Die Zentrale des russischen Geheimdienstes FSB in Moskau. (Archivbild von 2008)
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Ereignisse im Russland-Ukraine-Krieg aus KW 35 im Rückblick

Ereignisse im Russland-Ukraine-Krieg aus KW 35 im Rückblick

Entwicklungen, Reaktionen und Nachrichten zum Russland-Ukraine-Krieg vom 28. August bis 03. September im Rückblick.

Über dieses Thema berichtet: Nachrichten am .

Sonntag, 3. September 2023

22.00 Uhr: Südafrikas Präsident sieht Vorwurf der Waffenlieferung an Russland widerlegt

Im Mai waren Vorwürfe laut geworden, dass Südafrika Waffen und Munition auf ein vor Kapstadt liegendes russisches Schiff habe verladen lassen und damit die Sanktionen gegen Russland verletzt habe. Jetzt verkündet Präsident Cyril Ramaphosa, dass eine Untersuchungskommission dafür keine Beweise geliefert habe. Demnächst werde eine Zusammenfassung des Abschlussberichts der Kommission veröffentlicht werden.

21.30 Uhr: Selenskyj entlässt ukrainischen Verteidigungsminister Resnikow

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Verteidigungsminister Oleksij Resnikow entlassen. "Ich glaube, dass das Ministerium neue Ansätze und andere Formate der Interaktion sowohl mit dem Militär als auch mit der Gesellschaft im Allgemeinen braucht", sagte der Präsident am Sonntag in seiner abendlichen Ansprache. Resnikow sei bereits seit mehr als 550 Tagen Krieg im Amt. Er werde das Parlament noch in dieser Woche bitten, Resnikow durch Rustem Umerow zu ersetzen. Umerow ist derzeit der Leiter des wichtigsten Privatisierungsfonds der Ukraine.

Resnikow war im November 2021 zum Verteidigungsminister ernannt worden. Er hat dazu beigetragen, westliche Militärhilfe für die Ukraine in Milliardenhöhe zu sichern. Gegen sein Ministerium gab es allerdings auch Korruptionsvorwürfe. Resnikow hatte das als Verleumdungen bezeichnet.

18.12 Uhr: Kiews Verteidigungsminister erwartet F-16-Kriegseinsatz im Frühjahr

Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow erwartet den Einsatz der westlichen Kampfjets vom Typ F-16 gegen die russischen Angreifer im kommenden Frühjahr. In einem am Sonntag veröffentlichten Interview mit der staatlichen ukrainischen Nachrichtenagentur Ukrinform sagte der Minister, dass neben der Ausbildung der Piloten an den Kampfjets auch die Infrastruktur im Land sowie Experten und Anlagen für die Wartung vorgehalten werden müssten. Deshalb dürfte es Frühjahr werden, bis die Maschinen tatsächlich an der Front zum Einsatz kämen.

Die Niederlande, Dänemark und Norwegen haben der Ukraine F-16-Lieferungen zugesichert. Resnikow sagte, er habe mehrere Briefe schreiben müssen mit der Zusicherung, diese Nato-Waffen nicht gegen russisches Staatsgebiet einzusetzen. Russland hat davor gewarnt, dass der Einsatz der westlichen Kampfflugzeuge zur weiteren Eskalation der Gewalt in dem Krieg beitragen werde.

17.58 Uhr: Ukraine meldet Zerstörung russischen Bootes im Schwarzen Meer

Die ukrainische Marine hat nach Militärangaben ein russisches Kriegsboot an der Schwarzmeer-Küste zerstört. Die feindliche Besatzung sei im Nordwesten des Schwarzen Meeres an Land gegangen, sechs Besatzer seien getötet und zwei verletzt worden, teilte die ukrainische Marine am Sonntag im Nachrichtenkanal Telegram mit. Auf einem ebenfalls veröffentlichten Video war aus Drohnenperspektive aus der Luft zu sehen, wie Menschen das Boot entladen und Dinge ans Ufer bringen. Wenig später folgt eine Explosion. Unabhängig überprüfbar waren die Angaben des Militärs nicht. Es gab keine Informationen, von wann die Aufnahme stammte.

17.55 Uhr: Ukraine will Produktion von Kampfdrohnen deutlich steigern

Die Ukraine will die Herstellung von Kampfdrohen massiv steigern. "Ich denke, dass es in diesem Herbst einen Boom bei der Produktion verschiedener ukrainischer Drohnen geben wird: fliegende, schwebende, kriechende und so weiter", sagte Verteidigungsminister Olexij Resnikow der Agentur Ukrinform. Ukrainischen Drohnenangriffe auf russisches Territorium hatten in den vergangenen Wochen zugenommen.

17.07 Uhr: Treffen zwischen Putin und Erdogan soll Montagmittag beginnen

Die Gespräche zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan in Sotschi sollen am Montagmittag beginnen. Bei dem Treffen geht es um bilaterale und um internationale Fragen, wie der Kreml mitteilte. Ein wichtiges Thema ist die von Erdogan geforderte Rückkehr zu dem Abkommen zur Verschiffung von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer. Die Türkei betont immer wieder, dass das Abkommen wichtig für die Versorgung der Welt mit Lebensmitteln sei.

Putin hatte für eine Rückkehr zu dem Abkommen Bedingungen gestellt. So sollten die vom Westen im Zuge den russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine erlassenen Sanktionen gelockert werden, damit Russland auch eigenes Getreide und Düngemittel ungehindert exportieren kann. Für die Türkei sind aber auch die russischen Gaslieferungen durch das Schwarze Meer wichtig. Es ist das erste Treffen der beiden Staatschefs seit Erdogans Wiederwahl im Mai.

16.24 Uhr: Rumänien verurteilt russische Drohnenangriffe auf Donauregion

Rumänien hat die russischen Drohnenangriffe in der Donauregion, unweit seiner Grenze, verurteilt. Derartige Attacken gegen zivile Ziele seien "ungerechtfertigt und im tiefen Widerspruch zu den Regeln des internationalen humanitären Rechts", erklärte das Verteidigungsministerium. Zugleich versicherte es, dass "zu keiner Zeit" eine militärische Bedrohung für rumänische Gebiete oder Gewässer bestanden habe.

Die Donau-Häfen an der Grenze zu Rumänien sind seit Russlands Ausstieg aus dem Getreideabkommen im Juli zu wichtigen Umschlagplätzen für ukrainische Getreideexporte geworden. Seitdem griff Moskau verstärkt die ukrainische Hafeninfrastruktur am Schwarzen Meer und an der Donau an.

15.21 Uhr: Armenien bewertet Sicherheitspartnerschaft mit Russland als strategischen Fehler

Armenien bewertet vor dem Hintergrund des Konflikts mit Aserbaidschan und des Ukraine-Krieges die Sicherheitspartnerschaft mit Russland als strategischen Fehler. "Armeniens Sicherheitsarchitektur war zu 99,99 Prozent an Russland gebunden", sagte Ministerpräsident Nikol Paschinjan in einem Interview mit der italienischen Zeitung "La Repubblica". Russland brauche gegenwärtig wegen des Krieges in der Ukraine aber selbst Waffen und Munition. Es sei deshalb verständlich, dass es die Sicherheitsbedürfnisse Armeniens nicht erfüllen könne: "Dieses Beispiel sollte uns zeigen, dass die Abhängigkeit von nur einem Partner in Sicherheitsfragen ein strategischer Fehler ist."

Armenien streitet seit Jahrzehnten mit Aserbaidschan um die Kaukasus-Region Berg-Karabach. Die überwiegend von Armeniern bewohnte Exklave gehört nach internationaler Auffassung zu Aserbaidschan, von dem es sich aber losgesagt hat. Der Konflikt mündete mehrfach in kurzen Kriegen zwischen den beiden ehemaligen Sowjet-Republiken. Nach einem von Moskau vermittelten Waffenstillstand 2020 wurden russische Friedenstruppen in der Region stationiert.

14.40 Uhr: Bischöfe aus Ukraine wollen mit Papst über Russland reden

Vertreter der griechisch-katholischen Kirche der Ukraine wollen mit Papst Franziskus über dessen Haltung zu Russland reden. "Der Papst versteht weder Russland noch seine Geschichte oder derzeitigen Verbrechen", sagte Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk im Vorfeld einer am Sonntag begonnen Bischofssynode in Rom. "Und wir sind diejenigen, die die Stimme der Wahrheit für das ukrainische Volk sein müssen, sogar vor dem Heiligen Vater in Rom." Das Oberhaupt der griechisch-katholischen Kirche der Ukraine kündigte an, dass die bis zum 13. September in Rom versammelten Bischöfe seiner Kirche auch Franziskus treffen werden.

Vor Kurzem hatten Äußerungen des Papstes bei einer katholischen Jugendveranstaltung in Russland Empörung unter Ukrainern hervorgerufen. Franziskus, der per Video-Übertragung an dem Event in Sankt Petersburg teilnahm, war vom Redemanuskript abgewichen und hatte die russischen Jugendlichen aufgerufen, ihr Erbe nicht zu vergessen. "Ihr seid Erben des großen Russlands: des großen Russlands der Heiligen, der Könige, des großen Russlands von Peter dem Großen, von Katharina II.", sagte er.

14.10 Uhr: Ukrainischer General - Erste russische Veteidigungslinie durchbrochen

Die ukrainische Armee hat gemeldet, sie habe in der Region Saporischschja die erste Verteidigungslinie der Russen durchbrochen. Das sagte der ukrainische General Oleksandr Tarnawskij dem britischen "Guardian". Die ukrainische Armee schließe nun "die Zerstörung der feindlichen Einheiten ab, die den russischen Truppen Deckung für den Rückzug hinter ihre zweite Verteidigungslinie bieten", schilderte der General.

Am Montag hatte die ukrainische Armee bereits die Rückeroberung des Dorfes Robotyne verkündet. Stark vermintes Gebiet habe das Vorrücken der ukrainischen Truppen verlangsamt, sagte Tarnawskij. Soldaten hätten nachts zu Fuß Meter für Meter einen Korridor freigeräumt. Danach sei die ukrainische Armee mit Panzern und anderen Militärfahrzeugen vorgerückt.

13.10 Uhr: Ukrainischer Milliardär Kolomojskyj wegen Betrugsverdachts festgenommen

Der ukrainische Oligarch Ihor Kolomojskyj ist wegen des Verdachts auf Betrug und Geldwäsche festgenommen worden. Ein Gericht in Kiew habe eine zweimonatige Untersuchungshaft für den früheren Unterstützer des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj angeordnet, berichtete Radio Swoboda. Zugleich wurde demnach eine Kaution in Höhe von umgerechnet rund 12,7 Millionen Euro festgelegt.

Der ukrainische Sicherheitsdienst SBU erklärte, Kolomojskyj werde des Betrugs und der illegalen Beschaffung von Eigentum verdächtigt. Der Milliardär erschien am späten Samstagabend zu einer Anhörung in einem Kiewer Bezirksgericht. Der 60-Jährige trug ein gelbes T-Shirt und eine blaue Trainingsjacke.

12.54 Uhr: Nobel-Stiftung verzichtet nach Kritik auf Einladung des russischen Botschafters

Nach heftiger Kritik in Schweden verzichtet die Nobel-Stiftung auf eine geplante Einladung des russischen Botschafters zur diesjährigen Nobelpreis-Verleihung in Stockholm. Wie schon vergangenes Jahr würden die Botschafter von Russland, Belarus und Iran nicht zu der Zeremonie im Dezember eingeladen, teilte die Stiftung mit. Die ukrainische Regierung begrüßte die 180-Grad-Wende der Stiftung.

Noch am Donnerstag hatte die Stiftung erklärt, dass sie im Unterschied zum vergangenen Jahr in diesem Jahr wieder alle Botschafter der in Schweden vertretenen Länder zu der Zeremonie in Stockholm einladen werde. Daraufhin kündigten mehrere schwedische Politiker an, dass sie die Veranstaltung boykottieren wollten.

11.22 Uhr: Medwedew - Dieses Jahr 280.000 neue Berufssoldaten verpflichtet

Russland hat offiziellen Angaben zufolge in diesem Jahr rund 280.000 Berufssoldaten verpflichtet. Sie seien laut Verteidigungsministerium auf Vertragsbasis ins Militär aufgenommen worden, sagte der russische Ex-Präsident Dmitri Medwedew bei einem Besuch im Fernen Osten Russlands. Dort berate er mit örtlichen Behörden darüber, wie das Militär weiter gestärkt werden könne.

Medwedew ist aktuell Vize-Chef des russischen Sicherheitsrats. Bei der Zahl von 280.000 Soldaten seien auch Reservisten berücksichtigt, so Medwedew. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte im September 2022 eine Teil-Mobilisierung von 300.000 Reservisten angeordnet. Spekulationen über eine weitere Mobilisierungskampagne danach wies Putin zurück.

10.05 Uhr: Russland greift erneut für Getreideexport wichtige Gebiete in der Ukraine an

Einen Tag vor Gesprächen zwischen Präsident Wladimir Putin und seinem türkischen Kollegen Recep Tayyip Erdogan über eine Wiederaufnahme von Getreidelieferungen über das Schwarze Meer hat Russland erneut für Getreideexport wichtige Infrastruktur in der Ukraine aus der Luft angegriffen. Wie die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft mitteilte, wurden bei dem Beschuss eines zivilen Industriegeländes an der Donau zwei Menschen verletzt. Zudem wurden weitere Drohnenangriffe aus der Schwarzmeerregion Odessa gemeldet.

"Der Feind hat zivile Industrieinfrastruktur im Bereich der Donau angegriffen", erklärte die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft im Onlinedienst Telegram. Die zwei Verletzten seien ins Krankenhaus gebracht worden. Die ukrainische Luftwaffe teilte am Sonntag auf Telegram mit, sie habe in der Nacht mehrere russische Drohnenangriffe in der Region Odessa abgewehrt. 22 der 25 Schahed-Drohnen aus iranischer Produktion seien zerstört worden.

09.10 Uhr: Britischer Geheimdienst berichtet von Russlands Anwerbeversuchen von Migranten aus Nachbarstaaten

Russland wirbt nach britischen Angaben Migranten aus Zentralasien sowie Menschen in Nachbarländern als Soldaten für den Krieg gegen die Ukraine an. "Es gibt mindestens sechs Millionen Migranten aus Zentralasien in Russland, die der Kreml vermutlich als potenzielle Rekruten ansieht", teilte das britische Verteidigungsministerium am Sonntag mit. Russlands Ziel sei, vor der für 2024 geplanten Präsidentenwahl eine weitere unpopuläre Mobilmachung zu vermeiden. Mit Stand Ende Juni habe Russland Werbeanzeigen in Nachbarstaaten wie Armenien oder Kasachstan geschaltet und locke mit einer Anzahlung von 495.000 Rubel (aktuell 4.750 Euro) und Monatslöhnen ab 190.000 Rubel. Das ist deutlich mehr als der Durchschnittslohn.

08.50 Uhr: IOC sieht Teilnahme russischer Athleten an Asienspielen als "nicht umsetzbar"

Die Pläne für eine Teilnahme von russischen und belarussischen Sportlern bei den Asienspielen sind geplatzt. Das Internationale Olympische Komitee erklärte das Vorhaben für "nicht umsetzbar aus technischen Gründen", wie mehrere Medien berichteten. Damit können die Athleten aus beiden Ländern nicht über den Umweg der Asienspiele im chinesischen Hangzhou eine Qualifikation für die Sommerspiele in Paris erreichen. Asiens Olympia-Komitee OCA hatte zuvor den Weg für den Start von maximal 500 Sportlerinnen und Sportlern aus Russland und Belarus frei gemacht. Nun verwies das OCA auf die IOC-Entscheidung und teilte knapp mit, dass keine Athleten aus diesen Ländern bei den Asienspielen in China im September und Oktober dabei sein werden.

06.45 Uhr: Ukraine meldet russischen Drohnenagriff auf Region Odessa

Bei einem russischen Drohnenangriff auf die Schwarzmeer-Region Odessa sind nach Angaben der Ukraine zwei Zivilisten verletzt worden. Der Angriff am frühen Morgen habe dreieinhalb Stunden gedauert, erklärt die ukrainische Luftwaffe auf dem Kurznachrichtendienst Telegram. Russland habe 25 Schahed-Drohnen aus iranischer Produktion eingesetzt, von denen 22 abgeschossen worden seien. Bei dem Angriff seien Hafen-Einrichtungen getroffen und beschädigt worden.

06.10 Uhr: Einstiger Förderer Selenskyjs in U-Haft

Einer der reichsten Unternehmer der Ukraine, der einst als Förderer des heutigen Präsidenten Wolodymr Selenskyj galt, ist in Untersuchungshaft genommen worden. Selenskyj nahm den Fall des prominenten Oligarchen Ihor Kolomojskyj als Anlass für eine demonstrative Botschaft gegen Korruption und Wirtschaftskriminalität: Wer das Land ausraube und sich selbst über das Gesetz stelle, werde damit nicht mehr weitermachen können wie bislang, versprach der Staatschef in seiner am Samstagabend in Kiew verbreiteten täglichen Videobotschaft. Kurz zuvor war der 60 Jahre alte Milliardär Kolomojskyj unter anderem wegen Betrugsverdachts in Haft genommen.

03.40 Uhr: Zwei weitere Schiffe passieren laut Selenskyj den Schwarzmeer-Korridor

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj veröffentlicht auf X, früher bekannt als Twitter, dass zwei weitere Schiffe den "temporären Getreidekorridor" im Schwarzen Meer passiert hätten. Der Korridor wurde eingerichtet, nachdem sich Russland im Juli aus einem von den Vereinten Nationen unterstützten Getreideexportabkommen zurückgezogen hatte. Nach Angaben ukrainischer Behörden konnten bereits am Freitag zwei Schiffe den Korridor passieren.

Samstag, 2. September 2023

22.42 Uhr: Selenskyj - Zwei Schiffe passieren Getreidekorridor trotz Blockade

Trotz der russischen Seeblockade haben nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zwei weitere Frachtschiffe den von Kiew eingerichteten Getreidekorridor passiert.

16.39 Uhr: Bundesnetzagentur sieht weiter Risiken für Gasversorgung

Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, sieht Risiken für die Gasversorgung auch im kommenden Winter und ruft die Bürger zu einem sparsamen Gasverbrauch auf. "Die Speicher sind zu 94 Prozent gefüllt, und wir verfügen über alternative Bezugsquellen", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Wir können also optimistisch sein für den nächsten Winter. Für eine Entwarnung aber ist es zu früh, es verbleiben Risiken." Müller verwies darauf, dass Russland weiterhin Gas in europäische Länder liefere. "Wenn diese Lieferungen eingestellt würden, muss auch Südosteuropa aus anderen Quellen versorgt werden", sagte er. "Da würde Deutschland eine wichtige Rolle zufallen."

Der Netzagentur-Chef appellierte: "Für Hausbesitzer und Mieter gilt, sich möglichst gut auf den Winter vorzubereiten. Dazu gehören zum Beispiel die optimale Einstellung der Gasheizung und energetische Investitionen." Gas sei "weiterhin deutlich teurer als vor der Krise", sagte Müller. "Sparen schont den Geldbeutel und das Klima und hilft der sicheren Versorgung."

16.13 Uhr: Tote und Verletzte in Russland und der Ukraine

Bei Beschuss der russischen Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine sind nach Angaben von Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow am Samstag ein Mensch getötet und zwei weitere verletzt worden. Der Leiter der regionalen Militärverwaltung in der südukrainischen Region Cherson, Olexander Prokudin, berichtete von einer toten Person und vier Verletzten am Samstag.

15.08 Uhr: Selenskyj sieht Fortschritte bei Gegenoffensive

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht Fortschritte bei der Gegenoffensive der Streitkräfte zur Befreiung der von Russland besetzten Gebiete. "Die ukrainischen Streitkräfte bewegen sich vorwärts. Trotz allem und ungeachtet dessen, was alle sagen, kommen wir voran, und das ist das Wichtigste. Wir sind in Bewegung", teilte Selenskyj am Samstag bei Telegram mit. Die Ukraine hatte zuletzt immer wieder kritisiert, dass westliche Experten von einem schleppenden Fortgang der Offensive ohne die erwarteten Durchbrüche an der Frontlinie sprachen. Auch Selenskyj hatte erklärt, die Offensive sei kein Hollywood-Film.

Er sei stolz auf den Mut und die Treffsicherheit der ukrainischen Schützen, teilte Selenskyj auch bei X (vormals Twitter) mit. Er veröffentlichte dazu Fotos von Explosionen bei den Einsätzen im Kriegsgebiet. Er sei den Soldaten der 47. Artilleriebrigade dankbar für die wirksame Verteidigung "unseres Landes" in den Gebieten Saporischschja, Donezk und Sumy und für "ihre Stärke in unseren nördlichen Regionen".

14.52 Uhr: Papst wirbt in der Mongolei um Frieden

Beim ersten Mongolei-Besuch eines katholischen Kirchenoberhauptes hat Papst Franziskus eindringlich für Frieden geworben. Ohne den russischen Angriff auf die Ukraine zu nennen, sagte er am Samstag in dem Land zwischen Russland und China: "Mögen die dunklen Wolken des Krieges vorüberziehen, mögen sie vom festen Willen einer universalen Geschwisterlichkeit hinweggefegt werden." Die Erde werde von zu vielen Konflikten verwüstet. Der Papst rief zur Achtung internationaler Gesetze sowie zum Dialog auf und verlangte Grundrechte für alle Menschen. "Bemühen wir uns gemeinsam darum, eine Zukunft des Friedens zu errichten", sagte er.

