Die ersten F-16-Flugzeuge sind in der Ukraine eingetroffen. Sie sollen einen entscheidenden Beitrag zur Verteidigung gegen Russland leisten.
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Die ersten F-16-Flugzeuge sind in der Ukraine eingetroffen. Sie sollen einen entscheidenden Beitrag zur Verteidigung gegen Russland leisten.

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Ereignisse im Russland-Ukraine-Krieg aus KW 32 im Rückblick

Ereignisse im Russland-Ukraine-Krieg aus KW 32 im Rückblick

Entwicklungen, Reaktionen und Nachrichten zum Russland-Ukraine-Krieg vom 5. bis 11. August im Rückblick.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Sonntag, 11. August 2024

21.36 Uhr: Brand in AKW - laut Besatzern keine Gefahr

Die russische Leitung des besetzten ukrainischen Kernkraftwerks Saporischschja bestätigt, dass in einem Kühlturm ein Feuer ausgebrochen ist. Einsatzkräfte seien dabei, das Feuer zu löschen. Der Brand habe keine Auswirkungen auf das Kraftwerk und seine Sicherheit, hieß es. Es drohe keine Gefahr, da alle Blöcke des AKW abgeschaltet seien. Die Strahlungswerte seien im normalen Bereich.

Der von Moskau eingesetzte Statthalter der Region, Jewgeni Balizki, beschuldigte die Ukraine, das Feuer durch Beschuss der nahegelegenen Stadt Enerhodar ausgelöst zu haben. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte zuvor betont, russische Streitkräfte hätten in der Anlage ein Feuer gelegt. Russland hat das größte Kernkraftwerk Europas kurz nach Beginn seines Angriffskriegs erobert und hält es seither besetzt.

21.10 Uhr: Feuer im AKW Saporischschja

Im von Russland besetzen Atomkraftwerk Saporischschja ist ein Feuer ausgebrochen. Die Besatzer hätten dort einen Brand gelegt, erklärte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf der Plattform X. Er postete auch ein Video, das zeigt, wie dunkle Rauschwaden aus einem Kühlturm aufsteigen. Die Strahlungswerte seien derzeit normal, erklärte Selenskyj. Er forderte eine sofortige Reaktion der Weltgemeinschaft und der Atombehörde IAEA. Der Präsident betonte, nur die ukrainische Kontrolle über das Kernkraftwerk könne eine Rückkehr zur Normalität und vollständige Sicherheit garantieren.

Ein örtlicher Beamter in der nahen ukrainischen Stadt Nikopol sagte, es gebe inoffizielle Informationen darüber, dass russische Streitkräfte in den Kühltürmen eine große Anzahl von Autoreifen in Brand gesteckt hätten. Er forderte die Bewohner auf, Ruhe zu bewahren.

18.18 Uhr: 15 Verletzte nach Angriff auf russische Region Kursk

Der Gouverneur von Kursk hat mitgeteilt, 15 Menschen seien verletzt worden, als eine von der russischen Luftabwehr abgefangene ukrainische Rakete auf ein Wohnhaus gestürzt sei. Auch die Evakuierung der Zivilbevölkerung aus russischen Grenzgebieten zur Ukraine wurde am Sonntag fortgesetzt. Das russische Staatsfernsehen zeigte Bilder von Evakuierten in einem Zeltlager in der Stadt Kursk. Dem Bericht von RTR zufolge wurden in der Region mehr als 20 provisorische Unterkünfte eingerichtet.

18.15 Uhr: Russlands Truppen auch im Donbass weiter aktiv

Abseits der Kämpfe beim ukrainischen Vorstoß auf russisches Staatsgebiet bei Kursk haben russische Truppen ihre Angriffe im Osten der Ukraine fortgesetzt. Schwerpunkte der Kampfhandlungen lagen rund um Torezk und Pokrowsk, wie der ukrainische Generalstab in Kiew mitteilte. Die heftigsten Kämpfe seien bei Pokrowsk am Rande des Donbass registriert worden. Insgesamt unternahmen die russischen Einheiten seit dem Morgen 26 Versuche, die ukrainischen Verteidigungslinien zu durchbrechen. Die Angriffe seien abgeschlagen worden.

Zum eigentlichen Kampfgeschehen im Raum Kursk machte die Generalität in Kiew nur wenige Angaben. Im Lagebericht hieß es lediglich, dass russische Fernartillerie und Kampfflugzeuge das Gebiet um Sumy ins Visier nahmen. Diese Zone gilt als Aufmarschgebiet und Nachschubstrecke für die ukrainischen Verbände in der Region Kursk.

16.45 Uhr: Klingbeil im ARD-Sommerinterview: Völkerrecht deckt ukrainischen Vorstoß

Der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil betont nach der Offensive ukrainischer Soldaten auf russisches Gebiet das Recht zur Selbstverteidigung der Ukraine. "Das beinhaltet eben auch, dass man das Recht hat, völkerrechtlich, solange man sich an alle Regeln hält, auf russisches Gebiet vorzugehen", sagte Klingbeil heute im Sommerinterview von "Bericht aus Berlin".

Der Grundgedanke hinter dem Vorstoß erschließe sich ihm noch nicht. "Das wird man sicherlich in den nächsten Tagen dann noch hören, ob es darum geht, Russland, wie manche mutmaßen, vielleicht schnell an den Verhandlungstisch zu kriegen. Ob es darum geht, auch Unruhe auf die russische Seite zu bringen", so Klingbeil.

13.21 Uhr: Russland kündigt harte Reaktion auf Angriffe auf Grenzregion Kursk an

Nach neuen ukrainischen Angriffen auf die russische Grenzregion Kursk hat Moskau eine harte Reaktion angekündigt. "Eine harte Reaktion der russischen Streitkräfte wird nicht lange auf sich warten lassen", erklärte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, am Sonntag im Onlinedienst Telegram. Sie kündigte an, die Auftraggeber und die Täter der "Verbrechen" in Kursk zu Rechenschaft zu ziehen.

13.00 Uhr: Selenskyj - Westen muss Beschränkungen für Waffen aufheben

Nach einem neuen tödlichen russischen Luftangriff in der Nähe von Kiew drängt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf den Einsatz westlicher Raketen auf dem Gebiet des Nachbarlandes. Russland habe auch keine Einschränkungen für den Einsatz seiner Raketen, deshalb müsse die Ukraine uneingeschränkte Fähigkeiten erhalten, sagte er laut einer Mitteilung im Nachrichtennetzwerk X. Dabei verurteilte Selenskyj auch den neuen russischen Luftangriff in der Nähe von Kiew. Bei dem "absichtlichen Terrorschlag" seien ein Vierjähriger und sein Vater getötet und ein 12 Jahre alter Junge verletzt worden.

Während Selenskyj von einem möglichen russischen Angriff mit einer nordkoreanischen Rakete sprach, die nun untersucht werde, hatte sein Berater Andrij Jermak von einem Einschlag einer Drohne iranischer Bauart in dem Haus der Familie gesprochen. Rettungskräfte nannten in der Nacht auch einen Raketenschlag als Ursache.

11.34 Uhr: Ukraine - Haben 53 russische Drohnen zerstört

Die Ukraine hat eigenen Angaben zufolge beim jüngsten Angriff Russlands 53 von 57 Drohnen abgeschossen. Die Drohnen seien über verschiedenen Landesteilen zerstört worden, teilen die Luftstreitkräfte der ukrainischen Hauptstadt Kiew mit. Russland habe auch vier nordkoreanische Raketen eingesetzt, hieß es.

11.20 Uhr: Experten: Russland spielt Ernst der Lage in Kursk herunter

Nach dem Einfall ukrainischer Truppen im russischen Gebiet Kursk spielt der Kreml nach Einschätzung westlicher Militärexperten den Ernst der Lage in der Region herunter. Die Region an der Grenze zur Ukraine sei nur zu einer Zone für Anti-Terror-Operationen und nicht zu einem Kriegsgebiet erklärt worden, um womöglich Panik in der russischen Gesellschaft zu verhindern, hieß es in einer vom Institut für Kriegsstudien (ISW) in Washington veröffentlichten Analyse. Kremlchef Wladimir Putin scheue die Ausrufung des Kriegszustandes, weil er um die Stabilität im Land fürchte, hieß es.Russland hatte die Grenzgebiete Kursk, Belgorod und Brjansk in der Nacht zum Samstag zu Zonen für Anti-Terror-Operationen erklärt. Damit bekommen das Militär und anderen Teile des Sicherheitsapparats deutlich mehr Befugnisse, Personal, Ausrüstung und Mittel. Das gilt als eine Vorstufe zur möglichen Verhängung des Kriegsrechts.

10.45 Uhr: Kiew - Vorstoß auf russischen Boden soll Lage in Russland "destabilisieren"

Der Vorstoß ukrainischer Truppen in die westrussische Grenzregion Kursk verfolgt nach Angaben aus Kiew das Ziel, Russland zu "destabilisieren". "Wir befinden uns in der Offensive", sagte ein ukrainischer Sicherheitsverantwortlicher am Samstagabend der Nachrichtenagentur AFP. "Tausende" ukrainische Soldaten seien daran beteiligt. "Das Ziel ist es, die Stellungen des Feindes auseinander zu ziehen, ihm maximale Verluste zuzufügen und die Lage in Russland zu destabilisieren", sagte er.

10.28 Uhr: Ukraine - Russlands militärische Infrastruktur zerstören

Nach einem neuen tödlichen russischen Luftangriff in der Nähe von Kiew will die Ukraine Russlands militärische Infrastruktur dauerhaft vernichten. Um die Tötung von Zivilisten zu stoppen, sei es nötig, Russland die Fähigkeit zum Töten zu entziehen, sagte der Leiter des Präsidentenbüros, Andrij Jermak, in Kiew. Er veröffentliche ein Video, das Einsatzkräfte in einem Trümmerfeld zeigte. Die Russen hätten mit dem Angriff ein vier Jahr altes Kind und seinen Vater getötet. Demnach schlug eine Drohne in das Haus der Familie ein. Zuvor hatten ukrainischen Behörden von einem russischen Raketenangriff berichtet.

"Es ist notwendig, seine militärische Infrastruktur zu zerstören, weil der Feind andere Argumente nicht akzeptiert", sagte Jermak über den russischen Angriffskrieg. Die Ukraine hofft dazu auf eine baldige Erlaubnis westlicher Verbündeter für den Einsatz von Raketen mit größerer Reichweite auch gegen russisches Gebiet. Zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gesagt, er habe große Erwartungen an die Entscheidungen dazu in den USA, Großbritannien und Frankreich. "Wir freuen uns auf starke Beschlüsse, die den gerechten Frieden näherbringen."

08.12 Uhr: Russland zerstört Drohnen aus der Ukraine

Russland hat eigenen Angaben zufolge mehrere aus der Ukraine abgefeuerte Drohnen und ballistische Raketen zerstört. 14 Drohnen und vier Raketen seien am Sonntag über der Region Kursk abgeschossen worden, schreibt das russische Verteidigungsministerium auf Telegram. 16 Drohnen seien über der Region Woronesch abgefangen worden, drei über der Region um Belgorod, jeweils eine über Brjansk und Orlow.

06.40 Uhr: Zwei Tote bei russischem Luftangriff auf Kiew

Bei dem jüngsten Luftangriff Russlands auf die ukrainische Hauptstadt Kiew sind ukrainischen Angaben zufolge ein Mann und sein vierjähriger Sohn getötet worden. Drei Menschen seien verletzt worden, teilt der ukrainische Rettungsdienst mit.

03.55 Uhr: Orthodoxe Kirche mit Moskau Verbindung soll verboten werden

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigt am Samstag in seiner abendlichen Videoansprache an, "unsere ukrainische geistige Unabhängigkeit zu stärken". Dies deutet darauf hin, dass die Führung des Landes den orthodoxen Zweig der Kirche mit Verbindungen nach Moskau verbieten wird. Seit dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine wächst die Zahl der Mitglieder der anderen unabhängigen Kirche. Die mit Moskau verbundene Minderheitskirche behält jedoch ihren Einfluss bei. Die ukrainische Regierung wirft ihr vor, die Invasion zu unterstützen und zu versuchen, die öffentliche Meinung zu vergiften.

