Sonntag, 31. Dezember 2023
20.33 Uhr: Selenskyj - Besseres Morgen kommt nicht von selbst
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seine Landsleute zum Jahreswechsel aufgefordert, das neue Jahr nach eigenen Vorstellungen zu gestalten und dabei die Zukunft ihrer Heimat nicht aus den Augen zu verlieren. "Wir Ukrainer wissen besser als jeder andere, dass ein besseres Morgen nicht von selbst kommt, denn wir verteidigen jedes unserer Morgen mit unseren eigenen Händen", sagte er am Silvesterabend in seiner Videoansprache, bei der auch seine Frau Olena an seiner Seite auftrat. "Deshalb wird unser neues Jahr genau so werden, wie wir es wollen und wie wir es gestalten werden."
Selenskyj wies darauf hin, dass ein neues Jahr auch mit tatkräftigem Handeln verbunden sei - er sprach die Menschen direkt an: "Nicht nur das Neujahrswunder, sondern auch das ganzjährige Wunder sind Sie alle: entschlossen, verantwortungsbewusst, fürsorglich und effizient." Gleichzeitig wünschte er den Ukrainern Kraft und Zuversicht angesichts des russischen Angriffskriegs. "Leben und Kraft für die Menschen, die eine freie und sichere Zukunft verteidigen - nicht nur ihre eigene, sondern die der ganzen Welt."
19.58 Uhr: Putin lobt in Neujahrsansprache Einheit der Gesellschaft in Russland
Russlands Präsident Wladimir Putin hat in seiner vorab aufgezeichneten Neujahrsansprache die angebliche Einheit der Gesellschaft in Russland gelobt. Das berichteten staatliche russische Nachrichtenagenturen am Sonntag. Das Video fiel mit weniger als vier Minuten deutlich kürzer aus als die Rede zur Nation im vergangenen Jahr.
Die ersten, die die Ansprache sehen sollten, waren die Bewohner der Halbinsel Kamtschatka sowie der Region Tschukotka im Fernen Osten des Landes, die der Zeit in der Hauptstadt Moskau etwa neun Stunden voraus sind.
"Was uns vereinigt hat und vereint, ist das Schicksal des Vaterlandes, ein tiefes Verständnis für die höchste Bedeutung der historischen Etappe, die Russland durchläuft", sagte Putin. Zudem lobte er die "Solidarität, Barmherzigkeit und Tapferkeit" der Bürger.
Der seit fast zwei Jahren andauernde Angriffskrieg gegen die Ukraine, der in Russland als militärische Spezialoperation bezeichnet wird, stand im Zentrum der Rede. "Wir sind stolz auf Euch, Ihr seid Helden, Ihr spürt die Unterstützung des gesamten Volkes", richtete sich Putin an die Soldaten. Russland werde niemals zurückweichen und es werde nichts geben, was Russland spalten könne, sagte Putin zum Auftakt des Wahljahres in Russland.
17.25 Uhr: Russlands Verteidigungsminister – Den Feind "vernichten"
Neben Russlands Präsident Putin hat sich auch Verteidigungsminister Sergei Schoigu vor dem neuen Jahr an die Armee und die Nation gewandt. "Unsere Armee hat wieder einmal ihre Unbesiegbarkeit bewiesen, ihre Fähigkeit, den Feind unter allen Bedingungen zu vernichten, trotz aller Hoffnungen und der Hilfe des Westens." An die Streitkräfte gerichtet, sagte Schoigu: "Dank eures Mutes und eures selbstlosen Dienstes am Vaterland sind alle Pläne des Feindes zunichtegemacht worden. Der Kern der unbeugsamen Entschlossenheit und des Siegeswillens war und ist der Soldat der russischen Armee."
13.43 Uhr: ZDF verurteilt Angriff auf Journalistenhotel
Das ZDF hat den russischen Angriff auf das Kharkiv-Palace-Hotel in Charkiw, das vorwiegend von Journalisten genutzt wird, verurteilt. Bei dem Beschuss wurden auch zwei ZDF-Mitarbeiter verletzt, eine von ihnen schwer. "Dies ist ein weiterer Angriff Russlands auf die freie Presse. Wir hoffen, dass die verletzten Kollegen schnell genesen. Das ZDF wird weiterhin über den Krieg gegen die ukrainische Zivilbevölkerung berichten", sagte ZDF-Chefredakteurin Bettina Schausten.
13.16 Uhr: ZDF-Mitarbeiter bei russischem Angriff verletzt
Bei dem nächtlichen russischen Raketenangriff in Charkiw ist auch ein ZDF-Team getroffen worden. Das siebenköpfige Team um ZDF-Reporterin Alica Jung befand sich zur Zeit des Beschusses im Kharkiv-Palace-Hotel, als die Rakete im Gebäude einschlug. Die ukrainische Übersetzerin wurde von Trümmerteilen getroffen und schwer verletzt, ein Sicherheitsmann verletzt. Wie Jung berichtet, wurde die Übersetzerin in der Hotellobby verletzt und hat eine gebrochene Rippe und drei gebrochene Wirbel. Das Kharkiv-Palace ist ein Hotel, das vorwiegend von Journalisten genutzt wird, weil es über einen Bunker verfügt.
11.05 Uhr: Russland - Angriff auf Charkiw Vergeltung für Belgorod
Nach Aussagen des russischen Verteidigungsministeriums war der Angriff auf die ukrainische Stadt Charkiw in der Nacht die Vergeltung für die Bombardierung der russischen Stadt Belgorod durch die Ukraine zuvor. Russland habe in Charkiw "Entscheidungszentren" und militärische Einrichtungen getroffen.
10.33 Uhr: Verletzte und Schäden bei Drohnenangriff auf Charkiw
Laut Angaben der ukrainischen Luftwaffe wurden 21 von 49 Drohnen abgefangen, die das russische Militär abgefeuert habe. 28 Menschen seien in Charkiw verletzt worden, sagte Gouverneur Oleh Synjehubow. Ein Hotel, Wohnhäuser, ein Kindergarten, Geschäfte und Verwaltungsgebäude seien beschädigt worden. Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, es habe Entscheidungszentren und militärische Einrichtungen in Charkiw getroffen. Der Angriff auf das Hotel habe "Vertreter des Hauptnachrichtendienstes und der ukrainischen Streitkräfte" ausgeschaltet, die an dem vorangegangenen Angriff auf die russische Grenzstadt Belgorod beteiligt gewesen seien.
09.09 Uhr: Weitere Schäden in Charkiw durch russische Luftangriffe
Die russischen Luftangriffe in der Nacht haben in Charkiw nach Behördenangaben weitere Schäden verursacht. Bürgermeister Ihor Terechow und die örtliche Staatsanwaltschaft sprachen morgens von Angriffen mit Kampfdrohnen. Dadurch seien im Zentrum mehrere Wohngebäude, Büros und ein Café beschädigt worden. "Es gab einige Einschläge im Zentrum", schrieb Terechow im sozialen Netzwerk Telegram. Informationen über Verletzte würden noch gesammelt.
06.51 Uhr: Moskau - Zahl der Toten in Belgorod steigt auf 22
Nach russischen Angaben ist die Zahl der Toten nach dem ukrainischen Angriff auf die russische Stadt Belgorod auf 22 gestiegen. Dies teilte der Gouverneur der Region Belgorod auf Telegram mit. Drei Kinder seien unter den Toten, 109 Menschen seien verletzt worden.
06.23 Uhr: Lawrow - Mehr als 200 ukrainische Kämpfer inhaftiert
Russische Gerichte haben seit Beginn der Moskauer Militäroperation in der Ukraine mehr als 200 ukrainische Kämpfer zu Haftstrafen verurteilt." Die Gerichte der Russischen Föderation haben bereits mehr als 200 Vertreter ukrainischer bewaffneter Formationen zu langen Haftstrafen verurteilt, weil sie Gräueltaten begangen haben", sagte der russische Außenminister Lawrow in einem Interview mit der staatlichen Nachrichtenagentur RIA.
05.20 Uhr: Erneuter Drohnenangriff auf Charkiw
In Charkiw, im Nordosten der Ukraine, sind bei einem erneuten Drohnenangriff in mehreren Wellen Wohnhäuser im Stadtzentrum getroffen und Brände ausgelöst worden. "Am Vorabend des neuen Jahres wollen die Russen unsere Stadt einschüchtern, aber wir haben keine Angst - wir sind unzerbrechlich und unbesiegbar!", schrieb der Bürgermeister der Stadt bei Telegram. "Informationen über mögliche Opfer werden gerade geklärt."
05.09 Uhr: Moskau - Zahl der Toten nach Angriff auf Belgorod bei 21
Nach dem ukrainischen Angriff auf die russische Grenzstadt Belgorod ist die Zahl der Toten laut dem Gouverneur der gleichnamigen Region, Wjatscheslaw Gladkow, auf 21 gestiegen. Unter ihnen sollen drei Kinder sein. Weitere 110 Menschen wurden demnach verletzt. Unabhängig ließen sich diese Angaben zunächst nicht überprüfen. Massenveranstaltungen zu Neujahr wurden wegen des Angriffs abgesagt. Aus Kiew gab es zunächst keine offizielle Reaktion.
Samstag, 30. Dezember 2023
22.30 Uhr: Weitere Todesopfer nach russischen Angriffen auf Ukraine
In Charkiw im Nordosten der Ukraine wurden bei einem russischen Angriff laut ukrainischer Staatsanwaltschaft 20 Menschen verletzt. Unter den Verletzten war demnach auch ein Brite, der als Sicherheitsberater einer Gruppe deutscher Journalisten arbeitete. Zuvor war man von 16 Getöteten ausgegangen.
21.45 Uhr: Russland korrigiert Zahl der Toten in Belgorod nach oben
Die Behörden der russischen Grenzregion Belgorod haben nach dem ukrainischen Angriff auf das Zentrum der gleichnamigen Gebietshauptstadt Belgorod die Zahl der Toten nach oben korrigiert: Es seien 18 Menschen getötet worden, darunter mehrere Kinder, teilte Russlands Zivilschutzbehörde auf Telegram mit. Weitere 111 Menschen seien verletzt worden. Unabhängig überprüft werden konnten die Angaben zunächst nicht. Der Belgoroder Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow schrieb auf Telegram, dass Massenveranstaltungen zu Neujahr wegen des Angriffs abgesagt werden.
20.30 Uhr: Mindestens 16 Verletzte nach russischen Angriffen auf Charkiw
Infolge russischer Raketenangriffe auf die ostukrainische Stadt Charkiw sind offiziellen Angaben zufolge mindestens 16 Menschen verletzt worden. Getroffen worden sei unter anderem ein Wohnhaus im Stadtzentrum, schrieb Bürgermeister Ihor Terechow am Samstagabend auf Telegram. Mehrere Menschen wurden in Krankenhäuser gebracht. Die ukrainische Luftwaffe teilte darüber hinaus mit, dass die russische Armee erneut Kampfdrohnen gestartet habe. Warnungen wurden unter anderem für die Regionen Cherson, Mykolajiw und Dnipropetrowsk herausgegeben.
18.00 Uhr: Russland droht mit "Bestrafung" nach ukrainischen Angriffen auf Belgorod
Nach ukrainischen Angriffen auf die russische Grenzregion hat das russische Verteidigungsministerium mit "Bestrafung" gedroht. Der Angriff auf die Stadt Belgorod werde nicht "ungestraft" bleiben, erklärte das Ministerium am Samstag im Onlinedienst Telegram. Bei dem Angriff auf die russische Stadt Belgorod wurden nach Angaben aus Moskau am Samstag 14 Menschen getötet und 108 weitere verletzt. Die Behörden veröffentlichten Bilder von brennenden Autos und Gebäuden mit zerstörten Fensterscheiben.
17.45 Uhr: Moskau fordert von Polen Beweise für russische Rakete
Russland hat eine Erklärung zu dem unbekannten Objekt verweigert, das am Freitag mehrere Minuten in polnischem Luftraum unterwegs gewesen ist. Die Vorwürfe Polens, alle Hinweise deuteten auf eine russische Rakete hin, seien haltlos, sagte der russische Geschäftsträger in Warschau Andrej Ordasch der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti am Samstag. "Wir werden keinerlei Erklärungen abgeben, bis uns konkrete Beweise vorgelegt werden, denn diese Anschuldigungen sind unbegründet."
Das polnische Militär hatte am Freitag mitgeteilt, eine mutmaßliche russische Rakete sei von der Ukraine her etwa 40 Kilometer tief in den polnischen Luftraum eingedrungen. Nach wenigen Minuten habe das Objekt das Territorium des Nato-Landes wieder verlassen und sei vom Radar verschwunden.
