Die hochansteckende Omikron-Variante des Coronavirus macht sich in Deutschland breit. Der Inzidenzwert erreicht Rekordniveau. Die Sorge vor einer heftigen fünften Pandemiewelle wächst – obwohl teilweise von milderen Verläufen durch die neue Virusvariante die Rede ist. Doch der Vorsitzende der Geschäftsführung der München Klinik gGmbH, Axel Fischer, warnt davor, Omikron zu unterschätzen.
Verlauf wohl vor allem für Geboosterte milder
Im Interview mit der Bayern 2-radioWelt sagt Fischer: "Ob der Verlauf immer milder ist, vor allem auch bei Ungeimpften, da bin ich mir noch nicht so sicher. Das sollten wir noch abwarten. Ich bin mir aber relativ sicher, dass der Verlauf bei Geimpften und vor allem auch bei Geboosterten milder ist."
Das stimmt den Gesundheitsexperten grundsätzlich positiver, aber Fischer fügt an: "Es wird halt die Menge sein und die Inzidenz ist jetzt schon extrem hoch. Ich glaube, wir sind am Anfang noch der Welle beziehungsweise so richtig am Hochlaufen."
Krankenhausbetrieb aktuell nicht in Gefahr
In der Folge fällt auch immer mehr Krankenhauspersonal aus, so Fischer: "Wir hatten letzte Woche einen Höchststand an infizierten Mitarbeitern, also höher als im November 2020. Und da befürchte ich jetzt das größte Problem auf uns zukommen. Und wir haben auch einen Höchststand an Mitarbeitern, die in Quarantäne sind." Dennoch sieht der Chef der München Klinik den Krankenhausbetrieb derzeit noch nicht grundsätzlich in Gefahr: "Wir haben natürlich Ausfallkonzepte und wir können auch noch unser Programm herunterfahren, aber das ist schon das, was mich jetzt am meisten beunruhigt in den nächsten vier bis sechs Wochen."
Beruhigend ist aus Sicht Fischers derzeit nur der Patientenstand: "Da haben wir einen Höchststand noch nicht erreicht. Das ist das einzig Positive. Ich glaube, das zeigt sich auch erst wieder in zwei, drei Wochen." Aber natürlich, so Fischer, "ist die Krankenhauseinweisungsquote niedriger mit Omikron als bei Delta".
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Gesundheitsexperte für allgemeine Impfpflicht
Mit Blick auf eine mögliche allgemeine Impfpflicht gegen das Coronavirus betont Fischer: "Ich glaube, eine einrichtungsbezogene Impfpflicht wird nicht ausreichen, um eine Pandemie zu bewältigen. Das ist der falsche Ansatz. Wir werden eine Impfpflicht brauchen in weiten Teilen der Bevölkerung und vielleicht auch eine zeitlich befristete."
Für den Gesundheitsexperten steht fest: "Ich denke, dass wir erst nach der Omikron-Welle dann sagen können, wie es wirklich gelaufen ist und ob wir dann auch durch sind mit Pandemie. Ich hoffe es."
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