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Das erste Mal seit drei Jahren findet in München wieder die Internationale Handwerksmesse statt. Eröffnet wird sie unter anderem durch Wirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck (Grüne) und auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wird in den kommenden Tagen erwartet. Themen der Messe werden neben dem Nachwuchsmangel die Inflation, die hohen Energiepreisen und Lieferengpässen sein.
Einbußen trotz voller Auftragsbücher
Franz Xaver Peteranderl ist Präsident des Bayerischen Handwerkstages (BHT) und der Handwerkskammer für München und Oberbayern und spürt die Konsequenzen aus der Krise schon jetzt in der Praxis: "Weil derzeit viele Lieferketten gestört sind, leiden wir unter hohen Preissteigerungen, die wir nicht an den Kunden weitergeben können." Grund dafür seien die vollen Auftragsbücher: "Viele Betriebe haben feste Aufträge mit Festpreisen und müssen diese großen Preissteigerungen selbst schlucken, sodass es auf den Ertrag geht", sagte Peteranderl. Trotz guter Auftragslage drohten bei vielen Handwerksbetrieben deshalb Verluste.
Zu wenig Nachwuchs
Zudem setze der Fachkräftemangel der Branche weiterhin zu: Geschlossene Bäckereien oder Metzgereigeschäfte, längere Wartezeiten auf Baustellen, beim Einbau von Heizungen und bei Autoreparaturen seien die Folgen. Die Branche findet demnach nach wie vor zu wenig Nachwuchs. Dabei seien Gehälter und Arbeitsbedingungen nicht so schlecht wie viele glaubten, sagte der Präsident des Bayerischen Handwerkstages. Gerade für junge Frauen gebe es viele Möglichkeiten.
- Zum Artikel: Fachkräftemangel: Sechsstellige Zahl von Handwerkern gesucht
Handwerk stärkt Energiewende
Peteranderl betonte erneut, wie wichtig das Handwerk auch für den klimafreundlichen Umbau der Wirtschaft sei: "Klar ist, die Energiewende können wir nur mit gut ausgebildeten Mitarbeitern stemmen."