16.19 Uhr: Weitere Tote nach Angriff auf Belgorod gemeldet
Russlands Behörden haben die Zahl der Toten infolge eines größeren ukrainischen Angriffs auf die russische Grenzregion Belgorod erhöht. Durch den Beschuss des Zentrums der gleichnamigen Gebietshauptstadt Belgorod seien 14 Menschen - zwölf Erwachsene und zwei Kinder - getötet worden, teilte Russlands Zivilschutzbehörde auf Telegram mit. Weitere 108 Menschen, unter ihnen 15 Kinder, seien verletzt worden.
In Moskau wies unterdessen Präsident Wladimir Putin den russischen Gesundheitsminister Michail Muraschko an, mit einem Team nach Belgorod zu fliegen. Das sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow laut Agentur Interfax vor Journalisten. Zwischenzeitlich waren die Menschen in Belgorod dazu aufgerufen worden, sich in Schutzkellern zu verstecken.
15.58 Uhr: Moskau korrigiert Opferzahlen nach Angriff der Ukraine auf Belgorod
Der Kreml hat die Zahl der Opfer nach einem ukrainischen Angriff auf die russische Stadt Belgorod am Samstag korrigiert. Laut Moskau wurden dabei zehn Menschen getötet und 45 weitere verletzt worden. "Neun Erwachsene und ein Kind sind in Belgorod wegen Bombenangriffen der ukrainischen Armee getötet worden", erklärte das russische Katastrophenschutzministerium im Onlinedienst Telegram. Unter den 45 Verletzten seien vier Kinder. Die Behörden veröffentlichten Bilder von brennenden Autos und Gebäuden mit zerstörten Fensterscheiben. Zuvor hatte der zuständige Belgoroder Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow von zwei getöteten Kindern gesprochen. Unabhängig überprüft werden konnten die Angaben zunächst nicht.
15.25 Uhr: Zahl der ukrainischen Todesopfer nach russischer Offensive steigt auf knapp 40
Nach dem russischen Großangriff auf die Ukraine in der Nacht auf Freitag ist die Zahl der Toten weiter angestiegen. Bislang seien 39 Tote und 120 Verletzte registriert, schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Samstagnachmittag auf Telegram. Er sprach einmal mehr von einem "Terroranschlag" durch Russland, das seit mittlerweile fast zwei Jahren einen brutalen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt. Insgesamt seien fast 120 Städte und Dörfer von der Angriffswelle beschädigt worden. Die Aufräumarbeiten dauerten an, erklärte der Staatschef und dankte allen Rettern.
15.10 Uhr Russische Grenzregion Belgorod meldet zwei Tote durch größeren Angriff
Die Behörden der russischen Grenzregion Belgorod haben einen größeren ukrainischen Angriff mit mindestens zwei Toten gemeldet. Die ukrainische Armee habe das Zentrum der gleichnamigen Gebietshauptstadt Belgorod beschossen, teilte Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow am Samstagnachmittag auf Telegram mit. Dabei seien zwei Kinder getötet und weitere Menschen verletzt worden. Unabhängig überprüft werden konnten diese Angaben zunächst nicht. Aus Kiew gab es erst einmal keine offizielle Reaktion.
14.25 Uhr: Ex-Russland-Botschafter warnt vor russischem Sieg über die Ukraine
Der frühere deutsche Botschafter in Russland, Rüdiger von Fritsch, warnt eindringlich vor weitreichenden Folgen im Falle eines russischen Erfolgs in der Ukraine. "Es würde den Weg ebnen zu einer Fortsetzung der neoimperialistischen Gewaltpolitik Wladimir Putins", sagte Fritsch der "Augsburger Allgemeinen" (Externer Link, möglicherweise Bezahl-Inhalt). Ein russischer Sieg wäre "nicht allein das Ende einer freien, unabhängigen Ukraine", sondern Putin ziele insgesamt auf Selbstbestimmung und Freiheit des Westens. Es sei daher von grundlegender Bedeutung, dass die Ukraine in eine Position der Stärke versetzt werde, ehe es zu Friedensverhandlungen kommt, forderte Fritsch.
14.08 Uhr: Früherer MSC-Leiter fordert härtere Haltung gegenüber Russland
Der ehemalige Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz (MSC), Wolfgang Ischinger, hat nach einer der schwersten russischen Angriffswellen auf die Ukraine seit Kriegsbeginn die passive Haltung der westlichen Verbündeten Kiews gegenüber Moskau kritisiert. Die Botschaft an Russlands Präsident Wladimir Putin sollte sein, dass im Falle weiterer Angriffe gegen zivile ukrainische Ziele "am nächsten Tag" Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine geliefert würden, schlug Ischinger am Samstag im Onlinedienst X, vormals Twitter, vor. Der Westen müsse von "passiv auf aktiv" umschalten, forderte der Sicherheitsexperte. "Warum bleiben wir Moskau gegenüber so reaktiv?", fragte er. Das sei eine schlechte Strategie.
11.15 Uhr: Polen sucht weiter nach Teilen von russischem Flugobjekt
Polen sucht weiter nach Teilen eines vermeintlich russischen Flugobjekts, wie die polnische Armee mitteilt. In der Woidwodschaft Lublin finde eine Suche am Boden statt, die nach möglichen Teilen des Objekts Ausschau halte, das am Freitag polnischen Luftraum verletzt habe, schreibt die Einsatzleitung der polnischen Armee auf der Plattform X. An der Suche in der Nähe der Stadt Zamsosc im Südosten Polens beteiligten sich rund 480 Soldaten. "Das Ziel der Suche ist es, definitiv zu bestätigen, dass sich kein Element des Objekts auf polnischem Territorium befindet." Die Suche solle bis zum Abend andauern, sagte ein Armeesprecher. Nach Angaben des polnischen Generalstabs hatte das Objekt am Freitagmorgen knapp drei Minuten lang polnisches Gebiet überflogen.
11.03 Uhr: US-Experten befürchten weitere Großangriffe auf die Ukraine
Nach den beispiellosen russischen Luftschlägen gegen die Ukraine mit vielen Toten haben US-Experten vor weiteren heftigen Angriffen gewarnt. "Russland wird weiter großangelegte Angriffe gegen die Ukraine durchführen, um die ukrainische Moral sowie die Fähigkeit der Ukraine, ihre Kriegsanstrengungen gegen Russland aufrechtzuerhalten, zu schwächen", heißt es im täglichen Bericht des US-Instituts für Kriegsstudien (ISW) vom Freitagabend.
Zugleich betonten die Analysten, dass Russland nach fast zwei Jahren Angriffskrieg angesichts seiner Reserven und Produktionskapazitäten nicht in der Lage sein dürfte, regelmäßig in großem Umfang mit Raketen angreifen zu können, aber beständiger mit Drohnen.
10.50 Uhr: Kriegsgegner mahnen Schutz ukrainischer Wehrdienst-Verweigerer an
Ein traditionsreicher Verband von Pazifisten und Wehrpflichtgegnern hat die Bundesregierung zum Schutz ukrainischer Kriegsdienstverweigerer aufgerufen. Solange die Ukraine das Menschenrecht auf Kriegsdienstverweigerung nicht anerkenne, dürfe Deutschland keine Geflüchtete abschieben, denen die Zwangsrekrutierung drohe, sagte der politische Geschäftsführer der "Deutschen Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen", Michael Schulze von Glaßer, dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (Externer Link, möglicherweise Bezahl-Inhalt). "Vielmehr muss allen, die sich dem Krieg verweigern, Schutz gewährt werden - sowohl aus der Ukraine als insbesondere auch aus Russland."
10.30 Uhr: Polen ruft wegen russischer Rakete Botschafter ein
Wegen der vom polnischen Militär festgestellten Verletzung des polnischen Luftraums durch eine russische Rakete hat das Außenministerium in Warschau am Freitagabend den Geschäftsträger der russischen Botschaft vorgeladen und ihm eine Protestnote übergeben. Wie das Ministerium mitteilte, wird Russland in der Protestnote zu einer "Erklärung des Vorfalls der Luftraumverletzung und der sofortigen Einstellung solcher Aktivitäten aufgefordert".
06.18 Uhr: Moskau meldet Zerstörung von 32 ukrainischen Drohnen
Das russische Militär hat Angaben aus Moskau zufolge in der Nacht zum Samstag 32 ukrainische Drohnen zerstört. Die unbemannten Flugkörper seien über den westrussischen Gebieten Brjansk, Orjol und Kursk nahe der ukrainischen Grenze sowie über dem Gebiet Moskau von der Luftabwehr abgefangen worden, teilte das Verteidigungsministerium am Samstagmorgen bei Telegram mit.
Russland hatte die Ukraine in der Nacht zum Freitag massiv mit Drohnen und Marschflugkörpern angegriffen. Es waren die schlimmsten Luftschläge seit Kriegsbeginn, nach ukrainischen Angaben wurden mindestens 30 Menschen getötet.
05.14 Uhr: Neue russische Luftangriffe auf die Ukraine
Eine Nacht nach dem schwersten Bombardement seit Kriegsbeginn hat Russland die Ukraine erneut aus der Luft angegriffen. In den südlichen Gebieten bis nach Westen herrschte in der Nacht zum Samstag Luftalarm. Die ukrainische Luftwaffe meldete russische Kampfdrohnen, die mit mehrfachen Richtungswechseln über das Land flogen.
03.32 Uhr: Gouverneur - sechs ukrainische Drohnen in Brjansk abgeschossen
Laut Angaben des Gouverneurs der Region Brjansk im Süden Russlands sind dort sechs ukrainische Drohnen abgeschossen worden. Die Angriffe seien "ein weiterer vereitelter ukrainischer Terroranschlag", sagte Gouverneur Alexander Bogomaz. Es habe keine Verletzten gegeben.
02.40 Uhr: Russland - Ein Toter bei ukrainischem Angriff auf die Stadt Belgorod
Bei einem ukrainischen Angriff auf ein Wohnhaus in der russischen Stadt Belgorod ist nach Angaben des örtlichen Regionalgouverneurs in der Nacht auf Samstag ein Mensch getötet worden. Bei dem Beschuss in der Region an der Grenze zur Ukraine seien überdies vier weitere Menschen verletzt worden, erklärte der Gouverneur. Auch das Wasserversorgungssystem der Stadt sei beschädigt worden. Die Luftabwehr habe insgesamt 13 Raketen über der Region abgeschossen, erklärte das russische Verteidigungsministerium.
Belgorod befindet sich etwa 80 Kilometer nördlich der ukrainischen Stadt Charkiw. Nach Angaben ukrainischer Behörden war Charkiw am Freitagmorgen zum Ziel schwerer russischer Angriffe geworden. Insgesamt wurden laut Kiew bei einer Angriffswelle auf die Ukraine am Freitag mindestens 30 Menschen getötet und mehr als 160 weitere Menschen verletzt.
02.10 Uhr: UN-Generalsekretär verurteilt "entsetzliche" Angriffe auf die Ukraine
Ein hochrangiger Vertreter der Vereinten Nationen hat Russland für die "entsetzlichen Angriffe" auf die Ukraine verurteilt. "Bedauerlicherweise waren die heutigen entsetzlichen Angriffe nur die jüngsten in einer Reihe eskalierender Attacken" Russlands, sagte der beigeordnete UN-Generalsekretär Mohammed Khiari bei einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats. "Der Generalsekretär verurteilt die heutigen entsetzlichen Angriffe auf Städte und Gemeinden in der Ukraine unmissverständlich und aufs Schärfste", fügte er hinzu. Angriffe gegen Zivilisten und zivile Infrastruktur verstießen gegen das humanitäre Völkerrecht und müssten "sofort eingestellt werden", sagte Khiari weiter. Die meisten Ratsmitglieder, darunter die Vereinigten Staaten, Frankreich und Großbritannien, verurteilten die Anschläge.
Bei einer der heftigsten russischen Angriffswellen auf die Ukraine seit Kriegsbeginn waren am Freitag ukrainischen Angaben zufolge mindestens 30 Menschen getötet und mehr als 160 weitere verletzt worden. Demnach wurden unter anderem Schulen, eine Geburtsklinik, Einkaufzentren und Wohnhäuser getroffen.
01.10 Uhr: Russland - Ukraine ist selbst für Opfer der Luftangriffe verantwortlich
Nach dem beispiellosen Bombardement der Ukraine in der Nacht zum Freitag hat Russland Kiew die Verantwortung für die Angriffe der Ukraine gegeben. Das eigentliche Problem sei, dass die Ukraine ihre Luftverteidigungssysteme in Wohngebieten aufgestellt habe, sagte der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja in einer Dringlichkeitssitzung des Weltsicherheitsrates in New York. "Würden die ukrainischen Luftverteidigungssysteme nicht eingesetzt, hätte es überhaupt keine Opfer unter der Zivilbevölkerung gegeben", sagte er weiter.