01.25 Uhr: Ukrainische Rakete verletzt Menschen in Kursk

Bei erneuten Angriffen auf russischem Staatsgebiet ist in der Stadt Kursk ein Wohnhaus beschädigt worden. Dabei wurden offiziellen Angaben zufolge mindestens 13 Menschen verletzt, zwei von ihnen befänden sich in ernstem Zustand. Trümmerteile einer abgeschossenen ukrainischen Rakete seien auf das Gebäude gefallen und hätten einen Brand ausgelöst, berichtete die russische Staatsagentur Tass unter Berufung auf den geschäftsführenden Gouverneur der Region, Alexej Smirnow. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

00.15 Uhr: Russland fliegt Luftangriffe auf Kiew

Russland fliegt am frühen Sonntagmorgen Luftangriffe auf Kiew. Nach Angaben des Bürgermeisters der ukrainischen Hauptstadt, Vitali Klitschko, sind Luftabwehrsysteme im Einsatz. Augenzeugen berichten gegenüber Reuters von mindestens zwei Explosionen, die sich anhörten, als seien Luftabwehreinheiten im Einsatz. Kiew, sowie die umliegende Region und die gesamte Ostukraine seien in Alarmbereitschaft, teilt die ukrainische Luftwaffe über den Kurznachrichtendienst Telegram mit.

Samstag, 10. August 2024

20.13 Uhr: Belarus verlangt von Ukraine Aufklärung über Verletzung des Luftraums

Das Außenministerium von Belarus hat der russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge den ukrainischen Geschäftsträger einbestellt. Die Ukraine sei aufgefordert worden, gegen Luftraumverletzungen in Belarus vorzugehen, heißt es. Zuvor hatte der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko mitgeteilt, ein Dutzend ukrainische Drohnen seien im Luftraum von Belarus zerstört worden. Laut Tass erklärt das Außenministerium, wenn die Ukraine nicht verhindere, dass sich dies wiederhole, werde Belarus die Angemessenheit der diplomatischen Vertretung der Ukraine in Minsk in Frage stellen. "Die belarussische Seite verlangte, dass umfassende Maßnahmen ergriffen werden, um derartige Vorfälle in Zukunft auszuschließen, die zu einer weiteren Eskalation der Lage in der Region führen könnten."

20.05 Uhr: Ukraine arbeitet offenbar an "Verlagerung" des Krieges nach Russland

Wenige Tage nach Beginn des ukrainischen Vorstoßes auf russisches Staatsgebiet bei Kursk hat Präsident Wolodymyr Selenskyj erstmals direkt Stellung zu dem Angriff bezogen. Armeechef Olexander Syrskyj habe ihm über "die Vorverlagerung des Krieges in das Gebiet des Aggressors" berichtet, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. 

Die Ukraine beweise damit, "dass sie wirklich in der Lage ist, für Gerechtigkeit zu sorgen, und garantiert genau den Druck aufzubauen, der nötig ist - Druck auf den Aggressor". Über den aktuellen Stand des Vorstoßes der ukrainischen Truppen auf russisches Gebiet machten weder Selenskyj noch die Militärs in Kiew genauere Angaben. In den vergangenen Tagen hatte Selenskyj lediglich indirekt Andeutungen zu dem Angriff in Richtung Kursk gemacht.

16.50 Uhr: 76.000 Menschen aus Region Kursk fortgebracht

Nach dem Eindringen ukrainischer Truppen in das russische Gebiet Kursk ist dort einem russischen Medienbericht zufolge eine groß angelegte Evakuierungsaktion angelaufen. Mehr als 76.000 Menschen seien aus grenznahen Regionen dieser Oblast in Sicherheit gebracht worden, meldet die staatliche Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf das regionale Katastrophenschutzministerium.

16.40 Uhr: Belarus warnt Ukraine vor weiterer Eskalation

Nach dem angeblichen Eindringen ukrainischer Kampfdrohnen in belarussischen Luftraum hat das Außenministerium in Minsk vor einer Ausweitung des Konflikts gewarnt. Derartige "kriminelle Handlungen" könnten zu einer radikalen Eskalation der Lage führen, teilte das belarussische Außenministerium nach Angaben der Staatsagentur Belta mit. Sie seien zudem ein "gefährlicher Versuch, die derzeitige Konfliktzone in unserer Region auszuweiten". Belarus (ehemals Weißrussland) werde sein Recht auf Selbstverteidigung nutzen und auf jede Provokation oder feindliche Handlungen angemessen reagieren.

16.00 Uhr: Russland kündigt "Anti-Terror-Aktionen" in Kursk an

Nach dem Einmarsch ukrainischer Truppen in die russischen Region Kursk will Russland die Sicherheitsvorkehrungen dort verstärken. Das Verteidigungsministerium kündigte am Samstag eine sogenannte Anti-Terror-Operation an, um die Sicherheit in der Grenzregion zu erhöhen. Dort waren die russischen Truppen in dieser Woche von einem Einfall ukrainischer Streitkräfte überrascht worden.

15.45 Uhr: Ukraine meldet Angriff auf russischen Gas-Turm

Die ukrainischen Marinestreitkräfte haben nach eigenen Angaben bei einem Angriff auf einem Gasförderturm im Schwarzen Meer etwa 40 russische Soldaten getötet. Kräfte der Marine und des Militärgeheimdienstes hätten die Stelle, an der der Gegner Personal und Ausrüstung versammelt hatte, angegriffen, berichteten ukrainische Medien nach Angaben der Kriegsflotte. Die Besatzer wollten den Turm demnach für Störsignale der Navigation über Satelliten nutzen, was die zivile Seefahrt in Gefahr gebracht hätte. 

14.17 Uhr: Luftwaffen-Einsatz wegen russischem Aufklärer über der Ostsee

Ein russisches Aufklärungsflugzeug ist in den internationalen Luftraum über der Ostsee geflogen, ohne Kontakt mit der Flugsicherung aufzunehmen. Maschinen der deutschen und schwedischen Luftwaffe sowie der Nato-Flugsicherung im Baltikum seien am Freitagabend aufgestiegen und hätten die russische Maschine vom Typ IL-20M eskortiert, teilte die Luftwaffe am Samstag mit. Der Seeaufklärer sei im Luftraum vor der Insel Rügen "ohne Flugplan und Kontakt zur zivilen Flugsicherung" unterwegs gewesen. 

Meldungen von nicht kommunizierenden russischen Militärmaschinen im internationalen Luftraum über der Ostsee gebe es in letzter Zeit nahezu wöchentlich, sagte ein Sprecher der Luftwaffe. In den meisten Fällen werde dem aber nicht nachgegangen, wenn sie sich nicht weiter auffällig verhielten oder rasch wieder in den russischen Luftraum zurückkehrten.

13.00 Uhr: Russland - Kampf gegen ukrainischen Vorstoß dauert an

Fünf Tage nach Beginn des ukrainischen Vorstoßes in der westrussischen Grenzregion Kursk haben sich russische und ukrainische Truppen weiter Gefechte geliefert. "Die Streitkräfte schlagen weiterhin den versuchten Grenzdurchbruch der ukrainischen Armee zurück", teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Samstag mit. 

12.05 Uhr: Belarus - Aus Ukraine abgefeuerte Objekte zerstört

Belarussischen Angaben zufolge haben die Streitkräfte des Landes am Freitag mehrere Flugobjekte über belarussischem Gebiet zerstört. Es handle sich vermutlich um Drohnen, die aus der Ukraine gestartet worden seien, zitiert die belarussische Nachrichtenagentur Belta Alexander Lukaschenko, den Präsidenten des mit Russland verbündeten Landes.

In der Vergangenheit hatte Lukaschenko wiederholt von angeblichen Übergriffen aus der Ukraine gesprochen und dann Entwarnung gegeben. Belarus ist nach eigenen Angaben nicht an den Kämpfen in der Ukraine beteiligt.

11.30 Uhr: Russland - AKW Kursk arbeitet normal

Nach Angaben des staatlichen russischen Atomenergiekonzerns Rosatom arbeitet das Kernkraftwerk Kursk nach dem ukrainischen Vorstoß in die Grenzregion normal. Man habe aber beschlossen, die Anzahl der Arbeiter beim Bau einer neuen Anlage in der Region wegen des Ausnahmezustandes zu reduzieren.

Der russischen Nachrichtenagentur RIA zufolge sprach Rosatom-Chef Alexej Lichatschew am Telefon mit dem Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, über die Lage in dem AKW.

09.45 Uhr: Ukraine - Insgesamt drei Tote in Ostukraine nach Angriffen

Nach ukrainischen Angaben sind in der Ostukraine bei russischen Angriffen insgesamt drei Menschen getötet worden. Bei einem Raketenangriff auf ein Gebäude der kritischen Infrastruktur in Kramatorsk starb Regionalgouverneur Wadym Filaschkin zufolge ein Zivilist. Bei einem Angriff in der Region Charkiw auf ein Privathaus kamen zwei Menschen ums Leben, wie die Polizei mitteilt.

09.00 Uhr: Ein Toter bei russischem Angriff in der Ostukraine

Ukrainischen Angaben zufolge ist bei einem russischen Raketenangriff auf die ostukrainische Stadt Kramatorsk in der Oblast Donezk ein Mensch getötet worden. Es habe zudem mehrere Verletzte gegeben, schreibt der Gouverneur der Region, Wadym Filaschkin, auf Telegram. Die Rakete habe ein Gebäude der kritischen Infrastruktur getroffen und es schwer beschädigt.

06.25 Uhr: Bundesländer erhöhen Druck auf ukrainische Wehrpflichtige

Ukrainische Männer im wehrfähigen Alter, die keinen gültigen Reisepass besitzen, erhalten in Deutschland in der Regel keine Ersatzreiseausweise. In einer Umfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) unter den zuständigen Ministerien bestätigten die Bundesländer, dass es wehrpflichtigen Männern zumutbar sei, zur Passbeschaffung in die Ukraine zu reisen und der Wehrpflicht nachzukommen." Die hessischen Ausländerbehörden wenden konsequent Bundesrecht an, indem sie ukrainischen Männern im wehrfähigen Alter grundsätzlich keine deutschen Ersatzreiseausweise ausstellen", heißt es etwa aus dem hessischen Innenministerium. Die Passhoheit liege bei den Heimatstaaten.

Der Großteil der Bundesländer verwies wie Hessen auf das geltende Bundesrecht. So kann laut Aufenthaltsverordnung einem Ausländer, der über keinen gültigen Pass verfügt, nur dann ein Ersatzpapier ausgestellt werden, wenn er heimische Reisepapiere nicht auf zumutbare Weise erlangen kann. Die Erfüllung der Wehrpflicht ist demnach in der Regel zumutbar. Derzeit halten sich laut Angaben des Bundesinnenministeriums 268.176 ukrainische Männer im wehrfähigen Alter in Deutschland auf.

06.20 Uhr: Ukraine evakuiert 28 Dörfer im Grenzgebiet von Sumy

Ukrainische Freiwillige helfen bei der Evakuierung von Dorfbewohnern und ihren Haustieren in der nördlichen Grenzregion Sumy. Nach Angaben des örtlichen Gouverneurs Wolodymyr Artiukh werden 28 Dörfer in einer zehn Kilometer langen Zone entlang der Grenze zu Russland evakuiert. Nach Angaben der ukrainischen Polizei müssen 20.000 Menschen ihre Heimat verlassen.

06.15 Uhr: Sorge um das russische AKW in Kursk

Angesichts des ukrainischen Vorstoßes auf das russische Gebiet Kursk warnt die Internationale Atomenergie-Behörde IAEA vor möglichen Gefahren für das dortige Kernkraftwerk. Der IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi rief beide Seiten auf, sich an die Regeln für nukleare Sicherheit in Konfliktgebieten zu halten. Es werde von «signifikanten militärischen Aktivitäten» in der Region berichtet, sagte Grossi in Wien. "Zu diesem Zeitpunkt möchte ich an alle Seiten appellieren, sich maximal zurückzuhalten, um einen nuklearen Unfall mit potenziell ernsten Strahlungsfolgen zu vermeiden."

Der tatsächliche Umfang und die genauen Ziele des ukrainischen Vorstoßes über die Grenze seit Dienstag blieben weiter unklar. Als eine Reaktion beschoss die russische Armee am Freitag einen Supermarkt in der ostukrainischen Stadt Kostjantyniwka, wobei mindestens 14 Menschen getötet und weitere 40 verletzt wurden.

06.00 Uhr: In Kursk, Belgorod und Brjansk Anti-Terror-Maßnahmen in Kraft

Russland hat laut russischen Medienberichten Anti-Terror-Maßnahmen in drei an die Ukraine angrenzenden Regionen eingeführt. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur RIA umfassen die Maßnahmen mögliche Umsiedlungen von Einwohnern, Verkehrsbeschränkungen in bestimmten Gebieten, verstärkte Sicherheitsvorkehrungen an sensiblen Orten sowie das Abhören von Telefonen und anderen Kommunikationsmitteln. Nach Angaben örtlicher Behörden und des Nationalen Anti-Terror Komitees gelten die Anti-Terror-Regelungen für die Regionen Kursk, Belgorod und Brjansk, berichtet die Nachrichtenagentur.