14.41 Uhr: Nobelpreis-Komitee: Moskau will Muratow "zum Schweigen bringen"

Das norwegische Friedensnobelpreis-Komitee hat Moskaus Einstufung von Dmitri Muratow als "ausländischer Agent" als Versuch verurteilt, den russischen Journalisten "zum Schweigen zu bringen". Muratow sei im Jahr 2021 für seine Bemühungen um die Förderung der Meinungsfreiheit sowie des unabhängigen Journalismus mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden, erklärte die Vorsitzende des Komitees, Berit Reiss-Andersen, am Samstag. Es sei "traurig, dass die russischen Behörden nun versuchen, ihn zum Schweigen zu bringen".

13.43 Uhr: Nobel-Stiftung verzichtet nach Kritik auf Einladung des russischen Botschafters

Nach heftiger Kritik in Schweden verzichtet die Nobel-Stiftung auf eine bislang geplante Einladung des russischen Botschafters zur diesjährigen Nobelpreis-Verleihung in Stockholm. Wie schon vergangenes Jahr würden die Botschafter von Russland, Belarus und Iran nicht zu der Zeremonie im Dezember eingeladen, teilte die Stiftung am Samstag mit.

Noch am Donnerstag hatte die Stiftung erklärt, dass sie im Unterschied zum vergangenen Jahr in diesem Jahr wieder alle Botschafter der in Schweden vertretenen Länder zu der Zeremonie in Stockholm einladen werde.

Daraufhin kündigten mehrere schwedische Politiker an, dass sie die Veranstaltung boykottieren wollten. Auch Ministerpräsident Ulf Kristersson äußerte Kritik. "Ich hätte es nicht getan, wenn ich für die Einladungen zu einer Preisverleihung zuständig wäre, und ich verstehe, dass dies viele Menschen sowohl in Schweden als auch in der Ukraine verärgert", erklärte er.

13.08 Uhr: Ex-Förderer von Selenskyj unter Korruptionsverdacht

In der Ukraine wird dem ehemaligen Förderer von Präsident Wolodymyr Selenskyj und einflussreichen Geschäftsmann Ihor Kolomoisky Geldwäsche vorgeworfen. Kolomoisky habe zwischen 2013 und 2020 über eine halbe Milliarde Hrywnja (12,5 Millionen Euro) Schwarzgeld in Umlauf gebracht, erklärte der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU am Samstag im Kurznachrichtendienst Telegram. Kolomoisky, einer der reichsten Menschen des Landes, war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Der SBU veröffentlichte Bilder von Ermittlern, die vor dem Haus von Kolomoisky stehen. Es ist zu sehen, wie der Beschuldigte Dokumente entgegennimmt. Bereits Anfang des Jahres hatten Sicherheitsbehörden die Wohnung des 60-Jährigen im Zuge von Ermittlungen wegen Veruntreuung und Steuerhinterziehung in zwei Ölgesellschaften durchsucht. Kolomoisky hielt Anteile an beiden Unternehmen. Die USA belegten 2021 Kolomoisky wegen Geldwäsche mit Sanktionen.

12.49 Uhr: Deutsche Luftwaffe hilft beim Schutz des Luftraums der Slowakei

Vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges hilft die Bundeswehr seit Samstag, den Luftraum des Nato-Mitglieds Slowakei zu schützen. Dazu gibt es bis zum 22. Dezember sogenannte Schutzflüge im slowakischen Luftraum, wie die Luftwaffe in Berlin mitteilte. Eine Alarmrotte zweier Eurofighter-Kampfflugzeuge des Taktischen Luftwaffengeschwaders 74 im oberbayerischen Neuburg an der Donau werde ständig bereitstehen, um im Ernstfall unidentifizierte oder feindliche Luftfahrzeuge im slowakischen Luftraum abzufangen, führte die Bundeswehr auf ihrer Webseite aus.

Zudem sind Trainingsflüge über der Slowakei und auch Landungen dort geplant. Die Slowakei ist Teil der Nato-Ostflanke und direktes Nachbarland der von Russland angegriffenen Ukraine.

12.16 Uhr: Friedensnobelpreisträger in Russland zu "ausländischem Agenten" erklärt

In Russland ist der mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnete Journalist Dmitri Muratow zum "ausländischen Agenten" erklärt worden. Muratow sei vom Justizministerium zusammen mit anderen russischen Staatsbürgern auf die Liste der als Gegner des Staates eingestuften Menschen gesetzt worden, berichteten mehrere russische Nachrichtenagenturen am Samstag. Das Ministerium wirft dem Journalisten vor, von ausländischen Agenten produziertes Material verbreitet zu haben. Zudem soll er "negative Meinungen" über russische Politik veröffentlicht haben.

10.15 Uhr: London - Risiken für Russland durch Vorstöße in Ostukraine

Indem russische Kräfte gleichzeitig die ukrainische Gegenoffensive im Süden des Landes abwehren und im Osten selbst angreifen, riskiert Russland nach britischer Einschätzung eine Aufteilung seiner Kräfte.

Russland setze seine Vorstöße bei Kupjansk im Osten der Ukraine fort und wolle so die ukrainischen Angreifer zwingen, ihre Einheiten zwischen dem Süden und Osten zu spalten, teilte das britische Verteidigungsministerium am Samstag unter Berufung auf Geheimdienstinformationen mit. "Angesichts der Tatsache, dass Russland seit Beginn der ukrainischen Gegenoffensive im Juni bescheidene Gewinne in der Nähe von Kupjansk erzielt hat, wird es höchstwahrscheinlich versuchen, daraus Kapital zu schlagen, indem es die Achse weiterhin mit Ressourcen versorgt", hieß es in London.

Allerdings könne Russland dadurch selbst gezwungen sein, seine Truppen aufzuspalten, um im Süden auf der Orichiw-Achse einen Durchbruch der Ukraine zu verhindern. Dort hätten ukrainische Kräfte die erste russische Hauptverteidigungslinie erreicht. Einheiten der 58. Armee sowie Luftlandetruppen versuchten, die Ukrainer aufzuhalten.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor.

09.45 Uhr: Laut Ukraine 1.500 Kilometer entfernte Ziele in Russland erreichbar

Die Ukraine kann mit eigenen Waffen nach offiziellen Angaben aus Kiew inzwischen Ziele auf russischem Staatsgebiet in 1.500 Kilometern Entfernung erreichen. Das Land arbeite schon länger an einem Raketen- und Drohnenprogramm, weshalb Ziele sogar in solch weiter Entfernung kein Problem mehr seien, sagte der Sekretär des Nationalen Rates für Sicherheit und Verteidigung, Olexij Danilow, in Kiew im ukrainischen Radio. Die auf russischem Staatsgebiet angewendeten Waffen seien ukrainischer Herkunft, sagte er mit Blick auf die Angriffe auf militärische Ziele im Nachbarland. Russland hatte den Krieg gegen die Ukraine vor mehr als 18 Monaten begonnen.

09.36 Uhr: Russland meldet neue Angriffe auf Grenzregionen

Das russische Militär hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums einen Drohnenangriff in der Grenzregion Belgorod abgewehrt. Zwei unbemannte Fluggeräte seien zum Absturz gebracht worden, teilt das Ministerium mit und macht die Ukraine für die Attacke verantwortlich. In der ebenfalls an die Ukraine grenzenden Region Kursk wurde laut den dortigen Behörden eine Frau durch Beschuss aus dem Nachbarland verletzt. Aus Kiew gab es dazu zunächst keine Stellungnahme. Die ukrainische Regierung äußert sich in der Regel nicht zu Vorwürfen, russisches Territorium anzugreifen. Die Zahl der Drohnenangriffe in Russland hat in den vergangenen Wochen deutlich zugenommen.

06.23 Uhr: Laut Russland Angriff auf Krimbrücke verhindert

Moskau hat eigenen Angaben zufolge drei ukrainische Marinedrohnen abgewehrt, die die Krim-Brücke zerstören sollten. "Am 2. September um etwa 02.20 Uhr Moskauer Zeit (01.20 MESZ) wurde die dritte ukrainische (...) Seedrohne im Schwarzen Meer zerstört", erklärte das russische Verteidigungsministerium am Samstag im Onlinedienst Telegramm. Die Drohne sei "vom Kiewer Regime geschickt worden, um einen Terroranschlag auf die Krim-Brücke auszuführen", hieß es. Eine weitere Drohne sei bereits am Freitag, eine dritte am frühen Samstagmorgen zerstört worden.

Kiew, das eigenen Angaben zufolge die bereits seit 2014 von Russland annektierte Halbinsel Krim zurückerobern möchte, hat die strategisch wichtige Brücke zwischen der Krim und dem russischen Festland bereits wiederholt angegriffen. In der jüngsten Zeit haben sich die Angriffe jedoch verstärkt.

Die 2014 von Präsident Wladimir Putin persönlich eröffnete Brücke besteht aus zwei parallel verlaufenden Abschnitten - einer für den Straßenverkehr, ein weiterer für die Eisenbahn. Über die Krim-Brücke wird unter anderem militärische Ausrüstung für die in der Ukraine kämpfende russische Armee transportiert. Ein Angriff im Juli hatte schwere Schäden am Straßenteil des Bauwerks verursacht. Staatschef Putin hatte danach verstärkte Sicherheitsmaßnahmen für die Brücke angeordnet.

Freitag, 1. September 2023

22.40 Uhr: USA liefern erstmals Uran-Munition an die Ukraine

Die USA liefern erstmals panzerbrechende Munition mit abgereichertem Uran an die Ukraine. Das geht aus einem von der Nachrichtenagentur Reuters eingesehenen Dokument und den Aussagen von zwei Insidern hervor. Die Geschosse sind demnach Teil eines neuen Militärhilfspakets, das nächste Woche vorgestellt werden soll. Einer der US-Vertreter sagte, das kommende Paket habe je nach Inhalt einen Wert zwischen 240 und 375 Millionen Dollar. Eine Stellungnahme der US-Regierung liegt nicht vor. Großbritannien hat bereits Uran-Munition an die Ukraine geliefert.

21.55 Uhr: Moskau stuft Nobelpreisträger Muratow als "ausländischen Agenten" ein

Inmitten zunehmender Repressionen gegen Kremlkritiker hat Russland den Friedensnobelpreisträger Dmitri Muratow als "ausländischen Agenten" eingestuft. Der renommierte Journalist habe Materialien anderer "ausländischer Agenten" verbreitet sowie "ausländische Plattformen für die Verbreitung von Meinungen genutzt, die darauf abzielen, eine negative Haltung gegenüber der russischen Außen- und Innenpolitik zu bilden", teilte das Justizministerium in Moskau am Freitagabend mit. Mit dem vielfach kritisierten Etikett des "ausländischen Agenten" brandmarkt Russlands Justiz sowohl Einzelpersonen als auch Organisationen.

21.25 Uhr: Vorsitzender des UN-Sicherheitsrats erwartet Selenskyj in New York

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird zur Generaldebatte der UN-Vollversammlung Mitte des Monats in New York erwartet. Das sagte der Vorsitzende des UN-Sicherheitsrates, der albanische Botschafter Ferit Hoxha, am Freitag in New York. Selenskyj habe bereits einen fest vereinbarten Termin für ein Treffen mit UN-Generalsekretär António Guterres, sagte Hoxha. Zwar sei es nicht seine Aufgabe, Besuche anderer Staatsoberhäupter zu bestätigen, doch Selenskyj sei zuletzt viel gereist. Diplomatinnen und Diplomaten in New York sagen seit Wochen, dass eine Reise des Ukrainers zum Hauptsitz der Vereinten Nationen möglich bis wahrscheinlich ist. 

19.55 Uhr: Selenskyj zur UN-Generalversammlung in New York erwartet

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird voraussichtlich an der jährlichen Zusammenkunft der Vereinten Nationen in New York in diesem Monat teilnehmen. Selenskyj werde auch zu einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats zum Thema Ukraine erwartet, sagt Albaniens UN-Botschafter Ferit Hoxha. Albanien hat im September den Vorsitz des 15-köpfigen Rates inne. Ab dem 18. September werden die Staats- und Regierungschefs in New York zur UN-Generalversammlung erwartet. Die Sicherheitsrats-Sitzung zur Ukraine ist für den 20. September angesetzt.

19.40 Uhr: Dänemark will zehn russische Diplomaten ausweisen

Dänemark will zehn russische Diplomaten ausweisen. Wie das Außenministerium in Kopenhagen am Freitag mitteilte, soll die Zahl der Mitarbeiter in der russischen Botschaft in Dänemark künftig der Zahl der Mitarbeiter in der dänischen Botschaft in Moskau entsprechen. Es sollten höchstens fünf Diplomaten sowie 20 weitere Angestellte in der Botschaft in Kopenhagen arbeiten dürfen. Nach Angaben des dänischen Außenministeriums hatte es schon länger Verhandlungen über Visa für die Mitarbeiter der dänischen Botschaft in Moskau gegeben.

19.15 Uhr: Bombendrohungen an Schulen in Kiew stören ersten Tag nach Sommerferien

Der erste Schultag in der Ukraine nach den Sommerferien ist in der Hauptstadt Kiew durch Bombendrohungen gestört worden. Mit Unterstützung des Katastrophenschutzes überprüfte die Kiewer Polizei alle Bildungseinrichtungen, wie eine Sprecherin am Freitag erklärte. Umfassende Evakuierungen blieben aber aus. Auch in Russland begann wieder die Schule, Präsident Wladimir Putin bezeichnete sein Land dabei vor Schülern als "unbesiegbar".

18.55 Uhr: Russisch geführte Allianz beginnt Manöver in Belarus

Mehr als 2.000 Soldaten eines von Russland geführten Sicherheitsbündnisses haben am Freitag in Belarus militärische Manöver begonnen. An den Übungen der Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit nahmen Truppen aus Russland, Belarus, Kirgistan, Kasachstan und Tadschikistan teil. Armenien ist ebenfalls Mitglied der Organisation, entsandte aber keine Soldaten.

18.35 Uhr: Russische Delegation spricht in Burkina Faso über stärkere Zusammenarbeit

Russland strebt eigenen Angaben zufolge eine engere Zusammenarbeit mit der Militärregierung im westafrikanischen Burkina Faso an. Zu den möglichen Bereichen gehörten "die militärische Zusammenarbeit, die technische Zusammenarbeit, aber auch die Zusammenarbeit im Bereich von Wirtschaft und Atomenergie", erklärte der Leiter einer hochrangigen russischen Delegation, Junus-Bek Jewkurow, am Freitag nach einem Treffen mit Übergangspräsident Ibrahim Traoré in der Hauptstadt Ouagadougou. Russland werde sein Bestes tun, um Burkina Faso dabei zu unterstützen, sich in allen Bereichen weiterzuentwickeln, betonte Jewkurow. Im Bereich der militärischen Zusammenarbeit werde über Trainingsformate für burkinische Offiziersanwärter und Offiziere gesprochen.

18.15 Uhr: Kreml kündigt Treffen von Putin und Erdogan an

Der Kreml hat für die kommende Woche ein Treffen zwischen dem russischen Staatschef Wladimir Putin und dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan angekündigt. Beide Politiker würden am Montag im russischen Sotschi am Schwarzen Meer zusammenkommen, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Freitag. Vor der Ankündigung war wochenlang über Ort und Zeitpunkt eines neuen Treffens spekuliert worden. In dieser Woche traf der türkische Außenminister Hakan Fidan in Moskau bereits seinen russischen Kollegen Sergej Lawrow.

17.59 Uhr: Dänemark will Zahl der russischen Diplomaten in Kopenhagen verringern

Dänemark will die Zahl der Mitarbeiter in der russischen Botschaft in Kopenhagen verringern, sodass sie der Zahl der Mitarbeiter in der dänischen Botschaft in Russland entspricht. Wie das dänische Außenministerium mitteilte, sollen in Zukunft höchstens fünf Diplomaten sowie 20 weitere Angestellte in der russischen Botschaft in Kopenhagen arbeiten dürfen. Wie viele Diplomaten dort aktuell tätig sind, war zunächst unklar.

Nach Angaben des dänischen Außenministeriums hatte es schon länger Verhandlungen über Visa für die Mitarbeiter der dänischen Botschaft in Moskau gegeben. Diese führten demnach zu keinem Ergebnis, da Russland dabei versucht habe, Visa für russische Geheimdienstmitarbeiter zu beantragen. Die Verringerung des Mitarbeiterstabs in der russischen Botschaft in Kopenhagen soll bis zum 29. September abgeschlossen sein.

17.35 Uhr: USA sehen "bemerkenswerte Fortschritte" des ukrainischen Militärs

Die USA beobachten nach eigener Darstellung Erfolge des ukrainischen Militärs. "Wir haben in den vergangenen 72 Stunden einige bemerkenswerte Fortschritte der ukrainischen Streitkräfte zur Kenntnis genommen", sagte John Kirby, Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates. Diese habe es "in der südlichen Vorstoßlinie aus dem Gebiet Saporischschja heraus" gegeben. Zudem habe die Ukraine einige Erfolge gegen die zweite russische Verteidigungslinie erzielt.

17.08 Uhr: Putin kündigt Treffen mit Chinas Staatschef Xi an

Russlands Präsident Wladimir Putin will sich eigenen Aussagen zufolge in naher Zukunft mit dem chinesischen Staats- und Parteichef Xi Jinping treffen. "Ziemlich bald werden wir Veranstaltungen haben, und es wird ein Treffen mit dem Präsidenten der Volksrepublik China geben", sagte Putin bei einem Treffen mit Kindern und Jugendlichen anlässlich des Beginns des neuen Schuljahres in Russland.

Einen genauen Zeitpunkt für das Treffen mit Xi Jinping sowie weitere Details nannte er nicht. Bereits vor einigen Wochen allerdings hatte der Kreml eine Reise Putins nach China für Oktober angekündigt, wenn dort der Seidenstraßen-Gipfel stattfinden soll.

16.42 Uhr: Russland meldet Einnahme von Stellungen nahe Kupjansk

Russland hat nach eigenen Angaben Schlüsselpositionen nahe der ostukrainischen Stadt Kupjansk eingenommen. "In Richtung Kupjansk haben Einheiten der Truppengruppe West ihre taktische Position verbessert, indem sie feindliche Stellungen und Schlüsselhöhen erobert haben", teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Es erklärte zudem, die ukrainischen Streitkräfte hätten "erhebliche" Verluste erlitten. Zuvor hatten örtliche ukrainische Behörden Angriffe auf mehrere Orte gemeldet.

Russland hat große Anstrengungen unternommen, um wieder die Kontrolle über das im vergangenen Jahr von der Ukraine zurückeroberte Gebiet um Kupjansk zu erlangen. Die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar sprach zuletzt von "sehr intensiven" Kämpfen in der Region, Anfang August hatten die Behörden die Evakuierung von nahe Kupjansk lebenden Menschen angeordnet.

16.05 Uhr: Kritik in Schweden an Nobel-Einladung Russlands

Die Einladung des russischen Botschafters zum diesjährigen Nobel-Bankett hat in Schweden Kritik hervorgerufen. "Die Nobel-Stiftung entscheidet natürlich, wen sie einladen will. Aber wie viele andere auch war ich sehr überrascht, dass Russland eingeladen wurde", erklärte der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson der Nachrichtenagentur AFP.

"Ich hätte es nicht getan, wenn ich für die Einladungen zu einer Preisverleihung zuständig wäre, und ich verstehe, dass dies viele Menschen sowohl in Schweden als auch in der Ukraine verärgert", teilte der schwedische Regierungschef weiter mit.

15.34 Uhr: Bombendrohungen an Schulen in Kiew am ersten Tag nach den Sommerferien

Am ersten Schultag nach den Sommerferien hat es an den Schulen in der ukrainischen Hauptstadt Kiew Bombendrohungen gegeben. Mit Unterstützung des Katastrophenschutzes überprüfte die Polizei alle Bildungseinrichtungen, wie eine Polizeisprecherin erklärte. Umfassende Evakuierungen der Schulen blieben aber aus.

Insgesamt kehrten laut Bildungsministerium 3,6 Millionen Schülerinnen und Schüler virtuell oder in Präsenz in die Klassenzimmer zurück. Behördenangaben zufolge wurden tausende Schulen durch Angriffe beschädigt oder zerstört. Dennoch hätten die ukrainischen Kinder weiter die Möglichkeit, zur Schule zu gehen, sagte der Leiter des Präsidentenbüros, Andrij Jermak. Laut der Hilfsorganisation Save the Children können aber 1,7 Millionen Kinder nicht mehr ganztägig zur Schule gehen und sind auf Online- oder Hybridunterricht angewiesen, weil es in ihren Schulen keine Luftschutzbunker gibt.

15.22 Uhr: Russland - 281 ukrainische Drohnen in einer Woche abgefangen

Russland hat nach Angaben des Moskauer Verteidigungsministeriums in dieser Woche insgesamt 281 ukrainische Drohnen abgeschossen. Davon seien 29 über dem Westen des Landes gestoppt worden, teilt das Ministerium weiter mit. Russland selbst greift seit Beginn seines Angriffskriegs am 24. Februar 2022 regelmäßig Ziele in der Ukraine aus der Luft an, sowohl mit Drohnen als auch mit Raketen.

14.02 Uhr: Nobelstiftung lädt auch Vertreter von Russland und Belarus zu Gala ein

Die Nobelpreisstiftung macht bei ihrer Einladungspolitik einen Rückzieher. Zur Vergabe der Nobelpreise in diesem Jahr seien wieder Vertreter aus Belarus, dem Iran und Russland eingeladen, sagte Stiftungsdirektor Vidar Helgesen. Auch der Vorsitzende der rechtspopulistischen Schwedendemokraten, Jimmie Åkesson, sei willkommen. Helgesen sagte, die Nobelstiftung wolle dem Trend entgegentreten, den Dialog zwischen Menschen mit unterschiedlichen Auffassungen einzuschränken. Damit wolle sie deutlich machen, wie wichtig eine freie Wissenschaft und freie, friedliche Gesellschaften sind.

