeutschen Zeitung". Das habe es auch dem Bundeskanzler bei einer Begegnung am Donnerstag in Berlin geschildert.

Klitschko war im Rahmen der neu geschlossenen Städtepartnerschaft zwischen Berlin und Kiew in der deutschen Hauptstadt. "Die Unterstützung der Ukraine ist ein Schlüssel für den Frieden in Europa", so Klitschko. Scholz bleibt bei der Zusage von "Taurus"-Lieferungen bislang weiter zurückhaltend. Insgesamt sei Scholz aber "proaktiver" geworden als in der Zeit zu Beginn des Krieges, beobachtet der Kiewer Bürgermeister.

15.39 Uhr: Getreidefrachter laufen ukrainischen Hafen an

Zwei Getreidefrachter steuern nach Angaben der Ukraine den ukrainischen Schwarzmeerhafen Tschornomorsk an. Es ist das erste Mal seit Russland Mitte Juli aus dem Getreideabkommen ausgestiegen ist, dass wieder Frachter in einen ukrainischen Hafen einlaufen.

Die beiden Schiffe "Resilient Africa" und "Aroyat" sollen rund 20.000 Tonnen Weizen mit Ziel Afrika und Asien laden, so der ukrainische Infrstrukturminister Oleksandr Kubrakow im Sozialen Netzwerk Facebook.

Zwar sind bereits mehrere Frachter seit dem gescheiterten Getreideabkommen von der Ukraine aus in See gestochen, umgekehrt aber hat bisher kein Schiff einen ukrainischen Hafen an der Schwarzmeerküste angefahren. Die beiden Schiffe haben dafür offenbar einen temporären humanitären Korridor im westlichen Schwarzmeer genutzt, der eigentlich das Auslaufen festsitzender Schiffe ermöglichen soll.

15.00 Uhr: Getreide - Özdemir begrüßt EU-Verzicht auf Importstopp

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Bündnis 90/Die Grünen) hat sich positiv zur Entscheidung der EU-Kommission gegen einen Importstopp auf ukrainisches Getreide geäußert. "Alles, was die Ukraine schwächt und Putin stärkt sollten wir unterlassen", so Özdemir am Samstag in Berlin. Nun müsten die EU-Staaten gemeinsam alternative Exportrouten finden. Die Ukraine sei auf die Einnahmen aus dem Getreidehandel angewiesen und ihre Produkte würden vor allem im globalen Süden benötigt. "Wir werden sicherlich bereits am Montag den nächsten Agrarrat in Brüssel für weitere Diskussionen nutzen", so Özdemir.

Viele Länder gerade im Osten Europas allerdings fürchten, billiges Getreide aus der Ukraine werde die eigene Landwirtschaft schwächen. Polen, Ungarn und die Slowakei wollen den Import ukrainischer Agrarprodukte weiterhin begrenzen. Den Transport von ukrainischem Getreide druch ihr Territorium wollen sie aber zulassen.

14.40 Uhr: Nato-Admiral: Russland gerät in immer größere Abhängigkeit

Russland gerät wegen westlicher Sanktionen und diplomatischen Drucks laut Nato-Admiral Rob Bauer zunehmend in Abhängigkeit "unzuverlässiger Akteure2. Russische Streitkräfte verlören immer mehr an Boden, ganz Russland leide unter den Auswirkungen der Wirtschaftssanktionen und der diplomatischen Isolation, sagte Bauer bei der Jahreskonferenz des Nato-Militärausschusses in Oslo. "Russland ist gezwungen, mit unzuverlässigen Akteuren zusammenzuarbeiten, und gerät in immer größere Abhängigkeit", so der Vorsitzende des Militärausschusses.

Konkrete Namen, von welchen Akteuren sich Russland abhängig mache, nannte Bauer nicht. Jüngst hatte sich Russlands Präsident Wladimir Putin aber etwa mit Nordkoreas Diktator Kim Jong Un getroffen. Auch mit anderen umstrittenen Machthabern wie dem belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko steht Putin viel in Kontakt.

14.05 Uhr: Russland bestreitet Einnahme von Andrijiwka durch Ukraine

Russland bestreitet, dass ukrainische Truppen das Dorf Andrijiwka im Osten der Ukraine zurückerobert haben. Der Feind habe erfolglos versucht, die russischen Truppen aus Andrijiwka und Klischtschijiwka zu vertreiben, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Die beiden Ortschaften liegen südlich der größtenteils zerstörten Stadt Bachmut, die russische Streitkräfte im Mai nach der heftigsten und längsten Schlacht seit Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 erobert haben. Am Freitag hat das ukrainische Militär die Einnahme Andrijiwkas durch die eigenen Soldaten sowie einen Teilerfolg in Klischtschijiwka gemeldet. Die beiden Dörfer liegen in der Oblast Donezk, die zusammen mit der ebenfalls von russischen Truppen teilweise kontrollierten Oblast Luhansk den industriell geprägten Donbass bilden.

13.40 Uhr: Polen verbietet Einfuhr von in Russland angemeldeten PKW

Der polnische Innenminister Mariusz Kaminski hat angekündigt, dass Polen ab Sonntag die Einreise von in Russland zugelassenen Personenkraftwagen verbieten werde. Das berichtet die staatliche polnische Nachrichtenagentur PAP.

12.59 Uhr: Moskau will Abkommen für gemeinsame ISS-Raumflüge mit USA verlängern

Russland ist nach offiziellen Angaben nun doch zur Verlängerung des Abkommens mit den USA über gemeinsame Raumflüge zur Internationalen Raumstation bereit. Eine Zusatzvereinbarung für die Weiterführung von Überkreuzflügen für die Jahre 2024 und 2025 werde vorbereitet, sagte der Chef der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, Juri Borissow, der Nachrichtenagentur Interfax zufolge.

11.41 Uhr: Kim Jong Un besichtigt militärische Anlage in Wladiwostok

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat in der russischen Hafenstadt Wladiwostok militärische Anlagen besichtigt. Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu und ranghohe Vertreter des Militärs präsentierten dem Gast strategische Bomber und andere Kampfflugzeuge, Hyperschallraketen und ein Kriegsschiff der Pazifikflotte.

Alle Kampfflugzeuge, die Kim gezeigt wurden, gehörten zu den Typen, die im Krieg in der Ukraine eingesetzt werden, darunter die Bomber Tu-160, Tu-95 und Tu-22. Gemeinsam mit Schoigu besichtigte Kim außerdem die Fregatte "Marshall Schaposchnikow" der russischen Pazifikflotte. Der Befehlshaber der russischen Marine, Admiral Nikolai Jewmenow, erläuterte Kim die Bewaffnung des Schiffes, zu der Langstrecken-Marschflugkörper vom Typ Kalibr gehören, die russische Kriegsschiffe auf Ziele in der Ukraine abfeuern. Beobachter befürchten, dass sein Besuch auf eine Ausweitung der militärischen Zusammenarbeit der beiden Länder abzielt.

10.47 Uhr: London: Neue russische Angriffe auf ukrainisches Stromnetz möglich

Großbritannien hält neue russische Angriffe auf das ukrainische Stromnetz im bevorstehenden Winter für wahrscheinlich. Russische Spitzenpolitiker würden seit Monaten die Bemühungen betonen, die Produktion von luftgestützten Marschflugkörpern zu erhöhen, teilte das Verteidigungsministerium in Londonmit. Es gebe zudem Anhaltspunkte dafür, dass Russland seit April weniger dieser Geschosse einsetzt. Auch dadurch sei es wahrscheinlich, dass Russland einen bedeutenden Bestand an Marschflugkörpern aufbauen kann. "Es besteht die realistische Möglichkeit, dass Russland diese Waffen im Winter erneut gegen ukrainische Infrastrukturziele richten wird."

10.43 Uhr: Kiew-Korrespondent: Ukrainer bleiben entschlossen

Der Ukraine-Korrespondent der ARD und Leiter des Studios Kiew, Vassili Golod, hat von einer entschlossenen Haltung großer Teile der ukrainischen Bevölkerung berichtet. "Ich staune über ihre Widerstandskraft", sagte Golod auf Einladung des Vereins Netzwerk Journalismus im Frankfurter PresseClub. Viele Menschen seien von dem inzwischen eineinhalb Jahre währenden Angriffskrieg Russlands und dem Bombardement der Städte traumatisiert. Dennoch antworteten Ukrainerinnen und Ukrainer auf Fragen, sie seien entschieden, ihre Freiheit und ihre Souveränität zu verteidigen. Befragte gäben zur Antwort, sie wollten nicht umsonst im Winter 2013/2014 auf dem Majdan für Demokratie und Europa demonstriert und ihr Leben aufs Spiel gesetzt haben, sagte Golod. Viele seien kriegsmüde in dem Sinn, dass sie sagten, sie seien es müde, Angst zu haben.

10.15 Uhr: Krim-Behörden wollen rund 100 ukrainische Immobilien verkaufen

Die von Russland eingesetzten Behörden auf der Halbinsel Krim wollen rund 100 Immobilien von Ukrainern verkaufen. Die verstaatlichten Grundstücke sollten bald veräußert werden, schreibt Wladimir Konstantinow, Sprecher des Parlaments der Krim, auf Telegram. Eines gehöre dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Die ersten acht Auktionen für die Anwesen ukrainischer Geschäftsleute hätten stattgefunden. Russland hatte die ukrainische Krim 2014 annektiert.

06.55 Uhr: Russland - Zwei ukrainische Drohnen über Twer und Kaluga abgeschossen

Laut dem russischen Verteidigungsministerium haben die russischen Streitkräfte zwei ukrainische Drohnen über den russischen Gebieten Kaluga und Twer abgeschossen.

06.18 Uhr: Kim Jong Un lobt russische Kampfjetfabrik

Beim Besuch einer russischen Kampfjetfabrik ist der nordkoreanische Staatschef Kim Jong Un laut Medienbericht von der russischen Luftfahrttechnologie begeistert. Sie erlebt seiner Meinung nach eine rasante Entwicklung und kann leicht potenzielle Angriffe von außen abwehren, berichtet die amtliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA. Die Fabrik für Militärflugzeuge steht unter westlichen Sanktionen.

05.54 Uhr: Nordkoreas Machthaber trifft russischen Verteidigungsminister

Bei seiner Russland-Reise hat Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un laut einem Agenturbericht den russischen Verteidigungsminister Schoigu getroffen. Die Begegnung habe auf dem Knewitschi-Flughafen im ostrussischen Wladiwostok stattgefunden, berichtete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass. Kim wurde demnach von Schoigu und einer Ehrengarde empfangen. Kim hält sich seit Dienstag zu einem Besuch in Russland auf, es ist seine erste offizielle Auslandsreise seit der Corona-Pandemie. Am Mittwoch traf er Putin auf dem Weltraumbahnhof Wostotschny im Osten Russlands.

00.05 Uhr: Polen verhängt Importstopp für ukrainische Landwirtschaftsprodukte

Seit Mitternacht gilt in Polen ein Einfuhrstopp für Landwirtschaftsprodukte aus der Ukraine. Das meldet die polnische Nachrichtenagentur PAP. Die Regelung gilt für Weizen, Mais, Raps und Sonnenblumenkerne und entspricht dem vorherigen EU-Einfuhrverbot.

Freitag 15. September 2023

21.30 Uhr: Selenskyj verkündet Rückeroberung von Ortschaft im Gebiet Donezk

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Rückeroberung der Ortschaft Andrijiwka nahe Bachmut im Gebiet Donezk bestätigt. "Für die Ukraine ist es ein bedeutendes und dringend benötigtes Resultat", charakterisierte er die Befreiung Andrijiwkas am Freitagabend in seiner täglichen Videoansprache. Auch in den anliegenden Ortschaften Klischtschijiwka und Kurdjumowka seien die eigenen Truppen aktiv, sagte er.

Die Befreiung von Andrijiwka hatte der Generalstab bereits am Morgen gemeldet, nachdem sich ähnliche Meldungen am Vortag noch als verfrüht herausstellten. Am Freitag gab es ähnliche Verwirrung um den Ort Klischtschijiwka, den die dort kämpfenden ukrainischen Truppen erst als befreit meldeten, um die Erfolgsmeldung dann zurückzunehmen und von noch anhaltenden Kämpfen um das Dorf zu berichten.

21.25 Uhr: Auch Ungarn und Slowakei verlängern Importverbot für ukrainisches Getreide

Trotz der von der EU-Kommission verkündeten Aufhebung des Importverbots für ukrainisches Getreide wollen neben Polen nun auch Ungarn und die Slowakei die Einfuhrbeschränkungen verlängern. Die Slowakei will das Importverbot bis Jahresende verlängern. Auch Ungarn kündigte eine Verlängerung an. Die Regierung in Budapest will den Importstopp zudem auf weitere Produkte aus der Ukraine ausweiten.

Nach dem Willen der EU-Kommission sollten die Beschränkungen für ukrainische Getreideexporte in Polen, Bulgarien, Ungarn, der Slowakei und Rumänien Freitag um Mitternacht auslaufen. Die "Marktverzerrungen" in den fünf EU-Ländern seien verschwunden, teilte die Kommission am Abend mit.

19.59 Uhr: Baerbock und Blinken betonen Schulterschluss gegen Russland

Kurz vor der UN-Woche in New York haben die USA und Deutschland den Schulterschluss gegen Russland geübt und die Stärke des transatlantischen Bündnisses beschworen. Kremlchef Wladimir Putin laufe "ins Leere", wenn er denke, die Welt würde sich an den russischen Angriffskrieg in der Ukraine gewöhnen, sagte Außenministerin Annalena Baerbock nach einem Treffen mit ihrem amerikanischen Amtskollegen Antony Blinken am Freitag in Washington.

Sie und Blinken hätten immer wieder deutlich gemacht, dass ein Krieg nicht nur abstrakte Zahlen und die Einhaltung von territorialer Integrität und Souveränität bedeute, sondern dass "hinter jeder einzelnen Zahl ein Opfer, ein Mensch, ein Gesicht steht", sagte die Grünen-Politikerin. "Putins Brechstange aus Hass beugt eben nicht den ukrainischen Überlebenswillen, sondern er stärkt damit den Kampf für Freiheit."

19.50 Uhr: Weißes Haus bestätigt Selenskyj-Besuch nächste Woche

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will nach seiner geplanten Rede bei der UN-Generalversammlung in New York auch die US-Hauptstadt Washington besuchen. Für nächsten Donnerstag sei ein Treffen mit Präsident Joe Biden und Mitgliedern des Kongresses geplant, um die anhaltende Unterstützung der USA für die Ukraine zu bekräftigen, bestätigte das Weiße Haus am Freitag.

19.30 Uhr: Polen bleibt bei Handelsbeschränkungen für ukrainisches Getreide

Polen will entgegen der Entscheidung der EU-Kommission die Handelseinbeschränkungen für ukrainische Getreideprodukte beibehalten. Man wolle auch ohne die Zustimmung Brüssels daran festhalten, sagte Regierungschef Mateusz Morawiecki am Freitag. "Wir werden es tun, weil es im Interesse der polnischen Landwirte ist."

Zuvor hatte die EU-Kommission beschlossen, dass die umstrittenen Beschränkungen aufgehoben werden. Damit stellte sich die Behörde gegen Forderungen aus EU-Staaten wie Polen und Ungarn, die entsprechende Einfuhren zuvor selbst beschränkt hatten. Deutschland hatte die Maßnahmen in der Vergangenheit sehr kritisch gesehen. So hatte Agrarminister Cem Özdemir (Grüne) in Brüssel immer wieder betont, dass Solidarität mit der Ukraine nicht nur versprochen, sondern auch gelebt werden müsse.

18.58 Uhr: Baerbock und Blinken sichern Ukraine weitere Unterstützung zu

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und US-Außenminister Antony Blinken haben der Ukraine weitere Unterstützung im Verteidigungskrieg gegen Russland zugesichert. "Wir unterstützen die Ukraine, wir unterstützen die Menschen in der Ukraine, solange sie uns brauchen", sagte Baerbock am Freitag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Blinken in Washington. Der russische Präsident Wladimir Putin laufe "ins Leere", wenn er glaube, die Welt werde sich an den Krieg "gewöhnen, weil es andere Themen gibt".

Blinken sagte, die "starke Unterstützung" der USA und dutzender anderer Staaten für die Ukraine werde fortgeführt - sowohl militärisch als auch wirtschaftlich und humanitär. Der US-Außenminister dankte Deutschland für seine "Führungsrolle" bei der Unterstützung von Kiew. "Deutschland ist der zweitgrößte Unterstützer der Ukraine der Welt nach den USA."

18.51 Uhr: Ukrainisches Getreide: EU-Kommission beendet Handelsbeschränkungen

Die EU-Kommission beendet umstrittene Handelseinschränkungen für ukrainische Getreideprodukte. Damit stellt sich die Behörde gegen Forderungen aus EU-Staaten wie Polen und Ungarn, die entsprechende Einfuhren zuvor selbst beschränkt hatten, wie aus Angaben der EU-Kommission von Freitagabend hervorgeht.

18.15 Uhr: Russlands General Surowikin mit Militärdelegation in Algerien

Der nach dem Putsch der Wagner-Söldner lange verschollene russische General Sergej Surowikin soll nach Medienberichten mit einer Delegation des Verteidigungsministeriums zu Verhandlungen in Algerien sein. Die Reise zeuge davon, dass die Militärführung in Moskau der Kooperation mit dem arabischsprachigen Raum größere Bedeutung zumesse und weiter Vertrauen in Surowikin habe, zitierte die Tageszeitung "Kommersant" einen Informanten aus dem Umkreis des Generals. Das Blatt spekuliert, dass der General einen mit dem Nahostthema verbundenen Posten bekommen könnte. Die Zeitung veröffentlichte Fotos, die den 56-Jährigen in Algerien zeigen sollen. Auch der mit der Wagner-Gruppe verbundene Telegram-Kanal Grey Zone publizierte ähnliche Bilder.

18.05 Uhr: US-Botschafterin besucht in Russland inhaftierten Reporter

Der seit fünfeinhalb Monaten in russischer Untersuchungshaft sitzende "Wall Street Journal"-Reporter Evan Gershkovich ist am Freitag von US-Botschafterin Lynne Tracy besucht worden. Das berichtete die Nachrichtenagentur Tass ohne weitere Einzelheiten zu nennen. Gershkovich war am 29. März in der Uralstadt Jekaterinburg wegen Spionagevorwürfen festgenommenen worden. Er soll Staatsgeheimnisse über den militärisch-industriellen Komplex gesammelt haben, ihm drohen bis zu 20 Jahre Haft.

17.50 Uhr: Biden wird Selenskyj am Donnerstag im Weißen Haus empfangen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird kommende Woche die US-Hauptstadt Washington besuchen. Selenskyj wird am Donnerstag von US-Präsident Joe Biden im Weißen Haus empfangen. Medienberichten zufolge wird der Präsident auch Vertreter des US-Kongresses treffen. Selenskyj wird kommende Woche zunächst an der Generaldebatte der UN-Vollversammlung in New York teilnehmen. Er wird dann nach Washington weiterreisen. Selenskyj dürfte dabei um weitere Unterstützung der USA im Verteidigungskrieg gegen Russland werben. Biden hat den Kongress um zusätzliche Ukraine-Hilfen in Höhe von 24 Milliarden Dollar gebeten.

17.30 Uhr: Ermittlungen zu Tod von Wagner-Chef Prigoschin "absolut nicht" zu langsam

Gut drei Wochen nach dem Tod von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin bei einem Flugzeugabsturz hat sich der Kreml mit dem Verlauf der Ermittlungen zufrieden gezeigt. Die Ermittlungen seien "absolut nicht" zu langsam, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Freitag in Moskau. "Das ist keine einfache Untersuchung, kein einfacher Vorfall und deshalb ist es völlig verfrüht, sich dazu zu äußern", fügte der Sprecher von Präsident Wladimir Putin hinzu. Das Privatflugzeug mit dem Chef der russischen Söldnergruppe an Bord war am 23. August auf einem Flug von Moskau nach St. Petersburg abgestürzt - auf den Tag genau zwei Monate nach einer Rebellion der Wagner-Söldner, durch die Prigoschin bei Putin in Ungnade gefallen war. Die Ukraine und der Westen vermuten daher einen Racheakt des Kreml, was Moskau zurückweist. Offiziell ist die Ursache des Flugzeugabsturzes bisher noch nicht geklärt.

17.25 Uhr: Über Zwölf Jahre Haft für Russen wegen Schmuggels von Militärtechnik in die USA

Ein russisches Gericht hat einen Mann zu zwölfeinhalb Jahren Gefängnis verurteilt, der dem Urteil zufolge Militärtechnik in die USA geschmuggelt hatte. Der Angeklagte wurde des "Hochverrats" schuldig gesprochen und zu der Haftstrafe in einer Strafkolonie verurteilt. Der russische Inlandsgeheimdienst FSB legte dem Mann zur Last, ein Schmuggelnetzwerk organisiert zu haben, um "Güter" zur Herstellung russischer Raketen an ein in den USA ansässiges Unternehmen zu schicken, darunter auch Komponenten "russischer Boden-Luft-Raketensysteme". Die Bauteile wurden demnach über Lettland an das US-Unternehmen Victory Procurement Services transferiert, das "vom US-Verteidigungsministerium kontrolliert" werde. Der Mann wurde 2021 festgenommen. Die von ihm genutzte Schmuggelroute wurde nach Angaben des russischen Geheimdienstes nach seiner Festnahme gekappt.