Freitag, 9. August 2024

22.07 Uhr: Russland sperrt Nachrichten-App Signal

Die russische Kommunikationsaufsicht hat die Nachrichten-App Signal gesperrt. Signal habe "gegen die Vorschriften der russischen Gesetzgebung" verstoßen, die einzuhalten seien, damit Signal nicht "für terroristische und extremistische Zwecke" genutzt werde, teilte die staatliche Behörde Roskomnadsor am Freitag mit.

Signal verwendet eine sogenannte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, wodurch die russische Regierung Nachrichten nicht ohne Weiteres abfangen kann. Die russischen Behörden gehen verstärkt gegen unabhängige Medien vor. Zahlreiche unabhängige russischsprachige Medien, die dem Kreml kritisch gegenüberstehen, wurden gesperrt. Auch der Zugang zu Twitter, dem heutigen X, sowie Facebook und Instagram wurde blockiert.

21.35 Uhr: Bauarbeiter werden aus AKW Kursk abgezogen

Wegen des Vordringens ukrainischer Truppen im russischen Gebiet Kursk werden Arbeiter von der Baustelle für zwei neue Atomreaktoren im Kernkraftwerk Kursk abgezogen. Die Zahl der Bauarbeiter werde vorübergehend reduziert, teilte die Firma Atomstroiexport mit, eine Tochter des staatlichen russischen Nuklearkonzerns Rosatom. Die anderen Fachkräfte setzten die Arbeit wie geplant fort.

20.41 Uhr: USA geben weitere Militärhilfe für Ukraine frei

Die USA stellen der Ukraine zur Abwehr des russischen Angriffskriegs weitere Militärhilfe im Umfang von rund 125 Millionen US-Dollar (rund 114 Millionen Euro) zur Verfügung. Enthalten seien "Abfangraketen für die Luftverteidigung, Munition für Raketensysteme und Artillerie, Mehrzweckradare und Panzerabwehrwaffen", teilte US-Außenminister Antony Blinken mit. Es handelt sich demnach um das zehnte Paket dieser Art. In den vergangenen Monaten hatten die USA Stück für Stück mehrere Tranchen bereitgestellt, nachdem der US-Kongress Ende April neue Mittel im Umfang von rund 61 Milliarden US-Dollar (56,2 Milliarden Euro) für Kiew freigegeben hatte. 

20.34 Uhr: Video - Ukraine hat Gazprom-Anlage in Region Kursk eingenommen

Einem von ukrainischen Medien veröffentlichten Video zufolge sollen ukrainische Soldaten die Kontrolle über eine Anlage des Gaskonzerns Gazprom in der russischen Region Kursk erlangt haben. Die Anlage in der Stadt Sudscha und die Stadt selbst seien eingenommen worden, erklärten ukrainische Soldaten in der Aufnahme. Reuters konnte diese Angaben bisher nicht überprüfen.

20.25 Uhr: Gouverneur - Stromausfall in Stadt nahe Atomkraftwerk Kursk

In der Stadt Kurtschatow nahe dem russischen Atomkraftwerk Kursk ist russischen Angaben zufolge der Strom ausgefallen. Ein Umspannwerk sei von Trümmern einer ukrainischen Drohne getroffen worden, erklärt Regionalgouverneur Alexej Smirnow zur Begründung. Kurtschatow hat rund 42.000 Einwohner. Das Kraftwerk Kursk ist eines der größten Kernkraftwerke Russlands. Ukrainische Truppen sind in den vergangenen Tagen in dessen Nähe vorgedrungen.

20.01 Uhr: Insider - Iran will Hunderte Raketen nach Russland liefern

Der Iran will europäischen Geheimdienstkreisen zufolge bald Hunderte von ballistischen Raketen an Russland liefern. Dutzende russische Militärangehörige würden im Iran bereits im Umgang mit dem ballistischen Nahbereichsraketensystem Fath-360 geschult, sagen zwei Mitarbeiter europäischer Geheimdienste der Nachrichtenagentur Reuters. Moskau verfügt über eigene ballistische Raketen, aber die Lieferung von Fath-360 könnte es Russland ermöglichen, einen größeren Teil seines Arsenals für Ziele weitab der Frontlinie zu nutzen. Iranische Sprengköpfe könnten dann für Ziele mit geringerer Reichweite eingesetzt werden. Ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA sagt, dass die US-Regierung und ihre NATO-Verbündeten und G7-Partner "auf eine schnelle und strenge Reaktion vorbereitet sind, wenn der Iran mit solchen Transfers voranschreitet". Das russische Verteidigungsministerium reagierte nicht auf eine Bitte um Stellungnahme.

18.50 Uhr: USA, Kanada und Großbritannien verhängen weitere Sanktionen gegen Belarus

Nach der EU haben auch die USA, Kanada und Großbritannien weitere Sanktionen gegen Einzelpersonen und Unternehmen in Belarus verhängt. Die am Freitag vom US-Finanzministerium in Washington verkündeten neuen US-Sanktionen betreffen 19 Einzelpersonen und 14 Firmen sowie das Flugzeug des belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko. Betroffen sind den Angaben zufolge vor allem Unternehmen aus den Bereichen Luftfahrt, Logistik und Elektronik sowie deren Führungskräfte, die versuchten, bereits bestehende Sanktionen zu umgehen, um Komponenten für militärische Ausrüstung für Russland zu erwerben. 

Kanada sanktionierte zehn Einzelpersonen und sechs Unternehmen, Großbritannien drei Einzelpersonen und drei Unternehmen. 

18.32 Uhr: Kiew schreibt "Ruhm der Ukraine!" auf neue Banknoten

Die ukrainische Zentralbank hat das Design aller ukrainischer Banknoten um die nationale Losung "Ruhm der Ukraine! Den Helden Ruhm!" ergänzt. Geld sei nicht nur Wertmaßstab und Zahlungsmittel, sondern auch ein Symbol des Staates, das jeder täglich in der Hand halte, sagte Zentralbankchef Andrij Pyschnyj gemäß einer Mitteilung in Kiew.

"Um die Standhaftigkeit unseres Volkes zu würdigen und diesen Wendepunkt in der Entstehung der ukrainischen Nation, in der wir heute leben, festzuhalten, fügen wir allen Banknoten unsere Losung hinzu, die in der ganzen Welt zu hören ist", so Pyschnyj. Die Änderung soll den kommenden 33. Unabhängigkeitstages am 24. August würdigen, hieß es.

18.10 Uhr: Russischer Milliardär kritisiert Krieg ungewohnt deutlich

Der russische Milliardär Oleg Deripaska hat mit einer überraschend deutlichen Missbilligung des Kriegs gegen die Ukraine heftige Kritik in Russland auf sich gezogen. In einem Interview der japanischen Zeitung "Nikkei Asia" hatte Deripaska einen "sofortigen, bedingungslosen Waffenstillstand" gefordert. "Wenn man den Krieg beenden will, muss man zuerst den Beschuss stoppen", sagte er in dieser Woche am Rande einer Wirtschaftskonferenz in Japan, an der er als offizieller Repräsentant Russlands teilgenommen hatte. Er bezeichnete den gewaltsamen Konflikt als "verrückt". Deripaska zählt zu den wohlhabendsten und einflussreichsten Unternehmern in Russland und wird wegen seiner Nähe zu Präsident Wladimir Putin von westlichen Ländern sanktioniert

17.52 Uhr: Ukraine greift russische Streitkräfte auf der Nehrung Kinburn an

Ukrainische Spezialeinheiten greifen russische Streitkräfte auf der von Russland besetzten Nehrung Kinburn im Schwarzen Meer an. Bei der Attacke seien sechs russische Panzerfahrzeuge vernichtet sowie Soldaten getötet worden, teilt der ukrainische Geheimdienst mit. Russische Streitkräfte hatten die in das Schwarze Meer ragende Landzunge Kinburn in der südukrainischen Region Mykolajiw zu Beginn der Invasion im Februar 2022 erobert.

17:00 Uhr: Mali weist Botschafterin nach Kritik aus Schweden aus

Im Streit um Malis Beziehung zu Russland hat das westafrikanische Land die Botschafterin Schwedens ausgewiesen. Die Diplomatin müsse das Land binnen 72 Stunden verlassen, nachdem Schwedens Entwicklungsminister Johan Forssell "eine feindselige Erklärung über Mali abgegeben habe", teilte das Außenministerium mit. Schweden hatte allerdings schon im Juni angekündigt, seine Botschaft in Malis Hauptstadt Bamako ebenso wie im benachbarten Burkina Faso zum Jahresende zu schließen und die Zahlungen der Entwicklungszusammenarbeit an die Länder wie an mehrere andere auch einzustellen."Man kann nicht den illegalen Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine unterstützen und gleichzeitig jedes Jahr mehrere Hunderte Millionen Kronen an Entwicklungsgeldern bekommen", schrieb Forssell nun am Mittwoch auf der Plattform X. 

Mali erhält seit 2021 militärische Unterstützung von russischen Söldnern der früheren Wagner-Gruppe und brach vor wenigen Tagen die Beziehungen zur Ukraine ab, die es der Unterstützung des internationalen Terrorismus bezichtigte.

16.43 Uhr: UN - Juli tödlichster Monat für ukrainische Zivilisten seit Oktober 2022

In keinem Monat seit Oktober 2022 sind nach Angaben der Vereinten Nationen so viele ukrainische Zivilisten durch russischen Beschuss gestorben wie in diesem Juli. "Die hohe Zahl der Opfer im Juli setzt einen alarmierenden Trend seit März 2024 fort", teilt die UN-Beobachtermission in der Ukraine (HRMMU) mit.

16.35 Uhr: Zahl der Toten bei Konstantinowka steigt auf zwölf

Bei einem russischen Raketenangriff sind in der ostukrainischen Stadt nach Behördenangaben mindestens 12 Menschen getötet und 44 verletzt worden.

16.12 Uhr: Russland - Truppen nähern sich wichtigem Verkehrsknotenpunkt

Russland meldet, seine Truppen hätten das Dorf Wesele in der Nähe von Pokrowsk im Osten der Ukraine eingenommen. Pokrowsk ist ein Verkehrsknotenpunkt. Durch die Stadt führt eine Landstraße, über die unter ukrainischer Kontrolle stehende Städte wie Tschassiw Jar und Konstantinowka versorgt werden.

14.45 Uhr: Kritik aus eigenen Reihen an Vorstoß Kretschmers zu Abstrichen bei Ukraine-Hilfe

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) stößt mit einem Vorstoß zur Einschränkung der deutschen Militärhilfe für die Ukraine auf breite Kritik in den eigenen Reihen. Das Auftreten Kretschmers werde in der Union nur mit Rücksicht auf die Landtagswahl in Sachsen am 1. September toleriert, sagte der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter dem TV-Sender Welt, auch andere CDU-Politiker gingen auf Distanz. Kretschmann hatte zuvor mit Blick auf die knappen deutschen Staatsfinanzen eine Kürzung der Waffenhilfe an die Ukraine gefordert.

13.15 Uhr: Kiew - Totenzahl bei Konstantinowka auf zehn gestiegen

Bei einem russischen Angriff auf einen Supermarkt im ostukrainischen Konstantinowka sind nach neuesten Angaben des Innenministeriums in Kiew mindestens zehn Menschen getötet und 35 weitere verletzt worden. Innenminister Ihor Klymenko gab die neue Opferzahl am Freitag im Onlinedienst Telegram bekannt und veröffentlichte Fotos des Feuerwehreinsatzes in den Trümmern des Gebäudes. Demnach wurden bei dem Angriff in der rund 13 Kilometer von der Front entfernten Stadt auch nahegelegene Wohngebäude beschädigt. Nach Angaben des Innenministeriums brach ein Brand auf gut 1.000 Quadratmetern aus.

"Ein Schlag der russischen Terroristen auf einen gewöhnlichen Supermarkt und eine Post. Menschen sind unter den Trümmern", schrieb Präsident Wolodymyr Selenskyj bei Telegram. Die Rettungsarbeiten dauern an. Der Staatschef sprach den Angehörigen der Opfer sein Mitgefühl aus.

12.48 Uhr: Ukraine - Evakuierung von 20.000 Menschen in Grenzregion Sumy

Die ukrainischen Behörden haben in der an Russland angrenzenden östlichen Region Sumy eine Evakuierungsanordnung für rund 20.000 Menschen ausgesprochen. Die Anordnung betreffe 28 Orte, die unter "feindlichem Beschuss" stünden, erklärte die Polizei am Freitag im Onlinedienst Telegram. Örtliche Sicherheitskräfte seien bereits im Einsatz, um die Maßnahme zu begleiten. Die Region Sumy grenzt an die westrussische Region Kursk an, in die am Dienstag ukrainische Streitkräfte eingedrungen waren.

