Joachim Herrmann äußerte sich zu seinen Zukunftsplänen gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Auf die Frage, ob seine Motivation, von München nach Berlin zu wechseln, gesunken sei, weil er kein Direktmandat errungen habe, sagte er: "Nein. Natürlich wäre mir ein besseres Wahlergebnis lieber gewesen, aber wir müssen etwas für Deutschland voranbringen."
"Kein K.O.-Kriterium"
Ein Mandat verleihe zwar mehr Gewicht, sei aber keine zwingende Notwendigkeit. Es habe schon zuvor Bundesminister gegeben, die ohne Bundestagsmandat angetreten seien. "Das ist sicherlich kein K.O.-Kriterium."
Gerüchte um Verbleib in München
Er wolle das umsetzen, "was der CSU und unseren Wählern besonders am Herzen liegt", sagte Herrmann der "FAS". Er ließ offen, ob er sich außer dem Innenministerium auch ein anderes Ressort
vorstellen könne. Nach der Bundestagswahl hatte es zunächst Gerüchte gegeben, der CSU-Spitzenkandidat wolle nun doch als bayerischer Innenminister in München bleiben.
Herrmann hatte bei der Bundestagswahl im September kein Mandat errungen, weil er auf Platz eins der CSU-Liste kandidiert hatte, aber nicht als Direktkandidat antrat. Die CSU holte trotz ihres schlechten Abschneidens in allen 46 Wahlkreisen in Bayern das Direktmandat.