17.15 Uhr: Wüst: Ukraine entscheidet über Zeitpunkt für Friedensgespräche allein

Allein die von Russland angegriffene Ukraine entscheidet nach Worten von NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst, wann der Zeitpunkt für Gespräche über einen Frieden gekommen ist. "Dieser Zeitpunkt, und es tut weh, das hier in Münster zu sagen, er wird auf dem Schlachtfeld entschieden", sagte der CDU-Politiker am Freitag bei der ersten "Westfälischen Friedenskonferenz" in Münster. "Deshalb müssen wir alles tun, die Ukraine dabei zu unterstützen, diesen Krieg zu gewinnen und die russische Invasion zurückzuschlagen." Die Ukraine wehrt mit westlicher Hilfe seit Februar 2022 eine Invasion Russlands ab.

17.05 Uhr: Berlin zurückhaltend bei Forderung der Ukraine nach Marschflugkörpern

Trotz immer lauter werdender Forderungen nach der Lieferung von Marschflugkörpern vom Typ Taurus an die Ukraine hat Berlin eine rasche Entscheidung abgelehnt. Mit den Lenkflugkörpern können Ziele weit hinter dem Frontverlauf getroffen werden. Die Bundesregierung fürchtet, die Ukraine könnte die Waffen für Angriffe auf russischem Gebiet einsetzen. Laut US-Medien könnte Washington jedoch schon bald Artillerie-Kurzstreckenraketen ATACMS an Kiew abgeben, die eine ähnliche Reichweite haben. Bei der Frage nach dem richtigen Zeitpunkt für Verhandlungen über ein Ende des Kriegs in der Ukraine betonte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD), die Entscheidung liege bei Kiew. Südkorea und die USA warnten mit Nachdruck vor einer möglichen Militärkooperation zwischen Nordkorea und Russland.

16.55 Uhr: Auftritt von Opernstar Netrebko spaltet Berlin

Seit Jahren wird die Sopranistin Anna Netrebko auf internationalen Bühnen frenetisch gefeiert. Doch seit Beginn des Ukraine-Krieges ist die geborene Russin, die inzwischen auch einen österreichischen Pass besitzt, nicht mehr überall gern gesehen. Die 51-Jährige ist wegen angeblicher Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin in die Kritik geraten. Erstmals seit Kriegsbeginn hat die Staatsoper Unter den Linden Netrebko nun für vier Abende in der Rolle der machthungrigen Lady Macbeth gebucht. Das sorgt für heftige Diskussionen. Staatsoper und Sängerin verbindet eine jahrelange Geschichte. Die Zusammenarbeit legte das Opernhaus mit Kriegsbeginn auf Eis. Die Sängerin hat in einem früheren Statement versucht, ihre Position zu verdeutlichen. "Ich verurteile den Krieg gegen die Ukraine ausdrücklich und meine Gedanken sind bei den Opfern dieses Krieges und ihren Familien", heißt es darin. "Ich erkenne und bedauere, dass meine Handlungen oder Aussagen in der Vergangenheit zum Teil falsch interpretiert werden konnten." Kritiker werfen ihr etwa Auftritte mit Putin vor, den sie «in meinem ganzen Leben nur eine Handvoll Mal getroffen» habe, oder Fotos, die als russische Propaganda interpretiert werden.

16.40 Uhr: Unesco nimmt Kulturstätten in Kiew und Lwiw in gefährdetes Erbe auf

Die Unesco hat die Sophienkathedrale und das Höhlenkloster Lawra Petschersk in Kiew sowie die Altstadt von Lwiw in die Liste des gefährdeten Weltkulturerbes aufgenommen. Das hat die UN-Kulturorganisation am Freitag auf einer Sitzung im saudi-arabischen Riad entschieden. Durch Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine seien die beiden Welterbestätten in Gefahr, ihr Schutz werde durch die Kampfhandlungen erschwert, teilte die Unesco mit. Das Komitee rief die internationale Gemeinschaft zum Schutz des Kultur- und Naturerbes des Landes auf. Beide Städte seien immer wieder russischen Luftangriffen ausgesetzt.

16.35 Uhr: Putin verspricht Einhaltung von Sanktionen gegen Nordkorea

Russland will nach Angaben des russischen Staatsoberhaupts UN-Sanktionen gegen Nordkorea weiter respektieren. Moskau werde sich an die Sanktionen halten, versicherte Präsident Wladimir Putin am Freitag. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte, nach dem Treffen Putins mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un seien keine bilateralen Abkommen über eine militärische Zusammenarbeit unterzeichnet worden. Zu den Sanktionen gehört ein Verbot der Ein- und Ausfuhr von Waffen nach Nordkorea. Der UN-Sicherheitsrat hatte sie auch mit der Stimme Russlands wegen des nordkoreanischen Atom- und Raketenprogramms verhängt.

16.15 Uhr: Klitschko fordert weitere Waffen für die Ukraine

Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hat Deutschland für umfassende Hilfen gedankt und erneut appelliert, bei der militärischen Unterstützung nicht nachzulassen. Erst an dem Tag, an dem es wieder Frieden in der Ukraine gebe, brauche das Land keine Waffen-Lieferungen mehr, sagte Klitschko. Mit den bereitgestellten Waffensystemen fühlten sich die Menschen heute in der Hauptstadt Kiew "zigmal sicherer als vor einem Jahr". Man rechne aber damit, dass es im Winter erneut verstärkte Angriffe auf die Infrastruktur geben werde.

16.05 Uhr: Russland erlaubt Sportlern bei den Olympischen Spielen auch einen neutralen Start

Russland würde die Möglichkeit zur Teilnahme an den Olympischen Spielen 2024 in Paris auch mit neutralen Athleten nutzen wollen. Der Chef des russischen Olympia-Komitees, Stanislaw Posdnjakow, stellte am Freitag in Moskau klar, dass eine Starterlaubnis nur unter weißer Flagge formal keinen Grund für einen Verzicht auf die Teilnahme in Paris darstellen würde. Jeder russische Aktive könne frei entscheiden, in Paris unter einem neutralen Banner an Wettkämpfen teilzunehmen oder nicht. "Wir leben in einem freien Land, in dem es jedem Sport frei steht, eine Wahl zu treffen, entweder Solidarität mit seinen aus erfundenen Gründen von den Spielen ausgeschlossenen Mannschaftskameraden zu zeigen oder sich für eine Teilnahme als neutraler Athlet zu entscheiden."

15.55 Uhr: Ukraine erhält weitere 51 tote Soldaten zurück

Die Ukraine hat weitere 51 Soldatenleichen von der russischen Seite zurückerhalten. Insgesamt seien damit 1832 Leichen zurückgebracht worden, teilte der Koordinationsstab für Belange von Kriegsgefangenen am Freitag bei Telegram mit. Die Rückführung sei zusammen mit Generalstab und Innenministerium organisiert worden. Nicht mitgeteilt wurde, ob der Gegenseite ebenso Tote übergeben wurden.

15.45 Uhr: Russland kritisiert mögliche Waffenlieferungen an die Ukraine

Russland kritisiert die mögliche Lieferung von Artillerie-Kurzstreckenraketen ATACMS aus den USA an die Ukraine. Vizeaußenminister Sergej Rjabkow sprach am Freitag in Moskau von einer "pausenlosen Eskalation, einer Ignoranz gegenüber den offensichtlichen Risiken" einer solchen Entscheidung. Zugleich behauptete er allerdings auch, dass diese Waffen auf dem Schlachtfeld nichts verändern würden. Gefährlich sei, dass die Nato-Länder und andere Unterstützer der Ukraine sich am Verhalten der USA orientierten, sagte Rjabkow der Agentur Tass zufolge.

15.40 Uhr: Ukrainischer Generalstab verkündet Rückeroberung von Andrijiwka

Einen Tag nach ihrem Dementi zur Rückeroberung von Andrijiwka hat die ukrainische Armee nun doch die Eroberung des Dorfes nahe der kriegszerstörten Stadt Bachmut bekannt gegeben. Die ukrainischen Streitkräfte hätten "bei ihren Offensiveinsätzen im Gebiet von Klischtschijiwka einen Teilerfolg" erzielt, teilte der ukrainische Generalstab am Freitag in seinem täglichen Bericht im Onlinedienst Facebook mit. "Im Verlauf ihres Angriffs befreiten sie Andrijiwka im Gebiet Donezk". Die Soldaten hätten den russischen Streitkräften "erhebliche Verluste an Personal und Ausrüstung" zugefügt, hieß es weiter. Russische Truppen versuchen demnach weiterhin, in Richtung Bachmut "die Verteidigung der ukrainischen Streitkräfte im Gebiet von Bogdaniwka zu durchbrechen".

15.25 Uhr: Lawrow bestätigt Reise des Papst-Friedensbeauftragten nach Moskau

Russland ist nach Angaben von Außenminister Sergej Lawrow zu weiteren Gesprächen mit dem Sonderbeauftragten des Papstes für eine Beilegung des Ukraine-Kriegs bereit. Kardinal Matteo Zuppi werde wieder nach Moskau kommen, sagte Lawrow laut staatlichen russischen Nachrichtenagenturen am Freitag in Moskau vor Diplomaten aus mehr als 30 Staaten. "Wir sind bereit, uns mit allen zu treffen, wir sind bereit, mit allen zu sprechen", so Lawrow. Zuppi war bereits Ende Juni in Moskau. Damals kam kein Gespräch mit Lawrow oder einem anderen Regierungsmitglied zustande. Stattdessen traf sich der Kardinal, der Vorsitzender der Italienischen Bischofskonferenz ist, unter anderen mit dem außenpolitischen Berater von Präsident Wladimir Putin, Juri Uschakow.

15.10 Uhr: Laschet: Ukraine für ihre Selbstverteidigung stark machen

Nordrhein-Westfalens früherer Ministerpräsident, Armin Laschet (CDU), hat dafür plädiert, die Ukraine so stark zu machen, dass sie sich selbst verteidigen kann. Denn in diesem Krieg sei mit Russland der Aggressor eindeutig, sagte Laschet . Zugleich gelte es aber darauf zu achten, dass die Nato nicht selbst als Akteur mit hineingezogen werde. Den bisweilen in der Öffentlichkeit entstehenden Eindruck, je mehr Waffen geliefert würden, umso schneller sei dieser Krieg vorbei, halte er nicht für zu Ende gedacht, so der CDU-Politiker. Auch im Zuge des G20-Gipfels habe sich gezeigt: "Der Rest der Welt denkt ja anders als wir." Ziel müsse deshalb sein, mehr Verbündete zu finden.

15.00 Uhr: Finnland verbietet Einfahrt von Autos mit russischen Nummernschildern

Finnland hat am Freitag die Einfahrt von Fahrzeugen mit russischen Nummernschildern in sein Territorium untersagt. Das Verbot gelte ab Mitternacht für private Fahrzeuge, sagte Außenministerin Elina Valtonen laut dem Rundfunksender YLE. In dem Bericht hieß es, in Russland zugelassene Autos mit weniger als zehn Fahrgästen dürften nicht mehr von Russland aus nach Finnland einreisen. Allerdings seien einige Ausnahmen zu erwarten. Damit folgte die finnische Regierung dem Beispiel der drei baltischen Länder, die in dieser Woche ähnliche Maßnahmen verhängt hatten. Sie bezogen sich dabei auf EU-Sanktionen, die im September gegen Russland verhängt wurden. Russische Bürger der Exklave Kaliningrad, die von Litauen und Polen umgeben ist, können weiter mit dem Zug durch das baltische Land reisen.

14.55 Uhr: Putin trifft Lukaschenko in Sotschi

Der russische Präsident Wladimir Putin hat sich am Freitag mit dem verbündeten belarussischen Staatschef Alexander Lukaschenko getroffen. In dem Gespräch in der Stadt Sotschi am Schwarzen Meer schlug Lukaschenko vor, Belarus könne sich den russischen Bemühungen anschließen, eine Allianz mit Nordkorea wiederzubeleben. Putin sagte zu Beginn des Treffens in Sotschi, er wolle Lukaschenko über die Gespräche mit Kim Jong Un am Mittwoch im Fernen Osten Russlands informieren.

14.40 Uhr: Streit über ukrainisches Getreide - EU entscheidet über Verbot

Die EU muss am (heutigen) Freitag über eine Verlängerung eines Verbots von ukrainischen Getreideprodukten in mehreren Mitgliedsstaaten entscheiden. Die Ministerpräsidenten von Polen und Ungarn fordern, dass das Verbot erneuert wird, bei dem ukrainische Lebensmittel lediglich durch ihre Länder in andere Teile der Welt gebracht werden können. Mateusz Morawiecki und Viktor Orban haben damit gedroht, ein eigenes Verbot zu verhängen. Polen, die Slowakei, Ungarn, Rumänien und Bulgarien hatten einseitige Verbote gegen ukrainische Getreideprodukte verhängt. Sie argumentierten, ein Zustrom von Getreideprodukten aus der von Russland angegriffenen Ukraine habe den Bauern in den fünf EU-Ländern geschadet. Ein Abkommen mit der EU sah dann vor, dass sie die Getreideprodukte zwar von den eigenen Märkten ausschließen konnten, doch der Transport über ihr Staatsgebiet möglich war. Die EU stellte zudem weitere 100 Millionen Euro an Hilfe für Bauern in den betroffenen EU-Ländern zur Verfügung.

13.50 Uhr: BND-Chef Kahl: LNG-Terminals können Ziele von Cyber-Angriffen sein

Der Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), Bruno Kahl, warnt vor Cyber-Attacken auf die Terminals zur Einfuhr von verflüssigtem Erdgas (LNG). Es zeige sich seit dem russischen Angriff auf die Ukraine, dass sich der Krieg im Cyber-Raum internationalisiere und Spuren über die eigentliche Krisenregion hinaus hinterlasse, sagte Kahl. "Und als mögliche weitere Ziele sind jenseits des bekannten Spektrums auch die neuen Anlagen zur Anlandung von verflüssigtem Gas in Betracht zu ziehen", ergänzte der BND-Chef in einer Rede beim baden-württembergischen Cybersicherheitsforum.

13.35 Uhr: Selenskyj besucht US-Kongress offenbar am kommenden Donnerstag

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird einem Medienbericht zufolge kommende Woche den US-Kongress besuchen. Geplant sei dies voraussichtlich für Donnerstag, wenn sich Selenskyj anlässlich der Generalsversammlung der Vereinten Nationen in den USA aufhalte, berichtet das Online-Portal "Punchbowl News". Zuvor hat der US-Sender NBC berichtet, Selenskyj plane seine Teilnahme an der UN-Generalversammlung in New York und werde wohl auch US-Präsident Joe Biden zu einem Gespräch treffen. Zahlreiche Staats- und Regierungschefs nehmen an der UN-Generalversammlung teil, die am Montag beginnt und bis 26. September dauert.

13.20 Uhr: Bundesregierung: Besonnenheit bei Entscheidung über Taurus-Lieferung

Bei der Frage einer Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern in die Ukraine steht nach Angaben aus der Bundesregierung keine schnelle Entscheidung in den nächsten Tagen an. "Da kann ich keinerlei Bewegung feststellen", sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Freitag in Berlin. Verteidigungsminister Boris Pistorius machte deutlich, auf ein paar Tage mehr oder weniger komme es aus seiner Sicht nicht an. "Wenn das jetzt noch eine Woche oder zwei dauert, bis eine Entscheidung fällt, dann ist das so", sagte der SPD-Politiker bei der ersten "Westfälischen Friedenskonferenz" in Münster. Das bedeute kein Zögern der Bundesregierung, betonte Pistorius. "Diese Besonnenheit muss sich die Bundesrepublik Deutschland leisten, auch wenn es für unsere ukrainischen Freunde schwer zu verstehen ist." Deutschland müsse bei jedem Schritt die Folgen abwägen.

12.45 Uhr: Russische Notenbank zieht Zinsen auf 13 Prozent an

Angesichts der Rubel-Schwäche und anhaltender Inflationsgefahr erhöht die Notenbank Russlands den Leitzins weiter. Sie beschloss am Freitag, den geldpolitischen Schlüsselsatz um einen vollen Punkt auf 13,0 Prozent anzuheben. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Experten hatten damit gerechnet. Auf einer Krisensitzung hatte die Zentralbank im Vormonat eine kräftige Anhebung beschlossen. Sie signalisierte nun, dass das Ende der Fahnenstange wohl noch nicht erreicht ist. Auf den nächsten Sitzungen werde über die Notwendigkeit einer weiteren geldpolitischen Straffung beraten, teilten die Währungshüter mit.

12.35 Uhr: Pistorius betont eigene Entscheidung der Ukraine über Verhandlungen

Die von Russland angegriffene Ukraine entscheidet nach Worten von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) selbst, wann der Zeitpunkt für Verhandlungen gekommen ist. Den ersten Schritt aber müsse Russlands Präsident Wladimir Putin machen. Der Kremlchef lasse allerdings nicht erkennen, dass er nachlassen werde. Solange das der Fall sei, entscheide die Ukraine, wann der Zeitpunkt gekommen sei, über Frieden oder einen Waffenstillstand zu verhandeln. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert für einen Frieden mit Russland unter anderem den vollständigen Abzug russischer Truppen von ukrainischem Territorium - einschließlich der Halbinsel Krim und Reparationszahlungen.

12.20 Uhr: Russlands Außenminister zu Treffen mit Vatikan-Gesandetem bereit

Der russische Außenminister Sergej Lawrow erklärt sich zu einem Treffen mit dem Ukraine-Beauftragten des Vatikans, Matteo Zuppi, bereit. Er erwarte einen Besuch Zuppis, sagt Lawrow. "Jetzt gehen die Bemühungen des Vatikans, dessen Gesandter erneut kommen wird, weiter. Wir sind bereit, uns mit allen zu treffen, bereit, mit allen zu sprechen." Wann sich Zuppi in Russland aufhalten werde, lässt Lawrow offen. Zuppi war diese Woche nach China gereist und bemühte sich im Rahmen der diplomatischen Initiative des Vatikans darum, den Weg zum Frieden in der Ukraine zu erleichtern.

12.05 Uhr: Russland meldet Zerstörung ukrainischer Seedrohne

Die russische Marine hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau eine ukrainische Seedrohne zerstört. Das unbemannte Wasserfahrzeug sei im Schwarzen Meer von einem Kriegsschiff getroffen worden.

12.00 Uhr: Kreml vermeldet keine Unterzeichung von Vereinbarungen mit Nordkorea

Die russische Regierung hat nach Angaben des Kreml keine Vereinbarungen über militärische Angelegenheiten oder andere Bereiche unterzeichnet. Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow sagte, es sei während des Treffens zwischen dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin nicht geplant gewesen, formelle Vereinbarungen zu unterzeichnen. Zudem werde Russland keine Abmachungen bezüglich Korea brechen: "Korea ist unser Nachbar und wir müssen auf die eine oder andere Weise gute Beziehungen aufbauen", sagte Putin.

11.45 Uhr: Gazprom liefert erste LNG-Mengen an China durch die Arktis

Der russische Gaskonzern Gazprom hat nach eigenen Angaben erstmals Flüssigerdgas (LNG) über die nördliche Seeroute durch die Arktis nach China geliefert. Der LNG-Tanker "Weliki Nowgorod", der in Portowaja im Nordwesten Russlands ausgelaufen war, habe am Freitag die Anlandung seiner Ladung im Hafen Tangshan im Nordosten Chinas beendet, erklärte Gazprom. Die nördliche Route "ermöglicht eine erhebliche Verkürzung der Lieferzeit von LNG in die Länder des asiatisch-pazifischen Raums".

11.35 Uhr: Kim Jong Un besichtigt Flugzeugwerke und neuesten russischen Kampfjet

Der nordkoreanische Diktator Kim Jong Un hat bei seinem Russland-Besuch im fernöstlichen Komsomolsk am Amur den neuesten russischen Kampfjet vom Typ Suchoi Su-57 besichtigt. Nach Angaben der russischen Regierung besuchte Kim am Freitag mit Russlands Industrieminister Denis Manturow Flugzeugfabriken der Großstadt rund 300 Kilometer von der Pazifikküste. Manturow zufolge sieht Russland Potenzial für eine Zusammenarbeit mit Nordkorea im Bereich der Flugzeugherstellung und anderen Branchen. Die russische Regierung zeigte dem nordkoreanischen Staatschef unter anderem die Fertigung von Kampfflugzeugen der Typen Su-35 und Su-57. Einem Luftfahrtexperten zufolge war Kim erst der zweite ausländische Staatsgast nach dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, der in das Cockpit einer Su-57blicken durfte.

11.05 Uhr: Mehrheit zweifelt an diplomatischer Lösung im Ukraine-Krieg

Eine Mehrheit von 56 Prozent glaubt einer Umfrage zufolge nicht, dass der Krieg in der Ukraine auf diplomatischem Weg beendet werden kann. 41 Prozent gehen dagegen davon aus, dass das möglich ist, wie aus dem neuen ZDF-Politbarometer vom Freitag hervorgeht. Die repräsentative Umfrage wurde von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen vom 12. bis 14. September 2023 durchgeführt. Bei der Frage, ob der Westen zugunsten eines Friedens die Ukraine zu Gebietsverlusten an Russland drängen sollte, hielten sich die Ansichten die Waage. 41 Prozent meinten laut ZDF-Politbarometer, dass die Ukraine Gebietsverluste hinnehmen sollte, wenn dadurch der Krieg beendet werden könnte. 43 Prozent sprachen sich dagegen dafür aus, dass der Westen die Ukraine unterstützt, alle besetzten Gebiete einschließlich der Krim zurückzuerobern. Für die Untersuchung wurden 1201 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte telefonisch interviewt.

