Menschen in Kiew suchen in U-Bahn-Stationen Schutz vor russischen Luftangriffen.
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Ukraine-Ticker: Stromabschaltung in Kiew und anderen Regionen

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Ereignisse im Russland-Ukraine-Krieg aus KW 46 im Rückblick

Ereignisse im Russland-Ukraine-Krieg aus KW 46 im Rückblick

Entwicklungen, Reaktionen und Nachrichten zum Russland-Ukraine-Krieg vom 11. bis 17. November im Rückblick.

Über dieses Thema berichtet: Nachrichten am .

Mit Informationen der ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten sowie der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, edp, KNA und Reuters. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen.

Montag, 11. November 2024

17.30 Uhr: Ukraine evakuiert weitere Orte im Charkiwer Gebiet

Angesichts der vorrückenden russischen Truppen ist im ostukrainischen Gebiet Charkiw die Zwangsevakuierung von zehn weiteren Ortschaften angeordnet worden. "Der Feind beschießt dort ständig unsere zivilen Siedlungen", begründete der Gouverneur Oleh Synjehubow die Maßnahme im ukrainischen Nachrichtenfernsehen. Es betreffe Orte um die Siedlung Borowa auf dem Ostufer des Flusses Oskil.

Vorher gab es solche Anordnungen für Ortschaften im nördlicher gelegenen Großraum Kupjansk. Seit 10. September seien insgesamt gut 6.500 Menschen evakuiert worden, darunter gut 500 Minderjährige, so der Gouverneur. Das Gebiet war im Herbst 2022 im Zuge einer ukrainischen Gegenoffensive nach gut fünf Monaten Besatzung befreit worden.

17.15 Uhr: Militärexperten warnen vor Katastrophe in Kurachowe

Angesichts der schweren russischen Angriffe bei Kurachowe im Osten der Ukraine droht den Verteidigern nach Angaben des regierungsnahen ukrainischen Militärkanals Deep State eine Katastrophe. Die Stadt sei bereits von drei Seiten eingeschlossen. Inzwischen versuchten die russischen Einheiten, das dort postierte ukrainische Militär von der Versorgung abzuschneiden und einzukesseln, so die Militärexperten. 

Die Lage der ukrainischen Truppen im Donezker Gebiet verschlechterte sich seit Anfang August rapide. An diesem Frontabschnitt rückt die russische Armee nicht nur auf das inzwischen stark zerstörte Kurachowe vor, sondern hat sich auch dem nahe gelegenen Verkehrsknotenpunkt Pokrowsk bedenklich genähert. Im Verlauf der schweren Kämpfe um Kurachowe ist nach offiziellen ukrainischen Angaben durch die Russen auch ein Staudamm bei Stari Terny zerstört worden. Flussabwärts sei der Pegelstand der Wowtscha bereits um über einen Meter angestiegen.

17.00 Uhr: Menschenrechtsorganisation - Tausende politische Gefangene in Russland

Die Zahl der politischen Gefangenen in Russland ist nach Einschätzung der russischen Menschenrechtsorganisation Memorial weitaus höher als bislang angenommen. So würden rund 7000 ukrainische Zivilisten von den russischen Behörden festgehalten, sagte der Leiter des Memorial-Hilfsprogramms für politische Gefangene, Sergej Davidis, der Nachrichtenagentur AFP. Dabei bezog er sich auf Angaben der in Kiew ansässigen Nichtregierungsorganisation Zentrum für bürgerliche Freiheiten. 

Darüber hinaus sind nach Erkenntnissen von Memorial seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs in Russland hunderte Menschen wegen "Hochverrats" und Sabotage inhaftiert worden. Zudem gebe es "tausende" Strafverfahren wegen der Weigerung, an der Front in der Ukraine zu dienen. Laut Davidis werden außerdem dutzende ukrainische Soldaten in Russland festgehalten und strafrechtlich verfolgt, anstatt als Kriegsgefangene behandelt zu werden.

14.45 Uhr: Ukrainisches Militär befürchtet Bodenangriffe in Saporischschja

Das ukrainische Militär warnt vor möglichen Bodenangriffen der russischen Infanterie in der Region Saporischschja. Diese könnten bereits in einigen Tagen beginnen, so ein Militärsprecher. Die Angriffe könnten die ukrainischen Truppen zusätzlich unter Druck setzen. Schon jetzt seien sie im Osten des Landes in der Defensive. Saporischschja liegt im Süden der Ukraine. Dort war das Kampfgeschehen in den vergangenen Monaten weniger intensiv.