Die Zeremonie und das Bankett zur Übergabe der Nobelpreise am 10. Dezember in Stockholm und Oslo sind ein gesellschaftliches Ereignis. Im vergangenen Jahr wurden die Botschafter von Belarus und Russland wegen des Krieges gegen die Ukraine nicht eingeladen. Der iranische Botschafter erhielt wegen des brutalen Vorgehens der Polizei gegen Proteste in seinem Land keine Einladung und auch die Schwedendemokraten blieben Außen vor.

13.39 Uhr: US-Behörden werfen Deutsch-Russen Schmuggel von Militärtechnik nach Russland vor

US-Behörden werfen einem Deutsch-Russen vor, in den USA produzierte Militärtechnik nach Russland exportiert zu haben. Das US-Justizministerium teilte mit, der 33-Jährige habe gegen Ausfuhrkontrollen verstoßen, indem er US-Mikroeletronik an eine russische Firma verkauft habe, die "kritische elektronische Teile" an das Militär liefert. Der Mann war kurz zuvor auf Ersuchen der USA in Zypern festgenommen worden.

Um den wahren Abnehmer der Produkte zu verschleiern, habe der Mann eine Firma auf Zypern genutzt und behauptet, die Teile würden dort und in anderen zugelassenen Ländern in Brandschutzsystemen eingesetzt, so die Behörden. Eigentlicher Käufer sei jedoch das St. Petersburger Unternehmen Electrocom VPK gewesen, das Elektronik für Waffen liefert. Die US-Justiz wirft dem 33-Jährigen Verschwörung zum Betrug an den Vereinigten Staaten, Verstöße gegen das Exportgesetz, Schmuggel, Internetbetrug und Geldwäsche vor. Auf diese Anklagepunkte stehen bis zu 20 Jahre Haft.

12.49 Uhr: Ukraine - Angriff auf Flughafen Pskow erfolgte von russischem Staatsgebiet

Der Drohnen-Angriff auf den Flughafen von Pskow in Russland, bei dem mehrere Militärflugzeuge getroffen wurden, ist nach ukrainischen Angaben von russischem Staatsgebiet aus ausgeführt worden. "Die Drohnen, mit denen der Luftwaffenstützpunkt 'Kresty' in Pskow attackiert wurde, wurden von Russland aus gestartet", erklärte der ukrainische Geheimdienstchef Kyrylo Budanow in Online-Diensten. Bei dem Angriff in der Nacht zu Mittwoch seien zwei militärische Transportflugzeuge des Typs IL-76 zerstört und zwei weitere "ernsthaft beschädigt" worden.

Budanow veröffentlichte einen Link zu einem Artikel im Online-Portal The War Zone. In dem Artikel über den Angriff auf Pskow wird der Geheimdienstchef mit den Worten zitiert: "Wir arbeiten vom russischen Territorium aus." Ob die Attacke auf den Militärstützpunkt von Mitarbeitern des ukrainischen Geheimdienstes oder von russischen Partisanen ausgeführt wurde, wollte Budanow demnach nicht sagen. The War Zone veröffentlichte auch Satellitenbilder von ausgebrannten Flugzeugen.

12.45 Uhr: UN-Expertin für Folter führt Untersuchungen in der Ukraine durch

Die UN-Sonderberichterstatterin für Folter und andere unmenschliche Behandlung, Alice Jill Edwards, reist kommende Woche in die Ukraine, um die Verfolgung von Verbrechen in Zusammenhang mit dem Krieg zu untersuchen. Das teilte das Menschenrechtsbüro der Vereinten Nationen in Genf mit. Es handelt sich um den ersten Besuch der australischen Juristin in dem Land. Die Regierung in Kiew hatte Edwards dazu eingeladen.

Im Mittelpunkt der am Montag beginnenden einwöchigen Visite stehen mögliche Folterverbrechen einschließlich Vergewaltigungen, aber auch die Haftbedingungen von Kriegsgefangenen und mutmaßlichen Kriegsverbrechern. Die Sonderberichterstatterin wird den Angaben zufolge mit hochrangigen Regierungsvertretern, ukrainischen Abgeordneten und Justizmitarbeitern zusammentreffen sowie mit Nichtregierungsorganisationen, Anwälten, Opfern und deren Familien sprechen. Ihren Bericht will Edwards dem Menschenrechtsrat im März 2024 vorlegen.

12.40 Uhr: Trotz Seeblockade - Zwei weitere Frachtschiffe verlassen Odessa

Zwei weitere Frachtschiffe haben trotz einer russischen Seeblockade südukrainische Schwarzmeerhäfen verlassen. Der Internetseite Marinetraffic zufolge haben die beiden Schiffe vom Hafen Piwdennyj circa 20 Kilometer östlich von Odessa abgelegt. Die Frachter "Filia Glory" und "Ocean Courtesy" fahren unter den Flaggen von Liberia und den Marshall-Inseln. Ob die Schiffe Fracht geladen haben, wurde nicht bekannt.

In den ukrainischen Schwarzmeerhäfen sitzen seit Kriegsbeginn vor über 18 Monaten Dutzende Handelsschiffe fest. Zwischenzeitlich konnten im Rahmen des Abkommens zur Ausfuhr ukrainischen Getreides einige Frachter die Häfen verlassen, doch seit Mitte Juli hat Russland die Vereinbarung ausgesetzt und die Seeblockade wieder in Kraft gesetzt. Die ukrainische Marine hingegen hat Anfang August eine küstennahe Route für die Ausfahrt ziviler Schiffe festgelegt. Bisher nutzten zwei Frachter diese Möglichkeit den Hafen Odessa zu verlassen. Beide haben die Passage unbeschadet überstanden.

12.37 Uhr: Agentur - Russische Sarmat-Interkontinentalraketen einsatzbereit

Die russischen Interkontinentalraketen des Typs Sarmat sind offenbar einsatzbereit. Das meldet die staatliche Agentur RIA unter Berufung auf den Chef der russischen Raumfahrtbehörde Roscosmos. Die Rakete kann bis zu zehn Atomsprengköpfe tragen. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte im Juni erklärt, die Raketen seien bald einsatzbereit. Seit Beginn des Krieges in der Ukraine vor anderthalb Jahren hat er wiederholt mit Atomwaffen gedroht.

12.28 Uhr: Russland droht mit Blockade von gemeinsamer G20-Erklärung

Russland droht mit der Blockade einer G20-Erklärung, sollten seine Ansichten über die Ukraine und andere Krisen nicht berücksichtigt werden. Das sagt der russische Außenminister Sergej Lawrow vor Studierenden in Moskau. Der G20-Gipfel ist am 9. und 10. September in Neu-Delhi. Russland wird von Lawrow vertreten. Präsident Wladimir Putin hat das Land nicht mehr verlassen, seit im März ein internationaler Haftbefehl gegen ihn erlassen wurde.

12.18 Uhr: Treffen von Putin und Erdogan am Montag

Der Kreml hat das bevorstehende Treffen des russischen Präsidenten Wladimir Putin mit dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan bestätigt. "Die Verhandlungen finden am Montag in Sotschi statt", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Die Türkei will eine Neuauflage des Abkommens erreichen, das ukrainische Getreide-Exporte über das Schwarze Meer sichert. Der türkische Außenminister Hakan Fidan hat dazu bereits Gespräche mit seinem russischen Kollegen in Moskau geführt. Ankara betont immer wieder, dass das Abkommen wichtig für die Versorgung der Welt mit Lebensmitteln sei.

Russland hingegen hat ein Ende der Seeblockade und die Wiederaufnahme der ukrainischen Getreidelieferungen erst unter der Voraussetzung in Aussicht gestellt, dass die eigenen Bedingungen erfüllt werden. Dazu gehören eine Lockerung der westlichen Sanktionen, die nach Angaben Moskaus den Export von russischen Dünge- und Lebensmitteln beeinträchtigen.

12.15 Uhr: Satellitenfotos - Zwei russische Militärjets von Drohnen zerstört

Bei einem mutmaßlichen ukrainischen Drohnenangriff auf einen russischen Luftwaffenstützpunkt sind nach Erkenntnissen der Nachrichtenagentur AP am Dienstag mindestens zwei Transportflugzeuge vom Typ Iljuschin Il-76 zerstört worden. Das geht aus Satellitenbildern hervor, die am Freitag von der AP ausgewertet wurden. Örtlichen Medienberichten zufolge wurden bei Drohnenangriffen auf den Flughafen vier Il-76 beschädigt.

Die Aufnahmen vom Donnerstag zeigen den Internationalen Flughafen Prinzessin Olga in Pskow, der sowohl militärisch als auch zivil genutzt wird. Er liegt etwa 700 Kilometer nördlich der ukrainischen Grenze in der Nähe von Estland und Lettland. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte am Donnerstag, sein Land habe eine Waffe entwickelt, die ein Ziel in 700 Kilometern Entfernung getroffen habe. Er bezog sich damit offenbar auf den Luftwaffenstützpunkt.

12.00 Uhr: Spitze der Unionsfraktion für rasche Taurus-Lieferung an die Ukraine

Die Spitze der Unionsfraktion pocht vor dem Hintergrund des Zögerns von Kanzler Olaf Scholz (SPD) auf eine rasche Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine. "Diese Marschflugkörper sollten geliefert werden, so wie Frankreich und Großbritannien ja auch Marschflugkörper bereits liefern, um der Ukraine weiter auch aus der Luft heraus zu helfen", diesen Angriffskrieg Russlands zurückzudrängen, sagte der Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Friedrich Merz (CDU), am Freitag am Rande der Klausur der Fraktionsspitze in Schmallenberg im Sauerland.

Carlo Masala, Politikwissenschaftler an der Universität der Bundeswehr München, der von der Union zu einer Diskussion über die Themen Außen- und Sicherheitspolitik eingeladen worden war, unterstützte die Forderung nach einer raschen Taurus-Lieferung. Er plädierte aber zugleich dafür, sich in der Debatte von der Fixierung auf einzelne Waffensysteme zu lösen. Die deutsche Gesellschaft fokussiere sich sehr auf technische Details einzelner Waffensysteme. "Der zentrale Punkt ist weiterhin: Was ist das politische Ziel und was sind wir dafür bereit zu geben," frage Masala.

10.00 Uhr: Guterres unterbreitet Russland Vorschläge zu Getreide-Initiative

UN-Generalsekretär António Guterres hat Russland neue Vorschläge für eine Wiederaufnahme der Schwarzmeer-Getreide-Initiative unterbreitet. Russische Lebensmittel und Düngemittel sollten zu angemessenen Preisen einen besseren Zugang zu den Weltmärkten erhalten, sagte Guterres am Donnerstag in New York.

Die UN wollten eine positive Lösung für Russland und die Ukraine finden. Er habe dem russischen Außenminister Sergej Lawrow in einem Brief sein Konzept für eine Wiederbelebung der Getreide-Initiative übermittelt, die Moskau im Juli nicht verlängert hatte. Guterres betonte, dass die Initiative die weltweite Ernährungssicherheit gestärkt habe.

Russland wirft westlichen Ländern vor, dass ihre Sanktionen die Ausfuhren von Agrargütern behinderten. Das Abkommen ermöglichte die sichere Verschiffung von Agrargütern aus der Ukraine über das Schwarze Meer, trotz des russischen Angriffskriegs.

09.57 Uhr: London - Russland schützt Krimbrücke mit Unterwasserbarriere

Russland hat nach britischer Einschätzung besondere Schutzmaßnahmen für die Krimbrücke ergriffen. Mit Stand von Dienstag bestätigten Bilder, dass Russland eine Unterwasserbarriere errichtet habe, schrieb das britische Verteidigungsministerium am Freitag beim Kurznachrichtendienst X. Dafür seien Schiffswracks und treibende Absperrungen genutzt worden. Im südlichen Teil der Brücke befänden sich mehrere Schiffe im Abstand von 160 Metern.

Die Straße von Kertsch, die das Schwarze Meer und das Asowsche Meer verbindet, sei ein Nadelöhr, um russische Streitkräfte in den besetzten Gebieten Cherson und Saporischschja militärisch zu versorgen. "Russland ist sehr abhängig von der Krimbrücke und von Fähren, um die Meerenge zu überqueren", schrieben die Briten. Russland setze etwa auch Rauchgeneratoren und Luftabwehrsysteme ein.

09.35 Uhr: Gouverneur - Verletzte bei russischem Luftangriff in Zentralukraine

Bei einem russischen Raketenangriff in der zentralukrainischen Region Winnyzja sind nach Angaben der Behörden mehrere Menschen verletzt worden. Die genaue Zahl sei noch unklar, teilt Regionalgouverneur Serhij Borsow mit. "Leider gibt es Opfer, denen alle notwendige Hilfe zuteil wird", schreibt er auf dem Kurznachrichtendienst Telegram. Bei dem Angriff in der Nacht sei ein privates Unternehmen von einem russischen Marschflugkörper getroffen worden. Die ukrainische Luftabwehr habe einen zweiten Marschflugkörper über der zentralen Region Kirowohrad abgeschossen.

08.15 Uhr: Russisches AKW bei ukrainischem Angriff nicht beschädigt

Das russische AKW Kursk ist bei einem ukrainischen Drohnenangriff auf die nahe gelegene Stadt Kurtschatow offenbar nicht beschädigt worden. Die Fassade eines Gebäudes sei beschädigt worden, sagte der russische Gouverneur Roman Starowoit. Das AKW erwähnt er nicht. "Es gab keine Verletzten." Starowoit stellt klar, dass lediglich eine Drohne Kurtschatow angegriffen habe. Zuvor hatte er von zwei Fluggeräten gesprochen.

07.05 Uhr: Luftabwehr zerstört Drohne vor Moskau

In Russland hat die Luftabwehr nach russischen Angaben eine Drohne im Anflug auf die Hauptstadt Moskau zerstört. In der Nähe von Ljuberzi östlich von Moskau habe die Luftabwehr "einen erneuten Versuch, eine Drohne nach Moskau zu fliegen, vereitelt", erklärte Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin am Freitag im Onlinedienst Telegram. "Ersten Berichten zufolge gab es keine Opfer oder Schäden. Die Rettungsdienste sind vor Ort."

An den Hauptstadtflughäfen Domodedowo und Wnukowo war nach Angaben der russischen Tageszeitung Iswestija der Flugverkehr ausgesetzt. Schon am Donnerstag hatte Russland den Abschuss einer Drohne mit dem Ziel Moskau vermeldet.

06.40 Uhr: Ukrainischer Drohnenangriff auf russische Stadt Kurtschatow

Zwei ukrainische Drohnen haben einem russischen Gouverneur zufolge die russische Stadt Kurtschatow angegriffen. Ein Wohnhaus und ein Verwaltungsgebäude seien beschädigt worden, schreibt Roman Starowoit auf Telegram.

06.30 Uhr: Ukraine setzt erstmals neue Papp-Drohnen ein

Die Ukraine hat Medienberichten zufolge vor einigen Tagen den militärischen Teil eines Flughafens im russischen Grenzgebiet Kursk mit einem neuen Drohnentyp angegriffen. Insgesamt 16 aus Karton gefertigte Flugkörper, die für Flugabwehr-Radare nur schwer zu orten sein sollen, seien in der Nacht zum vergangenen Sonntag zum Einsatz gekommen, berichteten ukrainische Medien am Donnerstag unter Berufung auf Quellen beim Geheimdienst SBU. Dabei sollen in Kursk fünf russische Kampfflugzeuge und mehrere Flugabwehrsysteme beschädigt worden sein. Unabhängig überprüft werden konnte das zunächst nicht.

Russische Behörden hatten zuvor zwar das Flugabwehrfeuer auf feindliche Drohnen bestätigt, aber keine Angaben zu Schäden an Flugzeugen und anderer Militärtechnik gemacht. Satellitenaufnahmen vom Montag zeigten ebenfalls keine eindeutig erkennbaren Zerstörungen.

06.00 Uhr: Luftabwehr schießt unbekanntes Objekt über Region Pskow ab

Einem russischen Gouverneur zufolge hat die Luftabwehr Russlands in der nordwestlichen Region Oblast Pskow einen unbekannten Flugkörper abgeschossen. Gouverneur Michail Wedernikow postete auf Telegram ein Video, das eine Explosion am Himmel zeigt. Laut Wedernikow, hat es sich um ein "nicht identifizierbares Objekt" gehandelt. Nach dem Abschuss habe es keine Schäden am Boden gegeben.

In derselben Region hatte Russland nach eigenen Angaben am Mittwoch über dem Militärflugplatz von Pskow bereits einen Drohnenangriff vereitelt, infolgedessen vier russische Transportflugzeuge beschädigt worden waren.

05.55 Uhr: Moskauer Bürgermeister - Bauen unsere Luftverteidigung aus

Angesichts sich häufender Drohnenangriffe auf die russische Hauptstadt hat Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin vom Ausbau der eigenen Luftverteidigung gesprochen. "In diesem Jahr haben wir viel getan, um Moskau vor Drohnen und versuchten Terroranschlägen zu schützen", sagte Sobjanin der Agentur Interfax zufolge am Donnerstagabend vor Vertretern kommunaler Unternehmen. In den vergangenen Wochen seien teils täglich neue Flugabwehrsysteme errichtet worden, behauptete Sobjanin, der sich in mehr als einer Woche wiederwählen lassen will. "Manchmal hat der Asphalt gar keine Zeit zum Abkühlen - und schon sind die Raketen im Einsatz, die die fliegenden Drohnen abschießen."

Unabhängige Beobachter äußern hingegen immer wieder Zweifel an offiziellen Darstellungen, wonach viele der mutmaßlich ukrainischen Drohnen von der Moskauer Flugabwehr erkannt und abgeschossen werden. Mehrfach drangen die unbemannten Flugkörper in den vergangenen Wochen bis ins Stadtzentrum vor und richteten dort Schäden, etwa im berühmten Wolkenkratzerviertel Moskwa City an.

Donnerstag, 31. August 2023

21.50 Uhr: Ukraine griff russisches Kursk offenbar mit neuem Drohnentyp an

Die Ukraine hat Medienberichten zufolge vor einigen Tagen den militärischen Teil eines Flughafens im russischen Grenzgebiet Kursk mit einem neuen Drohnentyp angegriffen. Insgesamt 16 aus Karton gefertigte Flugkörper, die für Flugabwehr-Radare nur schwer zu orten sein sollen, seien in der Nacht zum vergangenen Sonntag zum Einsatz gekommen, berichtet der Geheimdienst SBU. Dabei sollen in Kursk fünf russische Kampfflugzeuge und mehrere Flugabwehrsysteme beschädigt worden sein. Unabhängig überprüft werden konnte das zunächst nicht. Aus Karton und Gummibändern gefertigte Leichtgewichtsdrohnen hatte Kiew einem Medienbericht zufolge im Frühjahr von einer australischen Firma erhalten. In den vergangenen Tagen flogen ukrainische Drohnen mehrfach Angriffe auf Ziele in Russland.

20.40 Uhr: Russland führt Exportsteuer auf Dünger ein

Russland führt einem Medienbericht zufolge ab Freitag eine Exportabgabe von sieben Prozent auf eine Reihe von Düngemitteln ein. Sie gelte bis Ende 2024, meldet die Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf ein Regierungsdekret. Zudem würden die Abgaben auf Exporte von Sonnenblumenöl und Extraktionsschrot bis zum 31. August 2024 verlängert.

20.05 Uhr: Drei Jahre Haft für orthodoxen Kriegsgegner in Russland

Ein Bezirksgericht in Sankt Petersburg hat einen orthodoxen Geistlichen, der gegen Russlands Krieg gegen die Ukraine protestierte, zu drei Jahren Haft verurteilt. Das Gericht sprach Ioann Kurmojarow am Donnerstag nach Justizangaben schuldig, falsche Informationen über die russische Armee verbreitet zu haben. Die Staatsanwaltschaft hatte demnach sieben Jahre Haft beantragt. Kurmojarow hatte im März 2022 in einem Youtube-Video Russlands Überfall auf die Ukraine verurteilt und gesagt, im dortigen Krieg gefallene russische Soldaten kämen in die Hölle. Im Juni 2022 wurde er festgenommen und saß seither in Untersuchungshaft.

19.35 Uhr: Kuleba fordert Deutschen auf, "endlich" Taurus-Technik zu liefern

Angesichts erheblicher Verluste bei der Offensive gegen die russischen Invasoren hat die Ukraine Deutschland und die anderen EU-Staaten um weitere Waffen- und Munitionslieferungen gebeten. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba nannte am Donnerstag bei Gesprächen mit den Außenministern der europäischen Partner Artilleriemunition, gepanzerte Fahrzeuge und Panzer. Um Russland die Produktion von Raketen und Drohnen zu erschweren, forderte er einen verstärkten Kampf gegen die Umgehung von Sanktionen. Deutschland drängte der Minister erneut zur Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern. Kuleba rief Deutschland "konstruktiv, freundlich und ohne Druck" auf, endlich Taurus-Marschflugkörper zur Verfügung zu stellen. "Es gibt wirklich kein einziges objektives Argument gegen diese Entscheidung."

18.55 Uhr: EU-Chefdiplomat: Länder unterstützen neues Ziel für Ukraine-Mission

Die Außenminister der EU-Staaten unterstützen nach Angaben von EU-Chefdiplomat Josep Borrell die Pläne für eine Ausweitung der europäischen Ausbildungsmission für die ukrainischen Streitkräfte. Die Minister befürworteten seinen Vorschlag, sich als neues Ziel zu setzen, 40.000 Soldaten auszubilden, wie Borrell am Donnerstag nach EU-Beratungen im spanischen Toledo sagte. Die Ausbildungsmission der EU war im vergangenen November von den Außenministern der Mitgliedstaaten beschlossen worden. Damals hatte es geheißen, es sollten erst einmal bis zu 15.000 ukrainische Soldaten in Deutschland, Polen und anderen EU-Ländern ausgebildet werden. Später wurde das Ziel dann auf 30.000 hochgeschraubt.