10.29 Uhr: G7 angeblich plant Verbot russischer Diamanten

Die G7-Länder dürften in den nächsten zwei bis drei Wochen ein indirektes Verbot für den Handel mit russischen Diamanten aussprechen. Dies verlautet aus belgischen Regierungskreisen. Das Verbot könnte im Januar in Kraft treten.

10.10 Uhr: Schoigu - Russische Marine erhält bis Jahresende zwölf neue Schiffe

Die russische Marine erhält noch bis Jahresende zwölf neue Schiffe - das hat Verteidigungsminister Sergej Schoigu erklärt. Zwei habe sie bereits bekommen, zitiert die staatliche Nachrichtenagentur RIA Schoigu. Das sind in Summe allerdings weniger als Präsident Wladimir Putin im Juli angekündigt hatte. Damals hatte er davon gesprochen, dass die Marine 30 Schiffe bis Ende 2023 bekommen sollte. Schoigu geht darauf nicht ein. Bei der ebenfalls staatlichen Nachrichtenagentur Tass wird er zudem mit den Worten zitiert, dass Russland neue Atom-U-Boote sowie Unterwasserdrohnen entwickele.

09.21 Uhr: London: Getroffene russische Schiffe langfristig außer Gefecht

Bei den ukrainischen Drohnenangriffen im Krim-Hafen von Sewastopol haben die getroffenen russischen Schiffe nach Einschätzung britischer Militärexperten wesentlich größere Schäden erlitten als von Russland bisher zugegeben. London spricht davon, dass das Landungsschiff "Minsk" und das U-Boot "Rostow-na-Donu" auf lange Sicht außer Gefecht gesetzt seien. Das geht aus dem täglichen Geheimdienstbericht zum Krieg in der Ukraine des Verteidigungsministeriums in London am Freitag hervor. Das Landungsschiff und das U-Boot hätten für Reparaturen in einem Trockendock gelegen, als sie in der Nacht zum Mittwoch getroffen wurden. "Obwohl das russische Verteidigungsministerium die Schäden an den Schiffen herunterspielt, legen offen zugängliche Quellen nahe, dass die "Minsk" beinahe sicher funktionell zerstört wurde und die "Rostow" wahrscheinlich katastrophale Schäden erlitt." Jegliche Bemühungen, das U-Boot wieder in Dienst zu nehmen, dürfte demnach "viele Jahre dauern und Hunderte Millionen Dollar kosten".

09.00 Uhr: Ukrainische Flugabwehr wehrt Drohnenangriff auf Westen des Landes ab

Russland hat in der vergangenen Nacht den Westen der Ukraine mit Drohnen angegriffen. Die ukrainische Flugabwehr hat nach eigenen Angaben den Angriff auf das Gebiet Chmelnyzkyj im Westen des Landes abgewehrt. Alle 17 eingesetzten russischen Drohnen iranischer Bauart seien abgeschossen worden, teilte die Luftwaffe mit. Unabhängig überprüfbar waren die Militärangaben nicht. Der Mitteilung zufolge waren die Drohnen an der russischen Küste des Asowschen Meeres gestartet worden und dann auf verschiedenen Routen in die Westukraine geflogen. Deshalb herrschte in vielen ukrainischen Gebieten in der Nacht Luftalarm. Angaben zu Schäden durch herabstürzende Raketenteile gab es zunächst nicht.

08.00 Uhr: Weiteres Schiff verlässt Hafen von Odessa

Erneut hat ein Frachtschiff den Hafen von Odessa verlassen, obwohl Russland das Getreideabkommen zum sicheren Transport über die von ihm kontrollierten Routen durch das Schwarze Meer ausgesetzt hat. "Vor wenigen Minuten hat die unter der Flagge der Cayman-Inseln fahrende 'Puma' den Hafen von Odessa ins Schwarze Meer verlassen", schreibt der Abgeordnete Olexij Hontscharenko auf dem Kurznachrichtendienst Telegram. Dazu postet er ein Foto des Schiffes. Das im vergangenen Jahr von den Vereinten Nationen und der Türkei ausgehandelte Getreideabkommen soll den sicheren Export von Getreide und anderen Lebensmitteln aus den Schwarzmeerhäfen der Ukraine ermöglichen. Im Juli lehnte Russland allerdings eine erneute Verlängerung ab und setzte die Vereinbarung aus. Zur Begründung hieß es, das Versprechen, den Export russischen Getreides und Düngers sicherzustellen, sei nicht eingehalten worden.

07.32 Uhr: Kim Jong zu Besuch im Kampfjetwerk

Der nordkoreanische Staatschef Kim Jong Un setzt seine Russlandtour fort. Am Freitag traf er in Komsomolsk am Amur ein. In der Großstadt im äußersten Osten Russlands wollte er ein Werk besichtigen, in dem Su-35- und Su-57- Kampfjets gebaut werden, meldete die russische Nachrichtenagentur Tass. Westliche Experten gehen davon aus, dass Putin an Munition, Artilleriegeschossen und ballistischen Raketen aus Nordkorea interessiert ist, um damit Moskaus Waffenbestände aufzustocken, die sich im zweiten Jahr des russischen Krieges in der Ukraine zusehends leeren. Kim könnte im Gegenzug russische Hilfe bei der Modernisierung seiner Luftwaffe und Marine in Anspruch nehmen.

07.15 Uhr: Ukrainisches Militär meldet Einnahme von Andrijiwka bei Bachmut

Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben die Ortschaft Andrijiwka in der Nähe von Bachmut zurückerobert. Der Ort liegt im Osten der Ukraine und wurde bis zuletzt von russischen Truppen kontrolliert. Im Zuge von Gegenangriffen hätten ukrainische Soldaten das Dorf in der Oblast Donezk eingenommen, teilte der Generalstab am Freitag in seinem morgendlichen Bericht mit. Die eigenen Einheiten hätten dem Feind erhebliche Verluste zugefügt, sowohl bei Soldaten als auch bei militärischer Ausrüstung. Andrijiwka liegt südlich von Bachmut. Die heute zerstörte Stadt ist Schauplatz einer der heftigsten Schlachten seit Beginn der russischen Invasion der Ukraine im Februar 2022. Einen Teilerfolg meldete der ukrainische Generalstab in Klischtschijiwka, einem weiteren Dorf südlich von Bachmut.

04.11 Uhr: Berater - Neue Vorwürfe gegen den inhaftierten Magnaten Kolomoisky

Dem wegen Geldwäsche bereits inhaftierten ukrainischen Geschäftsmann Ihor Kolomoisky werden nach Angaben eines Beraters im Büro des ukrainischen Präsidenten weitere Anschuldigungen zulasten gelegt. Wie der frühere Enthüllungsjournalist Sergej Leschtschenko auf Telegram mitteilt, wird Kolomoisky nun auch Fälschung von Dokumenten, die illegale Übernahme von Eigentum durch eine organisierte Gruppe und der Erwerb von Eigentum unter fragwürdigen Umständen vorgeworfen. Die neuen Anschuldigungen seien das Ergebnis einer Untersuchung des ukrainischen Büros für wirtschaftliche Sicherheit.

01.49 Uhr: Baerbock ruft in US-Interview zu Kraftanstrengung gegen Putin auf

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat die USA zu einer gemeinsamen Kraftanstrengung gegen den russischen Angriffskrieg in der Ukraine aufgerufen. "Putin bekämpft auch Demokratien weltweit und deshalb müssen wir zusammenstehen", sagte die Grünen-Politikerin am Donnerstag in der vom konservativen TV-Sender Fox News ausgestrahlten Sendung "Special Report with Bret Baier". Sie ergänzte: "Wir sind stärker als die brutale Aggression von Putin." Danach gefragt, wie der Krieg enden könnte, sagte Baerbock: "Mit Freiheit und Frieden für die Ukraine. Und wir werden die Ukraine unterstützen, so lange das dauert."

Heute führt Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) in Washington Gespräche mit US-Außenminister Antony Blinken.

01.00 Uhr: Faeser will Schutzstatus für Ukraine-Flüchtlinge verlängern

Flüchtlinge aus der Ukraine sollen nach dem Willen von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) auch weiterhin Schutzstatus in Deutschland und der EU genießen. Hilfe müsse solange geleistet werden, "wie dieser furchtbare Krieg andauert", sagte Faeser den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Sie unterstütze deshalb den Vorschlag von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU), den Schutz von ukrainischen Geflüchteten auch über den kommenden März hinaus zu verlängern.

00.58 Uhr: Selenskyj besucht nächste Woche Biden in Washington

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird in der kommenden Woche in der US-Hauptstadt Washington erwartet. Er werde am Donnerstag mit US-Präsident Joe Biden im Weißen Haus zusammentreffen, erfuhr die Nachrichtenagentur AP aus gut unterrichteten Kreisen in Washington. Zudem werde Selenskyj das Kapitol besuchen, den Sitz des Kongresses. Selenskyj kommt anlässlich der Generalversammlung der Vereinten Nationen in die USA.

Donnerstag, 14. September 2023

20.56 Uhr: Ukraine ordnet Evakuierung von Cherson an

Ukrainische Behörden haben die Einwohner der Region Cherson im Süden des Landes dazu aufgefordert, das Gebiet zu verlassen. Der regionale Verteidigungsrat habe entschieden, dass Familien mit Kindern aus Orten "unter ständigem feindlichen Beschuss" evakuiert werden müssten, so der zuständige Gouverneur Oleksandr Prokudin im Onlinedienst Telegram. Die Region Cherson wird zum Teil von russischen Streitkräften kontrolliert und regelmäßig bombardiert.

20.43 Uhr: Satellitenbilder zeigen wohl Abbau von Wagner-Lager

Auf Satellitenaufnahmen eines Militärstützpunktes südöstlich der weißrussischen Hauptstadt Minsk ist zu erkennen, dass Zelte abgebaut werden. Möglicherweise wird ein Stützpunkt aufgelöst, den die paramilitärische Wagner-Söldnergruppe dort in den vergangenen Wochen aufgebaut hatte. Die Satellitenbilder der Region Mogiljow, aufgenommen von der Earth-Imaging-Firma Planet Labs, stammen vom 25. Juli, 25. August und 9. September. Nach dem abgebrochenen Marsch auf den Kreml hatte sich ein Teil der Wagner-Gruppe nach Belarus abgesetzt.

20.39 Uhr: Klitschko bekräftigt Forderung nach Taurus

Die Brüder Wladimir und Vitali Klitschko haben bei ihrem Besuch in Berlin die Forderung der Ukraine nach Taurus-Marschflugkörpern bekräftigt. "Es sind enorm viele Menschen an der Frontlinie, viele Soldaten, die wir verlieren. Und nur mit überlegenen Waffen - so wie Taurus-Raketen - und deren Einsatz können wir aus der Distanz Kommandopunkte Russlands treffen und natürlich unsere Männer schützen", so Wladimir Klitschko, der Bruder des Bürgermeisters von Kiew, Vitali Klitschko.

Bundeskanzler Olaf Scholz ging nicht unmittelbar auf die Forderung ein. Die Klitschko-Brüder waren anlässlich der Gründung einer Städtepartnerschaft zwischen Kiew und der deutschen Hauptstadt nach Berlin gekommen.

19.30 Uhr: Selenskyj nimmt an UN-Generalversammlung teil

Wolodymyr Selenskyj will nach einem Bericht des Senders NBC kommende Woche an der Generalversammlung der Vereinten Nationen teilnehmen. Auch ein Treffen mit US-Präsident Joe Biden ist wahrscheinlich. Der Sender beruft sich auf einen hochrangigen ukrainischen Regierungsmitarbeiter.

19.00 Uhr: Kuba lässt Bürger für Russland kämpfen

Kubaner dürfen nach Aussage ihrer Regierung auf russischer Seite im Ukrainekrieg mitkämpfen. "Wir haben nichts gegen Kubaner, die einfach nur einen Vertrag unterschreiben und sich legal mit der russischen Armee an diesem Einsatz beteiligen wollen", so der kubanische Botschafter in Moskau, Julio Antonio Garmendia Pena laut Nachrichtenagentur RIA. Allerdings lehne die Regierung illegale Machenschaften ab. Vergangene Woche wurde ein Schleuserring ausgehoben, der junge Kubaner für den Dienst in der russischen Armee angeworben hatte.

18.45 Uhr: Rumänien schränkt Luftraum an ukrainischer Grenze ein

Rumänien schränkt den Luftraum an der Grenze zur Ukraine weiter ein, nachdem in den betroffenen Gebieten zuletzt immer wieder Trümmerteile fremder Drohnen gefunden wurden. Es geht um den Luftraum über einem Streifen von 20 bis 30 Kilometer Breite entlang der Landesgrenze zwischen den rumänischen Städten Galati und Sulina (Entfernung 134 km Luftlinie). Dies teilten das Verteidigungsministerium und das Transportministerium in Bukarest mit. Nur noch staatliche Flugzeuge und Rettungshubschrauber seien über dem Gelände zugelassen. Bisher galt die Beschränkung des Luftraums lediglich über einem acht Kilometer breiten Streifen entlang der rumänisch-ukrainischen Grenze.

18.30 Uhr: USA weiten Sanktionen aus

Die USA weiten ihre Sanktionen gegen Unterstützer des russischen Präsidenten Wladimir Putin aus. Mehr als 150 Personen und Unternehmen werden mit neuen Strafmaßnahmen bedacht, wie das Außen- und Finanzministerium in Washington mitteilte. Man wolle "Russlands militärische Lieferketten ins Visier zu nehmen und Putin die Ausrüstung, Technologie und Dienstleistungen zu entziehen, die er für seinen barbarischen Krieg gegen die Ukraine benötigt", erklärte Finanzministerin Janet Yellen.

Auf der Sanktionsliste stehen unter anderem einflussreiche russische Unternehmen, wie der Waggon-Hersteller Transmash, die Autobauer Avtovaz und Moskwitsch und der Flugzeugmotorenbauer Soyuz in Moskau. Auch Gazpromstroy, der Baukonzern des Gasriesen Gazprom sowie Russlands zweitgrößte Diamentenfirma AGD Diamonds werden mit Strafmaßnahmen belegt.

17.12 Uhr: Internationaler Strafgerichtshof neu in Kiew

Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) hat ein neues Büro in Kiew eröffnet. Das teilte der ukrainische Generalstaatsanwalt Andrij Kostin im Onlinedienst X (früher Twitter) mit. Es handle sich um das größte Büro des IStGH außerhalb von Den Haag, so Kostin. Der Generastaatsanwalt begrüßte die neue Niederlassung des IStGH als "entscheidenden Schritt auf unserem Weg zur Wiederherstellung der Gerechtigkeit". Die Ukraine hofft auf eine strafrechtliche Aufarbeitung möglicher Kriegsverbrechen russischer Soldaten. Das Land werde IStGH-Fachleuten Zugang zu Tatorten, Beweisen und Zeugenaussagen gewähren. Ziel sei es, "sicherzustellen, dass der Aggressor für alle begangenen Verbrechen zur Rechenschaft gezogen wird", so Kostin.

16.45 Slowakei weist russischen Diplomaten aus

Ein Mitglied der russischen Botschaft in der Slowakei muss auf Anweisung des Außenministeriums in Bratislava das Land verlassen. "Der Grund sind seine Aktivitäten, die eine klare Verletzung der Wiener Konvention über diplomatische Beziehungen darstellen", so das slowakische Außenministerium. Der Diplomat habe 48 Stunden Zeit, um das Land zu verlassen. Den genauen Grund für die Ausweisung gab das Ministerium nicht bekannt. Immer wieder sind in den vergangenen Monaten russische Diplomaten wegen Spionagevorwürfen aus verschiedenen europäischen Ländern ausgewiesen worden.

16.20 Uhr: Renovabis fordert Aufarbeitung deutsch-russischer Beziehungen

Deutschland muss seine Beziehungen zu Russland aufarbeiten, fordert Thomas Schwartz Geschäftsführer des katholischen Osteuropa-Hilfswerkes Renovabis beim jährlichen Renovabis-Kongress in München. Die Bundesregierung müsse eigens eine Enquete-Kommission einrichten, um das deutsch-russische Verhältnis seit Putins Amtsantritt rückblickend zu analysieren, so der Osteuropa-Experte. "Haben wir in Deutschland unseren EU-Partnern im Osten nicht zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt und dagegen zu sehr auf unseren eigenen Vorteil geschaut?", so Schwartz. Es sei Zeit für eine "ehrliche und schonungslose Reflexion".

15.50 Uhr: Russland weist US-Diplomaten aus

Russland weist zwei US-Diplomaten wegen des Vorwurfs der Spionage aus. Konkret wird den Männern vorgeworfen, "Verbindungsleute" für Robert Schonow gewesen zu sein, einen früheren russischen Angestellten des US-Konsulats in Wladiwostok, der wegen Spionage im Mai festgenommen worden war. Dies teilte das russische Außenministerium mit. Es handelt sich bei den ausgewiesenen Diplomaten um Sekretäre der US-Botschaft in Moskau, Jeffrey Sillin und David Bernstein. Beide müssen nun auf Geheiß des russischen Außenministeriums innerhalb von sieben Tagen ausreisen.

14.55 Uhr: Sportvereine erhalten gefälschte Aufforderung, Hilfskräfte für Ukraine zu benennen

Sportvereine haben in den vergangenen Tagen gefälschte Briefe mit Absender Verteidigungsministerium erhalten. Darin werden sie aufgefordert, Listen junger Menschen zu erstellen, die "personelle, logistische und technische Unterstützung" außerhalb des Gefechtsfelds in der Ukraine leisten könnten.

"Es handelt sich hierbei nicht um Schreiben des Bundesministeriums der Verteidigung", betonte eine Sprecherin am Donnerstag. "Die mit den Adressdaten des Bundesministeriums der Verteidigung versehenen Schreiben sind als Fälschungen mit desinformierendem Charakter zu qualifizieren, von denen wir uns ausdrücklich distanzieren", betonte sie.

13.50 Uhr: Putin hat Einladung nach Nordkorea angenommen

Der russische Präsident Wladimir Putin hat eine Einladung des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un zum Besuch dessen Landes nach Angaben des Kreml "dankbar angenommen". Zum Zeitpunkt machte Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow keine Angaben, bestätigte aber, dass der russische Außenminister Sergej Lawrow im Oktober Nordkorea einen Besuch abstatten werde.

Putin und Kim hatten sich am Mittwoch im Fernen Osten Russlands getroffen. Der Gipfel sei nützlich und konstruktiv gewesen, sagt Peskow. Russland werde die Beziehungen zu Nordkorea weiterentwickeln. Putin sei inzwischen wieder in Moskau. Kims Russland-Besuch werde derweil noch ein paar Tage dauern.

13.45 Uhr: Uni München - Russische Offensive für Meinungsmache zu Ukraine-Krieg

Mit pro-russischen Beiträgen auf der früher als Twitter bekannten Online-Plattform X sollte einer empirischen Studie zufolge im Ausland gezielt die Meinung der Menschen zum Angriffskrieg auf die Ukraine beeinflusst werden. Bestimmte Länder wurden dabei besonders adressiert, und Bots spielten bei der Verbreitung und Vervielfältigung der Propaganda-Posts eine wesentliche Rolle, wie die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München am Donnerstag mitteilte.

"Insgesamt deuten unsere Ergebnisse auf eine großangelegte russische Propagandakampagne in den sozialen Medien hin und verdeutlichen die neuen Bedrohungen für die Gesellschaft, die von ihr ausgehen", bilanzierte LMU-Wissenschaftlerin Dominique Geißler. "Unsere Ergebnisse legen auch nahe, dass das Eindämmen von Bots eine wirksame Strategie zur Eindämmung solcher Kampagnen sein könnte."

13.12 Uhr: Bulgarien beschließt Aufhebung des Getreideembargos gegen Ukraine

Die pro-westliche Mehrheit im bulgarischen Parlament hat die Aufhebung des gegenwärtigen Einfuhrstopps für Getreide aus der Ukraine beschlossen. Für die entsprechende Vorlage stimmten am Donnerstag 124 von 240 Abgeordneten, wie die Nachrichtenagentur BTA berichtete. Acht Volksvertreter enthielten sich der Stimme. Die EU hat es mehreren osteuropäischen EU-Mitgliedsstaaten erlaubt, ihre Märkte durch ein Verbot der Einfuhr billigen ukrainischen Getreides zu schützen. Die befristete Genehmigung läuft am Freitag ab.

Mit der Entscheidung setzt sich Bulgarien von Ländern wie Polen und Ungarn ab, die den Einfuhrstopp unbedingt beibehalten wollen. Der Budapester Landwirtschaftsminister Istvan Nagy hatte am Mittwoch angekündigt, dass Ungarn die Einfuhrsperre für Weizen, Mais, Raps und Sonnenblumen aus der Ukraine in eigenstaatlicher Kompetenz verhängen werde, falls die EU-Kommission ihre Genehmigung nicht verlängert.

13.10 Uhr: Ampel-Abgeordnete werben für Taurus-Lieferung an Ukraine

In den Ampel-Fraktionen wächst der Druck auf Kanzler Olaf Scholz, der Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine zuzustimmen. Die Abgeordneten Andreas Schwarz (SPD), Anton Hofreiter (Grüne) und Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) forderten am Donnerstag eine stärkere Unterstützung der Ukraine bei der laufenden Gegenoffensive. "Insbesondere benötigt die Ukraine das Marschflugkörpersystem Taurus, das in den Beständen der Bundeswehr vorhanden ist, um die russische Kriegslogistik gezielt zu schwächen", schrieben sie in einem gemeinsamen Brief, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt und über den auch der "Spiegel" berichtete.