14.40 Uhr: Russland und Iran verzahnen Zahlungssysteme

Angesichts ihrer politischen Isolation haben Russland und der Iran ihre Zahlungssysteme verzahnt. Mit der Anbindung des russischen MIR-Systems an das iranische Schetab-Netzwerk sollen Kartenbesitzer künftig nach der schrittweisen Freischaltung im jeweils anderen Land bezahlen und Geld abheben, wie der staatliche iranische Rundfunk berichtete. Damit vertiefen die beiden autoritär geführten Länder ihre Zusammenarbeit weiter. Die Pläne sind bereits mehr als zwei Jahre alt. 

Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine verhängte der Westen Sanktionen gegen den russischen Finanzsektor, wodurch zahlreiche Banken vom Kommunikationsnetzwerk Swift ausgeschlossen wurden. Die globalen Kreditkartenriesen Visa und Mastercard stellten ihr Russlandgeschäft daraufhin ein. Der Iran ist davon bereits seit langem betroffen.

13.00 Uhr: 12 Jahre russische Haft wegen 50-Euro-Spende an Ukraine

Ein Gericht in Russland hat die Verurteilung der US-Russin Xenia Karelina wegen "Hochverrats" bestätigt. Der Einspruch gegen ihre zwölfjährige Haftstrafe sei abgewiesen worden, teilte das Berufungsgericht der Region Swerdlowsk im Onlinedienst Telegram mit. Russischen Medien zufolge soll die 33-Jährige umgerechnet knapp 50 Euro an eine die Ukraine unterstützende Hilfsorganisation gespendet zu haben. 

Die Ballett-Tänzerin, die in Los Angeles lebte und arbeitete, war Anfang des Jahres in Jekaterinburg während eines Familienbesuchs festgenommen worden. Mitte August wurde die 33-Jährige des "Hochverrats" schuldig gesprochen. Die russischen Behörden nehmen seit Beginn der Ukraine-Offensive im Februar 2022 vermehrt Menschen wegen "Spionage", "Verrats", "Sabotage", "Extremismus" oder einfacher Kritik an der Armee fest. Oftmals werden sehr hohe Haftstrafen verhängt.

12.55 Uhr: Baerbock fordert mehr Geld für Verteidigung

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock fordert deutlich mehr Geld für die Verteidigung. Das sogenannte Zwei-Prozent-Ziel werde nicht mehr ausreichen, sagte die Grünen-Politikerin bei einer Konferenz der "Süddeutschen Zeitung" in Berlin. Es wäre nach dem Sieg des Republikaners Donald Trump bei der US-Präsidentenwahl eine Brücke für das transatlantische Verhältnis, jetzt den europäischen Pfeiler in der Nato zu stärken. "Wir tun das in unserem ureigensten Sicherheitsinteresse", sagte Baerbock.

Baerbock sprach von einer entscheidenden Phase in der Unterstützung der von Russland angegriffenen Ukraine. Es seien mehr Haushaltsmittel etwa zur Drohnenabwehr der Ukraine nötig. In Europa müssten zudem Fähigkeiten aufgebaut werden, etwa zur Verteidigung des eigenen Luftraums. Hier müssten Aufgaben geteilt, Fähigkeiten der 27 EU-Armeen gebündelt werden.

11.11 Uhr: Kreml - Berichte über Trump-Putin-Telefonat "reine Fiktion"

Der Kreml hat Medienberichte über ein Telefonat zwischen dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump und dem russischen Staatschef Wladimir Putin dementiert. "Das ist völlig unwahr. Das ist reine Fiktion. Das sind einfach Falscheinformationen", sagte Präsidialamtssprecher Peskow vor der Presse. "Es gab kein Gespräch." Es handle sich um "das offensichtlichste Beispiel für die Qualität der Informationen, die heutzutage veröffentlicht werden, manchmal sogar in recht seriösen Publikationen". Auf die Frage, ob eine Kontaktaufnahme zwischen Putin und Trump vorgesehen sei, antwortete Peskow: "Es gibt noch keine konkreten Pläne."

10.32 Uhr: Briten rechnen nicht mit Trump-Abkehr von Nato und Ukraine

Der britische Verteidigungsminister John Healey geht davon aus, dass sich die USA auch unter dem künftigen US-Präsidenten Trump zur Nato und zur Unterstützung der Ukraine bekennen werden. "Ich erwarte nicht, dass sich die USA von der Nato abwenden. Sie erkennen die Bedeutung des Bündnisses an und wie wichtig es ist, weitere Konflikte in Europa zu vermeiden", sagte Healey dem Sender Sky News. "Und ich erwarte, dass die USA an der Seite von Verbündeten wie Großbritannien bleiben und der Ukraine so lange zur Seite stehen, wie es nötig ist, um die Oberhand über Putins Invasion zu gewinnen."

