Das Internet bietet gute Möglichkeiten, Falschinformationen selbst zu entlarven
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Mit einigen Tricks kann man Fakten auch selbst prüfen

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#Faktenfuchs-Toolbox: Wie Sie Fakten selber prüfen können

#Faktenfuchs-Toolbox: Wie Sie Fakten selber prüfen können

Falschbehauptungen sind den meisten von uns schon untergekommen. Wie können Internetnutzer Desinformation selbst entlarven? Woran erkennt man Falschinformation und was ist gutes Handwerkszeug, um Fakes zu entdecken?

Sie bekommen über eine Whatsapp-Gruppe einen verdächtigen Text oder ein seltsames Foto zugeschickt. Sie lesen einen Facebook-Post und merken: Meine Empörung und Ängste wachsen. Oder ihre Zweifel. Entweder, weil die Information genau Ihre Überzeugungen trifft und vielleicht auf das Konto "Es reicht!" einzahlt. Oder weil Sie denken: "Das kann doch nicht stimmen?"

Das sind Warnhinweise. Erste mögliche Anzeichen dafür, dass Sie genauer hinschauen und sich fragen sollten: Stimmt das wirklich?

Denn Falschinformationen haben häufig das Ziel, Emotionen zu schüren oder zu verstärken. Besonders, wenn jemand wissentlich Falsches verbreitet, um jemand anderem zu schaden (einem Menschen, einer Gruppe, einer Regierung zum Beispiel). Denn je emotionaler Sie reagieren, desto eher verbreiten auch Sie die falsche oder irreführende Information weiter. Und desto mehr Aufmerksamkeit erhält die Behauptung. Nicht immer jedoch steckt böse Absicht dahinter. Wer eine Falschbehauptung glaubt, möchte durch das Verbreiten vielleicht andere warnen.

Prüfen sollten Sie die Information in jedem Fall, bevor Sie sie weiterverbreiten. Das kann einiges an Recherche erfordern - die aber oft für jeden und jede machbar ist. Der #Faktenfuchs hat hier einige Tipps und öffentlich zugängliche, kostenfreie Tools zusammengestellt, mit denen Sie Ihren eigenen Faktencheck im Netz machen können.

Red Flags: Erste Hinweise auf Falschinformation

Wie schon erwähnt, sollten Sie in sich hineinhören: Was löst die Wortwahl oder das Bild bei Ihnen aus? Empfinden Sie heftige Gefühle, etwa Überraschung, Angst oder Abscheu und Ärger? Das sollte Sie besonders aufmerksam sein lassen.

Bestätigt die Behauptung eine Befürchtung, eine Angst oder ihre Weltsicht? Dann ist die Behauptung möglicherweise "zu gut, um wahr zu sein".

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Starke Gefühle können ein Warnhinweis sein: Es könnte sich um Falschinformation handeln.

Fragen stellen

Es gibt zentrale Fragen, die Sie sich immer stellen sollten:

  1. Wer steckt hinter der Behauptung?
  2. Was sind die Belege? Hier geht es um Quellen-Transparenz: Wie gut sind die Behauptungen belegt? Wenn Sie beim Lesen, Hören oder Sehen keine Quellen finden können für die Aussagen, sollten Sie skeptisch sein.
  3. Was sagen andere Quellen?

Selbst recherchieren: Seitwärts lesen, Suchmaschinen nutzen

Der erste Schritt, den Sie tun können, um auf die genannten Fragen Antworten zu finden: Seitwärts lesen, wie es auch die Max-Planck-Gesellschaft empfiehlt (im Englischen "lateral reading"). Damit treten Sie einen Schritt zurück. Sie verlassen die Webseite, die Plattform oder die App, auf der Sie den verdächtigen Inhalt gefunden haben, und beginnen Ihre Recherche in einem neuen Tab - also "seitwärts".

Nutzen Sie Suchmaschinen wie "Google", "Bing" oder "DuckDuckGo" - variieren Sie hier auch. So kommen Sie vielleicht mit verschiedenen Suchmaschinen an andere Ergebnisse.

Wenn Sie nach den verwendeten Begriffen oder Zahlen in der fragwürdigen Nachricht suchen - je konkreter, desto besser - finden Sie vielleicht schon Faktenchecks dazu. Etwa vom BR24 #Faktenfuchs, von Correctiv, von den Nachrichtenagenturen dpa oder AFP oder anderen Medien.

Haben Sie eine Seite oder auch ein Dokument, etwa ein PDF, gefunden, können Sie diese durchsuchen mit dem Tastenbefehl "Strg + F". So sind Sie schneller bei den gesuchten Begriffen.