Der Brief ist an Scholz und Verteidigungsminister Pistorius (beide SPD) adressiert. Die Abgeordneten gehen darin auch auf die Sorge des Kanzleramts ein, die Ukraine könne mit den Marschflugkörpern Ziele auf russischem Gebiet angreifen. "Vertreterinnen und Vertreter der ukrainischen Regierung haben uns teilweise in persönlichen Gesprächen zugesichert, dass dieses Waffensystem ausschließlich auf dem Territorium der Ukraine eingesetzt wird", schreiben sie und betonen: "Wir sehen keinen Anlass, an dieser Zusage zu zweifeln."

11.55 Uhr: Russische Angriffe trafen mehrere Regionen der Ukraine

Die russische Armee hat in der Nacht auf Donnerstag mehrere Gegenden der Ukraine angegriffen. In den vergangenen 24 Stunden habe Russland insgesamt neun Regionen der Ukraine mit Artillerie, Drohnen und anderen Waffensystemen attackiert, berichtete das ukrainische Militär. 138 Ortschaften und 74 Infrastrukturobjekte kamen demnach unter Feuer. Die ukrainische Luftverteidigung hat dabei nach eigenen Angaben 17 der 22 von Russland eingesetzten Kamikaze-Drohnen abgeschossen.

11.50 Uhr: Ampel-Abgeordnete werben für Taurus-Lieferung an Ukraine

In den Ampel-Fraktionen wächst der Druck auf Kanzler Olaf Scholz, der Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine zuzustimmen. Die Abgeordneten Andreas Schwarz (SPD), Anton Hofreiter (Grüne) und Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) forderten eine stärkere Unterstützung der Ukraine bei der laufenden Gegenoffensive. "Insbesondere benötigt die Ukraine das Marschflugkörpersystem Taurus, das in den Beständen der Bundeswehr vorhanden ist, um die russische Kriegslogistik gezielt zu schwächen", schrieben sie in einem gemeinsamen Brief, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt und über den auch der "Spiegel" berichtete.

10.00 Uhr: Insider - Ukraine zerstört russisches Flugabwehrsystem auf Krim

Die Ukraine hat nach Angaben aus ukrainischen Geheimdienstkreisen ein russisches Flugabwehrsystem auf der Krim zerstört. Das System sei in der Nähe der Stadt Jewpatorija stationiert gewesen und in der Nacht mit Drohnen und Raketen von dem ukrainischen Sicherheitsdienst und Marine angegriffen worden, sagt eine mit dem Vorgang vertraute Person des ukrainischen Geheimdienstes. Russland teilt mit, über der 2014 annektierten Halbinsel in der Nacht elf Drohnen abgeschossen zu haben.

09.45 Uhr: Ukraine - Sechsjähriger durch russischen Beschuss getötet

Bei einem russischen Artillerieangriff in der Südukraine ist nach Angaben der Behörden ein Kind getötet worden. Ein sechsjähriger Junge sei durch russischen Beschuss in dem Dorf Nowodmytriwka in der Region Cherson ums Leben bekommen, teilte die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft mit. Sein 13-jähriger Bruder und drei weitere Personen seien verletzt worden. Die Granaten hätten ein Privathaus und das umliegende Grundstück getroffen.

09.30 Uhr: Lukaschenko trifft Putin am Freitag in Russland

Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko reist am Freitag zu Gesprächen mit seinem Amtskollegen Wladimir Putin nach Russland. Es gehe hauptsächlich um internationale Tagesordnungspunkte und lokale Themen, berichtet die staatliche belarussische Nachrichtenagentur Belta.

08.15 Uhr: Schwere Explosionen auf der Krim nach Drohnenangriff

Bei einem Drohnenangriff auf die seit 2014 von Russland annektierte Krim hat es laut Medienberichten nahe der Großstadt Jewpatorija schwere Explosionen gegeben. "Vermutlich gab es einen Einschlag auf einem Stützpunkt der Flugabwehr zwischen den Stadtteilen Molotschnoe und Ujutnoje", berichtete der oppositionelle Telegram-Kanal Crimeanwind. Das russische Militär hat den Treffer bislang nicht bestätigt, sondern lediglich den Abschuss von elf Drohnen gemeldet.

08.00 Uhr: Ukraine - 17 russische Drohnen abgefangen

Russland hat die Ukraine nach Angaben des ukrainischen Militärs in der Nacht erneut mit Drohnen attackiert. 17 von 22 russischen Drohnen seien abgefangen worden, die Gebiete im Süden, Norden und in der Landesmitte angegriffen hätten, teilt die ukrainische Luftwaffe auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Dabei habe es sich um Kamikaze-Drohnen des iranischen Typs Schahed gehandelt.

06.45 Uhr: Moskau wirft Kiew Drohnenangriffe auf Krim vor

Die Ukraine hat nach Angaben aus Moskau erneut die von Russland annektierte Halbinsel Krim angegriffen. Die Luftabwehr habe elf feindliche Drohnen zerstört, zitiert die Nachrichtenagentur RIA das russische Verteidigungsministerium. Zudem seien fünf ukrainische Seedrohnen abgefangen worden, die ein russisches Kriegsschiff im Schwarzen Meer angegriffen hätten. Erst am Vortag hatten die ukrainischen Streitkräfte den Hafen von Sewastopol auf der Krim angegriffen, wo die russische Schwarzmeer-Flotte stationiert ist. Dabei wurden nach ukrainischen Angaben ein russisches Landungsschiff und ein U-Boot getroffen.

05.00 Uhr: Neuer Drohnen-Fund sorgt für Ärger in Rumänien

Nach einem weiteren Fund von Drohnen-Teilen im rumänischen Donaudelta hat das Außenministerium in Bukarest Russland die Verletzung des Luftraums des Nato-Landes vorgeworfen. Als Zeichen des Protests wurde der russische Botschafter einbestellt. Die neu gefundenen Trümmer gehörten zu einer "Drohne, die jenen ähnelt, die die russische Armee benutzt", erklärten das rumänische Außen- und Verteidigungsministerium übereinstimmend am Mittwoch. Man habe die Verbündeten der Nato informiert und berate mit ihnen über die Entwicklungen an der rumänisch-ukrainischen Grenze, hieß es. Ein Bündnissprecher teilte am Abend nach einer Sitzung der ständigen Vertreter der Mitgliedstaaten mit, die Nato stehe solidarisch an der Seite Rumäniens. Es gebe allerdings keine Hinweise auf einen gezielten Angriff Russlands auf alliiertes Territorium.

03.36 Uhr: Russland - Ukrainische Drohnen in Regionen Bryansk und Belgorod abgewehrt

Russische Luftabwehreinheiten haben nach Angaben der russischen Streitkräfte in den südrussischen Regionen Brjansk und Belgorod ukrainische Drohnen abgeschossen. Fünf Drohnen seien über Brjansk und eine über Belgorod abgeschossen worden, berichteten russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf örtliche Beamte und das Verteidigungsministerium. Beide Gebiete grenzen an die Ukraine.

02.06 Uhr: Medien: Putin nimmt Einladung Kims nach Nordkorea an

Der russische Präsident Wladimir Putin hat nordkoreanischen Angaben zufolge eine Einladung von Machthaber Kim Jong Un nach Nordkorea angenommen. Zum Abschluss des Treffens der beiden Staatschefs in Russland am Mittwoch "lud Kim Jong Un Putin höflich ein, die Demokratischen Volksrepublik Korea zu einem passenden Zeitpunkt zu besuchen", erklärte die Nachrichtenagentur KCNA am Donnerstag. Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine sagte Kim, er sei sich sicher, dass Russland ein "großer Sieg" über seine Feinde gelingen würde. Putin lobte die Freundschaft zwischen beiden Ländern und und sagte vor Journalisten, er sehe "Möglichkeiten" für eine militärische Zusammenarbeit mit Nordkorea.

01.34 Uhr: Widersprüchliche Angaben zu Schäden an russischer Schwarzmeerflotte

Beim Angriff auf den Hafen von Sewastopol gibt es widersprüchliche Angaben über das Ausmaß der Zerstörung am Stützpunkt der russischen Schwarzmeerflotte. Andrij Jussow vom ukrainischen Militärgeheimdienst bezeichnet die Schäden an einem großen russischen Landungsschiff und einem U-Boot in einem Fernsehkommentar als "beträchtlich". "Wir können jetzt sagen, dass (die Schiffe) höchstwahrscheinlich nicht mehr zu reparieren sind". Das russische Verteidigungsministerium bestätigt zwar Schäden an zwei in Reparatur befindlichen Militärschiffen. Die beiden Schiffe würden aber vollständig repariert und wieder in Dienst gestellt.

Mittwoch, 13. September 2023

21.35 Uhr: Ungarn will Einfuhrstopp für ukrainisches Getreide beibehalten

Ungarn will zum Schutz seiner Landwirtschaft auch künftig verhindern, dass billiges ukrainisches Getreide ins Land strömt. Die Regierung ersuche deshalb die EU-Kommission, eine diesbezügliche, am 15. September auslaufende Regelung zu verlängern, sagte Kanzleramtsminister Gergely Gulyas am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Budapest. Die Regelung erlaubt es den östlichen EU-Mitgliedern Ungarn, Polen, Slowakei, Rumänien und Bulgarien, ihre Märkte für Weizen, Mais, Raps und Sonnenblumen aus der Ukraine zu sperren. Zugleich machte Ungarns Regierung deutlich, dass sie eine Einfuhrsperre für ukrainische Agrarprodukte eigenständig zu verhängen gedenkt, falls die EU die gegenwärtige Regelung nicht beibehält.

20.50 Uhr: Stärkere russische Angriffe bei Awdijiwka und Marjinka

Das ukrainische Militär hat über verstärkte russische Angriffe an der Front im östlichen Gebiet Donezk berichtet. "Wenn wir über den Osten sprechen, dann hat sich die Situation in Marjinka und Awdijiwka verschärft", sagte Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar am Mittwoch im ukrainischen Staatsfernsehen. "Die Russen haben dort den Beschuss erhöht. Darüber hinaus haben sie dort Sturmangriffe gestartet."

19.40 Uhr: Von Russland eingesetztes Gericht verurteilt ukrainische Soldaten zu langer Haft

Ein von Russland eingesetztes Gericht in der Ostukraine hat zwei ukrainische Soldaten zu langen Haftstrafen verurteilt. Wie das russische Ermittlungskomitee am Mittwoch mitteilte, verurteilte das Gericht in der Region Donezk beide Männer wegen der Tötung von Zivilisten zu 29 Jahren Haft. Den beiden Soldaten wurde zur Last gelegt, auf ein Auto mit zwei unbewaffneten Zivilisten geschossen zu haben. Beide Insassen seien sofort tot gewesen, erklärte das Emittlungskomitee, das in Russland für Fälle von schweren Verbrechen zuständig ist. Anschließend hätten die Soldaten auf der Straße auf zwei weitere unbewaffnete Zivilisten geschossen und einen von ihnen getötet.

19.05 Uhr: Russland zerstört offenbar drei unbemannte ukrainische Boote

Im Schwarzen Meer hat die russische Armee nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau drei unbemannte ukrainische Boote entdeckt und zerstört. Das berichtet die Nachrichtenagentur RIA. Die ukrainische Marine hat in der Vergangenheit Wasserdrohnen für Angriffe auf russische Schiffe eingesetzt.

18.50 Uhr: Guterres sieht bei UN-Vollversammlung keine direkte Verhandlungsmöglichkeit

UN-Generalsekretär António Guterres erwartet für die bevorstehende Generaldebatte der UN-Vollversammlung den ersten Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in New York seit Beginn des russischen Angriffskriegs. "Ich werde Präsident Selenskyj empfangen", sagte Guterres am Mittwoch. Der 74-jährige Portugiese erwartet bei dem größten diplomatischen Treffen der Welt - zu dem auch der russische Außenminister Sergej Lawrow erwartet wird - allerdings keine politischen Durchbrüche. "Ich hätte gerne die Möglichkeit, zu vermitteln, um Friedensgespräche zu führen - aber ich denke, dass wir davon weit entfernt sind", sagte Guterres.

18.35 Uhr: Rumänien entdeckt neue Drohnenteile nahe der ukrainischen Grenze

In Rumänien sind nahe der Grenze zur Ukraine Trümmer einer weiteren Drohne entdeckt worden. Die Fragmente seien über zig Meter verteilt, teilte das Verteidigungsministerium am Mittwoch mit. Zwei Luftwaffenhubschrauber seien in die Gegend zwischen den Orten Nufaru und Victoria im Donaudelta geschickt worden. Zuvor seien bei den Notfalldiensten Anrufe wegen dreier möglicher Drohneneinschläge eingegangen, darunter aus Nufaru. Experten sammelten die Trümmer ein und untersuchten sie.

18.20 Uhr: Ukrainische Armee greift Werft in Sewastopol an

Die Ukraine hat russischen Angaben zufolge eine Werft in Sewastopol auf der von Russland annektierten Krim angegriffen. Die Werft sei in der Nacht mit zehn Marschflugkörpern beschossen worden, teilte das russische Verteidigungsministerium am Mittwoch im Onlinedienst Telegram mit. Bei dem Angriff seien zwei Schiffe beschädigt worden. Laut dem von Russland eingesetzten Gouverneur Michail Raswojajew brach ein Feuer aus, 24 Menschen wurden demnach verletzt.

17.55 Uhr: EU streicht drei russische Unternehmer von Sanktionsliste

Die Europäische Union hat die wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine verhängten Sanktionen gegen drei russische Unternehmer aufgehoben. Wie EU-Diplomaten am Mittwoch bestätigten, wurden die Geschäftsleute Grigori Bereskin, Farchad Achmedow und Alexander Schulgin von der Sanktionsliste gestrichen. Die EU-Sanktionen gegen rund 1.600 weitere Unternehmer und Institutionen wegen des Ukraine-Krieges wurden dagegen um sechs Monate verlängert. Zu den Sanktionen gehören Einreisesperren und das Einfrieren von Konten.

Mehrere russische Oligarchen hatten gegen ihre Aufnahme in die EU-Sanktionsliste geklagt. Deutschland und seine EU-Partner hatten schon seit der russischen Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim 2014 umfassende Wirtschaftssanktionen gegen Russland verhängt. Mit dem groß angelegten Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 wurden die Strafmaßnahmen durch eine ganze Reihe weiterer Sanktionspakete nochmals verschärft.

16.00 Uhr: Rumänien entdeckt wohl neue Drohnenteile nahe der ukrainischen Grenze

In Rumänien sind nahe der Grenze zur Ukraine wohl Trümmer einer weiteren Drohne entdeckt worden. Die Fragmente seien über zig Meter verteilt, teilte das Verteidigungsministerium am Mittwoch mit. Zwei Luftwaffenhubschrauber seien in die Gegend zwischen den Orten Nufaru und Victoria im Donaudelta geschickt worden. Zuvor seien bei den Notfalldiensten Anrufe wegen möglicher Drohneneinschläge eingegangen, darunter aus Nufaru. Experten sollten die Trümmer einsammeln und untersuchen.

Die Funde waren bereits die dritten dieser Art seit Donnerstag vergangener Woche. Das Verteidigungsministerium informierte die Notfallbehörde IGSU über die Gefahr von Zwischenfällen, wenn russische Truppen ukrainische Häfen am gegenüberliegenden Donauufer attackieren. Russland versucht damit, ukrainische Getreideexporte über die Donau zu verhindern, nachdem es ein Abkommen ausgesetzt hatte, das Ausfuhren über das Schwarze Meer regelte.

13.20 Uhr: Putin sieht "Möglichkeiten" für militärische Zusammenarbeit mit Nordkorea

Der russische Präsident Wladimir Putin sieht "Möglichkeiten" einer militärischen Zusammenarbeit mit Nordkorea. Es gebe zwar aufgrund internationaler Sanktionen "gewisse Einschränkungen", sagte Putin im russischen Staatsfernsehen nach seinem Treffen mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un. Doch "im Rahmen der bestehenden Regeln" gebe es durchaus "Möglichkeiten, die wir zur Kenntnis nehmen und über die wir diskutieren", so der Präsident.

Putin kündigte eine Vorführung russischer Kriegsschiffe in Wladiwostok zu Ehren des nordkoreanischen Staatschefs an. Es gehe darum, die Fähigkeiten der dort beheimateten russischen Pazifikflotte zu demonstrieren, sagte er. Putin und Kim waren am Mittwoch auf dem Weltraumbahnhof Wostotschny im Fernen Osten Russlands zu ihren Gesprächen zusammengekommen. Es war Kims erste Auslandsreise seit der Corona-Pandemie. Beide Politiker sprachen sich bei dem Treffen für eine engere Zusammenarbeit aus.

12.57 Uhr: Deutschland liefert der Ukraine weitere 20 Marder-Schützenpanzer

Deutschland hat der von Russland angegriffenen Ukraine weitere 20 Schützenpanzer vom Typ Marder zur Verfügung gestellt. Außerdem bekam die Ukraine zwei weitere Minenräumpanzer Wisent. Das geht aus der Liste der Bundesregierung über Militärhilfe für die Ukraine hervor, die jetzt aktualisiert wurde. Auch 1,2 Millionen Schuss Munition für Handfeuerwaffen sowie 3.000 Schuss Artilleriemunition vom Kaliber 155 Millimeter gehörten zum Paket. Außerdem wurden der Ukraine 20 Drohnen sowie schwere und leichte Fahrzeuge übergeben.

12.48 Uhr: SPD ehrt Altkanzler Schröder Ende Oktober zum Parteijubiläum

Der SPD-Bezirk Hannover wird Altkanzler Gerhard Schröder am 27. Oktober für 60 Jahre Parteimitgliedschaft ehren. Einen entsprechenden Bericht des Magazins "Stern" bestätigte der Geschäftsführer des SPD-Bezirks, Christoph Matterne. Demnach soll Schröder in einer nicht-öffentlichen Veranstaltung eine Urkunde sowie eine Anstecknadel erhalten. Auf den Urkunden seien vorab auch die Unterschriften der Parteivorsitzenden, Saskia Esken und Lars Klingbeil, enthalten. Esken hatte Schröder wegen dessen Nähe zu Russland vor Monaten nahegelegt, aus der Partei auszutreten.

Ob Schröder für sein Parteijubiläum geehrt wird, war innerhalb der SPD umstritten. Er gilt als enger Freund von Russlands Präsident Wladimir Putin und war über Jahre für russische Energiekonzerne aktiv. Insbesondere seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine steht Schröder auch in der eigenen Partei in der Kritik. Allerdings darf Schröder in der SPD bleiben. Anträge auf Berufung gegen eine entsprechende Entscheidung wurden von der SPD-Bundesschiedskommission Mitte Mai in letzter Instanz als unzulässig zurückgewiesen.

12.29 Uhr: Russland setzt 44 Kamikaze-Drohnen gegen Donauhäfen ein

Russland hat die Donauhäfen in der Südukraine nahe der rumänischen Grenze erneut massiv angegriffen und dabei nach unkrainischen Angaben 44 Kampfdrohnen eingesetzt. Bei dem über vier Stunden dauernden Angriff in mehreren Wellen konnte die ukrainische Flugabwehr am Mittwochmorgen eigenen Angaben zufolge 32 Drohnen abfangen. Dennoch seien die Hafeninfrastruktur und ein Parkplatz für Lastkraftwagen getroffen worden. Sieben Zivilisten in den Städten Reni und Ismajil seien verletzt worden.

Rumänischen Medienberichten zufolge wurden in den an die Ukraine angrenzenden Gemeinden der Landkreise Tulcea und Galati erstmals per Mobilfunk Luftalarmwarnungen gesendet. Es seien aber keine neuen Fälle von abgestürzten Trümmerteilen über rumänischem Gebiet bekanntgeworden. Kürzlich gefundene Trümmerreste russischer Drohnen in dem Nato-Staat hatten die Furcht vor einer Ausweitung des Krieges genährt.

11.56 Uhr: Kim glaubt an Moskaus Sieg im Krieg gegen die Ukraine

Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un hat beim Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin einen Sieg Russlands in seinem Krieg gegen die Ukraine vorausgesagt. "Ich bin tief überzeugt davon, dass die heldenhafte russische Armee und das Volk glänzend die Siegestradition übernehmen werden und ihre Ehre und ihren Ruhm an den Fronten der militärischen Spezialoperation demonstrieren", sagte Kim nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax. Damit werde es Russland zugleich gelingen, einen starken Staat aufzubauen.

Bei den Gesprächen der international isolierten Staatschefs Putin und Kim am Weltraumbahnhof Wostotschny im Fernen Osten Russlands geht es Beobachtern zufolge auch um mögliche Militärhilfe Nordkoreas. Am Rande des offiziellen Mittagessens teilte der nordkoreanische Machthaber mit, dass er mit Putin während des Vieraugengesprächs über die politische und militärische Lage in Europa und auf der koreanischen Halbinsel gesprochen habe. Details über mögliche Waffenlieferungen wurden vorerst nicht bekannt.

11.36 Uhr: Ukraine bestätigt Angriff auf Hafen von Sewastopol

Die ukrainischen Streitkräfte haben den Angriff auf den Hafen von Sewastopol auf der annektierten Krim bestätigt. Ein großes russisches Landungsschiff und ein U-Boot seien bei der Aktion während der Nacht getroffen worden, sagte Andrij Jussow vom ukrainischen Militärgeheimdienst der Agentur Reuters. Zu den eingesetzten Mitteln werde man sich nicht äußern.

