Gebäudekomplex in Essen brennt
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Christoph Reichwein
Videobeitrag

Gebäudekomplex in Essen brennt

Bildbeitrag
>

Großeinsatz: Wohnkomplex in Essen ausgebrannt

Großeinsatz: Wohnkomplex in Essen ausgebrannt

Die Feuerwehr in Essen ist in der Nacht zu einem Großeinsatz ausgerückt: 39 Wohnungen eines Wohnkomplexes brannten innerhalb kurzer Zeit vollkommen aus. Drei Menschen kamen mit Rauchvergiftungen ins Krankenhaus.

Im Westviertel in Essen war am frühen Morgen ein kompletter Wohnkomplex in Brand geraten. "Es wurden alle verfügbaren Berufsfeuerwehren alarmiert", sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Die Einsatzkräfte meldeten drei Verletzte. Diese erlitten Rauchvergiftungen und wurden ins Krankenhaus gebracht.

Gebäude nacheinander in Brand geraten

Wie ein Polizeisprecher sagte, handelt es sich um einen L-förmigen Gebäudekomplex. Die Gebäude seien nacheinander in Brand geraten. Die Windböen von Sturm "Antonia" fachten den Brand zusätzlich an, so dass das Gebäude binnen kürzester Zeit ausbrannte. Die Häuser wurden evakuiert. Die rund 100 Bewohner wurden in einem nahegelegenen Hörsaal der Universität untergebracht.

Wie ein Sprecher der Feuerwehr mitteilte, seien "alle verfügbaren Kräfte alarmiert" worden. Die Feuerwehr sei mit 130 Einsatzkräften vor Ort. Ein Ende der Löscharbeiten sei noch nicht abzusehen. "Das ist sehr schwierig und teilweise gefährlich für die Einsatzkräfte momentan, da in jede Wohnung reinzugehen."

Anwohner schildert dramatische Rettungsaktion

Der 35 Jahre alte Lennart Diedrich war als direkter Anwohner einer der ersten Augenzeugen des Feuers. "So um zwei Uhr war's, als ich ins Bett gehen wollte und so die letzten Lichter ausgemacht habe und draußen 'Feuer! Feuer!' geschrien wurde", sagte er der der Deutschen Presse-Agentur. "Und dann hab ich aus dem Fenster geschaut, und da kam da, wo die Jalousien so auf Halbmast hängen, Rauch raus. Da hab ich gesagt: 'Ok, das ist ernster.'"

Er habe versucht, die Feuerwehr zu rufen, dann habe er sich angezogen und sei ins Freie gerannt. "Dann kamen schon von der ganzen anderen Gebäudeseite Flammen hochgelodert. Es glich einem Inferno. Der Wind peitschte die Flammen an." Kurz darauf sei der erste Feuerwehrwagen eingetroffen.

Die Feuerwehrleute seien ins Haus gelaufen und hätten gerufen: "Wir brauchen mal Hilfe!" Diedrich folgte dem Aufruf laut eigener Aussage zusammen mit zwei anderen Personen. "Dann sind wir hochgelaufen in dem Treppenhaus da, zu dritt. Und da war ein Rollstuhlfahrer, der den Fahrstuhl natürlich nicht mehr benutzen konnte und nicht runtergekommen ist. Da haben wir den zu dritt runtergetragen. "

Bewohner in Hörsaalzentrum untergebracht

Aus dem ausgebrannten Wohnhaus in Essen und aus umliegenden Gebäuden sind etwa 180 Bewohnerinnen und Bewohner in einem benachbarten Hörsaalzentrum untergebracht worden. Dazu gehörten Kinder, Ältere, Menschen im Rollstuhl, sagte Sebastian Smitmans von den Maltesern. Notfallseelsorger würden Gespräche anbieten.

Wohnungen komplett ausgebrannt

Eine 69-jährige Bewohnerin einer Dachgeschosswohnung erzählte, dass sie am frühen Morgen durch lautes Klopfen an der Haustür geweckt worden sei. Sie habe sich nur einen Mantel überwerfen und sich Schuhe anziehen können. "Mein Handy habe ich auf dem Nachttisch liegen gelassen", berichtet sie. Auch ihre Brille sei dort geblieben. Man habe ihr gesagt, dass ihre Wohnung komplett verbrannt sei.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!