18.40 Uhr: UN-Chef Guterres rechnet nicht mit baldigem Frieden in der Ukraine

UN-Generalsekretär António Guterres sieht keinen baldigen Frieden in der Ukraine nahen. Auf die Frage, ob er entsprechende Gespräche während der UN-Generaldebatte Mitte September für möglich halte, sagte der Chef der Vereinten Nationen am Donnerstag in New York: "Ich würde natürlich lügen, wenn ich sagen würde, dass ich glaube, dass wir in der unmittelbaren Zukunft die Möglichkeit eines Friedens in der Ukraine sehen." Dies lasse die Situation momentan nicht zu. In der Zwischenzeit sei es wichtig, Maßnahmen zu ergreifen, um die dramatischen Auswirkungen des Kriegs zu verringern.

18.15 Uhr: Sopranistin Netrebko singt wieder in Staatsoper

Die Staatsoper Unter den Linden in Berlin will die Arbeit mit der russischen Sängerin Anna Netrebko wieder aufnehmen. Die Leitung der Oper habe sich eingängig mit der 51-Jährigen auseinandergesetzt: "Es ist wichtig hier differenziert vorzugehen und zwischen vor und nach dem Kriegsausbruch zu unterscheiden. Anna Netrebko hat seitdem keine Engagements in Russland angenommen und es wurde uns seitens ihres Managements bestätigt, dass es auch weiterhin keinerlei Vorhaben für Auftritte in Russland gibt". Sie habe sowohl durch ihr Statement als auch durch ihr Handeln seit dem Beginn des Kriegs in der Ukraine eine klare Position eingenommen und sich distanziert - "das gilt es anzuerkennen".

17.50 Uhr: Außenminister Lawrow und Fidan sprechen über Neuauflage von Getreideabkommen

Die Außenminister Russlands und der Türkei haben in Moskau über eine mögliche Neuauflage der Vereinbarungen für ukrainische Getreideexporte über das Schwarze Meer gesprochen. Der russische Außenminister Lawrow verlangte dafür vom Westen Garantien, dass auch sein Land Getreide und Dünger ungehindert ausführen dürfe. Dann sei Russland bereit, zu dem Mitte Juli ausgesetzten Getreideabkommen zurückkehren.

Der türkische Außenminister Fidan sagte, eine Wiederaufnahme der ukrainischen Exporte auf dem Seeweg sei wichtig für die sichere Versorgung der Welt mit Lebensmitteln. Fidan verwies auf neue Vorschläge von UN-Generalsekretär Antonio Guterres, den russischen Interessen bei dem Getreideabkommen Rechnung zu tragen. Lawrow erwiderte, die Vorschläge von Guterres seien weiterhin nur Versprechungen, keine harten Garantien. Die westlichen Länder mit ihren Sanktionen seien daran schuld, dass Russland sein Getreide nicht ausführen könne.

17.32 Uhr: Selenskyj - Ukraine braucht insgesamt 160 Kampfflugzeuge

Über bereits erfolgte Zusagen hinaus braucht die Ukraine Aussagen von Präsident Wolodymyr Selenskyj zufolge zur Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg rund 100 weitere Kampfflugzeuge. "Insgesamt brauchen wir für eine schlagkräftige Luftwaffe etwa 160 Kampfflugzeuge", sagte Selenskyj in einem vom portugiesischen Fernsehen veröffentlichten Interview. Damit solle Russland die Möglichkeit genommen werden, den ukrainischen Luftraum zu beherrschen.

Bisher habe Kiew Zusagen für "50 oder 60" F-16-Kampfjets erhalten, sagte der ukrainische Staatschef. Am Vortag hatte Luftwaffensprecher Jurij Ihnat beim ukrainischen Fernsehen von einem Bedarf von "ungefähr 128 F-16-Jagdflugzeugen" gesprochen.

17.24 Uhr: Petition fordert Absage von Netrebko-Konzerten

Wegen geplanter Auftritte mit der russischen Opernsängerin Anna Netrebko wächst der Druck auf die Berliner Staatsoper Unter den Linden. Eine Online-Petition forderte die Absage der vier Konzerte, in denen die Sopranistin ab dem 15. September in der Oper Macbeth auftreten soll. Bis Donnerstag hatten mehr als 27.500 Menschen die Unterschriftensammlung unterzeichnet. Zudem rufen ukrainische Exil-Gruppen für den 15. September zu einer Demonstration vor der Staatsoper auf.

Die Kritiker werfen Netrebko vor, sich nicht klar von Russlands Präsident Putin distanziert und den russischen Krieg in der Ukraine nicht verurteilt zu haben. In der Petition wird von der künstlerischen Leitung der Staatsoper deshalb gefordert, die Rolle der Lady Macbeth mit einer anderen Künstlerin zu besetzen. Die Staatsoper erklärte auf Anfrage, es sei "wichtig, hier differenziert vorzugehen und zwischen vor und nach dem Kriegsausbruch zu unterscheiden". Netrebko habe sowohl durch ein Statement als auch durch ihr Handeln seit Beginn des Krieges eine klare Position eingenommen und sich distanziert.

16.02 Uhr: Selenskyj - Ukraine verfügt über Langstreckenwaffe

Die Ukraine hat nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj eine eigene Langstreckenwaffe entwickelt. Die Waffe könne Ziele in 700 Kilometern Entfernung treffen, sagte Selenskyj und bezog sich damit offensichtlich auf einen Angriff auf einen Flughafen in Westrussland am Vortag. Die Waffe werde vom ukrainischen Ministerium für strategische Industrie produziert, teilte der Präsident im Netzwerk Telegram mit. Details nannte er nicht.

Am Mittwoch hatte es eine Welle von Drohnenangriffen auf einen Flughafen nahe der russischen Grenze zu Estland und Lettland gegeben. Vier militärische Transportflugzeuge vom Typ Il-76 wurden beschädigt, wie örtliche Medien berichteten. Der Flughafen liegt in der russischen Region Pskow, etwa 700 Kilometer nördlich der ukrainischen Grenze. Insgesamt wurden Ziele in sechs russischen Regionen angegriffen. Russland machte die Ukraine für die Drohnenangriffe verantwortlich.

15.34 Uhr: Initiative fordert umfassenden Schutz für russische Deserteure

Menschenrechts- und Antikriegsgruppen haben einen umfassenden Schutz von Kriegsdienstverweigerern und Deserteuren aus Russland gefordert. Russen, die sich einem Einsatz im Krieg gegen die Ukraine entziehen, sollten ohne Wenn und Aber in Deutschland Schutz erhalten, erklärten der Verein Connection, die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) sowie Pro Asyl in Bonn anlässlich des Antikriegstages am 1. September.

Bis Ende Juli sei in Deutschland nur 83 russischen Flüchtlingen im wehrpflichtigen Alter Schutz gewährt worden, erklärte die Initiative mit Verweis auf Zahlen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge. Das seien gerade einmal knapp 38 Prozent der 221 Anträge aus der Gruppe von russischen Männern im Alter von 18 bis 45 Jahren. 138 Anträge seien abgelehnt worden.

15.15 Uhr: Russischer Nationalist Girkin kündigt Kandidatur für Präsidentschaftswahl an

Der inhaftierte frühere Separatistenführer Igor Girkin hat seine Kandidatur für die russische Präsidentschaftswahl im kommenden Jahr angekündigt. "Ich halte mich in Militärfragen für kompetenter als der amtierende Präsident, und sicherlich für kompetenter als der Verteidigungsminister", erklärte Girkin in seinem Kanal beim Online-Dienst Telegram. Präsident Wladimir Putin sei "zu freundlich".

Der Staatschef sei "nicht nur von seinen Partnern im Westen und in Kiew an der Nase herumgeführt worden, sondern auch von den Chefs unserer Sicherheitsbehörden, Geheimdienste und der Militärindustrie", erklärte Girkin. Anders als Putin habe er keine Millionärsfreunde, sagte der 52-Jährige, ein Seitenhieb auf zahlreiche Korruptionsvorwürfe. Girkin wird eine Nähe zu dem ultranationalistischen Oligarchen Konstantin Malofejew nachgesagt.

14.44 Uhr: Ukraine registriert wieder mehr Einschulungen

Die Ukraine hat zum Schulbeginn im zweiten Kriegsjahr wieder mehr Einschulungen registriert. "In diesem Jahr erwarten wir etwa 340.000 Erstklässler", sagte Vize-Bildungsminister Andrij Witrenko im ukrainischen Fernsehen. Im Vorjahr waren es etwa 15.000 weniger.

2021 gab es jedoch noch über 400.000 Kinder, die eingeschult wurden. Die Hauptstadt Kiew hat mit rund 25.000 Erstklässlern dabei fast das Vorkriegsniveau erreicht. Schulbeginn ist für die über vier Millionen ukrainischen Schüler traditionell der 1. September. Mit Ausnahme frontnaher Gebiete findet der Unterricht in den Schulen statt. Voraussetzung ist aufgrund möglicher russischer Luftangriffe jedoch das Vorhandensein von Luftschutzkellern. Landesweit sind knapp 70 Prozent der Schulen mit Schutzräumen ausgestattet.

14.21 Uhr: Sechs ukrainische Soldaten bei Absturz von zwei Militärhubschraubern getötet

Beim Absturz von zwei Hubschraubern im Osten der Ukraine sind nach Angaben von Ermittlern sechs ukrainische Soldaten ums Leben gekommen. "Zwei Mi-8-Militärhubschrauber stürzten während eines Kampfeinsatzes ab. Sechs Soldaten der Streitkräfte der Ukraine starben", erklärte die staatliche ukrainische Ermittlungsbehörde SBI. Der Vorfall ereignete sich demnach bereits am Dienstag im Bezirk Kramatorsk in der Region Donezk.

Mi-8-Helikopter werden von der Ukraine in Kampfeinsätzen geflogen, in der Regel werden die aus Sowjetzeiten stammenden Maschinen aber für den Transport genutzt. Jeder Helikopter ist mit einer dreiköpfigen Crew besetzt. Im Kampfeinsatz werden sie genutzt, um die russischen Verteidigungslinien mit Raketen anzugreifen.

14.07 Uhr: Prigoschin-Stellvertreter Utkin auf Militärfriedhof beigesetzt

Zwei Tage nach der Beerdigung von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin ist auch dessen Stellvertreter Dmitri Utkin beigesetzt worden, der bei demselben Flugzeugabsturz ums Leben gekommen war. Bewacht von einem großen Polizeiaufgebot nahmen am Donnerstagmorgen rund 20 Angehörige auf dem weitläufigen Militärfriedhof in Mytischtschi im Norden Moskaus Abschied, wie eine AFP-Reporterin berichtete.

Die Zeremonie fand zunächst in kleinem Kreis in der Kirche St. Sergius statt. Im Anschluss wurde der Sarg unter Polizeischutz in einer Autokolonne zum Friedhof gefahren. Nicht alle Personen vor Ort durften den Friedhof betreten, ein Zutritt war nur nach Einladung der Familie möglich. Einige Trauergäste trugen Kleidung mit dem Logo der Wagner-Gruppe.

  • Zum Artikel: "Lage ist extrem schwierig" - Verlassen Wagner-Söldner Russland?

13.41 Uhr: Regionalwahlen in besetzten Gebieten Donezk und Saporischschja begonnen

In den von Russland besetzten ukrainischen Regionen Donezk und Saporischschja haben vorab Kommunal- und Regionalwahlen begonnen. Die russische Nachrichtenagentur Tass meldete den Beginn der Stimmabgabe für die eigentlich auf den 10. September angesetzten Wahlen, bei denen Abgeordnete für Regionalparlamente und Gemeindevertreter bestimmt werden sollen. Ab dem 2. September sollen auch in den russisch besetzten Regionen Cherson und Luhansk "vorgezogene Wahlen" stattfinden.

Russland hatte im September 2022 trotz scharfer Verurteilung westlicher Staaten die Annexion der vier ukrainischen Regionen Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson verkündet. Zuvor waren dort als "Referenden" bezeichnete Abstimmungen abgehalten worden, die international nicht anerkannt wurden. Damals wie heute kontrolliert Russland nur einen Teil der vier beanspruchten Regionen. Insgesamt hält Russland knapp 20 Prozent des ukrainischen Staatsgebiets besetzt.

13.35 Uhr: USA laden zu neuem Ramstein-Treffen zur Unterstützung der Ukraine ein

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat die sogenannte Ukraine-Kontaktgruppe zu einem weiteren Treffen auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz eingeladen. Die fünfte Zusammenkunft dieser Art finde am 19. September statt, teilte die größte US-Air-Base außerhalb der Vereinigten Staaten mit.

Verteidigungsminister und Militärs werden dann erneut über die Unterstützung der Ukraine beraten. Zur Kontaktgruppe gehören etwa auch Deutschland und Großbritannien. Wie bei früheren Treffen wurden auch Nicht-Nato-Staaten eingeladen.

13.24 Uhr: Ukrainische Armee rückt am südlichen Frontabschnitt weiter vor

Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben bei Angriffen gegen russische Verteidigungslinien im südlichen Gebiet Saporischschja weitere Erfolge erzielt. Dabei sei man südlich des Dorfes Robotyne in Richtung Nowoprokopiwka vorgerückt, teilte der Generalstab in Kiew mit. Östlich davon haben ukrainische Truppen unbestätigten Berichten zufolge in Richtung der Ortschaft Werbowe Geländegewinne erzielt. Das US-Institut für Kriegsstudien ISW berichtete gestützt auf Videoaufnahmen, dass zumindest ukrainische Aufklärungstrupps den Dorfrand von Werbowe erreicht haben könnten.

Bei Robotyne hatte die ukrainische Armee nach wochenlangen Kämpfen russische Verteidigungsanlagen überwunden. Auf dem Weg nach Werbowe liegt eine weitere Abwehrlinie. Die russischen Besatzungstruppen schützen mit mehreren solcher Befestigungen die Städte Tokmak und Melitopol. Strategisches Ziel der ukrainischen Armee ist es, das noch etwa 80 Kilometer entfernte Asowsche Meer zu erreichen, um so für Russland den Landweg auf die Halbinsel Krim und den Frontabschnitt westlich davon abzuschneiden.

13.16 Uhr: Ukraine drängt Berlin zu Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern

Die Ukraine hat die zögerliche deutsche Haltung bei der Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern kritisiert. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba sagte nach Beratungen mit seinen EU-Kollegen in Toledo, es gebe "kein einziges objektives Argument" gegen die Militärhilfe. Die Taurus-Marschflugkörper seien wichtig für die Gegenoffensive gegen Russland. "Sie helfen, den Krieg schneller zu beenden", betonte Kuleba, Frankreich und Großbritannien lieferten bereits weitreichende Marschflugkörper. Die Bundesregierung hatte zuletzt erklärt, sie sehe sich in der Frage nicht unter Druck.

Kritikern der ukrainischen Gegenoffensive trat Kuleba mit scharfen Worten entgegen: Wer meine, die Offensive verlaufe zu langsam, spucke damit ukrainischen Soldaten ins Gesicht, die ihr Leben für einen Kilometer Bodengewinn opferten. "Ich empfehle allen Kritikern, den Mund zu halten, in die Ukraine zu kommen und zu versuchen, selbst einen Quadratzentimeter zu befreien", sagte Kuleba.

13.06 Uhr: Lukaschenko nennt Forderung nach Rückzug von Wagner-Söldnern "dumm"

Die Forderung Polens und der baltischen Staaten nach Rückzug der Wagner-Söldner aus Belarus ist nach Ansicht von Präsident Alexander Lukaschenko "grundlos und dumm". So lange ausländische Truppen in den Nato-Staaten Polen, Estland, Lettland und Litauen stationiert seien, sei dieser Anspruch nicht gerechtfertigt, zitiert die staatliche Nachrichtenagentur Belta den belarussischen Präsidenten. Nach dem abgebrochenen Aufstand im Juni hatten sich viele Söldner der Gruppe nach Belarus zurückgezogen.

13.01 Uhr: Russland will Beziehungen zu Nordkorea ausbauen

Russland will sein Verhältnis zu Nordkorea weiter verbessern. Beide Länder hätten gute und von gegenseitigem Respekt geprägte Beziehungen, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in Moskau: "Wir beabsichtigen, sie weiter auszubauen. Kontakte werden auf verschiedenen Ebenen geknüpft." Nordkorea sei "ein sehr wichtiger Nachbar".

Russland ist neben China und Südkorea der einzige Staat mit einer Landgrenze zum abgeschotteten Nordkorea. Nicht bestätigen wollte Peskow Angaben aus den USA, wonach sich Präsident Putin und Nordkoreas Machthaber Kim Yong Un per Briefwechsel eine engere Zusammenarbeit zugesagt hätten. Die USA hatten sich besorgt darüber gezeigt, dass zwischen Russland und Nordkorea Verhandlungen über die Lieferung von Waffen stattfänden, die in der Ukraine eingesetzt werden könnten.

12.49 Uhr: Kabinettsumbildung - Sunak ernennt neuen Verteidigungsminister

Der britische Premierminister Rishi Sunak hat den bisherigen Energieminister Grant Shapps zum neuen Verteidigungsminister ernannt. Die Personalie bildet den Auftakt einer Kabinettsumbildung vor den für 2024 erwarteten Parlamentswahlen. Shapps, der Sunaks Bewerbung um das Amt des Parteivorsitzenden und des Premierministers unterstützte, ist seit 2019 Kabinettsmitglied.

Zuvor hatte der bisherige Amtsinhaber Ben Wallace seinen Rücktritt eingereicht. Er hatte das Amt vier Jahre lang inne und somit die Federführung bei der britischen Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Sein Rücktrittsschreiben nutzte er, um auf eine Aufstockung der Mittel für das Militär zu drängen.

12.37 Uhr: Ukraine schließt Vertrag mit britischem Rüstungskonzern BAE Systems

Die Ukraine hat mit dem größten britischen Rüstungsunternehmen BAE Systems einen Vertrag zur gemeinsamen Waffenproduktion unterzeichnet. Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte bei einem Treffen mit der BAE-Fühung in Kiew, dass Waffen des Unternehmens bereits in der Ukraine im Einsatz seien. Er nannte Artilleriegeschütze der Typen L119 und M777 sowie den Schützenpanzer CV90.

Die ukrainische Regierung plant, eine gemeinsame Produktion der leichten L119-Geschütze im eigenen Land zu entwickeln. In diesem Kontext wurde eine Rahmenvereinbarung zur Kooperation bei Reparatur und Produktion dieser Waffen unterzeichnet. BAE Systems hat im Land bereits ein Büro eröffnet und soll mit einheimischen Unternehmen die Waffenproduktion aufbauen. Mit einem Umsatz von rund 25 Milliarden US-Dollar im vergangenen Jahr gilt BAE Systems als siebtgrößter Rüstungskonzern der Welt.

12.31 Uhr: Russland meldet Tötung von zwei "Saboteuren" im Grenzgebiet zur Ukraine

Russland hat eigenen Angaben zufolge zwei Ukrainer getötet, die als Teil einer "Sabotage- und Aufklärungsgruppe" ins russische Grenzgebiet eingedrungen waren. Wie der russische Geheimdienst FSB erklärte, wurden bei den "Kampfeinsätzen" in der Region Brjansk fünf weitere Menschen gefangen genommen, drei von ihnen seien verletzt gewesen.

"Ziel der Saboteure war die Ausübung einer Reihe von aufsehenerregenden Terroranschlägen auf Militär- und Energieeinrichtungen", teilte der FSB weiter mit. Die Gruppe habe aus Soldaten des ukrainischen Geheimdienstes SBU, des militärischen Nachrichtendienstes und aus Spezialkräften des ukrainischen Verteidigungsministeriums bestanden. Angaben des FSB zufolge führten die Soldaten Maschinenpistolen, "schlagkräftige Sprengkörper", Granaten und Nachtsichtgeräte mit sich.

12.25 Uhr: Baerbock unterstützt 20-Milliarden-Paket für die Ukraine

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat grundsätzliche Zustimmung für ein neues EU-Hilfspaket für die Ukraine im Umfang von 20 Milliarden Euro signalisiert. "Wir müssen uns jeden Tag immer wieder in Erinnerung rufen: Wir investieren hier in den Frieden Europas", sagte sie am Rande eines informellen Treffens mit ihren EU-Kollegen in Toledo: "Deshalb ist diese Unterstützung notwendig."

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hatte das neue Hilfspaket von jeweils fünf Milliarden Euro in den kommenden vier Jahren angeregt. Demnach sollen die Mittel aus einem Topf fließen, den Deutschland zu rund 25 Prozent, also mit etwa 5 Milliarden, finanziert. Die Mitgliedsländer können sich damit Geld für Waffenlieferungen erstatten lassen. Borrell hofft auf einen Beschluss bis "Ende des Jahres". Wegen der Haushaltszwänge in vielen Ländern gelten die Verhandlungen aber als schwierig. Österreichs Außenminister Schallenberg erklärte, man müsse noch diskutieren, "ob es wirklich dieser 20 Milliarden bedarf oder wie die angesiedelt werden".

12.11 Uhr: Brot für die Welt - Ukraine-Krieg könnte Hungerkrise verschärfen

Die Hilfsorganisation Brot für die Welt hat in ihrem Jahresbericht vor einer Zunahme des Hungers in vor allem in Afrika infolge ds Ukraine-Krieges gewarnt. Der Krieg könne den Hunger noch verschärfen, wenn auch das Schwarze Meer "noch mehr zum Kriegsgebiet" werde, über das Russland und die Ukraine Getreide verschiffen. Müsste Russland seine Exporte einstellen, könnten die Preise stark steigen und das Getreide in vielen Ländern fehlen, erklärte die Vorsitzende Pruin.