11.04 Uhr: Auch Estland macht Grenze für russische Autos dicht

Nach Lettland und Litauen hat nun auch Estland seine Grenze für in Russland zugelassene Fahrzeuge dichtgemacht. Im Einklang mit den Leitlinien der EU-Kommission darf niemand mehr in einem Auto mit russischen Kennzeichen die Grenze nach Estland passieren. "Wir können nicht zulassen, dass die Bürger eines Aggressorstaates die Vorteile von Freiheit und Demokratie genießen, während Russland seinen Völkermord in der Ukraine fortsetzt", sagte der estnische Außenminister Margus Tsahkna.

Ausnahmen gelten für den Transitverkehr zwischen Russland und dessen Exklave Kaliningrad und für Fahrzeuge, die von diplomatischen Vertretungen genutzt werden. Umgekehrt dürfen Autos mit russischen Nummernschildern die baltischen Staaten über die EU-Außengrenze verlassen, sofern sie nur als Transportmittel genutzt werden. Hintergrund ist eine Klarstellung der EU-Kommission vom 8. September zu den EU-Sanktionen. Demnach dürfen in Russland zugelassene Fahrzeuge nicht mehr in das Gebiet der EU einfahren. Dabei spiele es keine Rolle, ob deren Nutzung privat oder gewerblich erfolge.

10.36 Uhr: Ukraine-Flüchtlinge sollen in EU weiter von Sonderregeln profitieren

Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine sollen nach dem Willen von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mindestens bis März 2025 problemlos in der EU bleiben können. Die Kommission werde vorschlagen, die Regelung für den vorübergehenden Schutz für Ukrainer in der EU zu verlängern, kündigte von der Leyen in Straßburg in ihrer Rede zur Lage der EU an. Die vier Millionen Menschen, die seit Beginn des Krieges in der EU Zuflucht gefunden haben, seien heute noch genauso willkommen wie in den ersten Wochen.

Die EU-Staaten hatten kurz nach Beginn des Krieges gegen die Ukraine die Richtlinie für den Fall eines "massenhaften Zustroms" von Vertriebenen aktiviert. Sie wurde zuletzt bis zum 4. März 2024 verlängert. Die nächste Verlängerung würde vermutlich bis März 2025 reichen. Dass der Vorschlag von der Leyens umgesetzt wird, gilt als sehr wahrscheinlich. Vorteil der Regel ist, dass die Betroffenen kein langwieriges Asylverfahren durchlaufen müssen. Zudem haben sie unmittelbar etwa das Recht auf Sozialleistungen, Bildung, Unterkunft sowie auf eine Arbeitserlaubnis.

10.26 Uhr: Russisches Außenministerium kündigt Gespräche mit China an

Der russische Außenminister Sergej Lawrow wird am 18. September seinen chinesischen Kollegen Wang Yi in Moskau zu Gesprächen empfangen. Dabei sollten unter anderem die Ukraine sowie die Stabilitäts- und Sicherheitsfragen im asiatisch-pazifischen Raum zum Thema werden, teilte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, mit. Auch die Zusammenarbeit der beiden Länder auf der internationalen Bühne sei ein wichtiger Aspekt des geplanten Treffens.

Das vom Westen mit Sanktionen belegte Russland ist immer mehr auf die Unterstützung Chinas angewiesen. Beim Gipfel der Zwanziger-Gruppe führender Industrie- und Schwellenländer (G20) in Neu-Delhi setzten Russland und China am vergangenen Wochenende eine Abschlusserklärung durch, die den russischen Angriffskrieg nicht explizit verurteilte.

10.15 Uhr: Von der Leyen würdigt "große Schritte" der Ukraine auf Weg in die EU

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat der Ukraine große Fortschritte auf ihrem Weg zum EU-Beitritt bescheinigt. "Wir haben die großen Schritte gesehen, die die Ukraine bereits gemacht hat, nachdem ihr der Kandidatenstatus verliehen wurde", sagte von der Leyen in ihrer Rede zur Lage der Union im Straßburger EU-Parlament. Daher sei es für das EU-Parlament nun an der Zeit, "dieser Entschlossenheit gerecht zu werden", erklärte sie im Hinblick auf eine Erweiterung der Staatengemeinschaft. "Ich glaube, dass Europa auch mit mehr als 30 Staaten funktioniert", betonte von der Leyen.

Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine hatte die EU der Ukraine im vergangenen Jahr den Status eines EU-Beitrittskandidaten verliehen. Zu den Auflagen für einen Beitritt gehört unter anderem die Bekämpfung der Korruption. Hier, so von der Leyen, liege noch harte Arbeit vor der Regierung in Kiew. Weitere Beitrittskandidaten sind das ukrainische Nachbarland Moldau sowie fünf Staaten auf dem Westbalkan.

09.40 Uhr: Auch Ungarn will Einfuhr von ukrainischem Getreide weiter verbieten

Nach Polen hält auch Ungarn an einem Importstopp für ukrainisches Getreide fest. Das Land will mit Rumänien, der Slowakei und Bulgarien nationale Einfuhrverbote verhängen, falls die EU das am 15. September auslaufende Verbot nicht verlängert, schrieb Ungarns Landwirtschaftsminister Istvan Nagy auf Facebook. Die Maßnahme soll dann sogar für eine breitere Palette ukrainischer Produkte gelten als bisher.

Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine hatte die EU die Zölle auf ukrainische Exporte gestrichen. Landwirte in den Nachbarländern protestierten jedoch gegen den dadurch verursachten Preisverfall. Im Juni erlaubte Brüssel daher Polen, Bulgarien, Ungarn, der Slowakei und Rumänien, vorübergehend Einfuhrbeschränkungen für ukrainisches Getreide einzuführen. Die Vereinbarung läuft am 15. September aus. Gegen die Verlängerung der Maßnahme durch Polen und Ungarn will die Ukraine bei der Welthandelsorganisation WTO Widerspruch einlegen.

08.44 Uhr: London - Teile neuer russischer Armee überstürzt in Ukraine eingesetzt

Russland hat nach Informationen britischer Geheimdienste Teile einer neuen Armee deutlich früher in die Ukraine verlegt als geplant. "Es ist wahrscheinlich, dass die Einheiten überstürzt eingesetzt wurden, auch weil Russland weiterhin mit einer überlasteten Streitmacht an der Front zu kämpfen hat und die Ukraine ihre Gegenoffensive auf drei verschiedenen Achsen fortsetzt", teilte das britische Verteidigungsministerium mit.

Noch im August hätten Rekrutierungsanzeigen für die neue russische 25. Armee behauptet, die Truppe werde erst von Dezember an in der Ukraine eingesetzt. Doch seien schon jetzt erste Teile "höchstwahrscheinlich" erstmals in die Ukraine entsandt worden und würden im besetzten Gebiet Luhansk stationiert. Es sei auch möglich, "dass Russland versuchen wird, Teile der 25. Armee zu nutzen, um eine Reservetruppe im Einsatzgebiet aufzufrischen und so den Kommandeuren mehr operative Flexibilität zu ermöglichen", teilte das Ministerium mit.

08.29 Uhr: Kim - Nordkorea unterstützt Russlands "heiligen Kampf"

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat Russland Unterstützung in seinem Kampf gegen den Westen zugesichert. Beide Länder würden gemeinsam gegen den Imperialismus kämpfen, erklärte Kim bei seinem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin im russischen Raumfahrtzentrum Wostotschny. "Russland hat sich zu einem heiligen Kampf zum Schutz seiner Souveränität und Sicherheit gegen die hegemonialen Kräfte erhoben", sagte Kim zu Putin, wobei er sich offenbar auf den Krieg gegen die Ukraine bezog.

"Wir werden die Entscheidungen von Präsident Putin und der russischen Führung immer unterstützen", ergänzte Kim, "und wir werden im Kampf gegen den Imperialismus zusammenstehen". Nordkorea stehe "voll und bedingungslos" zu Russland. Er sei sicher, dass das Treffen ein weiterer Schritt sei, der die Beziehungen der beiden Länder, die für Nordkorea oberste Priorität hätten, auf ein neues Niveau heben werde.

07.55 Uhr: Ukraine meldet Abschuss von 32 russischen Drohnen

Die ukrainischen Streitkräfte haben nach Angaben der Luftwaffe am frühen Morgen 32 von Russland abgefeuerte Drohnen abgeschossen. Insgesamt hätten die russischen Streitkräfte 44 iranische Drohnen vom Typ Schahed eingesetzt. Das Hauptziel sei der Süden der Oblast Odessa gewesen, teilte die ukrainische Luftwaffe auf Telegram mit. Insbesondere die Hafeninfrastruktur sei im Visier des russischen Militärs gewesen.

07.35 Uhr: Russland - Zwei Schiffe bei Angriff auf Sewastopol beschädigt

Nach russischen Angaben sind bei einem ukrainischen Angriff auf die Wert in Sewastopol zwei in Reparatur befindliche Schiffe beschädigt worden. Bei der Attacke habe die Ukraine zehn Marschflugkörper eingesetzt. Auch drei Hochgeschwindigkeitsboote seien im Einsatz gewesen, teilte das Verteidigungsministerium auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Sieben Marschflugkörper seien von der russischen Flugabwehr abgefangen worden. Alle Boote seien von einem russischen Patrouillenschiff zerstört worden.

Russland hat die ukrainischen Krim bereits 2014 annektiert, was international nicht anerkannt ist. Sewastopol auf der Krim ist seit jeher der Hauptstützpunkt der russischen Schwarzmeerflotte.

07.26 Uhr: Putin äußert sich bei Treffen mit Kim einsilbig zu Waffenlieferungen

Mit den Worten "Ich freue mich, Sie zu sehen", begrüßte Wladimir Putin seinen Gast Kim Jong Un im russischen Kosmodrom Wostotschny und schüttelte ihm lange die Hand. Kim dankte Putin für die Einladung und den warmen Empfang. Der russische Präsident sagte Kim Unterstützung beim Bau von Satelliten zu. "Deswegen sind wir ins Kosmodrom Wostotschny gekommen", sagte Putin auf Fragen der Presse. Kim zeige großes Interesse an russischer Raketentechnik.

Ein zentrales Thema der Beratungen dürften nordkoreanische Waffenlieferungen an Russland für dessen Krieg in der Ukraine sein, worauf Putin aber in der Öffentlichkeit kaum eingehen wollte. "Wir werden alle diese Themen besprechen", antwortete er nur kurz auf eine Frage nach einer militärisch-technischen Zusammenarbeit. Der russische Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow sagte auf eine entsprechende Frage lediglich: "Unsere Länder kooperieren in sensiblen Bereichen, die nicht öffentlich gemacht werden sollten."

07.19 Uhr: Russische Luftabwehr fängt Drohne über Region Twer ab

Die russische Luftabwehr hat- nach eigenen Angaben eine Drohne über der russischen Oblast Twer abgefangen und zerstört. Es habe keine Opfer gegeben, meldete die Nachrichtenagentur RIA Nowosti unter Berufung auf örtliche Behörden. Twer liegt nördlich der Oblast Moskau mit der gleichnamigen Hauptstadt.

06.21 Uhr: Kim und Putin zu Treffen in Wostotschny eingetroffen

Für ihre erste Zusammenkunft seit Jahren im Fernen Osten Russlands haben Präsident Wladimir Putin und Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un offenkundig den neuen russischen Weltraumbahnhof Wostotschny gewählt. Nach dem Kremlchef traf am Mittwochmorgen auch der Machthaber aus Pjöngjang in seinem schwer gepanzerten Sonderzug am dortigen Bahnhof ein, wie die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass berichtete. Im Tagesverlauf seien politische Gespräche geplant, hieß es.

Vermutet wird, dass Putin und Kim über Waffengeschäfte sprechen werden. Russland benötigt für seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine dringend Munition. Nordkorea wiederum dürfte auf russische Technologie hoffen, um beispielsweise Satelliten und Atom-U-Boote zu bauen. Für Kim, der vorab die "strategische Wichtigkeit der Beziehungen" beider Länder beschwor, ist es der zweite Besuch in Russland nach einem Treffen mit Putin im April 2019 in Wladiwostok.

06.04 Uhr: Verletzte bei russischem Drohnenangriff auf Hafen von Ismajil

Bei einem russischen Drohnenangriff auf den ukrainischen Donauhafen Ismajil sind ukrainischen Angaben zufolge sechs Menschen verletzt worden. Russland habe "erneut den Süden der Region Odessa angegriffen", erklärte Regionalgouverneur Oleg Kiper auf Telegram. "Mehrere Gruppen von Kampfdrohnen" nahmen demnach den Bezirk Ismajil ins Visier. Es seien "sechs Zivilisten verletzt und ins Krankenhaus gebracht worden", schrieb Kiper, drei von ihnen seien in ernstem Zustand.

Zudem seien "Schäden am Hafen und an anderer ziviler Infrastruktur festgestellt" worden, erklärte Kiper weiter. Rettungskräfte seien vor Ort, um die bei den Einschlägen entstandenen Brände zu löschen. Nach Russlands Aufkündigung des Getreideabkommens für den Export ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer Ende Juli hat sich der Donauhafen Ismajil zu einem der wichtigsten Umschlagplätze für die Getreide-Ausfuhr entwickelt.

05.10 Uhr: Russland - 24 Verletzte bei ukrainischem Angriff auf Werft in Sewastopol

Bei einem mutmaßlichen Raketenangriff auf die Bucht von Sewastopol auf der russisch besetzten Krim sind laut der von Moskau eingesetzten Gebietsverwaltung mindestens 24 Menschen verletzt worden. Eine "nicht-zivile Einrichtung" in der Hafenstadt Sewastopol sei infolge der Attacke in Flammen aufgegangen, teilte Gouverneur Michail Raswoschajew über Telegram mit, wie die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass meldete.

Dem Bericht zufolge hallten etwa zehn Explosionen durch die Stadt, in der die russische Schwarzmeerflotte stationiert ist. Raswoschajew machte das ukrainische Militär für den Angriff verantwortlich. Seine Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden. Die Schwarzmeer-Halbinsel Krim war 2014 völkerrechtswidrig von Russland annektiert worden.

03.55 Uhr: Russen erzielen offenbar Geländegewinne im Nordosten

Nach Einschätzung des US-Thinktanks "Institute for the study of war" (ISW) sind russische Einheiten im Nordosten der Ukraine vorgerückt. Aufnahmen im Raum Kupjansk-Swatowe-Kreminna belegten dies, hieß es. In der Region soll die russische Armee seit Wochen Einheiten zusammenziehen, die ukrainischen Kräfte sind in der Defensive.

Dienstag 12. September 2023

21.00 Uhr: Mobile Klinik für die Ukraine aus dem Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen

Die "Medizinische Hilfe Oberland e.V." mit Sitz in Münsing hat am Dienstag (12.9.) ihre mobile Klinik für die Ukraine der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Verein hat im Frühjahr begonnen, medizinisches Gerät und Medikamente an ein kirchliches Krankenhaus nach Lemberg (Lviv) zu liefern. Es ist das Sheptytsky Krankenhaus der griechisch - katholischen Kirche in der Ukraine in Lemberg. Dort ist ein medizinisches Team eingestellt worden, dass in den Vororten von Kiew, unter anderem in Bucha und in Irpin mit Hilfe aus dem Landkreis Bad Tölz – Wolfratshausen ein medizinisches Notprogramm anbietet.

Unterstützt werden sie von Apotheken, die Arzneimittel zur Verfügung stellen und den Hilfsdiensten wie dem Roten Kreuz oder der Bergwacht, die Verbandsmaterial aus ihren Beständen beisteuern. Der Allgemeinmediziner Jörg Lohse aus Münsing hat die Aktion gemeinsam mit der Bayerischen Osthilfe e.V. ins Leben gerufen. Er bezeichnet es als erste Hilfe aus einem Land, "in dem die ambulante medizinische Notfallversorgung funktioniere", sagte er dem BR.

60.000 Euro haben die Vereine bisher an Sach- und Geldspenden sammeln können. Für den Zeitraum November bis Januar fehlen Ihnen noch 30.000 Euro, um die mobile Klinik zu finanzieren. Die mobile Klinik ist jetzt mit einem 10-köpfigen Team an Ärzten und Therapeuten aus der Ukraine an fünf Orten im Umland von Kiew im Einsatz. Sie leisten neben den überforderten staatlichen Angeboten medizinische Soforthilfe. Der Krieg in der Ukraine bringt nicht nur Flüchtlinge nach Bayern, sondern führt auch zu sehr vielen hilflosen und entwurzelten Menschen in der Ukraine selbst.

Im Umfeld von Kiew leben über 300.000 Menschen in ukrainischen Flüchtlingslagern. Eine Gruppe von Ärzten aus dem Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen hilft jetzt vor Ort mit einer mobilen medizinischen Versorgung. Im November wird der Verein ein 4-köpfiges Team aus dem Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen nach Lviv schicken, um sich mit den Medizinern vor Ort interdisziplinär auszutauschen.#

20.15 Uhr: Gauck: Ukraine braucht unsere Unterstützung

Der frühere Bundespräsident Joachim Gauck hat dem Westen geraten, den Blick der Osteuropäer stärker wahrzunehmen. "Das westliche Europa braucht etwas von dem Geist der Zuversicht und der Freiheitsliebe, der etwa im Baltikum, in Polen, aber auch in Moldau vorherrscht", sagte Gauck laut Redemanuskript am Dienstagabend in München beim Festakt zum 30-jährigen Bestehen des katholischen Osteuropa-Hilfswerks Renovabis. Angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine gelte es aus der Geschichte zu lernen: "Wir müssen jene unterstützen, die bereit sind, ihre Freiheit zu erkämpfen, oder wie jetzt - zu verteidigen."

Gauck rief dazu auf, dafür zur Not auch erhebliche finanzielle Opfer zu erbringen. Noch wisse man nicht, auf welche Weise dieser Krieg enden werde. "Wir wissen aber, was auf dem Spiel steht - für die Ukraine, aber eben auch für uns, für die freien Nationen insgesamt." Russland habe die liberalen Demokratien in der EU und der Nato zu Feinden erklärt. Kriegsziel des Kreml sei nicht zwingend die physische Zerstörung, sondern die innere Aushöhlung "unserer Strategiefähigkeit, unseres Willens und unserer Werte".

19.52 Uhr: 500 Tage gefangen: OSZE fordert Freilassung ukrainischer Mitarbeiter

Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hat von Russland erneut die sofortige Freilassung von drei ihrer ukrainischen Mitarbeiter gefordert. Die drei Männer seien bereits seit mehr als 500 Tagen in Gefangenschaft, sagte OSZE-Generalsekretärin Helga Schmid am Dienstag in Wien. OSZE-Vertreter dürften nie in Ausübung ihres Amtes festgenommen werden, betonte der nordmazedonische Außenminister Bujar Osmani, der dieses Jahr den OSZE-Vorsitz innehat. "Diese Inhaftierungen sind unmenschlich und verletzen ihre Rechte", fügte er hinzu.

Die drei Männer wurden im April 2022 in Donezk und Luhansk im Osten der Ukraine festgenommen. Zwei von ihnen wurden im September 2022 in der von Russland kontrollierten Separatistenhochburg Luhansk wegen angeblicher Spionage zu je 13 Jahren Haft verurteilt.

19.35 Uhr: Putin lobt Elon Musk als "herausragenden Menschen" und Geschäftsmann

Der russische Präsident Wladimir Putin hat am Dienstag den SpaceX-Chef Elon Musk als "herausragenden Menschen" und Geschäftsmann gelobt. "Was die Privatwirtschaft und Elon Musk betrifft, so ist er zweifellos eine herausragende Persönlichkeit. Das muss anerkannt werden, und ich denke, das wird in der ganzen Welt anerkannt", sagte Putin bei einem Wirtschaftsforum im Osten Russlands. "Er (Musk) ist ein aktiver und talentierter Geschäftsmann und er ist sehr erfolgreich, auch mit der Unterstützung des amerikanischen Staates", fügte Putin hinzu.

Der aus Südafrika stammende Unternehmer hatte vor kurzem erklärt, er habe im vergangenen Jahr eine ukrainische Anfrage abgelehnt, sein Starlink-Satellitennetzwerk in der Hafenstadt Sewastopol auf der Krim zu aktivieren, um einen Angriff auf die russische Flotte dort zu unterstützen. Der Entrepreneur begründete die Entscheidung damit, dass er eine Komplizenschaft bei einem "großen" Kriegsakt befürchte. Putin ging bei seiner Rede auf dem Forum nicht auf den Starlink-Vorfall ein.

Der ehemalige russische Präsident Dmitri Medwedew hatte Musk Anfang des Monats auf X (ehemals Twitter) deswegen als "den letzten vernünftigen Kopf in Nordamerika" gelobt. Putin sagte zudem, dass Moskau sein eigenes Raumfahrtprogramm trotz des Scheiterns einer Mission zum Mond im vergangenen Monat fortsetzen wolle.

18.17 Uhr: Patriarch Kyrill I. ruft zu "Mobilisierung aller" auf

Patriarch Kyrill I., Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche hat die Russen dazu aufgerufen, alle Kräfte für den Krieg gegen die Ukraine einzusetzen. Bei einem Gottesdienst in Sankt Petersburg sprach Kyrill davon, die "Mächte des Bösen" hätten den Krieg gegen Russland "entfesselt"."Heute ist die Mobilisierung aller notwendig - sowohl des Militärs als auch der politischen Kräfte; und natürlich muss in erster Linie die Kirche mobilisiert werden", so das Kirchenoberhaupt.

Die Gläubigen sollten für die Soldaten und den russischen Präsidenten beten. Immer wieder zieht Kyrill I. weltweit Kritik auf sich, indem er die Schuld am Ukrainekrieg dem Westen zuschiebt und russische Großmachtsfantasien religiös legitimiert. EU-weite Strafmaßnahmen gegen Kyrill I. scheiterten bislang am Veto Ungarns.