12.46 Uhr: Interfax - Russland schickt Verstärkung in Grenzregion Kursk

Nach dem Vorstoß ukrainischer Truppen in die südrussische Grenzregion Kursk entsendet das Verteidigungsministerium in Moskau Einheiten zur Verstärkung seiner Streitkräfte. Kolonnen mit Grad-Mehrfachraketenwerfern, Artillerie und Panzern würden in die Region verlegt, meldet die Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf das Ministerium.

12.36 Uhr: Kretschmer für Kürzung der Waffenhilfe an die Ukraine

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer fordert auch mit Blick auf den Bundeshaushalt eine Kürzung der Waffenhilfe an die Ukraine. "Wir können nicht länger Mittel für Waffen an die Ukraine in die Hand nehmen, damit diese Waffen aufgebraucht werden und nichts bringen. Es muss alles im Verhältnis stehen", sagte der CDU-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Unterstützung ja, aber wir merken doch, dass wir an unsere Grenzen stoßen." 

12.25 Uhr: Gouverneur - Zwei Tote bei russischem Beschuss von Supermarkt in Ostukraine

Bei einem russischen Artillerieangriff auf die Stadt Konstantinowka in der umkämpften ostukrainischen Region Donezk sind den örtlichen Behörden zufolge mindestens zwei Menschen getötet worden. Der Beschuss habe einen Supermarkt getroffen, teilt Regionalgouverneur Wadym Filaschkin auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Siebzehn weitere Menschen seien verletzt worden.

Auf Bildern, die der Gouverneur auf Telegram veröffentlicht, sind dicke schwarze Rauchwolken zu sehen, die aus dem zerstörten Gebäude aufstiegen. "Der Angriff auf den Supermarkt in Konstantinowka ist ein weiterer Akt russischen Terrors. Krieg gegen Zivilisten ist alles, was sie kennen", erklärt der Stabschef des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Andrij Jermak.

12.21 Uhr: Angriffe auf Kursk - Einsatz von aus Deutschland gelieferten Waffen

Menberichten zufolge nutzt die ukrainische Seite bei dem Vorstoß in der Region Kursk auch von Deutschland gelieferte Waffen. So berichtete etwa die "Bild"-Zeitung von mehreren Schützenpanzern des Typs "Marder". 

Zur Frage, inwiefern die Bundesregierung damit einverstanden wäre, gab es zunächst keine konkrete Stellungnahme. Ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums teilte auf Anfrage lediglich mit, "dass es erklärtes Ziel der Bundesregierung ist, die Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen den russischen Aggressor zu unterstützen".

Der Sprecher verwies zudem auf eine Stellungnahme der Bundesregierung von Ende Mai. Darin hatte Berlin erklärt, die Ukraine könne von Deutschland gelieferte Waffen nutzen, um sich gegen Angriffe "aus dem unmittelbar angrenzenden russischen Grenzgebiet heraus" auf die Gegend um Charkiw zu wehren.

12.15 Uhr: Strack-Zimmermann zu Kämpfen in Kursk - EU steht hinter der Ukraine

Der Vorstoß der ukrainischen Armee in der russischen Region Kursk findet Rückendeckung bei FDP-Europaabgeordnete Marie-Agnes Strack-Zimmermann. Zum Recht der Ukraine auf Selbstverteidigung gehöre auch das Recht, "den Feind auf dessen Territorium anzugreifen", sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Strack-Zimmermann sagte den Funke-Zeitungen weiter, die Ukraine halte sich "bisher an alle Absprachen, die die Geberländer ihnen vorgeben". Sie sei froh darüber, dass die EU voll und ganz hinter den Bemühungen der Ukraine stehe, ihre territoriale Integrität und Souveränität wiederherzustellen und die illegale Aggression Russland zu bekämpfen, fügte Strack-Zimmermann hinzu.

11.05 Uhr: Video zeigt ausgebrannte russische Militärlaster in Kursk

Ein in den sozialen Medien veröffentlichtes und von Reuters verifiziertes Video zeigt einen Konvoi ausgebrannter russischer Militärlastwagen in der russischen Oblast Kursk. Die Fahrzeuge stehen entlang einer Autobahn. Auf dem Video sind rund 15 Lastwagen zu sehen, darunter einer mit der Kennzeichnung Z. Dies ist das in Russland gebräuchliche Symbol für die dort als "spezielle Militäroperation" bezeichnete Invasion der Ukraine.

Reuters konnte anhand von Gebäuden, Bäumen und Straßenverläufen den Ort in der Aufnahme als das Dorf Oktjabrskoje verifizieren. Es war jedoch nicht festzustellen, wann genau das Video aufgenommen wurde.

11.00 Uhr: Russland - Wehren weiter ukrainischen Vormarsch in Kursk ab

In der russischen Oblast Kursk wehren die einheimischen Truppen nach Angaben der Regierung in Moskau weiterhin ein Vorrücken ukrainischer Einheiten ab. Das meldet die staatliche Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf das Verteidigungsministerium. Am Dienstag haben nach russischen Angaben rund tausend ukrainische Soldaten die Grenze überquert.

10.30 Uhr: Föderaler Notstand für russische Oblast Kursk

Das russische Katastrophenschutzministerium verhängt den föderalen Notstand für die Oblast Kursk an der Grenze zur Ukraine. Dort waren am Dienstag nach russischen Angaben rund tausend ukrainische Soldaten eingedrungen.

09.45 Uhr: Ukraine zu Angriff auf Flughafen bei Lipezk

Nach eigenen Angaben hat das ukrainische Militär in der Nacht zu Freitag einen Militärflughafen in der russischen Oblast Lipezk angegriffen. Bei dem Beschuss seien Lagerbestände an Lenkbomben beschädigt worden. Ein großes Feuer sei ausgebrochen, es seien mehrere Explosionen beobachtet worden, teilt das ukrainische Militär auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Auf dem Flugplatz seien russische Kampfflugzeuge vom Typ Su-34, Su-35 und MiG-31 stationiert. Lipezk liegt östlich der Grenzregion Kursk und damit weiter im Landesinneren von Russland.

08.30 Uhr: Kiesewetter - Vorgehen der Ukraine legitim

Der Obmann der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Auswärtigen Ausschuss, Roderich Kiesewetter, hat die ukrainischen Angriffe auf russisches Staatsgebiet als "völkerrechtlich legitim" bezeichnet.

Im rbb-24 Inforadio sagte er am Freitagmorgen, das Vorgehen sei durch Artikel 51 der Charta der Vereinten Nationen gedeckt. Demnach dürfe sich der Angegriffene wehren, auch auf dem Territorium des Aggressors.

Kiesewetter sagte: "Wir kennen ja die eigentlichen Ziele dahinter nicht. Ich vermute, dass es darum geht, russische Kräfte zu binden und damit die russische Absicht, weiter Charkiw anzugreifen - oder Sumi, das ist westlich davon - dass das erstmal die Russen nicht können und damit die Ukraine Zeit gewinnt."

07.00 Uhr: Ukraine - Alle 27 russischen Angriffsdrohnen abgeschossen

Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben einen russischen Drohnenangriff vollständig abgewehrt. Die Luftabwehr habe in der Nacht alle 27 Drohnen über sieben Regionen abgeschossen, teilt die Luftwaffe mit. Von Russland attackiert worden seien die Regionen Kiew, Poltawa, Sumy, Mykolajiw, Cherson, Donezk und Dnipropetrowsk.

06.30 Uhr: Russland - Notstand nach Angriff auf Militärflugplatz

Nach einem ukrainischen Drohnenangriff auf einen Militärflugplatz bei Lipezk ist es zu massiven Explosionen gekommen. Um die Stadt Lipezk sei zur Beseitigung der Folgen der Explosionen der Notstand erklärt worden, teilte Gouverneur Igor Artamonow bei Telegram mit. Vier Dörfer um den Militärflughafen wurden evakuiert. In Lipezk und Umland wurde der öffentliche Nahverkehr gestoppt. Es kam wegen Schäden an einer Energieanlage zu Stromausfällen. Infolge der Angriffe seien sechs Menschen verletzt worden. Der Militärflughafen liegt gut 280 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt.

Luftalarm wurde ebenfalls in den benachbarten Gebieten Kursk, Brjansk, Belgorod und Woronesch ausgelöst. Über 70 Drohnen seien abgefangen worden, teilten die Behörden mit. Über Kursk seien zudem weitere vier Raketen abschossen worden. In dem Gebiet an der Grenze zur Ukraine finden Kämpfe zwischen ukrainischen und russischen Truppen statt. Ukrainische Truppen sollen seit einem Angriff vom Dienstag mehrere russische grenznahe Ortschaften kontrollieren.

06.25 Uhr: Selenskyj - Russland soll den Krieg spüren

Nach dem Vorstoß ukrainischer Truppen in der russischen Grenzregion im Gebiet Kursk gibt es aus Kiew nun erste mögliche Erklärungen zu dem Überraschungsangriff. "Russland hat den Krieg in unser Land gebracht und soll spüren, was es getan hat", sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen in Kiew verbreiteten Videobotschaft. Dabei erwähnte der Staatschef die seit Dienstag andauernden Kämpfe ukrainischer Soldaten auf russischem Gebiet im Raum Kursk nicht. In der Nacht meldeten russische Stellen dann einen großangelegten ukrainischen Drohnenangriff auf die Region Lipezk südlich von Moskau.

06.15 Uhr: Russland meldet ukrainischen Großangriff mit Drohnen

Die russischen Behörden melden einen großangelegten ukrainischen Drohnenangriff auf die rund 200 Kilometer von der Grenze entfernte Region Lipezk im Südwesten Russlands. "Lipezk ist einer massiven Drohnenattacke ausgesetzt", wurde der Gouverneur des Gebiets, Igor Artamonow, von der russischen Staatsgagentur Tass zitiert.

Beim Absturz einer Drohne sei laut Artamonow eine Elektrizitätsanlage beschädigt worden, in der Folge gebe es Stromausfälle. Außerdem sei es fernab ziviler Infrastruktur zu einer "Explosion von Gefahrenstoffen" gekommen. Rettungskräfte seien im Einsatz.

Heftige Explosionen und Brände soll es in der Nacht auch in der russischen Ortschaft Rylsk im Raum Kursk gegeben haben, wie das ukrainische Nachrichtenportal "Kyiv Independent" unter Berufung auf Russland-freundliche Telegram-Kanäle berichtete. Die Ursache der Explosionen sei noch unklar.

Die Angaben von russischer Behördenseite ließen sich nicht unabhängig bestätigen. Vonseiten der Ukraine gab es zunächst keine offizielle Bestätigung der Angriffe.

06.00 Uhr: Gouverneur - Russischer Beschuss tötete vier Menschen in Region Donezk

Laut Mitteilung des Gouverneurs der Region Donezk, Wadym Filaschkin, sind durch russischen Artilleriebeschuss in der ostukrainischen Region am Donnerstag vier Menschen getötet und elf verletzt worden. Zwei Menschen seien beim Beschuss eines Wohnviertels in der Stadt Kostjantyniwka westlich von Bachmut getötet worden, zwei weitere Bewohner in Selidowe, weiter südwestlich. Insgesamt wurden zwanzig mehrstöckige Wohnhäuser und sechs Verwaltungsgebäude beschädigt, so Filaschkin. Die von der Ukraine kontrollierten Teile der Region sind regelmäßig russischem Beschuss ausgesetzt.

00.05 Uhr: Sachsens Ministerpräsident will Kürzung der Waffenhilfe für die Ukraine

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer fordert auch mit Blick auf den Bundeshaushalt eine Kürzung der Waffenhilfe an die Ukraine. "Wir können nicht länger Mittel für Waffen an die Ukraine in die Hand nehmen, damit diese Waffen aufgebraucht werden und nichts bringen. Es muss alles im Verhältnis stehen", sagte der CDU-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Unterstützung ja, aber wir merken doch, dass wir an unsere Grenzen stoßen."

Kretschmer reagierte damit auf die Frage, ob er für ein Ende der deutschen Waffenhilfe an die Ukraine sei, um Geld zu sparen. "Ich habe mich von Anfang an deutlich gegen Waffenlieferungen ausgesprochen und für diplomatische Initiativen geworben", sagte er. "Seit zwei Jahren habe ich da eine sehr klare Meinung und ich muss leider sagen, diese hat sich in vielen Punkten bestätigt." Er bekräftigte, dass der Ukraine-Krieg aus seiner Sicht nicht auf dem Schlachtfeld beendet werde, sondern am Verhandlungstisch.

Donnerstag, 8. August 2024

19.18 Uhr: Selenskyj - Russland muss Folgen des von ihm ausgelösten Krieges spüren

Nach dem Vorstoß der ukrainischen Armee in der westrussischen Region Kursk hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärt, Russland müsse die Folgen des von ihm ausgelösten Krieges spüren. Russland habe den Krieg über die Ukraine gebracht, nun solle es "spüren, was es getan hat", sagte der Staatschef am Donnerstagabend in seiner täglichen Ansprache. Allerdings erwähnte Selenskyj den Vormarsch der ukrainischen Truppen in Kursk nicht direkt.

