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EVG-Chef Burkert: "Warnstreiks kann ich nicht ausschließen"

EVG-Chef Burkert: "Warnstreiks kann ich nicht ausschließen"

In einer Urabstimmung entscheiden die Mitglieder der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) über unbefristete Streiks. EVG-Chef Martin Burkert geht davon aus, dass es auch schon während der angekündigten Urabstimmung zu Warnstreiks kommen kann.

Über dieses Thema berichtet: radioWelt am .

Nach der gescheiterten Tarifverhandlung zwischen der Deutschen Bahn und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), entscheiden die Mitglieder nun in einer Urabstimmung über unbefristete Streiks. Im Interview mit der Bayern 2-radioWelt sagte Martin Burkert, der Chef der Bahngewerkschaft, dass es auch schon während der angekündigten Urabstimmung zu Warnstreiks kommen könnte. Er könne das nicht ausschließen.

  • Zum Artikel: "Verhandlungsabbruch, Urabstimmung - Streiks? Was jetzt passiert"

EVG weiterhin gesprächsbereit

Die EVG sei aber weiterhin gesprächsbereit, betonte Burkert. Auch ein Schlichtungsverfahren hält der EVG-Chef weiterhin für möglich, auch wenn dies gegenwärtig nicht im Raum stehe. "Wenn der Arbeitgeber mit einer Schlichtungsforderung an uns herantritt können wird das schnell entscheiden. Jeder kennt meine Telefonnummer, die Verhandlungsführung bei uns auch", so Burkert. Es sei jederzeit möglich, wieder an den Verhandlungstisch zu kommen.

Arbeitgeber-Angebot aus Gewerkschaftssicht nicht ausreichend

Die EVG sei für einen unbefristeten Streik gut gerüstet. "Wir hatten unseren letzten unbefristeten Streik vor 31 Jahren. Die Streikkasse ist gut gefüllt", so Burkert weiter.

Die Bahn habe zuletzt angeboten, bei 27 Monaten Laufzeit 400 Euro mehr pro Monat zu zahlen. Die erste Erhöhung um 200 Euro sollte im Dezember kommen, die zweite Erhöhung im August 2024. Hinzu kommen 2.850 Euro Inflationsausgleichsprämie. Nach Ansicht der Gewerkschaft EVG zu wenig dauerhafte Erhöhung, zu viel Laufzeit und auch zu späte Auszahlungszeitpunkte.

75 Prozent Zustimmung nötig für unbefristeten Streik

Die Gewerkschaft EVG verhandelt für rund 230.000 Beschäftigte bei rund 50 Bahn- und Busunternehmen, darunter etwa 180.000 bei der Deutschen Bahn.

Die Urabstimmung zum unbefristeten Streik wird absehbar Ende Juli beendet sein. Für unbefristete Streiks braucht die Gewerkschaft 75 Prozent Ja-Stimmen. Neben Streiks ist auch ein Schlichtungsverfahren möglich, bei dem eine oder mehrere neutral ausgewählte Personen die Tarifparteien wieder zueinander bringen könnten. Im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes wurde so vor einigen Wochen der Weg zur Lösung geebnet.

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