Bei den Angriffen kurz vor dem Neujahrsfest waren mehr als 30 Menschen getötet und mehr als 150 verletzt worden. Die ukrainische Führung sprach von massivem "Terror" gegen die Zivilbevölkerung. Tote gab es demnach in Dnipro, Charkiw, Saporischschja, Odessa, Lwiw (Lemberg) und in der Hauptstadt Kiew. Allein in der Hauptstadt wurden mindestens neun Menschen getötet.
Freitag, 29. Dezember 2023
23.28 Uhr: Polen kritisiert Russland wegen Verletzung des Luftraums
Polen droht Russland mit einer schärferen Reaktion im Falle einer künftigen Verletzung des polnischen Luftraums. Ein wiederholter Versuch werde eine schärfere Reaktion nach sich ziehen, erklärt Vizeaußenminister Wladyslaw Teofil Bartoszewski. Nach Angaben des polnischen Generalstabs überflog ein Objekt ab 07.15 Uhr knapp drei Minuten lang polnisches Gebiet. "Wir identifizieren es als einen russischen Lenkflugkörper." Bartoszewski hatte zuvor den russischen Geschäftsträger Andrej Ordasch ins Ministerium beordert und wegen des Vorfalls protestiert. Ordasch nennt die Vorwürfe unbegründet und erklärt, Polen habe keine Beweise vorgelegt.
23.06 Uhr: Ukraine meldet Bodengefechte nahe Awdijiwka
Neben dem schweren Bombardement aus der Luft hat Russland nach Kiewer Angaben die Ukraine am Freitag auch mit Bodentruppen angegriffen. Allerdings verzeichnete der ukrainische Generalstab mit 31 Gefechten nur eine vergleichsweise geringe Zahl direkter Zusammenstöße. Schwerpunkt war erneut Awdijiwka im ostukrainischen Gebiet Donezk. Präsident Wolodymyr Selenskyj stattete der auf drei Seiten eingekesselten Stadt am Freitag einen unangekündigten Besuch ab. In Awdijiwka selbst gab es dem abendlichen Lagebericht zufolge drei Gefechte, weitere zehn Gefechte in der unmittelbaren Umgebung.
21.10 Uhr: Russischer Großangriff wird Thema im UN-Sicherheitsrat
Der UN-Sicherheitsrat wird sich nach eigenen Angaben mit den groß angelegten russischen Luftangriffen auf die Ukraine befassen. Die Ukraine und mehr als 30 Partnerländer haben eine Dringlichkeitssitzung beantragt, die für 22.00 Uhr (MEZ) angesetzt ist, wie aus Angaben des ukrainischen Außenministeriums und des UN-Sicherheitsrats hervorgeht.
19.30 Uhr: Biden verlangt neue Kiew-Hilfen vom Kongress
Angesichts der massivsten russischen Luftschläge gegen die Ukraine seit Kriegsbeginn hat US-Präsident Joe Biden den Kongress erneut eindringlich aufgerufen, weitere Mittel für Kiew zu bewilligen. "Über Nacht hat Russland seinen größten Luftangriff auf die Ukraine seit Beginn dieses Krieges gestartet", heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme Bidens. "Bei diesem Kampf steht weit mehr auf dem Spiel als nur die Ukraine", mahnte er. "Er betrifft das gesamte Nato-Bündnis, die Sicherheit Europas und die Zukunft der transatlantischen Beziehungen."
Mit ihrer militärischen Hilfe hätten die USA dazu beigetragen, viele Menschenleben zu retten, betonte Biden. "Aber wenn der Kongress im neuen Jahr nicht dringend handelt, werden wir nicht in der Lage sein, weiter die Waffen und lebenswichtigen Luftverteidigungssysteme zu liefern, die die Ukraine zum Schutz ihres Volkes benötigt. Der Kongress muss handeln, und zwar ohne weitere Verzögerung."
18.14 Uhr: Großbritannien kündigt Lieferung von 200 Luftabwehrraketen an Ukraine an
Das Vereinigte Königreich will der Ukraine rund 200 Luftabwehrraketen liefern. Grund sind die schweren russischen Angriffe. Nach den "mörderischen Luftangriffen Putins" werde Großbritannien die Luftverteidigung der Ukraine rasch verstärken, erklärte der britische Verteidigungsminister Grant Shapps am Freitag im Online-Dienst X (vormals Twitter). Russland hatte am Freitag die größte Angriffswelle seit Langem gegen die ukrainische Hauptstadt Kiew und weitere Städte gestartet.
17.55 Uhr: Mindestens 30 Tote bei schwersten Luftangriffen seit Kriegsbeginn
Die Ukraine hat am Freitag die schwersten russischen Luftangriffe seit Kriegsbeginn gemeldet. Nach ukrainischen Angaben feuerte Russland in der vorangegangenen Nacht 122 Raketen und Dutzende Drohnen auf ukrainische Ziele ab und tötete dabei mindestens 30 Zivilisten. Mindestens 144 Menschen seien verletzt worden, viele weitere wurden unter den Trümmern vermutet.
Beschädigt worden sein sollen unter anderem eine Geburtsklinik, Wohnhäuser und Schulen. Die Luftwaffe habe den Großteil der ballistischen Raketen, Marschflugkörper und Drohnen abgefangen, sagte der ukrainische Militärchef Walerij Saluschnyj.
17.30 Uhr: Russische Wirtschaft schrumpfte 2022 weniger als erwartet
Die russische Wirtschaft ist laut offiziellen Daten im vergangenen Jahr um 1,2 Prozent geschrumpft. Das teilt das staatliche Statistikamt Rosstat mit. Wegen weitreichender westlicher Wirtschaftssanktionen im Zuge der russischen Invasion in der Ukraine hatte die Behörde für 2022 jedoch mit einem Rückgang um 2,1 Prozent gerechnet. Eine Reuters-Umfrage unter Analysten geht von einem BIP-Wachstum von 3,1 Prozent im Jahr 2023 aus. Die Experten gehen zudem davon aus, dass sich das Wachstum im kommenden Jahr auf 1,1 Prozent verlangsamen wird, da die hohen Zinssätze die Wirtschaft belasten.
15.00 Uhr: Flugobjekt verletzt den polnischen Luftraum
Nach Meldung von AFP vermutet das polnische Militär hinter dem gesuchten Flugobjekt (siehe frühere Meldung) eine russische Rakete, die vorrübergehend den polnischen Luftraum verletzt hat. Einem Medienbericht zufolge wurde im Raum Hrubieszow im Süden des Landes bislang erfolglos nach dem Flugobjekt gesucht.
14.43 Uhr: Suche nach Flugobjekt nahe Hrubieszow
Polnischen Medienberichten zufolge wird nahe Hrubieszow im Süden des Landes nach dem Flugobjekt gesucht, das, wie berichtet, aus der Ukraine in den polnischen Luftrein eingedrungen sein soll. Regierungsvertretern zufolge suchen die Sicherheitskräfte nach dem Flugkörper. Allerdings sei unklar, ob er überhaupt auf polnischem Gebiet niedergegangen sei. Im November 2022 war eine verirrte ukrainische Rakete in Przewodow niedergegangen. Im April wurde eine abgestürzte russische Rakete in einem Wald nahe des Dorfes Zamosc entdeckt.
13.04 Uhr: Sunak - Angriffe auf Ukraine sollen Freiheit und Demokratie ausrotten
Der britische Premierminister Rishi Sunak hat die heftigen russischen Luftangriffe auf die Ukraine verurteilt und Kremlchef Wladimir Putin verantwortlich gemacht. "Diese umfassenden Attacken auf ukrainische Städte zeigen, dass Putin vor nichts zurückschrecken wird, um sein Ziel zu erreichen, Freiheit und Demokratie auszurotten", schrieb Sunak beim Onlinedienst X. "Wir werden ihn nicht gewinnen lassen. Wir müssen weiterhin an der Seite der Ukraine stehen – so lange es nötig ist", betonte der Regierungschef.
12.34 Uhr: Russland droht Westen mit Vergeltung bei Einzug von Zentralbankreserven
Russland hat mit dem Einzug von Vermögenswerten aus Europa und den USA gedroht, sollten die G7-Staaten 300 Milliarden Dollar an eingefrorenen Reserven der russischen Zentralbank beschlagnahmen. Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow sprach angesichts von Berichten über entsprechende Überlegungen der sieben führenden Industrienationen (G7) von Diebstahl, einer Verletzung des Völkerrechts und einer Gefahr für das weltweite Finanzsystem. Peskow bejahte die Frage, ob es eine Liste von westlichen Vermögenswerten gebe, die Russland zu Vergeltung beschlagnahmen könnte.
Am Donnerstag hatten Insider erklärt, die Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten dürften bei ihrem Gipfel im Februar einen neuen juristischen Ansatz für den Einzug der eingefrorenen Gelder diskutieren. Jedoch seien noch keine Entscheidungen getroffen worden. Zudem müssten zumindest in den USA und Großbritannien Gesetze geändert werden. Nach Angaben der Weltbank übersteigen die von Russland angerichteten Schäden in der Ukraine inzwischen 400 Milliarden Dollar.
12.22 Uhr: Ukraine - 18 Tote durch russische Luftangriffe, mehr als 100 Verletzte
Nach den schwersten russischen Luftangriffen auf die Ukraine seit Kriegsbeginn ist die Zahl der Toten auf mindestens 18 gestiegen. Über 100 Menschen wurden zudem verletzt, wie die regionalen ukrainischen Behörden weiter mitteilten. Tote gab es demnach in Dnipro, Charkiw, Saporischschja, Odessa und der Hauptstadt Kiew.
Am Freitagmorgen hatte Russland ukrainischen Angaben zufolge über 150 Raketen und Drohnen auf Ziele in der Ukraine abgefeuert. Die ukrainische Luftabwehr habe davon über 70 Prozent abfangen können.
12.19 Uhr: Polnische Armee - Flugobjekt aus Richtung Ukraine in Polens Luftraum eingedrungen
Ein nicht identifiziertes Flugobjekt ist polnischen Angaben zufolge aus Richtung Ukraine in den polnischen Luftraum eingedrungen. "Das Objekt kam von der Grenze zur Ukraine", sagte der Sprecher des Operativen Kommandos der Streitkräfte, Jacek Goryszewski, dem Fernsehsender TVN24: "In der Nacht wurde das ukrainische Gebiet stark beschossen, dieser Vorfall könnte damit zusammenhängen."
Nach Informationen des Radiosenders Rmf.fm suchten Polizisten und Soldaten in der Nähe der Stadt Zamosc im Südosten des Landes nach Trümmern eines möglicherweise abgestürzten Flugobjekts. Russland hatte die Ukraine nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit mehr als hundert Raketen angegriffen. Der Großteil der rund 110 Raketen wurde demnach abgefangen.
11.03 Uhr: Joan Baez - Ukraine-Krieg stellt mich vor inneren Konflikt
Die US-amerikanische Sängerin Joan Baez fühlt sich als Pazifistin durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine vor einen "großen inneren Konflikt" gestellt. "Ich wünschte, die Ukrainer würden diese Bastarde ausknocken", sagte sie dem Berliner "Tagesspiegel": "Aber dann gehe ich zwei Schritte zurück und denke: Das würde es nur schlimmer machen." Waffen schützten diese Menschen nicht, sondern führten zu immer mehr Gewalt. "Je mehr Geld in Waffen fließt, desto weniger wahrscheinlich wird es, dass die Ukraine wieder ein friedliches Land werden kann", sagte die 82-jährige Sängerin, die in den 70er Jahren unter anderem mit ihrem Engagement gegen den Vietnam-Krieg Aufsehen erregte.
Deshalb könne sie sich der Forderung nach Waffenlieferungen nicht anschließen. Es gehe um Prioritätensetzung bei der Frage, wie erreicht werden könne, "dass der erste Gedanke nicht ist, dass wir unsere Unterstützung mit millionenschwerer Waffenhilfe zeigen". Mit Blick auf die Bedrohung der Ukraine sagte sie: "Es stimmt, dass ich keine richtige Antwort habe."
10.46 Uhr: Selenskyj dankt dem Papst für Friedensbemühungen
Der ukrainische Präsident Selenskyj hat Papst Franziskus telefonisch für seine andauernden Friedensbemühungen im Ukraine-Krieg gedankt. Selenskyj erklärte, man habe "über unsere gemeinsame Arbeit an der Friedensformel gesprochen". Er sei dem Vatikan für die Unterstützung dieser Arbeit dankbar.
Selenskyjs "Friedensformel" sieht einen Abzug der russischen Armee aus der Ukraine, eine Bestrafung von Kriegsverbrechern, die Freilassung von Kriegsgefangenen und Sicherheitsgarantien für die Ukraine vor. Nach eigenen Angaben beteiligen sich bisher Vertreter von mehr als 80 Staaten an entsprechenden Gesprächen. Der vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin hatte diese Initiative begrüßt und Ende Oktober eine Videobotschaft an eine von der Ukraine veranstaltete internationale Konferenz auf Malta gerichtet.