Auch von anderen ukrainischen Stellen wurde der am Dienstag begonnene Vorstoß der ukrainischen Armee nicht kommentiert. Nach Angaben aus Moskau sind daran "bis zu tausend" ukrainische Soldaten sowie dutzende Panzer und gepanzerte Fahrzeuge beteiligt.

17.39 Uhr: 15 Jahre Haft für US-Amerikanerin in Russland gefordert

Die russische Staatsanwaltschaft hat einem staatlichen Medienbericht zufolge 15 Jahre Haft für eine russisch-amerikanische Frau wegen des Vorwurfs des Hochverrats gefordert. Ksenia Khavana war im Februar in Jekaterinburg festgenommen worden. Ihr wurde vorgeworfen, Geld für das ukrainische Militär gesammelt zu haben. Bei einem Prozess hinter verschlossenen Türen habe sie sich am Mittwoch der Vorwürfe schuldig bekannt, berichteten Medien. Die Nachrichtagentur Interfax meldete unter Berufung auf Khavanas Anwalt Michail Muschalow am Donnerstag, dass die Staatsanwaltschaft die 15-jährige Haftstrafe beantragt habe. Das Urteil werde Muschalow zufolge am 15. August erwartet.

16.20 Uhr: Tiefe des ukrainischen Vorstoßes wohl zwischen zehn und 25 Kilometern

Die ukrainische Armee ist bei ihrem seit Dienstagmorgen anhaltenden Vorstoß in der westrussischen Region Kursk nach Einschätzung von Experten weit vorangekommen. Das in den USA ansässige Institut für Kriegsstudien (ISW) schrieb in einer Erklärung am Donnerstag von "nachweislich bis zu zehn Kilometern", nach Angaben des russischen Militärbloggers Juri Podoljaka rückte die Ukraine sogar um mehr als 25 Kilometer vor. Der ukrainische Präsidentenberater Mychailo Podoljak bezeichnete das Geschehen im Westen Russlands als Folge der russischen "Aggression" gegen die Ukraine.

Nach russischen Angaben sind "bis zu tausend" ukrainische Soldaten sowie dutzende Panzer und gepanzerte Fahrzeuge an dem Angriff beteiligt. Demnach wurden bei dem Vorstoß bislang mindestens fünf Zivilisten getötet und weitere 31 verletzt.

Wie das ISW weiter schrieb, deuteten das "derzeit bestätigte Ausmaß und die Lage der ukrainischen Vorstöße im Gebiet Kursk (...) darauf hin, dass die ukrainischen Streitkräfte mindestens zwei russische Verteidigungslinien und eine Stellung durchbrochen haben". Demnach zielt die Ukraine auf einen wichtigen Versorgungsstützpunkt der russischen Armee nahe der acht Kilometer von der Grenze entfernten Stadt Sudscha.

15.30 Uhr: Selenskyj lobt Fähigkeit der Armee zu überraschen

Präsident Wolodymyr Selenskyj lobt die ukrainische Armee für ihre Fähigkeit, zu "überraschen". Allerdings erwähnte er mit keinem Wort die Kämpfe in der russischen Region Kursk. Offiziell gibt es von ukrainischer Seite dazu bislang keine Stellungnahme.

14.27 Uhr: FDP-Politiker Faber - Ukraine kann deutsche Waffen zu Vorstoß bei Kursk einsetzen

Der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marcus Faber (FDP), sieht kein Problem darin, wenn die Ukraine von Deutschland gelieferte Waffen für ihren Vorstoß auf russischem Gebiet nutzt. "Mit der Übergabe an die Ukraine sind es ukrainische Waffen", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Das gelte "für jegliches Material", auch den Kampfpanzer Leopard 2.

14.04 Uhr: Russische Streitkräfte hindern Ukraine an weiterem Vordringen

Die russischen Streitkräfte sowie Grenzschutzbeamte würden ukrainische Einheiten daran hindern, tiefer in Kursk vorzudringen, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Zugleich attackiere die russische Armee ukrainische Kräfte, die von der ukrainischen Grenzregion Sumy aus nachzurücken versuchten. Der geschäftsführende Vizegouverneur von Kursk, Andrej Belostozki sagte der staatlichen Nachrichtenagentur Ria Nowosti, dass "der Feind keinen einzigen Meter vorangekommen" sei, sondern vielmehr auf dem Rückzug sei. Zudem würden die gegnerische Ausrüstung und Kampftruppen "aktiv zerstört".

13.52 Uhr: Ukraine – Zwei Tote bei russischem Angriff in Donezk

Bei russischem Artilleriebeschuss sind in der Stadt Kostjantyniwka in der ostukrainischen Region Donezk nach Angaben der örtlichen Behörden mindestens zwei Menschen getötet worden. Der Angriff am Morgen habe ein Wohnviertel getroffen, teilt Regionalgouverneur Wadym Filschkin auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Erst am Mittwoch wurden bei russischem Beschuss in Donezk mindestens vier Menschen getötet.

13.15 Uhr: EU sieht bei Ukraine Recht auf Selbstverteidigung

Die EU sieht den Vorstoß ukrainischer Truppen ins russische Gebiet Kursk im Kontext des Selbstverteidigungsrechts. "Wir sind der Meinung, dass die Ukraine einen rechtmäßigen Verteidigungskrieg gegen eine illegale Aggression führt", sagte ein Sprecher des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell in Brüssel. Das Recht auf Selbstverteidigung schließe auch das Recht ein, den Feind auf dessen Territorium anzugreifen.

11.45 Uhr: US-Institut – "Bis zu zehn Kilometer" in Russland vorgerückt

"Die ukrainischen Streitkräfte sind nachweislich bis zu zehn Kilometer in die russische Region Kursk vorgerückt", erklärt das in den USA ansässige Institut für Kriegsstudien (ISW). Das derzeit bestätigte Ausmaß und die Lage der ukrainischen Vorstöße im Gebiet Kursk deuten nach Ansicht des ISW darauf hin, dass die ukrainischen Streitkräfte mindestens zwei russische Verteidigungslinien und eine Stellung durchbrochen haben.

11.35 Uhr: Kämpfe in russischem Gebiet Kursk - Gastransit läuft normal

Der russische Gasexport durch das von der Ukraine angegriffene Grenzgebiet Kursk läuft nach Angaben des Konzerns Gazprom weitgehend normal. Heute werde mit der Durchleitung von etwa 37,3 Millionen Kubikmeter Erdgas gerechnet, teilte das Unternehmen in Moskau mit. Dies seien fünf Prozent weniger als am Vortag, meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass nach diesen Angaben. Ukrainische Truppen haben bei ihrem Vorstoß über die Grenze die Stadt Sudscha mindestens teilweise unter Kontrolle gebracht und damit wohl auch eine Messstation der wichtigen Gaspipeline Richtung Westeuropa. 

10.46 Uhr: Russland - Lage in Kursk nach ukrainischem Vorstoß "unter Kontrolle"

Die russischen Streitkräfte haben sich in der Oblast Kursk den dritten Tag in Folge Gefechte mit eingedrungenen ukrainischen Truppen geliefert. Die Lage sei "stabil und unter Kontrolle", sagte der Vize-Gouverneur der Grenzregion am Donnerstag der staatlichen russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti zufolge. Rund 3.000 Menschen seien in Sicherheit gebracht worden. Die russischen Truppen seien im Bezirk Sudscha aktiv im Kampf gegen ukrainische Einheiten und drängten sie zurück, zitierte die Nachrichtenagentur Tass örtliche Behörden. Vier Menschen seien bei den ukrainischen Angriffen getötet worden. Das ukrainische Militär hat sich bislang nicht zur Offensive in Kursk geäußert.

07.11 Uhr: Medwedew - Russland muss Invasion in der Ukraine ausweiten

Der Vize-Vorsitzende des russischen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, droht angesichts des ukrainischen Vorstoßes in die russische Grenzregion Kursk mit einer Ausweitung der Invasion in der Ukraine. Der russische Militäreinsatz dürfe sich nicht mehr nur darauf beschränken, die Gebiete in der Ukraine zu sichern, die Russland als sein Gebiet betrachte, sagte der Ex-Präsident. Vielmehr sollten die Streitkräfte in Richtung der Städte Odessa, Charkiw, Dnipro, Mykolajiw, Kiew und darüber hinaus drängen. Der Vormarsch werde erst dann eingestellt, wenn es Russland für vorteilhaft halte.

05.00 Uhr: Russische Behörden verhängen Ausnahmezustand im Gebiet Kursk

Nach dem Vorstoß ukrainischer Truppen ins russische Gebiet Kursk ist in der Region der Ausnahmezustand verhängt und der Schutz für das dortige Atomkraftwerk erhöht worden. "Die Region Kursk ist weiterhin mit einer schwierigen operativen Situation in den Grenzgebieten konfrontiert", teilte der geschäftsführende Gouverneur des Gebiets Kursk, Alexej Smirnow, bei Telegram mit. Er leite einen Operationsstab, der rund um die Uhr arbeite. Im benachbarten Gebiet Orjol traf unterdessen eine erste Gruppe von evakuierten Einwohnern des russischen Grenzgebiets ein.

Angaben des russischen Gesundheitsministeriums zufolge wurden durch ukrainischen Beschuss im Kursker Gebiet über 30 Menschen verletzt. Davon seien mindestens 19 zur Behandlung in Krankenhäuser eingeliefert worden. Unter den Verletzten ist auch der bekannteste Kriegskorrespondent des russischen Fernsehens, Jewgeni Poddubnyj.

00.20 Uhr: Kreml-Kritiker Jaschin ruft zu Solidarität mit politischen Gefangenen in Russland auf

Eine Woche nach seiner Freilassung bei dem größten Gefangenenaustausch zwischen Russland und dem Westen seit dem Kalten Krieg hat der prominente Oppositionspolitiker Ilja Jaschin zu Solidarität mit den verbliebenen politischen Gefangenen in seiner Heimat aufgerufen. "Es gibt Menschen, die wir gemeinsam retten müssen, hier und jetzt", sagte Jaschin am Mittwoch vor Exil-Russen in Berlin. Der Bundesregierung dankte der Kreml-Kritiker erneut für ihren Einsatz bei dem Gefangenenaustausch.

Mittwoch, 7. August 2024

23.18 Uhr: Ukraine senkt Strafen für Kleindiebstahl

Die Ukraine hat geringfügige Diebstähle wegen des geltenden Kriegsrechts neu definiert. Das im Juli vom Parlament verabschiedete Gesetz wurde von Präsident Wolodymyr Selenskyj unterschrieben, wie ukrainische Medien meldeten. Nach Inkrafttreten der Novelle werden Diebstähle im Wert von umgerechnet bis zu rund 67 Euro nicht mehr mit Gefängnis bestraft. Sie gelten vielmehr als Ordnungswidrigkeit und werden mit Ordnungsgeldern von umgerechnet bis zu etwa 114 Euro belegt. Im Wiederholungsfall drohen Geldstrafen von bis zu 380 Euro. Bisher galt ein Wert des Diebesguts von umgerechnet knapp 67 Euro als Höchstwert für geringfügige Diebstähle. Die Entkriminalisierung wurde im Gesetzesvorhaben mit dem seit dem russischen Einmarsch geltenden Kriegsrecht begründet. Dieses sieht für Plünderungen und Diebstahl bis zu acht Jahre Gefängnis vor.

23.01 Uhr: Freigelassener Kreml-Gegner Jaschin ruft zu Solidarität mit politischen Gefangenen auf

Eine Woche nach seiner Freilassung bei dem größten Gefangenenaustausch zwischen Russland und dem Westen seit dem Kalten Krieg hat der russische Oppositionspolitiker Ilja Jaschin in Berlin zu Solidarität mit den verbliebenen politischen Gefangenen in seiner Heimat aufgerufen. "Es gibt Menschen, die wir gemeinsam retten müssen, hier und jetzt", sagte Jaschin vor Exil-Russen in Berlin. Es seien "unbeugsame Menschen", die es zu unterstützen gelte. 

"In Russland gibt es mehr als 1200 politische Gefangene aus allen Gesellschaftsschichten - Ärzte, Studenten, Rentner", betonte Jaschin bei der von russischen Oppositionsgruppen organisierten Veranstaltung im Berliner Mauerpark. Jeder von ihnen habe für sich entschieden, zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine "nicht zu schweigen". "Sie nennen den Krieg Krieg und Putin einen Kriegsverbrecher", so Jaschin unter dem Jubel seiner Anhänger mit Blick auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin.