17.55 Uhr: Dänemark schnürt Millionenpaket für Ukraine

Dänemark hat angekündigt, die Ukraine bis 2025 mit rund 780 Millionen Euro zu unterstützen. Mit dem Geld sollen unter anderem Schützenpanzer und Flugabwehrsysteme finanziert werden. Der Großteil der Summe werde der Ukraine bereits dieses Jahr zur Verfügung gestellt, teilte das dänische Verteidigungsministerium mit. "Viele unserer bisherigen Spenden haben wir unseren Lagern entnommen. Die sind jetzt bald leer", so zitiert die Nachrichtenagentur Ritzau Außenminister Lars Løkke Rasmussen.

17.04 Uhr: Berlins Regierungschef Wegner sieht Netrebko-Auftritt "sehr kritisch"

Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner sieht den geplanten Auftritt der österreichisch-russischen Sängerin Anna Netrebko an der Staatsoper Unter den Linden in Verdis Oper "Macbeth"nach eigenen Worten "sehr kritisch". In ihrem "aufopferungsvollen Freiheitskampf" verteidige die Ukraine "nicht nur ihre Freiheit und Demokratie, sondern auch unsere", so Wegner. Deshalb bedauere er, dass sich Netrebko "bis heute nicht klar und unmissverständlich von dem russischen Angriffskrieg und Putin distanziert hat".

"Doch die Freiheit von Kunst und Kultur ist in unserem Land ein hohes Gut", so Wegner weiter. Das gelte "auch für alle Einrichtungen in Berlin und ihre Entscheidungen über ihr künstlerisches Programm". Das sei anders als Russland, wo die Meinungs- und Kunstfreiheit schon lange mit Füßen getreten werde. "Gleichwohl will ich auch aus meiner persönlichen Meinung keinen Hehl machen: Ich sehe diesen Auftritt in unserer Stadt sehr kritisch", sagte Wegner.

16.58 Uhr: Papst schickt Ukraine-Beauftragten für Gespräche nach China

Papst Franziskus schickt den Sonderbeauftragten des Vatikans für den Ukraine-Krieg, Kardinal Matteo Zuppi, nach China. Nach Besuchen in Kiew, Moskau und Washington stelle Zuppis Visite in der chinesischen Hauptstadt Peking eine weitere Etappe in der vom Papst gewünschten "Suche nach Wegen, die zu einem gerechten Frieden führen können", teilte der Heilige Stuhl mit. Der Italiener wird von Mittwoch bis Freitag in Peking sein. Angesichts des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine solle Zuppi damit die "Mission zur Unterstützung von humanitären Initiativen" im Auftrag des Oberhauptes der katholischen Kirche weiterführen, hieß es.

Der Pontifex beauftragte den Vorsitzenden der italienischen Bischofskonferenz bereits Ende Mai, eine Ukraine-Mission zu leiten. Der Peking-Besuch ist Zuppis vierte Reise in diesem Rahmen. China und der Vatikan unterhalten keine diplomatischen Beziehungen. Anfang Juni war Zuppi in Kiew und traf dort Präsident Wolodymyr Selenskyj. Ende Juni führte er in Moskau Gespräche mit der umstrittenen russischen Kinderbeauftragten Maria Lwowa-Belowa sowie dem russisch-orthodoxen Patriarchen Kirill.

16.26 Uhr: Baerbock fordert "Winterschutzschirm" für die Ukraine

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat nach ihrem Besuch in Kiew gefordert, man müsse "einen Winterschutzschirm aus Luftabwehr über die kritische Infrastruktur der Ukraine spannen". Die Ukraine verteidige ihr Staatsgebiet. Dafür brauche es "neben Marschflugkörpern vor allem weiter massiv Luftabwehr", sagte sie der FAZ. Beim Flugabwehrsystem IRIS-T wolle man daher "in den kommenden Monaten noch nachlegen" und bei den Partnern dafür werben, verfügbare Luftabwehrsysteme mit Blick auf den Winter abzugeben.

Zur Frage einer Lieferung von Taurus-Marschlugköpern an Kiew sagte Baerbock, die Russen hätten einen Minengürtel zur Abschottung der Ostukraine gelegt. Um die besetzten Gebiete zu befreien, müssten "die ukrainischen Streitkräfte den riesigen Minengürtel überwinden können. Dafür braucht es Reichweite". Die Ukraine habe bisher zudem gezeigt, dass sie Russland nicht angreifen wolle. Es sei "wichtig, dass wir Dinge nicht nur ankündigen, sondern diese dann auch funktionieren. Wie beim so wichtigen Luftabwehrsystem IRIS-T oder den Patriots wollen wir daher jede Frage geklärt, und die Systeme für die Ukraine einwandfrei handhabbar haben", sagte Baerbock.

16.12 Uhr: Selenskyj vermisst geschlossene Verurteilung russischer Kriegsgräuel

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat beklagt, dass die Welt russische Kriegsgräuel in seinem Land noch nicht einhellig genug verurteile. Russland wolle, dass eine Politik des Völkermordes zur neuen Normalität werde, sagte Selenskyj in einer Videoansprache vor niederländischen Studenten in Den Haag. "Sie wollen, dass der Völkermord zu etwas wird, das im Hintergrund spielt", sagte Selenskyj über Russland: "Sie wollen den Krieg einfrieren und schockierende Szenen zu etwas Alltäglichem machen."

Bereits nach dem G20-Gipfel der großen Wirtschaftsnationen am Wochenende in Neu Delhi hatte die Ukraine eine geschlossene Verurteilung des russischen Angriffskriegs sowie eine klare Benennung Russlands als Aggressor vermisst. Die G20 hätten Moskau einhellig aufrufen müssen, die Invasion unverzüglich zu beenden, hatte Kiew gefordert.

16.08 Uhr: EU-Parlament stimmt für 300 Millionen Euro schweres Rüstungsprogramm

Mit großer Mehrheit hat das EU-Parlament den Weg für ein neues Rüstungsprogramm zur Stärkung der europäischen Verteidigungsindustrie freigemacht. Damit die Mitgliedsstaaten die Lücken in ihren militärischen Vorratslagern wieder auffüllen können, die durch die Waffen- und Munitionslieferungen an die Ukraine entstanden sind, stehen in den nächsten beiden Jahren 300 Millionen Euro bereit. Mit dem Geld werden gemeinsame Einkäufe bei europäischen Herstellern gefördert, wenn sich daran mindestens drei EU-Länder beteiligen. Die Obergrenze der Zuschüsse liegt bei 20 Prozent des jeweiligen Auftrags.

Die Christdemokraten sprachen von einem historischen Moment und einem längst überfälligen Schritt. Zum ersten Mal würden die Mitgliedsstaaten bei der Rüstungs beschaffung mit Geld aus dem EU-Haushalt unterstützt. Gemeinsame Käufe seien der Schlüssel zu einer gemeinsamen europäischen Verteidigung. Die Grünen rufen die EU-Länder dazu auf, im Rüstungsbereich von der Beschaffung bis zur Exportkontrolle besser zusammenarbeiten und den Protektionismus zu beenden. Nach Ansicht der Linken ist die Finanzierung von Rüstungsgütern mit EU-Geld ein Verstoß gegen die europäischen Verträge. Die geplanten Ausgaben seien zudem der Kontrolle durch das Parlament entzogen.

15.59 Uhr: Studie - Viele Ukrainer zieht es von Polen nach Deutschland

Immer mehr Flüchtlinge aus der Ukraine verlassen laut einer neuen Studie Polen in Richtung Deutschland. Polen sei für Ukrainer nicht mehr erste Wahl, sagte Michalina Sielewicz vom Arbeitsvermittler EWL, der mit der Universität Warschau die Untersuchung durchführte. Nach Kriegsbeginn beherbergte Polen so viele Ukrainer wie kein anderes Land. Doch das hat sich geändert. Laut EU waren Ende Juni in Deutschland 1,1 Millionen Ukrainer gemeldet, in Polen waren es 975.000. Seit August 2022 ist das ein Rückgang von 350.000 in Polen und ein Zuwachs von 410.000 in Deutschland. Von jenen 350.000, die Polen verließen, gingen laut dem Bericht 150.000 in die Bundesrepublik.

Als einer der Faktoren für diesen Trend wurde das wachsende ukrainische Netzwerk in Deutschland genannt, das Neuankömmlingen hilft. Die für die Studie befragten Ukrainer sagten, auch höhere Löhne und Sozialleistungen sowie die bessere medizinische Versorgung hätten sie nach Deutschland gelockt. Außerdem würden in Polen keine Gratis-Sprachkurse für ukrainische Flüchtlinge angeboten.

15.45 Uhr: USA warnen Nordkorea vor Waffenlieferungen an Russland

Die USA haben Nordkoreas Staatschef Kim davor gewarnt, Russland mit Kriegsgerät zu versorgen. "Jede Lieferung von Waffen von Nordkorea an Russland wäre eine Verletzung mehrerer Resolutionen des UN-Sicherheitsrats", sagte Matthew Miller, der Sprecher des US-Außenministeriums. Die USA würden nicht zögern, gegen beide Länder neue Sanktionen zu verhängen.

Es sei ein Zeichen der Schwäche Putins, dass er überhaupt mit Kim verhandeln müsse, sagte Miller. "Ich würde es als 'um Hilfe betteln' bezeichnen – angesichts der Tatsache, dass er quer durch sein eigenes Land reisen muss, um einen internationalen Paria zu treffen und ihn um Unterstützung in einem Krieg zu bitten, von dem er geglaubt hatte, ihn im ersten Monat zu gewinnen", sagte Miller.

15.21 Uhr: Kiew erwägt rechtliche Schritte gegen weiteres Getreide-Einfuhrverbot Polens

Polen hat eine Verlängerung des Einfuhrverbots für ukrainisches Getreide beschlossen, obwohl eine entsprechende EU-Regelung Ende der Woche ausläuft. Unabhängig von einer weiteren Entscheidung der EU-Kommission "werden wir nicht die Grenze für ukrainisches Getreide öffnen", erklärte die Regierung in Warschau. Als Reaktion erklärte Kiew, es erwäge rechtliche Schritte. Im Falle einer Verletzung des Handelsrechts werde "die Ukraine gezwungen sein, sich an die WTO-Streitschlichtung zu wenden", erklärte der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal in Onlinediensten.

Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine hatte die EU die Zölle auf ukrainische Exporte gestrichen. Landwirte in den Nachbarländern der Ukraine protestierten jedoch gegen den dadurch verursachten Preisverfall. Im Juni erlaubte Brüssel Polen, Bulgarien, Ungarn, der Slowakei und Rumänien vorübergehend Einfuhrbeschränkungen für ukrainisches Getreide einzuführen. Die Vereinbarung läuft am 15. September aus. Neben Polen hat auch Ungarn angekündigt, die Einfuhrbeschränkungen aufrecht erhalten zu wollen, sollte die EU einer Verlängerung nicht zustimmen.

14.46 Uhr: Putin verschiebt Mitteilung über Präsidentschaftskandidatur bis Jahresende

Der russische Präsident Wladimir Putin will erst Ende des Jahres seine Entscheidung über eine mögliche Kandidatur bei der Präsidentschaftswahl 2024 bekanntgeben. In Wladiwostok sagte Putin, zunächst müsse das Parlament entscheiden und der Wahltermin werde festgelegt. "Dann werden wir darüber diskutieren", ergänzte er. Sollte der seit 2000 an der Staatsspitze stehende Putin erneut antreten, könnte seine Amtszeit bis 2030 dauern. Infolge einer 2020 verabschiedeten Verfassungsreform könnte Putin dann nach einer weiteren Wahl längstens bis 2036 im Amt bleiben - was ihn zum am längsten amtierenden Kreml-Chef nach Josef Stalin machen würde.

Nach Ansicht von Beobachtern gibt es wenig Zweifel daran, dass Putin eine erneute Amtszeit anstrebt. Am Montag hatte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow erklärt, die wichtigste Frage für Putin sei, ob er etwas tun könne, um "das Leben der Menschen zu verbessern". Putin habe unter Beweis gestellt, dass "seine Ideen in der Gesellschaft, bei den politischen Kräften und in den Regionen Unterstützung finden", einen ernsthaften Konkurrenten für ihn gebe es nicht.

14.07 Uhr: Kardinal Zuppi - China-Reise zur Ukraine-Vermittlung ist im Gespräch

Der Sondergesandte des Papstes für einen Frieden zwischen Russland und der Ukraine, Kardinal Matteo Zuppi, hat Berichte über eine bevorstehende Reise nach China weder bestätigt noch dementiert. Der Katholischen Nachrichten-Agentur sagte er in Berlin: "Es kursiert ein Gerücht in der Sache, lassen wir es kursieren!" Zuvor hatte das italienische Internetportal Linkiesta ohne Angabe von Quellen berichtet, Zuppis Reise nach China stehe unmittelbar bevor. In Peking werde der italienische Kardinal unter anderem Chinas Ministerpräsidenten Li Qiang treffen.

Zuppi hatte am Vortag bei einer Veranstaltung in Berlin gesagt, China sei einer der wohl wichtigsten Bausteine für einen Frieden zwischen der Ukraine und Russland. Ebenfalls in Berlin erklärte Italiens Außenminister Antonio Tajani, man unterstütze die Friedensinitiative von Papst Franziskus. Anders als der Vatikan unterhält Italien volle diplomatische Beziehungen zu Peking. Anfang Juni war Zuppi im Zuge seiner Friedensmission bereits mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyi in Kiew sowie einige Wochen später mit Vertretern der russischen Regierung in Moskau zusammengetroffen.

13.43 Uhr: Hofreiter wirft Scholz Blockade gegen Taurus-Lieferung vor

Der Grünen-Europapolitiker Anton Hofreiter hat das anhaltende Zögern der Bundesregierung bei der Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine kritisiert. Im Redaktionsnetzwerk Deutschland sprach Hofreiter von einem immer wiederkehrenden Ritual: "Die Waffensysteme werden monatelang gefordert, der Kanzler zögert und blockiert. Und wenn dann geliefert wird, geschieht es Monate zu spät."

"Das sendet kein eindeutiges Signal an Putin, dass wir der Ukraine helfen wollen, diesen Krieg zu gewinnen", sagte Hofreiter weiter. Die Verzögerungen sorgten damit nur dafür, den Krieg zu verlängern. "Deshalb muss Olaf Scholz die Lieferung der Taurus-Marschflugkörper sofort freigeben", forderte der Grünen-Politiker. Dem Portal t-online.de sagte Hofreiter zudem, auch das weltweite Vertrauen in Deutschland würde unter der Zögerlichkeit leiden.

13.27 Uhr: Bericht - Schweden prüft Lieferung von Gripen-Kampfjets an Ukraine

Schweden erwägt eine Lieferung von Gripen-Kampfjets an die Ukraine. Die Regierung habe die eigenen Streitkräfte gebeten, die Möglichkeit einer solchen Lieferung zu prüfen, berichtete der öffentlich-rechtliche Rundfunksender SR unter Berufung auf nicht genannte Quellen. So wolle die Regierung geklärt wissen, wie sich eine Übergabe der Flugzeuge auf Schwedens Verteidigungsfähigkeiten auswirken würde und wie schnell Schweden neue Gripen-Jets bekommen könnte. Dem SR-Bericht zufolge hofft die Ukraine auf eine Division, die aus 16 bis 18 Flugzeugen besteht. Die Gripen-Kampfjets werden vom schwedischen Rüstungskonzern Saab gefertigt.

13.20 Uhr: Scholz - Russischer Rückzug ist Voraussetzung für Frieden in der Ukraine

Für Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist ein Rückzug russischer Truppen aus der Ukraine Bedingung für Gespräche über einen Waffenstillstand in dem Land. Es gehe nicht an, dass durch einen Waffenstillstand "der Raubzug legitimiert wird", sagte Scholz in Berlin beim internationalen Friedenstreffen der katholischen Gemeinschaft Sant'Egidio.

Die Tatsache, dass Russland sich den östlichen Teil der Ukraine mit militärischer Gewalt erobert habe, dürfe nicht dazu führen, "dass das für immer Russland ist". Deshalb sei "die Grundlage für Frieden die Einsicht der russischen Führung, dass es auch um den Rückzug von Truppen geht". Dann werde "es auch die Möglichkeit für Gespräche geben, und die ukrainische Regierung wird sich daran beteiligen, da bin ich sicher", sagte Scholz.

13.14 Uhr: Statistik lässt vermuten, dass Deutschland russisches Öl über Indien importiert

Zahlen des Statistischen Bundesamts legen nahe, dass Deutschland über Indien weiterhin größere Mengen russisches Öl importiert. Die Einfuhren an Mineralölerzeugnissen aus Indien haben sich in den ersten sieben Monaten dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 37 Millionen Euro auf 451 Millionen Euro mehr als verzwölffacht, wie die Wiesbadener Behörde mitteilte. Das waren demnach 2,4 Prozent aller deutschen Importe von Mineralölerzeugnissen in diesem Zeitraum.

Bei den Importen aus Indien handelte es sich "hauptsächlich um Gasöle, die für die Herstellung von Diesel oder Heizöl genutzt werden", so die Statistiker. Diese Gasöle stellt Indien demnach aus Rohöl her, die es in großen Mengen aus Russland bezieht. Deutschland hat wegen des Krieges seine direkten Ölimporte aus Russland eingestellt.

13.06 Uhr: Polen will Embargo gegen ukrainisches Getreide beibehalten

Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hat einer Aufhebung des Embargos seiner Regierung gegen ukrainisches Getreide eine Absage erteilt. "Polen wird es nicht zulassen, dass wir mit ukrainischem Getreide geflutet werden", teilte er mit Blick auf die ursprünglich für Freitag geplante Aufhebung des Embargos auf der Plattform X mit. Er begründete seine Haltung mit dem Schutz polnischer Landwirte. "Unabhängig von den Entscheidungen der Beamten in Brüssel werden wir unsere Grenzen nicht öffnen", erklärte Morawiecki, der sich mitten im Wahlkampf für die Parlamentswahlen am 15. Oktober befindet.

Polen, Ungarn und die Slowakei hatten im Einvernehmen mit der EU ein Embargo gegen ukrainische Landwirtschaftsprodukte verhängt, das von April bis zum 15. September gelten sollte. So sollte eine Überfrachtung der eigenen Märkte mit diesen Produkten verhindert werden, um Landwirte in den drei Ländern zu schützen. Nur der Transit von versiegelten Waren ist erlaubt, um der Ukraine zu helfen, ihre Produkte trotz von Russland blockierter Exportrouten außer Landes zu bringen.

12.55 Uhr: Russland - Keine Fortschritte bei Getreideabkommen

Das Abkommen zur Ausfuhr ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer liegt nach russischen Angaben weiterhin auf Eis. Es gebe keinerlei Fortschritte, es wiederaufzunehmen, sagte der Sprecher des russischen Präsidialamtes, Dmitri Peskow, der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge.

Das im vergangenen Jahr von den Vereinten Nationen und der Türkei ausgehandelte Abkommen soll den sicheren Export von Getreide und anderen Lebensmitteln aus den Schwarzmeerhäfen der Ukraine ermöglichen. Im Juli lehnte Russland allerdings eine erneute Verlängerung ab und setzte die Vereinbarung aus. Zur Begründung hieß es, das Versprechen, den Export russischen Getreides und Düngers sicherzustellen, sei nicht eingehalten worden.

12.50 Uhr: Interfax - Putin trifft Nordkoreas Machthaber Kim in nächsten Tagen

Russlands Präsident Wladimir Putin wird Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un einem Medienbericht zufolge in den kommenden Tagen treffen. An den Gesprächen werde auch Verteidigungsminister Sergej Schoigu teilnehmen, meldete die Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf Kreml-Sprecher Dmitri Peskow.

Kim traf am Dienstag zu einem Besuch in Russland ein. Putin hält sich derzeit in Wladiwostok auf, wo er an einem Wirtschaftsforum teilnimmt. Die Stadt liegt in der Nähe des Dreiländerecks Russland, China und Nordkorea. Bei dem Treffen von Putin und Kim dürfte es westlichen Vermutungen zufolge unter anderem um nordkoreanische Waffenlieferungen an Russland gehen.

12.41 Uhr: Behörden - Zwei Menschen bei russischem Angriff auf Donezk getötet

In der ostukrainischen Oblast Donezk sind nach Angaben der ukrainischen Generalstaatsanwaltschaft zwei Menschen bei einem russischen Angriff getötet und drei weitere verletzt worden. Eine 84-jährige Frau und ein 71-jähriger Mann seien in ihrem Haus in der Stadt Krasnohoriwka westlich der Stadt Donezk ums Leben gekommen. Bei diesem Angriff sei eine weitere Frau verletzt worden. Zudem seien zwei Frauen beim Beschuss der Stadt Awdijiwka verletzt worden. Russland hat wiederholt erklärt, seine Truppen nähmen nicht absichtlich die Zivilbevölkerung unter Beschuss.

12.15 Uhr: Gegenoffensive der Ukraine laut Putin bislang erfolglos

Die Gegenoffensive der Ukraine ist nach den Worten von Russlands Präsident Wladimir Putin bislang erfolglos. Kiews Truppen erlitten schwere Verluste, sagte er. Die Gegenoffensive läuft seit etwa einem Vierteljahr, zuletzt meldete die Ukraine mehrere Erfolge.