10.27 Uhr: Ukraine meldet 12 Tote und 75 Verletzte nach russischen Luftangriffen
Bei den beispiellosen russischen Raketen- und Drohnenangriffen auf die Ukraine sind laut offiziellen Angaben aus Kiew mindestens zwölf Menschen ums Leben gekommen. Die Zahl der Verletzten wurde am Freitagmorgen mit 75 angegeben, wie ukrainische Medien unter Berufung auf das Innenministerium meldeten. Allein in der Stadt Dnipro gab es 5 Todesopfer unter Zivilisten und mehr als 20 Verletzte, wie die dortige Militärverwaltung mitteilte.
Russland hatte in der Nacht und am Morgen weite Teile des Landes mit Angriffen überzogen. Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach von 110 Raketen – so viele wie noch nie an einem Tag. Nach Angaben des ukrainischen Militärs war es der größte Luftangriff seit Beginn der russischen Invasion im Februar 2022. Es seien 158 Drohnen und Raketen auf die Ukraine abgefeuert worden, teilt die Armeeführung mit. Die Luftabwehr habe 27 Drohnen und 87 Marschflugkörper abgeschossen.
09.54 Uhr: Selenskyj - Russland hat mit über 100 Raketen angegriffen
Russland hat bei den jüngsten Angriffen auf die Ukraine nach Angaben aus Kiew eine beispiellose Anzahl Raketen eingesetzt. "Etwa 110 Raketen wurden gestartet, der größte Teil davon abgeschossen", schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seinem Telegram-Kanal. Die bisher höchste offiziell gemeldete Zahl russischer Raketen, die an einem Tag auf die Ukraine abgefeuert worden waren, lag bei über 90. Laut Selenskyj sind die Schäden groß, eine Entbindungsstation, Bildungseinrichtungen, ein Einkaufszentrum und viele Wohnhäuser seinen getroffen worden.
"Heute hat Russland mit fast allem geschossen, was es in seinem Arsenal hat - mit Kinschal, S-300, Marschflugkörpern, Drohnen. Strategische Bomber haben Ch-101/Ch-505 (russische Marschflugkörper) abgefeuert", schrieb Selenskyj. Er sprach von einem terroristischen Akt, versicherte aber zugleich, dass die Ukraine darauf antworten werde. Russland werde seinen Angriffskrieg verlieren und die Ukraine werde alles dafür tun, ihre eigene Sicherheit zu garantieren.
08.07 Uhr: Bundeswehr-General - Erwartungen an ukrainische Gegenoffensive "sicherlich überhöht"
Nach Einschätzung des Bundeswehr-Generalmajors Christian Freuding sind beim Blick auf den Ukraine-Krieg die russischen Fähigkeiten anfangs nicht erkannt worden. Man habe "die Durchhaltefähigkeit der Russen am Anfang nicht so gesehen, wie wir sie heute beurteilen", sagte der Leiter des Ukraine-Lagezentrums im Verteidigungsministerium der "Süddeutschen Zeitung": "Wir haben auch nicht gesehen, dass ihnen gelingen wird, was wir jetzt klar beobachten: Dass sie ihren militärisch-industriellen Komplex hochfahren, ausbauen, Produktionskapazitäten, trotz des drakonischen Sanktionsregimes, steigern."
Man habe vielleicht auch nicht sehen wollen, dass sie in der Lage seien, von Verbündeten weiter versorgt zu werden: "Sei es Nordkorea, sei es China, auch Staaten aus dem globalen Süden." Die Erwartung, dass die Ukraine bei ihrer Gegenoffensive schnell große Erfolge erziele, sei "in der Rückschau sicherlich überhöht" gewesen. Zugleich betonte Freuding, die Ukrainer hätten ja Erfolge: "80 Prozent der Ukraine sind immer noch frei, und das nach zwei Jahren gegen eine angebliche militärische Großmacht. 50 Prozent der Gebiete, die sie verloren hatten, haben sie wiedergewonnen."
08.02 Uhr: Ein Toter und 15 Verletzte bei massiven Angriffen
Bei den massiven Luftangriffen auf die Ukraine sind nach Angaben der Behörden ein Mensch getötet und 15 weitere verletzt worden. Das Todesopfer wird aus Charkiw im Nordosten der Ukraine gemeldet. Dort gibt es acht Verletzte. Bürgermeister Ihor Terechow erklärt im Fernsehen, es seien 22 Luftangriffe gezählt worden. Ein Krankenhaus, mehrere Wohngebäude und Industrieanlagen seien getroffen worden. Aus Kiew werden sieben Verletzte gemeldet. Bürgermeister Vitali Klitschko schreibt auf dem Kurznachrichtendienst Telegram, eine als Schutzraum genutzte U-Bahn-Station sei beschädigt worden.
07.16 Uhr: Klitschko - Luftabwehr in Kiew im Großeinsatz
Auch in Kiew ist die Luftabwehr nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko im Großeinsatz. Es gebe eine Raketenwarnung für die Hauptstadt, Explosionen seien zu hören, schrieb Klitschko auf dem Kurznachrichtendienst Telegram. Durch die russischen Luftangriffe ist den Behörden zufolge ein Wohnhochhaus in Brand geraten. Es gebe Verletzte, teilte die Stadtverwaltung mit. Das Feuer sei durch herabstürzende Trümmer ausgelöst worden. Auch eine Lagerhalle stehe in Flammen.
06.27 Uhr: Mehrere ukrainische Städte unter Beschuss
Charkiw im Nordosten der Ukraine wurde nach Angaben des Bürgermeisters Ihor Terechow in der Nacht mit russischen Raketen beschossen. Bisher seien mindestens sechs Explosionen verzeichnet worden, es handele sich um einen "massiven Angriff". Die regionale Militärverwaltung von Charkiw erklärte, Russland habe etwa zehn Angriffe auf die Stadt ausgeführt.
Auch der Bürgermeister von Lwiw, Andrij Sadowyj, teilte mit, es habe zwei Angriffe gegeben. Die Stadt sei von mehr als zehn Kamikaze-Drohnen des Typs Shahed attackiert worden. Lwiw liegt im Westen der Ukraine rund 70 Kilometer von der Grenze zu Polen entfernt und ist vergleichsweise selten Ziel von Angriffen. In Odessa im Süden der Ukraine geriet nach Angaben von Bürgermeister Hennadij Truchanow ein Hochhaus bei einem "weiteren feindlichen Angriff" in Brand. Es sei von Trümmern einer abgeschossenen Drohne getroffen worden. Von Opfern war in beiden Städten zunächst nicht die Rede.
04.30 Uhr: Selenskyj ruft Weltgemeinschaft zum Kampf gegen Russland auf
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat angesichts unsicherer Militärhilfen für das nächste Jahr die Weltgemeinschaft mit Nachdruck zum gemeinsamen Kampf gegen Russlands Aggression aufgerufen. "Der russische Terror muss besiegt werden. Terror muss immer scheitern. Und alle von uns in der freien Welt müssen das zusammen sicherstellen", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache kurz vor Ende des Jahres.
Es müsse alles dafür getan werden, dass im kommenden Jahr alle "gemeinsam Stärke" zeigten. Selenskyj dankte etwa Papst Franziskus für dessen Friedenswünsche für die Ukraine und den USA für ein neues militärisches Hilfspaket. Die Vereinigten Staaten hätten neue Raketen für die Flugabwehr geliefert sowie Marschflugkörper vom Typ Himars, Artilleriemunition mit den Kalibern 155 und 105 Millimeter sowie zusätzliche gepanzerte Fahrzeuge. "Alles, was wir brauchen", sagte Selenskyj.
Donnerstag, 28. Dezember 2023
23.11 Uhr: Selenskyj spricht mit Papst über Frieden in der Ukraine
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat mit Papst Franziskus telefoniert. Wie Selenskyj in einem Beitrag auf dem Kurznachrichtendienst X mitteilte, soll es dabei auch um die ukrainische Friedensformel gegangen sein. "Über 80 Länder sind bereits auf der Ebene ihrer Vertreter an diesem Prozess beteiligt. Und es werden noch mehr werden", hieß es in dem Post. Die Friedensformel solle das nächste Mal im schweizerischen Davos diskutiert werden. Wann das der Fall sein los, ließ Selenskyj aber offen. Im Rahmen seiner Friedensbemühungen für die Ukraine hat der Papst einen Sondergesandten, den italienischen Kardinal Matteo Zuppi, nach Kiew, Moskau, Washington und Peking entsandt.
22.38 Uhr: Ukraine fordert zu "gemeinsamen Kampf gegen Russland" auf
Angesichts der Sorge vor nachlassender militärischer Unterstützung für die Ukraine hat Präsident Wolodymyr Selenskyj die Weltgemeinschaft zu einem gemeinsamen Kampf gegen Russlands Aggression aufgerufen. "Der russische Terror muss besiegt werden. Terror muss immer scheitern. Und alle von uns in der freien Welt müssen das zusammen sicherstellen", sagte er in einer Videoübertragung. Es müsse alles dafür getan werden, dass im kommenden Jahr alle "gemeinsam Stärke" zeigten.
20.08 Uhr: Selenskyj lobt Erfolg des Schwarzmeer-Korridors
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hebt den Erfolg des Schwarzmeer-Korridors hervor. Seit er im August temporär eingerichtet wurde, seien über ihn Exporte von zwölf Millionen Tonnen verschifft worden. Das sei "auf der Ebene unserer gesamten Wirtschaft zu spüren", so Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache vom Donnerstag.
Den Korridor hatte die Ukraine eingerichtet, nachdem Russland aus dem von den UN und der Türkei vermittelten Getreideabkommen ausgestiegen war.
19.51 Uhr: Weitere verschleppte ukrainische Kinder in Belarus gelandet
Wieder sind aus der Ukraine verschleppte Kinder in Belarus angekommen. Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko wies am Donnerstag Kritik zurück, er arbeite diesbezüglich mit Moskau zusammen. Er versprach, "diese Kinder zu umarmen, sie in unser Haus zu bringen, sie warm zu halten und ihre Kindheit glücklicher zu machen".
Laut einer atktuellen Studie der Universität Yale hat Russland mehr als 2.400 ukrainische Kinder zwischen sechs und 17 Jahren aus vier den teilweise besetzten Regionen nach Belarus gebracht. Vertreter der belarussischen Opposition fordern vom Internationalen Strafgerichtshof (IStGH), Lukaschenko und andere belarussische Behördenvertreter dafür zur Verantwortung zu ziehen.
18.16 Uhr: Selenskyj setzt neuen Gouverneur im Frontgebiet Donezk ein
Präsident Selenskyj hat für die ostukrainische Region Donezk einen neuen Gouverneur bestimmt: Wadym Filaschkin war bereits dort seit Februar 2019 Vizegouverneur. Der bisherige Gouverneur Pawlo Kyrylenko war bereits im September zum Chef des Kartellamts in Kiew ernannt worden.
Das ostukrainische Gebiet Donezk ist derzeit zu einem Großteil von der russischen Armee besetzt und im Ukrainekrieg hart umkämpft.
16.25 Uhr: Selenskyj mahnt weitere US-Militärhilfe an
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den USA für die Freigabe der vorerst letzten Militärhilfe für sein Land gedankt. "Ich danke Präsident Joe Biden, dem Kongress und dem amerikanischen Volk", schrieb Selenskyj im Onlinedienst X. Das Hilfspaket decke den "dringendsten Bedarf der Ukraine", sein Land sei im Krieg gegen Russland aber weiter auf die Hilfe der USA angewiesen.
Die USA hatten am Mittwoch ihre vorerst letzte Militärhilfe für die von Russland angegriffene Ukraine im Umfang von 250 Millionen Dollar freigegeben. Das US-Außenministerium teilte mit, das letzte Hilfspaket in diesem Jahr umfasse unter anderem Luftabwehr- und Artilleriemunition. Eine Einigung auf neue Ukraine-Hilfen war zuletzt am Widerstand der oppositionellen Republikaner im US-Kongress gescheitert. Selenskyj erklärte, die Hilfe der USA sei für die Ukraine unentbehrlich, um sich gegen "Terror und Aggression" zur Wehr zu setzen.
16.05 Uhr: Denkfabrik - Lage an der Front in der Ukraine kann leicht kippen
Die in der US-Hauptstadt Washington ansässige Denkfabrik Institute for the Study of War sieht die Lage an der Front aktuell nicht als "stabile Pattsituation" an. In einer aktuellen Einschätzung kommt das Institut zum Schluss, dass das derzeitige Gleichgewicht durch Entscheidungen im Westen oder in Russland in die eine oder andere Richtung gekippt werden könnte, "begrenzte russische Zugewinne könnten an Bedeutung gewinnen, insbesondere wenn der Westen die Militärhilfen für die Ukraine einstellt", hieß es.