19.55 Uhr: Russland verstärkt wegen Kämpfen Schutz von Atomkraftwerk Kursk

Aufgrund des ukrainischen Vorstoßes ins russische Grenzgebiet Kursk hat die russische Nationalgarde den Schutz des Atomkraftwerks Kursk verstärkt. Außerdem seien zusätzliche Kräfte für die Bekämpfung von Sabotage- und Aufklärungstrupps in den Gebieten Kursk und Belgorod herangezogen worden, teilte die Behörde mit. Das geschehe in Kooperation mit den russischen Grenztruppen und der Armee. Das Atomkraftwerk mit vier Blöcken und einer Leistung von fast zwei Gigawatt befindet sich nur gut 60 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt.

Tags zuvor hatten ukrainische Truppen unterstützt von Panzern und Artillerie die russische Grenze vom Gebiet Sumy aus bei Sudscha überschritten. Unbestätigten Berichten zufolge seien sie dabei bis zu 15 Kilometer in Richtung des AKWs vorgedrungen. Die Ukraine wehrt sich seit über zweieinhalb Jahren gegen eine russische Invasion.

19.00 Uhr: Ukraine evakuiert Orte im Grenzgebiet

Angesichts schwerer Kämpfe im russischen Gebiet Kursk haben die ukrainischen Behörden Evakuierungen weiterer Orte in der benachbarten Region Sumy angeordnet. Die Maßnahmen betreffen 23 Siedlungen, sagte der Militärgouverneur von Sumy, Wolodymyr Artjuch, im ukrainischen Fernsehen. Etwa 6.000 Menschen, darunter mehr als 400 Kinder und Jugendliche, sollen aus der grenznahen Region in Sicherheit gebracht werden. 

Tags zuvor hatten ukrainische Truppen einen Vorstoß über die ukrainisch-russische Grenze in Richtung der Stadt Sudscha im Gebiet Kursk unternommen und waren dabei mehrere Kilometer weit auf russisches Staatsgebiet vorgedrungen. Moskau sprach von gut 1.000 mit schwerer Technik ausgerüsteten ukrainischen Soldaten. Kiew hat die Vorgänge bisher nicht kommentiert. 

16.17 Uhr: "Bis zu tausend" ukrainische Soldaten an Attacke beteiligt

An dem Angriff der ukrainischen Streitkräfte auf die Grenzregion Kursk im Westen Russlands sind nach Angaben des russischen Generalstabs "bis zu tausend" Soldaten beteiligt.

Das gab der russische Generalstabschef Waleri Gerassimow bei einem am Mittwoch vom russischen Fernsehen übertragenen Treffen mit Präsident Wladimir Putin bekannt, nachdem der Angriff am Vortag gestartet worden war. "Das tiefe Vorrücken des Feindes auf das Gebiet wurde durch Schläge der Luftwaffe und der Artillerie gestoppt", sagte Gerassimow weiter.

14.45 Uhr: Gouverneur von Kursk ruft zu Blutspenden auf

Wegen Kämpfen in der russischen Grenzregion Kursk hat der dortige Gouverneur die Einwohner zu Blutspenden aufgerufen. Die Region verteidige sich heldenhaft, schrieb Alexej Smirnow auf Telegram, Notfalldienste seien in Alarmbereitschaft, die Blutbanken stockten ihre Bestände auf.

Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, etwa 300 ukrainische Soldaten seien unterstützt von elf Panzern und mehr als 20 gepanzerten Fahrzeugen über die Grenze vorgestoßen. Sie seien aber nicht weit gekommen und hätten schwere Verluste erlitten. Armee und Grenzschutz seien noch dabei, die Eindringlinge zu vernichten. Überprüfen ließen sich diese Angaben nicht. Ukrainische Regierungsvertreter verweigerten einen Kommentar.

Russische Militärblogger, die sich als Kenner der Kriegslage erwiesen haben, teilten ebenfalls mit, ukrainische Soldaten seien in Kursk. Der Telegram-Kanal Rybar des pensionierten Presseoffiziers Michail Swintschuk schrieb, ukrainische Truppen hätten drei Siedlungen in der Region eingenommen und kämpften sich weiter vor. Der kremlnahe Militärblog Zwei Majore schrieb, ukrainische Soldaten seien bis zu 15 Kilometer in die Region vorgedrungen. Auch diese Angaben waren nicht zu überprüfen.

14.02 Uhr: Putin bezeichnet Angriffe als schwere Provokation

Nach schweren ukrainischen Angriffen auf die russische Grenzregion Kursk hat Kremlchef Wladimir Putin dem "Kiewer Regime" eine schwere neue Provokation vorgeworfen. Es sei mit Raketen auch auf zivile Objekte und Wohnhäuser geschossen worden, sagte Putin bei einer vom Kreml bei Telegram in Teilen übertragenen Regierungssitzung. Bei einem Treffen mit dem Verteidigungsministerium, mit dem Generalstab der russischen Streitkräfte und dem für den Grenzschutz zuständigen Inlandsgeheimdienst FSB werde er sich in Kürze weitere Lageberichte anhören, sagte der Präsident.

Das Verteidigungsministerium hatte zuvor mitgeteilt, dass die Kampfhandlungen in der Grenzregion andauerten. Im Einsatz seien Soldaten und FSB-Kräfte. Aus den beschossenen Ortschaften flohen nach russischen Behördenangaben Tausende Menschen. Aus Kiew gab es dazu zunächst keine offizielle Stellungnahme. Die Ukraine hat in ihrem Abwehrkampf gegen den russischen Angriffskrieg immer wieder auch Ziele im benachbarten Land angegriffen.

12.46 Uhr: Moskau bestätigt Kämpfe im Gebiet Kursk

Nach schweren ukrainischen Angriffen auf die russische Grenzregion Kursk hat das Verteidigungsministerium in Moskau Berichte zu anhaltenden Kampfhandlungen dort bestätigt. "Die Operation zur Vernichtung der Gruppierungen der Streitkräfte der Ukraine wird fortgesetzt", teilte das Ministerium in Moskau mit. Demnach gab es Gefechte in grenznahen Ortschaften auf russischem Gebiet gegen ukrainische Eindringlinge.

Noch am Vortag hatte das russische Verteidigungsministerium behauptet, dass ein Versuch, die Grenze zu durchbrechen, gescheitert sei. Jetzt hieß es, dass ein tiefes Eindringen auf russischem Staatsgebiet verhindert worden sei.

12.38 Uhr: Auch Niger stoppt Beziehungen zur Ukraine

Der Ukraine-Krieg hat auch Auswirkungen auf die Beziehungen in Westafrika: Nach Mali hat nun der benachbarte Niger seine diplomatischen Verbindungen zur Ukraine ausgesetzt. Die Regierung in Niamey beschließe dies "in voller Solidarität" mit Mali, sagte der nigrische Regierungssprecher Amadou Abdramane in einer im Staatsfernsehen verlesenen Erklärung. Moskau warf der Ukraine am Mittwoch vor, sie wolle in Afrika eine "zweite Front" eröffnen. 

Mali hatte die Beziehungen zur Ukraine am Sonntag abgebrochen und zur Begründung auf eine Erklärung aus Kiew zur Niederlage der malischen Armee und der russischen paramilitärischen Gruppe Wagner bei einem Gefecht mit Rebellen Ende Juli im Norden des Landes verwiesen. 

12.07 Uhr: Tausende aus russischer Grenzregion Kursk evakuiert

Angesichts ukrainischer Angriffe sind aus der russischen Grenzregion Kursk nach Angaben des dortigen Gouverneurs Tausende Menschen evakuiert worden. "Mehrere tausend Menschen haben die unter Beschuss befindliche Region mit unserer Hilfe verlassen", teilte der Gouverneur Alexej Smirnow in einer Videobotschaft am Mittwoch im Onlinedienst Telegram mit. Die Lage sei "unter Kontrolle". Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau dauerten die Gefechte in der Grenzregion am Mittwoch den zweiten Tag in Folge an. 

"Der Einsatz zur Zerstörung der ukrainischen Armee-Einheiten geht weiter", erklärte das russische Verteidigungsministerium in Onlinediensten. Das weitere Vordringen der ukrainischen Truppen auf russisches Staatsgebiet sei abgewehrt worden. Kiew äußerte sich zunächst nicht zu dem Geschehen.

Russischen Angaben zufolge wurden im Zuge der Kämpfe fünf Menschen getötet und 24 weitere verletzt. 13 von ihnen würden im Krankenhaus behandelt. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums umfassten die Verluste auf ukrainischer Seite 260 Soldaten und 50 gepanzerte Fahrzeuge, darunter sieben Panzer sowie acht gepanzerte Mannschaftstransportwagen. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden. 

11.22 Uhr: Sechseinhalb Jahre Straflager für russischen Militärblogger

In Russland ist der Militärblogger Andrej Kurschin zu sechseinhalb Jahren Straflager verurteilt worden. Er habe falsche Informationen über die Streitkräfte verbreitet, teilte die Ermittlungsbehörde mit. Kurschin betrieb den Telegram-Kanal "Moscow Calling", der die Ziele von Russlands Krieg gegen die Ukraine unterstützte. Allerdings kritisierte Kurschin die Art und Weise, wie die Militärführung den Feldzug leitete.

Analysten des Instituts für Kriegsforschung beschrieben Kurschin zum Zeitpunkt seiner Festnahme im August 2023 als einen "Ultranationalisten am äußersten Rand", der die Grenzen zulässiger Kritik an den russischen Kriegsanstrengungen überschritten habe.

10.01 Uhr: Russland – 24 Verletzte bei ukrainischem Angriff auf Kursk

Nach Angaben des russischen Gesundheitsministeriums sind bei dem ukrainischen Angriff auf die an der Grenze gelegene Oblast Kursk 24 Menschen verletzt worden. Darunter seien sechs Kinder, meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf das Ministerium.

09.33 Uhr: Ukraine – 30 russische Drohnen abgefangen

Die ukrainische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben 30 russische Drohnen abgefangen und zerstört. Das seien alle Drohnen, die die russischen Truppen in der Nacht auf Ziele in sieben Regionen abgefeuert hätten, erklärt die ukrainische Luftwaffe auf dem Kurzmitteilungsdienst Telegram.

08.27 Uhr: Gouverneur – Westrussische Region Kursk erneut Ziel ukrainischer Angriffe

Einen Tag nach ukrainischen Angriffen auf das westrussische Kursk mit mehreren Toten ist die Region nach Behördenangaben erneut Ziel ukrainischer Luftangriffe geworden. In dem an die Ukraine angrenzenden Gebiet seien zwei ukrainische Raketen von den Flugabwehrsystemen abgeschossen worden, erklärte Regionalgouverneur Alexej Smirnow am Morgen im Onlinedienst Telegram. Zudem seien drei ukrainische Drohnen abgewehrt worden.

07.29 Uhr: Russland wirft Ukraine Angriff auf Zivilisten in Kursk vor

Das Außenministerium in Moskau wirft der Ukraine einen Angriff auf die russische Oblast Kursk vor und spricht von einem "Terrorakt" gegen die Zivilbevölkerung. "Das ist ein weiterer Terrorakt", sagt die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa, dem russischen Hörfunksender Sputnik, wie die Agentur RIA meldet. "Er richtet sich offensichtlich gegen eine friedliche Bevölkerung, gegen eine Zivilbevölkerung."

Das ukrainische Militär habe seine Luftangriffe auf Kursk fortgesetzt, erklärt zudem das Verteidigungsministerium. Am Dienstag habe es bereits ukrainische Angriffe mit Panzern gegeben.

06.15 Uhr: Russland – Elf ukrainische Drohnen über Grenzregionen abgefangen

Russlands Luftabwehr hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau in der Nacht elf ukrainische Drohnen über russischem Territorium abgefangen. Betroffen seien die Oblaste Kursk, Woronesch, Belgorod und Rostow, meldet die staatliche Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf das Ministerium. Alle Gebiete grenzen an die Ukraine.

05.00 Uhr: Selenskyj – Haben eine Million Drohnen bestellt

Die Ukraine will nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj die Produktion von Drohnen als wichtiges Mittel zur Kriegsführung ausbauen. "Für dieses Jahr sind bereits eine Million Drohnen bei unseren Herstellern in Auftrag gegeben worden", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache.

Im kommenden Jahr sollten es deutlich mehr sein. "Wir geben zu diesem Zeitpunkt nicht alle Details bekannt, aber unsere Produktionskapazität für Drohnen nimmt stetig zu, und wir arbeiten nicht nur mit staatlichen Mitteln, sondern auch mit Partnern zusammen, um in unsere Produktion von Drohnen zu investieren."

Die Drohnen könnten ein Faktor sein, "der nicht nur ein gerechtes Ende des Krieges herbeiführt, sondern die Ukraine auch zu einem Sicherheitsanbieter für andere Staaten macht", sagte Selenskyj.