Manchmal aber, gerade wenn es um Verschwörungstheorien oder auch recht neue Behauptungen geht, findet man keine seriösen Quellen: Hier gibt es dann oft noch Lücken im Netz ("data voids" auf Englisch). Die Gefahr: Man findet gegebenenfalls nur weitere verschwörungsideologische Seiten und geht so immer weiter in die falsche Richtung - hinein ins "rabbit hole".

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Recherchieren Sie selbst - in neuen Tabs!

Quellen überprüfen

Bei Google zum Beispiel werden in den Ergebnissen oft auch Fragen und aufklappbare Antworten angezeigt. Verfolgen Sie immer die angegebenen Links zu den Quellen und prüfen sie diese auf ihre Aussagekraft und Seriosität.

Was aber ist eine seriöse Quelle?

Ein Hinweis darauf, dass eine Quelle nicht vertrauenswürdig ist: Ein Datum fehlt. Wie aktuell ist die Quelle, ist sie vielleicht veraltet?

Sie sollten außerdem überprüfen: Wer steckt hinter einer Webseite? Eine Behörde zum Beispiel, eine wissenschaftliche Einrichtung oder eine Privatperson, die vielleicht nur eine Einzelmeinung äußert? Gibt es ein Impressum - also einen Hinweis darauf, wer verantwortlich ist? Mit einer Adresse? Eine gültige Anschrift, über die man die Urheber der Inhalte erreichen kann, ist Pflicht, sofern sich eine Seite nicht ausschließlich an Familie und Freunde richtet. Wenn zum Beispiel Werbung geschaltet ist, ist ein Impressum verpflichtend.

Welche Belege werden für die Behauptung angeführt? Dabei halten vermeintliche Experten oder angeblich "gute" Studien oft nicht, was sie versprechen. Dieser #Faktenfuchs erklärt, wie man die Aussagekraft von Studien einschätzen lernt. Und dieser zeigt, was einen echten Experten von einem Pseudo-Experten unterscheidet.

Worauf Sie noch achten sollten: Wie geht eine Quelle mit Fehlern, Unsicherheiten und Nichtwissen um? Macht sie beides transparent, ist das ein Zeichen für Glaubwürdigkeit.

Sollten Sie den verdächtigen Inhalt auch auf weiteren Seiten oder Plattformen finden, checken Sie seriöse Quellen. Finden sich mehrere seriöse Quellen mit ähnlichem Inhalt? Oder wird der Inhalt dort ganz anders dargestellt? Vergleichen Sie vor allem hier auch noch einmal, welche Belege jeweils für die Aussagen genannt werden.

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Wann ist eine Quelle vertrauenswürdig?

Bilder-Rückwärtssuche

Wenn Sie ein Foto zugeschickt bekommen, können Sie überprüfen, woher es stammt oder ob und seit wann es schon im Netz kursiert. Das funktioniert über eine Bilder-Rückwärtssuche. Dafür bieten sich verschiedene Suchmaschinen an, wie "Google", "Bing" oder "Yandex".

Dafür lädt man das Bild vom eigenen Rechner hoch oder kopiert die URL (Bildadresse) des Bildes in die Suchleiste und prüft die Ergebnisse. Ist ein Bild schon älter als behauptet, dann hat man gute Chancen, es zu finden. Mehr zum Prüfen von Bildern finden Sie in diesem #Faktenfuchs oder hier bei Correctiv. Das klappt oft auch mit einem Screenshot eines Standbildes aus einem Video.

  • Übrigens: Eine Übersicht mit den Tools, die wir zur Verifikations verwenden, finden Sie hier.
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Eine Bilderrückwärtssuche kann helfen, mehr über den Ursprung eines Fotos oder Videos herauszufinden.

Inhalte auf Logik und Scheinargumente überprüfen

Oft halten wir Falschbehauptungen zunächst zwar für glaubwürdig, weil sie scheinbar bestätigen, was wir zu wissen glauben. Das hängt mit dem Bestätigungsfehler, dem "confirmation bias" zusammen, dem wir alle immer wieder unterliegen. Oder wir halten sie schlicht deshalb für glaubwürdig, weil wir sie so oft gehört oder gelesen haben, dass sie uns bekannt vorkommen - und verwechseln bekannt dann mit vertrauenswürdig ("illusory truth effect").

Aber bei genauerem Hinsehen verbergen sich bisweilen falsche Argumente und Schlussfolgerungen hinter den Behauptungen. So kann zum Beispiel fachkundig wirken, wer so tut, als würde er oder sie Ursache und Wirkung aufzeigen - obwohl die beiden Dinge nur zeitlich zusammenfallen, aber nicht ursächlich verbunden sind.

Es gibt noch weitere Scheinargumente, die man durch etwas Übung entdecken kann. Mehr zu weiteren Falschinformations-Tricks können Sie in diesem #Faktenfuchs lesen.

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Achten Sie auf Logik - oder Fehlschlüsse!