Der russische Außenminister Sergej Lawrow legte jedoch nahe, dass die USA und die EU-Staaten beabsichtigten, Kiew weiterhin zu unterstützen. "Weder Washington noch Brüssel unterlassen es, das Kiewer Regime (Anm.: die ukrainische Regierung) zu unterstützen, weil sie wissen, dass es ohne diese Hilfe dem Untergang geweiht wäre", wurde Lawrow in einem Interview der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zitiert: "Sie bleiben der Eindämmung Russlands auf Kosten von Ukrainern und deren Leben verpflichtet."
14.46 Uhr: Auswärtiges Amt - Ukraine erhält weiter EU-Finanzhilfe
Die EU wird die Ukraine nach Angaben der Bundesregierung trotz Widerstands aus Ungarn "in jedem Fall" weiter unterstützen. Das hat ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin betont. "Für uns als Bundesregierung ist klar, dass die Ukraine-Fazilität aus unserer Sicht die beste und nachhaltigste Lösung bleibt", fügte er mit Blick auf den Plan hinzu, eine 50 Milliarden Euro schwere Finanzhilfe in den kommenden EU-Haushalten zu verankern. Ein solcher Beschluss war auf dem EU-Gipfel im Dezember noch nicht möglich, weil Ungarn seine Zustimmung verweigerte. Im Januar soll es einen Sondergipfel in Brüssel geben.
"Die EU wird ihre Unterstützung fortsetzen, sagte der Sprecher. Auch ohne Ungarn würden die anderen 26 EU-Staaten handlungsfähig sein. Er wolle nicht spekulieren, wie dies aussehen könne. Laut Medienberichten wird an einem Plan B gearbeitet, der etwa einen zwischenstaatlichen Vertrag zwischen den 26 EU-Staaten ohne Ungarn oder Garantien dieser Staaten für eine erneute Kreditaufnahme der EU-Kommission vorsehen könnte.
14.32 Uhr: Bundesregierung - Russland-Sanktionen wirken
Trotz hoher russischer Ölverkäufe hat die Bundesregierung die westliche Sanktionspolitik gegen Russland als erfolgreich verteidigt. "Die Sanktionen sind sehr vielfältig. Sie wirken auch", sagte ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums in Berlin. Nur auf die Ölmärkte zu schauen, greife zu kurz, zumal man auch die Versorgungssicherheit auf den Weltmärkten habe sichern wollen. Viele Sanktionen wirkten indirekt, betonte der Sprecher des Wirtschaftsministeriums, der zudem darauf verwies, dass die EU gerade ein zwölftes Paket an Strafmaßnahmen beschlossen habe. Man versuche, die Umgehung von Sanktionen schrittweise zu verhindern.
Hintergrund ist, dass die EU und andere westliche Staaten Wirtschaftssanktionen gegen Russland wegen des Überfalls auf die Ukraine verhängt haben. Russland hatte am Mittwoch aber bekanntgegeben, dass es fast sein gesamtes Öl mittlerweile nach Indien und China verkaufe. Seit längerem wird diskutiert, wie erfolgreich die westlichen Sanktionen sind.
14.20 Uhr: Ukraine - Frachter im Schwarzen Meer auf Mine gefahren
Im Schwarzen Meer ist nach ukrainischen Angaben ein Frachter auf eine Mine gefahren. Bei dem Vorfall habe es zwei Verletzte gegeben, teilt das ukrainische Militär mit. Das Schiff sei unter der Flagge Panamas unterwegs gewesen, um in einem Donau-Hafen Getreide zu laden. Auf dem Oberdeck sei ein Feuer ausgebrochen, und die Besatzung habe die Kontrolle über die Steuerung des Schiffes verloren. Schlepper seien zu Hilfe geschickt worden.
Ein Vertreter der Reederei NAVA Shipping in Athen sagte hingegen, die Ursache des Unglücks sei noch unklar. "Wir wissen noch nicht, was genau passiert ist, aber der Kapitän hat uns informiert, dass es eine Explosion gab." Niemand sei schwer verletzt worden, so die Reederei weiter.
14.03 Uhr: Harte Strafen für zwei Russen wegen Gedicht gegen Ukraine-Krieg
Ein Gericht in Moskau hat zwei russische Dichter wegen eines Gedichts über den Konflikt in der Ukraine zu Haftstrafen von sieben beziehungsweise fünfeinhalb Jahren verurteilt. Artjom Kamardin und Igor Schtowba waren wegen "Aufstachelung zum Hass" sowie "öffentlicher Aufrufe zu Aktivitäten gegen die Staatssicherheit" angeklagt. Unterstützer der beiden schrien nach dem Urteil im Gerichtssaal "Schande!", Kamardins Vater rief: "Das ist absolute Willkür!"
Kamardin und Schtowba waren im September 2022 festgenommen worden, nachdem sie in Moskau an einer öffentlichen Lesung vor einer Statue des Dichters Wladimir Majakowski teilgenommen hatten - ein Treffpunkt für Dissidenten seit der Sowjetära. Während der Lesung trug Kamardin ein Gedicht mit dem Titel "Töte mich, Milizionär!" vor, das sich kritisch mit den prorussischen Separatisten in der Ostukraine auseinandersetzt.
10.15 Uhr: Mehr als 640.000 Zeitsoldaten dienen beim russischen Militär
Das russische Militär hat eigenen Angaben zufolge mehr als 640 000 Zeitsoldaten unter Vertrag. Das geht aus Dokumenten des Verteidigungsministeriums hervor, welche das Internetportal RBK am Donnerstag zitierte. Es ist das erste Mal seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, dass das Ministerium in Moskau die genaue Zahl Zeitsoldaten in den eigenen Reihen benennt.
09.40 Uhr: Russischer Diplomat - Finnland wird Leidtragender bei Eskalation
Nach Ansicht des russischen Diplomaten Michail Uljanow wird Finnland das erste Land sein, das unter einer Eskalation der Spannungen zwischen Russland und der Nato zu leiden haben. "Sie lebten ruhig und in Frieden bis sie sich plötzlich in diesem Bündnis zwischen Russland und der Nato wiederfanden. Aber da sie unsere Nachbarn sind, werden sie die ersten sein, die leiden, wenn es, Gott bewahre, zu einer Eskalation kommt", sagt der ständige Vertreter Russlands bei den internationalen Organisationen in Wien der Nachrichtenagentur Ria. Russland hat Finnland in diesem Monat gedroht, weil ein neues Verteidigungsabkommen den USA weitreichenden Zugang nahe der finnischen Grenze zu Russland gewährt.
07.50 Uhr: Erneut nächtliche Drohnenangriffe in der Ukraine
Die ukrainische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben in der Nacht sieben von acht russischen Drohnenangriffen abgewehrt. Die Drohnen seien in drei Regionen in der Mitte und im Süden der Ukraine abgeschossen worden, teilt die Luftwaffe auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Ob die nicht abgeschossene Drohne ihr Ziel erreichte, ist zunächst unklar. In der Nacht zuvor hatte Russland die Ukraine mit einer deutlich größeren Angriffswelle überzogen, als laut ukrainischer Luftwaffe 32 von 46 Drohnen abgeschossen wurden. Unterdessen teilt das russische Verteidigungsministerium mit, dass in der Nacht zu Donnerstag ein ukrainischer Drohnenangriff auf die Krim abgewehrt worden sei. Russland hält die Halbinsel besetzt.
05.35 Uhr: Nouripour - Könnten US-Hilfe für Ukraine nicht kompensieren
Der Grünen-Vorsitzende Omid Nouripour wies auf die zentrale Rolle der USA bei der westlichen Unterstützung für die Ukraine hin. Deutschland und die EU könnten eine wegbrechende US-amerikanische Unterstützung nicht auffangen, sagte Nouripour der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Es ist kaum möglich, einfach zu kompensieren, was die Amerikaner bisher leisten, weder beim Material noch beim Geld. Aber natürlich werden wir Europäer in diesem Falle die Hilfe für die Ukraine verstärkt angehen müssen."
05.10 Uhr: Russland - Mehre ukrainische Drohnenangriffe abgewehrt
Unterdessen wehrte das russische Militär in der Nacht zum Donnerstag nach Angaben aus Moskau mehrere ukrainische Drohnenangriffe auf die seit 2014 von Russland besetzte Schwarzmeerhalbinsel Krim ab. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig prüfen.
02.38 Uhr: Aus der Haft an die Front - Putin lässt Mörder zum Kämpfen frei
Der Schmerz von Vera Pechtelewas Eltern ist für Außenstehende kaum vorstellbar. Vor knapp vier Jahren wurde ihre damals 23 Jahre alte Tochter von ihrem Ex-Partner brutal misshandelt, vergewaltigt und schließlich getötet. Für die Tat wurde der Mann aus der sibirischen Stadt Kemerowo zu 17 Jahren Straflager verurteilt - doch da sitzt er längst nicht mehr. Anfang November nämlich wurde bekannt: Veras Mörder ist bereits vor Monaten begnadigt worden, damit er als Soldat in Russlands Krieg gegen die Ukraine ziehen kann. Besiegelt wurde seine Haftentlassung durch ein Dekret von Kremlchef Wladimir Putin höchstpersönlich.
Die Schmerzensgeld-Zahlungen des Mörders an Veras Familie sollten für die Dauer seines Kampfeinsatzes ausgesetzt werden.
Mittwoch, 27. Dezember 2023
23.57 Uhr: Moldaus Präsidentin bittet um weitere Militärhilfe für die Ukraine
Der russische Präsident Wladimir Putin muss nach Worten der Präsidentin der Republik Moldau, Maia Sandu, in seinem Krieg gegen die Ukraine gestoppt werden. "Sie müssen verstehen, dass Putin nicht aufhören wird, wenn er nicht gestoppt wird", sagte die pro-europäische Präsidentin Sandu in einem Interview mit der Rumänien ansässigen Mediengruppe Veridica. "Und wenn er nicht gestoppt wird, werden die Kosten für uns alle noch viel höher sein. Es ist die Ukraine, die das größte Opfer bringt." Es sei im Interesse aller, "nicht nur der Ukraine und der Republik Moldau", dass die Ukraine weiterhin Hilfe erhalte.
22.07 Uhr: USA stellen Ukraine wohl vorerst letzte große Militärhilfe bereit
Die US-Regierung stellt der Ukraine weitere Militärhilfe in Höhe von 250 Millionen US-Dollar (rund 225 Millionen Euro) zur Verfügung - damit dürften die bisher bewilligten US-Mittel nun weitgehend ausgeschöpft sein. Es handele sich um das letzte Paket in diesem Jahr, teilte US-Außenminister Antony Blinken mit. Die Hilfe beinhalte unter anderem vor allem Munition - darunter 15 Millionen Schuss für kleinere Waffen sowie Munition für die Luftabwehr oder den US-Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars. "Unsere Hilfe war entscheidend für die Unterstützung unserer ukrainischen Partner bei der Verteidigung ihres Landes und ihrer Freiheit gegen die russische Aggression", so Blinken.
Wie es nun künftig mit der US-Unterstützung für das von Russland angegriffene Land weitergeht, ist völlig offen. Das Weiße Haus hatte Mitte Dezember bereits erklärt, nur noch Mittel für ein weiteres Militärhilfepaket für die Ukraine in diesem Jahr zu haben. Es hieß außerdem, dass mit Ende des Jahres die bisher bewilligten Mittel aufgebraucht sein werden. Die Freigabe weiterer Mittel wird derzeit von einem Streit im US-Parlament zwischen Republikanern und Demokraten blockiert. Die Republikaner stehen der Bewilligung neuer Hilfen im Weg, weil sie von US-Präsident Joe Biden im Gegenzug eine Verschärfung der Asylpolitik in den USA fordern.
Ob, wie und wann sich beide Parteien im kommenden Jahr auf neue Mittel einigen werden, ist unklar.
21.25 Uhr: Selenskyj - Ukraine kann einer der größten Rüstungsproduzenten werden
Die Ukraine kann nach Ansicht von Präsident Wolodymyr Selenskyj künftig zu einem der größten Rüstungsproduzenten der Welt werden. Er sei sicher, dass die ukrainische Rüstungsindustrie "im Laufe der Zeit definitiv in die Top 10 der produktivsten und stärksten Rüstungskomplexe der Welt aufsteigen kann", sagte Selenskyj in seiner allabendlichen Videoansprache. Schon jetzt trage der Industriezweig nicht nur zur Stärkung der eigenen Verteidigungsfähigkeit gegen den russischen Angriffskrieg, sondern auch wesentlich zu Wirtschaftswachstum und Beschäftigung bei.
Selenskyj lobte die Vereinbarung mit westlichen Partnern, allen voran den USA, über eine gemeinsame Waffenproduktion als "eine unserer größten politischen Errungenschaften in diesem Jahr". So sei es möglich, modernes Militärgerät zu bauen. Die Herstellung westlicher Waffentypen soll weiter lokalisiert werden.