Dienstag, 6. August 2024

20.27 Uhr: Anti-Kriegs-Aktivisten in Russland muss Protest einstellen

Nach zunehmenden Druck aus dem Kreml hat sich eine führende Aktivistin aus dem Kampf für die Rückkehr von russischen Soldaten von der Front in der Ukraine zurückgezogen. Maria Andrejewa, eine der Anführerinnen der Gruppe "Put Domoy" (Rückkehr nach Hause), sagte der Nachrichtenagentur AFP, sie werde ihre öffentlichen Auftritte einstellen und sich "in den Untergrund begeben". Zuvor war sie eigenen Angaben zufolge gekündigt worden.

18.57 Uhr: Ukraine will mehr Geld in Raketenprogramm stecken

Die Ukraine stellt nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj zusätzliche Mittel für ihr inländisches Raketenprogramm bereit. Damit wolle Kiew den Rückstand gegenüber Russland verringern, das über eine Reihe von Langstreckenwaffen verfügt, schreibt auf Selenskyj auf Telegram. "Zusätzliche Mittel wurden für unser Raketenprogramm bereitgestellt. Es werden noch mehr im Inland produzierte Raketen kommen". Er nennt keine weiteren Details. Im Juli hatte der ukrainische Staatschef erklärt, Kiew arbeite daran, seine Abhängigkeit von Raketen zu verringern, die von den ukrainischen Verbündeten geliefert werden - darunter auch solche für die Luftverteidigung.

18.35 Uhr: Mehrere Verletzte durch russisch-ukrainische Angriffe bei Kursk und Charkiw

Russische Angriffe auf die ostukrainische Großstadt Charkiw und ukrainische Attacken gegen die südrussische Region Kursk haben auf beiden Seiten zu Opfern geführt. Allein bei einem russischen Raketenangriff auf das Zentrum von Charkiw wurden mindestens acht Menschen verletzt, gaben die ukrainischen Behörden bekannt. Die ballistische Rakete vom Typ "Iskander" habe schwere Schäden an Gebäuden verursacht. In der südrussischen Region Kursk berichteten Bewohner in sozialen Medien von schweren ukrainischen Angriffen. Durch Kampfdrohnen seien mindestens 18 Menschen verletzt worden, teilte Gouverneur Alexej Smirnow auf der Plattform Telegram mit. In sozialen Medien verbreitete Videos zeigen unter anderem einen ausgebrannten Tankwagen an einem nicht näher beschriebenen Ort.

18.11 Uhr: Bundesregierung kritisiert Schließung der Konrad-Adenauer-Stiftung in Russland

Die Bundesregierung verurteilt das russische De-facto-Verbot der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) in dem Land. "Wir verurteilen die Einstufung der KAS als 'unerwünscht'", erklärte das Auswärtige Amt im Internetdienst "X". Gleiches gelte für die russische Einstufung der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde (DGO) als "extremistisch". "Putin setzt die Abschottung von Russland weiter fort und setzt auf Repression und Zensur", erklärte das Auswärtige Amt weiter. "Er kriminalisiert Engagement der Zivilgesellschaft und wissenschaftlichen Austausch."

17.46 Uhr: Bundeswehr nimmt erste Einheit von Flugabwehrsystem Iris-T SLM in Empfang

Die Einführung des modernen Luftabwehrsystems Iris-T SLM in der Bundeswehr kommt voran. Das Beschaffungsamt in Koblenz (BAAINBw) teilte mit, die erste Feuereinheit sei vom Hersteller abgenommen worden. Der Luftwaffe soll Iris-T SLM nach diesen Angaben voraussichtlich ab Ende 2025 zur Verfügung stehen. Der Hersteller habe das System für die Bundeswehr an Nato-Schnittstellen angepasst, was nun überprüft werde. Das bodengestützte Luftabwehrsystem Iris-T SLM wird demnach gegen Bedrohungen aus der Luft, etwa Drohnen, Flugzeuge, Hubschrauber oder Marschflugkörper eingesetzt.

17.27 Uhr: Moskau schickt Reservetruppen nach Kursk

Russland schickt nach eigenen Angaben Reservetruppen in die südliche Region Kursk an der Grenze zur Ukraine. Diese sollten ukrainische Angriffe abwehren, berichtet die staatliche Agentur Ria unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Moskau. Russische Soldaten hatten laut dem Gouverneur der Region Kursk, Alexej Smirnow, zuvor einen Grenzübertritt des ukrainischen Militärs vereitelt. Wie der Telegramkanal Mash, der Verbindungen in russische Sicherheitskreise hat, berichtet, hätten bis zu 300 ukrainische Kämpfer versucht, in der Gegend von Sudscha, über die Grenze zu gelangen. Die Lage bleibt Smirnow zufolge schwierig. Kursk grenzt an die Region Sumy im Nordosten der Ukraine.

17.02 Uhr: Moskau weist moldauischen Diplomaten aus

Als Reaktion auf die Ausweisung eines russischen Diplomaten wegen eines Spionageskandals hat Moskau nach eigenen Angaben einen moldauischen Diplomaten ausgewiesen. Das russische Außenministerium teilte am Dienstag mit, es habe den Botschafter der Republik Moldau einbestellt, um "nachdrücklich gegen die anhaltenden unfreundlichen Schritte" Chisinaus gegenüber Moskau zu protestieren. Ein Mitglied der moldauischen Botschaft in Russland sei zur "unerwünschten Person" erklärt worden.

16.45 Uhr: Weitere Festnahmen beim russischen Militär wegen Korruptionsverdacht

Die Serie der Festnahmen wegen Korruptions- und Betrugsskandalen beim russischen Militär reißt nicht ab. Wegen Annahme von Bestechungsgeldern in besonders großem Umfang sei der frühere Chef der Verwaltung für die Beschaffung unter anderem von Wäsche und chemischen Reinigungsmitteln für die Armee verhaftet worden, teilte das Ermittlungskomitee in Moskau mit. Dem Offizier Wladimir Demtschik drohen bei einer Verurteilung bis zu 15 Jahre Haft. Zuvor war auch der Direktor des Militärparks "Patriot" wegen Veruntreuung von Staatsgeldern festgenommen worden. In Haft sind bereits auch mehrere Armeegeneräle, darunter zwei Vizeverteidigungsminister.

15.34 Uhr: EU-Staaten geben grünes Licht für neue Milliardenzahlung

Die EU-Staaten haben grünes Licht für eine Auszahlung von rund 4,2 Milliarden Euro Finanzhilfe für die Ukraine gegeben. Es sei wichtig, "die Mittel angesichts der schwierigen Haushaltslage in der Ukraine so schnell wie möglich bereitzustellen", hieß es in einer entsprechenden Mitteilung.

Die Mittel sind Teil der sogenannten Ukraine-Fazilität. Dieses EU-Hilfsprogramm wurde Anfang Februar beschlossen und soll bis Ende 2027 Finanzhilfen in Höhe von 50 Milliarden Euro ermöglichen. 33 Milliarden Euro davon sollen als Darlehen ausgezahlt werden, der Rest in Form von Zuschüssen.

14.40 Uhr: Hugo Boss trennt sich von Russland-Geschäft

Hugo Boss trennt sich von seinem Russland-Geschäft. Der Modekonzern bestätigte Medienberichte, wonach seine russische Tochtergesellschaft an den langjährigen Großhandelspartner Stockmann JSC verkauft worden sei. "Stockmann ist ein Unternehmen, welches einem der langjährigen Großhandelspartner von Hugo Boss in Russland gehört. In der Folge wird Hugo Boss in Russland nicht mehr mit einer eigenen Tochtergesellschaft vertreten sein", sagte ein Unternehmenssprecher. Die russischen Behörden hätten bereits zugestimmt. 

14.31 Uhr: Bei Gefangenenaustausch freigelassener Deutscher lobt Zusammenhalt in Gefängnis

Der beim Gefangenenaustausch zwischen Russland und dem Westen freigelassene Deutsche Patrick Schöbel hat den Zusammenhalt im russischen Gefängnis gewürdigt. "Die anderen Häftlinge waren unglaublich nett zu mir", sagte er dem Magazin "stern" nach Angaben vom Dienstag. Der Zusammenhalt sei "beeindruckend". 

Die Insassen bekämen einmal pro Monat Pakete von ihrer Familie, mit Essen, Deo und anderen Utensilien, schilderte Schöbel dem Magazin. "Bald wussten alle, dass ich in Russland keine Familie habe, die mir Pakete schicken kann, und haben mich immer mitversorgt."

Mehrfach seien Männer vom Militär gekommen und hätten den Gefangenen einen Deal angeboten: Ein Jahr an der Front in der Ukraine kämpfen, dann werde der Rest der Haftstrafe erlassen. Genommen worden sei jeder – auch Drogenabhängige, die kaum mehr laufen konnten, berichtete der 38-Jährige. "Russland holt Junkies aus dem Gefängnis und schickt sie als Kanonenfutter an die Front." Er selbst lehnte ab.

14.06 Uhr: Tscheche wegen Plünderns als Mitglied ukrainischer Armee zu Haftstrafe verurteilt

In Prag ist am Dienstag ein Tscheche zu sieben Jahren Haft verurteilt worden, weil er als freiwilliges Mitglied der ukrainischen Armee in dem Land Zivilisten und getötete Soldaten bestohlen haben soll. Der 27-Jährige wurde der "Plünderung in einem Gebiet militärischer Einsätze" für schuldig befunden, wie ein Sprecher des Gerichts in Prag mitteilte. Der Mann war in den Städten Irpin und Butscha stationiert, die infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine verwüstet wurden.

Der Tscheche wurde auf der Grundlage von Videos verurteilt, die er selbst in Online-Netzwerken verbreitete. Darauf ist er nach Berichten des tschechischen Radios zu sehen, wie er Wertgegenstände, Bargeld, Elektronikgeräte und Waffen stiehlt. Er wurde von der ukrainischen Armee im April 2022 festgenommen und zurück nach Tschechien geschickt.

13.59 Uhr: Putin drängt Iran laut Insider zu Mäßigung bei Vergeltung gegen Israel

Russlands Präsident Wladimir Putin drängt Irans Führung Insidern zufolge zur Mäßigung bei Vergeltungsaktionen gegen Israel. Wie die Nachrichtenagentur Reuters von eingeweihten Personen aus der Islamischen Republik erfuhr, überbrachte der Putin-Vertraute und Sekretär des russischen Sicherheitsrates, Sergej Schoigu, am Montag eine entsprechende Botschaft bei Treffen mit Präsident Massud Peseschkian und Spitzenvertretern des Sicherheitsapparats.

Demnach rät Putin dem Iran von Angriffen auf israelische Zivilisten ab. Gerichtet war die Botschaft an den obersten Führer des Iran, Ajatollah Ali Chamenei. Eine Stellungnahme des Kreml zu dem Bericht war zunächst nicht erhältlich. Der Iran macht Israel für die gezielte Tötung des Hamas-Anführers Ismail Hanijeh in Teheran verantwortlich und hat mit Vergeltung gedroht.

13.52 Uhr: Verbot von Adenauer-Stiftung: CDU-Politiker sieht weitere Abwendung Russlands vom Westen

Der CDU-Außenpolitiker Jürgen Hardt sieht in Russlands Erklärung der Konrad-Adenauer-Stiftung zur unerwünschten Organisation eine weitere Abwendung vom Westen. "Russland zeigt erneut, dass es Kontakte und Gesprächsfäden mit dem Westen zerreißt", erklärte Hardt auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag. "Die Abwendung von europäischen Werten tritt damit jedem, der auch in Deutschland die russische Politik verteidigt, deutlich vor Augen."

Russland habe sich unter Präsident Wladimir Putin "systematisch aus der Familie der europäischen Demokratien verabschiedet", betonte der Außenpolitiker. Die CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) fördere Demokratie und das friedliche Zusammenleben der Völker und Nationen, "also genau die Werte, die Russland mit Füßen tritt". Deshalb sei der Schritt, die Stiftung in Russland praktisch zu verbieten, vorhersehbar gewesen.

12.55 Uhr: Schoigu – Haben seit 14. Juni 420 Quadratkilometer erobert

Russlands Truppen haben nach Angaben des russischen Nationalen Sicherheitsrates seit 14. Juni insgesamt 420 Quadratkilometer an ukrainischem Territorium erobert. Das teilt der Sekretär des Sicherheitsrates, Sergej Schoigu, der Nachrichtenagentur Interfax zufolge mit. Schoigu, der zuvor lange Verteidigungsminister war, übernahm im Mai den einflussreichen Posten. Den Vorsitz des Gremiums hat Präsident Wladimir Putin.

12.25 Uhr: Russland meldet Einnahme eines Dorfes nahe Donezk

Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau das Dorf Tymofijiwka in der Region Donezk eingenommen. Das meldet die staatliche russische Nachrichtenagentur Interfax. Aus der Ukraine gibt es dazu bislang keine Meldungen.