Sie kritisierte auch die von der Bundesregierung geplanten Einsparungen bei den Ausgaben für Entwicklung und humanitäre Hilfe. Damit entziehe sich Deutschland seiner internationalen Verantwortung, erklärte die Präsidentin der evangelischen Hilfsorganisation, der Entwicklungsetat dürfe nicht zugunsten der Ausgaben für Verteidigung gekürzt werden.

12.02 Uhr: Insider - Erdogan trifft Putin am 4. September in Sotschi

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan wird Russlands Staatschef Wladimir Putin nach Angaben aus Regierungskreisen in Ankara am 4. September in der russischen Schwarzmeer-Stadt Sotschi treffen. Dabei werde es vor allem um die Frage gehen, wie Getreideexporte aus der Ukraine künftig geregelt würden, sagten Insider. Das von der Türkei und den Vereinten Nationen vermittelte Abkommen zur Ausfuhr von Getreide aus der Ukraine über das Schwarze Meer wurde von Russland im Juli nicht mehr verlängert. Die Regierung in Ankara versucht nun, Putin zur Rückkehr zu der Vereinbarung zu bewegen.

11.19 Uhr: Ukraine bittet bei EU-Außenministertreffen um zusätzliche Waffenhilfe

Die Ukraine bittet Deutschland und die anderen EU-Staaten um weitere Waffen- und Munitionslieferungen für den Kampf gegen Russland. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba nannte bei Gesprächen mit den Außenministern der europäischen Partner Artilleriemunition, gepanzerte Fahrzeuge und Panzer als benötigte Rüstungsgüter. Militärisch neutrale EU-Staaten wie Österreich und Irland bat er, gepanzerte Rettungsfahrzeuge zur Verfügung zu stellen.

Um Russland die Produktion von Raketen und Drohnen zu erschweren, forderte Kuleba die EU-Staaten zudem zu einem verstärkten Kampf gegen die Umgehung von Sanktionen auf. "Wir sehen, dass die Produktion gesteigert und dass westliche Teile dabei verwendet werden", sagte er bei dem EU-Treffen in Toledo. Dies müsse beispielsweise mit Exportkontrollen verhindert werden.

11.17 Uhr: Großbritannien sieht Schwächen bei russischer Flugabwehr

Die jüngsten Drohnenangriffe auf Russland offenbaren nach britischer Einschätzung Schwächen in der dortigen Flugabwehr. Im August habe Russland etwa 25 einzelne Drohnenangriffe hinnehmen müssen, schrieb das Verteidigungsministerium in London am Donnerstag. Die Ukraine hatte diese Woche ihren bislang massivsten Drohnenangriff gegen Ziele in Russland geflogen und in der Stadt Pskow mehrere russische Militärflugzeuge beschädigt.

Die Briten schrieben in ihrem täglichen Update beim Kurznachrichtendienst X (früher Twitter), viele unbemannte Drohnen hätten ihr Ziel erreicht, was wahrscheinlich bedeute, dass die russische Flugabwehr Probleme habe, sie aufzuspüren und zu zerstören.

11.04 Uhr: Maritimes Großmanöver in der Ostsee unter deutscher Führung

Vom 9. bis zum 23. September 2023 findet das diesjährige maritime Großmanöver Northern Coasts (NOCO), in der Ostsee statt. Das Ziel von NOCO 23 sei es, in einem Szenario der Landes- und Bündnisverteidigung taktische Verfahren in küstennahen Gewässern zu üben, so die Bundeswehr. Das Übungsgebiet umfasse hauptsächlich die Küstengewässer Estlands und Lettlands, einschließlich des Land- und Luftraums, sowie den östlichen und zentralen Teil der Ostsee.

An dem Manöver seien 3.200 Soldatinnen und Soldaten aus 14 Nationen sowie rund 30 Schiffe, U-Boote und bis zu 15 Luftfahrzeuge sowie Landeinheiten beteiligt, erklärte der zuständige Flottenadmiral der Deutschen Marine.

10.02 Uhr: ARD-Studio Kiew - Vassili Golod wird crossmedialer Leiter

Zum 1. September 2023 wird Vassili Golod crossmedialer Leiter im ARD-Studio in Kiew. Im Februar hatte der WDR ein neues ARD-Studio in der ukrainischen Hauptstadt eröffnet. Bis dahin gehörte die Ukraine zum Berichtsgebiet des ARD-Studios Moskau.

Jörg Schönenborn, WDR-Programmdirektor Information, Fiktion und Unterhaltung, erklärt zur Gründung des Studios: "Wir haben das Studio in Kiew gegründet, weil es – selbst wenn der Krieg hoffentlich in naher Zukunft enden sollte – noch lange ein hohes Interesse an Berichterstattung aus der Ukraine geben wird. Dies wird nicht mehr wie in den vergangenen Jahren vom Standort Moskau aus zu leisten sein, denn eine Berichterstattung wird künftig immer beide Sichtweisen brauchen, die russische und die ukrainische. Vassili Golod wurde in Charkiw geboren. Er studierte an den Universitäten Göttingen und Aberystwyth und arbeitete für WDR, NDR und Rheinische Post. Seit 2022 berichtet er als Korrespondent aus der Ukraine.

09.49 Uhr: Britischer Verteidigungsminister Wallace zurückgetreten

Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace ist zurückgetreten. Das teilte das Büro von Premierminister Rishi Sunak mit. Sunak dankte Wallace in einem Brief für dessen "Einsatz und Können", die dieser in seiner Amtszeit gezeigt habe, in der er eine führende Rolle bei der Unterstützung des Westens für die Ukraine im Krieg gegen Russland eingenommen hatte.

Wäre es nach London gegangen, hätte Wallace Jens Stoltenberg als Nato-Generalsekretär beerbt. Doch der Brite scheiterte daran, die wichtige Unterstützung der USA zu bekommen. Als Nachfolger von Wallace im Amt des britischen Verteidigungsministers wurde der aktuelle Energieminister Grant Shapps ernannt.

07.55 Uhr: Trotz UN-Verbot - Russland und Nordkorea führen laut USA Gespräche über Waffen

Um den Bedarf für seinen Krieg in der Ukraine zu decken, soll Wladimir Putin an Nordkoreas Diktator Kim Jong Un geschrieben und um Waffen und Munition gebeten haben. Die Russen bieten im Gegenzug Lebensmittel. Aus neuen Geheimdienstinformationen gehe hervor, dass Putin und Kim Briefe ausgetauscht hätten, teilte das Weiße Haus mit. Russland sei auf Artilleriegranaten und anderes Material aus, sagte der Sprcher des nationalen Sicherheitsrats der USA, John Kirby. Die Briefe seien zwar "eher oberflächlich", die Gespräche über einen Waffenverkauf kämen aber voran.

Die USA, Großbritannien, Südkorea und Japan forderten Nordkorea bei den Vereinten Nationen auf, die Verhandlungen mit Russland einzustellen. Jegliche Waffengeschäfte zwischen Russland und Nordkorea würden gegen die Resolutionen des UN-Sicherheitsrats verstoßen, die es allen Ländern verbieten, Waffen aus Nordkorea zu kaufen oder zu beziehen, so die vier Länder in einer gemeinsamen Erklärung. Diese Resolutionen seien auch von Russland unterstützt worden.

06.40 Uhr: Bürgermeister - Drohne bei Moskau abgeschossen

Die russische Luftabwehr hat nach Angaben von Moskaus Bürgermeister Sergei Sobjanin eine Drohne abgeschossen. Die feindliche Drohne habe sich der Hauptstadt genähert, schrieb Sobjanin auf dem Nachrichtendienst Telegram. Zuvor hatten russische Medien berichtet, dass Dutzende Flugzeuge an Moskauer Flughäfen nicht starten durften. Während Drohnenangriffen stellen die Flughäfen normalerweise den Betrieb ein.

04.00 Uhr: Kretschmer fordert mehr diplomatische Initiativen im Ukraine-Konflikt

Um das Blutvergießen in der Ukraine zu stoppen, fordert Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) verstärkte diplomatische Bemühungen. "Jeder Tag, an dem die Waffen schweigen und man es mit Diplomatie versucht, ist ein guter Tag, weil keine Menschen sterben", sagt Kretschmer der Zeitung "Augsburger Allgemeine". Er sei fest davon überzeugt, dass "man viel mehr auf diplomatische Initiativen setzen muss". Der CDU-Politiker lehnt Waffenlieferungen an die Ukraine ab und steht damit in scharfem Kontrast zu seiner Parteispitze.

01.52 Uhr: Selenskyj prangert Korruption bei Wehrdienstbefreiung von Rekruten an

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj prangert die nach seinen Worten "systematische Korruption bei der medizinischen Freistellung von Kriegsdienstverweigerern" an. Eine Untersuchung des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates zeige das Ausmaß von falschen Befreiungen, Bestechung und Flucht ins Ausland seit Beginn der russischen Invasion im Februar 2022, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. "Es gibt Beispiele von Regionen, in denen sich die Zahl der Wehrdienstbefreiungen aufgrund von Entscheidungen der Ärztekommission seit Februar vergangenen Jahres verzehnfacht hat." Es sei völlig klar, "um was für Entscheidungen es sich handelt: korrupte Entscheidungen." Es gehe um Bestechungsgelder zwischen 3.000 und 15.000 Dollar. Die Regierung in Kiew will im Zuge der angestrebten EU-Mitgliedschaft verstärkt gegen Korruption vorgehen.

Mittwoch, 30. August 2023

22.20 Uhr: Russland berichtet von neuen Luftangriffen aus der Ukraine

Die Flugabwehr auf der von Russland annektierten Schwarzmeerhalbinsel Krim hat nach örtlichen Angaben am späten Mittwochabend einen ukrainischen Marschflugkörper abgeschossen. Das teilte der russische Verwaltungschef der Krim, Sergej Aksjonow, auf seinem Telegram-Kanal mit. Ähnlich äußerte sich das Verteidigungsministerium in Moskau. Betroffen war demnach der Osten der Halbinsel bei der Stadt Feodossija. Teile der Lenkrakete hätten eine Stromleitung getroffen, sagte ein Mitarbeiter Aksjonows. Die offiziellen Angaben waren nicht unabhängig überprüfbar.

21.55 Uhr: Mitglieder von polnischer Russland-Kommission ernannt

Polens Parlament hat die Mitglieder einer umstrittenen Kommission zur Untersuchung russischer Einflussnahme auf die Politik des EU-Landes ernannt. Die Abgeordneten der nationalkonservativen Regierungspartei PiS bestätigten am Mittwoch alle neun Kandidaten, die ihre Fraktion für das Gremium vorgeschlagen hatte. Die Oppositionsparteien schlugen keine eigenen Kandidaten vor und beteiligten sich mit Ausnahme der rechten Konfederacja auch nicht an der Abstimmung. Das Gremium soll prüfen, ob Amtsträger in den Jahren 2007 bis 2022 unter dem Einfluss Moskaus Entscheidungen getroffen haben, die die Sicherheit des Landes gefährden.

21.45 Uhr: Sechs Tote bei Absturz ukrainischer Militärhubschrauber

Beim Absturz zweier ukrainischer Militärhubschrauber sind nach Armeeangaben alle sechs Männer an Bord getötet worden. Die Helikopter vom Typ Mi-8 seien aus ungeklärte Ursache nahe Kramatorsk in der Ostukraine verunglückt. Die Leichen seien in den Wracks der völlig zerstörten Maschinen gefunden worden. Wegen der Absturzursache werde ermittelt.

21.30 Uhr: Ukrainische Piloten lernen in Dänemark die F-16 fliegen

Mehrere ukrainische Militärpiloten können nach Angaben des Oberkommandierenden Walerij Saluschnyj in Dänemark mit der Ausbildung auf dem Kampfjet F-16 beginnen. Das teilte Saluschnyj am Mittwoch nach einem Telefonat mit dem Befehlshaber der dänischen Streitkräfte mit. Nach dänischen Angaben hätten die Piloten die Vorbereitung erfolgreich absolviert und könnten mit der eigentlichen Flugausbildung anfangen. Zugleich wollten Kopenhagen und Kiew die Logistik vorbereiten, um die F-16 künftig in der Ukraine warten und reparieren zu können. Dänemark wird der Ukraine 19 seiner F-16-Jets übergeben.

21.20 Uhr: Gewinne russischer Firmen im Halbjahr drastisch gesunken

Russische Unternehmen haben in den ersten sechs Monaten dieses Jahres weniger Gewinn erwirtschaftet. Wie aus Daten der Statistikbehörde Rosstat hervorgeht, sanken die Firmengewinne verglichen mit dem Vorjahr um 11,4 Prozent auf 14,80 Billionen Rubel (umgerechnet rund 154,3 Milliarden Dollar). Der Westen hat Dutzende von Großunternehmen und ganze Sektoren der russischen Wirtschaft, insbesondere die Finanz- und Energiebranche, mit weitreichenden Sanktionen belegt.

20.45 Uhr: Deutschland schickt zehn Leopard-Panzer in die Ukraine

Deutschland hat der Ukraine weitere zehn Kampfpanzer vom Typ Leopard 1 A5 zur Verfügung gestellt. Außerdem wurden weitere 13,1 Millionen Schuss Munition für Handfeuerwaffen geliefert. Das geht aus der Liste der Bundesregierung zu militärischen Hilfen für die Ukraine hervor, die wie jede Woche am Mittwoch aktualisiert wurde. Zur aktuellen Lieferung zählt ein Luftraumüberwachungsradar vom Typ TRML-4D, das mit dem Flugabwehrsystem Iris-T zum Einsatz kommt. Deutschland schickte auch ein Feldhospital, vier Schwerlastsattelzüge und 16 Aufklärungsdrohnen vom Typ Vector.

19.25 Uhr: Russische Wirtschaft wächst im Juli stark im Jahresvergleich

Die russische Wirtschaft ist im Juli im Jahresvergleich um fünf Prozent gewachsen. Das teilte das Wirtschaftsministerium mit. Im Juni war eine revidierte Wachstumsrate von 5,7 Prozent verzeichnet worden. Im Zeitraum von Januar bis Juli stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahresvergleich um 2,1 Prozent.

18.35 Uhr: Satellitenbilder zeigen Schiffsbarriere an Teilen der Krim-Brücke

Russland sichert einen Teil seiner Brücke zur besetzten Schwarzmeer-Halbinsel Krim Satellitenbildern zufolge mit einer Barriere aus Schiffen. Die online veröffentlichten Fotos zeigen eine Kette aus sieben größeren Seefahrzeugen, die vor dem Brückenteil zwischen der Insel Tusla und dem russischen Festland verankert sind. Nach Einschätzungen von Beobachtern soll dies als Schutz vor möglichen ukrainischen Angriffen mit See-Drohnen dienen. Der US-Auslandssender RFE/RL zeigte am Mittwoch die Fotos der Satellitenfirma Planet.com, die angeblich vom Vortag stammen. Auf der Plattform X (früher Twitter) kursierten auch Fotos, auf denen der Bau der Barriere zwischen dem 19. und 26. August zu sehen sein soll. Schon vergangene Woche teilte der Militärgeheimdienst der Ukraine (HUR) mit, die Russen versenkten auf der Südseite der Brücke mindestens sechs Schuten, offene Lastkähne ohne eigenen Antrieb. Zwischen den Schiffen sollten demnach Absperrzäune errichtet werden. Diese Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Die Barriere blockiert nicht das Hauptfahrwasser unter der Brücke hindurch vom Schwarzen Meer in das Asowsche Meer.

18.20 Uhr: Russland will mit Türkei über Alternative zu Getreide-Abkommen sprechen

Der russische Außenminister Sergej Lawrow und sein türkischer Amtskollege Hakan Fidan wollen bei ihrem Treffen in dieser Woche einen Vorschlag Moskaus für eine Alternative zum Schwarzmeer-Getreideabkommen besprechen. Der Plan sehe vor, dass Russland mit finanzieller Unterstützung aus Katar eine Million Tonnen Getreide zu einem ermäßigten Preis in die Türkei liefere, die dort verarbeitet und an die bedürftigsten Länder weitergeleitet würden, teilte das russische Außenministerium am Mittwoch mit. Russland betrachte dieses Projekt als optimale Alternative zum Schwarzmeer-Abkommen.

18.05 Uhr: Kreml ermittelt nach Prigoschins Flugzeugabsturz in "alle Richtungen"

Nach dem tödlichen Flugzeugabsturz des Wagner-Chefs Jewgeni Prigoschin in Russland wird nach Angaben des Kremls in alle Richtungen ermittelt, auch die eines "vorsätzlichen Verbrechens". Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte am Mittwoch auf Nachfrage in seiner täglichen telefonischen Pressekonferenz, dass das russische Ermittlungskomitee alle Möglichkeiten überprüfe. Es sei "offensichtlich, dass es unterschiedliche Versionen gibt", darunter auch die eines "vorsätzlichen Verbrechens". sagte er. "Warten wir daher auf die Ergebnisse unserer russischen Ermittlungen." Das Flugzeug mit dem Chef der russischen Söldnergruppe an Bord war am vergangenen Mittwoch auf dem Flug von Moskau nach St. Petersburg abgestürzt. Neben dem Wagner-Chef starben dabei auch dessen Stellvertreter Dmitri Utkin sowie acht weitere Menschen.

    17.50 Uhr: Weitere Rüstungsgespräche zwischen Nordkorea und Russland

Russland und Nordkorea treiben nach Darstellung der USA Gespräche über Waffenlieferungen voran. Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu sei kürzlich nach Nordkorea gereist, sagt der US-Sprecher für nationale Sicherheit, John Kirby. Er habe versucht, die Regierung in Pjöngjang zum Verkauf von Artilleriemunition zu bewegen. Die Gespräche würde vertraulich geführt, die jeweiligen Machthaber Wladimir Putin und Kim Jong Un hätten Schreiben ausgetauscht. Eine Stellungnahme von Russland oder Nordkorea liegt nicht vor.

17.35 Uhr: Kritik an schleppender EU-Munitionslieferung an die Ukraine

Aus der Europäischen Union kommt Kritik an der schleppenden Munitionslieferung an die Ukraine. Bisher hätten die EU-Länder von der zugesagten Zahl von einer Million Geschosse nur ein Viertel geliefert, rügte der estnische Verteidigungsminister Hanno Pevkur. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell bestätigte die Angaben und rief die Mitgliedsländer zu Aufträgen an die Rüstungsindustrie auf. "Wir müssen mehr tun, und das schneller", forderte Borrell. Wenn die Bestände der Mitgliedsländer erschöpft seien, müssten diese der Rüstungsindustrie konkrete Aufträge erteilen.

17.15 Uhr: Russland will Ölexporte drosseln

Russland will seine Ölexporte im September um weitere 300.000 Barrel (je 159 Liter) am Tag drosseln. Das kündigte der für die Energiebranche zuständige Vizeregierungschef Alexander Nowak am Mittwoch in Moskau an. Schon im August seien die täglichen Exporte um 500.000 Barrel am Tag gesenkt worden, sagte er der Agentur Interfax zufolge. Moskau spreche mit anderen ölproduzierenden Ländern darüber, die Menge auch im Oktober zu verknappen. Trotz westlicher Sanktionen hatte Russland im März täglich 8,1 Millionen Barrel Öl ausgeführt. Es war nach Angaben der Internationalen Energieagentur (IEA) in Paris der höchste Stand seit April 2020. Allerdings sanken die Erlöse für Moskau, weil westliche Staaten kaum noch russisches Öl kaufen. Hauptabnehmer waren China und Indien.

16.45 Uhr: Orban erhofft sich von Rückkehr Trumps sofortigen Frieden in Ukraine

Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban ist davon überzeugt, dass nur die Rückkehr des ehemaligen Präsidenten Donald Trump an die Spitze der USA den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine beenden könne. Das sagte Orban in einem Interview mit dem früheren Fox-News-Moderator Tucker Carlson, das dieser am Mittwoch auf der Online-Plattform X, vormals Twitter, veröffentlichte. Auf die Frage Carlsons, was sein nächster Zug wäre, wenn er der Nato-Chef oder US-Präsident Joe Biden wäre, sagte Orban: "Frieden. Sofort. Und Trump zurückholen, das ist der einzige Ausweg." In seiner Präsidentschaft von 2017 bis 2021 habe Trump "für die Welt die beste Außenpolitik der letzten Jahrzehnte" gemacht. Wäre er im Februar 2022 in den USA an der Macht gewesen, hätte Russland die Ukraine gar nicht erst angegriffen, spekulierte Orban weiter.

16.35 Uhr: EU-Streitkräfte sollen weitere 10.000 ukrainische Soldaten ausbilden

Die Ukraine kann auf eine Ausweitung der europäischen Ausbildungsmission (EUMAM) für ihre Streitkräfte hoffen. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell schlug am Mittwoch bei einem EU-Verteidigungsministertreffen vor, bis Ende des Jahres 40.000 statt 30.000 ukrainische Soldatinnen und Soldaten in der EU auszubilden. Das Ziel von 30.000 werde bereits Ende Oktober erreicht werden.

16.00 Uhr: Ukrainische Hauptstadt Kiew erlebt massivsten Luftangriff seit Monaten

Die ukrainische Hauptstadt Kiew hat Behördenangaben zufolge den massivsten Luftangriff durch Russland seit Monaten erlebt. Mindestens zwei Menschen kamen dabei ums Leben, drei weitere wurden durch herabstürzende Trümmerteile verletzt, wie Militärverwaltungschef Serhij Popko am Mittwoch mitteilte. Derweil warf auch Russland der Ukraine vor, mehrere russische Regionen mit Drohnen beschossen zu haben, darunter den Flughafen Pskow in der nordwestlichen Grenzregion zu Estland. "Kiew hat seit dem Frühjahr keinen so starken Angriff mehr erlebt", erklärte Popko im Onlinedienst Telegram.