Putin gab der Ukraine die Schuld daran, dass die Kämpfe zwischen den beiden Kriegsparteien anhalten. Wie könne Russland aufhören zu kämpfen, wenn die andere Seite eine Gegenoffensive anstrenge, fragte er rhetorisch auf einem Wirtschaftsforum in Wladiwostok. Er habe den Eindruck, dass die Ukraine erst dann zu Friedensgesprächen bereit sein könnte, wenn ihr die Ressourcen ausgingen.

11.43 Uhr: Scholz - Friedenslösung für Ukraine kostet Mühe und Zeit

Bundeskanzler Olaf Scholz erwartet keine schnelle Friedenslösung für die von Russland angegriffene Ukraine. Zwar sei es inzwischen gelungen, wichtige Staaten an einen Tisch zu bringen, und gemeinsam arbeite man daran, die Grundsätze für eine Friedenslösung voranzubringen, sagte Scholz in Berlin. Aber: "Das kostet Mühe und Zeit. Zeit, die wir eigentlich nicht haben, weil Russland in der Ukraine unterdessen weiter bombardiert, foltert und tötet." Scholz verteidigte erneut die deutschen Waffenlieferungen an die Ukraine. "Wir werden die Ukraine in ihrem Recht auf Selbstverteidigung weiter unterstützen, solange wie nötig", bekräftigte der Kanzler. Er halte das nicht nur politisch und strategisch für erforderlich, sondern auch friedensethisch für geboten.

11.28 Uhr: Ukrainische Armee - Kommen im Süden täglich 50 bis 200 Meter voran

Laut eigenen Angaben erringt die ukrainische Armee bei ihrer Gegenoffensive durchschnittlich 50 bis 200 Meter Geländegewinne am Tag. "Manchmal sind es Kilometer und manchmal gibt es überhaupt keine Bewegung, da wir uns festsetzen und unsere Truppen schützen müssen", sagte der Sprecher des Frontabschnitts "Taurien", Olexander Schtupun, laut der Nachrichtenagentur Ukrinform im ukrainischen Nachrichtenfernsehen.

10.10 Uhr: Putin übt scharfe Kritik am Westen wegen Ukraine-Unterstützung

Russlands Präsident Wladimir Putin übt scharfe Kritik am Westen wegen der Unterstützung der Ukraine. Die Lieferung von Streumunition und Geschossen mit abgereichertem Uran sei ein Verbrechen, sagt er auf einer Veranstaltung in Wladiwostok. Eine Lieferung von F-16-Kampfjets wiederum werde nichts ändern, sondern den Konflikt nur in die Länge ziehen.

Im Audio: Nordkoreas Machthaber Kim in Russland eingetroffen

Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un bei seiner Abreise nach Russland
Bildrechte: KCNA via REUTERS
Audiobeitrag

Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un bei seiner Abreise nach Russland

08.39 Uhr: Deutschland importiert wohl russisches Öl über Indien

Deutschland über Indien weiterhin große Mengen russisches Öl importiert, das lassen Zahlen des Statistischen Bundesamtes vermuten . Die Einfuhren an Mineralölerzeugnissen aus Indien haben sich in den ersten sieben Monaten dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verzwölffacht, wie die Wiesbadener Behörde am Dienstag mitteilte. Indien wiederum bezieht nach UN-Angaben große Mengen Rohöl aus Russland. Bei den Importen aus Indien "handelte es sich hauptsächlich um Gasöle, die für die Herstellung von Diesel oder Heizöl genutzt werden", führten die Statistiker aus. Diese Gasöle stellt Indien demnach aus Rohöl her, welches das Land seit dem russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine zu großen Mengen aus Russland bezieht. Deutschland hat wegen des Krieges seine direkten Ölimporte aus Russland eingestellt.

08.21 Uhr: London - Moskauer Flugabwehr zum Schutz gegen Drohnen neu eingestellt

Russland hat zum Schutz gegen ukrainische Drohnenangriffe seine Flugabwehr rund um Moskau neu eingestellt. Das berichtet das Verteidigungsministerium in London am Dienstag in seinem täglichen Geheimdienst-Update. Seit Anfang September 2023 seien russische SA-22-Luftverteidigungssysteme rund um die Hauptstadt auf erhöhten Türmen und Rampen positioniert, so das Ministerium. Russland wolle damit eine bessere Verteidigung gegen Drohnenattacken erreichen. Vermutlich handele es sich aber um eine öffentlichkeitswirksame Maßnahme, um die Öffentlichkeit zu beruhigen und zu demonstrieren, dass die Behörden die Bedrohung unter Kontrolle haben, hieß es in London weiter.

07.35 Uhr: Drohnenangriff auf Enerhodar nahe AKW am Montag

Russischen Angaben zufolge hat die Ukraine am Montag die Stadt Enerhodar in der Nähe des Atomkraftwerkes Saporischschja mit Drohnen angegriffen. Sechs Drohnen seien abgefeuert und von russischen Truppen zerstört worden, sagt der Chef des staatlichen russischen Atomenergiekonzerns Rosatom, Alexej Lichatschew, der Nachrichtenagentur RIA am Dienstag. Von der Ukraine gab es zunächst keine Stellungnahme. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen. Enerhodar und das AKW liegen in der südukrainischen Oblast Saporischschja, die zum Teil von russischen Truppen kontrolliert wird. Das Atomkraftwerk wurde bereits früh in dem seit Februar 2022 währenden Krieg von russischen Truppen besetzt. Immer wieder kommt es in der Nähe zu Kampfhandlungen, auch das Gelände des AKW wurde bereits mehrfach getroffen.

06.07 Uhr: Moskau - Zug von Kim Jong Un hat Russland erreicht

Der Zug mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un an Bord hat nach Angaben von Moskau Russland erreicht. Geplant ist in den nächsten Tagen ein Treffen zwischen Kim und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Wie die staatliche russische Nachrichtenagentur Ria Novosti am Dienstag berichtete, fuhr der Zug durch die russische Region, die an Nordkorea grenzt. Über die Themen der Gespräche wird seit einigen Tagen spekuliert: Es wird vermutet, dass es vorrangig um Waffenlieferungen geht. Nordkorea könnte Russland Artilleriemunition und Panzerabwehrraketen für seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine liefern. Im Gegenzug könnte Nordkorea von Russland moderne Technik für Satelliten und Atom-U-Boote, aber auch Lebensmittellieferungen erhalten.

02.30 Uhr: Met will Oper über entführte ukrainische Kinder aufführen

Die New Yorker Metropolitan Oper hat bei dem ukrainischen Komponisten Maxim Kolomiiets ein Werk über von Russland verschleppte ukrainische Kinder in Auftrag gegeben. Der 1981 geborene Komponist solle das Opernwerk gemeinsam mit dem US-Autor George Brant schreiben, teilte die Oper am Montag mit. "Wir sind stolz darauf, die Ukraine weiter an der kulturellen Front zu unterstützen", sagte Met-Chef Peter Gelb. Die Idee zu der Aktion sei im vergangenen Jahr bei einem Besuch der ukrainischen First Lady Olena Selenska an der Oper in Manhattan entstanden. Nach Kiewer Angaben hat Moskau seit Kriegsbeginn insgesamt rund 20.000 ukrainische Kinder aus frontnahen Gebieten auf die Krim und nach Russland gebracht.

02.24 Uhr: Krim-Brücke wieder freigegeben

Die vorübergehende Sperrung der Krim-Brücke ist wieder aufgehoben worden. Das teilte der Betreiber mit, ohne Gründe für die vorangegangene Sperrung zu nennen.

01.17 Uhr: Verkehrsunterbrechung auf der Krim-Brücke

Der Verkehr auf der Krim-Brücke ist vorübergehend eingestellt, teilt der von Russland eingesetzte Betreiber der Brücke mit. Einen Grund für die Aussetzung nennt die Verwaltung in der Mitteilung auf ihrem Telegram-Kanal nicht. Die Krim-Brücke war in den vergangenen Monaten vermehrt Ziel von Drohnenangriffen aus der Luft und vom Meer aus.

01.12 Uhr: Kim auf dem Weg nach Russland zu Treffen mit Putin

Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un hat sich am frühen Dienstagmorgen in einem gepanzerten Zug auf dem Weg nach nach Russland befunden, wo er den russischen Präsidenten Wladimir Putin treffen wollte. Kim sei am Sonntagnachmittag mit dem Zug in die Russische Föderation aufgebrochen und werde von hochrangigen Vertretern der Regierung, der Kommunistischen Partei und des Militärs begleitet, meldete die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA. Der südkoreanische Fernsehsender YTN berichtete, dass die Regierung in Seoul mit einem Treffen der beiden Staatschefs "ungefähr" am Mittwoch rechne. Moskau und Pjöngjang haben einen Besuch des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un in Russland inzwischen bestätigt.

01.01 Uhr: Selenskyj fordert von Landsleuten stärkeren Fokus auf Kriegsgeschehen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ruft die Ukrainer auf, sich auch 18 Monate nach Beginn der russischen Invasion voll und ganz auf die Kriegsanstrengungen zu konzentrieren. "Obwohl heute der 565. Tag dieses Krieges ist, muss jeder Einzelne wie in den ersten Tagen auf die Verteidigung des Staates konzentriert sein", sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft: "Russland hofft nicht auf den Sieg. Der Feind hofft nur, dass wir dem Ganzen nicht standhalten werden. Die Ukraine muss standhaft bleiben. Alles, was uns stärkt, ist eine Priorität, die einzige Priorität. Es darf keine Nachlässigkeit geben. Wir werden niemandem erlauben, die Ukraine zu schwächen."

Montag 11. September

22.40 Uhr: Nach Treffen mit Baerbock: Selenskyj zeigt sich zuversichtlich

Nach dem Treffen mit Bundesaußenministerin Annalena Baerbock in Kiew hat sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in Bezug auf weitere deutsche Militärhilfe zuversichtlich gezeigt. "Es ist wichtig, dass Partner die Bedürfnisse unseres Staates und unserer Soldaten sowie über den Schutz unserer Energieinfrastruktur hören", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Montag. "Ich bin zuversichtlich, dass es Ergebnisse geben wird."

Baerbock hatte sich bei ihrem vierten Ukraine-Besuch seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor mehr als anderthalb Jahren auch mit ihrem ukrainischen Kollegen Dmytro Kuleba getroffen. Dabei betonte sie die weitere Unterstützung durch Deutschland. Zugleich machte sie dem angegriffenen Land allerdings keine Hoffnung auf eine schnelle Entscheidung für eine Lieferung der von Kiew gewünschten Taurus-Marschflugkörper. Zunächst müssten "alle Fragen geklärt sein", betonte sie. Kuleba reagierte enttäuscht: "Es gibt kein einziges objektives Argument, das dagegen spricht", sagte er.

21.13 Uhr: Baerbock - Bei Taurus-Lieferungen erst "alle Details klären"

Außenministerin Annalena Baerbock hat die Ukraine nach ihrem Besuch in Kiew bei der Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern erneut um Geduld gebeten. Man habe bei anderen Waffenlieferungen gesehen, "dass Systeme mit anderen nicht automatisch integriert arbeiten können", sagte die Grünen-Politikerin am Montagabend in den ARD-"Tagesthemen". Bei den Marschflugkörpern sei es daher "wichtig, dass wir alle Details klären, bevor wir Dinge final versprechen". Auf die militärische Situation und die Gegenoffensive der Ukraine angesprochen, sagte Baerbock, es käme auf jeden Tag an. "Jeden Tag seit über 560 Tagen leben Menschen in Gefangenschaft".

20.59 Uhr: USA warnen Nordkorea vor Waffenlieferungen an Russland

Die USA behalten sich angesichts der geplanten Gespräche über Waffenlieferungen zwischen Machthaber Kim Jong Un und Präsident Wladimir Putin weitere Sanktionen vor. "Jedes Übertragen von Waffen von Nordkorea an Russland wäre eine Verletzung mehrerer Resolutionen des UN-Sicherheitsrats", sagte Matthew Miller, der Sprecher des US-Außenministeriums, am Montag. Die USA würden nicht zögern, gegen beide Länder neue Sanktionen zu verhängen.

Es sei ein Zeichen der Schwäche Putins, dass er überhaupt mit Kim verhandeln müsse, sagte Miller. Mit Blick auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine fügte er hinzu: "Ich würde es als "um Hilfe betteln” bezeichnen – angesichts der Tatsache, dass er quer durch sein eigenes Land reisen muss, um einen internationalen Paria zu treffen und ihn um Unterstützung in einem Krieg zu bitten, von dem er geglaubt hatte, ihn im ersten Monat zu gewinnen."

20.25 Uhr: Ukraine meldet Eroberung von Bohrinseln im Schwarzen Meer

Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben strategisch wichtige Öl- und Gasbohrinseln im Schwarzen Meer zurückerobert. Russland habe die Boyko-Bohrtürme 2015 besetzt und sie für den Start von Hubschraubern genutzt, teilte das Verteidigungsministerium in Kiew mit. Das Geheimdienstdirektorium erklärte: "Russland ist nicht mehr in der Lage, die Gewässer des Schwarzen Meeres vollständig zu kontrollieren, was die Ukraine der Rückgewinnung der Krim ein großes Stück näher bringt."

Das russische Verteidigungsministerium äußerte sich zunächst nicht. Es hatte zuvor berichtet, russische Kampfflugzeuge hätten ukrainische Schnellboote in der Gegend vernichtet. Russischen Militärblogger schrieben, die Plattformen seien seit mehr als einem Jahr menschenleer gewesen, bis ukrainische Truppen unter schweren Verlusten dort gelandet, aber nicht lange geblieben seien. Dies Angaben ließen sich nicht von unabhängiger Seite überprüfen.

19.26 Uhr: London: Russischer Angriffsversuch auf zivilen Frachter im August

Großbritannien hat Russland einen versuchten Angriff auf einen zivilen Frachter im Schwarzen Meer vorgeworfen. Das Schiff unter liberianischer Flagge sei eines der beabsichtigten Ziele gewesen, als Russland am 24. August den Hafen von Odessa mit Marschflugkörpern attackiert habe, teilte die britische Regierung am Montag unter Berufung auf Geheimdienstinformationen mit. Die ukrainische Flugabwehr habe die Geschosse abgefangen. Die US-Regierung hatte zuvor vor russischen Angriffen auf zivile Schiffe im Schwarzen Meer gewarnt.

Premierminister Rishi Sunak sagte im britischen Parlament, der Angriff beweise, wie verzweifelt Russlands Präsident Wladimir Putin sei. "Tag für Tag verursachen seine Taten schreckliches Leid in der Ukraine, verstoßen gegen die UN-Charta, gefährden die Sicherheit Europas und stören die weltweite Energie- und Nahrungsmittelversorgung, sagte Sunak.

18.08 Uhr: Pistorius: Bedrohung durch Sabotage und Spionage gewachsen

Mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine hat die Bedrohung durch Spionage und Sabotage nach Worten von Verteidigungsminister Boris Pistorius auch hierzulande deutlich zugenommen. Das sei "etwas, das wir in den letzten 30 Jahren gar nicht oder nur sehr wenig kannten", sagte der SPD-Politiker nach Gesprächen im Bundesamt für den Militärischen Abschirmdienst (MAD) in Köln. Dieser Bedrohung könne man nur durch eine Kombination aus präventiven und operativen Instrumenten begegnen. Beim Operativen sei die Spionageabwehr das Kernstück.

18.00 Uhr: Baerbock an Putin: Verschleppte Kinder müssen zurück in Ukraine

Außenministerin Annalena Baerbock hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin aufgefordert, die aus der Ukraine verschleppten Kinder in ihre Heimat zurück zu lassen. Ihre Rückkehr in die Ukraine "ist der erste Schritt zum Frieden. Und zwar unverzüglich", verlangte die Grünen-Politikerin am Montag nach einem Gespräch mit ihrem ukrainischen Kollegen Dmytro Kuleba in der ukrainischen Hauptstadt. Hoffnungen Kulebas auf ein Signal für eine rasche Entscheidung der Bundesregierung über eine von Kiew erbetene Lieferung von weitreichenden Taurus-Marschflugkörpern enttäuschte Baerbock allerdings.

Ukrainische Kinder seien auf unmenschliche Art verschleppt und Gehirnwäsche ausgesetzt worden - "mit dem Ziel, sie gegen ihre eigene Heimat, die Ukraine, aufzubringen", kritisierte Baerbock. Deren Schicksale "zeigen einmal mehr: Putin macht vor nichts halt. Er hat keinen moralischen Kompass" und breche jeden Tag "die Regeln der internationalen Gemeinschaft und die Regeln des menschlichen Miteinanders", sagte Baerbock.

17.08 Uhr: Kreml sieht sich durch Kommunal- und Regionalwahlen gestärkt und im Kriegskurs bestätigt

Bei den Kommunal- und Regionalwahlen in Russland konnten die meisten Gouverneure und die Regierungspartei Geeintes Russland nach offiziellen Angaben deutliche Stimmengewinne verbuchen. In Moskau wurde Bürgermeister Sergej Sobjanin, ein Vertrauter von Kremlchef Wladimir Putin, mit deutlichem Stimmenzuwachs im Amt bestätigt. Kremlsprecher Peskow wertete dies als Vertrauensbeweis für Putin. Zwar sei der für die im März 2024 anstehende Präsidentenwahl noch nicht als Kandidat aufgestellt, "doch wenn wir annehmen, dass der Präsident seine Kandidatur erklärt, dann ist eins offensichtlich: Reale Konkurrenz kann ihm in unserem Land derzeit niemand machen".

Für den Kreml gelten die Regionalwahlen als gelungener Stimmungstest. In Moskau kam der 65 Jahre alte Sobjanin auf 76,39 Prozent der Stimmen. Das waren gut sechs Prozentpunkte mehr als bei der Abstimmung 2018. Das beste Resultat bei den Gouverneuren holte der Chef der nordwestrussischen Region Pskow, Michail Wedernikow, mit 86,3 Prozent. Aber auch im Moskauer Umland erzielte Gouverneur Andrej Worobjow mit 83,68 Prozent geradezu einen Wert, wie er in der kommunistischen Sowjetdiktatur vor mehr als 30 Jahren üblich war.

16.20 Uhr: Selenskyj - Neue Waffenlieferungen werden kein "Happy End" bringen

Ein Erfolg der ukrainischen Gegenoffensive und neue Waffenlieferungen internationaler Partner werden laut Präsident Wolodymyr Selenskyj den Krieg in der Ukraine nicht zu einem "glücklichen Ende" bringen. "Wir wollen alle den Erfolg und ein Happy End", sagte Selensykj in einem vom US-Sender CNN ausgestrahlten Interview. Das hier sei aber "kein Film mit einem glücklichen Ende. Wir werden kein Happy End haben. Wir haben viele Menschen verloren. Kein Happy End", sagte er. 

In dem Interview hatte Selenskyj auch angedeutet, dass Bewegung in die Gespräche mit den USA über die mögliche Lieferung reichweitenstarker Lenkflugkörper vom Typ ATACMS gekommen sei. Er hoffe, dass die Ukraine das Waffensystem im Herbst bekomme, sagte Selenskyj. Dieses sei für die Gegenoffensive wichtig, und er werde erneut mit US-Präsident Joe Biden darüber sprechen.

16.15 Uhr: Baerbock - Putin soll verschleppte Kinder in Ukraine zurücklassen

Außenministerin Annalena Baerbock hat den russischen Präsidenten Putin aufgefordert, aus der Ukraine verschleppte Kinder in ihre Heimat zurückzulassen. Ihre Rückkehr sei "der erste Schritt zum Frieden. Und zwar unverzüglich", sagte Baerbock in Kiew. Das Schicksal der Kinder zeige, dass Putin vor nichts haltmache. Er habe "keinen moralischen Kompass" und breche jeden Tag "die Regeln der internationalen Gemeinschaft und die Regeln des menschlichen Miteinanders", sagte Baerbock.

An alle, die sich neutral zum russischen Angriffskrieg äußern, richtete Baerbock den Appell: "Schaut auf diese Kinder!" Das Thema soll auch am Rande der Generalversammlung der Vereinten Nationen kommende Woche in New York eine Rolle spielen. Nach Kiewer Angaben hat Moskau rund 20.000 ukrainische Kinder aus frontnahen Gebieten auf die Krim und nach Russland gebracht. Mehrere Hundert konnten inzwischen wieder ins regierungskontrollierte Gebiet zurückkehren.

15.46 Uhr: Proteste gegen Auftritt von Netrebko in Berlin angekündigt

Gegen den Auftritt der österreichisch-russischen Sängerin Anna Netrebko an der Berliner Staatsoper Unter den Linden haben Organisationen und Unterzeichnende in einem offenen Brief Protest angekündigt. Die 51-Jährige ist am Freitag in Giuseppe Verdis "Macbeth" als Lady Macbeth besetzt. Sie war wegen angeblicher Nähe zu Präsident Putin nach Beginn des Ukraine-Krieges in die Kritik geraten. Geplant sei eine Demonstration vor der Staatsoper, sollten die Auftritte Netrebkos nicht abgesagt werden, hieß es in dem Schreiben an den Regierenden Bürgermeister Wegner. Die Zusammenarbeit der Staatsoper "mit einer solchen Künstlerin" sei ein Affront.

Die Staatsoper erklärte, man müsse zwischen Netrebko vor und nach dem Kriegsausbruch unterscheiden. Sie habe seitdem keine Engagements in Russland mehr angenommen. Sie habe sowohl durch ihre Statements als auch durch ihr Handeln eine klare Position eingenommen und sich distanziert, das gelte es anzuerkennen.