Donezk liegt im Osten der Ukraine und bildet zusammen mit der Region Luhansk den Donbass, der durch Bergbau und Industrie geprägt ist. Russland hat die beiden Region sowie Saporischschja und Cherson weiter im Süden für annektiert erklärt.

10.10 Uhr: Russischer Raketenangriff trifft Klinik in Charkiw

Bei einem russischen Raketenangriff auf die nordostukrainische Stadt Charkiw ist den örtlichen Behörden zufolge eine Klinik getroffen worden. Zwei Menschen seien wegen akuter Stressreaktionen behandelt worden, teilte die Regionalverwaltung auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Es könnten sich aber noch Menschen unter den Trümmern befinden.

Zuvor hatten der geschäftsführende Gouverneur des russischen Gebietes Kursk, Alexej Smirnow, und die ukrainische Luftwaffe mehrere Drohnen- und Raketenangriffe gemeldet. In der Stadt Sudscha seien von der Ukraine aus mehrere Wohnhäuser stark beschädigt und dabei mindestens fünf Menschen verletzt worden, hieß es von russischer Seite. Die ukrainische Luftwaffe gab an, das russische Militär habe u. a. vier ballistische Raketen und zwei Luft-Boden-Raketen auf Ziele in der Ukraine abgefeuert.

09.25 Uhr: Diplomatie und Friedenslösung – Woidke appelliert an Bundesregierung

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat die Bundesregierung aufgefordert, sich stärker für Frieden zwischen Russland und der Ukraine einzusetzen. "Die Bundesregierung muss deutlich machen, dass sie alles dafür unternimmt, damit dieser schreckliche Krieg möglichst schnell zu Ende geht und eine diplomatische Lösung gefunden wird", sagte Woidke dem "Tagesspiegel". Deutschland müsse eine stärkere Rolle spielen – "auch was die Vermittlerrolle für eine solche Friedenslösung betrifft".

Deutschland leiste einen Beitrag zur Verteidigungsfähigkeit der Ukraine, betonte Woidke. "Ziel aller Bemühungen muss aber die schnelle Beendigung des Krieges sein."

05.05 Uhr: Selenskyj mahnt pünktliche Waffenhilfe an

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warnt vor Verzögerungen bei der Lieferung von zugesagten Waffen oder Munition aus dem Westen für die Verteidigung seines Landes. "Für uns ist es wichtig, dass zwischen der Ankündigung der Pakete und ihrem Einsatz an der Front ein Minimum an Zeit vergeht", sagte er in seinem abendlichen Videobeitrag. Er sei allen Partnern dankbar, die ihre Zusagen pünktlich einhielten.

Zudem arbeite seine Regierung bereits an neuen Paketen, die die Position der Ukraine im Herbst stärken könnten. Details nannte Selenskyj dazu aber nicht. 

02.01 Uhr: Strack-Zimmermann erneuert Forderung nach Taurus-Lieferung an Kiew

Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Europaparlament, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), fordert von Bundesregierung und anderen EU-Staaten weitere Maßnahmen, um die Schlagkraft der gerade an die Ukraine gelieferten amerikanischen F-16-Kampfjets zu erhöhen. Die Politikerin nannte dabei explizit auch Luftabwehreinheiten "und, ob das Kanzleramt es hören will oder nicht, nach wie vor der Marschflugkörper Taurus".

Strack-Zimmermann hatte in den vergangenen Monaten immer wieder die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern in das von Russland angegriffene Land verlangt. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat dies bisher unter anderem mit der Begründung abgelehnt, Deutschland dürfe nicht in den Krieg hineingezogen werden.

Montag, 5. August 2024

22.44 Uhr: Laut AFP-Journalisten Luftalarm und Explosionen in ukrainischer Hauptstadt Kiew

In der ukrainischen Hauptstadt Kiew ist am späten Montagabend Luftalarm ausgelöst worden. Wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP im Zentrum Kiews berichteten, waren über der Stadt laute Explosionen zu hören. Bürgermeister Vitali Klitschko erklärte im Onlinedienst Telegram, die Luftabwehrsysteme seien aktiviert worden. "Bleibt in den Schutzräumen!"

Ein AFP-Reporter hörte fünf starke Explosionen im Osten der Stadt. Kiew ist immer wieder Ziel russischer Luftangriffe. Russland hatte Ende Februar 2022 seinen Angriffskrieg gegen das Nachbarland begonnen.

17.50 Uhr: Ukrainischer Geheimdienst enttarnt russische Agenten

Der ukrainische Geheimdienst hat ein russisches Agentennetz enttarnt und aus dem Verkehr gezogen. Über eine Chat-Seite auf der Plattform Telegram habe der russische Geheimdienst in sechs Regionen der Ukraine mögliche Mitarbeiter angeworben, teilte der Geheimdienst SBU in Kiew mit. Diese sollten demnach Informationen über kritische Infrastruktur und militärische Ziele weiterleiten. Der SBU habe die Spione eine Zeit lang beobachtet und jetzt zugeschlagen.

Insgesamt seien neun Männer festgenommen worden. Unter den Festgenommenen seien auch zwei städtische Verwaltungsbeamte aus Dnipro und aus Juschne in der Region Odessa. Sie seien angeworben worden, weil sie als "Kommentatoren" in kremlfreundlichen Chats aktiv waren. Auch ihr Führungsoffizier des russischen Geheimdienstes FSB sei enttarnt worden, hieß es weiter.

15.54 Uhr: Zwei hochrangige Militärvertreter wegen Betrugsverdachts in Russland festgenommen

In Russland sind zwei hochrangige Vertreter des Verteidigungsministeriums wegen Betrugsverdachts festgenommen worden. Das für schwere Verbrechen zuständige Ermittlungskomitee teilte in einer Erklärung am Montag mit, der als Vizechef für den Bereich Innovation im russischen Verteidigungsministerium zuständige General Wladimir Schesterow sei ebenso festgenommen worden wie der Direktor des bekannten Militärfreizeitparks Patriot bei Moskau, Wjatscheslaw Achmedow.

Beide werden demnach des "Betrugs im Rahmen einer organisierten Bande oder großen Ausmaßes" verdächtigt. Sie sollen zusammen mit Komplizen Gelder aus dem Verteidigungshaushalt abgezweigt haben, die für den Militärpark bestimmt waren.

14.51 Uhr: Ukraine erhält weitere Milliarden aus den USA

Die durch den russischen Angriffskrieg gebeutelte Ukraine hat neue Haushaltshilfen aus den USA von umgerechnet über 3,5 Milliarden Euro erhalten. "Das ist ein äußerst wichtiger Beitrag zur Unterstützung des Staatshaushalts der Ukraine in der Zeit des Widerstands gegen die umfassende Aggression der Russischen Föderation", sagte Finanzminister Serhij Martschenko laut einer Mitteilung.

Die Gelder dienen demnach der Zahlung von Gehältern für Lehrer, Zivilschutzmitarbeiter und andere Staatsangestellte und der Unterstützung von Binnenflüchtlingen. Sie müssen nicht zurückgezahlt werden.

14.41 Uhr: Freigelassener Aktivist Orlow will sich für politische Gefangene in Russland einsetzen

Nach seiner Freilassung bei dem größten Gefangenenaustausch zwischen Russland und dem Westen seit dem Kalten Krieg will sich der russische Menschenrechtsaktivist Oleg Orlow für die Freilassung weiterer Inhaftierter einsetzen. "Für mich bedeutet Freiheit vor allem, für Memorial zu arbeiten", sagte der 71-Jährige in einem am Montag von der Menschenrechtsorganisation "Memorial" veröffentlichten Video, in dem er sich an seine Unterstützer wandte. Vor allem werde er sich verstärkt für die Freilassung von politischen Gefangenen einsetzen.

14.29 Uhr: Sekretär des russischen Sicherheitsrats Schoigu zu Gesprächen im Iran

Vor dem Hintergrund internationaler Befürchtungen einer Ausweitung des Kriegs im Nahen Osten ist der frühere russische Verteidigungsminister und jetzige Sekretär des Nationalen Sicherheitsrates, Sergej Schoigu, nach Teheran gereist. Wie russische und iranische Nachrichtenagenturen berichteten, dient der Besuch einer Stärkung der bilateralen Beziehungen in den Gebieten Wirtschaft und Sicherheit. Auch die regionale und globale Lage soll demnach angesprochen werden. 

Den russischen Medien zufolge soll Schoigu den neuen iranischen Präsidenten Massud Peseschkian, den Sekretär des Obersten Nationalen Sicherheitsrats, Ali Akbar Ahmadian, und der Generalstabschef der Armee, Mohammad Bagheri, treffen.

14.22 Uhr: Wegen Kritik an Ukraine-Krieg in Haft - Pianist in Russland gestorben

Der wegen Kritik am Ukraine-Krieg in Russland inhaftierte Pianist Pawel Kuschnir ist im Alter von 39 Jahren im Gefängnis gestorben. Nach Angaben einer Nichtregierungsorganisation und von Vertrauten starb Kuschnir in einer Haftanstalt in der Stadt Birobidschan im Fernen Osten Russlands an der Grenze zu China. Sein Tod wurde nicht offiziell bestätigt, die örtliche Strafvollzugsbehörde wollte auf Anfrage von AFP am Montag keine Angaben machen.

"Wir haben Briefe von seinen Mitgefangenen und aus diesem Haftzentrum bekommen, es gibt keinen Zweifel mehr, dass er gestorben ist", sagte Olga Romanowa, Vertreterin einer Nichtregierungsorganisation, die sich aus dem Exil um russische Gefangene kümmert, dem Nachrichtensender "Current Times".

Laut "Vot Tak" hatte Kuschnir seit November 2022 vier Videos auf einem Youtube-Kanal veröffentlicht, den mehrere Dutzend Menschen abonniert hatten. Dort habe er den Kreml und die Invasion in der Ukraine kritisiert. 

13.40 Uhr: Russische Raiffeisen-Tochter eröffnet keine Broker-Konten mehr

Die Russland-Tochter der österreichischen Raiffeisen Bank International (RBI) eröffnet bis auf Weiteres keine neuen Konten für Wertpapiergeschäfte. Grund dafür sei, dass die europäischen Aufsichtsbehörden von der Bank verlangten, ihre Geschäfte in Russland abzubauen, teilte die russische Tochter der RBI am Montag mit. "Aufgrund der Weisung der EZB an die RBI-Gruppe ist die Raiffeisen Bank gezwungen, das Volumen ihrer Aktivitäten auf dem russischen Markt zu reduzieren", teilte die Bank mit.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte die RBI sowie die italienische UniCredit und andere Banken dazu aufgefordert, den Geschäftsabbau in Russland zu beschleunigen, um Risiken zu reduzieren. Die RBI ist dort die größte westliche Bank.

05.00 Uhr: Russen rücken mit "selbstmörderischer Taktik" in Ostukraine vor

Nach schweren Kämpfen rücken russische Truppen laut ukrainischer Darstellung in Tschassiw Jar und auch bei Pokrowsk im Osten vor. Ein Offizier der dort verteidigenden ukrainischen Streitkräfte führte dies auf eine "selbstmörderische Taktik" des Gegners zurück, der bei den Angriffen keine Verluste scheue. Die Zahl der eingesetzten Truppen sei schlicht erdrückend.

05.00 Uhr: Ukraine feiert Ankunft der ersten F-16-Kampfjets

Nach Monaten des Wartens sind die ersten F-16-Flugzeuge in der Ukraine eingetroffen. Die Ukraine erhofft sich von der gefeierten Ankunft der ersten Kampfflugzeuge vom amerikanischen Typ F-16 einen entscheidenden Beitrag zur Verteidigung gegen die russischen Angreifer. "Dies ist ein weiterer wichtiger Schritt zu unserem Sieg", schrieb Armeechef Olexander Syrskyj auf der Plattform Telegram. "F-16 in der Ukraine - das bedeutet mehr getötete Besatzer, mehr abgefangene Raketen oder Flugzeuge, mit denen die russischen Verbrecher unsere ukrainischen Städte angreifen."

01.25 Uhr: Mali bricht diplomatische Beziehungen zur Ukraine ab

Mali hat mit sofortiger Wirkung die diplomatischen Beziehungen zur Ukraine abgebrochen. Als Grund nennt die malische Regierung die angebliche Beteiligung Kiews an einem Rebellenangriff im Norden des Landes. Bei den Kämpfen Ende Juli waren nach Angaben der Tuareg-Rebellen mindestens 84 russische Wagner-Söldner und 47 malische Soldaten ums Leben gekommen. Ein Sprecher des ukrainischen Militärgeheimdienstes GUR hatte damals erklärt, die Rebellen hätten "alle notwendigen Informationen" für den Angriff erhalten. Mali wertet dies als Eingeständnis einer ukrainischen Beteiligung und verurteilt die Äußerungen als "subversiv".

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