15.25 Uhr: Kampfjets zerstörten Kiews Schnellboote im Schwarzen Meer

Russische Kampfjets haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau mehrere ukrainische Schnellboote samt Besatzung im Schwarzen Meer zerstört. Am Mittwochnachmittag meldete das Ministerium innerhalb eines Tages den Abschuss eines sechsten Bootes im Raum der Schlangeninsel durch einen Kampfjet vom Typ Suchoi Su-24. Am Morgen hatten die russischen Militärs von der Zerstörung eines ukrainischen Bootes durch ein Su-30-Flugzeug berichtet.

15.05 Uhr: Mindestens fünf Tote bei russischen Angriffen in der Ukraine

Bei russischen Angriffen in der Ukraine sind mindestens fünf Zivilisten getötet und mehr als 15 weitere verletzt worden. Nach Angaben der ukrainischen Behörden vom Mittwoch setzte das russische Militär dabei Marschflugkörper, Drohnen und Artillerie ein. Betroffen waren mehrere Regionen im ganzen Land. Alleine in der Hauptstadt Kiew und der umliegenden Region wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft mindestens zwei Menschen getötet und sechs weitere verletzt.

Opfer gab es auch in den ukrainisch kontrollierten Gebieten der umkämpften Region Donezk im Osten des Landes. Der Staatsanwaltschaft zufolge starben im Dorf Bahatyr rund 60 Kilometer westlich der von Moskau besetzten Industriestadt Donezk zwei Nachtwächter eines Agrarbetriebs nach einem Raketeneinschlag. In der nahen Ortschaft Kurachowe wurden sieben weitere Personen verletzt, nachdem ihre Wohnhäuser unter russischen Beschuss geraten waren.

14.55 Uhr: Angehörige gefangener und vermisster Soldaten demonstrierten in Kiew

In der ukrainischen Hauptstadt Kiew haben Hunderte Menschen die Rückholung von gefangenen und vermissten Soldaten gefordert. "Holt die Helden nach Hause", skandierten nach Angaben des öffentlich-rechtlichen Fernsehens vor allem Frauen und Kinder auf dem zentralen Unabhängigkeitsplatz. Sie zeigten dabei Bilder von mutmaßlich in Gefangenschaft geratenen Soldaten und Transparente mit den Bezeichnungen von Einheiten. Adressiert an Präsident Wolodymyr Selenskyj hieß es auch: "Herr Präsident! Wehrdienstleistende sind keine Sklaven!" Gefordert wurde auch ein verstärkter Austausch von Leichen und die Gewährung von Fronturlaub.

14.50 Uhr: Russland - Ukrainische Schnellboote bei Schlangeninsel zerstört

Die russische Luftwaffe hat nach Angaben des Moskauer Verteidigungsministeriums in der Nähe der Schlangeninsel im Schwarzen Meer zwei ukrainische Schnellboote zerstört. Reuters konnte die Angaben unabhängig nicht überprüfen. Die Schlangeninsel liegt südöstlich der ukrainischen Hafenstadt Odessa. Russland hatte sie kurz nach Beginn seines Angriffs auf die Ukraine eingenommen. Die Ukraine hatte sie später zurückerobert.

13.57 Uhr: Ukrainische Armee - Russland setzte 28 Marschflugkörper und 16 Drohnen ein

Laut dem ukrainischen Oberkommandierenden Walerij Saluschnyj hat Russland in der Nacht 28 Marschflugkörper und 16 Drohnen gegen die Ukraine eingesetzt. Der Großteil der Geschosse konnte laut der Militärführung jedoch abgefangen werden. Alleine über Kiew hätte die Luftabwehr nach Angaben der Behörden mehr als 20 feindliche Ziele vernichtet. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Mindestens zwei Menschen wurden nach ukrainischen Angaben getötet und drei weitere verletzt. Zuvor war von zwei Verletzten die Rede gewesen.

13.25 Uhr: Russland - Ukrainische Kommando- und Geheimdienstziele attackiert

Russland hat nach eigenen Angaben mehrere ukrainische Kommando- und Geheimdienstziele erfolgreich angegriffen. Dies teilte das russische Verteidigungsministerium laut der staatlichen Nachrichtenagentur RIA mit. Die Erklärung folgt auf die schwersten russischen Luftangriffe mit Raketen und Drohnen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew seit dem Frühjahr, bei denen in der Nacht zwei Menschen getötet wurden.

13.17 Uhr: Kreml - Anschlag auf Prigoschin-Flugzeug möglich

Russland hat erstmals eingeräumt, dass der Absturz des Flugzeugs mit Wagner-Chef Jewgeny Prigoschin an Bord absichtlich herbeigeführt worden sein könnte. "Es ist offensichtlich, dass verschiedene Versionen in Erwägung gezogen werden, einschließlich der Version, Sie wissen, worüber wir sprechen, sagen wir mal, einer absichtlichen Gräueltat", sagte Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow zu Journalisten: "Warten wir die Ergebnisse der russischen Untersuchung ab." Einen "internationalen Aspekt" gebe es diesbezüglich im übrigen nicht, fügte Peskow mit Blick auf Forderungen nach einer unabhängigen internationalen Untersuchung des Absturzes hinzu.

12.54 Uhr: Artillerie-Hilfe der EU für Ukraine kommt nur langsam voran

Das EU-Programm zur Lieferung von einer Million Artilleriegeschossen an die Ukraine kommt offensichtlich nur langsam voran. Nach Angaben des estnischen Verteidigungsministers Hanno Pevkur gab es zuletzt nur Zusagen für etwa 226.000 Geschosse. Es müsse noch viel getan werden, mahnte er am Rande eines EU-Verteidigungsministertreffens im spanischen Toledo. Dabei gelte es, alle Optionen in Erwägung zu ziehen. Neben der Erhöhung von Produktionskapazitäten seien dies auch die Aufbereitung alter Geschosse und der Einkauf von Munition in Drittstaaten.

Laut Pevkur verschießt die Ukraine derzeit etwa 6.000 Geschosse pro Tag, während Russland an Spitzentagen auf bis zu 70.000 kommt. Ein Vorteil westlicher Munition sei, dass sie präziser sei, sagte er. Zur laufenden ukrainischen Gegenoffensive sagte Pevkur, man sehe, dass die ukrainischen Streitkräfte Fortschritte bei der Stadt Tokmak machten. Wenn sie zurückerobert werde, könnten Versorgungslinien der Russen abgeschnitten werden. Grundsätzlich sei es für die Ukrainer aber sehr schwierig, da sie wegen Minenfeldern nur "Zentimeter um Zentimeter" vorankämen.

12.33 Uhr: Charkiw richtet Klassenräume in U-Bahnhöfen ein

Zum Schutz der Schülerinnen und Schüler vor russischen Raketen haben die Behörden in der nordostukrainischen Großstadt Charkiw Dutzende unterirdische Klassenräume in U-Bahnhöfen eingerichtet. Nach Angaben von Bürgermeister Ihor Terechow wurden mit Blick auf den Schulbeginn im September 60 solcher Räume geschaffen, in denen insgesamt mehr als 1.000 Kinder in Präsenz am Unterricht teilnehmen können.

"Die Kinder werden in der Lage sein, sich zu treffen, eine gemeinsame Sprache zu finden, sich zu unterhalten", sagte Iryna Loboda, Mutter eines Schülers, vor einer Metro-Station im Zentrum der der zweitgrößten Stadt des Landes. "Ich unterstütze das voll und ganz", fügte sie hinzu. Vor Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine am 24. Februar 2022 lebten in der Stadt mehr als 1,4 Millionen Menschen. Teile von Charkiw liegen nur rund 30 Kilometer von der russischen Grenze entfernt.

12.25 Uhr: Erdogan will "in naher Zukunft" Putin in Russland treffen

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan will nach Russland reisen und mit Präsident Putin über das ausgesetzte Getreideabkommen beraten. Erdogan werde dazu "in naher Zukunft" in die russische Schwarzmeerstadt Sotschi reisen, sagte der Sprecher der AK-Partei, Ömer Celik. Die Türkei hoffe durch die Gespräche eine "drohende Ernährungskrise" zu verhindern, fügte er hinzu. Kremlspreche Peskow hatte am Montag ein "baldiges Treffen" Erdogans und Putins bestätigt, wollte aber nichts zu Ort und Zeit sagen. Zuvor hatten Medien darüber spekuliert, dass Erdogan am 4. September nach Sotschi reisen könnte.

Russland hatte das für die Welternährung wichtige und unter Vermittlung der Türkei und der UN geschlossene Getreideabkommen Ende Juli aufgekündigt. Die Vereinbarung hatte unter anderem den Export ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer ermöglicht.

11.40 Uhr: Treffen von türkischem und russischen Außenminister noch diese Woche

Der russische Außenminister Sergej Lawrow wird seinen türkischen Amtskollegen Hakan Fidan am Donnerstag und Freitag zu Gesprächen in Russland empfangen. Das kündigte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, an. Ein zentrales Thema dürfte bei dem Treffen das von Moskau aufgekündigte Getreideabkommen und in Verbindung damit die Vorbereitung des Besuchs von Präsident Erdogan sein. Außerdem werde es um die Konflikte in der Ukraine, in Syrien, in Libyen, im Kaukasus sowie die Zusammenarbeit beider Länder im Energiesektor gehen, teilte das Außenministerium in Moskau mit.

11.37 Uhr: Russland - Drohnenangriffe bleiben nicht ungestraft

Die jüngste Welle von Drohnenangriffen auf russisches Territorium wird dem russischen Außenministerium zufolge nicht ungestraft bleiben. Die Drohnen, von denen einige den 600 Kilometer von der Ukraine entfernten Luftwaffenstützpunkt in Pskow angegriffen hätten, wären nicht ohne Informationen aus dem Westen in der Lage gewesen, eine solche Entfernung zurückzulegen, ergänzte Ministeriumssprecherin Maria Sacharowa.

11.23 Uhr: Papst erneuert Gebetsaufruf für die "gequälte Ukraine"

Papst Franziskus hat erneut zum Gebet für die Ukraine aufgerufen. Am Ende der Generalaudienz sagte der Papst im Vatikan: "Erneuern wir unsere Nähe und unser Gebet für die liebe und gequälte Ukraine, die so viel erleiden muss."

Auf die jüngste ukrainische Kritik an seinen würdigenden Worten über die russische Geschichte unter Zar Peter dem Großen und Zarin Katherina der Großen ging der Papst nicht ein. Der Gebetsaufruf des Papstes für die leidende Bevölkerung der Ukraine ist seit vielen Monaten ein fester Bestandteil der regelmäßigen öffentlichen Auftritte des Papstes.

10.28 Uhr: London - Schlechte Moral in russischer Armee - 100 Urteile gegen Deserteure pro Woche

Zahlreiche Urteile gegen Deserteure zeigen nach britischer Einschätzung eine schlechte Moral der russischen Armee im Krieg gegen die Ukraine. "Die Verweigerung zu kämpfen, spiegelt wahrscheinlich den Mangel an Ausbildung und Motivation sowie die hohen Stresssituationen wider, mit denen die russischen Streitkräfte entlang der gesamten Front in der Ukraine konfrontiert sind", teilte das britische Verteidigungsministerium mit.

Die Behörde verwies auf einen Bericht des unabhängigen russischen Internetportals "Mediazona" vom 18. Juli, dem zufolge jede Woche etwa 100 Soldaten wegen Fahnenflucht verurteilt würden: "Die hohe Zahl von Verurteilungen zeigt den schlechten Zustand der Moral in der russischen Armee und die Zurückhaltung einiger Teile, zu kämpfen." Auf die Gesamtstärke der Truppe habe dies aber kaum Auswirkungen. Russland gleiche seine Verluste aus, indem hohe Zahlen von schlecht ausgebildeten Soldaten an die Front geschickt würden.

09.55 Uhr: Weitere russische Regionen melden Drohnenangriffe

Neben dem Angriff auf Pskow sind in der Nacht und am frühen Mittwochmorgen weitere russische Regionen von Drohnen attackiert worden. In der westrussischen Stadt Brjansk nahe der ukrainischen Grenze sei dabei durch Trümmer das Gebäude der Ermittlungsbehörde beschädigt worden, meldete die Stadtverwaltung auf Telegram. Nach Angaben von Gouverneur Alexander Bogomas wurden sechs Drohnen abgeschossen.

Im benachbarten Gebiet Orlow hat sich die Zahl der gemeldeten Abschüsse von eins auf zwei erhöht. Der Gouverneur des Gebiets Kaluga, Wladislaw Schapscha, schrieb von zwei Drohnen, die das Gebiet angegriffen hätten. Eine sei abgeschossen worden und habe die Verglasung eines Wohnhauses beschädigt. Eine weitere sei auf ein leeres Tanklager gestürzt und dort explodiert. Größere Schäden habe es nicht gegeben. Auch im Gebiet Rjasan südöstlich von Moskau sind nach offiziellen Angaben zwei Drohnen abgeschossen worden. Medien berichteten zudem über Explosionen nahe einem Industriebetrieb in der Region Tula bei Moskau. Eine offizielle Bestätigung gibt es bislang nicht.

08.11 Uhr: Russischer Flughafen Pskow bleibt nach Drohnenattacke vorerst geschlossen

Nach den Drohnenangriffen in der Nacht haben die russischen Behörden Starts und Landungen auf dem Flughafen Pskow für heute abgesagt. Betroffen seien zwei Chartergesellschaften, teilte die Luftfahrtaufsicht Rosawijazija auf Telegram mit. Hintergrund der Schließung sei die Stärkung der Sicherheitsmaßnahmen. Maßnahmen zur schnellen Wiedereröffnung des Flugverkehrs würden getroffen, hieß es.

Pskow liegt rund 660 Kilometer nördlich der ukrainischen Grenze und nahe der Grenze zu Lettland und Estland. In der Nacht hatten nach Behördenangaben Dutzende Drohnen den Flughafen, auf dem auch russische Militäreinheiten stationiert sind, attackiert. Offiziellen Angaben zufolge wurden dabei vier Militärtransporter vom Typ Il-76 beschädigt, zwei Maschinen seien in Flammen aufgegangen, ebenso ein Tanklager, die Gefahr einer weiteren Ausbreitung des Feuers bestehe nicht, teilte ein Sprecher der Feuerwehr mit. Russische Behörden meldeten zudem, dass sie Drohnen auch über den russischen Regionen Moskau, Brjansk, Orlow, Rjasan und Kaluga abgeschossen hätten.

07.18 Uhr: Kiewer Bischof verteidigt Papst Franziskus gegen Kritik

Nach starker Kritik an den positiven Worten von Papst Franziskus über Russland hat ein ukrainischer Bischof das Kirchenoberhaupt in Schutz genommen. Der römisch-katholische Bischof von Kiew, Witalij Krywyzkyj, erinnerte auf Facebook daran, dass Franziskus die Ukraine wiederholt unterstützt habe. Zugleich fragte er jene Katholiken, die jetzt bereit seien, den Papst zu "kreuzigen", ob sie dessen spirituellen Rat befolgt hätten, als er das größte Vertrauen unter den religiösen Führern in der Ukraine genoss.

Krywyzkyj bekannte, dass ihn die kritisierten Worte des Papstes selbst auch verletzt hätten. Aber dies halte ihn nicht davon ab, für Franziskus zu beten. Die Papstworte bezeichnete der Bischof als "unüberlegt". Franziskus hatte am Freitag junge russische Katholiken in einem Videogespräch aufgerufen: "Vergesst niemals das Erbe. Ihr seid Erben des großen Russland: des großen Russland der Heiligen, der Könige, des großen Russland von Peter dem Großen, von Katharina II." Die ukrainische Regierung und Bischöfe des Landes hatten diese Worte kritisiert, weil sie als Unterstützung für russischen Imperialismus verstanden würden.

06.30 Uhr: Brasilien - Russland untersucht Prigoschin-Absturz nicht nach internationalen Regeln

Russland will nach Angaben der brasilianischen Luftfahrtbehörde keine internationale Untersuchung des Flugzeugabsturzes, bei dem Söldnerchef Jewgeni Prigoschin ums Leben kam. Die Regierung in Moskau habe der brasilianischen Luftfahrtbehörde Cenipa mitgeteilt, dass sie "vorerst" keine Untersuchung des Absturzes nach internationalen Regeln einleiten werde, teilte das brasilianische Zentrum für Forschung und Prävention von Luftfahrtunfällen (Cenipa) der Nachrichtenagentur Reuters mit.

Im Interesse der Verbesserung der Flugsicherheit hatte Cenipa zuvor erklärt, sich auf Einladung einer Untersuchung unter russischer Leitung anzuschließen, wenn diese nach internationalen Regeln durchgeführt werde. Nach Angaben der Internationalen Zivilluftfahrt-Organisation der Vereinten Nationen (ICAO) mit Sitz in Montreal unterliegen Inlandsflüge, wie Prigoschins Flug von Moskau nach St. Petersburg, nicht den internationalen Vorschriften.

05.32 Uhr: Mindestens zwei Tote nach Raketenangriff auf Kiew

Bei einem Angriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew sind am Mittwochmorgen mindestens zwei Menschen getötet worden. "Leider sind im Kiewer Stadtteil Schewtschenkiwskyj durch herabfallende Trümmerteile nach ersten Informationen zwei Menschen ums Leben gekommen", erklärte der Leiter der Militärverwaltung der Hauptstadt, Serhij Popko, im Onlinedienst Telegram. Ein weiterer Mensch sei verletzt worden, fügte er hinzu.

Popkow schrieb, Russland habe bei der Attacke Drohnen vom Typ Schahed eingesetzt. Dann habe ein strategischer Bomber des Typs Tu-95MS die ukrainische Hauptstadt mit Raketen ins Visier genommen. "Im Kiewer Stadtteil Darnyskyj fielen Trümmerteile auf das Dach einer Geschäftseinrichtung", erklärte er. An den Stellen, an denen die Trümmerteile niedergegangen sind, seien Brände ausgebrochen. Laut der Militärverwaltung wurden in der Nacht insgesamt mehr als 20 Raketen und Drohnen "von den Luftverteidigungskräften zerstört". Demnach handelt es sich um den "größten Raketen- und Drohnenbeschuss seit dem Frühling".

04.58 Uhr: Drohnenangriff trifft russische Armeeflieger

Im Nordwesten Russlands sind bei einem Drohnenangriff auf den Flugplatz der Stadt Pskow laut Behördenangaben mehrere schwere Armeetransportflugzeuge beschädigt worden. Die Armee wehre einen Angriff mit Drohnen ab, schrieb der Gouverneur des Gebiets Pskow, Michail Wedernikow, am frühen Mittwochmorgen in seinem Telegram-Kanal. Er veröffentlichte ein kurzes Video, auf dem eine Explosion zu hören und Feuerschein über dem Flugplatz zu sehen war.

Russland wehrte in der Nacht eigenen Angaben zufolge etliche weitere ukrainische Drohnenangriffe ab, darunter auch im Gebiet Moskau, in Brjansk und Orjol sowie in der Bucht von Sewastopol auf der Krim.

04.39 Uhr: Bürgermeister Klitschko - Explosionen in Kiew

In der ukrainischen Hauptstadt Kiew sind nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko Explosionen zu hören. Über seinen Telegram-Kanal fordert er die Bewohner der Stadt auf, in Notunterkünften zu bleiben.

02.18 Uhr: Moskau - Vier ukrainische Schnellboote im Schwarzen Meer zerstört

Ein Marineflugzeug der russischen Schwarzmeerflotte hat nach Angaben aus Moskau vier ukrainische Militär-Schnellboote im Schwarzen Meer zerstört. An Bord sollen sich bis zu 50 Angehörige ukrainischer Spezialeinheiten befunden haben, teilte das russische Verteidigungsministerium in der Nacht zum Mittwoch mit. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen.

Dienstag, 29. August 2023

22.10 Uhr: Selenskyj erinnert an die toten ukrainischen Soldaten

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Bürger und Bürgerinnen seines Landes zum Gedenken an die getöteten Soldaten aufgerufen. "Viele Ukrainer haben heute jemanden, an den sie sich erinnern, jemanden, den sie ehren", sagte er in seiner Abendansprache am Dienstag, der in der Ukraine als Tag der Verteidiger begangen wird.

"Viele von uns waren heute in Gedanken bei ihren Angehörigen, Verwandten und Freunden, die sich derzeit im Krieg befinden. Diejenigen, die jeden Tag, jede Stunde ihr Leben für die Ukraine riskieren." Der Tag sei eine "Mahnung für unser ganzes Land". Um des großen Leides willen solle jeder sich für die Ukraine einsetzen, sich um seinen Nächsten kümmern. Die genauen Verluste der Ukraine an Menschen durch den von Russland begonnenen Krieg sind nicht bekannt. Die Zahl der getöteten Soldaten wird geheim gehalten. Doch nach Schätzungen sind sowohl Zehntausende Soldaten wie Zehntausende Zivilisten getötet worden. Im Land gibt es Millionen Binnenflüchtlinge, weitere Millionen sind ins Ausland geflüchtet.

20.45 Uhr: USA kündigen weitere 250 Millionen Dollar Ukraine-Hilfe an

Die USA kündigen weitere Militärhilfe für die Ukraine in Höhe von 250 Millionen Dollar an. Das Paket umfasse unter anderem zusätzliche Minenräumgeräte, Luftabwehr-Raketen, Artillerie-Geschosse und mehr als drei Millionen Schuss Kleinkalibermunition, erklärt US-Außenminister Antony Blinken.

Blinken erklärte in einer schriftlichen Stellungnahme: "Russland hat diesen Krieg begonnen und könnte ihn jederzeit beenden, indem es seine Streitkräfte aus der Ukraine abzieht und seine brutalen Angriffe einstellt." Solange dies nicht geschehe, stünden die USA und ihre Partner geschlossen an der Seite der Ukraine.