15.30 Uhr: Kiew rechnet mit russischer Massen-Mobilisierung

Das ukrainische Militär geht nach eigenen Angaben davon aus, dass Russland bald eine großangelegte Rekrutierungskampagne zur Stärkung seiner Armee startet. "Aufgrund der katastrophalen Verluste der Besatzer wird bei der Bevölkerung in der Russischen Föderation und in den vorübergehend besetzten Gebieten der Ukraine bald mit einer Massen-Zwangsmobilisierung gerechnet", erklärte der Generalstab der Ukraine. Zwischen 400.000 und 700.000 Rekruten könnten demnach als Ziel anvisiert werden.

Belege für seine Angaben lieferte der Generalstab nicht. Russische Behördenvertreter hatten erklärt, dass es gegenwärtig keine Pläne für eine neue Rekrutierungswelle gebe und dass Moskau sich darauf fokussiere, professionelle Soldaten zu rekrutieren.

15.15 Uhr: Baerbock kündigt Wiederaufbaukonferenz für 2024 in Berlin an

Bei ihrem Besuch in Kiew hat Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) für das kommende Jahr eine Wiederaufbaukonferenz für die Ukraine in Berlin angekündigt. "Damit aus Leid und Zerstörung Neues erwachsen kann, gehen wir gemeinsam den Wiederaufbau an", sagte Baerbock nach einem Treffen mit ihrem ukrainischen Kollegen Dmytro Kuleba in Kiew: "Dazu werden wir im nächsten Jahr gemeinsam die Wiederaufbaukonferenz für die Ukraine in Berlin ausrichten."

Zugleich werde "mit Hochdruck" daran gearbeitet, das europäische Energienetz enger mit der Ukraine zu verbinden und dabei die "grüne Transformation auf den Weg" zu bringen. Als ein Beispiel verwies Baerbock auf Pläne für einen neuen Windpark im Sperrgebiet von Tschernobyl. "Dafür wurden heute erste Schritte eingeleitet", sagte die Ministerin. Die Atomruine von Tschernobyl solle nicht länger nur allein für die "gigantische Umweltkatastrophe" von 1986 stehen, "sondern kann ein Symbol für saubere und klimafreundliche Energie werden".

15.04 Uhr: Linke weiter gegen Waffenlieferungen an die Ukraine

Der Parteivortand der Linken hat im Programmentwurf für die Europawahl 2024 weiteren Waffenlieferungen an Kiew erneut eine Absage erteilt. "Wir erleben den fürchterlichen Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine", sagte der Co-Vorsitzende Martin Schirdewan, verbunden sei dies mit mehr Blockbildung und einem massiven Anstieg internationaler Spannungen.

Ziel der Linken sei ein "geeintes Europa, das sich dem Frieden verpflichtet sieht", hieß es. Die Partei stehe "gegen Aufrüstung und Militarisierung" und auch gegen Waffenlieferungen in Krisen- und Kriegsgebiete. Die Linke fordert eine diplomatische Initiative der EU zusammen mit Brasilien, Indien und China, um den russischen Angriffskrieg in der Ukraine zu beenden.

14.36 Uhr: Deutschland stockt humanitäre Soforthilfe erneut auf

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock rechnet damit, dass Russland auch in diesem Herbst und Winter wieder verstärkt die ukrainische Energie-Infrastruktur bombardieren wird. "Russlands perfides Ziel ist es wieder, die Menschen in der Ukraine im Winter auszuhungern und erfrieren zu lassen", sagte Baerbock bei ihrem Besuch in Kiew. Deutschland werde die Menschen in der Ukraine nicht alleine lassen und ihnen helfen, "so lange Ihr uns braucht". Deshalb werde die Bundesregierung ihre humanitäre Soforthilfe um weitere 20 Millionen auf dann 380 Millionen Euro in diesem Jahr aufstocken.

14.15 Uhr: Kuleba - Deutschland wird Marschflugkörper "sowieso" liefern

Die ukrainische Regierung ist zunehmend ungehalten wegen der Weigerung Deutschlands, dem Land Marschflugkörper vom Typ Taurus zur Verfügung zu stellen. "Ihr werdet es sowieso machen", sagte Außenminister Dmytro Kuleba bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der deutschen Chefdiplomatin Annalena Baerbock in Kiew. "Ich verstehe nicht, warum wir Zeit verschwenden, um das Leben ukrainischer Soldaten und Zivilisten zu schützen", fügte Kuleba hinzu. Baerbock selbst äußerte sich nur schmallippig und sagte, es müssten zunächst alle Fragen geklärt sein.

14.00 Uhr: Schneller Taurus-Entscheid? Baerbock macht Kiew keine Hoffnung

Außenministerin Annalena Baerbock hat der Ukraine bei ihrem Besuch in Kiew keine Hoffnung auf eine schnelle Entscheidung der Bundesregierung über eine Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern gemacht. "Uns ist die Situation mehr als bewusst", sagte die Grünen-Politikerin nach einem Gespräch mit ihrem ukrainischen Kollegen Dmytro Kuleba in der ukrainischen Hauptstadt. "Zugleich reicht es eben nicht aus, Dinge nur zu versprechen", sagte sie. Wie vor der Lieferung des Flugabwehrsystems Iris-T und den anderen deutschen Waffenlieferungen müssten zunächst "alle Fragen geklärt sein".

13.55 Uhr: "Wahl" in besetzten Gebieten - Sieg von Putins Partei verkündet

Die Partei des russischen Präsidenten Wladimir Putin hat nach offiziellen Angaben die Regional- und Kommunalwahlen in Russland klar gewonnen. In den vier von Russland für annektiert erklärten Regionen der Ukraine habe die Partei Geeintes Russland mehr als 70 Prozent der Stimmen errungen, teilte die russische Wahlkommission am Sonntagabend mit. Scharfe Kritik kam aus Brüssel und Berlin.

13.30 Uhr: Berlin - EU-Sanktionen nach Wahlen in besetzten Gebieten vorstellbar

Die Beteiligten an den Wahlen in den russisch besetzten Gebieten in der Ukraine am Wochenende könnten unter EU-Sanktionen fallen. Dies sei "vorstellbar", sagt ein Sprecher des Auswärtigen Amtes, der von Scheinwahlen spricht. Allerdings werde dies im Rahmen der EU beraten, die für Sanktionen zuständig ist.

13.25 Uhr: Kreml - Kim-Besuch in Russland "in kommenden Tagen"

Die russische Führung hat Spekulationen über einen bevorstehenden Besuch des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un bestätigt. Kim werde auf Einladung von Präsident Wladimir Putin "in den kommenden Tagen" zu einem offiziellen Besuch nach Russland reisen, erklärte der Kreml. Bereits seit Tagen hatte es Spekulationen gegeben, wonach Nordkoreas Machthaber, der sein Land nur äußerst selten verlässt, noch in diesem Monat eine Reise nach Russland plane. Die USA verdächtigen Moskau, nordkoreanische Waffen für ihre Offensive in der Ukraine kaufen zu wollen.

12.45 Uhr: IAEA-Chef besorgt über russisches Militär in AKW

Die russische Militärpräsenz im besetzten ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja und Kämpfe in der Nähe der Anlage stellen laut der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) ein Sicherheitsrisiko dar. Das sagte IAEA-Chef Rafael Grossi vor dem Gouverneursrat seiner Organisation. Grossi verwies auf seinen jüngsten Ukraine-Bericht, in dem er von einer "anhaltenden, erheblichen Militärpräsenz" auf dem AKW-Gelände und von mehreren Militär-Lastwagen in einer der Turbinenhallen sprach. Außerdem berichtete Grossi in dem Dokument erneut von den Minen, die zwischen der äußeren und inneren Eingrenzung der Anlage beobachtet worden sind.

12.11 Uhr: Präsidialamt - Putin würde bei Wiederantritt erneut gewählt

Sollte Russlands Staatschef Wladimir Putin im kommenden Jahr bei der dann anstehenden Präsidentschaftswahl erneut antreten, kann er nach Ansicht des Kreml mit einem klaren Sieg rechnen. Niemand werde in der Lage sein, mit Putin mitzuhalten, zitiert die Nachrichtenagentur Tass Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow. Putin habe die absolute Unterstützung der russischen Bevölkerung. Putin hat sich bislang nicht festgelegt, ob er eine weitere Amtszeit anstrebt. Er dominiert die russische Politik seit Jahrzehnten.

11.50 Uhr: Russisches Öl - Sanktionsmaßnahmen funktionieren offenbar nicht

Der von westlichen Staaten eingeführte Preisdeckel für russisches Öl funktioniert nach einem Medienbericht nicht. Im Zuge des weltweiten Preisanstiegs an den Rohstoffmärkten habe sich auch Öl der russischen Sorte Urals zuletzt stark verteuert, berichtete der "Spiegel" am Freitag unter Verweis auf Experten. Demnach hakt es an der Durchsetzung der Maßnahme, welche die Einnahmen des russischen Staates für seinen Angriffskrieg in der Ukraine schmälern sollte. G7-Staaten, die EU und Australien hatten sich im vergangenen Jahr darauf verständigt, dass für russisches Öl nicht mehr mehr als 60 Dollar gezahlt werden sollte. Nach Untersuchungen des KSE Institute der Kyiv School of Economics wurde russisches Öl in den wichtigsten Exporthäfen des Landes aber zu deutlich höheren Preisen verkauft, zuletzt für mehr als 70 Dollar pro Barrel.

11.47 Uhr: Großbritannien - Krieg verschärft Arbeitskräftemangel in Russland

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine täglich Informationen zum Kriegsverlauf und meldet jetzt, dass Russland wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine Tausende Fachkräfte fehlen - nach britischer Einschätzung wird das zunehmend zum Problem. Die Mobilmachung und die Wehrpflicht hätten den Arbeitskräftemangel außerhalb des Verteidigungssektors verschärft, teilte das britische Verteidigungsministerium am Montag beim Kurznachrichtendienst X (vormals Twitter) mit. Der Arbeitermangel in der Industrie habe im Juli etwa einen Rekord erreicht. Im vergangenen Jahr hätten auch rund 100.000 IT-Arbeitskräfte Russland verlassen. Das seien etwa zehn Prozent der Kräfte in der Branche, schrieben die Briten in ihrem täglichen Update. "Im Vorfeld der für März 2024 angesetzten Präsidentenwahl werden russische Behörden wahrscheinlich versuchen, weitere unbeliebte Mobilmachungen zu vermeiden", schrieben die Briten.

11.32 Uhr: Ukraine meldet Rückeroberung von Bohrinseln nahe Krim

Die Ukraine hat nach Angaben ihres Militärgeheimdienstes mehrere Bohrinseln in der Nähe der von Russland 2014 annektierten Halbinsel Krim zurückerobert. Es handle sich um die sogenannten Boiko-Bohrtürme, die seit 2015 von Russland besetzt gewesen seien. Seit Beginn des Kriegs im Februar 2022 habe Russland die Plattformen für militärische Zwecke genutzt. Die Ukraine wehrt sich gegen die russischen Truppen derzeit mit einer Gegenoffensive, die seit rund drei Monaten läuft.

11.31 Uhr: Städtepartnerschaft mit Kiew - Klitschko kommt nach Berlin

Berlin und Kiew wollen am Donnerstag ihre neue Städtepartnerschaft besiegeln. Dazu empfängt der Regierende Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner (CDU), seinen Kiewer Kollegen Vitali Klitschko am Brandenburger Tor und im Roten Rathaus, wie die Senatskanzlei am Montag mitteilte. Klitschko hatte im Mai an Wegner geschrieben und den Regierenden Bürgermeister auf die Möglichkeit einer Partnerschaft angesprochen. Die SPD sieht darin nach eigenem Bekunden eine Geste der Solidarität mit der Ukraine. Auch Tel Aviv soll neue Partnerstadt Berlins werden.

10.41 Uhr: Neuer Großauftrag für Panzer-Lieferung an Ukraine

Deutschland will der Ukraine in den kommenden Monaten weitere 40 Schützenpanzer vom Typ Marder zur Verfügung stellen. Der Rüstungskonzern Rheinmetall soll dafür im Auftrag der Bundesregierung gebrauchte Marder-Panzer aus früheren Beständen der Bundeswehr instandsetzen, wie das Unternehmen am Montag in Düsseldorf mitteilte. Das Auftragsvolumen beläuft sich demnach auf einen "höheren zweistelligen Millionenbetrag". Die Instandsetzungsarbeiten hätten bereits an den Rheinmetall-Standorten Unterlüß und Kassel begonnen, bis zu zehn Schützenpanzer pro Monat könnten ausgeliefert werden, erklärte das Unternehmen. Die Auslieferung solle noch in diesem Jahr anlaufen.

10.28 Uhr: Bericht - Kim Jong Un offenbar auf dem Weg nach Russland

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un ist nach Medienberichten womöglich zu einem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin ins Nachbarland abgereist. Es gebe Anzeichen dafür, dass Kim mit einen Spezialzug Pjöngjang verlassen habe und auf dem Weg nach Russland sei, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap am Montag unter Berufung auf Regierungsbeamte in Seoul. Eine Bestätigung gab es zunächst weder aus Nordkorea noch aus Russland. US-Medien hatten zuletzt unter Berufung auf Beamte in den USA berichtet, Kim wolle nach Russland reisen, um dort mit Putin über Waffenlieferungen zu verhandeln. Moskau gehe es darum, sich Nachschub an Waffen und Munition für den Angriffskrieg gegen die Ukraine zu sichern.

10.20 Uhr: Baerbock besucht Umspannwerk bei Kiew

Außenministerin Annalena Baerbock hat bei ihrem Besuch in der Ukraine ein Elektrizitäts-Umspannwerk besucht. Auf dem Gelände des Werks etwa 50 Kilometer außerhalb des Stadtzentrums von Kiew ließ sich die Grünen-Politikerin am Montagvormittag die Bemühungen der ukrainischen Regierung schildern, die Energieversorgung des Landes vor dem herannahenden Winter zu sichern.

09.51 Uhr: Kiew meldet weitere Geländegewinne

Die Ukraine hat neue Erfolg bei ihrer Gegenoffensive gegen die russischen Invasionstruppen gemeldet. Sowohl an der Ost- als auch an der Südfront hätten die ukrainischen Streitkräfte weitere Gebiete zurückerobert, teilte Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar mit. Im Osten seien in der vergangenen Woche rund um die Stadt Bachmut, die im Mai von russischen Truppen eingenommen worden war, fast zwei Quadratkilometer zurückerobert worden. Seit Beginn der Offensive vor drei Monaten habe das ukrainische Militär 49 Quadratkilometer in der Nähe von Bachmut befreit. Im Süden, wo die ukrainische Armee in Richtung Asowsches Meer vorstoßen will, um einen Keil in die russischen Streitkräfte zu treiben, seien in der vorigen Woche 1,5 Quadratkilometer zurückerobert worden.

08.48 Uhr: G20-Gipfel - Lula macht Rückzieher hinsichtlich Putins Sicherheit

Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hat einen Rückzieher hinsichtlich seiner Sicherheitsgarantie für Russlands Staatschef Wladimir Putin im Falle eines Besuchs in Brasilien gemacht. "Ich weiß nicht, ob Brasiliens Justiz ihn inhaftieren wird. Es ist die Justiz, die entscheidet, es ist nicht die Regierung", sagte Lula Journalisten in Neu Delhi. Gleichzeitig hinterfragte er die Mitgliedschaft seines Landes im Internationalen Strafgerichtshof (IStGH).

Lula hatte am Sonntag am Rande des G20-Gipfels gesagt, dass Putin trotz eines auf ihn ausgestellten internationalen Haftbefehls in Brasilien keine Festnahme drohe. "Wenn ich der Präsident Brasiliens bin und wenn er nach Brasilien kommt, wird er auf keinen Fall verhaftet", versicherte er.

06.45 Uhr: Außenministerin Baerbock in Kiew eingetroffen

Außenministerin Annalena Baerbock besucht zum vierten Mal seit Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar 2022 die Ukraine. Die Grünen-Politikerin traf am Montagmorgen zu einem aus Sicherheitsgründen zunächst geheim gehaltenen Besuch in der Hauptstadt Kiew ein. Weil der Luftraum über der Ukraine nach wie vor gesperrt ist, war Baerbock in der Nacht, wie bei hochrangigen Politikerbesuchen üblich, im Sonderzug von Polen aus in die Hauptstadt Kiew gefahren. Bei ihrer Ankunft sagte Baerbock der Ukraine anhaltende Unterstützung auf dem Weg in die Europäische Union zu, pochte aber auch auf weitere Reformbemühungen etwa im Kampf gegen die Korruption. Bei ihrer Ankunft in Kiew betonte Baerbock am Montagmorgen, der Platz der Ukraine sei in der Europäischen Union.

05.17 Uhr: Selenskyj berichtet von Fortschritten an der Front

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat von Fortschritten an der Front gesprochen. "In den letzten sieben Tagen gibt es ein Vorankommen", sagte er in seiner täglichen Videoansprache. Dabei gebe es Bewegung sowohl im Süden der Ukraine im Gebiet Saporischschja, als auch rund um die von Russland besetzte Stadt Bachmut. An anderen Frontabschnitten sei es gelungen, die Positionen gegen russische Angriffe zu verteidigen, fügte er hinzu.

04.05 Uhr: Russland – Zwei ukrainische Drohnen über Region Belgorod zerstört

Russlands Luftabwehrsysteme haben nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums zwei ukrainische Drohnen über der Region Belgorod abgefangen. Es habe keine Verletzten gegeben, die Trümmer der Drohnen seien auf eine Straße im Bezirk Jakowlewski gefallen, teilt der Gouverneur der an die Ukraine grenzenden Region Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, über Telegram mit.

03.31 Uhr: Moskau – Sieg für Kremlpartei bei Wahlen in besetzten ukrainischen Gebieten

Die Kremlpartei "Geeintes Russland" hat offiziellen Angaben zufolge bei den Scheinwahlen in den vier von Moskau völkerrechtswidrig annektierten ukrainischen Gebieten Cherson, Donezk, Luhansk und Saporischschja gewonnen. Die Lage in den Regionen ist von massiven Menschenrechtsverletzungen geprägt. Berichten zufolge wurden Bürger zum Abstimmen genötigt. Mit den Wahlen von Freitag bis Sonntag in den russisch kontrollierten Gebieten der Ukraine wollte Moskau seinen dortigen Herrschaftsanspruch unterstreichen.

Zeitgleich fanden auch in Russland Wahlen statt. Ungeachtet aller Betrugsvorwürfe hat sich der Kreml bei den Kommunal- und Regionalwahlen in Dutzenden Gebieten Russlands zum Sieger erklärt. Die Abstimmungen gelten als wichtiger Stimmungstest vor der Präsidentenwahl in einem halben Jahr. Die russische Führung sieht sich durch das Ergebnis in ihrem Kriegskurs bestätigt. Unabhängige Beobachter waren auch hier bei der Wahl nicht zugelassen.

03.30 Uhr: Russland und Ukraine wieder Thema im UN-Menschenrechtsrat

Der russische Angriff auf die Ukraine beschäftigt den UN-Menschenrechtsrat auch bei seiner dritten Sitzung des Jahres, die am Montag in Genf beginnt. Unter anderem läuft das Mandat der Sonderberichterstatterin über die Menschenrechtslage in Russland aus. Europäische Länder setzen sich dafür ein, dass es verlängert wird. Auch die Untersuchungskommission, die Menschenrechtsverletzungen in der Ukraine dokumentiert, wird im Laufe der fünfwöchigen Sitzung über die Lage vor Ort informieren. Der UN-Menschenrechtsrat befasst sich ebenfalls unter anderem mit Ländern wie Belarus, Venezuela, Myanmar, der Demokratischen Republik Kongo, Syrien und Haiti.

01.30 Uhr: Organisation – Verletzte Helfer in Ostukraine in "stabilem" Zustand

Die am Wochenende bei einem Angriff in der Ostukraine verletzten zwei humanitären Helfer aus Deutschland und Schweden befinden sich nach Angaben der Hilfsorganisation Road to Relief in einem "stabilen" Zustand. Die beiden Männer seien durch Splitter verletzt worden und hätten Verbrennungen erlitten, teilte die Organisation mit. Sie seien ins Krankenhaus eingeliefert worden. Zwei andere Helfer aus Spanien, die im selben Fahrzeug unterwegs gewesen waren, waren bei dem Angriff getötet worden.

Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums ist die russische Armee für den Angriff verantwortlich, der sich laut Road to Relief am Samstagmorgen nahe Tschassiw Jar ereignet hatte. Road to Relief hilft bei der Evakuierung von Zivilisten aus Frontgebieten und verteilt Hilfsgüter. Der Organisation zufolge traf ein Geschoss das Auto, in dem die vier Helfer nahe der Stadt Bachmut in der Region Donezk unterwegs waren.

01.00 Uhr: Militärexperte – Chancen für Durchbruch der Ukrainer bei 40 bis 50 Prozent

Die Ukrainer haben nach Einschätzung des Militärexperten Carlo Masala eine Erfolgschance von 40 bis 50 Prozent, bis zum Ende des Jahres die verbliebenen russischen Abwehrstellungen zu überwinden. "Ja, das ist realistisch", sagte Masala den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagausgabe) auf die Frage, ob er die Einschätzung des US-Militärgeheimdienstes Defense Intelligence Agency teile. Entscheidend sei, dass die ukrainischen Streitkräfte die russischen Verbände in Bewegung halten können. "Wenn ihnen das nicht gelingt, haben die Russen die Möglichkeit, sich wieder einzugraben." Die Ukrainer benötigten vor allem Nachschub an Munition, Ersatzteilen und Artilleriesystemen.

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