20.45 Uhr: Kiew - Ukraine hat Rüstungsproduktion verdreifacht
Die Ukraine hat eigenen Angaben zufolge 2023 trotz ständiger russischer Luftangriffe die Herstellung von Rüstungsgütern stark erhöht. "Insgesamt haben wir in diesem Jahr unsere Produktion verdreifacht", sagte Olexander Kamyschin, Minister für strategische Industrien, am Mittwoch vor Journalisten in Kiew. Knapp ein Drittel des Wirtschaftswachstums von 4,9 Prozent sei durch Rüstungsbetriebe generiert worden. Insgesamt seien in den gut 500 zumeist privaten Unternehmen derzeit rund 300 000 Arbeiter beschäftigt.
Kiew hat den Angaben des Ministers nach unter anderem die Herstellung von Mörsergranaten um das 42-fache gesteigert. Bei Artilleriegranaten sei die Produktion fast verdreifacht worden. Bei Granaten mit Nato-Kaliber von 155 Millimetern bestehe weiter Abhängigkeit von westlichen Lieferungen. Kiew arbeite aber am Aufbau einer eigenen Produktion. "Wir planen im nächsten Jahr den Übergang zur Serienproduktion", verkündete Kamyschin. Ein Problem sei dabei jedoch die Beschaffung von Schießpulver, das weltweit knapp sei.
Erheblich gesteigert wurde den Worten des Ministers nach auch die Produktion von Schützenpanzern und gepanzerten Fahrzeugen. Der Eigenbedarf könne dadurch aber noch lange nicht gedeckt werden. Der Chef des staatlichen Rüstungskonzerns Ukroboronprom, Herman Smetanin, räumte ein, dass keine Kampfpanzer hergestellt werden. Allerdings seien Reparaturkapazitäten im Land ausgebaut worden. Bald sollen auch westliche Panzer in der Ukraine repariert werden.
18.21 Uhr: Ukraine lehnt Kretschmers Idee zu Waffenstillstand mit Russland ab
Die Ukraine hat eine Idee von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) zu einem Waffenstillstand mit Russland unter eventuell vorübergehendem Gebietsverzicht abgelehnt. "Wenn die Ukraine sich mit dem zeitweisen Gebietsverlust abfindet, dann rücken die russischen Truppen näher an Deutschland und dabei Sachsen heran", schrieb der Sprecher des Außenministeriums in Kiew, Oleh Nikolenko, bei Facebook.
Nikolenko erinnerte daran, dass sowohl Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) als auch Kanzler Olaf Scholz (SPD) auf Putin einzuwirken versucht haben. "Zugeständnisse bei Gebieten führen unweigerlich zu einer größeren Aggression durch Russland, die fraglos über die Grenzen der Ukraine hinausgehen wird", betonte Nikolenko. Frieden in Europa sei nur über eine Niederlage Moskaus erreichbar. Die einzig mögliche "Kehrtwende" sei eine stärkere deutsche Unterstützung für die Ukraine.
16.51 Uhr: Russische Journalistin gründet nach abgelehnter Präsidentschaftskandidatur Partei
In Russland hat die von der Präsidentschaftswahl ausgeschlossene Journalistin Jekaterina Dunzowa die Gründung einer eigenen Partei angekündigt. "Das wird die Partei aller sein, die für Frieden, Freiheit und Demokratie eintreten", erklärte Dunzowa im Online-Dienst Telegram. Zuvor hatte der Oberste Gerichtshof Russlands die Berufung Dunzowas gegen ihren Ausschluss von dem Urnengang im kommenden Jahr abgewiesen.
Die russische Wahlkommission hatte den Ausschluss Dunzowas in der vergangenen Woche mit "Fehlern" in den von ihr eingereichten Unterlagen begründet. Nach der nun erfolgten Bestätigung des Ausschlusses durch den Obersten Gerichtshof erklärte Dunzowa, sie lehne es ab, "aufzugeben". Die Friedensaktivistin war bisher nur als Stadträtin in der russischen Provinz politisch aktiv. Sie hatte sich unter anderem öffentlich gegen den russischen Angriff auf die Ukraine ausgesprochen.
16.30 Uhr: Ukraine ermittelt wegen weiteren möglichen Kriegsverbrechens
Die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft hat ein weiteres Ermittlungsverfahren wegen eines mutmaßlichen Kriegsverbrechens durch russische Soldaten aufgenommen. Russische Kräfte würden beschuldigt, im Dezember drei ukrainische Kriegsgefangene nahe der Ortschaft Robotyne in der Region Saporischschja erschossen zu haben, teilte die Behörde mit. Als Beleg wurde ein Video genannt, in dem zu sehen ist, wie anscheinend drei unbewaffnete Personen nach Schüssen zusammenbrechen. Von russischer Seite lag zunächst keine Stellungnahme vor.
15.58 Uhr: Russland und Indien wollen engere Rüstungskooperation
Russland und Indien wollen bei der Produktion von Rüstungsgütern enger zusammenarbeiten. Das sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow nach einem Treffen mit seinem indischen Kollegen Subrahmanyam Jaishankar in Moskau. Lawrow nannte dabei keine Einzelheiten. Es gehe sowohl um die gemeinsame Herstellung moderner Waffentypen als auch um Rüstungsproduktion im Rahmen des indischen Programms "Make in India" (Produziere in Indien). Die Kooperation diene der strategischen Sicherheit auf dem eurasischen Kontinent, sagte Lawrow.
Beide Seiten lobten das gute bilaterale Verhältnis. "Unsere Beziehung ist sehr stark, sehr beständig", sagte Jaishankar vor dem Treffen mit Lawrow. Der Außenminister des bevölkerungsreichsten Landes der Welt sollte auch von Präsident Wladimir Putin empfangen werden.
15.10 Uhr: Russischer Kriegsgegner Orlow - Opposition wichtig für Zeit nach Putin
Allen Repressionen zum Trotz hält der russische Menschenrechtler Oleg Orlow oppositionelles und zivilgesellschaftliches Engagement für wichtig als Vorbereitung für eine Zeit nach Kremlchef Wladimir Putin. "Solange er selbst an der Spitze steht, denke ich nicht, dass man auf irgendwelche Veränderungen hoffen kann", sagte Orlow, dem aufgrund seiner Kritik am Krieg gegen die Ukraine mehrere Jahre Lagerhaft drohen, der dpa in Moskau. "Aber sein Abgang wird unweigerlich zu einer Veränderung und zu einer Aufsplittung der Eliten führen", fügte der 70-Jährige hinzu: "Und der Opposition sowie den Überbleibseln der Zivilgesellschaft wird in diesem Moment eine gewaltige Rolle zukommen, damit das keine rein kosmetischen Veränderungen werden."
Orlow, der früher die mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnete und in Russland mittlerweile verbotene Organisation Memorial leitete, sagte aber auch: "Wann das passieren wird und ob Putin auf natürlichem oder unnatürlichem Wege gehen wird, das wissen wir nicht."
14.46 Uhr: Ukraine erhielt 2023 über 38 Milliarden Euro an Finanzhilfen
Die von Russland angegriffene Ukraine hat im Jahr 2023 umgerechnet mehr als 38 Milliarden Euro an internationalen Finanzhilfen erhalten. "Das hat es uns erlaubt, alle notwendigen Ausgaben zu finanzieren", sagte Finanzminister Serhij Martschenko in einem Videointerview der Zeitschrift Forbes Ukraine. Dabei gehe es vor allem um Verteidigungsausgaben, aber auch Renten, Hilfe für Binnenflüchtlinge und Gehälter von Staatsangestellten. Das Jahr 2023 sei damit stabiler verlaufen als das Vorjahr. Jeder Kriegstag koste das Land jedoch allein an Verteidigungsausgaben gut 120 Millionen Euro.
Im Hinblick auf das kommende Jahr betonte der Minister: "Mich beunruhigt gerade weniger das Jahr 2024 als das Jahr 2025." Das liege vor allem an den Unsicherheiten bezüglich der weiteren Unterstützung durch die EU und die USA wegen der 2024 anstehenden Wahlen. Für 2024 hatte Martschenko den Bedarf an Geldern aus dem Ausland bereits vorher mit umgerechnet über 33 Milliarden Euro angegeben.
14.34 Uhr: Russische Accounts verbreiten Fake-Bilder von Münchner Hauswand mit anti-ukrainischer Propaganda
Eine Münchner Hauswand hat über die Feiertage eine rasante Karriere in sozialen Netzwerken gemacht. Auf russischen Accounts erschienen Bilder eines Hauses im Münchner Stadtteil Berg am Laim, auf dessen Wand ein anti-ukrainisches Graffito zu sehen war. Dazu hieß es, ein "unbekannter Künstler in Deutschland" habe mit dem Bild die "Stimmung in der europäischen Gesellschaft" eingefangen.
Die Bilder sahen täuschend echt aus, waren aber manipuliert, das Graffito gab es an der im Bild erkennbaren Adresse nie, wie Nachforschungen der dpa vor Ort ergaben.
12.50 Uhr: Russisches Gericht bestätigt Kandidatur-Verbot für Kriegsgegnerin
Russlands Oberstes Gericht hat eine Sperre der ehemaligen Journalistin und Kriegsgegnerin Jekaterina Dunzowa für die Präsidentenwahl im März bestätigt, wie Dunzowa selbst bekanntgab. Ihre Kandidatur war am Samstag von der Zentralen Wahlkommission abgelehnt worden mit Verweis auf "zahlreiche Verstöße" in ihren Unterlagen. Kritiker von Amtsinhaber Wladimir Putin erklärten, dies zeige, dass der Ausgang der Wahl faktisch schon feststehe. Dem Präsidialamt zufolge genießt Putin dagegen breite Unterstützung in der Bevölkerung. In Umfragen wird seine Beliebtheit mit 80 Prozent beziffert.
12.46 Uhr: Tote bei Drohnen- und Artillerieangriffen in der Ukraine
Russland hat in der Nacht zum Mittwoch die Ukraine mit fast 50 Drohnen angegriffen. Die ukrainische Luftwaffe teilte mit, 32 der 46 Drohnen seien abgefangen worden, teilte das ukrainische Militär mit. In der Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer wurden zwei Menschen durch den Drohnenangriff getötet und drei verletzt, wie Gouverneur Oleh Kiper mitteilte.
Das russische Militär beschoss nach ukrainischen Angaben auch den Bahnhof der Stadt Cherson, wo mehr als 100 Zivilisten auf einen Zug in die Hauptstadt Kiew warteten. Mindestens ein Mensch kam ums Leben. In weiten Teilen der Stadt fiel der Strom aus. Bei dem Todesopfer handele es sich um einen Polizisten, teilte Innenminister Ihor Klymenko mit. Zwei weitere Beamte und zwei Zivilisten seien verletzt worden.
11.45 Uhr: Ukraine erhält ein Drittel der deutschen Rüstungsexporte
Die Bundesregierung hat in diesem Jahr mit 11,71 Milliarden Euro so viele Rüstungsexporte genehmigt wie nie zuvor. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage des Bündnisses Sahra Wagenknecht hervor. Damit wurde der bisherige Höchststand von 9,35 Milliarden Euro aus dem Jahr 2021 bereits Mitte Dezember um 25 Prozent übertroffen.
Mehr als ein Drittel der genehmigten Ausfuhren ging mit 4,15 Milliarden Euro an die Ukraine. Die Ampel-Regierung hatte sich in ihren Koalitionsverhandlungen zum Ziel gesetzt, die Rüstungsexporte einzudämmen und dafür ein Kontrollgesetz auf den Weg zu bringen. Dann begann vor knapp zwei Jahren der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine.
11.22 Uhr: Russland verkauft fast sein gesamtes Öl nach China und Indien
Russland hat im zu Ende gehenden Jahr fast sein gesamtes Öl nach China und Indien verkauft. Allein der Anteil Chinas liege bei etwa 45 bis 50 Prozent, sagte der stellvertretende Ministerpräsident Alexander Nowak. Der Anteil Indiens sei innerhalb von zwei Jahren von fast null auf 40 Prozent gestiegen. "Früher gab es praktisch keine Lieferungen nach Indien", sagte Nowak, dem staatlichen TV-Sender Rossija-24.
Russland habe bereits vor dem Krieg in der Ukraine seine Beziehungen mit asiatischen Ländern ausgebaut, erklärte Nowak weiter. Die Sanktionen Europas und der USA hätten die Umorientierung nach Osten lediglich beschleunigt. Der Anteil Europas an den russischen Rohölexporten sei von rund 40 bis 45 Prozent auf etwa vier bis fünf Prozent eingebrochen.