18.20 Uhr: Russland vermeldet Tote durch ukrainischen Beschuss des Grenzgebiets

Russland wirft der Ukraine Artilleriebeschuss auf ein grenznahes Dorf im Gebiet Brjansk mit Todesopfern vor. Dabei seien in dem rund 15 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernten Dorf Klimowo mehrere Menschen getötet und weitere fünf Menschen verletzt worden, schrieb der Gouverneur der Region, Alexander Bogomas, in seinem Telegram-Kanal. Zu den Opfern sollen demnach auch Kinder zählen. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben derzeit nicht. Aus Kiew gab es zunächst keine Stellungnahme.

17.35 Uhr: Vatikan verteidigt Papstworte zu russischen Zaren

Der Vatikan hat auf ukrainische Kritik an Worten des Papstes über zwei russische Herrscher des 17. und 18. Jahrhunderts reagiert. Mit seinen spontan formulierten Worten habe der Papst russische Jugendliche ermutigt, das beizubehalten, was es an Positivem im großen kulturellen und geistlichen Erbe Russlands gebe, erklärte Vatikansprecher Matteo Bruni am Dienstag. Die imperialistischen Konzepte und die Persönlichkeiten früherer Epochen, die er lediglich genannt habe, um den historischen Zeitraum anzugeben, habe der Papst damit in keiner Weise loben wollen, so der Sprecher.

17.05 Uhr: Prigoschin in St. Petersburg beigesetzt

Der Chef der Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, ist nach Angaben seines Pressedienstes beigesetzt worden. Die Zeremonie habe im privaten Rahmen auf einem Friedhof am Stadtrand seiner Heimatstadt St. Petersburg stattgefunden, heißt es. Prigoschin war nach offiziellen Angaben bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen, zwei Monate nachdem er und seine Kämpfer kurzzeitig gegen die Führung in Moskau gemeutert hatten.

16.55 Uhr: Ukraine will Angriffe auf russische Ziele intensivieren

Die Ukraine will künftig zu einem der größten Produzenten von Waffen und Munition werden und auch russische Ziele stärker ins Visier nehmen. Die ukrainischen Attacken erfolgen dabei ausschließlich aus "Verteidigungsmotiven", sagte der Berater im Präsidentenbüro, Mychajlo Podoljak. Die westlichen Verbündeten akzeptierten inzwischen - anders als etwa noch vor einem Jahr - auch Angriffe auf russische Objekte auf der bereits 2014 annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim.

16.25 Uhr: Litauen will keine weiteren Grenzübergänge zu Belarus schließen

Litauen schließt trotz der Präsenz der Wagner-Gruppe in Belarus zunächst keine weiteren Grenzübergänge zum Nachbarland. «Es wird in naher Zukunft sicherlich keine Entscheidung über die Schließung zusätzlicher Kontrollpunkte geben», sagte Ministerpräsidentin Ingrida Simonyte am Dienstag im litauischen Rundfunk. Die Pläne dafür blieben aber bestehen, solange die Bedrohungen anhalten.

16.15 Uhr: Kuleba dankt Frankreich in Paris für politische Unterstützung

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat Frankreich vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieg für seine Hilfe gedankt. Es gehe dabei nicht nur um französische Waffen, sagte Kuleba am Dienstag in Paris bei einer Pressekonferenz mit der französischen Außenministerin Catherine Colonna. Es gehe auch um die immense politische Unterstützung durch Frankreich mit Blick auf die gewünschten Beitritte in die Europäische Union und das Militärbündnis Nato. Man werde Frankreich und dem französischen Volk für die geleistete Unterstützung auf ewig dankbar sein.

15.45 Uhr: Russischer Nationalist Girkin bleibt in Untersuchungshaft

Der russische Nationalist Igor Girkin muss wegen des Vorwurfs der Anstachelung zum Extremismus in Untersuchungshaft bleiben. Das entscheidet ein Moskauer Gericht. Girkin, auch bekannt unter dem Pseudonym Strelkow, wird nach Angaben seines Anwalts wegen eines Kommentars auf dem Nachrichtendienst Telegram angeklagt. Dort kritisierte er die Behörden der von Russland annektierten ukrainischen Region Donezk, weil sie Familien von russischen Frontkämpfern nicht ausreichend unterstützt hätten. Dem 52-Jährigen droht eine Haftstrafe bis zu fünf Jahren. Bekannt ist Girkin auch, weil er von einem niederländischen Gericht wegen Beteiligung am Abschuss eines malaysischen Passagierflugzeugs 2014 über der Ostukraine verurteilt wurde, bei dem knapp 300 Menschen starben.

15.25 Uhr: Ukraine ordnet Evakuierung von Kindern aus fünf Orten an Südfront an

Die Ukraine will wegen des Kampfgeschehens an der südlichen Front die Kinder aus fünf Ortschaften in der Region Saporischschja in Sicherheit bringen. Von der "obligatorischen Evakuierung" seien insgesamt 54 Kinder und 67 Begleitpersonen betroffen, teilte das für die Reintegration russisch besetzter Gebiete zuständige Ministerium am Dienstag im Onlinedienst Telegram mit. Es begründete die Evakuierungsmaßnahme mit der "schwierigen Sicherheitslage und feindlichen Bombenangriffen".

15.10 Uhr: Empörung über Papst-Aussagen in der Ukraine

Für rund 400 junge Katholiken im russischen Sankt Petersburg war es ein ganz besonders bewegender Moment: 70 Minuten lang sprach Papst Franziskus am Freitag zu und mit ihnen in der Katharinenbasilika. Auf einer großen Video-Leinwand aus dem Vatikan zugeschaltet, rief Franziskus die jungen Leute in Russland auf, "Handwerker des Friedens" zu sein. Dabei sagte er: "Ich lade euch ein, Samen zu säen, Samen der Versöhnung; kleine Samen, die in diesem Kriegswinter noch nicht im gefrorenen Boden sprießen, aber in einem Frühling der Zukunft gedeihen werden." In freier Rede sagte der Papst in dieser Video-Schaltung auch noch einige Sätze auf Italienisch - die nun vor allem in der Ukraine für Entsetzen und Ärger sorgen, aber auch etwa im Baltikum: "Vergesst niemals das Erbe. Ihr seid Erben des großen Russlands: des großen Russlands der Heiligen, der Könige, des großen Russlands von Peter dem Großen, von Katharina II." Dieses Reich habe eine große Kultur und viel Menschlichkeit besessen. "Ihr seid Erben der großen Mutter Russland; macht weiter damit", so Franziskus.

14.55 Uhr: Militärbeobachter sichten weitere russische Soldaten in Belarus

Eine weitere Gruppe russischer Soldaten ist nach Angaben von Militärbeobachtern am Dienstag in Brest im äußersten Westen von Belarus eingetroffen. Laut der oppositionellen belarussischen Militärbeobachtungsplattform "Belaruski Hajun" sollen die Soldaten an einem gemeinsamen Manöver des Militärbündnisses Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit (OVKS) teilnehmen. Die erste Gruppe war Berichten zufolge bereits am 18. August in der belarussischen Grenzstadt zu Polen angekommen. Die gemeinsame Übung des von Russland dominierten Militärbündnisses startet am 1. September. Daran sollen den belarussischen Staatsmedien zufolge rund 2500 Soldaten aus Russland, Belarus, Kasachstan, Kirgistan und Tadschikistan teilnehmen. Moskaus stelle dabei rund 300 Soldaten zur Verfügung.

14.40 Uhr: Russischer Geheimdienst-Hubschrauber abgestürzt – drei Tote

Beim Absturz eines Hubschraubers des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB sind Behörden zufolge mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. Die Toten seien am Unglücksort im Ural-Gebiet Tscheljabinsk im Kreis Sosnowski geborgen worden, teilte der russische Zivilschutz am Dienstag der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge mit. Die Maschine vom Typ Mi-8 habe in einem Wald in Flammen gestanden, das Feuer sei gelöscht, hieß es. Am Boden sei durch den Absturz niemand sonst verletzt worden. Die Absturzursache war zunächst unklar.

13.50 Uhr: Putin nimmt nicht an Beerdigung von Wagner-Chef Prigoschin teil

Russlands Präsident Wladimir Putin wird nach Angaben des Kreml nicht an der Beerdigung des bei einem Flugzeugabsturz gestorbenen Söldnerchefs Jewgeni Prigoschin teilnehmen. "Die Anwesenheit des Präsidenten ist nicht vorgesehen", erklärte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Dienstag. Bislang gibt es keine offiziellen Angaben darüber, wann und wo Prigoschin beigesetzt werden soll.

13.20 Uhr: Ein Toter bei russischem Beschuss im Nordosten der Ukraine

Im Nordosten der Ukraine ist nach Angaben der Behörden ein 45-jähriger Mann durch russischen Beschuss getötet worden. Bei dem Vorfall in der Stadt Kupiansk sei zudem ein 67-Jähriger verletzt worden, heißt es weiter. Die Stadt in der Region Charkiw war kurz nach Beginn der russischen Invasion vor eineinhalb Jahren von russischen Truppen eingenommen und später von ukrainischen Truppen zurückerobert worden. Inzwischen steht sie ukrainischen Angaben zufolge wieder verstärkt unter russischem Beschuss.

13.02 Uhr: Ukraine erhält von Russland Leichen von Gefallenen

Russland hat der Ukraine 84 Soldatenleichen übergeben. Die Übergabe sei entsprechend den Normen der Genfer Konventionen erfolgt, teilte das Reintegrationsministerium in Kiew am Dienstag mit. Nach der Identifikation der Leichen werden diese den Angehörigen zur Bestattung übergeben.

Wo die Übergabe erfolgte und ob die russische Seite ebenfalls ihre toten Kämpfer zurückerhielt, wurde nicht mitgeteilt. Offiziellen Mitteilungen zufolge hat Russland bisher rund 1.500 ukrainische Gefallene überstellt.

Die Ukraine wehrt seit über 18 Monaten eine russische Invasion ab. Einem Bericht der New York Times zufolge gehen die USA von gut 70.000 getöteten ukrainischen und 120.000 getöteten russischen Soldaten aus. Verlustzahlen unterliegen auf beiden Seiten der Geheimhaltung.

12.59 Uhr: Unicef - Russischer Angriffskrieg verursacht Bildungsmisere in der Ukraine

Der russische Angriffskrieg verschärft laut Unicef immer mehr die Bildungsmisere in der Ukraine. Die russischen Attacken auf Schulen hielten unvermindert an, sodass die Kinder keinen sicheren Ort zum Lernen hätten, erklärte die Regionaldirektorin des Hilfswerks für Europa und Zentralasien, Regina De Dominicis, am Dienstag in Genf. Die Kinder hätten nicht nur Schwierigkeiten, in ihrer Bildung voranzukommen, sondern auch, das zu behalten, was sie gelernt hätten, führte die Direktorin aus. Nach jüngsten Umfragedaten berichteten bis zu 57 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer von einer Verschlechterung der ukrainischen Sprachkenntnisse der Schüler. Bis zu 45 Prozent der Lehrer meldeten einen Rückgang der Mathematikkenntnisse, und bis zu 52 Prozent stellten einen Rückgang der Fremdsprachenfertigkeiten fest.

Mehr als 1.300 Schulen sind in der Ukraine wegen des russischen Angriffskriegs bislang zerstört worden, wie das UN-Kinderhilfswerk Unicef mitteilt. Mehr als die Hälfte der in sieben Ländern registrierte ukrainische Kinder besuchten in ihrem Gastland keine Schule.

12.27 Uhr: Kiew: Westliche Staaten haben Angriffe auf die Krim gestattet

Die Ukraine hat eigenen Angaben zufolge die Zustimmung westlicher Staaten zu Angriffen auf russische Objekte auf der besetzten Krim erhalten. "Heute gibt es einen absoluten Konsens dazu, dass wir alles Russische in den besetzten Gebieten, beispielsweise auf der Krim, vernichten können", sagte der Berater im Präsidentenbüro, Mychajlo Podoljak, in der Nacht zum Dienstag im ukrainischen Fernsehen. Vor einem Jahr hätten die westlichen Partner sich noch gegen Angriffe auf die seit 2014 von Russland annektierte Schwarzmeer-Halbinsel ausgesprochen.

Die ukrainischen Attacken erfolgen dabei ausschließlich aus "Verteidigungsmotiven", so Podoljak. Neben vor allem militärischen Objekten auf der Krim greift Kiew inzwischen auch Militärflughäfen und die Hauptstadt Moskau mit Drohnen an.

Der ehemalige russische Staatschef, Dmitri Medwedew, legte die Aussage bei Telegram als "direkten juristisch gewichtigen Beweis für die Beteiligung des Westens am Krieg gegen Russland" aus. Moskau habe damit die Möglichkeit "gegen alle und jeden in den Nato-Staaten" vorzugehen. "Die Vorhersagen der Apokalypse rücken immer näher", schrieb er und spielte damit auf die Drohung an, Atomwaffen gegen die Ukraine und deren westliche Unterstützer einzusetzen.

11.40 Uhr: Putin wird nicht an Prigoschin-Beerdigung teilnehmen

Der russische Präsident Wladimir Putin wird nicht an der Bestattung des Söldner-Anführers Jewgeni Prigoschin teilnehmen. Die Vorbereitungen der Trauerfeier seien Sache der Familie, erklärte Kreml-Sprecher Peskow.

11.26 Uhr: Indiens Außenministerium: Putin nimmt am G20-Gipfel nicht teil

Der russische Präsident Wladimir Putin lässt sich beim G20-Gipfeltreffen wichtiger Industrie- und Schwellenländer Anfang September in Indien von Außenminister Sergej Lawrow vertreten. Das kündigte Putin in einem Telefongespräch mit Indiens Premierminister Narendra Modi an, wie das indische Außenministerium heute mitteilte.

11.17 Uhr: Vatikan verteidigt Papst-Worte zu russischen Zaren

Der Vatikan hat auf ukrainische Kritik an Worten des Papstes über zwei russische Herrscher des 17. und 18. Jahrhunderts reagiert. Mit seinen spontan formulierten Worten habe der Papst russische Jugendliche ermutigt, das beizubehalten, was es an Positivem im großen kulturellen und geistlichen Erbe Russlands gebe, so Vatikansprecher Matteo Bruni am Dienstag. Die imperialistischen Konzepte und die Persönlichkeiten früherer Epochen, die er lediglich genannt habe, um den historischen Zeitraum anzugeben, habe der Papst damit in keiner Weise loben wollen, erklärte der Sprecher.

Am Vortag hatte der Sprecher des ukrainischen Außenministeriums, Oleh Nikolenko, auf Facebook geschrieben: "Es ist sehr bedauerlich, dass russisches Großmachtdenken, das in Wirklichkeit die Ursache für Russlands chronische Aggressivität ist, bewusst oder unbewusst aus dem Mund des Papstes kommt." Mit solch "imperialistischer Propaganda" und der Behauptung, das große Russland müsse gerettet werden, rechtfertige der Kreml die Ermordung Tausender Ukrainer.

10.39 Uhr: Moskau meldet erfolgreiche Erprobung von heimischem Flugzeug

Das von Importteilen entkernte russische Flugzeug SJ100 hat offiziellen Angaben zufolge den ersten Probeflug absolviert. Industrieminister Denis Manturow sprach von einem Erfolg für die russische Luftfahrtindustrie. Der Sektor ist einer der Branchen, die am schwersten von den westlichen Sanktionen betroffen sind.

Der Probeflug der SJ100 dauerte den Angaben zufolge 54 Minuten. In der Zeit erreichte die Maschine eine Höhe von 3.000 Metern und eine Höchstgeschwindigkeit von 343 Kilometer pro Stunde. Trotz dieser für Düsenflugzeuge eher geringen Geschwindigkeit wertete die Behörde die Proberunde als Erfolg, sei dabei doch "die stabile Funktion aller heimischen Systeme und die Steuerungsfähigkeit und Stabilität des Flugzeugs in der Luft bestätigt" worden.

Einem Bericht des unabhängigen Portals Wjorstka zufolge umgehen die vier größten Fluggesellschaften des Landes, Aeroflot, S7, Pobeda und Rossija recht erfolgreich die Sanktionen und haben trotz Verbot - teils auf Umwegen - seit Jahresbeginn Flugzeug-Bauteile im Wert von insgesamt etwa 100 Millionen Euro importiert.

10.25 Uhr: Kiews Vizeverteidigungsminister sieht Taurus-Marschflugkörper als Game-Changer

Der ukrainische Vize-Verteidigungsminister Wolodymir Gawrilow sieht in einer Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern eine weitere Verbesserung der militärischen Möglichkeiten seines Landes im Abwehrkampf gegen die russischen Invasionstruppen. "Mit dem Taurus-System könnten wir russische Ziele überall in den besetzten Gebieten angreifen. Das wäre der nächste Game-Changer", sagt er den Sender RTL und ntv. Mit den von Frankreich und Großbritannien gelieferten Marschflugkörpern könne man russische Ziele in einer Entfernung von bis zu 200 Kilometer bekämpfen. Es gebe in dem Krieg "mehrere Game-Changer". Die Bundesregierung hat sich bisher nicht entschieden, Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine zu liefern.

09.53 Uhr: Ukraine meldet nach Rückeroberung von Robotyne weitere militärische Fortschritte

Die Ukraine macht nach der Rückeroberung des Dorfes Robotyne im Süden des Landes nach eigenen Angaben weitere militärische Fortschritte in der Region. Die ukrainische Armee sei in der teils von Russland besetzten Region Saporischschja tiefer in Richtung der russischen Verteidigungslinien vorgedrungen, sagte Armeesprecher Andriy Kowaljow am Dienstag staatlichen Medien. Sie verbuchte demnach "Erfolge in Richtung von Nowodanyliwka nach Werbowe", zwei Siedlungen in der Region.

Die ukrainische Armee halte zudem zurückerobertes Gebiet weiter unter ihrer Kontrolle und greife die russische Artillerie an, führte der Armeesprecher aus.

Dabei stößt die ukrainische Armee in die russischen Verteidigungslinien aus Minenfeldern und Gefechtsgräben vor. Experten zufolge zeigt die Rückeroberung von Robotyne, dass die ukrainischen Streitkräfte auf ihrem Marsch südwärts die russischen Linien durchbrechen können.

08.15 Uhr: London: Sold in russischer Armee seit Kriegsbeginn stark gestiegen

Seit Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine hat sich der Sold in der russischen Armee nach britischen Angaben deutlich erhöht. Lohn und Bonusleistungen seien starke Motive, dem Militär beizutreten, "insbesondere für diejenigen aus den ärmeren Gebieten Russlands".

Das britische Ministerium verwies auf Aussagen des russischen Präsidenten Wladimir Putin, der am 4. Februar 2022 - knapp drei Wochen vor Kriegsbeginn - den Sold eines Leutnants mit 81.200 Rubel im Monat angab. Inzwischen erhielten aber sogar schon mobilisierte Gefreite nach offiziellen Angaben 195.000 Rubel (aktuell 1.887 Euro). Und viele Unteroffiziere, die in der Ukraine kämpfen, verdienen demnach mehr als 200.000 Rubel monatlich. "Dies ist mehr als das 2,7-fache des russischen Durchschnittslohns von 72.851 Rubel", hieß es in London weiter. Übertragen auf Großbritannien bedeute das ein Jahresgehalt von mehr als 90.000 Pfund (105.000 Euro).

06.13 Uhr: Kiews Verteidigungsminister: Keine neue Mobilmachung nötig

Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksej Resnikow sieht nach eigenen Angaben derzeit keine Notwendigkeit einer neuen Mobilmachung in der Ukraine. Die ukrainischen Verluste seien um ein Vielfaches niedriger als die der russischen Besatzer. Zahlen nannte er nicht. "

Zuletzt hatte Selenskyj auf eine Frage, ob angesichts hoher Verluste künftig mehr Rekruten einberufen werden sollen, auch erklärt, dass die Militärführung darum bitte, mehr Soldaten zu mobilisieren. Vor allem aber sollen nun die Männer zum Kriegsdienst einberufen werden, die ohnehin schon unter die bisherige Mobilmachung fallen, aber bisher nicht eingezogen wurden. Dazu hatte Selenskyj nach zahlreichen Skandalen in Kreiswehrersatzämtern die Führungen dort auswechseln lassen.

In der Ukraine sind alle Männer im Alter zwischen 18 und 60 Jahren grundsätzlich zum Wehrdienst verpflichtet und können einberufen werden - es sei denn, sie sind aus gesundheitlichen oder sozialen Gründen, etwa als alleinerziehende Väter, vom Dienst befreit.

05.52 Uhr: Russland: Zwei ukrainische Drohnen zerstört

Russland hat offiziellen Angaben zufolge erneut einen ukrainischen Drohnenangriff auf seinem Territorium abgewehrt. Die Luftabwehr habe zwei unbemannte Luftfahrzeuge über dem Gebiet Tula südlich von Moskau zerstört, teilte das russische Verteidigungsministerium am Dienstagmorgen in seinem Telegram-Kanal mit. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen.

05.03 Uhr: Propaganda-Spielfilm über den Ukrainekrieg in russischen Kinos

Der Ukrainekrieg läuft nicht so, wie es sich die russischen Angreifer erhofft hatten. Umso wichtiger ist es für die Führung in Moskau, ihn zu glorifizieren und zu rechtfertigen. Ein neuer russischer Kinofilm tut genau das. Er dreht sich um einen Violinisten aus Belgien, der zu einer Aufführung nach Kiew reist. Es ist Februar 2022, und sein Aufenthalt wird völlig durcheinander gebracht, als Russland damit beginnt, die Ukraine zu bombardieren. Der Künstler überlebt eine Serie "inhumaner Verbrechen und blutiger Provokationen seitens ukrainischer Nationalisten", und nun will er der Welt erzählen, "wie es wirklich war".

