Der inhaftierte Kreml-Kritiker und Anti-Korruptions-Aktivist Alexej Nawalny wird in diesem Jahr mit dem Menschenrechtspreis des Europäischen Parlaments ausgezeichnet. Das hat die Fraktion der Europäischen Volkspartei (EVP) per Twitter mitgeteilt.
Ehrung für Nawalnys Mut im Kampf für Freiheit
Nawalny wird laut EVP mit dem Sacharow-Preis für geistige Freiheit für seine Bemühungen geehrt, den Machtanspruch von Russlands Präsident Wladimir Putin permanent infrage zu stellen. Nawalny war von der EVP und Renew Europe "für seinen Mut im Kampf für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte" nominiert worden.
Nawalny habe viele Jahren für Menschenrechte und Grundfreiheiten in seinem Land gekämpft, sagte die Europaparlaments-Vizepräsidentin Heidi Hautala nun in Straßburg. Sein Engagement habe ihn seine Freiheit und fast sein Leben gekostet. Hautala forderte im Namen des Parlaments Navalnys "sofortige und bedingungslose Freilassung".
Nawalny wurde 2020 vergiftet, 2021 ging er zurück nach Moskau
Nawalny hat immer wieder die russische Staatsführung unter Präsident Wladimir Putin kritisiert und wurde dafür mit Repressionen bestraft. Im August 2020 wurde er während einer Reise nach Sibirien vergiftet. Er erholte sich monatelang in Berlin, kehrte aber im Januar 2021 nach Moskau zurück. Der 45-Jährige sitzt derzeit eine zweieinhalbjährige Haftstrafe ab. Wegen - wie es im Gerichtsurteil hieß - Verstößen gegen Bewährungsauflagen.
Der Sacharow-Preis ist benannt nach dem sowjetischen Physiker, Dissidenten und Friedensnobelpreisträger Andrej Dmitr ijewitsch Sacharow. Die Auszeichnung ist mit 50.000 Euro dotiert. Erster Preisträger war 1988 der südafrikanische Freiheitskämpfer Nelson Mandela.
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