10.47 Uhr: Russland will neueste Haubitzen in Ukraine einsetzen
Russland will nach Angaben des Rüstungskonzerns Rostec seine modernsten Artilleriesysteme bald im Krieg in der Ukraine einsetzen. Die Tests der neuen selbstfahrenden Haubitzen seien abgeschlossen und die Massenproduktion habe bereits begonnen, sagt Rostec-Chef Sergej Tschemesow der staatlichen Nachrichtenagentur RIA. Bis Ende 2023 werde die erste Serienproduktion ausgeliefert. "Ich denke, dass sie bald zum Einsatz kommen werden, denn Haubitzen dieser Klasse sind notwendig, um westliche Artilleriemodelle in der Reichweite zu übertreffen."
11.14 Uhr: Ukrainisch-orthodoxe Kirche - 14 Geistliche im Krieg getötet
Durch den russischen Angriffskrieg sind in der Ukraine bisher mehr als ein Dutzend Geistliche der ukrainisch-orthodoxen Kirche (UOK) ums Leben gekommen. Wie die früher zum Moskauer Patriarchat gehörende Kirche in Kiew mitteilte, wurden 14 ihrer Kleriker seit Beginn der "umfassenden russischen Aggression" im Februar 2022 getötet und 20 verletzt. Weitere 5 Geistliche gelten demnach als vermisst.
117 Kirchen und Gebetsräume der UOK wurden laut den Angaben zerstört, 329 beschädigt. Auch 11 Klöster und Klausen von Einsiedlern seien durch Kampfhandlungen zerstört worden. Zugleich beklagte die Kirche die strafrechtliche Verfolgung von vier ihrer Metropoliten durch die ukrainische Justiz. Die in den vier Fällen von Ermittlungsbehörden den Gerichten vorgelegten Indizien seien "fragwürdig", erklärte das oberste Leitungsgremium der Kirche, der Heilige Synod. Die Staatsanwaltschaft wirft den Bischöfen Zusammenarbeit mit Russland vor.
09.52 Uhr: Ein Mensch bei Drohnenangriffen auf Ukraine getötet
Bei den jüngsten russischen Drohenangriffen auf die Ukraine ist ein Mensch ums Leben gekommen. Ein 35-jähriger Mann starb nach Angaben der Behörden, als Trümmer einer abgeschossenenen Drohne auf sein Haus in der Region Odessa stürzten. Vier weitere Menschen, darunter ein sechsjähriges Kind, wurden verletzt.
08.30 Uhr: Ukraine - Mehrere russische Angriffswellen in der Nacht
Russland hat ukrainischen Angaben zufolge in der Nacht mehrere Angriffswellen mit Drohnen gestartet. Wie die ukrainische Luftwaffe auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mitteilt, konnten 32 von insgesamt 46 Drohnen abgeschossen werden. Die meisten Drohnen, die nicht abgeschossen werden konnten, trafen demnach die Frontgebiete vor allem in der Region Cherson. Bürgermeister Roman Mrotschko zufolge wurden dabei Schahed-Drohnen aus iranischer Produktion eingesetzt. Er rief die Bevölkerung auf, sich in Schutzeinrichtungen zu begeben.
Die Militärangaben waren nicht unabhängig überprüfbar. Angaben zu Schäden gab es zunächst nicht; sie werden üblicherweise von den zivilen Behörden mitgeteilt.
06.00 Uhr: Ermittlungen zu Kriegsverbrechen in Ukraine - Offiziere identifiziert
Im ersten deutschen Ermittlungsverfahren zu einem konkreten Kriegsverbrechen in der Ukraine sind die Tatverdächtigen inzwischen bekannt. "Die mutmaßlichen Schützen und verantwortlichen Offiziere konnten bereits identifiziert werden", sagte Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) der Deutschen Presse-Agentur. In dem Verfahren, das Mitte Juli eingeleitet wurde, geht es um gezielte Schüsse von Angehörigen der russischen Streitkräfte auf flüchtende Zivilisten. "Wenn wir der Täter habhaft werden, werden wir Anklage erheben", sagte Buschmann.
05.05 Uhr: Opfer durch Angriff auf Bahnhof von Cherson
Russland hat in der Südukraine nach offiziellen Angaben den Bahnhof der Stadt Cherson beschossen. Zum Zeitpunkt des Angriffes hätten dort viele Zivilisten auf einen Evakuierungszug gewartet, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Die Zahl der Toten und Verletzten werde noch ermittelt. Der ukrainische Innenminister, Ihor Klymenko, schrieb derweil auf Telegram von einem getöteten Polizisten und zwei weiteren Verletzten. Die Behörden teilten mit, dass mehr als 100 Zivilisten nun mit Bussen aus der frontnahen Stadt hinaus und in Sicherheit gebracht werden sollen.
05.03 Uhr: Neue russische Drohnenangriffe
Die südukrainische Hafenstadt Odessa sowie Cherson waren in der Nacht zum Mittwoch erneut Ziel russischer Kampfdrohnen. Die Flugabwehr in den beiden Städten trat in Aktion, Explosionen waren zu hören. Das russische Militär hatte die Drohnen über das Schwarze Meer anfliegen lassen.
05.01 Uhr: Putin empfängt Staats- und Regierungschefs postsowjetischer Länder
Russlands Präsident Wladimir Putin empfing derweil in St. Petersburg Vertreter der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) zu einem informellen Treffen empfangen. An einer Exkursion zum prächtigen Zarenschloss Peterhof und anderen Sehenswürdigkeiten nahmen unter anderem die Staats- und Regierungschefs von Belarus und jene der zentralasiatischen Republiken Kasachstan, Kirgistan, Usbekistan, Tadschikistan und Turkmenistan teil. Vertreten waren bei dem traditionell zum Jahresende stattfindenden Treffen auch die beiden verfeindeten Südkaukasus-Staaten Armenien und Aserbaidschan.
02.03 Uhr: Kretschmer legt Ukraine "vorübergehenden" Verzicht auf Territorien nahe
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat der ukrainischen Regierung für einen Waffenstillstand im Krieg gegen die russischen Invasionstruppen einen vorübergehenden Gebietsverzicht nahegelegt. "Es kann sein, dass die Ukraine bei einem Waffenstillstand erst einmal hinnehmen muss, dass gewisse Territorien für die Ukraine vorübergehend nicht erreichbar sind", sagte der stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
"Kein Quadratmeter des ukrainischen Territoriums ist russisch geworden", betonte Kretschmer. "Aber wie auch in anderen großen Konflikten wird es hier Zeit für eine endgültige Lösung brauchen."
Dienstag, 26. Dezember 2023
23.00 Uhr: FT - Neue EU-Hilfen für Ukraine
Die Europäische Union (EU) bereitet einem Zeitungsbericht zufolge ein Hilfsprogramm von bis zu 20 Milliarden Euro für die Ukraine vor. Der schuldenfinanzierte Plan würde Ungarn umgehen, um das Geld schnell für die Regierung in Kiew freizugeben, berichtet die Zeitung "Financial Times".
20.56 Uhr: Kiew meldet Todesopfer bei russischem Angriff auf Cherson
Bei einem russischen Angriff auf einen Bahnhof der südukrainischen Stadt Cherson sind nach Angaben aus Kiew mindestens ein Mensch getötet und vier weitere verletzt worden. Die Stadt sei am Dienstagabend massiv bombardiert worden, als etwa 140 Zivilisten am Bahnhof auf die Abfahrt eines Zuges warteten. Dieser sollte sie aus der Stadt in Sicherheit bringen, erklärte Innenminister Igor Klymenko.
Ein Polizist wurde demnach getötet, zwei Zivilisten und zwei Polizisten wurden durch Splitter verletzt. Laut der ukrainischen Bahngesellschaft wurden der Bahnhof und der Evakuierungszug beschädigt. Die Bahnstrecke sei jedoch weiterhin befahrbar. Cherson liegt am Fluss Dnipro und ist häufig Ziel russischer Angriffe, seit die Stadt im November 2022 nach monatelanger russischer Besatzung von den ukrainischen Truppen zurückerobert wurde.
16.57 Uhr: Ukraine bestätigt Rückzug aus Marjinka
Der ukrainische Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj hat einen weitgehenden Rückzug seiner Truppen aus der völlig zerstörten Kleinstadt Marjinka im östlichen Gebiet Donezk eingeräumt. Die Streitkräfte befänden sich im nördlichen Teil, außerhalb von Marjinka seien neue Verteidigungslinien vorbereitet worden, sagte der General am Dienstag vor Journalisten in Kiew. Tags zuvor hatte der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu die Eroberung der seit Februar 2022 umkämpften Stadt verkündet.
13.45 Uhr: Ukraine will Mobilmachung per Gesetz verschärfen
In der Ukraine will die Regierung per Gesetz den Einzug dringend an der Front benötigter Soldaten erleichtern. Der ukrainische Regierungschef Denys Schmyhal legte dem Parlament dazu zwei neue Gesetze für eine verschärfte Mobilmachung vor. Wegen der andauernden russischen Aggression müssten die Mechanismen der Mobilmachung «verbessert» werden, hieß es in einem der beiden in der Nacht zum Dienstag veröffentlichten Gesetzentwürfe. Das Militär hatte mehr Personal für die Front gefordert.
So soll nun der Beginn des Reservistenalters von 27 auf 25 herabgesetzt werden. Die Armee würde dadurch sofort Zugriff auf zwei weitere Jahrgänge erhalten, potenziell mehr als 400 000 junge Männer. Bereits ausgestellte Wehrdienstuntauglichkeiten sollen dazu erneut überprüft werden, hieß es in dem Entwurf.
11.39 Uhr: Putin über zerstörtes Kriegsschiff informiert
Das russische Verteidigungsministerium hat nach dem ukrainischen Angriff auf die von Moskau annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim Schäden an seinem Kriegsschiff eingeräumt. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte, dass Verteidigungsminister Sergej Schoigu heute Präsident Wladimir Putin über den Schlag gegen das Schiff und die Schäden an der "Nowotscherkassk" informiert habe.
Zum Ausmaß der Schäden an dem Schiff in dem Hafen der Krim-Stadt Feodossija gibt es weiterhin keine Angaben. Laut Behörden starb ein Mensch, zwei weitere wurden verletzt.
09.34 Uhr: Russen sollen Krim verlassen
Der Kommandeur der ukrainischen Luftstreitkräfte hat die Russen aufgerufen, die Krim zu verlassen. Bei Telegram schrieb Mykola Oleschtschuk: "so lange es nicht zu spät ist".
Vorausgegangen war dem Aufruf der ukrainische Angriff auf ein Kriegsschiff der russischen Schwarzmeerflotte. Es sei im Hafen der Stadt Feodossija auf der von Russland annektierten Krim von Kampfjets mit Lenkraketen beschossen worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau heute mit. "Die russische Flotte ist gerade kleiner geworden", so Oleschtschuk.
Wie schwer die Schäden an dem Kriegsschiff sind, war unabhängig zunächst nicht zu klären. Videos, die in den sozialen Medien in der Ukraine zirkulierten, zeigten aber ein großes Feuer im Hafen von Feodossija.
Laut dem russischen Verteidigungsministerium wurden während der Gefechte auch zwei ukrainische Kampfflugzeuge von der Luftabwehr abgeschossen. Die ukrainischen Luftstreitkräfte äußerten sich zunächst nicht zu möglichen Verlusten in den eigenen Reihen.
08.28 Uhr: Ein Toter und zwei Verletzte bei Angriff auf Feodossija
Bei dem ukrainischen Angriff auf den Hafen der Stadt Feodossija auf der von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim ist laut Behörden ein Mensch getötet worden. Es gebe auch zwei Verletzte, teilte der von Moskau eingesetzte Krim-Statthalter Sergej Aksjonow heute mit.
Durch die Wucht der Detonation seien sechs Häuser beschädigt worden. Demnach zerbrachen vor allem Fensterscheiben. Bewohner mussten laut Aksjonow bei Verwandten, Freunden und in Notunterkünften in Sicherheit gebracht werden.
08.03 Uhr: Russland bestätigt Angriff auf Landungsschiff im Hafen von Feodossija
Russland räumt Schäden auf einem Landungsschiff im Hafen von Feodossija auf der Krim ein. Das Verteidigungsministerium in Moskau teilt mit, die Ukraine habe dabei Marschflugkörper eingesetzt, die von Kampfflugzeugen abgefeuert worden seien. Bei dem Angriff seien ein Mensch getötet und zwei verletzt worden.
05.27 Uhr: Ukraine zerstört offenbar russisches Kriegsschiff
Die Ukraine hat nach eigenen Angaben ein Kriegsschiff der russischen Schwarzmeerflotte zerstört. Die ukrainische Luftwaffe erklärte heute im Onlinedienst Telegram, ihre Piloten hätten das Landungsschiff "Nowotscherkassk" zerstört. Das Schiff habe mutmaßlich iranische Drohnen transportiert, die von Russland gegen die Ukraine eingesetzt werden, erklärte die Luftwaffe weiter.