"Der Zeuge" - ein vom Staat gesponsertes Drama, das in Russland am 17. August Premiere hatte - ist der erste Spielfilm über die nunmehr schon 18 Monate dauernde Invasion, der landesweit in den Kinos anläuft. Er stellt ukrainische Soldaten als gewalttätige Neonazis dar, die ihre eigenen Landsleute foltern und töten.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat das Kulturministerium angewiesen sicherzustellen, dass Dokumentationen über die "spezielle Militäroperation" in der Ukraine, wie der Kreml seinen Angriffskrieg bezeichnet, in die Kinos kommen. Dafür stehen 30 Milliarden Rubel (etwa 295 Millionen Euro) bereit - mehr als je zuvor. Der Film "der Zeuge" spielte an seinem ersten Wochenende gerade einmal 6,7 Millionen Rubel ein - umgerechnet etwa 66.000 Euro. 

04.13 Uhr: Bundesinnenministerium warnt vor russischer Desinformation

Das Bundesinnenministerium sieht weiterhin zahlreiche Versuche russischer Fehlinformationen. "Russische Stellen verbreiten in unverändert hohem Maße Desinformation", sagte ein Sprecher in Berlin. "Es werden nach wie vor die bekannten Narrative verbreitet und aktuelle Themen aufgegriffen. Dabei stützt sich Russland weiterhin auf ein komplexes Netzwerk von staatlichen oder staatlich gesteuerten Akteuren." Dabei würden vor allem soziale Medien wie Telegram genutzt.

Montag, 28. August 2023

22.20 Uhr: Selenskyj will die Waffenproduktion hochfahren

Nach mehr als anderthalb Jahren Krieg hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eine maximale Erhöhung der Waffenproduktion für den Kampf gegen die russische Invasion angekündigt. Neben Artilleriewaffen und Munition sollten auch Drohnen, Raketen und gepanzerte Fahrzeuge im Land hergestellt werden. "Wir erhöhen den Produktionsumfang auf ein Maximum. Die Ukraine kann das. Die Finanzierung steht. Unsere Verteidigungsindustrie wird gute Ergebnisse bringen", sagte Selenskyj in seiner am Montag in Kiew verbreiteten allabendlichen Videobotschaft.

Die ukrainische Führung hatte immer wieder angekündigt, das Land zu einem der größten Waffenproduzenten zu machen. Selenskyj traf nach eigenen Angaben mit Vertretern der Rüstungsindustrie zusammen, damit die Produktion weiter hochgefahren wird.

20.40 Uhr: Laut Moskau zwei US-Drohnen nahe Krim abgefangen

Russland hat nach eigenen Angaben über dem Schwarzen Meer erneut zwei US-Aufklärungsdrohnen abgefangen. Der Vorfall ereignete sich nach Angaben des Verteidigungsministeriums im Onlinedienst Telegram nahe der 2014 von Moskau annektierten Halbinsel Krim. Um eine "mögliche Verletzung der Grenze zu verhindern", seien zwei russische Kampfjets entsandt worden. Die Drohnen hätten daraufhin ihren Kurs geändert.

In den vergangenen Monaten war es sowohl im Schwarzen Meer als auch über der Ostsee vermehrt zu Zwischenfällen gekommen, an denen russische Flugzeuge sowie US-Drohnen oder Flugzeuge aus anderen Nato-Staaten beteiligt waren. Bereits am Sonntag hatte Moskau nach eigenen Angaben eine US-Drohne abgefangen, die sich über dem Schwarzen Meer dem russischen Luftraum genähert habe. Ein ähnlicher Vorfall hatte sich demnach Anfang August ereignet.

19.00 Uhr: Putin bleibt G-20-Gipfel in Indien fern

Der russische Präsident Wladimir Putin wird nach Angaben des indischen Premierministers Narendra Modi nicht am G-20-Gipfel in Neu-Delhi im September teilnehmen. Moskau werde bei dem Treffen am 9. und 10. September stattdessen von Außenminister Sergej Lawrow vertreten, erklärte Modis Büro am Montag. Putin habe Modi in einem Telefongespräch über seine Entscheidung informiert. Modi habe "Verständnis" für Putins Entschluss geäußert. Vor dem Hintergrund eines gegen ihn vom Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) verhängten Haftbefehls war Putin bereits vergangene Woche dem in Südafrika abgehaltenen Gipfel der Brics-Staaten ferngeblieben - zu denen sowohl Indien als auch Russland gehören. Indien ist allerdings, anders als Südafrika, kein Vertragsstaat des IStGH.

17.40 Uhr: Ukraine lehnt längeren Importstopp für Getreibe durch Nachbarländer ab

Die Ukraine lehnt einen weiteren Importstopp für ukrainisches Getreide über die bislang geltende Frist am 15. September ab. "Dieser Schritt wird gegen die Regeln des Gemeinsamen Marktes verstoßen", sagt der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba bei einem Besuch in der tschechischen Hauptstadt Prag. Die Ukraine sei bereit, nach Lösungen zu suchen. Polen, Ungarn, Rumänien, die Slowakei und Bulgarien wollen weiter kein ukrainisches Getreide in ihren Ländern verkaufen, weil die günstigen Produkte ihren heimischen Landwirten schaden. Sie fordern, dass ein entsprechendes Verkaufsverbot zumindest bis zum Jahresende verlängert wird.

17.15 Uhr: Kuleba bedankt sich in Prag für Solidarität mit Ukraine

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat sich in Tschechien für die große Solidarität mit seinem Land bedankt. Das sei die wichtigste Nachricht seines Besuchs in Prag, sagte er am Montag nach einem Treffen mit seinem tschechischen Kollegen Jan Lipavsky. Themen der Gespräche waren unter anderem die weitere Rüstungskooperation und die EU-Perspektive für die Ukraine, die sich gegen einen Angriffskrieg Russlands wehrt. Tschechien, das im Zuge der Osterweiterung 2004 in die EU aufgenommen wurde, kenne "alle Hürden" des Beitrittsprozesses und könne mit seinen Erfahrungen helfen, betonte Kuleba.

16.50 Uhr: Erdogan will "bald" zu Gesprächen mit Putin nach Russland reisen

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan wird nach eigenen Angaben "bald" Russland besuchen, um mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin über eine mögliche Wiederaufnahme des Getreideabkommens mit der Ukraine zu diskutieren. Das Treffen werde in der russischen Schwarzmeerstadt Sotschi stattfinden, sagte der Sprecher von Erdogans Partei AKP, Ömer Celik, am Montag in Ankara. Die Türkei hoffe durch die Gespräche eine "drohende Ernährungskrise" zu verhindern, fügte Celik hinzu. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte Journalisten, es werde "intensiv" an der Vorbereitung des Treffens gearbeitet, nannte aber ebenso wie Celik kein Datum.

16.20 Uhr: Ratspräsident Michel will EUbis 2030 fit für neue Mitglieder machen

EU-Ratspräsident Charles Michel will die Europäische Union bis zum Jahr 2030 fit für die Aufnahme neuer Mitgliedsländer machen. "Wir müssen auf beiden Seiten bis 2030 zur Erweiterung bereit sein", sagte Michel am Montag bei einer internationalen Konferenz in der slowenischen Stadt Bled. Dies sei eine Frage der "Glaubwürdigkeit". Zu den Beitrittskandidaten zählen die Ukraine und das kleine Nachbarland Moldau. Die EU-Staaten hatten ihnen im russischen Angriffskrieg vor gut einem Jahr den Kandidatenstatus verliehen. Bereits deutlich länger harren fünf Westbalkanstaaten im Wartesaal der EU aus. Dabei handelt es sich um Albanien, Bosnien-Herzegowina, Nordmazedonien, Montenegro und Serbien.

15.55 Uhr: Zweites Schiff aus der Ukraine in Istanbul eingetroffen

Knapp sechs Wochen nach dem Scheitern des Getreideabkommens mit Russland hat ein zweites Frachtschiff nach dem Auslaufen aus dem südukrainischen Hafen von Odessa Istanbul erreicht. Der unter liberianischer Flagge fahrende Frachter "Primus" erreichte laut Portalen zur Schiffsverfolgung am Montag den türkischen Hafen. Das Schiff einer Reederei aus Singapur hatte Odessa am Sonntag verlassen.

15.20 Uhr: Finnland will 2,3 Prozent von BIP für Verteidigung ausgeben

Nato-Neumitglied Finnland will im kommenden Jahr nach Angaben des Verteidigungsministeriums 2,3 Prozent seiner Wirtschaftsleistung für Verteidigung ausgeben. Laut geltendem Beschluss der Allianz sind die 31 Mitgliedstaaten angehalten, mindestens 2,0 Prozent des Bruttoinlandsprodukts dafür bereitzustellen. Im vergangenen Jahr haben nur sieben Mitgliedstaaten mehr als die zwei Prozent in das Militär investiert.

15.00 Uhr: Bestattungsdatum für Prigoschin steht noch nicht fest

Mehrere Tage nach dem Tod des russischen Söldnerchefs Jewgeni Prigoschin ist das Datum seiner Bestattung weiter unklar. "Ich habe noch keine Informationen über die Beerdigung», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow, die nach der Beisetzung der insgesamt zehn Opfer des Flugzeugabsturzes vom vergangenen Mittwoch fragten. "Sobald eine Entscheidung gefallen ist, wird sie vermutlich öffentlich gemacht werden".

  • Zum Artikel: "Prigoschins Tod gibt weiter Rätsel auf"

14.05 Uhr: Ukrainische Vizeverteidigungsministerin: Armee befreit Dorf Robotyne

Die Ukraine hat eigenen Angaben zufolge nach wochenlangen Kämpfen die russischen Besatzer aus einem Dorf im südukrainischen Gebiet Saporischschja verdrängt. "Nach der Befreiung von Robotyne rücken unsere Truppen südöstlich davon weiter vor", sagte am Montag Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar gemäß einer Mitteilung. Der russische Widerstand sei weiter heftig. Nächste Ziele in Richtung der Stadt Tokmak seien die Orte Nowoprokopiwka und Otscheretuwate. Angaben aus dem Kriegsgebiet können oft nicht direkt unabhängig überprüft werden.

13.50 Uhr: Tote nach Raketeneinschlag in ukrainischer Speiseölfabrik

Durch russischen Raketenbeschuss einer Speiseölfabrik in der zentralukrainischen Region Poltawa sind mindestens drei Mitarbeiter getötet worden. Fünf Menschen wurden ukrainischen Behörden zufolge in der Nacht zum Montag verletzt. Alle Opfer seien zum Zeitpunkt des Angriffs in Nachtschichten in dem rund 250 Kilometer östlich der Hauptstadt Kiew gelegenen Betrieb im Einsatz gewesen, schrieb der Leiter des Präsidentenamtes, Andrij Jermak, auf Telegram. Der Raketeneinschlag zerstörte der örtlichen Militärverwaltung zufolge die Produktionswerkstatt der Fabrik vollständig. Suchaktionen und Trümmerbeseitigung wurden am Vormittag noch fortgesetzt.

13.35 Uhr: Mann in Schweden wegen Spionage für Russland angeklagt

Ein Mann in Schweden soll fast ein Jahrzehnt lang Informationen für den russischen Militärgeheimdienst GRU gesammelt haben. Die Staatsanwaltschaft erklärte am Montag, der in Russland geborene schwedische Staatsbürger werde wegen grober "illegaler nachrichtendienstlicher Aktivitäten" angeklagt. Der 60-Jährige war im November zusammen mit seiner Frau in Nacka unweit von Stockholm festgenommen worden. Schwedische Medien berichteten von Eliteeinheiten der Polizei, die sich dafür im Morgengrauen von zwei Hubschraubern abgeseilt hätten. Der Mann befindet sich seit der Festnahme im Gewahrsam und streitet jedes Fehlverhalten ab, wie seine Anwältin Ulrika Borg sagte. Seine Ehefrau wurde ohne Anklage wieder freigelassen.

13.00 Uhr: Polen fordert Belarus zur Grenzschließung auf

Polen fordert Belarus auf, dass Wagner-Söldner das Land verlassen. Sollte es zu einem schwerwiegenden Vorfall kommen, würden Polen und die baltischen Staaten ihre Grenzen zu Belarus dichtmachen, sagt Innenminister Mariusz Kaminski.

11.25 Uhr: Mindestens drei Tote bei russischen Raketenangriffen auf die Ukraine

Durch russischen Raketenbeschuss einer Speiseölfabrik in der zentralukrainischen Region Poltawa sind mindestens zwei Mitarbeiter getötet worden. Fünf weitere Menschen wurden ukrainischen Behörden zufolge in der Nacht zum Montag verletzt. Alle Opfer seien zum Zeitpunkt des Angriffs in Nachtschichten in dem rund 250 Kilometer östlich der Hauptstadt Kiew gelegenen Betrieb im Einsatz gewesen, schrieb der Leiter des Präsidentenamtes, Andrij Jermak, auf Telegram.

Der Raketeneinschlag zerstörte der örtlichen Militärverwaltung zufolge die Produktionswerkstatt der Fabrik vollständig. Suchaktionen und Trümmerbeseitigung wurden am Vormittag noch fortgesetzt.

Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe feuerte Russland in der Nacht insgesamt vier Marschflugkörper und zwei Raketen auf die Ukraine ab. Bei Krywyj Rih - der Heimatstadt des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj - wurden Medienberichten zufolge einige Häuser durch abgestürzte Raketenteile beschädigt. Menschen sollen nicht verletzt worden sein.

Darüber hinaus beschoss Russlands Armee am Montagvormittag die Ortschaft Sadowe nahe der südukrainischen Stadt Cherson. Dabei wurden laut der regionalen Militärverwaltung eine 63-jährige Frau getötet und ein 58-jähriger Mann verletzt.

10.59 Uhr: Generalinspekteur: Plan für Litauen-Brigade steht in diesem Jahr

Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Carsten Breuer, erwartet zügige Fortschritte bei den Planungen für die Stationierung einer deutschen Brigade in Litauen. Bei einem Besuch am Montag in dem baltischen Land machte er deutlich, dass der Planungsprozess in diesem Jahr abgeschlossen werden soll und beide Staaten 2024 in die "Umsetzungsphase" eintreten werden.

Die Bundesregierung will rund 4.000 Soldaten als eigenständig handlungsfähigen und gefechtsbereiten Verband in Litauen stationieren. Damit soll dem Bedürfnis des Nato-Verbündeten nach einer verstärkten Abschreckung Rechnung getragen werden.

10.45 Uhr: Russland - Ukrainischer Marschflugkörper über dem Schwarzen Meer abgefangen

Russland hat nach eigenen Angaben zwei ukrainische Drohnen über der annektierten Krim abgefangen. Eine Drohne sei über dem nördlichen Teil der Schwarzmeer-Halbinsel und die andere im Westen abgeschossen worden, teilt der von Russland eingesetzte Verwalter der Region, Sergej Axjonow, über den Kurznachrichtendienst Telegram mit.

10.15 Uhr: Strafbefehl - Kommunalpolitiker soll ukrainische Autos beschmiert haben

Das Amtsgericht Baden-Baden hat Strafbefehl gegen ein Mitglied des Gemeinderats der Stadt wegen mit Hakenkreuzen beschmierten ukrainischen Autos erlassen. Der Mann wurde wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und Beleidigung in zwei Fällen zu einer Geldstrafe von 50 Tagessätzen verurteilt, wie die Staatsanwaltschaft Baden-Baden am Montag mitteilte.

Er soll im Januar und im März insgesamt zwei Fahrzeuge mit ukrainischen Kennzeichen mit einem Faserstift großformatig mit dem Text "Fuck UA" sowie einem Hakenkreuz beschmiert haben. Beide Autos standen in einer öffentlichen Tiefgarage in der Stadt. Eine Betroffene stellte daraufhin einen Strafantrag. Welcher Partei das Gemeinderatsmitglied angehört, war zunächst nicht bekannt.

09.58 Uhr: Ukraine meldet Rückeroberung des Ortes Robotyne an der Südfront

Ukrainische Streitkräfte haben ukrainischen Angaben zufolge den Ort Robotyne an der südlichen Frontlinie von den russischen Truppen zurückerobert. "Robotyne ist befreit worden", sagte die Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar am Montag. "Unsere Streitkräfte rücken südöstlich von Robotyne und südlich von Mala Tokmatschka vor." Beide Orte befinden sich in der Region Saporischschja. Russland hatte diese und drei weitere ukrainische Regionen im September 2022 für annektiert erklärt.

Die Ukraine hatte Anfang Juni eine groß angelegte Gegenoffensive gestartet, um die von Russland besetzten Gebiete zurückzuerobern. Beim Vorrücken gegen die russischen Einheiten stoßen die ukrainischen Kräfte auf weite Gebiete, in denen Panzerfallen und Minen deponiert wurden.

09.02 Uhr: Studie: Russische Wirtschaftsnetzwerke machen Deutschland erpressbar

Eine neue Studie des Center for the Study of Democracy (CSD) im Auftrag der Friedrich-Naumann-Stiftung zeigt auf, welche Verflechtungen zwischen der deutschen und russischen Wirtschaft trotz des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine noch immer bestehen. Die russische Wirtschaft hat nach Erkenntnissen der Autoren strategisch informelle Netzwerke aufgebaut, um Einfluss auf die deutsche Wirtschaft zu nehmen und Sanktionen zu umgehen - besonders im Energiesektor sowie der chemischen Industrie und der Lebensmittel- und Baustoffindustrie.

Der Kreml habe außerdem über die letzten Jahrzehnte tiefgreifende informelle wirtschaftliche Netzwerke in Deutschland geknüpft. Nach der Annexion der Krim im Jahr 2014 haben diese dazu beigetragen, dass Russland die wirtschaftlichen Beziehungen weiter ausbauen oder zumindest aufrechterhalten konnte. Karl-Heinz Paqué, Vorstandsvorsitzender der Friedrich-Naumann-Stiftung, äußert seine Besorgnis:

"Die wirtschaftlichen Verbindungen zwischen Deutschland und Russland sind selbst im zweiten Jahr des russischen Angriffskriegs noch zu intransparent. Der Kreml nutzt wirtschaftliche Hebel, um politischen Einfluss auf andere Länder auszuüben. Deutschland hat diese Realität zu lange ignoriert und sich in bestimmten Wirtschaftsbereichen erpressbar gemacht."

08.35 Uhr: Agenturen: Russe wegen Weitergabe von Ukraine-Informationen an USA festgenommen

Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat nach eigenen Angaben einen ehemaligen russischen Mitarbeiter des US-Konsulats in Wladiwostok wegen der Weitergabe von Informationen zum Ukraine-Konflikt an US-Diplomaten festgenommen. Er habe die "illegalen Aktivitäten von Robert Robertowitsch Schonow unterbunden", erklärte der FSB am Montag. Ihm werde vorgeworfen, ein Informant für die US-Botschaft in Moskau zu sein.

08.10 Uhr: Großbritannien - Russland sagt wohl Manöver wegen Truppenmangel ab

Russland hat britischen Angaben zufolge wohl sein für September geplantes Militärmanöver Sapad 23 an seiner Westgrenze wegen eines Mangels an Soldaten und Material abgesagt. Die Führung in Moskau habe die Übung sehr wahrscheinlich gestrichen, weil zu wenig Truppen und Ausrüstung zur Verfügung stünden, erklärte das britische Verteidigungsministerium in seinem täglichen Lagebericht zum Ukraine-Krieg. Russland hatte das Manöver Sapad (russisch für Westen) zuletzt vor zwei Jahren gemeinsam mit Belarus abgehalten. Es fand unter anderem in der Nähe der Grenzen zu EU-Mitgliedsländern statt.

07.54 Uhr: Zwei Tote bei russischem Raketenangriff in Zentralukraine

Bei einem russischen Raketenangriff auf die zentralukrainische Region Poltawa sind nach Angaben der örtlichen Behörden zwei Menschen getötet worden. Zwei weitere Personen seien mit leichteren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht worden, teilt Regionalgouverneur Dmytro Lunin über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. Zwei Personen würden noch vermisst. Ziel des Angriffs sei eine Industrieanlage gewesen.

Dem ukrainischen Militär zufolge wurde auch die Region um die südöstliche Stadt Krywyj Rih von einem Raketenangriff getroffen. Laut den örtlichen Behörden wurden dabei mehrere Privathäuser beschädigt, es habe aber keine Verletzten gegeben. Nach Angaben des ukrainischen Militärs feuerte Russland über Nacht vier Raketen vom Schwarzen Meer aus ab, von denen zwei abgeschossen wurden.

04.32 Uhr: Moskau meldet Abschuss von drei ukrainischen Drohnen

Die russische Luftabwehr hat nach Angaben russischer Behörden in der Nacht zum Montag eine Drohne nahe der Hauptstadt Moskau und zwei weitere in der an der Grenze zur Ukraine gelegenen Region Brjansk zerstört. Wie Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin am Montag im Onlinedienst Telegram mitteilte, zerstörte die russische Luftabwehr im Bezirk Ljubertsyj südöstlich der russischen Hauptstadt eine "Drohne, die in Richtung Moskau flog". Es habe keine Opfer oder Schäden gegeben, Rettungskräfte seien vor Ort im Einsatz.

In der Nacht war ohne Angabe von Gründe der Flugverkehr in der Region Moskau vorübergehend unterbrochen worden.

00.00 Uhr: Kiew geht von Einsatz von F16-Flugzeugen erst ab 2024 aus

Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow geht von einem Einsatz der F-16-Kampfflugzeuge gegen Russland ab dem Frühjahr aus. "Ich würde sagen, das könnte im Frühling nächsten Jahres sein", sagt er dem Podcast Ronzheimer einer Vorabmeldung der Zeitung "Bild" zufolge.

Der Minister erwartet demnach, dass die westlichen Kampf-Jets sich als ein "ernsthafter Game-Changer" im Kampf gegen die russischen Truppen erweisen werden. "Wir müssen die Vorherrschaft Russlands am Himmel beenden, neben dem Schlachtfeld", sagte Resnikow. "Das wäre schon ein großer Durchbruch für uns. Sehr groß."

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