07.52 Uhr: Stromabschaltungen in Kiew und anderen Regionen der Ukraine

In der Ukraine ist es in Kiew und mehreren Regionen zu präventiven Stromabschaltungen gekommen. Grund dafür sei die Bedrohung durch einen russischen Raketenangriff, teilten das Militär und der Energieversorger DTEK mit. Stromabschaltungen gab es demnach auch in den Regionen Kiew, Odessa, Dnipropetrowsk und Donezk. Für das gesamte Land wurden Luftalarme ausgelöst.

07.25 Uhr: Ukraine meldet weiteren Toten nach russischem Luftangriff

Mittlerweile melden Behörden nach Angriffen auf die Städte Mykolajiw und Saporischschja mindestens sechs getötete Menschen. In Mykolajiw wurden laut Regionalgouverneur Witali Kim mehrere Wohngebäude bombardiert. Fünf Menschen seien dabei getötet worden. Im rund 300 Kilometer weiter östlich gelegenen Saporischschja wurden nach Angaben von Gouverneur Iwan Fedorow ein Mann getötet und 18 weitere Menschen verletzt, darunter fünf Minderjährige.

04.54 Uhr: Zahl der Toten und Verletzten bei russischem Luftangriff in der Südukraine steigt

Bei nächtlichen russischen Luftangriffen im Süden der Ukraine ist die Zahl der Toten nach Angaben der regionalen Behörden auf mindestens fünf gestiegen. 19 weitere Menschen seien verletzt worden, darunter fünf Kinder, teilen die örtlichen Behörden über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. In der Region Mykolajiw kamen demnach vier Menschen ums Leben, in Saporischschja wurde eine Person bei der Zerstörung eines Wohnhauses getötet. Unter den Verletzten in Saporischschja sind fünf Kinder im Alter von vier bis 17 Jahren.

04.30 Uhr: Greenpeace-Studie: Nato bleibt Russland deutlich überlegen

Die Nato-Staaten sind Russland einer Studie zufolge militärisch weiterhin überlegen – ungeachtet der Aufrüstung unter Präsident Wladimir Putin. "Nur bei den Atomwaffen herrscht Parität zwischen beiden Seiten", stellt die Studie im Auftrag von Greenpeace fest. Die Autoren kommen zu dem Schluss: "Die Notwendigkeit, in Deutschland die Militärausgaben weiter und dauerhaft zu erhöhen und dabei – in logischer Konsequenz – andere essenzielle Bereiche wie Soziales, Bildung oder ökologische Transformation nicht ausreichend zu finanzieren, lässt sich daraus nicht ableiten."

04.06 Uhr: Ukraine - Zwei Tote bei russischem Luftangriff in Südukraine

Bei einem nächtlichen russischen Luftangriff in der südukrainischen Region Mykolajiw sind zwei Zivilisten getötet worden. Eine weitere Person sei verletzt, teilte Gouverneur Witalij Kim am Montag über Telegram mit. Eine 45-Jährige sei mit Verletzungen ins Krankenhaus gekommen. Mehrere Wohnhäuser seien in Brand geraten. Russland äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorfall. Beide Seiten bestreiten, bei ihren Angriffen Zivilisten ins Visier zu nehmen.

02.47 Uhr: Scholz will "demnächst" mit Putin über Ukraine sprechen

Bundeskanzler Olaf Scholz will mit Blick auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine "demnächst" wieder den Gesprächsfaden mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin aufnehmen. "Ja, ich habe mir vorgenommen, mit dem russischen Präsidenten zur richtigen Zeit zu sprechen", sagte der SPD-Politiker in der ARD-Sendung "Caren Miosga". "Aber ich bin ein verantwortlicher Politiker, ich mache das nicht im Alleingang", fügte er hinzu. Ein Gespräch mit Putin setze viele Kontakte und Gespräche mit sehr vielen anderen voraus.

02.37 Uhr: Selenskyj - Militärische Stärke und Diplomatie müssen Hand in Hand gehen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj plädiert für ein Zusammenspiel von militärischer Stärke und diplomatischen Bemühungen, um einen dauerhaften Frieden zu sichern und künftige Konflikte zu verhindern. "Wir verstehen sehr gut, dass Diplomatie ohne Stärke keine Perspektive hat", sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. "Aber ohne ein klares Verständnis der diplomatischen Ziele werden Waffen allein nicht ausreichen. Deshalb müssen Stärke und Diplomatie Hand in Hand gehen." Nur so könne ein dauerhafter Frieden gesichert und eine Wiederholung von Kriegen wie dem zwischen Russland und der Ukraine verhindert werden.

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