Angaben darüber, wo die "Nowotscherkassk" angegriffen wurde, machten die ukrainischen Streitkräfte nicht. Der Kommandeur der ukrainischen Luftwaffe, Mykola Oleschtschuk, teilte aber ein Video, das eine Explosion auf dem russischen Marinestützpunkt Feodossija auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim zeigt.
Der russische Gouverneur der Krim, Sergej Aksjonow, bestätigte einen "feindlichen Angriff" in der Region. "Der Hafenbereich ist abgesperrt", schrieb er auf Telegram. Es habe dort eine Explosion gegeben, ein ausgebrochenes Feuer sei unter Kontrolle gebracht worden.
05.00 Uhr: Moskau: Marjinka erobert - Kiew dementiert
Nach monatelangen Kämpfen hat Russlands Armee eigenen Angaben zufolge den völlig zerstörten Ort Marjinka im ostukrainischen Gebiet Donezk besetzt. Marjinka sei nun unter russischer Kontrolle, sagte Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Montag bei einem Treffen mit Präsident Wladimir Putin in St. Petersburg. Die ukrainische Armee wies die Behauptungen allerdings zurück. "Der Kampf um Marjinka geht weiter", sagte der für den Frontabschnitt verantwortliche Militärsprecher, Olexander Shtupun, im Fernsehen.
Es seien weiter ukrainische Soldaten innerhalb der Stadtgrenzen, auch wenn die Stadt komplett zerstört sei, sagte Shtupun. Auch unabhängig konnten die russischen Angaben zunächst nicht überprüft werden. Rund um Marjinka, das vor Beginn des russischen Angriffskriegs etwa 9.000 Einwohner zählte, waren in den vergangenen Wochen immer wieder schwere Gefechte gemeldet worden.
03.56 Uhr: Ukraine greift Krim-Hafen Feodossija an
Die Ukraine hat nach eigenen Angaben einen Luftangriff auf die Stadt Feodossija auf der Krim geflogen. Bei dem Angriff sei ein großes russisches Marineschiff, das Landungsschiff "Nowocherkask", zerstört worden, teilte der Kommandeur der ukrainischen Luftwaffe, Mykola Oleschtschuk, am Dienstag über den Kurzmitteilungsdienst Telegram mit. "Und die russische Flotte wird kleiner und kleiner! Danke an die Piloten der Luftwaffe und alle Beteiligten für die filigrane Arbeit." Beweise für seine Behauptung legte er nicht vor. Die Nachrichtenagentur Reuters konnte den Bericht nicht sofort von unabhängiger Seite überprüfen, von Russland war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
Der von Russland eingesetzte Verwaltungschef der Halbinsel, Sergej Aksjonow, hatte zuvor auf Telegram lediglich erklärt, der ukrainische Angriff habe zu einem Brand im Hafengebiet der Stadt geführt, der schnell unter Kontrolle gebracht worden sei. "Alle relevanten Rettungsdienste sind vor Ort", schrieb Aksjonow. "Die Bewohner mehrerer Häuser werden evakuiert." Bilder, die mehrere russische Nachrichtenagenturen auf Telegram veröffentlichten, zeigten starke Explosionen und Brände über einem Hafengebiet.
03.14 Uhr: Ukrainischer Drohnenangriff trifft Hafenstadt Feodossija auf Krim
Ein ukrainischer Drohnenangriff hat in der Nacht zum Dienstag die Hafenstadt Feodossija auf der von Russland besetzten Krim getroffen. Das bestätigte der von Moskau eingesetzte Krim-Statthalter Sergej Aksjonow, wie die russische Staatsagentur Tass berichtete. Nach seinen Worten gab es im Hafen eine schwere Explosion und einen großen Brand. Zahlreiche Anwohner seien aus umliegenden Gebäuden evakuiert worden.
Nach offiziell unbestätigten Berichten in sozialen Medien soll bei dem Angriff ein mit Munition beladenes Schiff getroffen worden sein. Der Kommandeur der ukrainischen Luftstreitkräfte, Mykola Oleschtschuk, sprach auf Telegram von der Versenkung des amphibischen Landungsschiffs "Nowotscherkassk". Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig geprüft werden.
02.49 Uhr: Russland - Ukraine greift Feodossija auf der Krim an
Die Ukraine habe die Stadt Feodossija angegriffen und das Hafengebiet der Stadt in Brand gesetzt, teilt der von Russland eingesetzte Verwaltungschef der Halbinsel, Sergej Aksjonow, im Kurzmitteilungsdienst Telegram mit. "Das Hafengebiet wurde abgeriegelt. Die Detonationen haben aufgehört. Das Feuer ist unter Kontrolle." Die Einsatzkräfte seien vor Ort, mehrere Wohnhäuser seien evakuiert worden.
02.24 Uhr: Berichte - Explosionen über der Stadt Feodossija auf der Krim
Über der Krim-Stadt Feodossija an der Schwarzmeerküste sind nach Berichten russischer Nachrichtenagenturen laute Explosionen zu hören. Bilder, die von mehreren russischen Nachrichtenagenturen auf Telegram veröffentlicht wurden, zeigen starke Explosionen und Brände über dem Hafengebiet.
Reuters kann die Berichte zunächst nicht unabhängig verifizieren. Von russischer Seite gibt es zunächst keine offiziellen Informationen. Russland hat die Krim 2014 völkerrechtswidrig annektiert. Die ukrainische Regierung hat wiederholt erklärt, die Halbinsel im Schwarzen Meer zurückerobern zu wollen.
01.04 Uhr: Ukraine will offenbar Einberufungsalter senken
Die Ukraine will das Einberufungsalter für Soldaten von 27 auf 25 Jahre senken. Dies geht aus einem Gesetzesentwurf auf der Internetseite des ukrainischen Parlaments hervor. Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte vergangene Woche erklärt, die Armee wolle weitere 450.000 bis 500.000 Ukrainer mobilisieren.
Die Zahl der ukrainischen Truppen ist nicht bekannt, aber in der Vergangenheit hieß es, das Land habe etwa eine Million Menschen unter Waffen. US-Beamte schätzen, dass seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine auf beiden Seiten Hunderttausende getötet und verwundet wurden. Keines der beiden Länder veröffentlicht seine Opferzahlen.
Montag, 25. Dezember 2023
17.55 Uhr: Moskau meldet Einnahme von Marjinka in Ostukraine - Kiew dementiert
Nach monatelangen Kämpfen hat Russlands Armee eigenen Angaben zufolge den völlig zerstörten Ort Marjinka im ostukrainischen Gebiet Donezk besetzt. Marjinka sei nun unter russischer Kontrolle, sagte Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Montag bei einem Treffen mit Präsident Wladimir Putin in St. Petersburg. Ein Videoausschnitt des Treffens wurde vom russischen Verteidigungsministerium veröffentlicht.
Die ukrainische Armee wies die Behauptungen allerdings zurück. "Der Kampf um Marjinka geht weiter", sagte der für den Frontabschnitt verantwortliche Militärsprecher, Olexander Schtupun, im Fernsehen. Es seien weiter ukrainische Soldaten innerhalb der Stadtgrenzen, auch wenn die Stadt komplett zerstört sei. Auch unabhängig konnten die russischen Angaben zunächst nicht überprüft werden.
15.52 Uhr: Ukraine meldet Abschuss von russischen Kampfjets
Die Luftwaffe der Ukraine hat am Montag den Abschuss zweier russischer Kampfflugzeuge gemeldet. Außerdem seien in der Nacht zwei Marschflugkörper und 28 Drohnen des iranischen Typs Schahed abgeschossen worden. Die Angriffe hätten südlichen und zentralen Regionen der Ukraine gegolten. Von Opfern sei zunächst nichts bekannt, hieß es.
14.17 Uhr: Russische und belarussische Reiter nicht bei Olympia dabei
Der Internationale Pferdesportverband (FEI) hat angekündigt, dass russische und belarussische Sportlerinnen und Sportler bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris nicht antreten werden. Der Verband begründet die Entscheidung damit, dass die Athleten seit dem 2. März 2022 wegen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine und ihrer dadurch bedingten Nichtteilnahme an Wettbewerben keine Olympia-Qualifikation erreichen konnten.
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte zuletzt erklärt, dass einzelne Sportlerinnen und Sportler aus Russland sowie Belarus für die Sommerspiele in Frankreichs Hauptstadt trotz des Krieges startberechtigt sind, sofern sie die Qualifikationsbedingungen erfüllen.
12.00 Uhr: Papst verurteilt russischen Angriffskrieg
In seiner Weihnachtsansprache hat Papst Franziskus den russischen Angriffskrieg kritisiert. "Mit fest auf das Jesuskind gerichtetem Blick flehe ich um Frieden für die Ukraine. Wir bekunden erneut unsere geistliche und menschliche Nähe zu ihrem gepeinigten Volk", sagte der Pontifex. Mit dem russischen Krieg gegen die Ukraine verurteile Franziskus auch die Rüstungsindustie, die aus Kriegen und Konflikten großen Profit ziehe. "Um 'Nein' zum Krieg zu sagen, muss man 'Nein' zu den Waffen sagen, brachte Franziskus seine Weihnachtsbotschaft auf den Punkt.
10.04 Uhr: Weltbank hilft Ukraine mit 1,22 Milliarden Euro
Die Ukraine erhält von der Weltbank 1,22 Milliarden Euro, teilt das Finanzministerium in Kiew mit. "Die Mittel werden verwendet, um nicht sicherheits- und verteidigungsbezogene Ausgaben des ukrainischen Staatshaushalts zu kompensieren", erklärt das Ministerium. Dazu gehörten etwa Sozialleistungen und Entgelte für Mitarbeiter staatlicher Dienste.
08.48 Uhr: Russland - Liegen im Rüstungswettlauf mit Westen vorne
Russland hat aus eigener Sicht in dem durch den Ukraine-Krieg ausgelösten Rüstungswettlauf die Oberhand. "Ich will mich nicht rühmen, aber ich kann sagen, dass wir früher als die westlichen Länder begonnen haben, zuzulegen und die Produktion zu steigern", sagte der für Rüstung zuständige stellvertretende Ministerpräsident Denis Manturow nach einem Bericht der Nachrichtenagentur RIA. Die Mittel für staatliche Verteidigungsaufträge hätten sich im laufenden Jahr im Vergleich zu 2022 verdoppelt habe, sagte Manturow. Die Produktion "bestimmter Waffen" sei dabei um das Zehnfache gestiegen.
07.41 Uhr: Ukraine - 28 von 31 Drohnen abgefangen
Russland habe in der Nacht 31 Drohnen und zwei Raketen auf die Ukraine abgefeuert, meldet das ukrainische Militär. Die Luftabwehr habe 28 Drohnen und beide Raketen abgefangen. Die Luftangriffe zielten auf die Regionen Odessa, Cherson, Mykolajiw, Donezk, Kirowohrad und Chmelnyzkyj.
07.02 Uhr: Anteilseigner ziehen sich aus russischer Gasförderung zurück
Ausländische Anteilseigner legen wegen westlicher Sanktionen die Beteiligung an der russischen Gasförderung Arctic LNG 2 auf Eis. Damit verzichten sie auf Investitionen und Abnahmeverträge, berichtet die Zeitung "Kommersant". Als Folge müsse das Gas auf dem Spotmarkt verkauft werden. Die chinesischen Ölriesen CNOOC Ltd und China National Petroleum Corp halten jeweils zehn Prozent an dem Projekt. Auch TotalEnergies aus Frankreich und ein japanisches Konsortium sind an Arctic LNG 2 beteiligt. Beherrscht wird die Gasförderung von der russischen Novatek, der 60 Prozent von Arctic LNG 2 gehören.
06.54 Uhr: Zivilisten bei Angriffen auf Cherson und Horliwka getötet
Russland und die Ukraine melden Tote unter der Zivilbevölkerung durch Angriffe des jeweils anderen Landes. Bei russischen Angriffen in der südukrainischen Region Cherson sind nach ukrainischen Angaben fünf Zivilisten getötet worden. Drei Menschen starben beim Beschuss eines Wohnhauses und einer Wohnung in der Stadt Cherson, eine Frau bei einem Drohnenangriff in einer Kleinstadt südlich von Cherson, eine weitere Frau wurde getötet, als eine Stadt weiter nördlich unter schweren Beschuss geriet, teilt die regionale Polizei mit.
Auch die Gas- und Wasserversorgung sei durch die Angriffe, die auch eine medizinische Einrichtung trafen, teilweise unterbrochen, erklärte der Leiter der Pressestelle der regionalen Militärverwaltung von Cherson. Rund 600 Kilometer nordöstlich von Cherson, in den von Russland kontrollierten Gebieten der ukrainischen Region Donezk, seien bei ukrainischem Beschuss der Stadt Horliwka eine Frau getötet und sechs Zivilisten verletzt worden, sagt ein russischer Beamter. Ein Einkaufszentrum und mehrere Gebäude seien zerstört.
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